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PRA-NEO-1 Trafalgars Killer

PRA NEO Perry Rhodan Fan Fiction

29 Antworten in diesem Thema

#1 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 20 Februar 2013 - 13:52

Perry Rhodan Action - NEO

Demetria Band 1

Nr. 1



Arl Tratlo

Trafalgars Killer

Ein Attentat in Imperium-Alpha – die USO schaltet sich ein


Im Jahre 2166 ist die Lage in der Galaxis weitgehend entspannt. Die meisten Völker der bekannten Galaxis haben sich zu einem "Vereinten Imperium" zusammengeschlossen, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht. Auch im Untergrund verhalten sich die 'üblichen Verdächtigen', wie Solarmarschall Bull es ausdrückt, erstaunlich friedlich. Lordadmiral Atlan, der Oberkommandierende der neugegründeten "United Stars Organisation" (USO), scheint sich vorrangig um den Aufbau der gemeinsamen Schutzorganisation der galaktischen Völker kümmern zu können, als am 4. März 2166 während der Interstellaren Handelsmesse in Terrania ein Attentat auf den Großadministrator verübt wird. TRAFALGARS KILLER bedrohen das Vereinte Imperium...


Die Hauptpersonen des Romans:

Perry Rhodan - auf den Großadministrator wird ein Attentat verübt.

Atlan - der Lordadmiral deklariert einen "USO-Fall"

Ron Landry - der Chef der Abteilung III erhält mehr Arbeit, als ihm lieb ist

Basnal-Keton - Die Baalol überrascht alle Beteiligten

Con-Ki Randall und Marty Nolan - Mitglieder der "Demetria"-Task Force


4. März 2166, 15:07 CTT
Imperium-Alpha, Interstellare Handelsmesse

Als das Projektil zwischen den Augen des ferronischen Gesandten Karral einschlug, wusste Rhodan, dass der Plan fehlgeschlagen war.

Rhodans Schockstrahl hätte den Attentäter kampfunfähig machen sollen. Das war, wie Rhodan aus den Augenwinkeln feststellen konnte, offensichtlich nicht der Fall.

Mit einem mächtigen Satz sprang er über den Tresen der wenige Meter entfernten Getränketheke, die Bedienung dabei in voller Absicht zu Boden reißend.

"Liegen bleiben!" zischte er ihr zu, während die ersten Projektile sich durch den Kunststoff des Tresens bohrten. Schrille Entsetzensschreie mehrten sich und kündigten den Beginn der bevorstehenden Massenpanik an.

Während Rhodan seine Waffe auf Impulsmodus umschaltete, begann er, sich zur Tresenseite zu bewegen. Der Attentäter - einer von vieren - bestrich den Tresen mit Projektilen. "Druckluftnadler", registrierte Rhodan, während sein Impulsstrahl das Leben seines Gegners beendete. Ein zweiter Attentäter, in knieender Haltung, begann damit, Rhodans Position unter Feuer zu nehmen. Er hatte nicht mit dem Reaktionsvermögen Rhodans gerechnet. "Nur noch zwei". memorierte er.

"Keine Schocker verwenden!" rief er den umstehenden GalAb-Agenten zu, die immer noch nutzlose Schockstrahlen auf die verbliebenen zwei Attentäter abfeuerten, die sich nach dem Tod zweier Mitstreiter nach verschiedenen Seiten absetzten. Rhodan registrierte den Tod eines GalAb-Agenten, der offenbar seine Waffe nicht rechtzeitig umgestellt hatte. "Erneut zwischen die Augen! Sie wissen - oder ahnen - um die Spezialanzüge der Agenten!" Augenblicke später ereilte den Mörder sein Schicksal: er starb im Kreuzfeuer zweier weiterer Agenten, während sein verbliebener Kollege sich hakenschlagend in Richtung des Hallenausgangs orientierte. Dabei feuerte er aus seiner Druckluftwaffe wild um sich; offenbar, um die ausbrechende Panik für sein Entkommen zu nutzen. Ein letzter Haken führte ihn direkt in die Schusslinie der nahe des Hallenausgangs postierten Agenten. Es war vorbei.

Mindestens zwei Tote und eine unbekannte Anzahl Verletzte hatte das Attentat gefordert. Der Plan, die vermuteten Attentäter in flagranti dingfest zu machen, war nicht aufgegangen. Rhodan hätte darüber Bedauern empfinden müssen, konnte es aber nicht.

Denn Rhodan war ein Roboter.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 20:13.

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#2 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 20 Februar 2013 - 14:13

6. März 2166, 09:39 CTT USO-Center, Terrania Brigadegeneral Ron Landry war auf dem Weg zum Kaffeeautomaten, um die morgendliche Koffeindosis auf ihren üblichen Stand zu bringen, als das Summen des Bürokoms seine Tagesroutine unterbrach. Mit einem unterdrückten Fluch kehrte er an seinen Arbeitsplatz zurück. Bevor er jedoch das interne Gespräch annehmen konnte, ertönte ein Glockenklang. "Überranggespräch!", merkte Ron, schlagartig munter werdend, auf. Er schaltete das Bürokom in den "Busy"-Modus und nahm das Gespräch an. Auf das Holo des Gesprächspartners, das sich vor ihm aufbaute, war er jedoch nicht vorbereitet. "Lordadmiral Atlan!", stieß er hervor. "Brigadegeneral Landry!", erwiderte der Arkonide schmunzelnd. "Aber lassen wir die Formalitäten. Sie wissen über das Attentat auf Rhodan Bescheid?" "Was wir alle wissen. Die Abteilung III war bislang ja noch nicht weiter in die Untersuchungen involviert." "Das ändert sich ab heute, und zwar gravierend!", entgegnete Atlan. "Die ersten Untersuchungsergebnisse liegen seit heute Morgen vor und Allan D. Mercant war weitblickend genug, sie zuerst mit mir zu besprechen. Gegen seinen, wenn auch nur zaghaft vorgetragenen, Widerstand habe ich den Fall zu einem USO-Fall erklärt. Die Ergebnisse legen nämlich nahe, dass uns unbekannte Mächte in das Attentat involviert sind. Ich habe diesen Umstand zum Anlass genommen, Mercant mit meinem USO-Mandat zu überstimmen. Selbst Rhodan wird das nicht ändern können." Ron wusste, dass der Lordadmiral natürlich Recht hatte. Kein Mitglied des Vereinten Imperiums konnte, rechtlich gesehen, ein USO-Mandat, war es erst einmal erklärt, aufheben. Noch nicht einmal Terra. "Entgegenkommend, wie ich den terranischen Barbaren gegenüber nun einmal bin," schmunzelte Atlan, "habe ich Mercant allerdings zugesagt, Ihrer Abteilung den Fall zu übertragen. Die "Abteilung III" hat immer schon einen legendären Ruf gehabt und aus gutem Grund habe ich seinerzeit, bei ihrer Übernahme in die USO, die Abteilungsbezeichnung nicht geändert. Das hat Mercant etwas besänftigt, zumal Sie ja auch auf Terra sitzen. Wie auch immer, Sie bekommen jetzt eine Menge Arbeit. Sämtliche Unterlagen, inklusive der aktuellen Ermittlungsergebnisse, sind mittlerweile auf Ihrem Rechner. In zwei Tagen, also am 8. März, erwarten die Terraner nicht nur eine detaillierte Analyse des Vorgangs, sondern eine ausgearbeitete taktische Vorgehensplanung. Von uns, natürlich, will sagen: von Ihnen. Bilden Sie also schnellstmöglich eine entsprechende Task Force. Ah, ich würde an Ihrer Stelle Con-Ki Randall in das Team nehmen - der Fall betrifft auch ihr Spezialgebiet. Am 8. März findet eine Besprechung zum Thema im Großen Sitzungssaal von Imperium-Alpha statt, 15:00 CTT. Alles, was Rang und Namen hat, wird dort anwesend sein. Wir sollten uns allerdings vorher intern zusammensetzen, sagen wir um 12:00?" Ron nickte. "Gut. Und noch etwas: ich habe ihnen eine Spezialistin abgestellt, für die der Fall nachgerade maßgeschneidert ist. Sie müsste eigentlich schon bei Ihnen sein..." Ron dachte an das Bürokom. "Schon möglich. Ich war die letzten Minuten allerdings etwas ... abgelenkt, Überranggespräch, Sie verstehen?" Atlan lachte erneut. "Ich sehe schon, Sie haben den Fall im Griff. Ich will Sie auch nicht länger aufhalten. Also, wir treffen uns am 8. März, im USO-Center, 12:00 CTT." Ron nickte und beendete die Verbindung. Eine Spezialistin - wofür? Dumm, dass er die Unterlagen nicht mehr einsehen konnte. Er schaltete das Bürokom frei. "Ja, Darlene?" "General, hier ist eine junge Dame, die im Auftrag des Lordadmirals.." "Wird schon erwartet, schicken Sie sie herein." Ron nutzte die Gelegenheit, um sich den lang ersehnten Kaffeenachschub zu besorgen. Als sich die Tür öffnete und die angekündigte "junge Dame" eintrat, wurde ihm klar, dass er auf das Aufputschmittel auch hätte verzichten können. "Mein Vorgänger hat immer über seinen Bluthochdruck geklagt. Bei diesem Anblick allerdings wäre ein Kollaps unausweichlich gewesen", dachte er, wohl wissend, dass Nike Quinto seine Probleme nur simuliert hatte. Landry sah: ein paar große, strahlende lichtblaue Augen, die mit violetten Einsprengseln versehen waren, lange, raffiniert stufig geschnittene rote Haare mit schwarzen Strähnen, einen athletischen Körper, der in hautenge schwarze Hosen aus einem ihm unbekannten Material und eine schwarze Seidenbluse gekleidet war. Darüber trug die Unbekannte eine Jacke aus weißem Leder, die mit seltsamen schwarzen Mustern (Paisley, wie sich Ron dumpf erinnern konnte) versehen war. "Lieber Himmel", dachte Ron. "Der Arkonide hat mir ein Anti-Mädchen geschickt!" "Brigadegeneral Ron Landry, wie ich vermute? Mein Name ist Basnal-Keton, freie Mitarbeiterin der USO im Sonderagentenstatus. Ich hoffe, der Chef hat mich schon angekündigt?" Sie hatte natürlich auch noch eine angenehme und seidenweiche Stimme. "Nennen Sie mich Ron, so halten wir das in dieser Abteilung mittlerweile." "Angenehm", offerierte Basnal-Ketan ihre Hand. "Dann nennen Sie mich Basnal.." Ron schüttelte die ihm dargebotene Hand. "Mhm, ja, der Chef hat Sie angekündigt - als 'Spezialistin' Wofür eigentlich genau, wenn man fragen darf?". "Man darf!" lachte Basnal. "Hyperphysik und Psi-Technik. Oder Psi-Technik und Hyperphysik, ganz wie sie wollen. Und dummerweise habe ich von den Details unseres 'Falles' nicht die allergeringste Ahnung. Der Chef hat mich quasi aus dem Stand hierhergeschickt. Aber so wie er sich äußerte, muss das Ganze etwas mit Hyperphysik zu tun haben. Oder mit Psi-Technik. Oder gar mit beidem..." Jetzt war Ron mit Lachen an der Reihe. "Da geht es ihnen nicht besser als mir. Der 'Chef' hat mich vor 3 Minuten darüber informiert, dass wir mit dem Fall betraut sind. In zwei Tagen will er eine ausgearbeitete Analyse sowie die komplette taktische Vorgehensplanung. Wir werden allerlei zu tun bekommen. Ähhh.. mögen Sie auch einen Kaffee?" "Gern", antwortete Basnal. "Auch auf Arkon weiß man die Vorzüge terranischen Kaffees mittlerweile zu schätzen. Und ich ganz besonders." "Laut Atlan sind sämtliche Unterlagen auf meinem Rechner. Wollen wir vielleicht gemeinsam einen ersten Blick darauf werfen? Vielleicht finden wir ja heraus, was sich der Chef dabei gedacht hat..", versetzte Ron, während er mit routinierten Griffen den Kaffeeautomaten zur Ausgabe des gewünschten Getränks veranlasste. "Das hört sich doch nach einer guten Idee an!" strahlte Basnal. "Dann kommen Sie, ziehen Sie den Stuhl hier rüber... ah, ja: Administrative Overview. Das ist das, was wir wollen!" Beide starrten auf den Text, sahen sich an und sagten es unisono:"Oder gar mit beidem!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 20:19.

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#3 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 20 Februar 2013 - 19:51

Das ist sehr gut, ausgezeichnet!
Guter Einstieg, mit vollem G'schäft ins kalte Wasser, recht so!

...während sein Impulsstrahl das Leben seines Gegners beendete.

...und ausgedehnte bauliche Veränderungen am Rest der Halle vornahm.
Vorsicht mit den Dingern…
Indoor sollte man nur Modelle mit einer maximalen Zielwirkung von vier oder fünf Gramm Vergleichs-TNT verwenden. Das liegt im Bereich der Mündungsenergie eines ÜSMG Kaliber .50 oder einer ordentlichen Elefantenbüchse. Sollte reichen für humanoide Ziele. Mistschaufel, Kübel und Kärcher bereithalten...

Netter Überraschungseffekt mit dem Roboter.
Der rothaarige Ketonkörper ist ziemlich hautnah beschrieben, wird sicher eine interessante Chemie zwischen ihr und Landry. Der hat übrigens franko-terranische Vorfahren. Die Familie hieß damals Landru...
Ähm - vielleicht noch die Textzeilen der einzelnen Personen trennen. Manchmal ist es nicht gleich zu sehen, wer jetzt was sagt.

Macht schon nach zwei Teilen Lust auf mehr!
Eingefügtes Bild
"Alle Werte im grünen Bereich!"
Letzte Worte des Cheftechnikers beim Sprung von Terra-Luna durch Twin-Sol
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#4 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 20 Februar 2013 - 22:45

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#5 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 Februar 2013 - 21:37

