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PRA-NEO-5 Intrigen auf Sepzim

PRA NEO Perry Rhodan Fan-Fiction

31 Antworten in diesem Thema

#1 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 28 April 2013 - 20:50

Perry Rhodan Action Neo

Demetria Band 5

Nr. 5




Arl Tratlo

Intrigen auf Sepzim

Ein Planet grenzenloser Freiheit und verbotener Forschungen - Abteilung III im Einsatz

Im Jahre 2166 ist die Lage in der Galaxis weitgehend entspannt. Die meisten Völker der bekannten Galaxis haben sich zu einem "Vereinten Imperium" zusammengeschlossen, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht. Auch im Untergrund verhalten sich die 'üblichen Verdächtigen', wie Solarmarschall Bull es ausdrückt, erstaunlich friedlich. Lordadmiral Atlan, der Oberkommandierende der neugegründeten "United Stars Organisation" (USO), scheint sich vorrangig um den Aufbau der gemeinsamen Schutzorganisation der galaktischen Völker kümmern zu können, als am 4. März 2166 während der Interstellaren Handelsmesse in Terrania ein Attentat auf den Großadministrator, der jedoch durch ein robotisches Double der neuartigen HANNIGAN 2-Klasse vertreten wird, verübt wird.

Das Attentat scheitert jedoch auch aus einem anderen Grund. Es gelingt dem Double, gemeinsam mit Agenten der von Solarmarschall Allan D. Mercant geleiteten Galaktischen Abwehr (GalAb), die vier Attentäter, die sich zuvor wie 'grenzdebile Zombies unter Drogen' verhalten haben, auszuschalten.

Erste Ermittlungsergebnisse veranlassen Lordadmiral Atlan, den Fall zu einem "USO-Fall" zu deklarieren und an sich zu ziehen. Es liegt, so argumentiert er, ein Angriff auf das gesamte "Vereinte Imperium" vor. Er überträgt den Fall an die von Brigadegeneral Ron Landry geleitete "Abteilung III", die in Terrania angesiedelt ist und stellt Landry mit Basnal-Keton, einer trotz ihrer Jugend hoch angesehenen Anti-Wissenschaftlerin, eine USO-Sonderagentin zur Seite, für die der seiner Meinung nach der Fall nachgerade maßgeschneidert ist.

Basnal, der akonischen Biologin Con-Ki Randall und dem Experten für strategische Computersimulationen, Marty Nolan, gelingt es denn auch, erstes Licht in das Dunkel zu bringen. In ihrer Analyse, die sie im Rahmen einer für diesen Fall eingesetzten Task Force durchführen, kommen sie zu dem Schluss, dass es sich um den Angriff einer unbekannten non-humanoiden Macht unbekannter Herkunft handelt, deren Mentalität von der der galaktischen Völker völlig verschieden sein muss.

Das Attentat, das, wie sich herausstellt, von kristallgesteuerten Psi-Androiden durchgeführt wurde, zeigt, dass die Unbekannten über einen technologischen Vorsprung in einigen Spezialgebieten verfügen müssen, so etwa in der Bearbeitung des Hyperkristalls Mivelum und der Androidentechnik. Die Zellsubstanz der Androiden weist vier unterschiedliche DNS-Spuren auf, von denen nur zwei bekannten galaktischen Völkern - den Terranern und den Arkoniden - zugeordnet werden können. Der artifizielle Kern der Androiden besteht aus einem unbekannten Material, in dem offenbar Zalos-Metall enthalten sein muss. Als Lordadmiral Atlan herausfindet, dass größere Mengen Zalos-Metall in den letzten Jahren auf den Springer-Planeten Sepzim geliefert wurden, deutet eine weitere Spur in den Demetria-Sternenhaufen: der Frachter, auf dem die Attentäter nach Terrania gereist waren, stammte von Trafalgar, einem Planeten des Victory-Systems, das ebenfalls im Demetria-Haufen beheimatet ist.

Als Konsequenz werden groß angelegte Aufklärungsmissionen im Demetria-Sternenhaufen beschlossen. Eine dieser Missionen hat den Freihandelsplaneten der Springer zum Ziel, auf dem die Agenten der Abteilung III auch prompt in die INTRIGEN AUF SEPZIM verwickelt werden...
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#2 Arl Tratlo

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Geschrieben 28 April 2013 - 20:55

Die Hauptpersonen des Romans:

Nicolas Treyvaud ("Manket") - Der "Denker" aus Rouen leitet die Aufklärungsmission Sepzim

Pierre Severin ("Lysbot") - Er muss sich als "ausgekotzter Halb-Zaliter" bezeichnen lassen

Prokat - Der Luraner im Dienst der KABASWO gilt als Mivelum-Experte

Botruk - Der Springer will das Geschäft seines Lebens machen

Walaggar - Die Lemurerin liefert wertvolle Hinweise

Atsoga - Eine mysteriöse Wissenschaftlerin

Thana - Die arkonidische Punkette betätigt sich als Lebensretterin

Jahol - Der Springer-Patriarch kämpft um die Vorherrschaft auf Sepzim

Dezebar - Jahols Konkurrent setzt auf Intrigen

Bearbeitet von Arl Tratlo, 30 April 2013 - 20:42.

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#3 Arl Tratlo

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Geschrieben 01 Mai 2013 - 20:16

1. 12. März 2166, 21:00 CRT SKY-Restaurant, Reno-City. RENO-25, Reno-System. "Ein faszinierender Anblick!", murmelte Nicolas Treyvaud angesichts des erleuchteten Raumhafens von Reno-City, hinter dem die Skyline der Stadt emporwuchs. Das SKY-Restaurant, im 27. Stockwerk des in Raumhafennähe gelegenen STARGATE-Hotels gelegen, bot in der Tat einen Blick auf das Panorama sowohl des Raumhafens als auch der Stadt. Treyvaud erkannte dutzende Frachter unterschiedlicher Bauweise - Springer-Walzen, arkonidsche wie auch terranische Kugelraumer, zalitische Torpedos, selbst vereinzelte Topsid-Bleistifte. Alle hatten sie gemeinsam, dass rund um ihre Ladeschleusen hektische Aktivität herrschte. Reno-City war eine Stadt, die niemals schlief, überlegte Nicolas, dem ein alter Swing-Klassiker in den Sinn kam. Erst gestern hatte Brigadegeneral Ron Landry, aktueller Leiter der Abteilung III, seinem Kollegen Pierre Severin und ihm ihren Auftrag erteilt. Severin und er würden in der Rolle von Luranern, einem aus Springer-Abkömmlingen entstandenen Volk, den Niederlassungsleiter der KABASWO auf RENO-25, Prokat - bei dem es sich um einen echten Luraner handelte - an Bord der BOTRU VII begleiten. Die BOTRU VII war eine 400m-Springerwalze im Besitz der Botruk-Sippe. Ihr Patriarch, der besagte Botruk, war nebenbei ein alter Geschäftsfreund Rolf Katmanns, einer wichtigen Person im galaktischen Wirtschaftsleben. Ihr Ziel war der Planet Sepzim im Sternenhaufen Demetria, wo es dem Vernehmen nach hochwertiges Mivelum zu erstehen gab. Die Aufgabe Botruks würde sein, die Anbieter dieses Hyperkristalls zu kontaktieren und mit ihnen in Verhandlungen zu treten. Prokat wiederum galt - zu Recht - als Vertreter des eigentlichen Käufers, der sich - verständlicherweise - von der Qualität des angebotenen Rohstoffs überzeugen wollte. Seine luranischen Freunde nutzten die Gelegenheit, sich auf Sepzim nach interessanten Geschäften umzuschauen. Jedenfalls war dies die offizielle Version. Die inoffizielle Version bestand in der Verbindung zwischen dem hochwertigen Mivelum, das durch ein bislang unbekanntes hyperphysikalisches Verfahren "angereichert" wurde, und den Fremden, die für den Anschlag auf Großadministrator Perry Rhodan am vierten März verantwortlich waren. Man hatte herausgefunden, dass die Technologie der Fremden zu einem nicht unwesentlichen Teil auf jenem angereicherten Mivelum basierte, das die Springer auf Sepzim plötzlich im Angebot hatten. Man wusste ebenfalls, dass sich die Fremden im Demetria-Sternenhaufen zu schaffen machten - unter anderem auf Trafalgar, der Herkunft des Frachters, mit dem die Attentäter auf Terra gelandet waren. Es würde die Aufgabe von Severin und Treyvaud sein, auf Sepzim die Spur aufzunehmen. Reno-25, die knapp 13.000 Lichtjahre von der Erde entfernte Freihandelswelt der Springer, hatte sich als Ausgangspunkt der Mission angeboten. Die lebensfreundliche, erdähnliche Welt war der 25. von über sechzig Planeten des Trinärsternensystems Reno. Von den insgesamt acht Kontinenten diente nur der größte als Siedlungsfläche. Die restlichen sieben Landmassen waren weitgehend naturbelassen. Die Baudichte des erschlossenen Kontinents war, wie Treyvaud und Severin feststellen konnten, enorm. Etwa 400 Millionen Einwohner und nochmals bis zu 200 Millionen Besucher tummelten sich in dieser weitläufigen Stadt, die mit Ausnahme einiger Grünanlagen und verschiedener Raumhäfen den gesamten Kontinent einnahm. Die Administration von Reno 25 spielte nur eine sekundäre Rolle. Einreise- und Zollbeschränkungen existierten nicht. Auch die Durchsetzung von Gesetzen war, aufgrund mangelnder Polizeipräsenz, allenfalls dürftig. Treyvaud musste grinsen, als er an Landrys Begründung für die Auswahl der beiden Agenten dachte. "Ihr seht einfach von Haus aus schon aus wie Luraner!", hatte er erklärt. "Da müssen wir gar nichts mehr machen." Treyvaud war hochgewachsen, hatte dichtes dunkelblondes Haar, ein schmales Gesicht, und einen dunklen Bart. Er würde auf jedem Springerplaneten problemlos als Luraner durchgehen. Ebenso wie Severin, der mittelgroß und mit kurzem, aber dichtem dunklen Haar ausgestattet war. Severin hatte ein aggressiv wirkendes Gesicht und ebenfalls einen dunklen Bart. Zeitweise wurden die beiden für Brüder gehalten, obwohl sie außer ihrer gemeinsamen Herkunft, der Normandie, wenig gemeinsam hatten. Außer dem Umstand, dass beide für die Abteilung III arbeiteten und sich dort als ideales Team einen Namen gemacht hatten. "Der Denker und der Draufgänger", dachte Nicolas, "falsch wie jedes Klischee." "Da drüben ist die BOTRU VII", erkannte Severin und deutete mit der Hand auf einen Landeplatz, der etwas abseits, aber immer noch gut zu erkennen war. Der Walzenraumer wurde, wie alle anderen auch, beladen. "Botruk lässt sich keine Gelegenheit zu einem kleinen Nebengeschäft entgehen!", dachte Nicolas. Diese Angewohnheit teilte er allerdings mit nahezu jedem Springerkapitän, so dass Nicolas ihm daraus keinen Vorwurf machen konnte. Er nahm sich vor, morgen bei der Einschiffung den Patriarchen auf das Thema anzusprechen. Am Nachmittag, kurz nach ihrer Ankunft, hatten sie sich mit Prokat getroffen, dem KABASWO-Mann getroffen. Der Luraner mit seiner untersetzten Statur, seinen kurzen, lichter werdenden dunklen Haaren und seinem dunklen Bart hätte tatsächlich als Landsmann der Beiden durchgehen können - auf welchem Planeten auch immer. Natürlich wusste er von ihrer falschen Identität. Treyvaud und Severin hatten allerdings den Eindruck gewonnen, dass mit Prokat gut auszukommen war. Wenig verwunderlich, dachte Treyvaud, da sie alle am gleichen Strang zogen. "Bestellen wir noch etwas?", unterbrach Pierre Treyvauds Gedanken. Sie hatten nach dem Treffen mit Prokat die Gelegenheit genutzt, das SKY-Restaurant aufzusuchen. Immerhin würde es die letzte Gelegenheit sein, eine vertraute terranische Mahlzeit vor der Abreise einzunehmen. Nun war das Dessert vertilgt und der Käse gegessen. "Einen Café au Lait vielleicht?", fragte Nicolas. "Geht in Ordnung!", nickte Pierre, "und dazu vielleicht zwei Perry!" Der akonische Birnenschnaps, der auf einer galaxisweit vertriebenen roten Birnensorte mit der Bezeichnung Akon-Rot basierte, hatte seine Berühmtheit erst vor einigen Jahren erlangt aufgrund seiner Umbenennung erlangt. Zunächst hatten Recherchen akonischer Historiker ergeben, dass die bisher übliche Bezeichnung für das Getränk - Stinkender Priester - ursprünglich ein uraltes Schimpfwort gegenüber den Baalols gewesen war, das im Rahmen der politischen Auseinandersetzungen auf Akon, die letztlich zur Auswanderung der Baalols nach Trakarat führten, aufgekommen war. Die Baalols hatten gegen diese Bezeichnung daraufhin vor dem Galaktischen Gerichtshof geklagt und Recht erhalten. Die Akonen nannten das Getränk fortan "Perry", um - so war jedenfalls die offizielle Begründung - den Großadminstrator des neugegründeten Imperiums zu ehren. Tatsächlich vermuteten jedoch einige terranische Kreise eine perfide Aktion der Akonen, die ausschließlich zum Ziel hatte, Rhodan zu verunglimpfen und die Assoziation zwischen ihm und einem "stinkenden Priester" herzustellen. Insbesondere sollen in diesem Zusammenhang einige drastische Äußerungen seitens Staatsmarschall Bull überliefert sein, deren Echtheit jedoch offiziell angezweifelt oder sogar dementiert wurde. Anlass zu dieser Vermutung lieferte der Umstand, dass es sich bei demjenigen Richter, der Akon u.a. zu einer hohen Geldstrafe wegen Verstosses gegen das Diskriminierungsverbot innerhalb des Imperiums verurteilt hatte, um einen terranisch-stämmigen Juristen handelte. Wie auch immer, schlecht schmeckte das Zeug nicht.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 Mai 2013 - 11:06.

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#4 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 Mai 2013 - 18:52

13. März 2166, 09:00 CRT An Bord der BOTRU VII, Reno-City. RENO-25, Reno-System. Nicolas und Pierre näherten sich in ihren Fahrzeugen der Sicherheitskontrolle des Raumhafens. Nicolas fuhr einen Citydream in olivenölgelb-metallic. Hinter ihm folgte Pierre in einem Roamin Buffalo, der zur Abwechslung in olivgrün-metallic gehalten war. Die Ausrüster hatten diese Farbkombinationen für die Bedingungen auf Sepzim empfohlen. Der Buffalo beherbergte neben Pierres Gepäck die Bestandteile eines transportablen Transmitters, den die Agenten an einem sicheren Ort auf Sepzim installieren würden. Hinzu kam ihre Standardausrüstung - inklusive der entsprechenden Bewaffnung. Die Sicherheitskontrolle störte sich wenig an solchen Kleinigkeiten, solange sichergestellt war, dass die Waffen auch tatsächlich an Bord eines der zum Start aufgerufenen Raumschiffe gelangten und nicht etwa zur Verwüstung des Raumhafens eingesetzt werden sollten. Entsprechend wurden beide Fahrzeuge nach wenigen Minuten problemlos durchgewunken. Ihre luranischen Identitätschips hatten sich bewährt. Von nun an würde Nicolas auf den Namen Manket und Pierre auf den Namen Lysbot hören müssen. Beide Fahrzeuge folgten nun den automatischen Signalen, die sie in die Nähe der Ladezone der BOTRU VII lotsten. Ein hochgewachsener Springer in der typischen Kleidung eines Springerpatriarchen erwartete sie. "He! He!", lachte er dröhnend. "Das müssen sie luranischen Freunde unseres Prokat sein!" Botruk, um den es sich offensichtlich handelte, legte offenbar keinen übermäßig gesteigerten Wert auf jene Äußerlichkeiten, wie sie bei den Springern aktuell in Mode waren. Er verzichtete auf aufwändiges Bartstyling und jegliche Juwelen. Seine Patriarchenmontur bestand aus robustem Leder. Lediglich ihr Schnitt und die Symbole der Sippe wiesen ihn als Patriarchen aus. Auch sein Haar, dessen rötliche Farbe sich stellenweise grau zu färben begann, war für Springer-Verhältnisse relativ kurzgeschnitten. "Wir haben jedenfalls die Ehre mit dem Patriarchen Botruk!", erwiderte Nicolas höflich. Botruk lachte erneut. "Hab schon von Prokat gelernt, dass die Luraner höfliche Leute sind. Kann ja zur Abwechslung auch mal nichts schaden. Egal, da hinten die Rampe führt direkt in den Laderaum für die Fahrzeuge." Er deutete auf eine etwa 15 Meter entfernte Laderampe. "Ach, was solls, ich komm einfach mal rüber!" Er gab einem anderen Springer, vermutlich einem seiner Söhne, einen Wink. Beide verschwanden in den Tiefen des Springerraumschiffs. Die BOTRU VII, fiel Nicolas auf, machte einen gepflegten und modernen Eindruck. Er hatte schon andere Exemplare dieses Typs gesehen, von denen man dies nicht behaupten konnte. Pierre war bereits die Rampe heraufgefahren. Nicolas folgte ihm in seinem Citydream. Beide griffen ihr Kabinengepäck und stiegen aus ihren Fahrzeugen, die aufgrund ihres Protection Systems für Fremde unzugänglich bleiben würden. "Das ist Petrok", stellte Botruk den zweiten Springer vor. "Petrok ist mein ältester Sohn. Er wird mich bei den Verhandlungen auf Sepzim unterstützen. Ihr seid die Assistenten Prokats bei der Qualitätsuntersuchung des Mivelum, wie ich mir habe sagen lassen." "Manket", stellte Nicolas sich vor und nickte beiden Springern zu. "Lysbot", folgte Pierre seinem Beispiel. "Ja", setzte Nicolas fort, "wir werden Prokat bei der Untersuchung etwas unterstützen. Allerdings werden wir wohl zwischendrin die Gelegenheit nutzen, uns nach weiteren Geschäftsmöglichkeiten auf Sepzim umzusehen." Botruk lachte. "Wer würde das nicht?" Er setzte eine verschwörerische Miene auf. "Im Vertrauen, ich mache das natürlich genauso. Warum sollen wir leer nach Sepzim fliegen, wenn wir genauso gut mit vollen Laderäumen nach Demetria aufbrechen können?" Er deutete auf die Paletten, die sich im Hintergrund in den Verstauräumen der BOTRU VII stapelten. "Steirisches Kürbiskernöl! Kam gestern mit einem Frachter von Terra, die Jahresproduktion einer Ölmühle, hab ich komplett geordert. Es handelt sich um ein Öl mit intensiv nussigem Aroma. Alle pharmakologisch wertvollen Inhaltsstoffe der Kerne sind im Öl enthalten." Er lachte erneut. "Hat mir mein Freund Katmann empfohlen. Als ich die Sache mit den Nebenwirkungen und Verwendungen in der Pharmakologie erfahren hab, kam mir ein Geistesblitz. Wir werden den ganzen Kram hier an Bord umetikettieren. Die Möglichkeiten haben wir dazu - und die Zeit auch." Er vollführte eine weit ausholende Handbewegung. "Ihr seht vor Euch das beste natürliche Aphrodisiakum der Galaxis - vom Planeten Styrie! Das wird der Renner, versprochen. Aber haltet auf Sepzim ja die Klappe!" "Manket" und "Lysbot" grinsten. "Wir sind ja nicht blöd!", erklärte Nicolas. "Ich sehe schon, wir werden uns prächtig verstehen!", grinste Botruk ebenfalls. "Außerdem haben wir noch eine Reihe anderer Produkte aus dem Südsteirischen Weinland eingekauft. Damit die Laderäume voll werden. Hauptsächlich Wein, versteht sich. Muss auch noch umetikettiert werden." Er rieb sich die Hände. "So können sich meine Leute auf Sepzim erst genüsslich einen hinter die Binde kippen. Und danach kommt der 'Styrische Rammelbock' zum Einsatz!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 Mai 2013 - 21:40.