8. März 2166, 15:00 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "Meine Güte, sie haben wirklich alles aufgeboten, was Rang und Namen hat.", dachte Ron, als er mit seinem Team den Großen Sitzungssaal betrat und sich suchend nach den für sie vorgesehenen Plätzen an dem großen hufeisenförmig angeordneten Tischen umblickte. Landry sah am Kopfende die Spitzen des Solaren Imperiums, Rhodan, der einen unruhigen Eindruck machte, einen etwas verkniffenen Bull, Atlan, der sich mit einem leichten Lächeln im Gesicht seiner Sache ziemlich sicher zu sein schien und Mercant, der sein charakteristisches harmlos wirkendes Pokerface aufgesetzt hatte. Landrys Team hatte seine Plätze weiter hinten, rechts vom Kopfende gefunden. Ron setzte seine Betrachtungen fort: Ihm schräg gegenüber saßen Adams, Tifflor, die Mutanten Marshall, Toufry und der Mausbiber Gucky, sowie einige bekannte Wissenschaftler des Imperiums; links die Generalsriege der Raumflotte. "Lassen Sie uns beginnen, meine Damen und Herren," eröffnete Rhodan die Besprechung, dabei Betty Toufry und den weiblichen Mitgliedern von Rons Team freundlich zunickend. "Nachdem das Attentat auf 'meine' Person mittlerweile ja nun genügend Staub aufgewirbelt hat und insbesondere Atlans Entscheidung, die Sache zu einem USO-Fall zu machen, nicht bei allen Beteiligten auf ungeteilte Begeisterung gestoßen ist," führte Rhodan aus, einen Blick auf den Arkoniden werfend, der eine entschuldigende Handbewegung machte, "sollten wir die Angelegenheit am sinnvollsten ruhig und systematisch angehen. Ich denke, wir beginnen mit einer kurzen Darstellung der Vorgänge, so wie sie sich abgespielt haben, gefolgt von der Darstellung der Ermittlungsergebnisse der GalAb. Danach ist Atlan und seine Abteilung an der Reihe." Zustimmendes Nicken bei allen Beteiligten. "Homer, bitte..." Adams, in seiner Rolle als Ausrichter der Interstellaren Handelsmesse für die Vorgänge verantwortlich, erhob sich. "Beginnen wir vielleicht mit der Ausgangslage. Wie sich die Beteiligten sicherlich erinnern können," warf er einen Blick in die Runde, "haben wir vor zwei Monaten die sicherheitstechnischen Fragen rund um die Handelsmesse hier in diesem Kreis erörtert. Bei solchen Anlässen stellt sich immer das Problem der Abwägung zwischen berechtigten Sicherheitsinteressen auf der einen Seite und gegebenenfalls negativen PR-Effekten auf der anderen. Mit anderen Worten: wir können die Messe nicht so ohne weiteres zu einer Hochsicherheitszone umwandeln, ohne dass dies negative Auswirkungen auf ihren Erfolg - und darüber hinaus auf unser Image in der Galaxis - hätte. Es war allen Beteiligten klar, dass der geplante Messebesuch des Großadministrators am 4. März aus sicherheitstechnischen Erwägungen das eigentliche Risikoelement der Messe sein würde. Aus diesem Grund entschloss sich dieser Kreis vor zwei Monaten, den Einsatz eines Robot-Doubles zu befürworten. Das Double gehört einer neuen Generation, der HANNIGAN 2-Klasse an. Allan, vielleicht könnten Sie für die damals nicht Beteiligten einen kurzen Überblick..." "Selbstverständlich!" antwortete Mercant und erhob sich. "Roboter der HANNIGAN 2-Klasse sind die ersten Roboter, die ernsthaft als Double für einen Menschen durchgehen. Sie erinnern sich an die alte HANNIGAN-Klasse. Deren Hauptproblem war: das Gewicht der Roboter. Der Einsatz des Robot-Doubles THEKUS ist seinerzeit daran gescheitert, dass die Akonen ihn ohne sein Wissen auf eine Waage gestellt haben. Die Roboter dieses Typs wogen damals das Dreißigfache eines Menschen! Nur zum Nachdenken: Hätten wir damals einen HANNIGAN 2-Roboter zur Verfügung gehabt, so wäre uns dieses Missgeschick nicht passiert! Carba, der Minterol, wäre uns folgerichtig NICHT durch die Lappen gegangen; der Anschlag der Akonen auf den Robotregenten wäre bereits zu Beginn gescheitert und die Galaxis sähe heute anders aus!" "Kleine Ursachen, große Wirkung!", dachte Ron, der selbst führend am damaligen Einsatz beteiligt gewesen war. "Die Roboter der HANNIGAN 2-Klasse dagegen haben ein Gewicht, das dem eines Menschen entspricht. Wie ist das möglich? Durch den Einsatz von Techniken der Strukturverdichtung und Kristallfeldintensivierung bei der Herstellung modernen Arkon-T-Stahls. Ein kleines Beispiel: Arkon-T-Blech in der "Dicke" einer altmodischen Küchen-Alufolie wäre ausreichend, um jeder gebräuchlichen Hohlladung zu widerstehen - und auch allen bekannten Sabot-Penetratoren. Ein Quadratmeter dieser Blechstärke wiegt dann ca. 270 Gramm und hat die ballistische Widerstandsfähigkeit von ca. 80 cm oberflächengehärtetem Panzerstahl. Eine "Ritter"-Rüstung aus diesem Material würde nur knapp 1,5 kg wiegen - und könnte selbst klassischen Panzerkanonen mühelos standhalten. Nur der, der drinsteckt, bräuchte in diesem Fall eben einen guten Andruckabsorber." "Ja, ja, wir verstehen den Punkt!", unterbrach ihn Rhodan. "Mag sein, aber durch solche Überlegungen gewinnen wir eine gute Vorstellung von der Biegesteifigkeit.", fuhr Mercant unbeirrt fort. "Die Kräfte, die man bräuchte, um eine Delle in eine Quadratmeter große Platte mit 80 cm Dicke zu schlagen - eigentlich fast ein Würfel -, sind aberwitzig. Der Aufprall einer tonnenschweren 16 Zoll Granate mit Mach 2 wäre jedenfalls längst nicht ausreichend. Wie will man auch einen Würfel verbiegen? Denken wir uns eine zum menschlichen Skelett gewichtsgleiche Innenkonstruktion von etwa 10 kg in eben dieser Folienbauweise, dann haben wir ausreichend Material für eine komplexe und extrem robuste Körpermechanik." Rhodan räusperte sich. "In Summe haben wir jetzt 12 kg Material verbaut, selbst wenn wir 15 kg für eine organische Verkleidung incl. Versorgereinheiten berechnen - die menschliche Haut wiegt bei 1,75 m2 ca. 9 kg -, dann liegen wir immer noch gut im Rennen. Noch ca. 45 - 55 kg Material bleibt für diverse Aggregate wie etwa Kraftwerk, Schirmgenerator, Andruckabsorber und – natürlich – Waffen. Eine sehr großzügige Restmasse, bei der die Konstrukteure so richtig aus dem Vollen schöpfen konnten. Hinzu kommen natürlich alle Features der alten HANNIGAN-Klasse, insbesondere gewisse paramechanische Fähigkeiten..." Rhodan räusperte sich erneut, diesmal vernehmlicher. "Worauf Allan hinauswill," unterbrach Adams, "ist, dass Roboter der HANNIGAN 2-Klasse ideal für diesen Auftrag geeignet waren. Und tatsächlich war der Einsatz Ihres Robot-Doubles ja nun auch erfolgreich!" "So...", ließ sich Rhodan, mit einem merklich ironischen Tonfall vernehmen. "Ich bin nicht sicher, ob der ferronische Gesandte Karral, wäre er denn noch am Leben, das genauso sehen würde." "Darauf komme ich noch zu sprechen.", wiegelte Mercant ab. "Kommen wir nun zu den Ereignissen des 4. März.", fuhr Adams fort. "Bereits bei den Zugangskontrollen fielen den menschlichen Beobachtern vier Personen - dem Anschein nach Victorianer - auf, die sich sehr ungewöhnlich verhielten. Nach meinen Zeugenaussagen..." er wühlte in seinen Papieren... "beschrieb sie ein Kontrolleur 'anscheinend als grenzdebil', ein anderer als 'Zombies unter Drogen'. Zudem sahen sie sich alle vier mehr als ähnlich, quasi wie aus dem Gesicht geschnitten. Die automatischen Kontrollen konnten den aufsteigenden Verdacht jedoch nicht erhärten. Daher folgten unsere Männer ihren Befehlen und gaben die Informationen und Bilder der Verdächtigen an die Agenten im Halleninnern sowie an Ihr Double weiter." "Sie wissen, wie das ist!", fiel Mercant ein. "Wenn wir jeden verhaften würden, der ungewöhnlich aussieht und sich grenzdebil verhält, müssten wir anbauen." Atlan stieß ein unterdrücktes Lachen aus. "Von den politischen Problemen ganz zu schweigen.", setzte Adams nach. "Unsere politischen Gegner würden uns der 'Diskriminierung außerirdischer Mitbürger' zeihen. Sollten wir es auch nur wagen, einen Wasserstoffatmer oder anderen Nicht-Humanoiden zu behelligen, käme sofort der Vorwurf des 'Speziesismus' hinzu. Die Medien würden am Rad drehen." "Demzufolge", fuhr Mercant fort, "trat Plan C in Kraft. Die Verdächtigen sollten unter ständiger Beobachtung gehalten und im Ernstfall in flagranti gestellt und verhaftet werden. Das instruierte Robot-Double würde jeden Attentäter rechtzeitig schocken, bevor er ernsthaften Schaden anrichten konnte. Was angesichts der überlegenen Reaktionsgeschwindigkeit eines HANNIGAN 2 auch kein Problem war. Aber dazu kommen wir später." "Ich bin auch so gut wie am Ende, da der Rest der Geschichte jedem vertraut ist und in allen Details durch die Medien ging.", ergänzte Adams. "Ein Punkt ist allerdings festzuhalten: politisch wie PR-seitig sind wir aus der ganzen Geschichte exzellent herausgekommen. Die Galaxis staunt über Ihr Reaktionsvermögen. Das Mädchen hinter der Getränketheke wird durch alle Medien geschleift und kann gar nicht davon aufhören, Ihren Mut und Ihre Tatkraft, die ihm das Leben gerettet haben, lobend zu erwähnen." "Auch wenn das in der Form natürlich nicht stimmt.", fiel Mercant ein. "Der heroische Stunt, den Ihr Double vollführte, war ausschließlich notwendig, um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen. Ein HANNIGAN 2 hätte einfach stehenbleiben und die Attentäter der Reihe nach schocken bzw. erschießen können. Die Nadlerprojektile hätten ihm nichts anhaben können." "Sei es, wie es sei.", erklärte Adams. "Letztlich ist ihr nichts Ernsthaftes passiert. Auch die Verletzten - die ihre Verletzungen übrigens überwiegend der ausbrechenden Panik zu verdanken - sind alle gut verarztet worden und wohlauf. Wir haben einen GalAb-Agenten verloren - was, wenn wir ehrlich sind, sein Berufsrisiko war - und bedauerlicherweise den Ferronen Karral. Die Ferronen nehmen uns das allerdings nicht übel. Attentate kommen auch auf Ferrol vor." "Womit wir nun zu den Ermittlungsergebnissen der GalAb kämen.", übernahm Mercant. "Und natürlich zu der entscheidenden Frage: warum ist Plan C schiefgegangen? Nun, die Antwort lag bereits wenige Minuten nach dem missglückten Attentat auf der Hand. Die Attentäter waren resistent gegen Schockstrahlen. Ihr Double hat, wie auf den Aufzeichnungen deutlich erkennbar ist, ungefähr eine halbe Sekunde vor dem tödlichen Nadlerschuß auf Karral einen Schockstrahl auf den Attentäter abgefeuert. Ohne jede Wirkung! Daraufhin nahm der HANNIGAN 2-Robot die Initiative und erschoss zwei der Attentäter. Die GalAb-Agenten waren nicht ganz so reaktionsschnell, was einem von ihnen das Leben kostete." Er nahm einen Schluck Wasser. "Es kommt aber noch ein weiterer Punkt dazu. Die in der Halle eingesetzten Telepathen waren nicht in der Lage, gefährliche Gedankenimpulse der Attentäter rechtzeitig zu erkennen. Auch ein HANNIGAN 2 hätte eine ungewöhnliche Gehirnaktivität der Attentäter anmessen müssen. Ich erwähnte nicht ohne Grund seine paramechanischen Fähigkeiten. Beides ist nicht geschehen. Dies ist ein zweiter Grund für das Fehlschlagen des Plans. Die Telekineten hätten im Prinzip jederzeit rechtzeitig eingreifen können - wenn sie einen Grund zum Eingreifen gehabt hätten. Das hatten sie aber nicht. Diese beiden Punkte - die für das Scheitern des Plans verantwortlich sind - waren vorrangig zu klären. Eine erste Autopsie ergab bereits ungewöhnliche Ergebnisse. Demnach handelte es sich bei den Attentätern um Androiden, was nebenbei auch ihre verblüffende Ähnlichkeit erklärt. Androiden, bestehend aus einem unbekannten Material bestehenden Kern und einer 'fleischlichen Hülle'. Ein vorläufiger DNS-Test legte die Vermutung nahe, dass in dieser 'fleischlichen Hülle' die DNS von vier verschiedenen Völkern enthalten ist! Das allerdings," hob Mercant dozierend den Finger, "war eine gute Nachricht für die Besatzung des Frachters, mit dem die vier Attentäter auf der Erde landeten. Bei den Besatzungsmitgliedern handelt es nämlich um echte Victorianer, die zudem die telepathischen Untersuchungen wie auch Detail-Körperscans durchliefen, ohne dass ein Anzeichen für eine Verwicklung in das Attentat zu finden war. Ebenso ergebnislos verlief eine genaue Durchsuchung des Frachters. Wir können also davon ausgehen, dass die Besatzung unschuldig ist." "Bedeutet das, dass die Victorianer als Hintermänner für das Attentat nicht in Frage kommen?" warf Rhodan ein. "Dieser Punkt allein nicht unbedingt.", entgegnete Mercant. "Allerdings kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu. Es stellte sich natürlich die Frage, wie diese Androiden gesteuert werden. Nicht durch eine Positronik! Stattdessen wurden die Androiden durch synthetische Gehirne gesteuert, die ebenfalls unterschiedliche DNS-Stränge enthalten! Aber selbst das ist nicht die eigentliche Sensation. Aus einem der Gehirne konnte ein kleiner blauer Kristall geborgen werden. Dieser Kristall war offenbar seinerseits für die Steuerung des Gehirns verantwortlich! Damit erklärt sich das vermeintliche Versagen der Telepathen und Ihres Doubles in paramentaler Hinsicht. Telepathen versagen hier, obwohl Fellmer Lloyd - als Orter - eine geringfügige paramentale Strahlung feststellen konnte, die von diesem Kristall ausgeht. Auch Ihr Robot-Double konnte diese Strahlung nicht anmessen." Bull stieß einen leisen Pfiff aus. "Damit war der erste Punkt geklärt und die Mutanten aus dem Schneider. Blieb die Frage nach der Schockerresistenz. Offensichtlich kann der Kristall in einem solchen Fall die direkte Koordination des artifiziellen Kerns und der Bewegungselemente des Androiden-Körpers übernehmen. Somit können Sie Schockstrahlen auf diese Androiden abschießen, soviel Sie wollen. Es trifft immer nur die Hülle und das Gehirn, hat aber auf die Funktionsfähigkeit des Androiden im Endeffekt keinerlei Einfluss." Mercant öffnete entschuldigend die Hände. "Mit einem solchen Phänomen konnten wir - da sind wir uns hoffentlich einig - nicht rechnen. Sicherheitsmaßnahmen, egal welcher Art, sind naturgemäß immer unvollständig. Es geht immer nur darum, mit einem vertretbaren Aufwand und ebenso vertretbaren Unannehmlichkeiten für unschuldig von diesen Maßnahmen Betroffene den schlimmsten Fall zu verhindern." Rhodan nickte und machte ebenfalls eine entschuldigende Handbewegung. Natürlich hatte die Abwehr nicht mit kristallgesteuerten Psi-Androiden rechnen können. "Schließlich haben wir uns auch die Waffen der Attentäter näher angesehen.", fuhr Mercant fort. "Diese Waffen sind - man ahnt es bereits - natürlich von einer uns völlig unbekannten Bauart und ebenfalls aus dem gleichen uns unbekannten Material. Alle Untersuchungsergebnisse zusammengenommen, sah ich mich veranlasst, gemäß unserem USO-Mandat Lordadmiral Atlan zu unterrichten, der nach Durchsicht einen USO-Fall deklarierte und die weiteren Untersuchungen an sich zog." "So ist es!", griff Atlan ein. "Aus meiner Sicht handelt es sich eindeutig um einen Angriff auf das Vereinte Imperium - ausgehend von einer uns unbekannten Macht!" "Einen Moment!", ertönte Bulls lauter Widerspruch. "Was ist mit unseren üblichen Verdächtigen? Akonen, Antis, Springer, Aras und alle möglichen anderen?" Lautes Stimmengemurmel und empörte Ausrufe seitens Con-Ki, Basnal-Keton und Kule-Tats, der sich unter den Wissenschaftlern befand, waren die Folge. "Ruhig, Bully!", beendete Rhodan den Aufruhr. "Ich denke, Atlan und seine Spezialisten werden uns auch das in Ruhe erklären. Im Moment", er sah auf die Uhr, "ist eine gute Gelegenheit für eine kurze Getränkepause."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 20:33.

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Geschrieben 22 Februar 2013 - 10:09

8. März 2166, 15:45 CTT Imperium-Alpha, Relax Zone Gucky überwand die 12 Meter, die ihn von Basnal-Keton, die sich gerade einen terranischen Kaffee in der von ihr bevorzugten Weise zubereitete, in einer Kurzteleportation. "Hey, du steiler Zahn!", schrillte er. "Wieso kann ich Dich nicht anpeilen? Hast Du etwa einen Parablock? Bist Du mentalstabilisiert? Oder - eine Antimutantin?" Basnal legte den kleinen Löffel, mit dem sie dem Milchkaffee zuvor die gewünschte Konsistenz gegeben hatte, vorsichtig auf der Untertasse ab und stellte das Getränk auf dem Tisch ab. Mit strengem Blick wandte sie sich dem Mausbiber zu. "SONDEROFFIZIER GUCK!" versetzte sie mit dunkler Stimme. Der wenige Meter entfernt stehende Bull prustete in seinen Kaffee. Winzige Kaffeetröpfchen verteilten sich auf den Anzügen Tifflors und Marshalls, die das Pech hatten, sich in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten. "Wenn Sie ein terranischer Politiker wären," fuhr Basnal-Keton fort, "wäre dies das Ende Ihrer Laufbahn! Wie können Sie es wagen, eine junge, unbescholtene Dame auf diese Weise anzusprechen? Glauben Sie, Sie würden die demnächst anstehenden Wahlen überstehen? Die terranischen Medien reagieren äußerst sensibel auf solche sexistischen Äußerungen! Und in Ihrem Fall," donnerte Basnal, drohend den Finger erhebend, "käme auch noch Diskriminierung außerirdischer Mitbürgerinnen hinzu! Schließlich bin ich keine Terranerin!" Guckys verblüffte Miene hatte in der Zwischenzeit weitere Umstehende zu ungewollten Reaktionen animiert. Zwar war es Bully in der Zwischenzeit gelungen, seinen Kaffee ebenfalls abzustellen. Andere waren jedoch weniger glücklich. Marty Nolan, der seinen Kaffee in den falschen Hals bekommen hatte, brachte nur noch seltsame, animalisch klingende Laute hervor. Tifflor und Marshall konnten, während sie versuchten, die Kaffeeflecken zu entfernen, ihr Glucksen nicht unterdrücken. Auch Rhodan und Atlan waren in der Zwischenzeit aufmerksam geworden und näherten sich, unverhohlen grinsend, der Szene. "Aber wissen Sie, was das Schlimmste ist? Sie denken keinen Augenblick an eine gewisse Mausbiberin namens Iltu, die bisher der irrigen Annahme unterlag, sie sei der einzige steile Zahn in Ihrem Leben!" Guckys Unterkiefer war mittlerweile auf den tiefstmöglichen Punkt gesunken. Sein eigener steiler Zahn war in seiner vollen Länge sichtbar geworden, hinterließ jedoch einen eher traurigen Eindruck. "Was Iltu nicht wissen kann, ist, dass Sie vermutlich den ganzen Tag damit verbringen, in Cafés und Bars arglosen 'steilen Zähnen' aufzulauern. Wissen Sie, was ich zu Mausbibern wie Ihnen sage?" "Plopp!" Gucky war entmaterialisiert. Ein schallendes Gelächter begleitete seinen Abgang. Basnal-Keton lächelte. "Er hat darum ja förmlich gebettelt!" "Köstlich!", ächzte Bull. "Was hätten Sie ihm denn sagen wollen?" warf Rhodan ein. "I´d like to buy a Hamburger!" erwiderte Basnal-Keton ernsthaft mit einem original englischem Akzent. Rhodan wirkte irritiert. "Wir könnten Ihnen aus der Kantine einen Hamburger bringen lassen. Sie brauchen ihn noch nicht einmal..." "Basnal-Keton unterbrach ihn. "Sie wollten doch wissen, was ich Gucky sagen wollte. Das war es. 'I´d like to buy a Hamburger!'" Rhodans Miene erinnerte in der Zwischenzeit stark an Guckys Verblüffung. "Die Victorianer stammen von terranischen Siedlern aus dem Bundesstaat England ab. So reden die da!" Basnal zuckte mit den Achseln. "Ich bereite mich eben sorgfältig auf meinen Einsatz vor." Das schallende Gelächter ging diesmal auf Kosten Rhodans.

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Geschrieben 23 Februar 2013 - 07:13

8. März 2166, 16:00 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "Basnal hat ihre Duftmarke gesetzt!", dachte Ron, während er seinen Platz im Sitzungssaal einnahm. "Dabei haben sie bislang nur einen winzig kleinen Teil ihrer Persönlichkeit kennengelernt. Gleich wird sie nachlegen." Er schmunzelte bei dem Gedanken. Atlan räusperte sich und ergriff das Wort. "Die Schlussfolgerungen, die ich bei Durchsicht der Unterlagen zu diesem Fall gezogen habe, hatte ich Ihnen ja bereits genannt. Das USO-Mandat gilt. In Absprache mit Allan," nickte Atlan Mercant zu, "habe ich entschieden, die in Terrania angesiedelte Abteilung III unter Brigadegeneral Ron Landry mit dem Fall zu beauftragen. Die Gründe dafür dürften auf der Hand liegen." Er warf Bull einen Blick zu. "Nachdem ich in solchen Fällen jedoch nicht auf Basis meiner Intuitionen entscheide - und noch nicht einmal aufgrund der Empfehlungen meines Extrahirns - hat die Abteilung III unter anderem die Aufgabe erhalten, meine Annahmen zu überprüfen. Alle Argumente und Gegenargumente können im Anschluss diskutiert werden. Bitte, Ron!" "Danke, Lordadmiral!", erwiderte Ron höflich. "Nachdem meine Abteilung vor etwas mehr als 1 1/2 Tagen den Fall übertragen bekommen hat, wurde unmittelbar darauf eine Task Force installiert, die seine Bearbeitung übernommen hat. Angesichts der Komplexität des Falles und der Bedeutung der gewonnenen Ergebnisse habe ich mich dazu entschlossen, einige der führenden Mitarbeiter zu dieser Besprechung hinzuzuziehen. Die können Ihnen nämlich die Details im Zweifel nämlich viel besser erklären, als ich jemals imstande wäre. Da unsere Mitarbeiter nicht allen Anwesenden vertraut sind, darf ich sie Ihnen vielleicht vorstellen. Marty Nolan ist der Leiter unserer Analyseabteilung." Ron deutete auf einen unscheinbar wirkenden älteren Mann. "Marty ist Leiter der Task Force und verantwortlich für Computermodellierung, strategische Simulation und Einsatzplanung. Neben ihm Dr. Con-Ki Randall, die Leiterin unserer Biologischen Abteilung. Con-Ki hat sich mit den Details der biologischen Hülle und der DNS-Analyse der Proben auseinandergesetzt. Und schließlich neben mir Basnal-Keton, eine Sonderagentin der USO, die sich vor allem mit dem blauen Kristall und den hyperphysikalischen Fragen beschäftigt hat." Ron warf Atlan einen fragenden Blick zu. "Die Vorstellung Basnal-Ketons sollte ich wohl selbst übernehmen!", reagierte der Arkonide. "Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich bei Basnal-Keton um eine Baalol von Trakarat." "Ich wusste es!", meldete sich Gucky erstmals wieder zu Wort. Atlan brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Basnal begann im Alter von 16 Jahren mit dem Studium der Hyperphysik an der Universität von Vorpan auf Arkon II, nachdem sie zuvor sämtliche Stufen der Baalol-Ausbildung auf Trakarat erfolgreich durchlaufen hätte. In puncto Psi-Fähigkeiten kann ihr bestenfalls der Hohe Baalol das Wasser reichen! Zwei Jahre später - im Alter von 18 Jahren - wirkte sie entscheidend an der Konzeption der Schapkin-Spirale mit, deren Einsatz die Leistungsfähigkeit unserer Impulstriebwerke bekanntlich enorm verbessern wird. Zu diesem Zeitpunkt wurden wir auf sie aufmerksam und rekrutierten sie als freie Mitarbeiterin, die an der Lösung komplexer Fälle, die in ihre Fachgebiete fielen, mitarbeiten sollte. Was sie auch tat - in den wenigen komplexen Fällen, die wir ihr in den letzten Jahren offerieren konnten. Dieser Fall dagegen ist ihr wie auf den Leib geschneidert." "Sie hat jetzt jedenfalls ihre ungeteilte Aufmerksamkeit!", erkannte Ron. "Lassen wir sie noch etwas zappeln." "Marty Nolan wird Ihnen zunächst einen Überblick über die Analyseergebnisse geben.", ergriff er das Wort. "Bitte, Marty!" "Danke!", erwiderte Nolan. "Unsere Aufgaben bestanden also in den folgenden Punkten: Erstens: Die Überprüfung und Verifikation - oder auch Falsifikation - der von der GalAb gewonnenen Resultate sowie ihre Vertiefung, soweit dies in dem engen uns gesetzten Zeitrahmen möglich war. Wir reden hier faktisch über einen Arbeitstag! Zweitens: Die Erstellung einer rechnergestützten strategischen Simulation mit dem Primärziel der Identifikation des zumindest wahrscheinlichsten Gegners.Inklusive der Durchführung eines Profilings. In diesem Kontext spielten selbstverständlich auch die von Solarmarschall Bull angesprochenen Fragen eine wesentliche Rolle. Und schließlich drittens: Die Ausarbeitung einer detaillierten Vorgehensplanung - auch hier unter Beachtung der zeitlichen Restriktionen. Beginnen wir mit dem ersten Punkt. Hier ist die Sachlage relativ einfach: alle von der GalAb gewonnenen Erkenntnisse konnten durch unsere Abteilungen verifiziert werden." Mercant nickte zufrieden. "Unseren Damen gelang es allerdings darüber hinaus, weitergehende Entdeckungen zu machen, die unsere strategischen Simulationen maßgeblich beeinflussten. Con-Ki, vielleicht beginnen Sie?" Die Akonin erhob sich. "Wir können nicht nur die Ergebnisse der GalAb hinsichtlich der vier unterschiedlichen DNS-Stränge bestätigen - es ist uns gelungen, zumindest zwei dieser Stränge galaktischen Völkern zuzuordnen!" Diese Eröffnung hatte erregtes Stimmengemurmel zur Folge. "Mit den üblichen Einschränkungen natürlich. Wissenschaftliche Untersuchungen erfordern naturgemäß Zeit - Zeit, die wir nicht hatten. Ich würde demnach diese Zuordnungen im Moment noch nicht in einer wissenschaftlichen Studie erwähnen wollen. Aber, sehen wir von wissenschaftlichen Standards mal ab, bin ich persönlich sehr sicher, was die Ergebnisse angeht." "Nun mal raus mit Sprache!" wurde sie von Bull unterbrochen. Con-Ki lächelte. "Also gut. Der erste DNS-Strang ist - terranisch. Angesichts des Aussehens der Attentäter lag die Vermutung nahe, dass hier Victorier-DNS verwendet wurde. Dazu lagen mir jedoch nicht hinreichende Daten vor; es bleibt also zunächst eine Vermutung. Allerdings konnte ich andere Referenzdaten verwenden, die mir unproblematisch zur Verfügung standen: die des Bundesstaats England! Und da sehen die Ergebnisse sehr vielversprechend aus. Wie Sie wissen, stammen die Victorier von englischstämmigen Terranern ab, so dass die genannte Vermutung zumindest als Arbeitshypothese verwendet werden kann." Diese Eröffnung löste wenig Überraschung aus. "Der zweite DNS-Strang ist - arkonidisch. Auch hier liegen Besonderheiten vor, auch hier haben wir das Problem mangelnder Referenzdaten. Ich verweise allerdings darauf, dass das Victory-System in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fürstentum Falkan gelegen ist." "Das Khasurn Falkan ist ein alt eingesessenes Haus, das bereits vor meiner Landung auf der Erde existierte.", warf Atlan ein. "Sprechen Sie mich nach der Besprechung noch einmal auf das Thema an. Vielleicht lässt sich hinsichtlich der Referenzdaten etwas machen." Con-Ki nickte. "Interessant sind allerdings auch die beiden Stränge, die wir nicht identifizieren konnten. Dies liegt keineswegs an der Kürze der uns zur Verfügung stehenden Zeit. Vielmehr fehlten uns hier schlicht jegliche Referenzdaten! Das heißt allerdings im Umkehrschluss auch, dass wir alle uns bekannten galaktischen Völker ausschließen können. Diese DNS-Stränge stammen nicht von Akonen, Aras, Antis, Springern, Zalitern, Ekhoniden oder anderen Arkoniden-Abkömmlingen. Auch nicht von Topsidern, Laurins, Druuf, Wasserstoffatmern oder anderen Nicht-Humanoiden. Sie ist fremdartig." Das Stimmengemurmel schwoll erneut an. "Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?", wollte Rhodan wissen. "Als Wissenschaftlerin dürfte ich noch keine Schlussfolgerungen ziehen.", entgegnete Con-Ki. "Als Mitglied der Abteilung III und USO-Mitarbeiterin ist für mich allerdings eines ziemlich klar - und das mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent: die Spur führt in den Demetria-Sternenhaufen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 20:44.

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Geschrieben 23 Februar 2013 - 13:23

8. März 2166, 16:23 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "Der blaue Stein!", begann Basnal-Keton. "Ich hatte zu Beginn der Untersuchungen bereits einen, wie ich finde, recht naheliegenden Verdacht, der sich nach ersten Untersuchungen sehr schnell bestätigt hat." Sie zog einen nussgroßen Kristall aus ihrer Tasche und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. "Das hier ist ein handelsüblicher Hyperkristall, der unter der Bezeichnung Mivelum bekannt ist. Er wird in der arkonidischen Technik bereits seit einigen Jahrhunderten in geringem Umfang verwendet. In geringem Umfang deswegen, weil andere Schwingquarze wie etwa Criipas ein höheres hyperenergetisches Potential aufweisen." Sie legte den Stein vor sich auf dem Tisch. "Mivelum-Vorkommen in geringerem oder auch grösserem Umfang finden sich auf etlichen Planeten des Vereinten Imperiums. Unter anderem sogar auf der Erde. Und zwar," sie blätterte in ihren Unterlagen, "in den Bundesstaaten Peru und Deutschland, präziser im nördlichen Sachsen. Bereits die Alchimisten Ihrer Neuzeit schrieben dem Mivelum übernatürliche Fähigkeiten zu und bezeichneten es als "magisches Auge". Natürlich wussten diese Leute nichts über Hyperkristalle. Aber die Verwendung als Schwingquarz ist auch nicht das einzige, was man mit Mivelum anstellen kann. Mivelum in natürlicher Form sendet zugleich eine geringfügige paramentale Strahlung aus." "Ha! Jetzt wird es langsam interessant!", stieß Marshall aus, der sich an Lloyds Aussagen erinnerte. "Diesen hübschen Stein", Basnal deutete auf ihren Kristall, "habe ich vor zwei, ohh, mittlerweile vor drei Stunden in einem Ladengeschäft in Terrania erworben, das sich auf therapeutische Produkte spezialisiert hat. In der Medizin wird Mivelum heute gelegentlich in der Therapie von Langzeit-Drogenabhängigen eingesetzt. Seine Wirkung gilt jedoch als umstritten, wie schon seinerzeit bei den Alchimisten. Das wiederum ist nicht weiter verwunderlich: die paramentale Strahlung trifft auf ein im Zweifelsfall völlig verdrehtes Gehirn und kann dort alles Mögliche anrichten, Sinnvolles und weniger Sinnvolles. Fakt ist allerdings, dass Langzeit-Drogenabhängige auf diese Strahlung anzusprechen scheinen. Wobei es natürlich immer auch auf die Art der Drogen ankommt." "Das moderne GALNET ist eine feine Sache: ich habe dort Unterlagen zu einem sehr interessanten Fall gefunden, der sich bereits Anfang des letzten Jahrhunderts auf Terra zugetragen hat. In der bayerischen Stadt Weilheim geriet ein 27-jähriger soziophober Abhängiger bei einer Veranstaltung namens "Oberstadtler-Fest" in den Einfluss einer offenbar mit einem höheren hyperenergetischen Potential ausgestatteten Mivelum-Kristalls. Er stahl diesen Kristall von dem Stand, an dem er zum Verkauf angeboten wurde und ergriff die Flucht. Da er sich bei der Flucht aber nicht besonders geschickt anstellte - im Zweifel verhielt er sich eben wie ein grenzdebiler Zombie unter Drogen - gelang es Umstehenden, ihn zu ergreifen. Zeugen sprachen von dem "völlig verstörten Eindruck", den der Täter machte." "Wollen Sie damit sagen, dass es sich bei dem gefundenen blauen Stein um einen Mivelum-Kristall handelt? Und wieso konnten unsere Spezialisten das nicht feststellen?", warf Mercant ein. "Wir beschäftigen ja schließlich auch keine Anfänger." "Zwei sehr gute Fragen und ein völlig richtiger Punkt. Nein, das will ich nicht damit sagen. Natürliches Mivelum sendet, wie erwähnt, eine geringfügige paramentale Strahlung aus. Wäre einer von Ihnen entsprechend disponiert, etwa ein Langzeit-Drogenabhängiger, würde der Betreffende jetzt magisch von diesem Stein angezogen werden, um ihn in seinen Besitz zu bringen. Danach würde er sich im Zweifel verhalten wie ein grenzdebiler Zombie unter Drogen. Nachdem das bisher nicht geschehen ist, trifft dies offenbar auf niemanden in dieser Runde zu." Sie lächelte. "Das ist aber auch schon alles. Natürliches Mivelum hegt keine Mordabsichten oder verwandelt Wesen in kaltblütig handelnde Attentäter. Ebenso wenig ist es in der Lage, die komplexen Funktionen eines Androiden-Körpers zu steuern. Nein, bei 'unserem' blauen Stein handelt es sich nicht um natürliches Mivelum, sondern um, ich nenne es mal, transformiertes Mivelum. Und das wiederum konnten Ihre Spezialisten nicht so ohne weiteres identifizieren. Zumal sie noch weniger Zeit hatten als ich." "Was bedeutet das - "transformiertes Mivelum"? In welcher Weise transformiert?", hakte Mercant nach. "Wir reden hier über zwei Schritte. Im ersten Schritt wurde das hyperenergetische Potential des Kristalls deutlich gesteigert. Ich schätze, ungefähr um den Faktor 10 - abhängig vom Ausgangsmaterial, das mir natürlich nicht zur Verfügung steht. Ich kann Ihnen noch nicht einmal sagen, ob es sich um echtes Mivelum handelt oder um einen Mivelum-ähnlichen Kristall. Letzteres - also die schwache Hypothese - ist auf jeden Fall gesichert. Will sagen: es handelt sich definitiv nicht(!) um ein Criipas-ähnliches Material, wenn Sie verstehen." Mercant nickte. "Diesen ersten Schritt könnte ich zur Not noch rekonstruieren. Dazu wäre es notwendig, originales Mivelum mittels eines modernen Kompakt-Hypertrons hyperenergetisch anzureichern. Das ginge - und ich habe dies auch vor. Aber eben auch erst seit wenigen Jahren! Damit ist es jedoch nicht getan. Im zweiten und entscheidenden Schritt wird während der Transformation offenbar eine Art Programmierung des Kristalls durchgeführt. Erst diese Programmierung erlaubt es 'unserem' Kristall, alle diese wundervollen Dinge zu erledigen, von denen ich sprach. Wie eine solche Programmierung vorzunehmen ist? Keine Ahnung. Echt, keinen Schimmer. Und damit kommen wir zum entscheidenden Punkt. Ohne allzusehr dreist sein zu wollen: wenn ich das nicht weiß - und wir reden hier von einem meiner Spezialgebiete -, dann weiß es im Vereinten Imperium sonst auch niemand!" Rhodan räusperte sich vernehmlich. "Ohne Ihre zweifellos beachtlichen Qualifikationen in Frage stellen zu wollen - sind sie da ganz sicher?" "Völlig!", entgegnete Basnal. "Zur Not könnte man sich noch einige Hypothesen zusammenreimen, die die hyperenergetische Anreicherung des Mivelums durch eine Gruppe intrigierender Aras oder rebellierender Arkoniden mittels eines der Kompakt-Hypertrone auf Aralon oder Arkon erklären würden. Aber mit der Programmierung solcher angereicherten Kristalle, die es im Übrigen bei 'uns' ja auch gar nicht gibt, beschäftigt sich niemand. Zumindest das wüsste ich!" "Die Konsequenzen sind Ihnen klar?", fragte Rhodan nach. "Sicher. Es gibt nur eine logische Schlussfolgerung, nämlich diejenige, die Lordadmiral Atlan bereits bei der ersten Durchsicht der Unterlagen gezogen hat: hier sind völlig Fremde am Werk, für die die Programmierung angereicherter Hyperkristalle - und ihre Umwandlung zu Hypnokristallen - ebenso selbstverständlich sind wie für uns die Zubereitung eines frischen Kaffees." Rhodan lachte. "Danke für das Stichwort. Kaffeepause bis fünf!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 20:50.

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Geschrieben 23 Februar 2013 - 20:06

8. März 2166, 15:45 CTT Imperium-Alpha, Relax Zone "Ziemlich beeindruckend, Deine neue Wunderwaffe!" murmelte Rhodan, während er sich ein Glas Orangensaft nachschenkte. "Da bleibt für uns alte Männer ja kaum noch etwas zu tun." Atlan stieß ein unterdrücktes Lachen hervor. "Ich hatte schon befürchtet, dass es darauf hinauslaufen würde. Du möchtest gern selbst wieder einmal in den Einsatz gehen, ist es das?" Rhodan seufzte. "Ich weiß, dass es in diesem Fall absolut sinnlos wäre. Deine Supertruppe würde mich wahrscheinlich in Grund und Boden argumentieren, wenn ich auch nur die leiseste Andeutung in dieser Richtung fallen ließe. Von Mercant und Tifflor wollen wir erst gar nicht anfangen. Adams würde auf den anstehenden Wahlkampf verweisen. Aber dennoch..." "Dennoch was?", hakte Atlan nach. "Du weißt schon. In den guten alten Zeiten wären wir einfach in die DRUSUS oder die THEODERICH gestiegen, hingeflogen und hätten nachgesehen, was dort gespielt wird." Atlan lachte. "So wie damals auf Everblack? Als der Administrator des Solaren Imperiums und der Imperator des Großen Imperiums unbedingt persönlich auf einer Dunkelwelt im Leerraum nachschauen mussten, was die Posbis dort wohl so treiben? Der Spass hat uns immerhin den letzten Fiktivtransmitter gekostet." Rhodan stöhnte. "Aber irgendwie war es die Sache dort wert, oder nicht?" "Das kann man so oder auch anders sehen", entgegnete Atlan diplomatisch. "Wenn irgendwo in der Galaxis fremde Mächte aufgetaucht sind, könnte es sein, dass Du schneller die Gelegenheit erhältst, selber in die Geschehnisse einzugreifen, als Dir lieb sein wird. Und außerdem weißt Du im Moment noch nicht einmal, wo Du genau hinfliegen müsstest." "Ich dachte, das sei klar: nach Trafalgar. In den Demetria-Sternhaufen." "Bislang haben wir nur Con-Kis Ansicht dazu gehört. Es könnte sogar sein, dass Basnal-Keton ganz anderer Meinung ist. Wir können sie aber selbst fragen." Er winkte der Baalol, die offenbar gerade dabei war, mit Gucky Frieden zu schließen, zu. Basnal warf Gucky einen entschuldigenden Blick zu und näherte sich den Beiden. "Wir waren gerade voll des Lobes über Sie!", setzte Rhodan an. "Dennoch haben wir noch einige Fragen. Teilen Sie eigentlich die Auffassung Ihrer Kollegin, dass 'die Spur nach Demetria' führt?" "Ja", antwortete Basnal. "Und nein. Nein, weil es durchaus möglich ist, dass der unbekannte Gegner irgendwo in der Galaxis sitzt und ihm nur zufällig ein paar Victorianer in die Finger gefallen sind. In diesem Falle werden wir auf Trafalgar keinerlei Spuren entdecken. Und ja, weil es schlicht und einfach die einzige Spur ist, die wir im Moment überhaupt haben. So gesehen, haben wir wenige Möglichkeiten. Wir können natürlich auch zu Hause bleiben und auf den nächsten Anschlag warten." Sie zögerte einen Moment. "Das weiß Con-Ki aber auch selbst. Unsere Auffassungen unterscheiden sich nur marginal." "Bei der Gelegenheit fällt mir ein...", meldete sich Atlan zu Wort. "Sie erwähnten, dass Sie eine Anreicherung von Mivelum mittels eines Kompakt-Hypertrons in Erwägung ziehen." Basnal schüttelte den Kopf. "Nicht 'in Erwägung ziehen'. 'Definitiv vorhaben'." "Aber wozu? Wollen Sie am Ende selbst Hypnokristalle herstellen?" Basnal lachte. "Das weniger. Aber: wenn der Gegner schon mit Hypnokristallen operiert, dann dachte ich mir, dass Sie mit Sicherheit über kurz oder lang ganz gern eine Abwehrwaffe dagegen hätten..."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 20:54.

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Geschrieben 24 Februar 2013 - 15:36

8. März 2166, 17:00 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "Kurz noch einige Anmerkungen", setzte Basnal-Keton ihren Vortrag fort. "Es wird spät und es stehen noch einige wesentliche Punkte an. Aber dennoch..." Sie blätterte in ihren Unterlagen. "Wir haben selbstverständlich auch das von den Spezialisten der GalAb nicht identifizierbare Material, aus dem der artifizielle Kern und die Bewegungselemente der Androiden bestehen, näher analysiert. Dabei handelt es sich um eine Legierung, deren wesentliches Element interessanterweise sehr stark dem uns bekannten Zalos-Metall ähnelt oder gar mit diesem identisch ist." "Ahhh!" stieß Atlan hervor. Basnal lächelte. "Genau diesen Aha-Effekt hatte ich auch. Daraus ergeben sich eine Reihe interessanter Überlegungen hinsichtlich der Steuerung des Androidenkörpers. Ich hätte gern dazu einige Experimente durchgeführt. Aber leider fehlte mir dazu sowohl die Zeit als auch das notwendige Zalos-Metall." Atlan machte sich hastig einige Notizen. "Reichen Ihnen zwei Kilogramm?" "Für´s Erste, völlig.", entgegnete Basnal. "Obwohl, bei näherer Überlegung... fünf wären besser." Atlan fingerte an seinem mobilen Hyperkommunikationsgerät, für das sich in der Umgangssprache auch die Bezeichnungen MOHY oder "Mohikaner" eingebürgert hatten, herum. "Wird in spätestens zwei Stunden im USO-Center via Transmitter angeliefert." "Danke!", sagte Basnal einfach, während sie einen weiteren Gegenstand aus der Innentasche ihrer Paisley-Jacke hervorzauberte. "Diese Komponente scheint ebenfalls eine wichtige Rolle für die Steuerung zu spielen. Sie besteht aus dem gleichen Material; zumindest die Außenhülle." Sie zuckte mit den Achseln. "Hier muss ich gestehen: uns fehlte die Zeit für eine nähere Untersuchung. Steht aber auf der Prioritätenliste ziemlich weit oben." "Bedeutet das, dass es eine weitere Spur gibt?", mischte sich Rhodan ein. "Eine Spur, die nach Zalit führt?" Basnal lachte. "Sie wissen doch mittlerweile, wie ich auf solche Fragen zu antworten pflege: ja - und nein. Ja, natürlich impliziert Zalos-Metall eine Spur nach Zalit. Und nein, denn: ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Androidenkerne und ihre Steuerung auf Zalit gefertigt wurden. Folglich reden wir über Rohmaterial. Und auch hier denke ich nicht, dass unsere 'grossen Unbekannten' selbst als Besteller tätig waren. Allerdings gibt es einen Punkt, dem man nachgehen könnte." "Nämlich welchen?", erkundigte sich Atlan. "Wenn Sie die Möglichkeit haben, sämtliche von Zalit ausgehenden Lieferungen von Zalos-Metall in den letzten 5 Jahren zu überprüfen..." "Haben wir!", erwiderte Atlan überzeugt. "...und sich dabei hinreichend große Lieferungen in den Demetria-Sternenhaufen nachweisen ließen, wären wir vielleicht einen Schritt weiter!" "Zu Befehl, Madame!", rief Atlan aus und widmete sich erneut seinem MOHY.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:05.