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#5 Arl Tratlo

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Geschrieben 03 Mai 2013 - 15:41

13. März 2166, 11:00 CST An Bord der BOTRU VII, Sepzim, Sepzimor-System. "Puh, endlich!", stöhnte Nicolas, nachdem die vierte und letzte Transition die BOTRU VII endlich ins Sepzimor-System geführt hatte. Seine Hoffnung, Sepzim in kürzerer Zeit zu erreichen, hatte sich nicht erfüllt. Nach der Entdeckung, dass die BOTRU VII im Gegensatz zu den meisten Springerwalzen mit dem neuartigen K&B-Transitionsantrieb ausgerüstet war, war er noch guter Dinge gewesen. Er hatte übersehen, dass die Mitglieder der Botruk-Sippe während des Fluges überwiegend mit anderen Dingen beschäftigt sein würden - Imagebroschüren für den 'Styrischen Rammelbock' designen, Flaschen umetikettieren, die gefakte Geschichte des styrischen Weinanbaus zu detaillieren und ähnliche illustre Tätigkeiten standen im Vordergrund. Botruks Argument, man müsse die Sprungfeldgeneratoren neu aufladen, war vorgeschoben. Nicolas kannte die Kapazitäten der K&B-Generatoren. So hatte sie der Flug 12 anstrengende Stunden gekostet. Wenigstens bestand ein Vorteil in der Zeitverschiebung zum Sepzim-System. Die BOTRU VII würde um 11:15 Central Sepzim Time landen. Der Tag war nicht verloren. Nicolas und Pierre, die sich in einem der Aufenthaltsräume aufhielten, warfen einen Blick auf den Bildschirm, der erste Eindrücke von Sepzim vermittelte. Der Planet hatte ein Klima, das man auf Terra als "mediterran" bezeichnet hätte. Die Hauptstadt Pessima lag am Nordufer eines Binnesmeeres und konzentrierte die überwiegende Zahl der Einwohner auf einem weitläufigen Gebiet. Eine genaue Angabe über die Bevölkerungszahl ließ sich nicht finden. Die Sepzimer interessierten sich nicht nur nicht für solche Erhebungen, sondern hätten sie als Eingriff in ihre Privatsphäre empfunden. So blieb die beste Schätzung in der Grössenordnung von "einigen Millionen". Neben Springerabkömmlingen lebten auf dem Planeten Arkonidenabkömmlinge aller Art sowie kleine Gruppen nicht-arkonidischer Völker aus dem Bereich des Großen Imperiums. Eine weitere Bevölkerungsgruppe stellten die Grall dar, Humanoide aus dem Demetria-Sektor, die sich allerdings von der Stadt fernhielten. In Richtung Nordwesten der Stadt stieg das Gelände zunächst sanft an, um sich nach einigen hundert Kilometer zum Xanado-Gebirge zu erheben. Der Raumhafen befand sich etwa 50 km westlich der Stadt. Aus Mangel an geeignetem Gelände hatten die Sepzimer einen Teil des Binnenmeeres künstlich aufgeschüttet und ihn mit einem kleinen hinreichend flachen Landstreifen verbunden. Die Stadt Pessima galt auch unter Springern als außergewöhnlich, wie Botruk angedeutet hatte, ohne jedoch ins Detail gehen zu wollen. Die BOTRU VII ging in den Landeanflug über. Nicolas und Pierre hatten sich von Botruk während des Fluges mit der einheimischen Währung, den Credits, versorgen lassen. Dabei wurde eine Milliarde Credits jeweils durch eine fabrikneue 400m-Springerwalze gedeckt. 1 Credit hatte entsprechend einen vergleichsweise hohen Wert, der in etwa dem Wert eines Solar entsprach. 100 Chips wiederum entsprachen einem Credit. Nicolas und Pierre hatten sich jeweils für den Anfang mit 5.000 Credits ausstatten lassen. Der Betrag wurde von KABASWO - und indirekt damit von K&B - gedeckt. Mit Erleichterung hatten die Agenten festgestellt, dass es auf Sepzim möglich sein würde, ihre MOHYs einzusetzen. Dies war im Bereich des Demetria-Sternenhaufens keineswegs selbstverständlich. Die Einsatzgruppe auf Trafalgar würde mit diesem Problem zu kämpfen haben, dachte Nicolas. Für die Springer dagegen war im Rahmen ihrer Handelsaktivitäten der Zugriff auf das GALNET überlebenswichtig. Er wurde durch zwei Relais-Stationen, die jeweils von einer der führenden Springersippen betrieben wurden, möglich gemacht. Die Navigation in Pessima würde das allerdings nicht erleichtern. Innerstädtische Kartensysteme galten selbstverständlich ebenfalls als Eingriff in die Privatsphäre; ein Umstand, der Nicolas zu dem Ausruf: "Die spinnen, die Sepzimer!" veranlasst hatte. In der Zwischenzeit war die BOTRU VII sanft auf dem Raumhafen Pessimas gelandet. Nicolas und Pierre hatten den Aufenthaltsraum verlassen und ein Stück in Richtung Zentrale gelaufen, als sie Botruk begegneten. "Na, Männer", fragte er, "schon Pläne?" "Hmm, ja!", erwiderte Nicolas. "Nachdem wir hier an Bord erst einmal wenig zu tun haben, dachten wir an einen kleinen Ausflug in Richtung Pessima." Botruk lachte. "Verständlich. Ihr seid ja das erste Mal hier. Na dann, viel Spaß!" Alle drei Männer wandten sich in Richtung der Laderäume. Während Botruk das Ausladen einiger vorab seitens sepzimischer Geschäftspartner georderter Waren überwachte, bestiegen Nicolas und Pierre den gelben Citydream, verließen die Rampe und machten sich auf den mühsamen Weg.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 05 Mai 2013 - 05:20.

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Geschrieben 03 Mai 2013 - 15:46

13. März 2166, 11:30 CST An Bord der BOTRU VII, Sepzim, Sepzimor-System. "Im Prinzip", dröhnte Botruk, "könnten wir das ganze Geschäft auch von Bord aus anleiern!" Der Springer hatte die Ausladung der bestellten Waren kontrolliert, bis der Vorgang zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen war - inklusive des Transfers der vereinbarten Summe von 200.000 Credits auf das Konto der Sippe bei der Bank auf Archetz, wie sich verstand. Nun saßen Prokat, Petrok und er im Aufenthaltsraum und liessen sich eine Flasche südsteirischen Sauvignon Blanc sowie Spezialitäten wie Selchwürstl und Käsehappen mit Brot schmecken, während sie das weitere Vorgehen planten. Mit Kennerblick hatte Botruk einige der Waren für sich und seine Söhne reservieren lassen. "Sinnvoll wär das aber nicht!", führte er weiter aus, während er sich seinen Käsehappen widmete. "Es ist bei solchen Geschäften immer gut, etwas Luft zu schnuppern. Stimmungen aufzufangen, schauen, mit wem man es zu tun hat. Wir reden ja hier nicht über drei Kisten Käse. Daher sollten wir, wenn wir hier fertig sind, den luranischen Kollegen folgen und Pessima aufsuchen. Die Rohstoffbörse, genauer gesagt. Es interessiert mich nämlich schon, ob das Thema Mivelum dort ein Thema ist oder nicht. Und wenn es ein Thema ist, will ich natürlich wissen, was darüber so erzählt wird. Außerdem interessieren mich die Abläufe dort - ist eben doch im Detail immer wieder unterschiedlich!" Prokat nickte. "Gegebenenfalls gewinnen wir auch einen ersten Eindruck von den wichtigen Spielern auf dem Markt hier. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass sich irgendeine unwichtige Mini-Sippe mit dem Thema beschäftigt. Hier sind die Großen im Spiel." "Dann sind wir uns ja einig!", entgegnete Botruk zufrieden. Petrok wurde, wie üblich, nicht nach seiner Meinung gefragt. "Beenden wir das Mahl, dann suchen wir uns einen gemütlichen Gleiter und machen einen Besuch bei der Rohstoffbörse!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 05 Mai 2013 - 19:10.

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#7 Arl Tratlo

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Geschrieben 03 Mai 2013 - 19:10

13. März 2166, 11:40 CST Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Oh la la!", stieß Pierre angesichts der sich in ihren Details abzeichnenden Architektur Pessimas aus. Sie hatten das Labyrinth der Kennzeichnungen auf dem Raumhafen glücklich überwunden und waren auf die leitbandgeschützte Autobahn in Richtung Pessima geführt worden. Der Ausblick auf das Binnenmeer hätte die Fahrt allein schon gerechtfertigt, wenn es denn einer Rechtfertigung bedurft hätte. Jetzt aber half das Leitband nicht weiter. Vor Ihnen verzweigten sich die Bahnen auf mindestens drei, häufig vier und manchmal auch fünf Ebenen. Ein Wechsel von einer auf eine andere Ebene war nicht ohne weiteres möglich, wenn man nicht in der Stimmung war, sein Leben zu riskieren. Signalunterstützung war minimal, Ausschilderungen unverständlich. "Wir sollten versuchen, irgendwie auf die unterste Ebene zu gelangen!", schlug Nicolas vor. Das war einfacher gesagt als getan. Inmitten des Wirrwarrs erhoben sich Gebäude und andere architektonische Besonderheiten in beliebiger Form. Die Stadt machte den Eindruck, als ob in ihr jeder, der Lust darauf verspürte und die Gelegenheit erhielt, ein Gebäude seiner Wahl auf einen freien Platz setzen konnte. Den Erzählungen Botruks zufolge, kam diese Einschätzung der Realität bedenklich nahe. Pierre entschloss sich letztlich dazu, die nächste Möglichkeit zu nutzen, auf eine untere Bahn zu wechseln. "Das ist jetzt Ebene drei!", erklärte er. "Noch zweimal die gleiche Aktion und wir sind auf der untersten Ebene!" Nicolas nickte kommentarlos. Das Hafengelände wurde sichtbar. Touristische Ausflugsboote, Passagierfähren zu den Regionen der Grall und Frachtschiffe, die in andere Regionen Sepzims verkehrten, tummelten sich in beliebiger Reihenfolge. Pierre ging erneut eine Ebene tiefer. Alle Ebenen barsten vor Verkehr. "Ah, endlich!", rief er aus. Kurze Zeit später waren sie auf der untersten Ebene. Überraschenderweise gelang es ihnen, den Citydream wenige hundert Meter später zu parken. "Der Spaß kostet einen Credit pro Stunde. Scheint ein Ausflugsviertel zu sein!", erklärte Pierre, der dennoch froh war, aus dem Chaos des Verkehrs entkommen zu können. Er warf eine Münze in einen bereitstehenden Automaten. "Wohin?", fragte er Nicolas. "Lass uns ein Stück zurückgehen. Ich habe das Passagierterminal da hinten entdeckt. Sollte ein guter Platz für Informationen und Nahrung sein!", gab dieser zurück. Der Weg zum Passagierterminal war umsäumt von kleinen Ständen, an denen Händler die letzte Möglichkeit nutzten, heimfahrenden Auswärtigen die letzten und ankommenden Touristen die ersten Credits aus der Tasche zu ziehen. Daran hatten allerdings weder Pierre noch Nicolas gesteigertes Interesse. Interessanter war der Blick auf die unterschiedlichen Boote, die links von ihnen im Hafenbecken angedockt waren. Ein mittleres Passagierboot deutete an, dass sie sich dem Terminal näherten. Nach einem einfachen Restaurant, das allerdings den Vorteil von Außentischen hatte, führte ein Weg zu einem Seiteneingang des Terminals. Nach Betreten des Gebäudes stellte Nicolas fest, dass sie sich in der Nähe des Check-Ins befanden. In der großen Halle reihten sich unzählige Passagiere in bestenfalls angedeutete Schlangen. Nicolas gab Pierre einen Wink. Sie wandten sich von dem Gedränge ab und schlugen einen Kurs ein, der sie auf eine Ladenstraße brachte, die sich kreisförmig durch das Terminal zog. "Achte mal auf so etwas wie einen Informationsstand!", wandte sich Nicolas an Pierre. Der Informationsstand hatte seinen Standort am Ende des ersten Halbkreises, am Haupteingang des Terminals. Auch hier drängelten sich Dutzende Humanoide, so dass eine Beratung nicht unbedingt die sinnvolle Option sein würde. Nicolas bedeutete Pierre zu warten und verschwand in der Traube. Nach drei Minuten kam er mit einigen Broschüren in der Hand zurück. "Und nun?", fragte Pierre. "Nun schauen wir uns den zweiten Halbkreis an. Danach kehren wir in dem Restaurant ein und studieren die Broschüren. Mir reicht es nämlich erst mal!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 05 Mai 2013 - 05:32.

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Geschrieben 05 Mai 2013 - 14:41