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#11 Arl Tratlo

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Geschrieben 24 Februar 2013 - 21:26

8. März 2166, 17:00 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "Computermodellierung und strategische Simulation!" begann Nolan. "Natürlich haben wir in unserem Fall die üblichen Techniken für solche Fälle eingesetzt. Das heißt, wir haben ein Akteursmodell erstellt und darauf aufbauend, mittels der von unserer Abteilung bevorzugten Multi-Agenten-Technik eine Vielzahl von Szenarien durchgespielt. Und selbstverständlich, Solarmarschall," er warf Bull einen Blick zu, "haben wir alle 'üblichen Verdächtigen' in unser Akteursmodell aufgenommen. Übrigens auch die weniger üblichen. Tatsächlich hat uns Basnal-Keton darüber hinaus für den Validitätstest der Szenarien mit einer Reihe unwahrscheinlicher Akteure versorgt, so dass die Szenarioanalyse eine Vielzahl denkbarer und undenkbarer Fälle einschließt." Basnal hüstelte. "Eine Zeitexpedition aus der Zukunft ist keineswegs ein 'undenkbarer Fall'. Wie ich mich erinnere, waren die Terraner selbst vor nicht allzu langer Zeit in dieser Weise aktiv." "Ja," warf Con-Ki ein. "Aber dabei wurde der letzte verbliebene Zeittransmitter zerstört und mit ihm sämtliche Unterlagen. Zudem kamen alle Spezialisten dieses Fachgebiets ums Leben. Das Thema ist ein für allemal vom Tisch!" "Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, dass alle Völker fest daran glauben, alle Details ihrer Vergangenheit zu kennen. Und die der Zukunft am besten noch dazu.", entgegnete Basnal mit ätzender Ironie in der Stimme. "Auf Trakarat war die Mehrheit der Bevölkerung bis vor kurzem noch der Meinung, dass alles schon immer so war wie jetzt. Erst das Wiederauftauchen der Akonen hat sie eines besseren belehrt. Und auf der Erde wurde noch vor hundert Jahren der Kontinent Atlantis in das Reich der Mythen verbannt." Atlan grinste. "Bitte, meine Damen, keinen Zickenkrieg jetzt! Dazu fehlt uns die Zeit!", versuchte Nolan, die Auseinandersetzung zu beenden. "Es ist kein Zickenkrieg! Ich habe einfach nur Recht!", erwiderte Basnal ruhig. "Und ich meine Ruhe!", liess sich Con-Ki, deutlich verärgert, vernehmen. "Und wo wir schon dabei sein: Die Vorhut einer Invasion aus einem Paralleluniversum ist ebenso wenig ein 'undenkbarer Fall'. Oder haben wir alle schon die Konfrontation mit den Druuf vergessen?", beharrte Basnal auf ihrer Sichtweise. "Mhmm - es muss allerdings erwähnt werden, dass Basnals Szenarien im Validitätstest keineswegs am schlechtesten abgeschnitten haben!", ergriff Nolan wieder das Wort. "Tatsächlich haben sie sogar deutlich besser abgeschnitten als die Szenarien, die ausschließlich die 'üblichen Verdächtigen' betrachteten. Dennoch..." Bull winkte ab. "Da müssen sie schon etwas mehr Butter bei die Fische tun!" "Ich bin dabei!", entgegnete Nolan. "Dennoch landeten sie nicht ganz oben im Ranking!" "Aber aus ganz anderen Gründen, die ich - nebenbei bemerkt - auch völlig akzeptiere!" Basnal war nicht ganz einfach ruhigzustellen. Marty versuchte es auf andere Weise. "Die internen Bewertungskriterien der Szenarien basierten, wie im Regelfall auch, auf den drei Hauptaspekten Motiv, Technologie und Modus Operandi. Am Motiv scheiterten bereits sämtliche Szenarien, die eine Beteiligung offizieller Institutionen der 'üblichen Verdächtigen' annahmen. Nach Informationen unserer Abwehr haben weder Akonen noch Aras im Moment das Interesse, das Vereinte Imperium ins Chaos zu stürzen. Das Gleiche gilt für Antis und Springer. Natürlich kann man bei allen diesen Völkern - und im Zweifelsfall noch bei einigen mehr - Gruppen finden, die nicht besonders gut auf die Terraner im Allgemeinen und Perry Rhodan im Besonderen zu sprechen sind." Ein gequälter Gesichtsausdruck Rhodans war die Folge. "Aber hier greift der Aspekt der eingesetzten Technologien!", spann Nolan den Faden weiter. "Wie Basnal-Keton bereits ausführte, hätte eine Untergrundgruppe keinesfalls die Möglichkeiten gehabt, die zur Herstellung hypnokristallgesteuerter Androiden notwendig gewesen wären. Jedenfalls keine Untergrundgruppe der uns bekannten Galaxis. Also haben wir es mit völlig Fremden zu tun!" "Gut! Das wissen wir ja bereits!" Rhodan schien ungeduldig zu werden. "Ist das alles?" "Keineswegs!", erwiderte Marty. "Im Gegenteil: jetzt wird es erst richtig spannend! Wir kommen nämlich zum dritten Aspekt, dem Modus Operandi." Er blickte in die Runde. "Auffällig ist doch eines: der unglaubliche Dilettantismus, mit dem dieses Attentat ausgeführt wurde. Man ist versucht, von Tölpelhaftigkeit zu sprechen." Erregte Zwischenrufe unterbrachen ihn. Rhodan hüstelte vernehmlich. "Vor wenigen Minuten haben die Kollegen mir noch mehr oder weniger durch die Blume mitgeteilt, dass ich - wäre ich anstelle des HANNIGAN 2 gewesen - das Attentat wohl kaum überlebt hätte. Auch, wenn ich als 'Sofortumschalter' mir einen gewissen Ruf erworben habe, verfüge ich doch nicht über die Reaktionsgeschwindigkeit eines hochspezialisierten Robots. Und Sie reden von Tölpelhaftigkeit?" Nolan winkte ab. "Das Thema hatten wir doch schon. Wenn Sie anstelle des Robots agiert hätten, wären die Attentäter gar nicht in die Halle gekommen. Eventuelle politische Ärgernisse im Falle ihrer Harmlosigkeit hätte man in Kauf genommen. Aber, seien wir doch mal ehrlich: vier identisch aussehende 'grenzdebile Zombies unter Drogen' als Attentäter loszuschicken - es geht kaum tölpelhafter. Gut, man könnte ihnen natürlich noch Uniformen mitgeben, auf denen in großer Schrift die Bezeichnung 'ATTENTÄTER' vermerkt ist. Aber da geraten wir schon in den Bereich der Satire." "Aber mit einem haben Sie natürlich recht: es gibt eine eklatante Diskrepanz zwischen dem betriebenen technologischen Aufwand und der tölpelhaften Ausführung des Attentats!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:10.

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Geschrieben 25 Februar 2013 - 10:04

8. März 2166, 17:25 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "An dieser Diskrepanz", fuhr Nolan fort, "sind übrigens Basnals Szenarien gescheitert. Wir konnten uns einfach keine Zivilisation - egal, ob in der Zukunft oder in einem Paralleluniversum - vorstellen, die Attentate in einer derartig tölpelhaften Weise plant. Jedenfalls keine humanoide Zivilisation! Die Denkweise der Unbekannten muss demnach von unserer völlig verschieden sein. Der Rechner kommt folgerichtig zu dem Schluss, dass wir es bei den Fremden mit einer non-humanoiden Zivilisation zu tun haben. Und damit sind keineswegs Völker wie die Topsider oder Individualverformer gemeint, die ebenfalls non-humanoider Natur sind. Am ehesten kommt nur ein Volk dem Bild nahe, das wir uns von den Fremden machen: die Laurins!" Er wartete, bis sich die Erregung gelegt hatte. "Ich bitte Sie, keine falschen Schlüsse zu ziehen. Die Laurins haben in der jüngeren Vergangenheit bei der Invasion der Erde bewiesen, dass sie sehr wohl in der Lage sind, Anschläge perfekt zu planen und leider Gottes auch erfolgreich durchzuführen. Die Simulation schließt daher die Laurins als Drahtzieher aus. Auch, wenn sie an anderer Stelle eine völlig fremdartige Mentalität offenbarten." "Wohl wahr!", erinnerte sich Basnal-Keton. "Mein Volk musste das bei dem Versuch, mit den Laurins Kontakt aufzunehmen, erfahren. Die Laurins sind Eigenbrötler, die nichts und niemandem vertrauen." "Diese Eigenschaft teilen sie übrigens mit einem weiteren völlig fremdartigen Volk, mit dem die Terraner mehrfach aneinandergerieten!", setzte Nolan nach. "Den Molekularverformern!" Erneut erhob sich ein erregtes Stimmengewirr. "Es gibt allerdings keinerlei konkreten Hinweise darauf, dass die Molekularverformer in diesem Fall irgendeine Rolle spielen. Worauf ich hinaus will, ist das folgende: unser Profiling kommt eindeutig zu dem Schluss, dass es sich bei den Verantwortlichen für das Attentat um ein non-humanoides Volk handelt, dessen Denkweise von der unseren mindestens so verschieden ist wie die der Laurins oder der Molekularverformer. Zudem hat dieses Volk in der Vergangenheit faktisch keinen Kontakt mit den uns bekannten galaktischen Völkern gehabt, so dass es deren Reaktionen nicht folgerichtig zu antizipieren in der Lage ist. Zugleich handelt es sich bei den Fremden um ein Volk, das in bestimmten Bereichen über eine beachtliche technische Überlegenheit verfügt, diese allerdings ebenfalls nicht zielgerichtet auszunutzen weiß." Ein leises "Pling!" unterbrach Marty. Atlans MOHY hatte sich gemeldet. Der Arkonide las fasziniert die eingegangene Nachricht. "Ich denke, das ist jetzt von Bedeutung. Ich habe die Antwort aus Basnals Frage erhalten." Er blickte auf. "Es gab in den letzten fünf Jahren keinerlei signifikanten Lieferungen von Zalos-Metall nach Trafalgar!" Basnal sah überrascht aus. "Allerdings gab es sehr wohl regelmäßige Lieferungen in signifikanten Größenordnungen in Richtung eines anderen Planeten, der dem Demetria-Sternenhaufen zuzuordnen ist." "Mach´s nicht so spannend, Arkonide! Wer war´s?" fiel Rhodan ein. "Nun,", Atlan machte in voller Absicht eine dramaturgische Kunstpause, "es handelt sich um Sepzim. Die Freihandelswelt der Springer!" "Ha!", stieß Bull aus. "Wenn die Springer nicht zu den 'üblichen Verdächtigen' gehören - wer denn dann?" "Es trifft sich gut, denn auf einen Punkt wollte ich noch zu sprechen kommen!", nahm Marty das Heft wieder in die Hand. "Eine Schlussfolgerung des Rechners besteht nämlich darin, dass die Fremden gemäß ihres dargestellten Profils nicht alleine arbeiten können. Man muss sich das einmal vorstellen: sie kommen quasi aus dem Mustopf. Sie haben keine Ahnung von den politischen Kräfteverteilungen in der Galaxis. Sie können die Mentalitäten der galaktischen Völker nicht verstehen. Sie haben keinen Zugang zu den galaktischen Rohstoffmärkten. Sie brauchen Informationen. Sie brauchen - so trivial das auch klingt - einen Zugang zu GALNET. Sie brauchen Rohstoffe, Nahrung, einfache Basistechnik. Alles das, womit man eine minimale Infrastruktur für einen Stützpunkt in der Fremde aufbauen kann." Er hob die Hände. "Der Rechner hatte keinerlei Anhaltspunkte zur Identifikation potentieller Kollaborateure. Aber nach Ihren neuesten Informationen," er nickte dem Arkoniden zu, "hätte ich da eine gewisse Vermutung. Solange der Preis stimmt, würden die Springer selbst den Teufel beliefern." "Apropos Preis.", warf Rhodan ein. "Haben Sie auch eine Idee, womit die Fremden die Springer zahlen könnten? Die einheimische Währung von Weitwegistan dürfte die Springer eher weniger interessieren." "Das, wiederum, liegt doch auf der Hand.", entgegnete Nolan. "Mit hochwertigem, angereicherten Mivelum!"

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Geschrieben 25 Februar 2013 - 15:06

8. März 2166, 17:45 CTT Imperium-Alpha, Großer Sitzungssaal "Kommen wir nun schließlich zur Vorgehensplanung." Ron erhob sich. "Ich muss zwei Bemerkungen vorausschicken. Zum einen: die Vorgehensplanung wird natürlich durch die aktuellsten Informationen erweitert werden müssen. Bislang hatten wir Einsätze auf Trafalgar und auf Falkan vorgesehen. Wie es aussieht, werden wir diese um einen Einsatz auf Sepzim ergänzen müssen." Atlan nickte. "Das erscheint mir sinnvoll." "Für den Sepzim-Einsatz gibt es natürlich entsprechend noch keine Vorgehensplanung. Zum anderen: die personelle Einsatzplanung ist noch nicht in allen Details vollständig. Das hängt damit zusammen, dass die meisten unserer Agenten im Einsatz sind - und diejenigen, die zur Verfügung stehen, sich für manche Einsätze schlicht nicht anbieten. Darauf werde ich aber im Detail zurückkommen." "Der wesentliche Einsatz ist im Moment für das Victory-System geplant, aus naheliegenden Gründen. Der Frachter, mit dem die Attentäter auf Terra gelandet sind, stammt von Trafalgar, dem dritten Planeten des Victory-Systems. Der terranische DNS-Strang der Androiden weist Besonderheiten auf, die allem Anschein nach auf Victorier hindeuten. Irgendjemand auf Trafalgar muss dazu näheres wissen - wenn nicht gar die Fremden selbst auf Trafalgar einen Stützpunkt aktiv sind oder einen Stützpunkt unterhalten." "Erfreulicherweise finden wir auf Trafalgar eine entwickelte Infrastruktur für unsere Agenteneinsätze vor. Es gibt selbstverständlich ein Büro der Galaktischen Abwehr. Und mehr noch, wir unterhalten ein Büro der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe oder ISE, einer Tarnorganisation, die wir aus guten Gründen auch nach der Übernahme in die USO beibehalten haben. Im Endeffekt sind im Victory-System daher zwei Einsätze geplant." "Zwei?", fragte Rhodan nach. "Zwei!", erwiderte Ron. "Natürlich erwarten die offiziellen Stellen auf Trafalgar unsere Agenten. Die Administratorin erwartet sogar ganz offiziell eine Untersuchung. Schließlich waren die News zu dem Attentat via GALNET überall in der Galaxis zu verfolgen. Entsprechend erwarten auch die Fremden - so sie sich denn auf Trafalgar aufhalten - unsere GalAb-Ermittler. Und die sollen sie bekommen!" Mercant nickte. "In Absprache mit Brigadegeneral Landry habe ich bereits ein Drei-Mann-Team unter der Leitung von Leutnant Milton Schramm zusammengestellt. Die Einsatzgruppe wird sich an Bord des Trafalgar-Frachters begeben, sich auf Trafalgar bei dem GalAb-Büro in Trafalgar-City melden und mit offiziellen Ermittlungen beginnen. Ein Termin mit der Administratorin Cosmai Cetera ist bereits avisiert." "Ebenfalls an Bord befinden", fuhr Ron fort, "wird sich allerdings - ohne Wissen des GalAb-Teams - unser bewährter Einsatzroboter Meech Hannigan, das Original der HANNIGAN 2-Klasse, der für´s erste die Tarnung eines technischen Service-Roboters angenommen hat. Mit ihm an Bord geht eine Ladung technischer Gerätschaften, die für die DAGENHAM REPAIR Co. bestimmt ist. Die DAGENHAM REPAIR Co. ist eine Gleiterreparaturwerkstatt, die sich etwas abgelegen, außerhalb von Trafalgar-City angesiedelt hat und durch ein Investment der ISE kürzlich vor dem Konkurs gerettet wurde. Wir haben jedoch das Personal der DR freigestellt, bis die notwendigen Restrukturierungs- und Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen werden können. Das ist jedenfalls die offizielle Version." "Inoffiziell wird uns der DR-Firmensitz als Hauptquartier für unsere Operationen dienen. Die Gerätschaften, die Meech nach Trafalgar begleitet, bestehen im Wesentlichen aus Komponenten, aus denen sich ein akonischer Torbogentransmitter mittlerer Größenordnung zusammenbauen lässt. Es handelt sich jedoch um keinen gewöhnlichen Transmitter. Mit Hilfe der Swoon ist es uns gelungen, den Transmitter um eine Vollabschirmung zu erweitern. Durchgeführte Transmissionen sind demnach nicht mehr anzumessen! Die Swoon brauchten hierzu übrigens nur auf ihre alten Entwicklungen - den Strukturkompensator und den Eigenfrequenzabsorber - zurückzugreifen. Transitionsaggregate und Transmitter sind eben im Kern wesensgleich." "Darauf hätten wir auch früher kommen können!", stöhnte Bull. "Dieser Transmitter wird uns in der Folge nicht nur bei der Landung unserer Agenten nützlich sein. Wir können mit seiner Hilfe auch alle benötigten Geräte und selbst Fahrzeuge nach Trafalgar befördern. Dazu zählen etwa Aufklärungsdrohnen, die von Meech dazu verwendet werden sollen, den Planeten nach verborgenen Stützpunkten des Gegners abzusuchen. Die viktorianische Zivilisation konzentriert sich erfreulicherweise auf einige wenige Städte, was uns die Suche deutlich erleichtert. Alles, was ausserhalb dieser Städte ist und bestimmte Emissionen ausstrahlt, ist von Haus aus als verdächtig einzustufen. Bei den Drohnen handelt es sich im Übrigen um Stealth-Drohnen, die darüber hinaus ebenfalls mit Emissionsdämpfern versehen sind. Es sollte dem Gegner also umgekehrt sehr schwer fallen, diese Drohnen anzupeilen. Offiziell sind die Drohnen ohnehin im Auftrag der Muttergesellschaft der DR, also der ISE, unterwegs und dienen der kartographischen Erschließung des Planeten. Nach Abschluss der Erkundungsphase werden wir - abhängig von den Ergebnissen - weitere Aufklärungsmissionen betreiben. Dazu sind zwei Dschungelwelt-Spezialisten vorgesehen - die ich allerdings noch nicht habe. Unsere Spezialisten sind nämlich alle im Einsatz!" Atlan lachte. "Morgen früh stehen zwei hervorragende Männer bei Ihnen auf der Matte!" "Hervorragend!", äusserte sich Ron. "Eine Sorge weniger." "Allerdings das nur die eine Seite der Mission. Auf der anderen Seite gilt es natürlich ebenfalls, Ermittlungen in Trafalgar-City durchzuführen. Letztlich wissen wir nicht, ob die Fremden überhaupt über verborgene Stützpunkte außerhalb der Hauptstadt verfügen, auch wenn dies aus logistischen Gründen anzunehmen ist. Was wir allerdings mit Sicherheit wissen, dass jemand die Einschiffung der Attentäter auf dem Frachter organisiert haben muss - und dieser jemand sitzt in Trafalgar-City. Aus diesem Grund wird der Schwere Kreuzer JUNO zeitgleich mit dem Frachter zum Victory-System aufbrechen. An Bord wird sich unsere Task Force unter Leitung von Marty Nolan befinden. Die JUNO unter dem Kommando von Oberstleutnant Catuwande wurde kürzlich völlig modernisiert und gilt als eines der modernsten Schiffe der Flotte. Marty Nolan wird die Gesamtleitung der Operation "Victory" innehaben. Die Operationsleitung in Trafalgar-City obliegt Basnal-Keton. Basnal wird sich mit dem ISE-Büro in Trafalgar-City in Verbindung setzen und von dort aus alle notwendigen Maßnahmen ergreifen." Basnal lächelte zuversichtlich. "Die JUNO wird sich, im Victory-System angekommen, ein geeignetes Versteck im Asteroidengürtel, der sich aus den Überresten des ehemaligen zweiten Planeten zusammensetzt. Sie ist dort praktisch für feindliche Einheiten unauffindbar. Der Nachschub für die auf Trafalgar operierenden Agenten erfolgt, wie erwähnt, via Transmitter." Ron lächelte. "Das ist aber noch nicht alles. Wenige Stunden später wird der Schlachtkreuzer VONDAR mit meinem Stellvertreter, Oberst Randall, an Bord, ein unbewohntes Sonnensystem anfliegen, dem wir die Bezeichnung NAVO-D gegeben haben, und sich dort in den Ortungsschutz der Sonne begeben. An Bord der VONDAR befinden sich 6000 Kampfroboter der neuesten Bauweise, darüber hinaus 2000 Raumlandesoldaten sowie jedes nur denkbare technische Gerät, das wir für diesen Einsatz benötigen. Oberst Randall hat die Gesamtleitung der Operation "Demetria". Er wird von der VONDAR aus ebenfalls die Aktionen auf Falkan und Sepzim initiieren. Apropos..." wandte sich Ron an Atlan. "Falkan ist unser zweites Problem in personeller Hinsicht. Terranische Emporkömmlinge sind auf Falkan nämlich nicht besonders hoch angesehen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es wäre sinnvoll, dort ein Agententeam einzusetzen, dessen Mitglieder entweder aus Arkoniden oder doch zumindest Arkonidenabkömmlingen rekrutiert wurden. In unserer Abteilung auf Terra finden wir diese Agenten allerdings nicht." "Schon verstanden", entgegnete Atlan. "Morgen früh?" "Gern. Aber bitte schicken Sie die Männer direkt zu Larry!" "Wer sagt denn, dass es sich um Männer handeln muss?" lachte Atlan. "Auch Frauen können manchmal erstaunlich logisch denken, was man so hört..."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:20.

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Geschrieben 26 Februar 2013 - 02:44

9. März 2166, 09:45 CTT USO-Center, Terrania Ein gut gelaunter Ron Landry schickte sich gerade an, seinen Stellvertreter aufzusuchen, als ihn das Summen des Bürokoms an der Ausführung seiner Pläne hinderte. "Basnal ist draußen", erklärte Darlene. "Nur herein mit ihr!" Ron war im Moment aus seiner guten Stimmung nicht leicht herauszubringen. "Hey, Ron!" begrüßte ihn Basnal, die ihm seine gute Laune offenbar sofort anmerkte, "ich freue mich für Sie." "Woher... ach, dumme Frage. Sollte man einer Person mit gewissen Psi-Fähigkeiten besser nicht stellen." Basnal lachte. "Sie dürfen mir aber gern die Einzelheiten erzählen." "So viel zu erzählen gibt es nicht", brummte Ron. "Sie erinnern sich an die Frage unserer Rückendeckung?" "Klar. Wir waren uns allerdings nicht einig, wie wir der Flottenführung den 3. Offensivverband aus den Rippen orgeln können. Obwohl der doch gerade so hübsch und so gut wie einsatzbereit vor unserer Haustür geparkt ist." Ron grinste. "So kann man es ausdrücken. Die Überholung der BARBAROSSA ist so gut wie abgeschlossen. Bei der WELLINGTON und der NAPOLEON kann es sich auch nur noch um Tage handeln. Und die kleineren Einheiten verbringen ohnehin weniger Zeit in der Werft. Aber egal. Wissen Sie was? Deringhouse hat mich gerade kontaktiert. Er hat mir den 3. Offensivverband selber angeboten!" "Wow!", stieß Basnal aus. "Und woher kommt dieser Einfall so plötzlich?" "Na ja, eigentlich ist es ganz logisch. Deringhouse war natürlich klar, dass wir unter Umständen Rückendeckung gebrauchen könnten. Letztlich hat er die gleichen Überlegungen angestellt, wie wir auch. Und ist logischerweise zu dem gleichen Resultat gekommen. Aber das ist noch nicht alles!" "Spannen Sie mich nicht auf die Folter, Ron. Sie gewöhnen sich sonst die Unarten unseres Ex-Imperators an." Ron lachte. "Ich könnte ja jetzt noch die eine oder andere dramatische Kunstpause einlegen...." "Ron!", drohte Basnal scherzhaft. "Also gut: Rhodan wird die THEODERICH II in Alarmbereitschaft versetzen lassen. Dauerhaft, für die Zeit unseres Einsatzes. Damit haben wir nicht nur die vier modernsten Superschlachtschiffe der Flotte als Rückendeckung, sondern darüber hinaus 40 Schlachtschiffe, 60 Schlachtkreuzer und 200 Schwere Kreuzer. Und falls das nicht reichen sollte, haben wir immer noch die Solare Raumflotte als Rückendeckung!" "Wer auch immer sie sind - wir fegen sie aus dem Weltall!", lachte Basnal. "Klar! Kanonendonner wie in alten Zeiten!", erwiderte Ron. "Gigantische Raumschlachten! Impulsmotoren dröhnen!", konterte Basnal. "Schiffszellen werden zu Glocken!", fiel Ron gerade noch rechtzeitig ein. "Transformkanonen feuern im Salventakt!", rief Basnal. "Ach Quatsch", bremste sie Ron in ihrer Euphorie. "Das ist doch nur etwas für Ewiggestrige!" "Na klar!", entgegnete Basnal. "Also für Leute wie mich!" Beide lachten lauthals auf. "Mmmmmh...", fiel Basnal der Grund ihres Besuchs wieder ein. "Angesichts dieser exzellenten Nachricht und unserer guten Laune habe ich ja vielleicht Glück mit meinem Anliegen." "Ich ahne Böses.", erwiderte Ron düster. "Das kann teuer werden." "Ja, leider.", antwortete Basnal zerknirscht. "Ich komme nämlich gerade von der JUNO. Die gute Nachricht ist: sie haben ein geräumiges hyperphysikalisches Labor für mich eingerichtet. Und ich habe drei Assistenten zur Verfügung. Genauer gesagt zwei Assistenten und eine Assistentin." "Und was ist daran die schlechte Nachricht?", erkundigte sich Ron. "Ganz einfach: das Labor ist zu geräumig! Es fehlen einfach die notwendigen Geräte. Genauer gesagt brauche ich zwei Kompakt-Hypertrone, eine kleine Nano-Factory, zwei Heart´ems und ein paar Kleinigkeiten. Etwas mehr Mivelum zum Experimentieren wäre auch nicht schlecht, übrigens." "Heart´ems?", fragte Ron nach. "Ach Schatz", erwiderte Basnal mit süßlicher Stimme, "das hat was mit Technik zu tun. Davon verstehst du nichts, das ist so ´ne Frauensache, weißt du?" Gegen seinen Willen musste Ron lachen. "Und du brauchst nur meinen Kreditchip, stimmt´s, Liebling?" "Genau!", flüsterte Basnal. "Ich bin am Wochenende dann auch gaaanz lieb zu dir!" Beide grinsten sich an. Ron gab sich geschlagen. "Also gut. Ich sag Darlene Bescheid. Immerhin ist sie die Verwalterin unseres Geldbeutels. Sonst noch Wünsche?" Das Bürokom unterbrach sie. "Ja?", bellte Ron. "Oh, Larry! Das trifft sich gut. Ich wollte nämlich gerade..." Larry winkte ab. "Egal jetzt. Bei mir im Büro stehen gerade drei Arkoniden - genauer gesagt zwei Arkoniden und eine Zaliterin - und behaupten, sie sollten sich bei mir melden. Ich weiss davon aber nichts!" Siedend heiß fiel es Ron wieder ein. "Upps, ich bin nicht dazu gekommen. Du hast keine Ahnung, was hier los ist." Basnal grinste. "Das wird das Agententeam für Falkan sein. Hat Atlan sie geschickt?", fragte Ron. "Das behaupten sie zumindest. Warte, es handelt sich um, ähh, Tharg’athor Artho da Sorgith, Verc’athor Tsa’hor da Hanacam und die Sonderagentin Tami Hethal." "Kann schon sein. Atlan hat mir keine Namen genannt. Weise ihnen einfach Kabinen auf der VONDAR zu. Ihre Einweisung erhalten sie, wenn ich Zeit dafür habe. Also spätestens morgen - ihr startet ja nach der JUNO." "Aha! Und was sollen sie heute so anstellen?", erwiderte Randall, offensichtlich etwas ungehalten. "Oh, da gibt es viele Möglichkeiten. Sie könnten sich mit den Details zum Fürstentum Falkan vertraut machen. Und wenn ihnen das zu langweilig wird, gibt es ja eine nette und geräumige Kantine auf der VONDAR." "Ähm, ja, verstehe. Und wie kommen sie zur VONDAR?" "Oh Larry, ich glaube, das kriegst du ohne mich geregelt. Ich vertraue da ganz deinem Geschick! Und danach wäre es nicht schlecht, wenn du dich bei mir blicken lassen würdest. Ich habe zur Abwechslung nämlich auch mal eine gute Nachricht." "Das wär doch wirklich mal was neues. Gut, bis nachher!" Ron seufzte. "Als ob ich neuerdings das Kindermädchen wäre, das für die Beschaffung von Gleitern zuständig ist!" Basnal seufzte. "Genau darum ging es mir auch. Ich muss nämlich sämtliche Geräte heute besorgen und in die JUNO schaffen. Morgen fliegen wir bereits ab. Das geht nur, wenn ich es persönlich erledige. Dazu brauche ich allerdings auch einen Gleiter." Ron stöhnte und drückte den Rufknopf des Bürokoms. "Darlene? Ich brauche Sie mal für einen Moment..." "Ja, aber..." "Nichts aber, Darlene. Dringend! Jetzt!" Sekunden später öffnete sich die Tür. Eine gehetzt wirkende Darlene, Rons Assistentin, gefolgt von zwei muskulösen, exotisch wirkenden Gestalten. "Wer sind SIE denn? Ist das hier ein Irrenhaus oder die USO? Darlene, seit wann kann hier jeder mein Büro betreten, wann immer er es für richtig hält?" "Seitdem Sie mich von meinem Arbeitsplatz weggerufen haben, ohne mich anzuhören!", erwiderte Darlene patzig, während die beiden Exoten Haltung annahmen. "Captain Garth Vinclo und Leutnant Marcus Beneger, USO-Spezialisten, abkommandiert von Lordadmiral Atlan für den Einsatz auf Trafalgar, Sir!" Ron sah sich die beiden genauer an. "Kupferrote Haut," dachte er, "oxydgrüne Haare und smaragdgrüne Augen." "Sie müssen Meredier sein!", stiess er hervor. "Genau so ist es!" Vinclo schien begeistert. "Aber, was viel wichtiger ist: wir sind beide Eintöter!" "Das ist schön für Sie!", erwiderte Ron sarkastisch. "Sehr richtig," meldete sich Beneger. "Aber da er seine Tarak-Echse in drei Minuten erledigt hat, während ich mich mit meiner geschlagene 19 Minuten abquälen musste, ist er Captain und ich nur Leutnant." "Gut!", gab sich Ron versöhnlich. "Sie melden sich umgehend auf der JUNO und lassen sich Kabinen anweisen. Ihre Einweisung kriegen Sie, wenn ich Zeit habe - also vermutlich morgen!" "Ah, und Darlene... Basnal hat einen Blanko für einige anstehende Einkäufe. Und könnten Sie ihr einen unserer Gleiter zur Verfügung stellen?" "Ich fürchte, das wird nicht so einfach gehen!", war Darlene wieder in ihrem Element. "Und wieso nicht?", erkundigte sich Ron. "Ganz einfach! Wir verfügen über drei der grossen Transportgleiter. Einen davon hat Hannigan, da er heute die Transmitterkomponenten besorgen und zur TRAFALGAR XIII schaffen muss. Den sehen wir erst morgen mittag wieder. Den Gleiter, meine ich. Den zweiten habe ich vor zehn Minuten Larrys Arkoniden aushändigen müssen. Keine Ahnung, wann wir den wieder sehen." "Und der dritte?", hakte Ron nach. "Den dritten Gleiter habe ich gerade den beiden..", Darlene deutete auf die Meredier, "versprochen". Vinclo zuckte mit den Achseln. "Wir haben einiges an Gepäck dabei. Spezialwaffen, Spezial-Einsatzanzüge, Spezialausrüstung und noch ein paar spezielle Kleinigkeiten für alle Fälle. Sie verstehen: das Zeug passt nicht in einen Rufgleiter!" Basnal hakte ein. "Ich hätte da eine Idee. Sie begleiten mich bei meiner Einkaufstour; danach fahren wir alle gemeinsam zur JUNO und Sie erhalten Ihre Einweisung von mir. Sozusagen eine Spezial-Einweisung!" fügte sie schelmisch hinzu. Vinclo blickt fragend zu Ron, der sich geschlagen gab. "Sehr gut!", rief Darlene aus. "Ich habe da nämlich noch ein größeres Paket für Sie, Basnal. Fünf Kilo Zalos-Metall, laut Markierung. Das können ihre kräftigen neuen Freunde dann auch gerade mitnehmen." Beneger grinste und nahm das Paket mit zwei Fingern seiner rechten Hand auf. Im Gehen begriffen, stieß er mit Larry zusammen. "Entschuldigung, Sir! Ich habe Sie nicht gesehen, Sir!" Randall blickte ihn irritiert an und wandte sich dann an Ron. "Was habt ihr mir denn da für seltsame Vögel geschickt? Und wer ist eigentlich dieser Dashe Tussan Gosner, von dem die die ganze Zeit erzählen? Und überhaupt," er blickte sich um, "was ist denn hier los?" "Ach, Larry", seufzte Ron. "Ich habe Dir doch gesagt: Du hast keine Ahnung, was hier los ist!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:25.

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Geschrieben 27 Februar 2013 - 06:25

10. März 2166, 09:51 CTT An Bord der TRAFALGAR XIII, Terrania Space-Port. Missmutig studierte Milton Schramm die spartanische Einrichtung der ihm zugewiesenen Einzelkabine. "Hätte uns auch klar sein müssen, dass die uns hier nicht gerade mit heller Begeisterung empfangen!", dachte er. "Aber die paar Stunden werden wir auch noch überstehen!" Tatsächlich war die Einrichtung der Kabine nicht sein größtes Problem. Seit Minuten beschäftigte er sich mit einer anderen Frage. "Wenn der Feind auf Trafalgar sitzt," überlegte er, "dort einen oder mehrere Stützpunkte eingerichtet hat und zudem auf dumme Ideen kommt, dann schießt er uns auf diesem Frachter ab wie eine Tontaube!" Schramm wusste, dass alle Computersimulationen diesen Fall mit einer extrem niedrigen Wahrscheinlichkeit versahen. "Tatsächlich wurden nur Verrückte so agieren!", dachte er. "Aber andererseits würden auch nur Verrückte ein Attentat durch vier 'grenzdebile Zombies unter Drogen' ausführen lassen!" Schramm hatte kein gutes Gefühl. 10. März 2166, 09:51 CTT Frachtraum der TRAFALGAR XIII, Terrania Space-Port. Meech Hannigan hatte diese Sorgen nicht. Wäre er ein Mensch gewesen, hätte ihn die Tatsache beruhigt, dass in dem Container mit den Transmitterelementen zugleich ein eigener Schutzschirmgenerator installiert war, den er im Notfall binnen Millisekunden aktivieren konnte - rechtzeitig, falls seine Sensoren eine ungewöhnliche Energieentladung in der Nähe des Schiffs wahrnehmen sollten. Der Schutzschirm würde Meech und den Container vor Schaden bewahren, solange das Schiff nicht mit überstarken Waffen angegriffen wurde. Tatsächlich hatte Meech an Bord der TRAFALGAR XIII die höchste Überlebenschance. Aber Meech machte sich solche Überlegungen nicht zu eigen. Ebenso wenig störte ihn die Umgebung des Frachtraums. Als Roboter war er auf Luxus nicht angewiesen. 10. März 2166, 09:51 CTT An Bord der JUNO, Terrania Space-Port. "Die Testprozeduren für die Zalos-Analyse sind klar?" "Klar, Chefin!", entgegnete Burtell. Kiriawate ergänzte:"Und die Prozeduren für die Mivelum- Anreicherung ebenfalls. Bevor Sie fragen!". "Ja, ich weiß, ich nerve.", stöhnte Basnal-Keton. "Es ist eben blöd, dass wir aufgrund der anstehenden Transitionen ein paar Stunden lang Däumchen drehen müssen." "Däumchen drehen sieht irgendwie anders aus.", murmelte Willox, eine zierliche junge und ziemlich blonde Frau, die gerade über eines der Heart´ems gebeugt war. "Hier, werfen Sie mal einen Blick darauf. Das ist eindeutig Zalos-Metall. Da drüben die Vergleichsbilder!" Sie deutete mit dem Daumen aus das Gegenstück ihres Heart´ems. "Ich möchte nur wissen, womit die das Zeug legiert haben..." "Keine Ahnung!" studierte Basnal die Anzeige der Hochauflösenden Transmissionselektronenmikroskopie. "Haben Sie´s schon mit Fokusvariation probiert?" "Mhm.", entgegnete die Blondine. "Und natürlich einen cross-check auf die GALNET-Datenbank gemacht. Nichts!" "Die GALNET-Datenbank können Sie vergessen!", warf Basnal ein. "Das ist was für Erstsemester. Probieren Sie mal, ob Sie auf unsere Datenbank an der Universität von Vorpan zugreifen können!" "Keine Chance!", bremste Willox Basnals Elan. "Vorpan-Datenbanken sind nicht im GALNET. Und einen Direktzugriff kriege ich erst, wenn wir im Raum sind. Während der Startphase sind diese Funktionen abgeschaltet." Basnal stöhnte. "Na gut, die halbe Stunde können wir auch noch warten. Und wenn Vorpan auch nichts bringt, habe ich noch zwei Ideen. Auch wenn ich für die zweite mal wieder unseren Oberboss behelligen muss..." "Atlan?", warf Kiriawate interessiert ein. "Genau den!" Basnal lächelte. "Sonst haben wir ja keinen." Sie erhob sich und streckte ihren Körper. "Aber keine Angst. Er ist das schon gewöhnt!" 10. März 2166, 09:51 CTT An Bord der JUNO, Terrania Space-Port. "Ohh, schon zurück?" stieß Garth Vinclo aus, als ein frisch geduschter Marcus Beneger ihre Gemeinschaftskabine betrat. "Eine Stunde Kraftraum sind ziemlich wenig für Deine Verhältnisse!" "Eine Stunde ist besser als keine Stunde!", grinste Beneger mit Blick auf dem auf seinem Bett liegenden Garth, der sich einer Holo-Dokumentation über die Dschungelwelt Trafalgars widmete. "Jeder hat so seine eigene Art, sich auf einen Einsatz vorzubereiten.", philosophierte Garth. Mit einer Handbewegung fror er das Holo ein. "Hier, schau dir das Vieh mal an. Im Vergleich gehört ein Tarkan in einen Streichelzoo!" Marcus warf einen interessierten Blick auf die Darstellung eines offensichtlichen Monstrums. "Was ist DAS denn für ein Vieh?", stieß er überrascht aus. "Das," dozierte Garth, "ist eine Schnecke! Allerdings lockere 15 Meter hoch und mit Beißerchen, die ungefähr so groß sind wie Du!" Garth schaltete das Holo ab und entfernte das Holo-Gear von seinem linken Arm. "Anderes Thema. Was hältst Du von unserer Anti-Wissenschaftlerin? Scheint ja wirklich was drauf zu haben. Auch wenn sie uns gestern ziemlich gescheucht hat - irgendwie schade, dass sie nicht in unserem Team sein wird. Stattdessen kriegen wir es mit einem Roboter zu tun." "Mach dir mal keine Hoffnungen, Garth!" Beneger grinste erneut. "Der Mann, der die mal abkriegt, wird sein Leben als Arbeitssklave verbringen dürfen. Herumkommandiert, mit Aufträgen versehen, schikaniert..." "Ach, übertreib mal nicht!", widersprach Garth. "Sie macht sich eben Sorgen um ihre 'Babies'." "Apropos 'Babies'!", warf Marcus ein. "Vielleicht sollten wir auch mal nach unserem *Baby' sehen?" "Das, wiederum, ist keine dumme Idee.", erhob sich Garth von seinem Bett. Gemeinsam verließen sie die Kabine.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:32.