2. 13. März 2166, 12:05 CST Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. Petrok kannte sich, wie Prokat erleichtert feststellte, offensichtlich in Pessima aus. Die verwirrende Architektur der Mehrebenen-Autobahnen störte ihn ebenso wenig wie das Fehlen jeglicher sinnvoller Hinweissysteme. Zielsicher steuerte er den Gleiter in das Zentrum Pessimas. Die Rohstoffbörse befand sich, als Teil der allgemeinen Börse Sepzims, auf dem ältesten Platz der Stadt: dem Marktplatz. Das kuppelförmige uralte Gebäude schien noch aus der Zeit zu stammen, als auf diesem Platz die Abgesandten der verschiedenen Springer-Sippen ihre Geschäfte abgewickelt hatten. Mittlerweile war der Platz ein Magnet für Touristen aus anderen Teilen Sepzims. Fahrzeuge waren hier verboten, so dass Petrok gezwungen war, ihren Gleiter ein Stück entfernt in einem Parkhaus unterzustellen. Prokat versucht, so viel wie möglich von der Atmosphäre der Innenstadt aufzunehmen, während er dem zielstrebig auf die Börse zumarschierenden Botruk zu folgen versuchte. Herz des Marktplatzes war ein liebevoll gestaltetes Wasserspiel, um das sich die Touristen drängelten. Ansonsten beeindruckte der Platz durch seine Großzügigkeit - und die altertümliche Architektur der Gebäude, die ihn prägten. Offenbar galt auf diesem Platz die übliche Maxime Pessimas, nach der jeder abreißen und neu bauen konnte, was, wann und wie es ihm gefiel, ausnahmsweise nicht. Botruk hatte in der Zwischenzeit den Eingang der Börse, erreicht; ein wuchtig gestaltetes Tor, das er mit Mühe aufzog. Petrok und Prokat beeilten sich, durch das offene Tor zu gelangen. Sie mussten die in der ersten Etage gelegene Rohstoffbörse mittels einer großen altertümlichen Treppe erreichen - auf Antigravlifts oder ähnliche moderne Dinge hatte man hier bewusst verzichtet. Die Rohstoffbörse entpuppte sich als ein riesiger hoher Saal, der allerdings letztendlich doch der modernen Zeit Tribut zahlen musste. Während sich früher die Handelsspezialisten der Sippen schreiend und fluchend in diesem Saal versucht hatten, zu übervorteilen, so war nun weitgehend Stille eingekehrt. Auf der rechten Seite dominierten zahlreiche große Holos die Szenerie, die die Kursbewegungen der wesentlichen Rohstoffe abbildeten. In der Mitte des Saales standen Terminals für diejenigen Händler bereit, die ihre Geschäfte vor Ort erledigen wollten. Auf der linken Seite schließlich boten zahlreiche Stände, Sitzgelegenheiten und Tresen anwesenden Händlern die Gelegenheit, bei anregenden Getränken und kleinen Mahlzeiten zu fachsimpeln, Insidertips auszutauschen oder einfach nur ein Schwätzchen zu halten. In diese Richtung lenkte Botruk seine Schritte. Botruks Vorgehen war nicht ohne Hintergedanken. Er hoffte, hier den einen oder anderen alten Bekannten wiederzutreffen. Sein Wunsch wurde ihm rasch erfüllt. "Botruk!", erklang es aus Richtung des dritten Standes, an dem auch alkoholische Getränke ausgeschenkt wurden. "Was machst Du denn hier, alter Bursche?" "Hemgans!", erwiderte Botruk, ebenso lautstark. "War mir klar, dass so ein alter Säufer wie Du sich nur am Alkoholstand herumtreiben kann!" Beide schlossen sich gerührt in die Arme. "Lange nicht mehr gesehen!", lachte Hemgans. "Wann war es noch gleich das letzte Mal?" "Muss damals gewesen sein, als ich dieses Zink angeliefert habe!", entgegnete Botruk. "Viel eingebracht hat das Geschäft damals aber nicht gerade!" "War aber nicht meine Schuld!", protestierte Hemgans. "Und was treibt Dich heute hierher?" "Na ja, verschiedene Dinge!", wurde Botruk ernster. "Zum einen habe ich einen Abnehmer für hochwertiges Mivelum. Also suche ich danach." "Du hast wie immer gute Informanten!", grinste Hemgans. "Stimmt, Mivelum wird hier seit kurzem in zwei verschiedenen Güteklassen gehandelt. Güteklasse B ist das übliche Mivelum, wie man es überall bekommen kann. Güteklasse A dagegen ist hochwertigeres Mivelum." "Und die Preise?", erkundigte sich Butrok. "Erkennst Du auf dem linken Holo!", antwortete Hemgans. "Die Tonne Mivelum A kostet Dich im Moment 7.304 Credits. Ist heute im Intraday-Kurs um 6,27% gestiegen, da die Bank offenbar ihr eigenes Portfolio um Mivelum erweitern will." Botruk verfluchte im Stillen die Umetikettierungsaktion, die die BOTRU VII viel Zeit und ihn offenbar viel Geld gekostet hatte. "Das Pfund Mivelum-B erhältst Du für 331 Chips!", setzte Hemgans seine Erklärungen fort. "Ist Intraday sogar um 6,43% gestiegen. Auch hier hat die Bank zugeschlagen. Generell ist nämlich wenig Bewegung im Markt. Der Kurs ist in den letzten 12 Monaten sogar deutlich gefallen, Jahreshoch war immerhin 8.218 Credits für Mivelum-A. Mehr als 11 Prozent! Bei Mivelum-B sieht es ähnlich aus!" Botruk war erleichtert. "Aber wieso wird Mivelum-B in Pfund notiert?", erkundigte er sich. "Die Nachfrage nach minderwertigem Mivelum ist eben gering!", erklärte Hemgans. "Warum auch nicht, wenn hochwertiges Mivelum gerade mal 10% teurer ist? Außerdem scheinen sehr viel größere Mengen von Mivelum-A verfügbar zu sein, als von Mivelum-B. Warum das so ist, darfst Du mich nicht fragen. Ich bin nämlich kein Mivelum-Experte!" Er grinste. "Wenn Du allerdings in großem Stil Mivelum-A einkaufen willst, wird der Preis in den nächsten Tagen explodieren. Wie viel soll es denn sein?" "Alles, was verfügbar ist!", erklärte Botruk leise. "Mein Kunde hat an dieser Stelle keine Limits gesetzt!" Hemgans stieß einen Pfiff aus. "Das kann ein Riesengeschäft werden - wenn man es richtig macht! Du wirst meine Hilfe brauchen, sonst wird es nur ein Geschäft für die Verkäufer. Wir sollten das allerdings im Büro besprechen - ist nur eine Etage höher." "Ich sehe schon, das wird länger dauern!", stöhnte Botruk und gab Petrok einen Wink, der daraufhin umgehend den Saal verließ. "Was war das jetzt?", erkundigte sich Hemgans neugierig. "Das war das zweite Geschäft, weswegen ich hier bin. Ich habe Petrok zur Netzmarketing-Agentur geschickt, liegt ja gerade gegenüber. Die Promo schalten, das kriegt er alleine hin." Hemgans war noch nicht befriedigt. "Promo - wofür?", hakte er nach. "Für das schärfste Aphrodisiakum der Galaxis!", flüsterte Botruk. "Den 'Styrischen Rammelbock'!"

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Geschrieben 06 Mai 2013 - 10:07

13. März 2166, 12:10 CST Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Als erstes sollten wir ein Hotel finden!", schlug Nicolas vor. "Der Raumhafen ist kein idealer Ausgangspunkt für Recherchen." Sie hatten sich an einem der Außentische des kleinen Restaurants niedergelassen, genossen die Mittagssonne, vor deren unangenehmen Begleiterscheinungen sie allerdings durch einen Sonnenschirm geschützt waren, und warteten auf die bestellten Erfrischungsgetränke und den dazugehörenden kleinen Imbiss. "Angesichts dessen, dass wir die Stadt nicht kennen, werden wir wohl auf einen der großen Kästen zurückgreifen müssen", überlegte Pierre. "Inklusive sicheren Abstellplätzen für den Citydream und den Buffalo." "Wie wahr!", stimmte ihm Nicolas zu. "Ich habe auch schon eines im Auge!" Er deutete auf eine der Broschüren, die er am Informationsstand ergattert hatte. "Das 'Pessima-West' hat alles, was wir brauchen; einen gesicherten Abstellbereich für die Fahrzeuge inbegriffen. Natürlich ist es einer der großen Kästen, dreißig Stockwerke. Zugang nur von Ebene zwei!" Pierre gab ein würgendes Geräusch von sich. "Dafür hat es allerdings einen Außenpool in der zwanzigsten Etage!", grinste Nicolas. "Du kannst schwimmen und dabei die Stadt überblicken!" Er registrierte ein klirrendes Geräusch. "Ah, da kommen unsere Bestellungen!" Kurze Zeit später konnte er die leicht grünliche Limonade probieren. "Nicht schlecht!", befand er. "Schmeckt etwas nach Limone." "Dieses überbackene Weißbrot ist auch nicht verkehrt!", bestätigte Pierre. "Einfach, aber leicht und schmackhaft." "Kommen wir zurück zum Thema", erinnerte Nicolas. "Das 'Pessima-West' hat jedenfalls den Vorteil, dass es nicht allzu weit entfernt liegt. Zudem liegt es damit in der Nähe der Raumhafenausfahrt. Dennoch würde ich vorschlagen, dass wir uns zunächst nur für zwei Tage einmieten - mit Verlängerungsoption. In zwei Tagen kann die Lage ganz anders aussehen." "Wie wir aus Erfahrung wissen", ergänzte Pierre. "Also gut. Wenn wir hier fertig sind, fahren wir zum 'Pessima-West' und mieten uns dort ein. Wie sieht der weitere Plan aus?" "Danach fahren wir zum Raumhafen und holen den Buffalo. Mit beiden Fahrzeugen fahren wir zurück zum Hotel. Den Buffalo stellen wir ab; mit dem Citydream folgt die erste ernsthafte Erkundung. Immerhin müssen wir einen Platz für den Transmitter finden." "Woran dachtest Du genau?", hakte Pierre nach. "Schau Dich doch um!", versetzte Nicolas. "Auch wenn es immer so schön heißt, dass man in den Menschenmengen der Großstadt untertauchen kann, würde ich den Transmitter hier nicht unterbringen wollen! Hier gibt es mir zu viele neugierige Nasen, Augen und Ohren. Wie Du schon richtig erkanntest, kennen wir uns hier nicht aus. Es gibt nur eine Alternative: Wir müssen aus der Stadt heraus. Dieser Broschüre zufolge gibt es im Norden, etwa 50 bis 100 Kilometer von Pessima entfernt, eine ganz passable Gegend, in der man auch Ferienhäuser anmieten kann, in denen man ungestört ist. Das sollten wir uns mal ansehen." Pierre kratzte sein linkes Ohr. "Ist vielleicht eine dumme Frage, aber warum machen wir das eigentlich nicht gleich?" "So dumm ist die Frage nicht", stellte Nicolas richtig. "Weil wir beides brauchen. Eine Operationsbasis in der Stadt - und eine Rückzugsmöglichkeit auf dem Land, die auch als Standort für den Transmitter dienen kann!"

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Geschrieben 07 Mai 2013 - 09:40

13. März 2166, 12:10 CST Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Bist Du eigentlich an der Börse registriert?", fragte Hemgans. Sie hatten sich um den Besprechungstisch in Hemgans Büro gruppiert, das sich als eine kleine, dunkle und verräucherte Kammer entpuppt hatte, in der allerdings in allen möglichen Ecken kleine Terminals platziert waren. Botruk verneinte. "War bisher ja nicht notwendig. Die wenigen Geschäfte, die wir hier zu erledigen hatten, sind doch alle über Dich gelaufen!" Hemgans nickte. "Das ändert sich aber gerade. Von daher sollten wir das als Erstes erledigen. Warte, ich mach das mal." Er begann damit, einige Daten in das kleine Terminal auf dem Besprechungstisch einzugeben. "So, Adresse ist Raumhafen, BOTRU VII?" Botruk bestätigte. "Dann gibst Du hier Deine MOHY-Kennung ein und schickst das Ganze ab. Ab sofort kannst Du Dich dann mit Deinem MOHY in das System einloggen." Botruk erledigte die letzten Schritte der Registrierungsprozedur. Nach wenigen Sekunden verriet das "Pling!" seines MOHYs, dass eine wichtige Nachricht eingegangen war. Er las die Nachricht und fingerte eine Weile an seinem MOHY herum. Schließlich baute sich ein Holo mit der Kursübersicht der Pessima-Börse auf. "Na also, das ist erledigt!", freute sich Hemgans. "Dann können wir zur Sache kommen. Solch ein Riesengeschäft, wie Du es planst ist eine sensible Sache; insbesondere in einem bislang eher ruhigen Markt. Wir werden jeden Schritt im Voraus planen und die Risiken hedgen müssen." Er hüstelte. "Du wirst Dich übrigens freuen, meine Mitarbeit an diesem Projekt wird Dich nämlich diesmal kein Geld kosten. Ich werde mich über geeignete Derivate-Orders finanzieren." Er lachte. "Ich weiß, woanders nennt man so etwas 'Insider-Trading' und ist strengstens verboten. Wir sind hier aber auf Pessima. Hier ist das anders. Jemandem zu verbieten, eine ihm vorliegende Information zu benutzen, um ein Geschäft zu machen, widerspräche eindeutig unserer Philosophie der Handlungsfreiheit!" Er lehnte sich zurück. "Bei den Dimensionen, um die es hier geht, kommen ohnehin nur die großen Player als Counterparts in Frage. Also die beiden wichtigsten Sippen - Jahol und Dezebar - und die Bank. Die kleinen Krauter, die maximal eine Tonne Mivelum im Portfolio haben, können wir so nebenbei abgreifen, wenn der Kurs steigt." Er überlegte. "Kannst Du mit dem aktuellen Preis leben? Ich weiß, ohne den heutigen Kursanstieg wäre es besser, aber was willst Du machen?" Botruk lachte. "Du nimmst mir das Wort aus dem Mund!" Er sah, dass Prokat - immerhin der Vertreter seines Auftraggebers - ihm unauffällig zunickte. "Sei es drum!" Botruk dachte auch an das erwähnte Jahreshoch. Es hätte schlimmer kommen können. "Gut!", brachte Hemgans hervor, während er auf seinem MOHY ein Kalkulationsprogramm startete. "Um die Brüder aufzuscheuchen - wollen wir mit 50 Tonnen einsteigen? Nicht zu viel und nicht zu wenig!" Botruk deutete auch hierzu seine Zustimmung an. "In Ordnung. Dann machen wir zuerst die Hedge-Orders." Er schrieb einige Zahlen auf einen altmodischen Zettel, bevor das Programm auf seinem MOHY wechselte. "Wir kaufen als erstes Zertifikate ein, die darauf setzen, dass der Mivelum A-Preis in zwei Wochen wieder bei seinem Jahreshoch liegt. Wofür wir selbst sorgen werden." Er lachte und schickte seine Order ab. "Gibst Du mir Dein MOHY?" Er wiederholte die Prozedur unter Botruks Registrierung. "Der Gewinn aus diesen Zertifikaten ist genau so kalkuliert, dass er Deine Verluste aus den unausbleiblichen Kurssteigerungen ausgleicht." In seinem Fall würde es sich natürlich um Reingewinn handeln. "So, und nun setzen wir einen Bid auf 50 Tonnen Mivelum-A zum aktuellen Mittelkurs ab! Ah, noch eine Sache. Du wirst wahrscheinlich Proben anfordern wollen?" "Das ist richtig!", schaltete sich Prokat ein. "Fünf Kilogramm seitens eines Anbieters sollten ausreichen." Hemgans ergänzte den Bid entsprechend und sendete ihn ab. "So, das geht jetzt seinen Gang! In der Zwischenzeit können wir uns mit dem 'Styrischen Rammelbock' beschäftigen. Dazu müssen wir an die Agrarbörse. Natürlich nur virtuell!" Sekunden später war das Startholo der Agrarbörse sichtbar. "So", murmelte er, "also 'Sonstige Produkte' und dann 'Aphrodisiaka'. Da haben wir es schon. Jetzt müssen wir als erstes die Stammdaten anlegen." Ein "Pling!" unterbrach ihn, dem kurz darauf ein weiteres "Pling!" folgte. "Ha!", rief er aus. "Da ist jemand aber ganz schön flink!" Er prüfte die eingegangenen Nachrichten. "Wir haben zwei Anbieter für Mivelum-A. Und welche Überraschung - es handelt sich um Jahol und Dezebar!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 07 Mai 2013 - 19:54.

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Geschrieben 08 Mai 2013 - 21:01

13. März 2166, 14:20 CST On the Road again, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Das sieht gar nicht mal so kompliziert aus!", erkannte Nicolas. Er hatte sich die Karte der nördlichen Regionen Pessimas mittels seines MOHYs als Holo anzeigen lassen. Pierre und er hatten zwei anstrengende Stunden hinter sich. Sie mussten das Hotel 'Pessima-West' finden, die Zufahrt zur zweiten Ebene identifizieren, einchecken, mit dem Citydream zurück zum Raumhafen fahren, den Buffalo holen, im Konvoi zurück zum 'Pessima-West' fahren und den Buffalo in der gesicherten Tiefgarage abstellen. Es grenzte an ein Wunder, dass sie all diese Aktivitäten in knapp zwei Stunden hatten erledigen können. Nun saßen sie in der kleinen Bar neben der Rezeption, tranken einen Espresso und planten den Trip in den Norden. "Die Abfahrt in Richtung Norden ist im Prinzip ziemlich weit westlich gelegen. Wenn man vom Raumhafen her kommt, ist das natürlich ideal. Wir kommen jetzt allerdings schon von der anderen Seite her, also aus dem Osten. Also fahren wir ein Stück in Richtung Raumhafen, wechseln auf die Autobahn in Richtung Norden und voilà!" Pierre nickte. "Wär doch zur Abwechslung ganz okay, wenn irgendetwas einfach funktioniert!" Wenige Minuten später befanden sie sich im Citydream auf der Autobahn. Die Ausfahrt in Richtung Norden war - eine Seltenheit in Pessima - tatsächlich einfach zu finden gewesen. Nun konnten sie kaum etwas falsch machen. Die ersten fünfzig Kilometer führten sie durch die westlichen und nordwestlichen Stadtteile Pessimas, die durch das ihnen mittlerweile vertraute architektonische Wirrwarr geprägt waren. "So etwas wie Stadtplanung oder Bauvorschriften kennt man hier nicht!", vermutete Pierre. "Stimmt!", gab Nicolas ihm Recht. "Das stünde im Widerspruch zur übergeordneten Maxime der Handlungsfreiheit!" Nach fünfzig Kilometern begann sich das Bild zu ändern. Die Wolkenkratzer verschwanden völlig aus dem Bild. Zunehmend dominierten niedrige Gebäude die Szenerie, unterbrochen von Freiflächen, die darauf hinwiesen, dass diese Gegend ursprünglich einmal aus Steppe bestanden hatte. Mehr und mehr Bäume wurden sichtbar, denen man ansehen konnte, dass sie einer Steppenökologie zugehörig waren. Nach weiteren fünfzig Kilometern vereinigte sich die Autobahn mit dem Zubringer aus Pessima-Ost. Erneut wechselte die Szenerie. Nun dominierte Steppe das Bild, die nur vereinzelt durch kleinere Ansiedlungen oder Gebäude unterbrochen wurde. "Ist das die Gegend, von der Du geredet hattest?", fragte Pierre. "Noch nicht ganz. Wir sollten noch etwa 100 Kilometer weiterfahren. Östlich der Autobahn befindet sich die Ferienregion." Sie hatten allerdings gerade einmal 80 Kilometer zurückgelegt, als sie westlich der Autobahn einen merkwürdigen Gebäudekomplex ausmachten. "Was zur Hölle ist das?", stieß Pierre aus. Auf einem größeren Hügel gelegen präsentierte sich etwas, das auf den ersten Blick als Hochhaussiedlung hätte durchgehen können. Dies galt sicherlich für drei der sechs erkennbaren Gebäude. Dominiert wurde die Silhouette allerdings durch die anderen drei. Zunächst: ein gigantischer, länglicher Klotz in hässlichem Beige. Davor: ein fast ebenso langes Gebäudeteil, das auf unterschiedlich hohen Betonpfeilern montiert war. Mit anderen Worten: es war schräg. Nicolas konnte sich auf Anhieb keinen Sinn hinter einer solchen Konstruktion vorstellen. Es sieht aus, dachte er, als ob jemand die obersten drei Stockwerke des "Klotzes" abgeschnitten und auf unterschiedlich lange Pfeiler gestellt hätte. Er erinnerte sich an Bilder des legendären "schiefen Turms" von Pisa. Während letzterer auf einem Konstruktionsfehler beruhte, schien dieses Gebäude mit Absicht genau so konzipiert und errichtet worden zu sein. Dieses Gebäude war jedoch keineswegs die Krönung der Seltsamkeiten, die dieser Komplex aufwies. Hinter dem Klotz ragte eine quadratische Metallkonstruktion in den Himmel, die diesen noch etwas überragte. Die oberen vier Stockwerke sahen aus, als ob ein Riese die Abmessungen hätte verkleinern wollen. In der Konsequenz waren die mittleren Räumlichkeiten "nach oben gebogen". Die Fenster in der Gebäudemitte befanden sich einige Meter oberhalb der übrigen Fenster. "Monströs!", dachte Nicolas. "Wer baut so etwas? Und vor allem - warum?" Mittlerweile hatten sie den Gebäudekomplex passiert. Pierre schüttelte immer noch den Kopf. "Hast Du die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Komplex gesehen?" fragte er. "Das sind keine administrativen Gebäude. Auch keine Wohngebäude. Ich behaupte mal: das ist ein Forschungszentrum. Aber womit experimentieren die hier? Mit der Raumkrümmung?" Auch Nicolas schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung! Aber jedenfalls ein Geheimnis mehr auf Sepzim. Es würde mich nicht wundern, wenn das Ding in irgendeinem Zusammenhang mit unserem Auftrag stünde!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 10 Mai 2013 - 19:09.

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Geschrieben 10 Mai 2013 - 19:06

13. März 2166, 14:30 CST An Bord der BOTRU VII, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Ist doch nett!", freute sich Botruk und rieb sich die Hände. "Wenn ich das richtig sehe, rollt die Marketing-Maschine seit einer halben Stunde durch die Medien Sepzims!" Petrok hatte seine Erlebnisse bei der Marketingagentur während der Rückfahrt zum Raumhafen in allen Einzelheiten geschildert. Die Kampagne, die sie noch auf dem Flug nach Sepzim geplant hatten, würde sich in erster Linie um den 'Styrischen Rammelbock' drehen, ein fiktives Tier, das, folgte man der Kampagne, in den Auen Styrias lebte und für seine Virilität berühmt oder auch berüchtigt war. Sie hatten für das Design dieses Bocks allein mehrere Stunden gebraucht, bis alle Beteiligten zufrieden waren: ein muskulöses Tier, das mit einem massiven, hocherigierten Penis nach dem Vorbild eines terranischen Tapirs sich in eindeutiger Absicht, die Vorderhufe erhoben, an einem Weibchen zu schaffen machte. Ab sofort würde dieses Bild als Startseite in allen sepzimischen Netzproduktionen zu finden sein. In der Zwischenzeit hatten sie das Raumhafengelände erreicht. Mit einer eleganten Wende bewegte Petrok den Gleiter die ausgefahrene Rampe empor und parkte an dem dafür vorgesehenen Standort in der BOTRU VII. Feixend machten sie sich auf den Weg in die Zentrale, wo ihnen Budrano, ein Neffe Butroks, ein Paket übergab. "Ist vor einer halben Stunde per Kurier hier eingetroffen!", merkte er an. "Angeblich die verlangte Warenprobe!" Botruk sah sich das beigefügte Dokument näher an. "Aha - 5 Kilo Mivelum-A von der Jahol-Sippe. Oh ja - sie hätten gerne ein Treffen mit uns. Morgen früh, 10:00 Uhr im Jahol-Palast. Na, das bestätige ich ihnen doch gleich mal!" Er griff nach seinem MOHY und wählte sich in das Sepzim-Netz ein. Auf der Startseite sprang ihm der 'Styrische Rammelbock' entgegen.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 10 Mai 2013 - 20:43.

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Geschrieben 17 Mai 2013 - 07:46

13. März 2166, 14:50 CST On the Road again, Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Wie nennt sich die Gegend hier eigentlich?", fragte Pierre, während der Citydream die staubige Regionalstraße entlangfuhr. "Komago", antwortete Nicolas. "Das ist genau die Gegend, von der in diesem Prospekt die Rede war." Sie hatten noch ein ganzes Stück die Autobahn in Richtung Norden entlangfahren müssen, bevor sich eine Abfahrt angeboten hatte. Nun hatten sie das Vergnügen, exakt dieses Stück auf der Regionalstraße, die parallel zur Autobahn verlief, erneut zurückzulegen - in Richtung Süden. Immerhin zeigte sich, dass der Prospekt keine falschen Angaben gemacht hatte. Auf der - der Autobahn abgewandten - linken Seite befanden sich offenbar im Wesentlichen Grundstücke, deren Kern sogenannte "Sommerhäuser" bildeten. Die Regionalstraße mündete schließlich in einen kleinen Ort ein. Im Hintergrund, auf der anderen Seite der Autobahn, war die Silhouette des mysteriösen Gebäudekomplexes erkennbar. Nicolas parkte den Citydream vor einem kleinen Lokal. Pierre und er ließen sich an einem der Außentische nieder und streckten die Beine. "Wie ein Touristenmagnet sieht das hier nicht aus!", äußerte sich Nicolas skeptisch. Tatsächlich gab die Szenerie wenig her. Auf der anderen Seite der Regionalstraße waren einige kleine und eher unscheinbare Häuser erkennbar, die von wenig gepflegten grasbewachsenen Grundstücken umsäumt waren. Sie bestellten die ihnen bereits bekannten Erfrischungsgetränke. Nicolas nutzte die Gelegenheit zu einer Frage. "Vielleicht können Sie uns auch in einer anderen Sache helfen?", fragte er die Bedienung, einen jungen, hochgewachsenen Springer. "Sie würden gerne ein Sommerhaus anmieten?", gab dieser lachend zurück. "Das wollen hier nämlich alle!" "Messerscharf erkannt!", lachte nun Nicolas. "Können Sie uns einen Tipp geben?" "Nichts leichter als das. Unser Cheffe", er machte eine Kopfbewegung in Richtung des Lokals, "vermietet selbst einige Sommerhäuser. Im Moment ist auch eines frei. Ich schicke ihn gleich raus." Tatsächlich näherte sich ihnen wenige Minuten später ein weiterer Springer - ebenfalls hochgewachsen, aber ein wenig älter. "Sie interessieren sich für ein Sommerhaus?", fragte er beflissen. "Ich habe genau das Richtige für Sie. Ein wenig abgelegen zwar, aber dafür mit großem Grundstück. Ideal, wenn man sich einfach nur von der Zivilisation zurückziehen will." Er öffnete eine Broschüre, die er zu diesem Zweck mitgebracht hatte. "Sie sehen, es ist ein ziemlich großes Sommerhaus. Auf vier Personen ausgelegt. Daher auch zwei separate Garagen, zwei Eingänge. Ein großer Wohnraum, Küche, Nassbereich, zwei große getrennte Schlafzimmer. Steht im Moment leer." Nicolas nickte. "Hört sich gut an. Kann sein, dass wir uns mal eine Weile zurückziehen wollen." Er setzte eine vertrauliche Miene auf. "Wir sind nämlich Science-Fiction-Autoren von Lura. Am effektivsten sind wir, wenn wir völlig ungestört sind. Jede Störung ist nämlich Gift für die Gedanken." "Ah, so ist das!", grinste der Springer. "Hab mich schon gefragt, woher sie kommen. Ah ja, Miete ist 200 Credits die Woche, zahlbar im Voraus." "Geht in Ordnung!", gab Nicolas zurück, obgleich es sich durchaus um einen stolzen Preis handelte. "Gut! Dann würde ich sagen, wir treffen uns morgen zur gleichen Zeit wieder hier. Ich habe den Vertrag fertig, wir können gemeinsam zum Haus fahren und alles unter Dach und Fach bringen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 21 Mai 2013 - 21:02.

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Geschrieben 17 Mai 2013 - 07:50

13. März 2166, 14:50 CST An Bord der BOTRU VII, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Wollen doch mal sehen, ob wir schon Bids auf den 'Styrischen Rammelbock' haben!", rieb sich Botruk die Hände und schaltete seinen MOHY ein. Nachdem er sich zur Agrarbörse vorgearbeitet hatte, öffnete er die Seite des neuen 'Aphrodisiakums'. "Na ja, berauschend ist das ja nicht!", stöhnte er enttäuscht. Zwar lagen einige Bids vor, allerdings zu einem Preis, der deutlich unterhalb des geforderten lag. "Nein, so nicht Freunde!", dachte er. "Wir brauchen noch irgendeinen Knaller, der den Markt in Bewegung bringt!" Er wechselte die Börse. "Schauen wir doch mal, wie es bei Mivelum aussieht!" Tatsächlich lag ein weiteres Angebot vor. "Aha!", schnaufte Botruk, "wen haben wir denn da?" Er öffnete die zugehörige Nachricht. Es handelte sich - wie er insgeheim bereits vermutet hatte - um die Dezebar-Sippe, die zudem einen Kurier avisierte, der die geforderte Warenprobe liefern würde. Wenigstens an dieser Front ging alles seinen erwarteten Gang.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 21 Mai 2013 - 21:03.

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 14:17

3. 13. März 2166, 16:00 CST Forum, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. Nicolas Broschüren, die sich bisher als brauchbare Informationsquelle erwiesen hatten, erwähnten das "Pessima Forum" als einen Ort, der für Touristen und Einheimische alle erdenklichen Güter, Informationen und lokales Flair bereithielt. Pierre und Nicolas hatten sich nach ihrem erfolgreichen Trip nach Komago entschlossen, einen Blick auf diesen interessanten Ort zu werfen. Insbesondere der Aspekt, "alle erdenklichen Informationen" finden zu können, hatte sie überzeugt. Das "Pessima Forum" war nur fußläufig erreichbar, wie auch einige andere Plätze in der Hauptstadt Sepzims. Nicolas hatte den Citydream mehr als einen Kilometer entfernt von ihrem Ziel parken müssen. Nun marschierten die Beiden in Richtung Forum. Von weitem bereits erkennbar war das Prinzip: Kleine Stände - wie üblich in Pessima in unterschiedlichstem Stil und Aufmachung - waren ohne erkennbares Muster auf dem großen Platz aufgebaut. Die Stände erfreuten sich alle eines beachtlichen Zulaufs, ohne jedoch von Menschenmassen überlaufen zu werden, was Nicolas nicht weiter verwunderte. Der Forums-"Markt" war eben keine Ausnahme, sondern alltäglich. Kurz bevor die kleine Gasse, durch die sich die Beiden bewegten, in den Platz einmündete, fiel Nicolas ein Mädchen auf, das sich in hockender Stellung an die Mauer des letzten Hauses gelehnt hatte. Nicht, dass nicht zuvor andere Menschen - darunter auch Mädchen - sich an Hausmauern gelehnt, gehockt oder gesetzt hatten. Aber dieses Mädchen war besonders. Ihre langen weißen Haare hatte sie in der Mehrzahl, aber unregelmäßig, in einem knalligen Rot gefärbt. Das Rot entsprach ihrer Augenfarbe. "Sie ist eine Arkonidin!", dachte Nicolas. "Mehr noch, ein arkonidischer Punk. Genauer gesagt, eine arkonidsche Punkette!". Die Arkonidin trug ein weißes Shirt, das mit schwarzen Flecken gestylt und an einigen Stellen gezielt zerschnitten worden war. Am auffälligsten zeigte sich dieses Prinzip über der rechten Brust des Mädchens. Ihre deutlich zur Schau getragene erigierte Brustwarze war zudem schwarz gefärbt worden. Zum Shirt trug das Mädchen eine schwarze Hose im Jeans-Style, die von einem breiten Nietengürtel umrahmt war. Schwarze Stiefel sowie eine Lederjacke, die sie über ihre Knie gelegt hatte, rundeten das Bild ab. Auch Pierre hatte das Mädchen entdeckt, wie Nicolas feststellte. Mehr noch: Er starrte sie unverwandt an. Die Arkonidin erwiderte den Blick, erst überrascht, dann neugierig. Schließlich nötigte Nicolas seinen Partner mit einer Berührung am Arm zum Weitergehen. Während sie den ersten Stand erreichten, der außer Touristennippes nichts Bedeutsames in seinem Sortiment hatte, bemerkte Nicolas, dass ihnen das Mädchen folgte. Während sie sich dem Strom anschlossen, der zum nächsten Stand führte, fiel Nicolas eine Gruppe uniform gekleideter Jugendlicher auf, die sich von der linken Seite einer Stelle auf dem Platz näherte, die gerade einmal 3 Stände von ihrer gegenwärtigen Position entfernt war. Die Jugendlichen machten einen aggressiven Eindruck und waren, wie Nicolas sofort feststellte, offenbar mit verschiedenen Stich- und Schlagwaffen ausgerüstet. Damit nicht genug. Von der rechten Seite her näherte sich ein weiterer Trupp Jugendlicher, ebenfalls uniform, aber anders gekleidet. Die "linke" Gruppe zeichnete sich durch eine Mischung aus grün-schwarzen Querstreifen aus; die "rechte" Gruppe durch rot-schwarze Längsstreifen. Auch die zweite Gruppe war ganz offensichtlich bewaffnet. Nicolas verlangsamte seinen Schritt. Auch Pierre blieb stehen. "Du hast es also auch bemerkt?", fragte er Nicolas. "Nicht zu übersehen", stieß Nicolas hervor. Bevor sie sich zu weiteren Schritten verständigen konnten, griff das arkonidsche Mädchen, das mittlerweile aufgeschlossen hatte, an ihre Arme. "Ihr spinnt wohl?", fragte sie entrüstet. "Hier knallt´s gleich. Los, kommt!" Sie zerrte die Beiden nach links. Mit einer Kopfbewegung verständigten sich Pierre und Nicolas. Sie würden dem Mädchen folgen. Als die Arkonidin erkannte, dass ihre Warnung beherzigt wurde, ließ sie die Beiden los und beschleunigte ihre Schritte. Nach 50 Metern erreichte sie einen schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern, in den sie zielsicher einbog. Zwei Häuser weiter bog sie links ab. Nach dem nächsten Haus wieder rechts. Schließlich erreichten die Drei eine etwas größere Straße, an der das Mädchen stoppte. "Hier sind wir erst mal in Sicherheit!", brachte sie hervor. "Das waren 'Dezebars Devil' und 'Jahols Joy', falls ihr das nicht mitgekriegt habt. Die wollen es heute austragen. Ohne Tote wird es da nicht abgehen. Ich bin Thana!" "Manket", gab Nicolas zurück. "Lysbot", ergänzte Pierre. "Ihr seid wohl nicht von hier? Nur Touristen laufen so blind in den Tod!" "Nun ja", erwiderte Nicolas, während Pierre, von Thana nicht unbemerkt, sich erneut auf das Anstarren verlegt hatte. Diesmal waren allerdings nicht Thanas Augen das Ziel des Interesses, sondern ihre gefärbte Brustwarze. "Wir sind Luraner!", vollendete Nicolas schließlich seinen Satz. "Aber wirkliche Touristen sind wir nicht." "Irgendwie seht ihr eher aus wie ausgekotzte Halb-Zaliter!", stellte Thana fest. "Aber wenigstens geile Halb-Zaliter!", räumte sie nach einem Seitenblick auf Pierre ein. Nicolas räusperte sich. "Und was machen wir nun mit Dir?" "Ach", lehnte sich Thana lasziv an Pierre, "ich hätte da schon ein paar Ideen!"

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 19:55

13. März 2166, 16:25 CST An Bord der BOTRU VII, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Ah, Budrano!", rief Botruk aus und löste sich für einen Moment von den ausgedruckten Marketingplänen der Netzmarketing-Agentur, in die er sich mit Petrok vertieft hatte. "Wieder eine Warenprobe?" "Ganz genau!", lachte Budrano. "Wieder 5 kg Mivelum. Und wieder ein Schreiben." "Lass mal sehen!", griff sich Butrok das Dokument. Sekunden später begann er dröhnend zu lachen. "Ihr dürft raten. Sie hätten gerne ein Treffen mit uns. Morgen früh, 10:00 Uhr im Dezebar-Stammsitz. Na Freunde, das wird schlecht gehen! Wie wäre es denn übermorgen?" Er beauftragte Budrano, Prokat vorbeizuschicken und begann damit, eine entsprechende Anfrage mittels seines MOHY an die Dezebar-Sippe zu formulieren. Kaum hatte er sie abgesandt, erschien Prokat im Besprechungsraum. "Ah, Prokat!", lachte Botruk und drückte diesem das Paket in die Hand. "Die zweite Warenprobe, diesmal von Dezebar. Wird Zeit, dass Deine luranischen Freunde hier mal wieder auftauchen!" Prokat nickte. "Ich schicke ihnen eine dringende Nachricht!" Er überlegte. "Allerdings haben sie natürlich auch noch in anderen Geschäften zu tun. Aber keine Angst, wir kriegen das hin!" "Das will ich doch schwer hoffen!", lachte Botruk. Das "Pling!" des MOHYs unterbrach ihn. "Ah! Dezebar bestätigt den Termin für übermorgen! Na ja, was bleibt ihnen denn auch anderes übrig?"
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Geschrieben 22 Mai 2013 - 20:07

13. März 2166, 16:35 CST Thanas Stadtwohnung, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. Das "Pling!" seines MOHYs unterbrach auch Nicolas Gedanken. Er las die Nachricht und wandte sich an Pierre. "Nachricht von Prokat. Sie haben jetzt zwei Mivelum-Proben und wollen, dass wir tätig werden!" "Mivelum?", mischte sich Thana ein, während sie ihre Habseligkeiten, die hautsächlich aus Kleidung bestanden, in einen großen Sack stopfte. "Wie ätzend! Meine Eltern machen nämlich auch in Mivelum." Sie hatten Thana zu ihrer Stadtwohnung begleitet, nachdem sie sich darauf "geeinigt" hatten, dass Thana die Nacht bei Pierre in dessen Hotelzimmer verbringen würde. Nicolas sah die Angelegenheit zwiespältig. Einerseits bestand eine realistische Chance darauf, dass sich Thana als wertvolle Informationsquelle erweisen konnte. Zumindest wusste sie über die Aktivitäten der zu den beiden wichtigen Sippen gehörenden Jugendbanden Bescheid. Auf der anderen Seite bezweifelte er, dass Pierres Motivation ähnlich gelagert war. Die "Stadtwohnung" hatte sich als eine heruntergekommene Behausung erwiesen, in der mehrere Jugendliche in Thanas Alter jeweils ein kleines Zimmer bewohnten. "Seltsames Viertel", dachte Nicolas, "aber Thana fühlt sich anscheinend wie zuhause." "So", ächzte die Arkonidin, "wir können. Ich bin abmarschbereit!" "Na, dann los!", befand Nicolas. "Aber über die Mivelum-Sache reden wir noch!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 24 Mai 2013 - 20:04.