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Geschrieben 27 Februar 2013 - 18:01

10. März 2166, 10:03 CTT USO-Center, Terrania Ron verfolgte den Start der TRAFALGAR XIII auf dem Holo. "Ein netter Service von Terrania Space Port!", dachte er bei sich. Tatsächlich erlaubte es TSP, Start und Landung beliebiger Raumschiffe live via GALNET zu verfolgen. Dieser Dienst richtete sich hauptsächlich an Privatpersonen - Angehörige, die um das Wohl und Wehe einzelner Passagiere besorgt waren, Geschäftsleute, die sich darüber informieren wollten, ob ihre Besucher auch tatsächlich angekommen waren, und zu einem nicht geringen Teil Space Freaks, die, wenn es hart auf hart kam, auch den ganzen Tag vor dem Holo verbringen konnten. "Allerdings wird der Service auch durchaus von den verschiedenen Diensten der Abwehr in Anspruch genommen," überlegte sich Ron schmunzelnd. "Ich bin im Moment das beste Beispiel." Wie auch immer, Team 1 und Team 2 waren im Einsatz, auch wenn es etwas vermessen war, einen einzelnen Roboter als "Team" zu bezeichnen. "Bleiben Team 3 und 4", dachte Ron. Er schaltete eine Verbindung zur JUNO. Das Bild eines schwarzhäutigen Terraners erschien auf dem Holo, der, als er Ron erkannte, vorschriftsmäßig salutierte. "Brigadegeneral Landry!" "Oberstleutnant Catuwande!", gab Ron zurück. "Alles an klar an Bord?" "Alles klar, Sir. Alle Mann an Bord - und die Damen ebenfalls. Alle vorgesehenen Geräte wurden bereits gestern angeliefert und, sofern vorgesehen, eingebaut und auf Funktionstüchtigkeit überprüft. Die Einzelheiten der Mission sind allen vermittelt worden. Wir sind startklar, Sir!" "Bestens!", antwortete Ron. "Sie starten in .. 26 Minuten?" "So ist es, Sir!" "Na dann - viel Erfolg!" "Danke, Sir!" Ron schaltete die Verbindung ab. Blieb noch Larry. "Ron," grinste Larry, "das trifft sich gut. Diesmal habe ich eine gute Nachricht für Dich!" Ron starrte ungläubig auf seinen Stellvertreter. "Ich weiß, Du glaubst es kaum, aber sowas soll auch vorkommen. Nachdem ich gestern gesehen hatte, was bei Dir los war, habe ich mir das Briefing für die Falkan-Mission angesehen und die Falkan-Truppe selbst eingewiesen. Du brauchst also an dieser Front nichts mehr zu tun." Ron fiel ein Stein vom Herzen. "Klasse, Larry! Du hast einen gut bei mir!" Larrys Grinsen wurde breiter. "Ganz im Vertrauen: eigentlich habe ich nur diese nette Zaliterin eingewiesen. Das ist nämlich die einzig Normale von den Dreien. Aber mit der strengen Auflage, ihr Wissen an die Anderen weiterzugeben!" Ron lachte. "Ich wusste doch, dass es bei der Geschichte einen Haken geben musste. Und ich will auch gar nicht wissen, wie Du die dienstliche Notwendigkeit eines Einzelgesprächs mit.. wie heißt sie noch gleich?" "Tami", half Larry aus. "Tami begründet hast. Überhaupt - Tami? Soweit seid Ihr also schon?" "Ach Ron," kam Larry aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus, "diesen Stil hast Du doch höchstpersönlich eingeführt!" Ron winkte ab. "Lassen wir das. Ich nehme an, sonst ist bei Euch auf der VONDAR alles in Ordnung? Ihr seid startbereit?" "Selbstverständlich!", erklärte Larry. "Was soll die Frage - du kennst mich doch! Und ja, wir werden pünktlich um 11 Uhr starten, falls uns die Hafenaufsicht keinen Strich durch die Rechnung macht." "Hervorragend. Übrigens eine Sache noch: was die Sepzim-Mission angeht - um die musst Du Dir keinen Kopf machen. Das erledige ich selbst!" führte Ron aus. "Und auch für Euch gilt natürlich das Gleiche wie für die JUNO: viel Erfolg! Mach´s gut!" "Mach´s besser!", antwortete Larry mit einem alten Katmann-Spruch und beendete die Verbindung. Tatsächlich war Ron in seiner Aussage etwas vorlaut gewesen. Er hatte zwar die Grundelemente und den generellen Vorgehensplan für Sepzim im Kopf, ihm fehlte jedoch noch das eine oder andere bedeutsame Detail. In seinem Unterbewusstsein nagte es. Irgendetwas von dem, was Larry gerade gesagt hatte, war für die Mission von Bedeutung. Aber was? Er versuchte, das Gespräch zu rekapitulieren. "Gute Nachricht? Einzig Normale? Wissen weitergeben? Tami? Stil?" "Nein", dachte er. Er war beinahe bereit, aufzugeben, als es ihm wie ein Blitz durch den Kopf schoss. "Natürlich! Das ist es!" Er schnippte mit den Fingern, stand auf, griff sich seine Jacke und verliess den Raum. "Bin in der Kantine!", rief er der verblüfften Darlene zu, bevor er sich auf den Weg zu seinem Ziel machte.

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Geschrieben 28 Februar 2013 - 10:40

10. März 2166, 10:14 CTT USO-Center, Terrania Während Ron das USO-Center verließ, ließ er sich - wieder einmal - die Geschichte des Geländes durch den Kopf gehen. Das Gebäude, in dem das USO-Center seinen Sitz hatte, war bis Anfang des 22. Jahrhunderts das Verwaltungsgebäude der Ballinger Ltd. gewesen, die an diesem Standort Komponenten für Transitionstriebwerke herstellte. Nachdem durch den Angriff der Laurins insbesondere die Produktionswerkstätten zerstört wurden, hatte Ballinger die Produktion aus Terrania heraus nach Jiuquan verlagert. Überstanden hatten den Angriff - neben dem heutigen USO-Center - nur die damaligen Gebäude 2, 6 und 8, wovon die beiden ersten die Nachbargebäude des USO-Centers darstellten. Gebäude 2 wurde heute ausschließlich durch TERRANIA NEWS genutzt. In Gebäude 6 waren dagegen das Logistik-Center und die Kantine der Katmann & Ballinger PLC, des Nachfolgeunternehmens der alten Ballinger Ltd., untergebracht; Einrichtungen, die beide von der Abteilung III mit genutzt wurden. Das Logistik-Center verfügte über einen Lastentransmitter akonischer Bauart, der gerade in den letzten Tagen bei der Vorbereitung der Demetria-Operation gute Dienste geleistet hatte. Zudem war hier die Verwaltung des Katmann & Ballinger-Standorts untergebracht; ein Umstand, der Ron zu seinem Ausflug veranlasst hatte. Dennoch hatte er Darlene keineswegs die Unwahrheit gesagt. Ron kannte den Niederlassungsleiter gut genug, um zu wissen, dass dieser eine Vielzahl seiner Besprechungen in die Kantine verlegte. Das Gebäude 'platzte aus allen Nähten' und Jacob Fisher bevorzugte die geräumige Kantine gegenüber seinem beengten Büro. Ron war daher keineswegs überrascht, beim Betreten der Kantine Fisher mit zwei Gesprächspartnern an seinem Stammplatz in der rechten hinteren Ecke vorzufinden. Er winkte Fisher zu und signalisierte ihm, dass er ihn kurz sprechen müsse. Fisher entschuldigte sich bei seinen Besuchern und näherte sich Ron. "Hallo, Ron! Was gibt´s so dringendes, altes Haus?" Fisher war ein etwas zu kurz geratener Mann, der dieses Manko jedoch durch eine entsprechende Körperfülle zu kompensieren wusste. Für Ron stellte er ein lebendes Synonym des Begriffes "Hemdsärmeligkeit" dar. "Ich will Dich nicht lange aufhalten, aber.... Ist Katmann eigentlich im Lande?" Rolf Katmann, die treibende Kraft hinter Katmann & Ballinger, war das eigentliche Ziel von Rons Suche. "Katmann ist diese Woche in Jiuquan und ziemlich busy. Es geht um die Serienfertigung der neuen Impulsmotoren mit Schapkin-Spirale, weißt du..." "Hmmm." Ron überlegte. "Ich hätte da eine ziemlich heiße Sache für ihn, müsste das aber unter vier Augen mit ihm besprechen. Etwas, das man nicht am MOHY erledigen kann. Jiuquan also..." Jiuquan war eine Großstadt, die - in südöstlicher Richtung gelegen - etwas mehr als 200 km von Terrania entfernt war. Ron erinnerte sich an den Slogan des örtlichen Standortmarketing:"Jiuquan ist immer eine Reise wert." "Pass mal auf, ich lade ihn für heute Abend zum Essen ein. In Jiuquan. Sagen wir... im Musilin-Restaurant, das ist in der Qilian Road, zwischen dem Emporium und dem Fuhua-Markt. Er kennt den Laden aber." Ron grinste. "Darauf müsste er doch anspringen!" Fisher kicherte. "Da bin ich sicher. Wir kennen ihn ja!" Katmanns Vorliebe für kulinarische Genüsse war nachgerade legendär. "Weißt du was, wir klären das gleich hier und jetzt." Fisher zückte seinen MOHY. "Ich schicke ihm eine 'Urgent Message'. Auf sowas antwortet er normalerweise sofort. Wie hieß das Ding nochmal?" "Musilin!", half Ron aus. "Sagen wir 20:00 Uhr, das übliche eben." Fisher versandte die Nachricht und wendete sich Ron zu. "Und wie geht´s sonst? Ihr scheint im Moment ziemlich im Stress zu sein, was man so mitbekommt." "Stress ist gar kein Ausdruck.", seufzte Ron. "Aber ich wollte den Job ja unbedingt haben. Und jetzt habe ich ihn." Ein "PIIING!" unterbrach ihre Konversation. Fisher las die Nachricht und lachte. "Und, was schreibt er?" fragte Ron ungeduldig. "Nur ein Wort: Gebongt!"

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Geschrieben 28 Februar 2013 - 16:01

10. März 2166, 17:21 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. "Zum Glück ist die JUNO nicht irgendein Raumschiff!", dachte Yowen Catuwande, während er konzentriert die Anzeigen verfolgte. Tatsächlich war die JUNO nicht nur ein werftneuer Schwerer Kreuzer der TERRA-Klasse, obgleich auch dieser Umstand im Normalfall jeden Kommandanten mit Stolz erfüllt hätte. Wie mittlerweile alle neuen Schweren Kreuzer ihrer Klasse verfügte die JUNO über den neuartigen Transitionsantrieb, der in ihrem Fall aus 3000 kaskadierbaren Katmann & Ballinger-Strukturfeldgeneratoren bestand, die in swoonscher Miniaturbauweise hergestellt wurden. Diese ermöglichten der JUNO, im Ernstfall Sprünge bis zu 15.000 Lj auszuführen. Das zur Synchronisation der Einzelkomponenten angewandte Verfahren integrierte einen raffinierten Load-Balancing-Algorithmus, der die Lebensdauer der Komponenten deutlich verlängerte. Nichtsdestoweniger hatte die JUNO die 10.500 Lj zum Victory-System in zwei Sprüngen zurückgelegt - Catuwande schätzte es nicht besonders, mit fast leeren Strukturfeldgeneratoren in ein fremdes System einzufliegen. Der zweite Sprung hatte die JUNO in direkte Nähe des Asteroidengürtels gebracht - hinreichend von Trafalgar entfernt und aufgrund der auf die neuen Triebwerke modifizierten swoonschen Strukturkompensatoren und Eigenfrequenzabsorber faktisch nicht anmessbar. Durch das Schreinzer Hypernavigationssystem HYNA gehörte die aufwendige Berechnung der Sprungkoordinaten der Vergangenheit an. Mit ihren 8 SCHREINZER-2200-Positroniken in Netzwerkkonfiguration sowie einer dreistelligen Anzahl von ORDI Positrons im Netz verfügte die JUNO über die zurzeit leistungsfähigste Computertechnologie des 22. Jahrhunderts. Im normalen Dienstbetrieb reichten daher 15 Personen zur Steuerung der JUNO aus. Im Ernstfall konnte die Besetzung der einzelnen Stationen verdreifacht werden. Hierzu wurden einfach die anderen beiden Schichten - auf der JUNO herrschte ein Drei-Schicht-Betrieb - alarmiert und auf ihre Stationen gerufen. Die restliche Besatzung - immerhin weitere 355 Personen - setzte sich aus den Piloten der 1-Mann-Raumjäger, der Besatzungen der 2 Space-Jets der ORION-Klasse und der 10 3-Mann-Zerstörer, 100 Raumlandesoldaten und Fremdweltspezialisten, dem wissenschaftlichen und technischen Personal, der Crew der Medo-Station, den Köchen sowie dem Hilfspersonal zusammen. Auch die Bewaffnung der JUNO konnte sich sehen lassen. Neben einem schweren Drillings-Transformgeschütz auf der oberen Polkuppel verfügte die JUNO über 14 weitere Transformgeschütze, Impulskanonen und Narkosegeschütze des Mechanica-Typs, die in insgesamt 64 Waffenständen zusammengefasst waren. Je Waffenstand war im Ernstfall gerade 1 Mitglied des technischen Personals zugeteilt; die Feuerleitrechner agierten weitgehend selbständig und wurden via Szenario-Sequenzen aus der Zentrale befehligt. Defensiv sorgten im Ernstfall 3fach gestaffelte Energieschutzschirme für ausreichenden Schutz. Ein Prallschirm vervollständigte die Defensivseite. Die JUNO verfügte als eines der ersten Schiffe über einen Roll-On/Roll-Off-Hangar und einen Lastentransmitter akonischer Bauart der mittleren Größenordnung. Aber diese, wenngleich beeindruckenden, Features waren es nicht, die den Ugander zu seinen Gedanken inspirierten. Er dachte vielmehr an die Stealth-Fähigkeiten der JUNO. Während das Schiff in Schleichfahrt durch den Asteroidengürtel navigierte, auf der Suche nach einem geeigneten Asteroiden, der als Versteck geeignet war, rekapitulierte er: Die Katmann-Schapkin-Impulstriebwerke, die die JUNO als Prototypen einsetzte, wiesen deutlich geringere Energieemissionswerte auf, als Impulstriebwerke herkömmlicher Bauart. Hinzu kamen neuartige Emissionsabsorber, die die JUNO für Beobachter als eine energetisch "taube Nuss" erscheinen lassen mussten. Schließlich verhinderten auf Laurin-Technik basierende Ortungsdeflektoren, die man aus den auf Fossil gefundenen Unterlagen rekonstruieren konnte, die ortungstechnische Anpeilung der JUNO. Alle drei Aspekte zusammen sorgten dafür, dass die JUNO ortungstechnisch so gut wie nicht erfasst werden konnte. Und das war es, was für Catuwandes Begeisterung verantwortlich war. Er drehte sich um, als er Marty Nolans Schritte vernahm. "Wie sieht´s aus?", erkundigte sich Marty. "Nicht so schlecht!", erwiderte Catuwande. "Wir sollten uns in der nächsten Stunde ernsthaft um einen größeren Brocken kümmern, der sich als Landeplatz eignet. Aber da hat die Ortung schon einige Kandidaten im Auge." Nolan nickte, als ihm etwas auffiel. "Wir fliegen ohne Schutzschirme, nur mit Prallschirm? Warum?" "Weil die Chance, dass sich hier ein Gegner versteckt, äußerst gering ist. Und wenn doch, ist er in der Zwischenzeit an Langeweile verstorben!" Catuwande lachte laut auf. "Außerdem ist doppelwandiger Arkon-T-Stahl auch nicht so leicht zu knacken, wie Sie vielleicht glauben." "Außer mit überschwerer Bewaffnung!", wandte Nolan ein. "Stimmt!", gab Catuwande ihm recht. "Aber so gesehen, könnten Sie die gleichen Einwände vorbringen, wenn wir mit hochgefahrenen Schutzschirmen flögen. Sie wissen doch: Defensivbewaffnung ist grundsätzlich IMMER zu schwach - jedenfalls dann, wenn man auf einen Gegner mit überlegener Offensivbewaffnung trifft!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:44.

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Geschrieben 28 Februar 2013 - 16:10

10. März 2166, 17:32 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. "Mist!", schimpfte Con-ki Randall, "Wieder nichts!" Sie fühlte den Blick ihrer Assistentin mehr als sie ihn sah. "Ich kann versuchen, den Genetic Modeller auszutricksen, so oft ich will. Ohne DNS-Vergleichsdaten geht gar nichts! Und zwar brauche ich DNS-Daten aller Fremdrassen in Demetria." "GALNET ist auch gerade ausgefallen!", ergänzte Madelón. "Um gleich noch eine weitere schlechte Nachricht hinterher zu schieben." Con-Ki musterte die hübsche Französin mit dem schlanken Gesicht. Der Kopf der Xeno-Biologin mit ihrem schwarzen, schulterlangen Haar ruhte auf einem schlanken Hals. Ihre Augen waren groß und braun, und passend dazu trug sie goldfarbene Strähnen im Haar. "Schlecht, aber eher nebensächlich.", murmelte die Akonin. "GALNET kann uns diese Vergleichsdaten ohnehin nicht liefern." "Vermutlich aber das Xenobiologische Institut an der Universität von Trafalgar!", versetzte Madelón. "Wenn wir eine Möglichkeit hätten, da heranzukommen..." "Haben wir aber nicht!", grübelte Con-Ki. "In GALNET sind sie nicht drin und die Direktverbindung verlangt ein Password." "Es müsste jemand auf Trafalgar etwas unternehmen. Zur Not sich in die Datenbank einhacken.", spann Madelón ihren Gedanken fort. "Das wäre der richtige Job für Meech Hannigan. Dummerweise ist der aber die nächste Zeit mit anderen Dingen beschäftigt. Und ich kann mich auf Trafalgar nicht sehen lassen, dazu bin ich zu bekannt. Dritte können wir nicht einschalten; die wissen doch gar nicht, wonach sie suchen sollen.", versuchte Con-Ki, den Enthusiasmus ihrer Assistentin zu dämpfen. "Hmmm... vielleicht könnte ich.." Con-Ki verstand endlich, wohin der Hase laufen sollte. "Ich meine ja nur," versuchte Madelón, ihr diese Idee schmackhaft zu machen, "ich bin auf Trafalgar definitiv nicht bekannt. Ich könnte gut als victorianische Studentin durchgehen. Schließlich haben die Engländer ja auch oft genug normannisches Blut in ihren Adern. Und ich wüsste, wo und wie ich wonach zu suchen hätte!" "Das kann ich alleine nicht entscheiden." Con-Ki hatte einen eleganten Ausweg gefunden. "Marty Nolan leitet den Einsatz auf Trafalgar. Und Basnal-Keton den Einsatz in Trafalgar-City. Wenn Sie die beiden überzeugen können, dann bitte sehr, in Gottes Namen. Hier können wir im Moment ohnehin nicht viel Sinnvolles ausrichten!" Madelón strahlte.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:46.