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 22:06

13. März 2166, 18:05 CST Restaurant am Hafen, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Geiles Zeug, diese Biester!", stieß Thana aus und spießte etwas Fleisch, das sie zuvor fachmännisch aus dem 50 cm langen Arm einer Sepzimer Monsterkrabbe gelöst hatte, auf eine Gabel. Nach dem Umzug Thanas in das "Pessima-West" hatten sie sich entschlossen, sofort zum Abendessen überzugehen - eine Variante, die offenbar im Interesse aller Beteiligten lag, wenn auch unterschiedliche Motive eine Rolle spielen mochten. Thana hatte von Springer-Restaurants abgeraten und sie stattdessen zu Fuß in die Hafengegend geführt. Es hatte etwa zehn Minuten gebraucht, die Hafengegend zu erreichen. Wenige Stunden früher noch hatten Nicolas und Pierre fast die doppelte Zeit im Citydream benötigt. Das Geheimnis lag, wie Thana ihnen stolz erklärte, in der Kenntnis der Übergänge zwischen den verschiedenen Ebenen. An den unmöglichsten Stellen hatten Anwohner sich dazu entschlossen, Treppen, Stege oder gar Leitern zu errichten, die Fußgängern den Übergang zwischen den verschiedenen Ebenen ermöglichten. Wer sich in der Stadt auskannte, so die Erkenntnis, war über kürzere Strecken zu Fuß fast immer schneller. Nicolas und Pierres Achtung vor Thana stieg nach dieser Einsicht enorm. Thanas Wahl war auf ein von Prebonern geführtes einfaches Restaurant gefallen, das, wie sie erklärte, mehrere Vorteile aufwies. Erstens konnte man draußen sitzen - um die gegenwärtige Tageszeit klang das nach einer guten Idee. Zweitens war die Speisekarte der Preboner sehr vielseitig. Drittens schließlich verirrten sich aufgrund des etwas abgelegenen - obgleich direkt an der See befindlichen - Ortes nur selten Touristen oder durchschnittliche Springer hierher. Die Gäste waren entweder Stammgäste, die den Laden kannten und schätzten, oder in mehrerlei Hinsicht abenteuerlustige und findige Fremde. Eine interessante Mischung, wie Nicolas hatte zugeben müssen. Pierre hatte sich, wie schon die ganze Zeit über, seit er Thana zum ersten Mal erblickt hatte, als relativ einsilbig präsentiert. Er widmete seine Zeit überwiegend damit, Thana anzustarren, die dies sichtlich genoss, auch wenn sie sich gelegentlich über den "geilen Halb-Zaliter" lustig machte. "Das kann auf die Dauer noch relativ heiter werden!", dachte sich Nicolas und widmete sich seinem Fleischgericht. Es handelte sich um eine prebonische Spezialität, wie Thana erklärt hatte. Nicolas hatten in ihren Augen kein Funkeln erkennen können, das auf einen verborgenen Hintergedanken hingewiesen hätte. Das Essen war wohlschmeckend und zugleich zart. Nicolas wollte gar nicht so genau wissen, wie das Tier, zu dem das Fleisch einmal gehört hatte, denn nun genau ausgesehen hatte. Auch Pierre hatte sich zum gleichen Gericht überreden lassen und schaufelte es in sich hinein, während er von Zeit zu Zeit einen Blick auf Thanas Brustwarze warf, die im aufkommenden Abendwind zunehmend größer und steifer wurde. Schließlich, nachdem er seine Mahlzeit beendet hatte, wurde es Nicolas zu dumm. Er schob seinen Teller von sich, nahm einen Schluck des prebonischen Rotweins, den er passend zum Gericht bestellt hatte und wandte sich an Thana. "Eines will ich schon die ganze Zeit wissen!", begann er. Thana hörte aufmerksam zu. "Wie ist das eigentlich mit Deiner linken Brustwarze? Ich meine, dass die rechte die ganze Zeit steif ist, liegt logischerweise am Wind und vielleicht auch an der Temperatur. Aber was ist mit der linken? Wird die nicht ständig benachteiligt?" Thana lachte. "Willst du mal sehen?" Sie zerrte am linken Teil ihres Shirts, bis auch ihre linke Brustwarze sichtbar wurde. Schwarzgefärbt, selbstverständlich. "Kannst sie ruhig anfassen, sie beißt nicht!" Nicolas nahm die Einladung dankend an und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Pierre fast die Augen aus den Höhlen fielen. Er musste sich zurückhalten, um nicht in sich hinein zu grinsen. Nichts anderes hatte er mit der Frage beabsichtigt. Unter der fachmännischen Behandlung seines Daumens und Zeigefingers spürte Nicolas, wie sich auch Thanas linke Brustwarze langsam erhärtete. "Ist in Ordnung!", lachte Nicolas und beendete seine Prüfung. "Noch sind keine bleibenden Schädigungen feststellbar!" Thana lachte. "Du bist auch in Ordnung - obwohl Du mich nicht die ganze Zeit anstarrst! Oder vielleicht gerade deswegen?" "Na ja", grinste Nicolas. "Man nennt ihn auch den Draufgänger - warum, wirst Du vermutlich in wenigen Stunden wissen - und mich den Denker. Ich rede mit den Mädels nämlich ganz gerne auch mal - vorher und hinterher." Thana und Nicolas prusteten nahezu gleichzeitig los. "Na hör mal!", wehrte sich Pierre, der langsam mitzubekommen schien, dass hier Scherze auf seine Kosten gemacht wurden, "so kannst Du das aber auch nicht sagen! Nur weil ich Thanas unglaubliche Schönheit genieße, heißt das noch lange nicht...." "Ach lass mal, mein süßer geiler Halb-Zaliter!", unterbrach ihn Thana. "Ich weiß schon, was ich an Dir habe. Na ja, wenigstens so im Prinzip. Im Detail weiß ich das ja erst morgen früh!" Nicolas grinste.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 25 Mai 2013 - 07:33.

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Geschrieben 24 Mai 2013 - 18:49

13. März 2166, 18:25 CST Restaurant am Hafen, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "So", nahm Nicolas einen Schluck Wein, "nachdem wir das Wichtigste geklärt hätten, würde ich doch gern noch etwas über die Mivelum-Sache hören." Sie hatten sich noch eine Runde Wein bestellt, jeweils ein Glas des teuren 'Styrischen Sauvignon Blanc', wie Nicolas und Pierre grinsend zur Kenntnis genommen hatten. Thana hatte sich angeschlossen, obgleich sie vom Hintergrund des aktuellen 'Styria'-Rummels nichts ahnen konnte. Sie stöhnte auf. "Gute Güte, das elende Mivelum. Was gibt es da schon Interessantes zu sagen?" Sie lehnte zurück. "Also gut, wenn Ihr unbedingt wollt, erzähle ich Euch meine Lebensgeschichte!" "Halt! Halt!", wandte Nicolas ein. "So detailliert will ich das gar nicht wissen! Die Kurzfassung reicht mir vollkommen." Thana lachte. "War nur ein Witz, Leute, regt Euch ab! Die Typen, die einem unbedingt sofort ihre Lebensgeschichte auf die Nase binden wollen, gehen mir auch auf die Nerven. Es gibt ja auch nicht so viel zu erzählen. Wir Ihr Euch denken könnt, komme ich eigentlich von Falkan. Falkan wird auch als die 'wahre Kristallwelt' bezeichnet und das nicht ohne Grund. Es gibt auf Falkan jede Menge Kristalle, vor allem in der Äquatorregion. Natürlich auch Mivelum. Von daher hat sich mein Haus seit etlichen Generationen auf den Mivelum-Handel spezialisiert. Meine Eltern sind dann kurz nach meiner Geburt hierhergezogen. Falkan kenne ich nur von gelegentlichen Besuchen. Macht aber auch nichts, die Leute dort nerven. Stocksteife Arkoniden, wie man sie hier nur aus Komödien kennt. Da gibt es sie wirklich." Sie machte eine obszöne Geste. "So weit alles so gut. Ich bin also in Pessima aufgewachsen und kenne mich da ziemlich gut aus. Außerdem liebe ich Sepzim. Wir sind der freieste Planet der Galaxis!" Sie beugte sich vor. "Auf anderen Planeten gibt es vereinzelt immerhin das Konzept der Meinungsfreiheit. Wenigstens schon mal etwas, auch wenn es auf Sepzim Schnee von gestern ist. Hier kann jeder sagen, was er meint. Gut, kann passieren, dass er von jemand, dem das, was er da erzählt, nicht passt, eins auf die Fresse bekommt. Das ist eben normales Risiko!" Sie nahm noch einen Schluck Wein. "Hier sind wir einen bedeutenden Schritt weiter. Hier gilt das Prinzip der Handlungsfreiheit! Jeder kann das machen, was er will. Gibt es Konflikte, werden die erst mal in der Nachbarschaft geregelt. Der Staat mischt sich vom Prinzip her möglichst selten und am liebsten gar nicht ein. Es gilt das Prinzip des minimalen Staates." Nicolas war skeptisch. "Wenn die Nachbarschaft aber die falschen Entscheidungen trifft, hast Du auch nichts gewonnen!" "Doch", grinste Thana, "nämlich eine Erkenntnis. Dann wohnst Du offenbar in der falschen Nachbarschaft und solltest Dir eine neue suchen!" Nicolas lachte. "So kann man das natürlich auch sehen. Hängt aber davon ab, ob es so etwas wie 'richtige Nachbarschaften' überhaupt gibt!" "Stimmt!", gab Thana ihm Recht. "In der Beziehung braucht man sich in Pessima allerdings keine Sorgen zu machen. Hier gibt es alles, was man sich nur vorstellen kann. Sogar arkonidische Punketten mit freigelegter Brustwarze!" "Ah ja", erinnerte sich Nicolas. "Hätte ich fast vergessen!" "Wie kannst Du nur!", gab sich Thana beleidigt und drehte ihre rechte Seite in seine Richtung. "So ein Prachtexemplar bekommst Du nicht alle Tage zu sehen, gib´s zu!" "Leider nur zu wahr!", seufzte Pierre. Thana warf ihm einen verblüfften Blick zu. "Du hast doch keinen Grund zur Klage. Du bekommst sogar zwei von der Sorte ab sofort täglich zu sehen. Aber für Deinen Kumpel sollten wir dringend ein Weibchen beschaffen. Permanenter Samenstau..." Nicolas räusperte sich. "Auf die Idee kommen wir bei Gelegenheit zurück!", versprach er. "Aber wie wurde aus der arkonidischen Tochter eines angesehenen Handelshauses..." ".. eine arkonidische Punkette mit freigelegter Brustwarze?", unterbrach ihn Thana. "Na gut, das war so. Bis vor drei Jahren lief das Mivelum-Geschäft normal, wie all die Jahre davor auch. Dann kam der Einbruch. Das Ganze lohnte sich nicht mehr. Über die Gründe zerbricht sich mein Vater wahrscheinlich noch heute den Kopf. Er vermutet, dass seine Handelspartner irgendwo eine Quelle für hochwertigeres Mivelum aufgetan haben. Jedenfalls wurde unser Mivelum nur noch als Mivelum-B bezeichnet und kaum noch nachgefragt. Das war´s dann. Meine Familie beschloss, zurück nach Falkan zu gehen. Aber ohne mich! Was will ich denn da? Also habe ich mich abgesetzt, zum Glück kannte ich die richtigen 'falschen' Leute, bei denen ich erst mal unterkriechen konnte. Und da bin ich eben. Das ist schon die ganze Story!" Sie leerte ihr Glas. "Jetzt lasst uns aber endlich gehen. Ich will meinen Draufgänger endlich begutachten!" Pierre strahlte.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 25 Mai 2013 - 16:33.

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#20 Arl Tratlo

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Geschrieben 25 Mai 2013 - 13:15

4. 14. März 2166, 09:30 CST Pessima-West, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Mach´s gut - und viel Erfolg bei Jahol!", verabschiedete sich Nicolas von Prokat. Die Gruppe der BOTRU VII - Botruk, Petrok und eben Prokat - hatte ihre Fahrt zum Jahol-Palast kurz beim Pessima-West unterbrochen, um Prokat die Gelegenheit zu geben, die Mivelum-Proben an seine "Spezialisten" weiterzureichen. Prokat und Nicolas hatten bei dieser Gelegenheit ihre aktuellen Erkenntnisse austauschen können. Nicolas verstaute die beiden Pakete im Buffalo und fuhr mit dem Lift in die Kaffeebar, um sich dort ein frugales Frühstück zu genehmigen. Mit Thana und Pierre war im Zweifel noch nicht zu rechnen. Umso überraschter war er, als er - nachdem er sich einen Espresso, ein Wasser und ein paar kleine Snacks bestellt und an einem der kleinen Tische Platz genommen hatte - Thana die Bar betreten sah. Er winkte ihr zu. Die Arkonidin machte einen frischen Eindruck. Sie trug, wie Nicolas sofort auffiel, ein etwas weniger auffälliges Shirt, das keine ihrer Brustwarzen mehr freilegte. "Na Du!", begrüßte sie ihn lächelnd und setzte sich an seinen Tisch. "Überrascht? Darüber, dass ich so früh auf den Beinen bin? Oder darüber, dass ich mich umgestylt habe?" Sie rückte näher. Ihre linke Hand glitt spielerisch über Nicolas rechte Seite. "Ich wollte die Leute hier nicht zu sehr schocken!", flüsterte sie ihm verschwörerisch zu. "So, wie es ist, schocke ich sie immer noch genug!" Nicolas Bestellungen wurden an seinen Tisch gebracht. Thana nutzte die Gelegenheit, ebenfalls ein kleines Frühstück zu ordern. Allerdings verzichtete sie auf den Espresso. "Nicht gut für meine Verdauung!", erklärte sie. "Wir sind ja gleich ein ganzes Stück unterwegs! Da käme das nicht gut, glaub mir. Übrigens, hast Du was dagegen, wenn ich bei Dir mitfahre? Der Draufgänger wird sich nämlich voll auf die Straße konzentrieren müssen. In seiner momentanen Verfassung lastet ihn das hundertprozentig aus, glaub mir!" Thana hatte offensichtlich das Heft in die Hand genommen, überlegte Nicolas. Sie hatten am Vortag keineswegs beschlossen, dass sie die Fahrt nach Komago mitmachen sollte. Nun ging es nur noch um die Frage, in welchem Fahrzeug sie mitfahren würde. "Kein Problem!", erklärte Nicolas dennoch. "Ich freue mich immer über angenehme Begleitung!" Und außerdem, dachte er bei sich, würde er Thana in diesem Fall besser unter Kontrolle haben. "Gut, dann ist das abgemacht!", freute sich Thana und stibitzte eines seiner Häppchen. Allerdings näherte sich mittlerweile auch die Bedienung mit ihrer Bestellung. Thana nahm einen großen Schluck Wasser und setzte noch einen drauf:"Außerdem habt Ihr die Zimmer auch für die nächste Nacht noch gebucht. Das ist doch Quatsch! Erstens glaube ich nicht, dass wir heute noch zurückkehren. Und zweitens - wenn doch, können wir immer noch in meiner Wohnung unterkommen. Wenn wir vor 10:00 Uhr die Buchung canceln, können wir komplett auschecken und in Komago übernachten." Thana übernimmt die Einsatzleitung, überlegte sich Nicolas. Er begann sich merkwürdigerweise, auf die gemeinsame Fahrt zu freuen. "Da ist was Wahres dran!", entgegnete er. "Gut, das machen wir so!" Er leerte seinen Espresso. "Ich regle das mal eben an der Rezeption!" Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass Thana die verbliebenen Häppchen in einer Serviette verpackte und in der Seitentasche ihrer Lederjacke verschwinden ließ.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 25 Mai 2013 - 16:37.

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#21 Arl Tratlo

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Geschrieben 27 Mai 2013 - 10:45

14. März 2166, 10:00 CST Jahol-Palast, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. "Ohooo!", stieß Botruk angesichts des Anblicks des Jahol-Palasts aus. Das wuchtige Gebäude, das einer mittelalterlichen Burg gleich, von einem Hügel im Nordosten Pessimas das Stadtbild dominierte, war zwar bereits von weitem zu erkennen gewesen. Die wahre Monstrosität des Gebildes offenbarte sich jedoch dem Besucher erst, wenn er die Nähe des Palastes erreichte. Der Gebäudekomplex wurde von einer mächtigen Festungsmauer umschlossen. Hierbei hatten sich Jahol und seine Leute offenbar tatsächlich vom Anblick alter Burgen oder Festungen leiten lassen. Tatsächlich mochte Botruk wetten, dass es sich bei den scheinbar behauenen Steinblöcken um moderne Materialien aus der positronischen Fertigung handelte, die man künstlich auf "alt" getrimmt hatte. Botruk schätzte den Durchmesser des Palastgeländes auf etwa einen Kilometer. Innerhalb der Festungsmauern - sie hatten den Weg ins Innere des Palasts zu Fuß antreten müssen - leitete ein von Gräsern und Pflanzen bewachsener Pfad den Besucher zum Hauptgebäude. Kleine Pfade zweigten zu Nebengebäuden ab, deren Zweck dem Besucher jedoch verborgen blieb. Das Hauptgebäude war, wie nach dem ersten Anblick des Palastgeländes zu vermuten war, im gleichen Stil gehalten - ein wuchtiger Klotz, der an seinem Dach mit allerlei Türmchen und Verzierungen versehen war. Überall prangten die Insignien der Jahol-Sippe, ein in rot und schwarz gehaltenes Motiv, dessen Bedeutung Botruk allerdings nicht zu erkennen vermochte. Nicht, dass es ihn wirklich interessiert hätte. Die Botruk-Sippe verfügte über hinreichend Mittel, um sich ein solches Prunkgebäude im Herzen von Reno-City errichten zu können - wenn Botruk dies gewollt hätte. Allerdings hatte er stattdessen immer die Anschaffung eines neuen Walzenraumers vorgezogen. Daher stapften der Patriarch und seine Begleiter unverdrossen in Richtung des Hauptgebäudes. Sie ließen sich auch durch die zahlreichen Mitglieder der Jahol-Sippe, die ihnen unterwegs begegneten und die sich durch ihre uniformartigen Monturen mit ihren roten und schwarzen Längsstreifen auszeichneten, nicht weiter irritieren. Eine breite Treppe führte zum eigentlichen Eingang, einem wuchtigen Tor, hinter dem sich die Sicherheitskontrolle verbarg. "Dieser Jahol reizt das Festungsimage total aus!", dachte Botruk bei sich. "Er hat als Kind offenbar die falschen Holos geschaut!" Auch die Treppe war natürlich eine weitere Schikane gewesen, die dazu diente, den Besucher vor Jahols Macht und Glorie erzittern zu lassen. Das Gleiche galt für die Sicherheitskontrolle. Botruk zeigte seine Einladung dem Pförtner, hinter dem eine Reihe schwerbewaffneter Längsgestreifter lungerte. "Eine Einladung von Eurem Patriarchen höchstpersönlich!", erklärte er. Der Pförtner studierte das Dokument, dann erteilte er zwei Wachen einen Wink. "Führt sie zu Jahol!" Sie folgten den Wachen zu einer Nische, hinter der sich ein moderner Antigravlift verbarg. "So weit hat er es dann doch nicht getrieben!", dachte Botruk erleichtert, der sich bereits auf ein anstrengendes Treppensteigen eingerichtet hatte. In der fünften Etage stiegen sie aus. Die Wachen geleiteten sie durch einen hohen Gang, der von Gemälden und Artefakten verziert wurde, zu einer schweren zweiflügligen Tür. Sie mussten einen Moment warten, während eine der beiden Wachen Meldung erstattete. Schließlich durften sie eintreten. Jahol war ein Springerpatriarch wie aus dem Bilderbuch. Seine wilde rote Mähne wurde durch einen langen zerzausten Bart in der gleichen Farbe ergänzt. Er war jünger, als Botruk erwartet hatte. Der Patriarch erhob sich von seinem schweren Sessel, der offenbar so etwas wie seinen Thronsitz darstellen sollte. "Botruk!", lachte er. "Es freut mich, dass Du meine Einladung angenommen hast! Das sind meine Söhne, Uratol und Pantahol!" Er deutete auf die beiden jüngeren Springer, die sich mit ihm in dem großen Raum - dem "Thronsaal", wie Botruk ihn für sich nannte - befanden. "Das ist doch selbstverständlich, Jahol!", entgegnete er. "Kein Patriarch würde sich die Gelegenheit entgehen lassen, den führenden Patriarchen Sepzims kennenzulernen! Dies ist mein Sohn Petrok und mein Partnet Prokat!" "Nun gut!", versetzte Jahol. "Setzen wir uns an den runden Tisch!" Er deutete auf ein massives Möbel, das offenbar aus einem seltenen Stein hergestellt war und im Licht etwas grünlich schimmerte. "Es geht natürlich nicht ausschließlich um den Bid auf 50 Tonnen Mivelum-A!", begann Jahol. "Dieses Geschäft hätten wir auch positronisch erledigen können. Habt Ihr unsere Probe bereits ausgewertet?" "Unsere Experten arbeiten dran!", erwiderte Butrok. Er wandte sich an Prokat. "Wann können wir mit den Ergebnissen rechnen?" "Ich schätze, morgen im Laufe des Tages", überlegte Prokat. "Unsere Spezialisten arbeiten nun mal sehr gründlich." "Kein Problem!", antwortete Jahol, obwohl er etwas enttäuscht schien. "Ihr werdet feststellen, dass es sich um allerbeste Qualität handelt." Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. "Wie gesagt, darum geht es aber nur am Rande. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, Dich kennenzulernen. Außerdem würden wir gern etwas zum Hintergrund dieser Order erfahren." Er seufzte. "Wie Du mit Sicherheit festgestellt hast, war der Mivelum-Markt auf Sepzim in der letzten Zeit nicht gerade aktiv. Mich würde daher natürlich interessieren, ob es sich um eine einmalige Order oder um den Auftakt einer regelmäßigen Geschäftsbeziehung handelt. Wie wir sie natürlich bevorzugen würden." Botruk lachte. "Das kann schon sein. Die Botruk-Sippe ist hauptsächlich auf Reno 25 aktiv. In Reno-City finden sich Kunden für alle möglichen Waren. Dazu zählen selbstverständlich auch Hyperkristalle jeder Art. Mit etwas Marketing sollte es kein Problem sein, diese Bestellung regelmäßig zu wiederholen. Den einen oder anderen Interessenten haben wir mit Sicherheit bereits heute an der Hand." Er breitete die Hände aus. "Aber frag mich jetzt nicht nach Häufigkeit und Menge, das hängt natürlich von der Wirksamkeit unserer Marketingaktionen ab. Und natürlich von anderen Faktoren - etwa dem Preis." Jahol lachte. "Jetzt sprechen wir die gleiche Sprache. Also gut, ich biete Dir folgenden Deal an. Du erhältst in der Zukunft Mivelum-A der gleichen Güteklasse, wie Du sie in der Warenprobe wirst feststellen können, zu einem Preis, der fünf Prozent unterhalb des Mittelwertes liegt, wie er jeweils zur Orderabgabe an der Pessima-Börse notiert wird. Natürlich wird der Deal außerhalb der Börse abgewickelt. Voraussetzung dafür ist eine Mindestbestellmenge von 50 Tonnen pro Monat. Diese Konditionen gelten allerdings nicht für den aktuellen Deal; der ist ja bereits über die Börse gelaufen." "Hmmm...", überlegte Botruk. "Klingt nicht schlecht. Den Vertrag müsste ich mir natürlich noch in Ruhe ansehen." "Selbstverständlich!", beeilte sich Jahol, Botruks Interesse zu unterstützen. "Ich sende Dir den Vertragsentwurf in dieser Sekunde zu!" Er betätigte einige Tasten auf seinem MOHY. Einen Sekundenbruchteil später bestätigte Botruks MOHY mit einem "Pling!" den Empfang. "Gut!", erklärte Botruk. "Ich sollte allerdings fairerweise erwähnen, dass uns noch ein weiteres Angebot vorliegt. Es ist von der Dezebar-Sippe." "Dezebar!", erklärte Jahol zornig. "Das hätte ich mir denken können. Dieser Betrüger mischt sich grundsätzlich in alle Geschäfte ein." Er trommelte mit seinen Fingern auf die Steinplatte des Tisches. "Eines kann ich Dir versichern. Dezebar verfügt überhaupt nicht über die Mengen an Mivelum-A, um Dir ein regelmäßiges Geschäft in dieser Größenordnung anbieten zu können. Gut, die fünf Kilo wird er noch haben. Vielleicht sogar fünfzig Tonnen. Die hat er sich aber im Laufe der Zeit irgendwo zusammengekauft. Vielleicht von der Bank. Im Zweifel stammen die fünfzig Tonnen sogar aus unseren Beständen!" Er machte ein ärgerliches Gesicht. "Vor diesem Betrüger solltest Du Dich in Acht nehmen!" Botruk lenkte ein. "Das mag alles so sein. Ich nehme Deine Warnung auch sehr ernst. Nichtsdestoweniger wirst Du verstehen, dass ich mit Dezebars Angebot erst einmal anhören muss." Er schien zu überlegen. "Ich könnte mir allerdings eine Möglichkeit vorstellen..." "Ja?", beugte sich Jahol vor. "Das Mivelum-Geschäft ist nicht der alleinige Grund unseres Besuchs auf Sepzim. Die Botruk-Sippe verfügt seit kurzem über das Handelsmonopol für alle Produkte des Planeten Styria. Du hast schon etwas vom 'Styrischen Rammelbock' gehört?" Jahol nickte. "An dem kommt man ja in den letzten Tagen kaum noch vorbei." "Der 'Styrische Rammelbock' ist nicht das einzige Produkt aus Styria, das wir anbieten. Die Details findest Du auf den Seiten der Agrarbörse." Jahol begann hektisch damit, sein MOHY zu bearbeiten. "Wenn wir uns auf dieser Seite auch etwas entgegenkommen, hätte ich einen guten Grund, Dezebars Angebot abzulehnen!", deutete Botruk an. Jahol überschlug im Kopf die im Raum stehenden Summen. Schließlich gelangte er zu einer Entscheidung. "Alter Halunke!", lachte er. "So liebe ich meine Patriarchen! Also gut, hier mein letztes Angebot. Bei Annahme meines Vertragsentwurfs garantiere ich Dir im Gegenzug die sofortige Bestellung und Abnahme aller - und ich betone: aller - styrischen Güter, die die BOTRU VII aktuell geladen hat. Weitere Deals sind nicht ausgeschlossen. Hängt natürlich davon ab, wie gut sich der Kram hier absetzen lässt. Na, ist das ein Deal oder nicht?" Botruk grinste. "Auf der Basis sollte es doch gehen! Jetzt müssen wir nur noch die Ergebnisse der Experten abwarten, dann kann der Deal morgen komplett über die Bühne gehen!" "Zwei Fliegen mit einer Klappe!", dachte er. Auf dem Rückweg zu ihrem Fahrzeug begann er damit, sich das Angebot zu überlegen, das er Dezebar machen würde. Er hatte bereits die eine oder andere Idee.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 27 Mai 2013 - 20:31.

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#22 Arl Tratlo

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Geschrieben 31 Mai 2013 - 14:11

14. März 2166, 10:00 CST
On the Road again, Sepzim, Sepzimor-System.

"Na, spuck´s schon aus!", begann Nicolas. "Du hast doch etwas Wichtiges auf dem Herzen. Ohne Grund hast Du Dich nicht darum gerissen, bei mir mitzufahren!"

Sie hatten die Zufahrtsstraße verlassen und befanden sich bereits auf der Autobahn in Richtung Norden. Thana hatte netterweise die Steuerung des Buffalo, den Nicolas heute fuhr, auf Automatik programmiert - sie kannte sich mit den auf Sepzim verwendeten Systemen als Einheimische natürlich bestens aus. Pierre, der den Vorzug einer einheimischen Begleiterin heute nicht hatte, folgte ihnen manuell im Citydream.

Nicolas war demnach bereit, sich auf das Kommende zu konzentrieren. Er würde durch die Fahrt nicht abgelenkt werden.

Thana machte einen unsicheren Eindruck. Schließlich überwand sie sich und wendete sich Nicolas zu.

"Du hast natürlich recht!", gab sie zu. "Tatsächlich sind es sogar zwei wichtige Dinge. Fangen wir aber mit dem Hauptthema an."

Sie wurde mit jedem Wort sicherer, wie Nicolas bemerkte. Sie hatte ihre zwischenzeitliche Verblüffung überwunden.

"Der Hauptpunkt ist der: ich lasse mich nicht gern verarschen!", fiel sie mit der Tür ins Haus. Bevor der überraschte Nicolas eine Nachfrage stellen konnte, setzte sie nach: "Wenn ich Dir jetzt unter Dein Shirt greifen und Deine Brust abtasten würde - was würde ich dort wohl finden?"

Sie winkte ab. "Bevor Du antwortest - vergiss es. Habe ich längst gemacht. Beim Frühstück, falls es Dir nicht aufgefallen sein sollte. Das Ergebnis war das gleiche, wie heute Nacht bei Deinem Kumpel. Keine Brustplatten - Rippen! Dass Ihr keine Luraner seid, war mir gestern schon klar. Aber Ihr seid noch nicht einmal Halb-Zaliter! Ich will wissen, wer Ihr seid und was Ihr im Schilde führt! Und zwar die Wahrheit!"

Sie hatte sich in Rage geredet.

"Glaubt Ihr Narren, Ihr hättet es mit einer Idiotin zu tun? Vielleicht ´ne heiße Nummer für eine Nacht und Tschüs? Da seid Ihr an die Falsche geraten. Und ich muss Dich warnen. Ich habe Deinen Freund die ganze Nacht gegrillt - und es war nicht spaßig für ihn! Warum, glaubst Du, ist er heute früh so fertig? Das hat mit Sex nichts zu tun, glaub mir!"

Thana hatte zu ihrer gewohnten Souveränität zurückgefunden. "Er hat mir allerlei Geschichten erzählt. Gesungen wie ein Sandvogel! Kann aber auch alles ein neues Märchen sein. Deswegen will ich die Geschichte vor Dir hören! Wenn es dieselbe ist - gut! Ich weiß, dass Ihr keine Gelegenheit hattet, Euch abzusprechen! Wenn es eine neue Geschichte ist, dann werde ich mir überlegen müssen, wem ich eher Glauben schenke."

Nicolas überlegte kurz. Er schloss die Möglichkeit aus, dass es sich bei Thana um eine feindliche Agentin handeln könnte. Ihr Trip zum Forum war spontan gewesen. Außerdem schien sie ihnen nach wie vor nicht prinzipiell übel gesonnen zu sein. Ihr Anliegen war aus ihrer Sicht nicht unberechtigt.

Nicolas entschloss sich für die Wahrheit - und zugleich für eine ungewöhnliche Art, diese zu verkünden.

"Cherie, who do you think we are?", stieß er aus. Während die - von Nicolas "Cherie" getaufte - Positronik des Buffalo dafür sorgte, dass die ersten Klänge eines Klassikers hörbar wurden, fügte er an Thana gewandt hinzu: "Auf unserer Welt hat die Pop-Musik auf alle Fragen die jeweils passende Antwort!"

Alice war mittlerweile schon bei der zweiten Strophe:

No integrity
No contemplating soul or thought
I'm insanity
I'm a camouflaged work of art
I've done some things I really can't describe
I've made some mouths open pretty wide
And I am licensed - trained and bona fide
Say "Goodbye"

um in den Refrain überzugehen:

Who do you think we are
Special forces in an armoured car
Who do you think we are
We don't care, we don't care

"Wir sind Terraner", erklärte Nicolas. "Und wir sind tatsächlich Spezialeinsatzkräfte in einem bewaffneten Fahrzeug!"

Alice war in der dritten Strophe:

I'm always there when you think I'm not
I'm razor sharp and I'm white and hot
My finger squeezes out the final shot
Say "Goodbye"

Nicolas deutete spielerisch auf Thana und krümmte seinen Zeigefinger.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 Juni 2013 - 21:29.