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Geschrieben 28 Februar 2013 - 17:25

10. März 2166, 17:32 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. "Ich stehe praktisch nackt da!", tobte Basnal-Keton, was Burtell und Kiriawate zu ruckartigen Kopfbewegungen in ihre Richtung veranlasste. "Nein, nicht das, was ihr denkt!", hob sie an, um gleich darauf hinzuzufügen:"Das hättet ihr wohl gern!" Burtell und Kiriawate zogen es vor, zu schweigen. Hier machte sich ihre lange Erfahrung im Umgang mit ungehaltenen Vorgesetzten bezahlt. Willox grinste verstohlen. "GALNET ist tot! Und der MOHY findet auch kein Netz!", erklärte Basnal. "Kann mir jemand erklären, wie ich meine Arbeit fortsetzen soll?" "Sie hatten doch noch zwei Ideen," warf Willox ein. "Richtig!", bestätigte Basnal. "Aber ohne MOHY..." Sie zuckte mit den Schultern. Burtell entschloss sich, das Wort zu ergreifen. "Die Zalos-Analyse ist übrigens abgeschlossen. Ergebnisse stehen im Bordnetz. Vielleicht kann Willy," er deutete mit dem Kopf in Willox´ Richtung, "ja ihre Heart´em-Daten mit meinen Resultaten abgleichen." "Das ist tatsächlich ein brauchbarer Vorschlag!", gab Basnal zu. "Hat sonst noch jemand Neuigkeiten? Oder Ideen?" 'Fidji' Kiriawate grunzte. "Yep. Sogar beides. Erstens die Neuigkeit. Und zwar eine ziemlich gute. Die Mivelum-Anreicherung läuft. Und zwar wie die Eins! Wenn mich Burty dabei unterstützt, können wir bald mit den Stabilitätsuntersuchungen des angereicherten Mivelums loslegen. Zweitens, die Idee. Wir haben doch die Steuerungskomponente, der sich bisher niemand so richtig widmen konnte. Das ginge jetzt doch, oder etwa nicht?" "Wow! Das ist ja mal sogar eine richtig gute Idee! So machen wir es auch. Also gut: Fidji und Burty bleiben beim Mivelum am Ball. Willy macht den Datenabgleich. Und ich nehme mir diese Komponente vor. Schmeißen wie die Nano-Factory an!"

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Geschrieben 01 März 2013 - 06:17

10. März 2166, 18:02 CTT An Bord der VONDAR, NAVO-D-System, Demetria-Sternenhaufen. Auch die VONDAR war in der Zwischenzeit an ihrem Zielpunkt materialisiert. NAVO-D war eine kleine gelbe Sonne, um die drei unbewohnte Planeten kreisten - eine Gluthölle, ein Wüstenplanet und ein planetoidenartiger Brocken. "Bringen Sie uns in den Ortungsschutz der Sonne!", befahl Larry dem diensthabenden Piloten. "Und Ortung: scannen Sie das System gründlich. Ich möchte keine unangenehmen Überraschungen erleben! Sparks: schalten Sie eine Verbindung zur JUNO!" Nach wenigen Sekunden erschien das charakteristische Gesicht von Oberst Catuwande auf dem Holo-Bildschirm. "Oberst Catuwande", erklärte Larry jovial, "wie Sie sehen, ist die VONDAR nun auch in Demetria. Ich nehme an, Sie haben Ihr Ziel gut erreicht?" Yowen Catuwande nickte. "Wir sind eben auf einem kleinen Asteroiden gelandet, Sir. Wir nennen ihn Hideout!" "Erfreulich!", bestätigte Randall. "Ihnen wird vermutlich aufgefallen sein, dass die Netzverbindungen nach draußen nicht mehr funktionieren..." Catuwande machte ein gequältes Gesicht. "Oh ja, Sir. Insbesondere die Wissenschaftler machen mir die Hölle heiß!" Larry lachte. "Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Nun denn: die Ausfälle sind darauf zurückzuführen, dass es sich bei dem Demetria-Sternenhaufen um eine Zone mit erhöhter Hypersturm-Aktivität handelt. Diese Sachlage war uns natürlich vor dem Einsatz bekannt. Und dies ist AUCH ein Grund für die Positionierung der VONDAR im Navo-D-System." Er machte eine Pause. "Ich habe Ihnen gerade zwei Parametersätze hinübergeschickt. Der erste Satz ist für ihr Serversystem. Wenn Ihre Techniker die Server entsprechend umkonfigurieren, dass sie als Knoten für GALNET und die MOHYs funktionieren, können Sie mittels des VONDAR-Rechnerverbunds auf beide Dienste zugreifen. Die Verbindung ist vielleicht etwas schlechter als im Normalfall; aber besser eine schlechte Verbindung als gar keine." Catuwande machte ein erleichtertes Gesicht. "Ich bin sicher, dass unsere Wissenschaftler diese Nachricht mit grosser Begeisterung aufnehmen werden." "Zweifellos. Und nach einer Minute bricht die Verbindung zusammen, weil alle der Meinung sind, zugleich und sofort ihre Stabilität testen zu müssen!", gab Larry düster zurück. "Bremsen Sie sie etwas. Versuchen Sie es wenigstens. Wie auch immer: Der zweite Parametersatz ist für die MOHYs. Können Sie vom Knotenserver via Push-Verfahren raus jagen, dann ist das Thema auch erledigt." Catuwande grinste. "Wird gemacht, Sir!" "Nächster Punkt: wenn die MOHYs wieder funktionieren, sollten Ihre Transmittertechniker mit unseren Spezialisten Kontakt aufnehmen. Die haben nämlich eine Variante ausgetüftelt, um Ihren Transmitter als Relais für unseren zu verwenden. In dem Moment, in dem der Transmitter auf Trafalgar arbeitet, können Sie dann auf Knopfdruck eine Direktverbindung zwischen der VONDAR und Trafalgar schalten. Wir haben immerhin vermutlich 6000 Roboter und 2000 Raumlandesoldaten in kürzester Zeit auf den Planeten zu schaffen. Sowie jede Menge Fahrzeuge, Material und Geräte." "Ihnen ist aber schon klar, Sir,", wandte Catuwande ein, "dass die TRAFALGAR XIII erst morgen im Victory-System eintrifft?" "Es ist mir klar, Oberst!", erwiderte Larry mit ironischem Unterton. "Aber Sie kennen doch den alten Spruch: 'Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!' In diesem Sinne: Ausführung!" "Jawohl, Sir!", gab Catuwande etwas verlegen zurück.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:48.

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Geschrieben 01 März 2013 - 12:30

10. März 2166, 18:23 CTT
On the Road again, G30 Terrania - Jiuquan

Well I'm so tired of cryin' but I'm out on the road again - I'm on the road again.
Well I'm so tired of cryin' but I'm out on the road again - I'm on the road again.
I ain't got no woman just to call my special friend.

Ron sang den alten Klassiker der Gruppe "Canned Heat" mit - laut und stimmlich nur wenig falsch.

"Das Ding ist jetzt fast 200 Jahre alt", dachte er, "trifft aber immer noch den Punkt."

Er hatte sich von Darlene einen der kleineren Dienstgleiter geben lassen ("Nehmen Sie doch den schwarzen Ford direkt an der Ausfahrt!"), die Zieladresse eingegeben, sich möglichst rasch der leitbandgeschützten Autobahn G30 anvertraut und genoss den Trip nach Jiuquan, ohne sich um die Steuerung Gedanken machen zu müssen.

Nach wenigen Minuten wechselte der Song.

Before when things go wrong, as they sometimes will
And the road that you travel, it stays all up hill
Let's work together
Come on, come on, let's work together
Now now people
You know together we will stand, ev'ry boy, girl, woman and a man

"Keine schlechte Hymne für die Abteilung III!", überlegte Ron, während sich das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h seinem Ziel näherte. In Höhe des Emporiums nahm Ron die Ausfahrt. Den letzten Teil der Strecke war er wieder selbst gefordert. Er fuhr die Qilian Road ein Stück in nordwestlicher Richtung entlang, parkte den Ford unweit des Musilin und betrat das Restaurant.

Das Musilin machte, wie gewohnt, einen sterilen Eindruck. Während der obere Teil der Wände in einfachem Weiß gehalten war, waren die unteren Teil mit großen braunen matten Kacheln versehen worden. An der vorderen Wand ersetzten Holos der verschiedenen angebotenen Gerichte die Speisekarte. Rote, gepolsterte Sitze und grosse Tische, deren schwere Tischplatten im gleichen rot gehalten waren, vervollständigten den wenig anheimelnden Eindruck. Zudem handelte es sich beim Musilin um ein muslimisches Restaurant, so dass Ron auf den Genuss von Alkohol würde verzichten müssen.

"Kein Laden, den ich gern täglich aufsuchen würde," dachte Ron. "Aber Katmann steht drauf!" Katmann hatte für diese ausgefallene Präferenz allerdings auch einen guten Grund. Das Musilin war eines der wenigen Restaurants, in dem noch traditionelle Gerichte der Region serviert wurden.

Ron musterte die Holos. Katmann würde sich vermutlich wieder einmal für ein Gericht aus Yak-Fleisch entscheiden. Ron hatte mehr als einmal erlebt, wie traditionelle Muslims aus der arabischen Region Yak-Fleisch als "haram" bezeichnet hatten. Aber er hatte kein Interesse, mit den Betreibern des Restaurants eine Diskussion über Fragen der muslimischen Essgewohnheiten zu beginnen.

Katmann stürzte durch die Eingangstür. "Ron! Tut mir leid, abber ich bin a bissi zu spät dran. Ich hab mir bei der Gelechenheit gleich emo auf dem Fuhua-Markt e paar Nüssche unn Gewürze besorgt. Mer kommt ja so selten in die Gechend.", erklärte Katmann in seinem breiten Hessisch, während er mit seiner Pranke Rons Hand schüttelte. "Setze mer uns doch!"

Katmann hatte sich nicht verändert, seit Ron ihn das letzte Mal getroffen hatte: ein etwas älterer, breiterer, langhaariger und vollbärtiger Mann in einem altmodischen Jeansanzug. "Was nemme mer dann? Willst Du net doch emo diese Yak-Hoden probiern? Du weißt ja, wofür die gut sein solle..."

"Ach Rolf, meine Besorgertage sind doch längst vorbei!", erwiderte Ron, einen Spruch aus einem Serienklassiker zitierend. "Seitdem ich Chef der Abteilung III geworden bin, habe ich ausgesorgt."

"Ah ja," entgegnete Katmann enttäuscht. "Ei, dann nemme mer halt Yak-Filet mit Biscuits! Unn hinnerher," deutete Katmann auf eines der Holos, "die leggere Yak-Wurst da!"

Ron warf einen Blick auf das Holo. Die Wurst bestand aus schachbrettartig angeordneten dunkleren und helleren Teilen. "So etwas haben wir früher als 'Kinderwurst' bezeichnet!", dachte er, gab aber nichtsdestoweniger Katmanns Bestellung auf, wie gewünscht. Sie nahmen beide an einem der abgelegeneren Tische Platz, was keine Schwierigkeit bedeutete: das Musilin war nur spärlich besetzt.

"Abber Ron, jetz erzähl emo!", begann Katmann. "Was haste dann da für e Riesensach am Hake?"

"Jaaa...." Ron lehnte sich zurück. "Mivelum sagt Dir etwas?"

"Ei, logisch. Verwende mer abber eher selten. Criipas iss leistungsfähicher, dadefür natürlich aach a bissi teurer."

"Im Normalfall ist das alles richtig", räumte Ron ein. "Aber was würdest du von Mivelum halten, dessen hyperenergetisches Potential um, sagen wir mal, den Faktor 10 gesteigert ist?"

"Ne ganze Menge! Unn des hast du am Wickel?" Katmann war begeistert.

Das Gespräch wurde durch die Anlieferung eines grossen Tischgrills und eines Berges roher Yak-Filets unterbrochen. Dazu gab es die bestellten Biscuits. "Ein frugales Mahl!", dachte Ron, spießte aber dennoch eines der hauchdünn geschnittenen Filetstücke auf und legte es auf den Grill. Katmann tat es ihm nach.

"Nicht ganz!", ging Ron auf Katmanns Frage ein. "Aber ich weiß, wer im Moment davon große Mengen auf den Markt wirft. Nämlich die Springer auf Sepzim."

"Des musste mir abber e bissi näher erläudere. Woher habbe die Springer uff amal des Know-How, um Mivelum uff die Art unn Weise zu beabbeide?"

"Das haben sie vermutlich nicht.", räumte Ron ein. "Sie beziehen das Zeug von einer bisher unbekannten Macht, an der wir im Moment dran sind. Wir kommen an der Stelle aber nicht weiter. An Springer kommen im Endeffekt nur andere Springer richtig ran. Und da kommst du ins Spiel. Ihr habt doch diese Tochterfirma auf Reno 25..."

"KABASWO. Iss abber ziemlich klein, ein Geschäftsführer, en Luraner namens Prokat und e paar Assistentinne."

Ron nahm sein Filetstück vom Grill, legte es auf seinen Teller und ersetzte es durch eine neue Scheibe. Katmann folgte seinem Beispiel.

"Wegen mir. Und da Reno 25 ein Springer-Freihandelsplanet ist, habt ihr mit Sicherheit auch gute Geschäftsbeziehungen mit der einen oder anderen Springersippe..."

Ron schnitt ein Stück des gut durch gegrillten Filets ab. "Mmm.. gar nicht schlecht!" Er nahm ein Stück Biscuit dazu.

"Saach ich doch..", entgegnete Katmann kauend. "Ach so, ja, natürlich habbe mir gute Kontakte zu dene Springer. Sonst wär des ja auch witzlos, uff Reno zu sitze. Der alte Botruk iss sogar en Freund von mir. Wenn man des so saache darf."

Katmann hatte, wie sich Ron erinnerte, Springer auch schon einmal als "ganz normale Menschen" bezeichnet - eine Einschätzung, die nicht von jedem geteilt wurde; insbesondere nicht von Solarmarschall Bull. Ron, der selbst über erhebliche Erfahrungen mit Springern verfügte, war allerdings dennoch geneigt, seinem Freund Katmann zuzustimmen. Immerhin spielte Profitinteresse, wie man hörte, auch bei ganz normalen Menschen eine Rolle.

"Dann ist das Puzzle fast komplett," nahm Ron den Faden wieder auf, "denn ich könnte mir das Bild jetzt folgendermaßen vorstellen. Die KABASWO beauftragt, in Deinem Auftrag natürlich, die Botruk-Sippe damit, sich auf Sepzim umzuhören und Kontakt, wenn möglich Verhandlungen, mit den Anbietern des Super-Mivelum aufzunehmen. Dazu wird Botruk logischerweise ein Schiff nach Sepzim senden müssen; an Bord befindet sich, was Botruk verstehen wird, dein Beauftragter Prokat - so hieß er doch?"

"Ja!". antworte Katmann erstaunlich knapp.

"Immerhin ist es auch in Botruks Interesse, dass er an Bord über Möglichkeiten verfügt, die Qualität des angebotenen Mivelums zu prüfen und somit sicherzustellen, dass er nicht übers Ohr gehauen wird. Prokat sollte als Luraner auch keine Schwierigkeiten auf Sepzim haben."

Ron überlegte, während er die Prozedur mit den Filetstücken wiederholte.

"Ich würde an Deiner Stelle Botruk eine saftige Provision für den Erfolgsfall anbieten. Die Details kriegst du selber hin."

"Da brauchst Du keine Angst zu habbe!", grinste Katmann.

"Prokat wird allerdings nicht der einzige Luraner an Bord sein. Ihn begleiten werden seine luranischen Freunde Manket und Lysbot."

"Du kennst den Prokat ja besser wie ich!", stieß Katmann verblüfft hervor.

"Ich kenne ihn gar nicht!", erklärte Ron kategorisch. "Manket und Lysbot sind natürlich die Decknamen für zwei unserer Agenten. Beide werden angeblich - und de facto auch tatsächlich - auf Sepzim ihren eigenen Geschäften nachgehen, allerdings von Prokat über den Stand der springerschen Aktivitäten informiert werden. Die Coverstory ist die, dass die beiden alte Freunde Prokats sind, denen Prokat noch einen Gefallen schuldet. Für Botruk ist ihre Mitnahme Teil des Deals. Er wird das schlucken, kostet ihn ja im Endeffekt nichts. Prokat kannst du ja quasi die Wahrheit erzählen - dass derjenige, der dir den Tip gegeben hat, die Mitnahme der beiden seinerseits zur Bedingung gemacht hat."

Katmann lachte. "Du bist en schlauer Fuchs, Ron. Wahrscheinlich habbe se Dich desdeweche zum Chef der Abteilung III gemacht."

"Da könnte was dran sein!", grinste Ron.

Katmann überlegte. "Klar, so könnts gehe. Wir von unserer Seite gehe kaan Risiko ein. Botruk macht des uff eichene Kappe. Wie sieht des Risiko für Prokat aus? Des iss immerhin maan eichene Mann!"

"Gering, würde ich sagen. Die Springer suchen Absatzmärkte, er tritt als potentieller Käufer auf. Was er ja auch faktisch ist." Ron zuckte mit den Schultern.

"Die Springer werden den Teufel tun, ihren eigenen Geschäftspartner in Gefahr zu bringen. Über Ohr zu hauen werden sie vielleicht versuchen, das ja!"

Katmann nickte. "Gut, so könne mers mache." Er schob sich ein Stück "Kinderwurst", die inzwischen serviert worden war, zwischen die Zähne.

"Dir iss abber schon klar, dass des, was zu machst, illegal iss? Ich maan, ich saach ja nix, aber wenn der Kalup von der Sach Wind bekommt... Uiuiui! Begünstigung, Vorteilsnahme.. Dem würd da allerlei einfalle!"

"Ich sehe es so," erklärte Ron. "Die Springer bringen das Super-Mivelum auf den Markt. Sie suchen Käufer. Mir ist es lieber, wenn Du der Käufer bist, und nicht irgendwelche windigen Halunken. Ist auch in terranischem Interesse!" Er stützte seinen Ellenbogen auf dem Tisch auf und nahm sein Kinn in die Hand.

"Kalup hätte - wie jeder andere 'Halunke' auch - die Chance, ebenfalls als Käufer aufzutreten. Wenn er die Chance nicht nutzt, ist das persönliches Pech für ihn."

Er deutete mit dem Zeigefinger auf Katmann. "Und außerdem hat Kalup eben auch keine Niederlassung auf Reno 25."

Beide lachten.

Auf der Rückfahrt betrachtete Ron das 7 cm lange und 5 cm breite schwarze zylindrische Objekt, das Katmann ihm zum Abschied überreicht hatte ("ein kaskadierbarer Strukturfeldgenerator in swoonscher Miniaturbauweise; Ausschuss; macht sich abber gut so als Gadget für den Schreibtisch"), während "Canned Heat" dröhnten:

I'm going up the country, babe don't you wanna go
I'm going up the country, babe don't you wanna go
I'm going to some place where I've never been before

Vielleicht sollte er diesen Song den beiden Agenten 'Manket' und 'Lysbot' widmen, die er morgen via Transmitter nach Reno 25 senden würde, überlegte Ron.

Ansonsten war es ein erfolgreicher Abend, auch wenn der Nachgeschmack des Yak-Fleisches ihm unangenehm im Gaumen lag. Als er Terrania erreichte, verließ Ron daher die G30 und machte Halt bei einem SKY-Drive-In. Zwei saftige SKY-Burger ließen auch diesen Aspekt des Abends in freundlicherem Licht erscheinen.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:55.

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Geschrieben 01 März 2013 - 16:06

11. März 2166, 10:18 CTT An Bord der TRAFALGAR XIII, Victory-System. Stöhnend löste Milton Schramm zwei Aspirin Ultra in kaltem Wasser auf, wartete einige Sekunden, um dann das Glas mit dem Medikament in großen Schlucken zu leeren. Der alte Frachter verfügte noch nicht über die modernen Transitionstriebwerke, die "weiche" Hypersprünge ermöglichten und somit eine geringere Belastung für Mensch und Material darstellten. "Eine Errungenschaft, die wir letztendlich den Posbis verdanken", erinnerte sich Schramm. Die Posbis hatten zwar das Geheimnis ihrer Triebwerke mit Erlöschen der Hass-Schaltung "vergessen"; findige terranische Ingenieure hatten jedoch bereits zuvor vergleichbare Probleme mittels der Technik des "Reverse Engineering" gelöst. "Wir sind eben Galaxismeister im Technologieklau!", dachte Schramm. Die geniale Idee Katmanns, auf alte topsidische Konstruktionspläne, die die Ferronen in einem Topsider-"Geisterschiff" gefunden hatten und von Katmann ersteigert worden waren, zurückzugreifen, brachte schließlich den Erfolg. Das "Geisterschiff" war, wie sich später herausstellte, ursprünglich - ohne jegliche topsidische Besatzung an Bord - von terranischen Mutanten ins Weltall entführt und dort zurückgelassen worden. Fast 200 Jahre lang war es mit geringer Geschwindigkeit durch das Wega-System getrieben. "So gesehen, hatten wir in gewisser Weise schon ein Anrecht darauf!", legte sich Schramm zurecht. Das änderte jedoch nichts an seinen Kopfschmerzen. Hinzu kam: die fünfte Transition bedeutete, dass die TRAFALGAR XIII mittlerweile das Victory-System erreicht haben musste und im Laufe der nächsten Stunde zur Landung ansetzen würde. In diesem Zeitraum würde sich erweisen, ob die TRAFALGAR XIII ungehindert auf dem Raumhafen von Trafalgar-City landen oder mitsamt den Terranern in Fetzen geschossen würde. "Oder in Energie verwandelt", dachte Schramm, "was auf das Gleiche hinausläuft. Wir sitzen hier wie kleine Karnickel im Bau, die wissen, dass draußen der Fuchs umherstreunt. Wir können nur abwarten, was der Fuchs anstellen wird." Er stieß einen derben Fluch aus. 11. März 2166, 10:18 CTT An Bord der TRAFALGAR XIII, Victory-System. Auch Meech Hannigan hatte den fünften Sprung registriert und die damit verbundenen Konsequenzen logisch antizipiert. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, das Schirmfeld des Containers in Standby-Modus zu versetzen. Zugleich befinden sich alle Sensoren Hannigans im Alert-Modus. Im Ernstfall würde ihm dieser Umstand die entscheidenden Millisekunden bringen, die sein "Überleben" - und das des akonischen Transmitters - sichern würden.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 21:59.

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Geschrieben 01 März 2013 - 16:17

11. März 2166, 10:18 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. Während 'Fidji' und 'Burty' offensichtlich gut gelaunt ihre Prozeduren im Rahmen der Stabilitätsuntersuchungen des angereicherten Mivelums abfuhren, nur unterbrochen von gelegentlichen Frotzeleien, war die Stimmung bei Basnal und Willox erneut an einem Tiefpunkt angekommen. "Wir landen immer wieder an dem gleichen Punkt in der Sackgasse!", stöhnte Basnal. "Wir verstehen jetzt wenigstens die Prinzipien dieser Steuerung. Aber ohne diese Legierung zu begreifen, bleibt das nur ein theoretisches Konstrukt. Man könnte darüber nette Vorträge halten oder Papers veröffentlichen. Das war es dann aber auch schon." Willox erinnerte sich an etwas, das ihr schon am Vorabend durch den Kopf gegangen war. "Sie hatten doch diese besagten zwei Ideen!", warf sie ein. "Jetzt, nachdem GALNET und MOHYs wieder funktionieren, könnte man ja vielleicht.... Und was ist überhaupt mit der Vorpan-Datenbank?" Basnal winkte ab. "Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass die Vorpan-Datenbank uns weiterbringt. Jedenfalls nicht, solange wir nicht wissen, in welcher Richtung wir suchen sollen." "Und die zwei Ideen?", hakte Willox nach. "Die erste Idee ist relativ banal. Vielleicht haben wir bisher immer nur in die falsche Richtung gedacht. Vielleicht ist diese Legierung viel komplexer und beinhaltet ein ganzes Bündel an Elementen. Die in ihrer Gesamtheit dann den Anschein erwecken, als hätten wir es mit einem(!) uns unbekannten Material zu tun." Basnal machte eine abwehrende Handbewegung, bevor Willox erneut ihre Ideen an die Frau bringen konnte. "Auch das ist fürs erste nur ein beeindruckender Spruch ohne wirkliche Konsequenzen. Damit kann man vielleicht auf Partys Eindruck schinden. Uns hilft dieser Gedanke im Moment aber auch nicht weiter. Wir brauchen einen handfesten Hinweis. Eine Spur, sozusagen." "Vielleicht kann Atlan helfen. Das war doch Ihre zweite Idee!", gelang es Willox endlich, ihren Einwand zu machen. "Hmm!", meinte Basnal ohne große Überzeugung. "Stimmt schon. Nachdem wir mit unserem Latein am Ende sind, können wir ebenso gut vor dem großen Alten auf die Knie fallen und ihn um Hilfe anflehen..." Sie zückte ihr MOHY und sandte Atlan eine "Callback-Request"-Message.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 22:01.

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Geschrieben 01 März 2013 - 20:08

11. März 2166, 10:55 CTT An Bord der TRAFALGAR XIII, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Sanft setzte die TRAFALGAR XIII auf der ihr zugewiesenen Parkposition des Raumhafens Trafalgar-City auf. Schramm konnte es fast nicht glauben. "Vielleicht will uns der Fuchs auch nur aus dem Bau locken", dachte er. Tatsächlich war die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass Attentäter auf dem Gelände des Raumhafens nur auf das Erscheinen der GalAb-Agenten lauerten. "Immerhin scheinen Attentate ja das Markenzeichen der Unbekannten zu sein!", überlegte Schramm. Dennoch war das Verbleiben der Agenten in der TRAFALGAR XIII natürlich keine Alternative. Schramm griff sein Gepäck und öffnete die Kabinentür. "Noreli! Pra!" bellte er. Seine Untergebenen schienen nur auf diesen Ruf gewartet zu haben. "Abmarsch!" Ohne Hast näherten sie sich dem Antigravlift, der sie in das Unterdeck der 100-Meter-Kugel führte. Ein Antigravfeld ermöglichte den Abstieg zum Parkfeld. Schramm sah ein halbes Dutzend Transportfahrzeuge des Raumhafens, die bereits von der Besatzung des Frachters beladen wurden. Weiter rechts entdeckte er einen Transportgleiter der DAGENHAM REPAIR CO., den er vorerst nicht zuordnen konnte. Ein Mann in einer orangenen Montur, die in blauen Lettern ebenfalls die Aufschrift "DAGENHAM REPAIR CO." trug, wies einen Roboter ein, der mittels eines mobilen Antigravgenerators einen Container in die Richtung des Lastengleiters bugsierte. "Sieht harmlos aus," registrierte Schramm. Auf der linken Seite der Transportfahrzeuge entdeckte er einen dunklen Personengleiter der Marke Ford, wie er von den GalAb-Büros auf Kolonialwelten bevorzugt wurde. Ein Mann in einem hellgrauen Anzug winkte ihnen zu. Schramm signalisierte Noreli und Pra, ihm zu folgen. Mit entschlossenen Schritten näherte er sich dem Unbekannten. "Guten Nachmittag, Sir!", rief ihm der Unbekannte zu. "Gestatten, Chandler. James Chandler. Leiter des örtlichen GalAb-Büros." Schramm stellte sich und seine Mitarbeiter vor. "Exzellent, meine Herren!", fuhr Chandler fort. "Darf ich Ihnen vorschlagen, in unserem Dienstwagen Platz zu nehmen?" Er öffnete die Tür des Ford-Gleiters. "Wohin fahren wir?", erkundigte sich Schramm, nachdem sie ihr Gepäck verstaut und auf dem geräumigen Rücksitz des Gleiters Platz genommen hatten. "Nun, ich würde vorschlagen, auf direktem Wege ins GalAb-Büro. In unserem Gebäude haben wir übrigens auch einen Gästeflügel - selten genutzt, bedauerlicherweise -, in dem wir Ihnen drei Apartments bereitgestellt haben, wenn Ihnen das genehm ist. Ah, und auf Einreiseformalitäten können wir erfreulicherweise verzichten. Als GalAb-Mitarbeiter haben sie quasi einen diplomatischen Status." Er lächelte. "Und außerdem sind Sie ja bereits bei der Queen - also unserer Administratorin - avisiert. Staatsgäste, sozusagen." Er setzte sich auf den Fahrersitz. "Falsche Seite!", wollte Schramm ihm zurufen, ehe ihm klar wurde, dass in Trafalgar die Uhren anders gingen. "Nun denn," startete Chandler das Fahrzeug. "Wenn wir uns beeilen, sind wir noch rechtzeitig zum Lunch in der City."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 22:02.

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Geschrieben 01 März 2013 - 20:12

11. März 2166, 11:05 CTT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Zum gleichen Zeitpunkt befanden sich Meech Hannigan und der Fahrer der DAGENHAM REPAIR bereits auf dem Weg in Richtung des Firmengeländes. Der Fahrer, ein dunkelhaariger einsilbiger Mann, der sich nicht einmal vorgestellt hatte - dies hielt er offenbar gegenüber einem Roboter für überflüssig - fuhr schweigend durch die Außenbezirke Trafalgars. Meech sah erstaunliche viele Grünflächen, die nur vereinzelt von menschlichen Ansiedlungen unterbrochen wurden. "Backsteinhäuschen!" registrierte Meech. Nach zehnminütiger Fahrt erreichten sie ihr Ziel. DAGENHAM REPAIR hatte zweifellos auch bessere Tage gesehen. Die Gleiterreparaturwerkstatt bestand aus einer alten Halle aus Wellblech. Daneben stand ein schmutzig gelbes dreistöckiges Gebäude, das dem Besitzer offenbar als Wohnung und Verwaltungsgebäude gedient hatte. Das Gelände war nur durch eine vergleichsweise enge Zufahrt zu erreichen, die von beiden Seiten von Sträuchern umsäumt war. Zufällig fand niemand seinen Weg zu diesem Unternehmen; vermutlich ein Grund für die Pleite des ehemaligen Besitzers. "So, da wären wir!", erklärte der Fahrer überflüssigerweise, während er den Transportgleiter vor dem Wellblechgebäude abstellte. Meech registrierte, dass sich ein weiterer Gleiter, offenbar in Privatbesitz, vor dem Verwaltungsgebäude befand. Währenddessen begann der Fahrer damit, seinen Overall auszuziehen. "Der Transport war für die nächste Zeit die letzte Arbeitstätigkeit für mich!" erklärte er Meech. "Ich bin nämlich ab sofort freigestellt. Zum Glück bezahlt, aber was interessiert das einen Roboter..." Mit diesen Worten drückte er Meech einen Keypad in die Hand. "Dieser Keypad regelt den Zugang zu beiden Gebäuden. Die Details wirst Du selber herausfinden, Du bist ja ein Roboter, und Roboter sind bekanntlich schlauer als wir. Gehabt Euch wohl!" Er marschierte zu dem vor dem Verwaltungsgebäude abgestellten Gleiter, bei dem es sich offenbar um sein Privatfahrzeug handelte, und machte sich auf den Weg. Meech sah ihm eine Weile nach, um sich zu vergewissern, dass er auch wirklich das Gelände verließ. Nachdem er dies zu seiner Zufriedenheit verifizieren konnte, begann er, sich an die Arbeit zu machen.

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Geschrieben 02 März 2013 - 07:09

11. März 2166, 11:05 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. Basnal und 'Willy' Willox waren gerade dabei, die Nano-Factory herunterzufahren, als der charakteristische Glockenton von Basnals MOHY ihre Arbeit unterbrach. "Das ist Atlan!" stieß Basnal hervor und nahm den Ruf an. "Basnal-Keton!". meldete sich der Arkonide. "Was gibt es so Dringendes? Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten." "Nicht wirklich, leider. Abgesehen davon vielleicht, dass meine Mitarbeiter es wohl geschafft haben, Mivelum stabil anzureichern," sie richtete die Kamera auf die im Hintergrund flachsenden 'Burty' und 'Fidji', "treten wir auf der Stelle. Sehen Sie sich diese ausnehmend intelligente, hübsche und blonde junge Wissenschaftlerin an meiner Seite an!" Sie richtete die Kamera auf die unsicher lächelnde Willox. "Sie ist am Ende! Sie kann nicht mehr! Sie weiß nicht mehr weiter! Und das Schlimme ist: mir geht es ganz genauso!" "Hmm", brummte Atlan. "Andere hätten mir die Sache mit dem Mivelum als Sensation verkauft. Was es im Übrigen auch ist, nur mal am Rande." Er seufzte. "Was kann ich konkret für Sie tun?" "Sie erinnern sich an ihre Research-Anfrage während der Besprechung?", fragte Basnal nach. "Selbstverständlich. Mein photographisches Gedächtnis funktioniert noch hinreichend gut. Muss wohl am Zellaktivator liegen." "Es ging um die Lieferungen größerer Mengen von Zalos-Metall nach Sepzim.", erinnerte ihn Basnal. "Wir brauchen eine weitere Information: waren die zugehörigen Bestellungen - und entsprechenden Lieferungen - Einzelbestellungen, oder Bestandteil umfassenderer Order? Und wenn letzteres gilt: welche weiteren Materialien wurden jeweils in der Gesamtorder erfasst - und geliefert? Wir brauchen natürlich auch die jeweiligen Mengenangaben." Atlan nickte. "Das sollte kein Problem darstellen". "Und noch etwas!", fiel Basnal ein. "Bitte senden sie die Antwort parallel an Willox. Da wir demnächst in den Einsatz gehen, wird Willox meine Arbeiten an Bord der JUNO fortführen. Ich sende Ihnen ihren Zugangscode." "Auch das geht in Ordnung!", bestätigte Atlan, um hinzufügen: "Ich kann doch meine ausnehmend intelligenten, hübschen und jungen Wissenschaftlerinnen nicht hängen lassen!" "Puh!", stöhnte Willox, nachdem der Arkonide die Verbindung beendet hatte. "Musste das sein?" "Ja.", erwiderte Basnal. "Manchmal muss so etwas sein."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 22:06.

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Geschrieben 02 März 2013 - 07:13

11. März 2166, 12:00 CTT An Bord der VONDAR, NAVO-D-System, Demetria-Sternenhaufen. Oberst Larry Randall hatte das abmarschbereite Falkan-Team in den Hangar beordert. "Das ist der arkonidische Ultraleicht-Kreuzer VISCERIUS, als schwerer Kampfaufklärer konfiguriert. Zellendurchmesser 60 Meter, am Ringwulst 75 Meter. Der Wulst trägt insgesamt 18 Triebwerkseinheiten, jeweils drei Ausstoßaggregate mit fünf Meter Durchmesser, die Schwenkbereiche der Abstrahlkontrolle überlappen sich um jeweils 20 Grad. Maximale Beschleunigung knapp 550 km/sec2 – in Richtung der Polachse. Etwa ein Drittel davon in der Äquatorialebene.“ Larry fügte hinzu:"Ich nehme an, Sie sind mit diesem Typ vertraut?" Er deutete mit der Hand nach "oben", wo in 30 Metern Höhe die riesigen Düsenmäuler der Impulstriebwerke im fast acht Meter weit ausladenden Ringwulst gähnten. Die Arkoniden nickten. Tami lächelte. "Gut. Die VISCERIUS kann, aufgrund ihrer weitgehenden Computerisierung, wie sie seit den Zeiten des Robotregenten an Bord arkonidischer Schiffe Standard ist, gut von drei Personen geflogen werden, zur Not auch von einer. Die kurze Fahrt nach Falkan sollte daher keine Schwierigkeiten bereiten." Seitens der Arkoniden war kein Widerspruch zu vernehmen. Tami lächelte noch immer. "Gut – wenn Sie keine weiteren Fragen haben, schlage ich vor, dass Sie sich an Bord begeben. Sie starten planmäßig um 12:30 CTT in Richtung Falkan.“ "Gos’rah, Athor…!“ "Famal Gosner!", erwiderte Randall. "Machen Sie es gut!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 22:09.

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#29 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 März 2013 - 09:56

11. März 2166, 12:00 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. "Teambesprechung!", begann Nolan. Er hatte das für Trafalgar vorgesehene Einsatzteam zusammengerufen, nachdem Oberst Catuwande einen Raffercode von Meech Hannigan erhalten hatte. Der akonische Lastentransmitter auf dem Gelände der DAGENHAM REPAIR CO. würde in spätestens zwei Stunden zur Verfügung stehen. "Der Einsatzplan ist klar. Um 14:00 Uhr CTT beginnen mit damit, das Einsatzteam und sämtliches Material nach Trafalgar zu versenden. Hier geht es um die letzten Details, die noch zu besprechen sind." Er blickte in die Runde. Yowen Catuwande, Basnal-Ketin, Con-Ki Randall, Garth Vinclo, Marcus Beneger... Zwei Gesichter waren neu: Madelón Sauvière, die Xeno-Biologin, die letztlich aufgrund der Unterstützung Basnals in das Team gerückt war, und der hagere Transmitterspezialist Tim Shendrack. Basnal-Keton ergriff das Wort. "Ich bin im Prinzip abmarschbereit. Nur einen Punkt hätte ich noch: ich halte es für sinnvoll, dass wir einen kleinen transportablen Personentransmitter mitführen, der im Gebäude der ISE zu installieren ist. Im Ernstfall ist mir das DAGENHAM-Gelände zu weit draußen." Nolan nickte. Es war von vorneherein klar gewesen, dass der Verzicht der ISE auf die Ausstattung ihrer Fremdwelt-Büros mit Transmittern ein Nachteil sein würde. Im Prinzip hätte man sich andernfalls auch die Aktion mit Meech Hannigan schenken können. "Da haben die Bürokraten mal wieder an der falschen Stelle gespart.", dachte er. "Sie haben natürlich Recht, Basnal," erwiderte er, "aber das Ärgerliche ist, dass wir solche Geräte nicht an Bord der JUNO mitführen." "An Bord der JUNO nicht," erklärte Basnal. "Aber an Bord der VONDAR. Die VONDAR ist doch unter anderem unser fliegendes Nachschub-Depot!" "Das ist ein guter Punkt.", warf Vinclo ein. "An Bord der VONDAR befindet sich auch unser Spezial-Einsatzfahrzeug." "Wir nennen es auch unser 'Baby'!", ergänzte Beneger. Vinclo warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. "Das spielt jetzt keine Rolle. Fakt ist, dass das Fahrzeug leider zu spät von Meredi geliefert wurde, um rechtzeitig vor dem Start der JUNO eingeschifft zu werden. Daraufhin wurde es von der VONDAR übernommen." "Wie wir überprüft haben.", fügte Beneger hinzu. "Gut!", räumte Nolan ein. "Vielleicht kümmern Sie, Tim, sich im Anschluss an die Besprechung darum." "Das hätte ich ebenfalls vorgeschlagen.", erwiderte Shendrack. "Basnal, Garth: folgen Sie mir bitte unauffällig ins Unterdeck, wenn wir fertig sind." Basnal lachte. "Weitere Sonderwünsche?", erkundigte sich Nolan. "Das scheint nicht der Fall. Ich gehe mal davon aus, dass Sie ebenfalls abmarschbereit sind, Madelón?" Die Xeno-Biologin nickte. "Damit gehen fünf Personen um 14:00 CTT in den Einsatz, Basnal-Keton, Garth Vinclo, Marcus Beneger, Madelón Sauvière, Tim Shendrack. Sowie zwei Fahrzeuge.." "Drei", warf Beneger ein. "Sowie drei Fahrzeuge, sechs Aufklärungsdrohnen und jede Menge an Geräten, Material, Waffen und Munition." "Alles Material steht im Unterdeck versandbereit.", ergänzte Shendrack. "Außerdem will die VONDAR diese Relaisschaltung austesten. Sie wollen nämlich unbedingt 100 Kampfroboter loswerden." Er zuckte die Achseln. "Deswegen werde ich auch nicht um 14:00 Uhr in den Einsatz gehen, sondern etwas später." Er wandte sich an Basnal und Madelón. "Sie können aber schon zum ISE-Büro vorausfahren. Ich folge Ihnen dann mit dem DAGENHAM-Gleiter. Der steht nämlich ebenfalls noch zur Verfügung. Der Personengleiter ist ohnehin zu klein für den Transmitter." Basnal nickte. "Machen wir so." "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!", dachte sie, als sie den Raum verließ, um sich Tim und Garth auf dem Weg zum Unterdeck anzuschließen. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie noch nicht ahnen, dass die Ereignisse auf Trafalgar ihr sehr bald einen Strich durch die Rechnung machen würden...

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 22:11.

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#30 Arl Tratlo

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Geschrieben 03 März 2013 - 13:55

Die umfangreichen Planungen der Abteilung III scheinen sich auszuzahlen. Es konnten alle Maßnahmen ergriffen werden, um den Einsatz einer Agentengruppe auf Trafalgar zu ermöglichen. Aber wird es den Agenten auch gelingen, TRAFALGARS GEHEIMNISSE zu enträtseln....

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 April 2013 - 22:11.

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