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#23 Arl Tratlo

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Geschrieben 31 Mai 2013 - 22:27

14. März 2166, 10:11 CST On the Road again, Sepzim, Sepzimor-System. Thana winkte ab. "Wenn ich Euch für die Art von Typen halten würde, hätte ich heute früh schon den Abflug gemacht. Seid Ihr aber nicht! Ihr gehört zu den Guten - jedenfalls glaubt Ihr das von Euch. Ihr würdet nicht einfach so ein harmloses arkonidisches Mädchen beseitigen, nur weil es Euch gerade in den Kram passt!" Nicolas musste angesichts Thanas Selbstbeschreibung grinsen. Sie war alles andere als ein harmloses arkonidisches Mädchen, dachte er. "Wir könnten Dir einen Hypnoblock verpassen und Dich irgendwo draußen rauswerfen!", entgegnete er, in einem Ton, der den Anschein erwecken sollte, dass er eine solche Möglichkeit ernsthaft in Erwägung ziehen würde. Thana zuckte mit den Schultern. "Das Risiko muss ich dann eben eingehen. Du würdest natürlich eine potentiell hilfreiche, wenn nicht sogar wertvolle Verbündete verlieren. Aber das wäre natürlich Deine Entscheidung! Immerhin haben wir schon zwei Übereinstimmungen zu Pierre - wie der Draufgänger in Wirklichkeit heißt. Er hat mir sowohl Eure Herkunft als auch Euren Job gebeichtet, wenn auch ohne musikalische Untermalung. Netter Song übrigens! Jetzt will ich mehr wissen. Was macht Ihr auf Sepzim?" Nicolas gab ihr einen kurzen Abriss der Ereignisse sowie der Überlegungen, die die Terraner dazu gebracht hatten, eine Spur auf Sepzim zu verfolgen. "Wenn ich das richtig sehe", überlegte Thana, "habt Ihr im Prinzip zwei Spuren. Die Mivelum-Sache einerseits und fortgeschrittene Technologie in bestimmten Gebieten, die Ihr Euch nicht erklären könnt." Nicolas nickte. "Soll ich Dir was verraten?", setzte Thana fort. "Ich kaufe Dir das sogar ab. Die Mivelum-Sache wird durch meinen Vater bestätigt. Hatte ich gestern schon erwähnt. Aus unbekannten Quellen tauchen große Mengen Mivelum-A auf Sepzim auf. Passt zu Eurer Geschichte! Was die Sache mit der Technologie angeht - schau mal nach links!" Nicolas befolgte verblüfft Thanas Anweisung. Links der Autobahn tauchte erneut der mysteriöse Gebäudekomplex auf, der Pierre und ihm bereits auf der ersten Fahrt nach Komago ins Auge gefallen war. "Das ist das Institut für Technologie!", erklärte Thana. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass dort verbotene Forschung betrieben wird. Also, genauer gesagt, Forschung, die auf allen anderen Planeten der Galaxis verboten wäre. Auf Sepzim natürlich nicht!" "Ich ahne es!", verkündete Nicolas düster. "Das würde die Handlungsfreiheit der Forscher einschränken." Thana lachte. "Langsam begreift du, wie der Sandvogel hier läuft." Sie wurde wieder ernsthaft. "Auch diese Sache nehme ich Dir ab. Nur mal am Rande - Du warst übrigens an dieser Stelle viel auskunftsfreudiger als Pierre. Der hat sich gewunden wie eine Dörrschlange, bevor er ein paar Andeutungen von sich gegeben hat." Jetzt war Nicolas mit Lachen an der Reihe. "Das sich winden liegt in der Natur der Schlange - womit ich nichts zu Pierre gesagt haben will. Du wirst es übrigens nicht glauben - das Institut ist uns auch schon aufgefallen! Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wie wir da reinkommen könnten. Die Sicherheitsmaßnahmen scheinen sehr extrem zu sein!" Thana winkte ab. "Da hätte ich schon ein paar Ideen, auf die Du natürlich nicht kommst!" "Ja?", erkundigte sich Nicolas. "Ja!", bestätigte Thana. "Aber alles zu seiner Zeit. Jedenfalls scheinst Du mich nicht mehr mit einem Hypnoblock irgendwo aussetzen zu wollen." "Für den Moment nicht!", bestätigte Nicolas. "Ach, komm, hör doch endlich mit dem Quatsch auf. Wenn hier auf Sepzim Unbekannte zugange sind, die es auf das gesamte Vereinte Imperium abgesehen haben, dann geht mich das auch etwas an. Wir auf Sepzim wären dann nämlich mit als Allererste an der Reihe. Und dagegen habe ich etwas." Sie lehnte sich zurück. "Außerdem halte ich Euch zwei immer noch für zwei nette und attraktive Kerle. Du solltest mich nicht falsch verstehen. Wenn mich gestern einer der Burschen von 'Jahols Joy' so angestarrt hätte wie Pierre, hätte er aber schneller einen Tritt in die Eier bekommen, als er den Mund hätte aufmachen können." Bei dieser Vorstellung musste sie grinsen. "Trotzdem habe ich natürlich einen Fehler gemacht!", räumte sie ein. "Das musst Du mir nachsehen. Versetz Dich einfach mal in meine Lage. Du hängst da so nichtsahnend am Forum rum. Auf einmal kommen zwei supertolle Frauen vorbei, von denen Dich eine anstarrt, als wärst Du Atlan persönlich! Würdest Du da nicht zugreifen?" "Vermutlich schon!", musste Nicolas zugeben. "Aber worin genau bestand jetzt der Fehler?" "In Pierre natürlich!", entgegnete Thana düster. "Der Typ hat mehr psychologische Probleme als ich Finger an meiner rechten Hand! Versteh mich nicht falsch - nichts, was ein verständnisvolles Mädchen nicht lösen könnte, vermutlich. Aber ich leide nun mal nicht unter dem Krankenschwestersyndrom. Kann ich nichts dazu, ich bin nun mal nicht der Typ." Sie winkte ärgerlich ab. "Mach Dir keine falschen Vorstellungen. Weiter als bis zu seiner Brust bin ich nicht gekommen. Dann kam die Sache mit den Rippen. Ich musste ihn erst einmal ein paar Stunden grillen, bevor ich annähernd so viel herausbekommen hatte, wie von Dir in einer halben Stunde freiwillig." "Was manche mir als Nachteil auslegen könnten!", warf Nicolas ein. "Möglich, aber in dem Fall unberechtigt. Du hast an keiner Stelle unvorsichtig gehandelt oder gar vor lauter Verliebtheit in eine unwiderstehliche Arkonidin die Interessen Terras verletzt. Obwohl ich gegen etwas Verliebtheit gar nichts einzuwenden hätte..." Ihre Augen blitzten schelmisch. "Wie auch immer", fuhr sie fort, "danach wollte ich natürlich genauer wissen, was es mit diesem Anstarren auf sich hatte. Das war vielleicht ein Fehler! Die Thana, in die er sich vermeintlich unsterblich verliebt hatte, war eine Ausgeburt seiner Phantasie. Gut, das kommt öfter vor..." "Fast immer!", warf Nicolas ein. "Aber es kommt darauf an, mit welcher Phantasie. Ich will hier nicht in Details gehen, aber..." "Aber?", hakte Nicolas nach. "Na ja, War er immer schon so? Verschlossen, einsilbig, darauf bedacht, nichts nach außen dringen zu lassen?" Nicolas überlegte. "In seiner Studienzeit war er nicht so. Jedenfalls in seiner Anfangszeit. Später habe ich ihn dann eine Weile aus den Augen verloren. Aber jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch auf. Wobei er, seit wir auf Sepzim sind, seine Einsilbigkeit noch deutlich gesteigert hat. Seit Du aufgetaucht bist, redet er kaum noch. Noch nicht einmal mit mir." "Und an welcher Stelle kam der Bruch?", wollte Thana wissen. "Lass mich überlegen!", beschwichtigte Nicolas. "Vielleicht anders herum. Warum habt Ihr Euch denn überhaupt aus den Augen verloren? Wenn ich das richtig sehe, habt Ihr doch zusammen studiert?" "Ja, in Rouen", erklärte Nicolas abwesend. "Dann hatte er eine neue Freundin. Niemand bekam ihn für eine Weile zu Gesicht. Danach war er nicht mehr der Alte." Er sah Thana in die Augen. "Du bist eine Meisterpsychologin. Ja, seine Probleme haben einen Namen: Madelón Sauvière!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 Juni 2013 - 21:33.

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Geschrieben 03 Juni 2013 - 17:10

14. März 2166, 10:31 CST On the Road again, Sepzim, Sepzimor-System. "Diese - wie hieß sie noch gleich, Madelón Sauvière? - scheint ja ein wahres Monster zu sein!", stellte Thana fest. Mittlerweile hatten sie die Abzweigung genommen und befanden sich bereits auf der Regionalstraße nach Komago. "Oh, als Monster würde ich sie nicht direkt bezeichnen!", wehrte Nicolas ab. "Aber sagen wir es mal so: Sollte ich sie eines Tages nackt und in verführerischer Pose in meinem Bett vorfinden, würde ich vermutlich schreiend davonlaufen." Thana bekam einen Lachanfall. "So schlimm?", brachte sie hervor. "So schlimm!", erwiderte Nicolas düster. "Es gibt einfach Frauen, die man besser noch nicht mal mit der Kneifzange anfassen sollte!" "Und wie ist das mit mir?", fragte Thana. "Bin ich auch so schlimm?" Nicolas grinste. "Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich Dich bereits angefasst. Gestern auf der Restaurantterrasse. Sogar ohne Kneifzange - und ich scheine es offensichtlich überlebt zu haben. Hat mir übrigens recht gut gefallen!" "Da bin ich ja erleichtert!", lächelte Thana. "Mir nämlich auch. Und mal ganz ernst - Du passt viel eher zu mir als Pierre. Du hast wenigstens keine Angst vor einer starken Frau." Sie seufzte. "Ich überlege mir schon die ganze Zeit, wie ich Dir beibringen kann, dass ich heute Nacht bei Dir einziehe. Denn selbst, wenn ich es wollte - Pierre würde nämlich viel eher eine Dörrschlange im Bett akzeptieren als mich!" Nicolas griff nach ihrer Hand. "Siehst Du - das sehe ich ganz anders. Ich würde Dich selbst dann bevorzugen, wenn alle Dörrschlangen Sepzims gegen Dich in Konkurrenz treten würden!" Er knabberte an ihren Fingern. "Das war jetzt aber sehr charmant!", entgegnete Thana und griff nach seinem Haar. Sekundenbruchteile später war ihre kleine arkonidische Zunge in seinem Mund verschwunden. Nach einer Weile löste sie sich von ihm. "Mehr gibt´s nachher!", versprach sie. "Das hoffe ich doch, Liebes!", lächelte Nicolas. "Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!", erklärte Thana ernsthaft. "Aber jetzt, wo wir nicht nur Partner, sondern auch noch ein Paar sind, mal was anderes. Als Agenten verfügt Ihr doch sicher über etwas Kohle für ein paar kleinere Anschaffungen. Spielgeld, oder wie man das nennt." Nicolas nickte. "Was darf es denn sein? Kleider, Kosmetika, Hairstyling, Juwelier?" Thana lachte. "Nein, nichts dergleichen. Aber jetzt, so als Agentin, wäre es doch gar nicht schlecht, wenn ich ein modernes MOHY hätte. Immerhin sollte ich erreichbar sein, wenn ich im Einsatz bin. Und recherchieren werde ich auch müssen!" Sie überlegte etwas. "Aber auf die anderen Sachen, die Du mir angeboten hast, könnten wir bei passender Gelegenheit gerne zurückkommen." "Du hast Glück!", erklärte Nicolas. "Manche Wünsche gehen sofort in Erfüllung!" Er griff in einen der Verstauräume des Buffalo und holte ein MOHY hervor. "Bitte sehr! Wir haben nämlich immer ein paar Ersatzgeräte im Einsatz dabei - man weiß ja nie, wann man sie benötigen könnte!" Mittlerweile hatten sie Komago erreicht. Der Buffalo erwartete von Nicolas jetzt die manuelle Steuerung. Nicolas konzentrierte sich darauf, das Fahrzeug in die Richtung des kleinen Lokals zu lenken, während Thana das MOHY auf ihre Bedürfnisse konfigurierte. Als sie diese Arbeit beendet hatte, wollte sie das MOHY in ihre Lederjacke verstauen. Ihre Finger stießen jedoch auf unerwarteten Widerstand. "Mund auf!", kommandierte sie. Nicolas öffnete gehorsam seinen Mund, in den nun zwei der am Frühstückstisch gebunkerten Häppchen wanderten. Thana entsorgte die Serviette und leerte die Seitentasche von etwaigen Krümeln, bevor sie schließlich das MOHY an sein vorgesehenes Ziel beförderte. Nicolas kaute verzweifelt an den beiden Häppchen, während er gleichzeitig den Buffalo in Parkposition brachte. "Fast hätte ich mich verschluckt!", erklärte er schließlich vorwurfsvoll. Thana winkte ab. "Beim Frühstück haben Dir die Dinger noch gut geschmeckt!" "Da musste ich auch nicht einparken!", konterte Nicolas. "Wir sind übrigens da!" "Ist mir schon aufgefallen!", versetzte Thana. "Hast Du mal 50 Credits für mich?" Nicolas war verblüfft. "Was hast Du vor?" "Einkaufen!", erwiderte Thana. "Hast Du den kleinen Supermarkt am Ortseingang gesehen?" Nicolas nickte. "Wir fahren gleich zu einem Sommerhaus, das praktisch am Ende der Welt liegen soll, wenn ich das richtig verstanden habe. Wär doch nicht schlecht, wenn wir dort etwas zu essen und zu trinken hätten. Und vielleicht noch ein paar wichtige Kleinigkeiten. Oder willst Du immer raus nach Komago fahren, wenn Du mal Durst hast?" Nicolas seufzte. "Wo Du Recht hast, hast Du Recht!" Er transferierte 50 Credits auf ihr neues MOHY, das die Transaktion mit einem "PLING!" bestätigte. "Na, Klasse! So, während Ihr jetzt diesen Deal über die Bühne bringt, erledige ich rasch die Einkäufe. Aber fahrt ja nicht ohne mich los!" Sie zwinkerte Nicolas zu. "Ich werde mich bei der Gelegenheit auch noch etwas umhören!" "Umhören?", fragte Nicolas ungläubig. "Ja, umhören!", erklärte Thana. "Das machen Agenten nämlich manchmal!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 03 Juni 2013 - 20:59.

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Geschrieben 03 Juni 2013 - 21:30

14. März 2166, 11:52 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Schön, dass Ihr auf mich gewartet habt!", erklärte Thana, während sie die letzten Schritte zu dem kleinen Außentisch, an dem sich es Pierre und Nicolas gemütlich gemacht hatten, zurücklegte. Tatsächlich hatte Nicolas in der Zwischenzeit die Anmietung des Sommerhauses erledigt. Der Besitzer wartete bereits ungeduldig im Innern der Bar darauf, das Haus an seine neuen Bewohner übergeben zu können. Darüber hinaus hatte Nicolas die Gelegenheit gefunden, mit Pierre über die neuen Entwicklungen zu sprechen. Tatsächlich schien Pierre erleichtert darüber zu sein, sich nicht mehr mit Thana herumschlagen zu müssen. Thana zuckte mit den Schultern. "Hat etwas länger gedauert, ich weiß. Aber..." "Wo sind eigentlich die Einkäufe?", unterbrach sie Nicolas. "Stehen abholbereit am Supermarkt!", erklärte Thana. "Du hast doch nicht etwa geglaubt, ich würde das ganze Zeug hierher schleppen?" "Also gut!", winkte Nicolas ab. "Wir können also abfahren, richtig?" "An mir soll es nicht liegen!", gab Thana zurück. Nicolas sagte dem Besitzer Bescheid. Im Konvoi fuhren sie dann in Richtung des Supermarktes, wo Nicolas Thana half, eine Unmenge Boxen und Pakete im Buffalo zu verstauen. "Gute Güte!", ächzte er. "Hast Du den halben Supermarkt leer gekauft?" "Lieber zu viel als zu wenig!", gab Thana zurück. "Man weiß ja nie..." Der Konvoi setzte seinen Weg fort. Thana hatte den Speichermechanismus der Positronik aktiviert, um den Weg später automatisch programmieren zu können - und auch den Rückweg. Nach einer knappen halben Stunde erreichten sie das Sommerhaus, das nordöstlich von Komago gelegen war. Der Springer hatte nicht gelogen. Das Haus war abgelegen, verfügte aber über ein großes, kaum einsehbares Gelände und alle Annehmlichkeiten. Um das Haus war eine Terrasse angelegt, die einen kleinen Pool aufwies. Links neben dem Haus stand eine separate Garage, groß genug, um beide Fahrzeuge aufzunehmen - oder den Transmitter, den sie aufzustellen gedachten. Nachdem sie endlich den Hausbesitzer verabschiedet hatten, fläzte sich Thana zufrieden auf das große Sofa im gemeinsamen Wohnraum, der - angesichts der brennenden Sonne draußen - angenehm kühl war. "Jetzt erst mal relaxen!", verkündete sie. "Nichts da!", lachte Nicolas. "Agenten relaxen nie! Agenten sind immer im Einsatz! Jetzt, wo Du auch eine Agentin bist, wirst Du diese bittere Erfahrung auch machen müssen!" Selbst Pierre musste lachen. "Uhh, was hast Du denn vor?", fragte Thana genervt. "Wir arbeiten. Die Garage muss frei gemacht werden, der Transmitter will aufgebaut werden. Deine Einkäufe müssen ins Haus geschleppt werden!", führte Nicolas aus. "Und dann sehen wir weiter!" Thana raffte sich widerwillig auf. Gemeinsam marschierten sie zur Garage. "Als erstes parke ich den Citydream so, dass er niemanden weiter stört!", meldete sich Pierre zu Wort und setzte seine Idee in die Tat um. Nicolas wandte sich an Thana. "Hilf mir mal, die Einkäufe auszuräumen. Im Moment blockieren sie nämlich die Transmitterkomponenten." "Du willst den ganzen Kram doch hoffentlich nicht ins Haus tragen?", fragte Thana entsetzt. "Nein. Darum laden wir, nachdem wir die Transmitterbauteile ausgeladen haben, die Einkäufe ja auch wieder ein." Nachdem sie die Einkäufe aus dem Buffalo geräumt hatten, kehrte Pierre in die Garage zurück und half Nicolas beim Ausladen der Transmitterkomponenten. "Um den Transmitter kann ich mich alleine kümmern!", offerierte Pierre. "Ihr könnt in der Zwischenzeit den Kram ins Haus schaffen und den Buffalo parken!" Thana und Nicolas luden die Einkäufe wieder in den Buffalo, fuhren ihn aus der Garage und rangierten das Fahrzeug so, dass sein Heck in unmittelbarer Nähe des Seiteneingangs zu stehen kam. Somit war selbst Thana zufriedengestellt. Die Einkäufe ins Haus zu tragen und auf die diversen Kühlschränke und Küchenmöbel zu verteilen, war somit eine Kleinigkeit. Nicolas fiel auf, dass Thana tatsächlich ressourcenoptimierend eingekauft hatte. Sie waren nun problemlos in der Lage, im Sommerhaus vierzehn Tage zu überleben, ohne auf irgendwelche Annehmlichkeiten in kulinarischer Hinsicht verzichten zu müssen - ohne dabei das Haus zu verlassen. "Und das Ganze für 50 Credits. Du solltest das Mädel heiraten!", dachte Nicolas. Solche Fähigkeiten waren in der heutigen Zeit dünn gesät. Sie kehrten zum Buffalo zurück und parkten ihn vor dem Citydream. Nicolas entnahm dem Fahrzeug die beiden Mivelum-Proben. Gemeinsam betraten sie die Garage, in der Pierre inzwischen den Transmitter funktionsfähig aufgebaut hatte. Das Gerät war bereits auf die VONDAR justiert. "Schicken wir einen Test!", schlug Pierre vor. Er schrieb eine Notiz auf ein Stück Papier, das er in der Garage gefunden hatte und versandte das Objekt an die VONDAR. Nach weniger als einer halben Minute materialisierte das Blatt erneut; diesmal mit einer Antwort der VONDAR-Techniker versehen. Jetzt waren die Mivelum-Proben an der Reihe, um deren Versendung sich Pierre kümmerte, während Nicolas mittels seines MOHY eine Nachricht für Larry Randall vorbereitete und versandte. "So, das war es dann!", erklärte er. "Jetzt können wir den Transmitter in den Stand-By-Modus versetzen." Zurück im Haus machte sich Thana daran, einige Erfrischungen und Knabbereien bereitzustellen, während Nicolas Pierre kurz über die Neuigkeiten hinsichtlich des Instituts in Kenntnis setzte. "Bei dem Thema woher die für uns ungewohnte, ja fremdartige Technologie des Gegners stammt, scheint das Institut eine entscheidende Rolle zu spielen!", schloss er. "Bleibt nur die Frage: Wie kommt man an das Institut heran? Ich habe keine spontane Idee." Thana, die in diesem Moment auf einer Servierplatte die angerichteten Köstlichkeiten in den Raum brachte, hatte diese Frage gehört. "Oh Mann!", stöhnte sie, während sie die Platte abstellte und Gläser wie Schälchen auf dem Tisch drapierte. "Ich hab Dir doch schon auf der Fahrt erklärt, dass das kein Problem ist. Warum stellen sich Männer bei den einfachsten Dingen immer so ungeschickt an?" Jetzt hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Männer. Thana biss in ein Stück Salzgebäck, gönnte sich einen kräftigen Schluck ihres Erfrischungsgetränks und begann mit ihren Erläuterungen. "In Wirklichkeit geht es doch gar nicht darum, in das Institut zu gelangen. Jedenfalls im Moment nicht. Was würdet Ihr denn dort anstellen wollen, außer, vor Türen zu stehen, die Ihr nicht öffnen könntet oder von Scherheitsleuten festgenommen zu werden?" Sie winkte ab. "Es geht doch in Wirklichkeit um Informationen. Informationen bekommt man am einfachsten dadurch, dass man diejenigen, die sie besitzen, einfach fragt!" Nicolas lachte. "Und diejenigen erzählen sie uns dann - ganz einfach so?" "Im Prinzip schon!", erklärte Thana ernsthaft. "Ich wusste doch, dass sich irgendwann mal auszahlen würde, auf der Schule den Kurs in 'Geschichte der galaktischen Spionage' zu belegen. Das funktioniert seit Anbeginn der Zivilisation in der Galaxis." Sie lehnte sich zurück, schüttelte ihre Boots ab und zog ihre nackten Füße an sich. "Es ist doch ganz einfach! Wer arbeitet in einem solchen Institut?" Sie blickte in verständnislose Gesichter. "Ist doch ganz klar. Männer und Frauen. Davon übrigens überwiegend jüngere Wissenschaftler und Forscherinnen, die für ihre Arbeitsgebiete auf anderen Planeten nicht das geeignete Umfeld finden." Sie grinste. "Ändert aber nichts daran, dass sie bei allen Besonderheiten ihrer Lebensläufe letztlich nichts anderes sind als junge Männer und Frauen, die irgendwann gewisse Bedürfnisse sexueller Natur befriedigen wollen. Was sich teilweise mit dem vorhandenen Personal des Instituts erledigen lässt - teilweise aber eben auch nicht. Also müssen diese jungen Männer und Frauen anderswo ihr Glück suchen. An Orten, an denen sie für Agenten zugänglich sind." "Du willst Dich also an einen dieser jungen Männer ranmachen?", erkundigte sich Nicolas vorsichtig. "Ich? Nö!", erklärte Thana kategorisch. "Und Du auch nicht! Aber Pierre..." "Was?" Pierres Kopf ruckte hoch, als sei er von einer Tarantel gestochen worden. "Ach, hab Dich nicht so, Pierre", antwortete Thana, "ich suche Dir schon was passendes aus! Ich kenne Dich ja inzwischen ganz gut!" "Umso schlimmer!", stöhnte Pierre. Nicolas überlegte. "Und Du weißt auch schon, wo diese Szenen sich abspielen sollen?" "Na klar!", erwiderte Thana überlegen. "Ich hab Dir doch gesagt, dass ich mich umhören werde. Es gibt hier in Komago genau einen Ort, an dem sich das Ganze abspielt: Die Bums-Bar! Und die werden wir heute Abend aufsuchen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 14 Juni 2013 - 16:58.

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Geschrieben 04 Juni 2013 - 21:28

14. März 2166, 21:43 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Nicht, dass Ihr das irgendwie missversteht!", erklärte Thana, während sie alle drei im Buffalo auf dem Weg nach Komago waren. "Die Bums-Bar hat ihren Namen nach der Art Musik, die dort bevorzugt wird. Ist also nicht das, was Ihr denkt!" Nicolas und Pierre zogen es vor, diese Unterstellung unkommentiert hinzunehmen. Die Bums-Bar war, wie sich herausstellte, nicht einmal besonders weit entfernt von jenem Lokal gelegen, in dem sie ihr Sommerhaus gemietet hatten. Es lag an der südlichen Parallelstraße, ein Stück westlich zwar, aber immer noch östlich der Autobahn. Das Etablissement war aufgrund der schrillen Leuchtreklame und der Musik leicht ausfindig zu machen. "Bums! Bums! Bums! Bums!", meinte Nicolas. "Ich verstehe, was Du meinst, Thana!" Das Innere der Bar, die, wie Nicolas schätzte, mit 200 Besuchern überfüllt sein würde, teilte sich in drei Bereiche auf. Im vorderen Bereich gab es gemütliche Sitzgelegenheiten. Die Lautstärke der Musik hielt sich hier auch noch in Grenzen. Im rechten Teil befand sich eine kleine Theke. Der mittlere Teil diente dem Übergang in den Musikbereich. Er war schlauchartig angelegt; auch hier befanden sich noch Sitzgelegenheiten. Der hintere Teil diente als Dance Floor. Thana, die sich dem Anlass entsprechend gestylt hatte, erteilte erste Anweisungen. "Pierre, besetz doch schon mal einen Tisch, an dem wir relativ ungestört sind. Nicolas, Du kannst inzwischen Getränke ordern - ich hätte gern einen Wein. Ich sehe mir inzwischen den Dance Floor an." Die Agenten führten die Befehle Thanas widerspruchslos aus. Sie hatten ihren ersten Wein fast geleert, ehe Thana zurückkehrte. An der Hand führte sie ein Mädchen. Aber welche eine exotische Erscheinung! Die Unbekannte war noch einen Kopf größer als die keineswegs kleinwüchsige Thana. Sie war auffallend schlank, ihre nackten Arme auffällig dünn. "Wie Haut und Knochen, hätte man früher gesagt!", überlegte Nicolas. Ihr langgestreckter Kopf schien eine Dreiecksform zu haben; auch, wenn dieser Eindruck durch gezielte kosmetische Tricks erst voll zur Geltung kam. Ihre langen schwarzen Haare hatte die Fremde irgendwie - Details waren für Nicolas nicht erkennbar - dazu gebracht, sich hinter ihrem Kopf zu einem chaotischen Knäuel anzuordnen. Ihre Gesichtszüge erinnerten Nicolas an Darstellungen altägyptischer Königinnen: Nefertiti oder Kleopatra. Die exotische Schönheit trug ein leichtes Kettenhemd, eine schwarze Hose aus einem satinartigen Material und dazu passende schwarze Stiefel. "Das ist Walaggar!", verkündete Thana. "Ihr könnt mich auch Wally nennen!", fügte die Schönheit mit samtener Stimme hinzu. "Das machen ohnehin alle!" "Rück doch mal etwas weiter, Pierre!", ordnete Thana an und stellte sicher, dass Wally ihren Platz neben Pierre auf dem Sofa einnahm, während sie und Nicolas jeweils mit gepolsterten Korbstühlen vorlieb nahmen. "Hat etwas länger gedauert!", erklärte sie. "Ich hab mich schon eine Weile mit Wally unterhalten. Sie arbeitet übrigens am Institut. Aber das ist nicht das Wichtigste. Wally, zieh doch mal Pierres Shirt hoch und taste seine Brust ab!" Auch Wally befolgte Thanas Anweisungen anstandslos. Ihre langen Finger glitten über Pierres Körper. "Du hast Recht!", nickte sie Thana zu. "Es sind Rippen!" "Klar sind das Rippen! Aber das ist nicht die eigentliche Sensation, jedenfalls für uns. Pierre, Nicolas, jetzt seid ihr dran mit Abtasten. Zieht Wally das Kettenhemd hoch und befühlt ihre Brust!" Das ließen sich die Beiden nicht zweimal sagen. Nicolas erhob sich und setzte sich kurzzeitig neben Wally, die diese Prozedur bereits erwartet hatte und mit einem charmanten Jungmädchenlächeln bereitwillig über sich ergehen ließ. Gemeinsam mit Pierre schoben sie Wallys erstaunlich leichtes Kettenhemd bis kurz an ihre Brüste und betasteten sorgfältig die fraglichen Stellen. Das Ergebnis war eindeutig. "Auch das sind Rippen!", stellte Nicolas verblüfft fest. "Siehst Du, ich war genauso überrascht! Obwohl ich schon so etwas geahnt hatte - Wally ist ja schlank genug, dass sich ihre Rippen deutlich abzeichnen. Und ich bin neuerdings mit Rippen täglich konfrontiert." Sie lachte. "Nicolas, lass uns für Nachschub sorgen. Wally, nimmst du auch einen Wein?" Nachdem Wally bejahte, zogen Nicolas und Thana an die Theke, um noch einmal vier styrische Sauvignon Blanc zu ordern. Nicolas war in der Tat mehr als überrascht. Rippen waren ein Merkmal, mit dem sich ausschließlich Terraner oder terranisch-stämmige Humanoide auszeichneten. Demgegenüber wiesen Akonen, Arkoniden und ihre Abkömmlinge - also die Mehrheit der Völker des Vereinten Imperiums - Brustplatten auf. Walaggar hätte somit entweder eine Terranerin oder aber eine terranischstämmige Kolonisten sein müssen. Allerdings konnte sich Nicolas an kein Kolonialvolk erinnern, das Wallys Erscheinungsform gehabt hätte. Das Rätsel sollte sich doch lösen lassen, dachte er. "Wally, darf ich fragen, von welchem Planeten Du stammst?", fragte er, während er die vier Gläser Sauvignon Blanc auf dem Tisch abstellte. Wally lachte; ein angenehmes Lachen, das durch ihre samtene Stimme geprägt war. "Das Thema hatten wir gerade schon!", erwiderte sie mit einem Blick auf Pierre. "Ich stamme vom Planeten Apsulat. Diesen Planeten kennt ihr offenbar nicht, obgleich er nur etwas mehr als 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist; im Sonnensystem Neu-Apsu." "Ist das eine terranische Kolonie?", wunderte sich Nicolas. "Habe ich tatsächlich noch nie gehört." "Nein, natürlich nicht!", entgegnete Walaggar. "Es ist nämlich keine terranische Kolonie. Eigentlich handelt es sich bei uns Apsulatern um Lemurer."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 05 Juni 2013 - 20:35.

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Geschrieben 06 Juni 2013 - 09:14

14. März 2166, 22:13 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Lemurer?", wiederholte Nicolas verständnislos. "Das sagt mir jetzt nichts!" "Das wundert mich wiederum nicht!", entgegnete Walaggar. "Hier ist die Geschichte, wie wir sie in der Schule lernen, in Kurzfassung natürlich. Vor langer Zeit, lange bevor etwa die Arkoniden auf der galaktischen Bühne auftauchten, beherrschten die Lemurer die Galaxis. Sie waren das dominierende humanoide Volk. Entsprechend gab es eine Unzahl Kolonien, die weit über die Galaxis verstreut waren. Die Kolonien waren in sogenannten 'Tamanien' organisiert. Apsulat gehörte zum Beispiel zum 7. Tamanium." Sie nippte an ihrem Wein. "Diese Dominanz fand ihr Ende, als ein überlegener Gegner auftauchte und das lemurische Imperium Schritt für Schritt zerstörte. Am Ende blieben nur wenige Kolonialwelten übrig. Die meisten Bewohner dieser Welten verfielen in einen vorzivilisatorischen Zustand, der unter anderem dafür sorgte, dass selbst die Erinnerung an das lemurische Imperium verlorenging." Sie breitete ihre Hände aus. "Ganz so schlimm hat es uns auf Apsulat nicht getroffen. Wir waren wohl zu klein und unbedeutend, um diesen mysteriösen Gegnern, bei denen es sich um wahre Bestien gehandelt haben soll, überhaupt aufzufallen. So haben wir wenigstens die Geschichte bewahren können. Mit der Technologie sieht es natürlich anders aus." Sie seufzte. "Irgendwann wurden wir dann von arkonidischen Schiffen entdeckt und in das Große Imperium eingegliedert. Immerhin verlieh man uns einen relativ eigenständigen Status. Und so sind wir da, wo wir heute eben sind." Nicolas dachte nach. Legenden und Mythen gab es viele in der Galaxis. Konnte an den Überlieferungen der Apsulater etwas dran sein? Auszuschließen war es jedenfalls nicht. Allerdings gab es noch eine offene Frage. "Bleibt noch die Sache mit den Rippen!", warf er ein. "Wieso haben Lemurer oder ihre Nachfahren Rippen, während alle anderen bekannten humanoiden Völker der Galaxis stattdessen Brustplatten aufweisen? Mit einer Ausnahme: den Terranern und ihren Kolonialvölkern." "Du stellst die Frage falsch!", erklärte Walaggar. "Wir haben deswegen keine Brustplatten, weil wir nichts mit der akonisch-arkonidischen Linie zu tun haben. Dieser Teil der Frage ist also einfach zu beantworten. Zum zweiten Teil - wie gesagt, die Frage ist falsch gestellt. Warum haben Terraner ebenfalls Rippen?" "Ich weiß, worauf Du hinaus willst!", mischte sich Pierre ein. "Terraner könnten nach Deiner Theorie ihrerseits von lemurischen Kolonisten abstammen, richtig?" Walaggar nickte. "Diese Theorie hat nur einen Haken!", behauptete Pierre. "Wie ist es dann zu erklären, dass nahezu alle Tiere der Erde ebenfalls Rippen statt Brustplatten oder ähnliches aufweisen? Selbst Tiere, die vor Millionen Jahren ausgestorben sind, hatten Rippen!" "Bleibt als Erklärung die Parallelentwicklung übrig!", schlug Walaggar vor. "Parallelentwicklungen kommen in der Natur übrigens häufiger vor, als man glaubt und..." In diesem Moment erhöhte sich die Lautstärke der Musik drastisch. "Oh je!", rief Walaggar, "es ist 22:30. Das bleibt jetzt so!" "Wollen wir nicht zu uns fahren?", schrie Thana. "Hast du etwas dagegen, Wally?" Wally hatte nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden. Gemeinsam verließen sie die Bums-Bar. "Unser Haus ist nicht leicht zu finden!", erklärte Thana. "Am besten, wir achten beide darauf, dass wir uns nicht verlieren. Und Du folgst uns einfach!" "Vielleicht fährt jemand bei mir mit?", fragte Wally. "Du, Pierre?" Pierre nickte. "Gern!" Wally und Pierre stiegen in ein kleines Fahrzeug und folgten dem Buffalo. "Das funktioniert doch ganz prächtig!", freute sich Thana. "Ich habe ihr natürlich klar gemacht, dass Du für sie tabu bist. Aber bei Pierre habe ich ihr freie Hand gelassen - und das nutzt sie jetzt." Nicolas schüttelte den Kopf. "So läuft das also bei Euch Frauen!", stieß er aus. "Natürlich!", gab Thana zurück. "Wusstest Du das etwa nicht? Was denkst Du denn, was Frauen besprechen, wenn sie sich gemeinsam für eine halbe Stunde auf die Damentoilette begeben?" "Jedenfalls nichts Gutes, soviel war mir immer schon klar!", entgegnete Nicolas düster. Nach einer guten halben Stunde erreichten sie das Sommerhaus. Vorsichtig rollte der Buffalo über das Gelände. Schließlich parkte Nicolas das Fahrzeug an seinem gewohnten Platz. Wally hielt ein Stück entfernt. "Da sind wir, Wally!", rief Thana aus. "Ist das nicht ein tolles Haus? Und einen Pool haben wir auch. Den kannst Du jetzt in der Dunkelheit nicht so gut erkennen!" Sie betraten das Haus und ließen sich im gemütlichen Aufenthaltsraum nieder. Thana überredete Wally, ihr in der Küche zu helfen. Nach wenigen Minuten kehrten die beiden zurück. Dieses Mal hatte Thana einen Servierwagen nutzen müssen, um die diversen Getränke und Snacks zu transportieren. Nach kurzem Smalltalk kam Nicolas zum eigentlichen Thema. "Was treibst Du eigentlich am Institut, Wally? Verbotene Forschung?" Wally nickte. "Sicher. Thana hat mir übrigens schon in der Bums-Bar von Eurer Mission erzählt, Ihr braucht also nicht um den heißen Brei herumzureden." "Und Du warst trotzdem bereit, Dich uns anzuschließen?", fragte Nicolas überrascht. "Warum nicht?", fragte Walaggar. "Es ist eine Sache, sogenannte 'verbotene Forschung' zu betreiben. Es ist eine andere Sache, mit seinen Forschungen Feinde des Imperiums zu unterstützen. Falls Euer Verdacht zutrifft, bin ich hundertprozentig auf Eurer Seite. Wenn Ihr dagegen nur gegen die am Institut betriebene Forschung herumstänkern wollt, liegt der Fall natürlich anders." "Das ist eine sehr ehrenhafte Einstellung, die ich völlig nachvollziehen kann!", meldete sich Pierre zu Wort. "Sehe ich genauso!", gab ihm Nicolas recht. "Bisher haben wir auch nur einen Verdacht. Wir wissen allerdings auch sehr wenig über das, was am Institut wirklich getrieben wird. Was machst Du zum Beispiel eigentlich genau, Wally?" Wally lachte. "In meinem Fall ist das ganz einfach. Ich versuche nur, den Übermenschen zu züchten!" Pierre starrte sie entsetzt an. "Jedenfalls war das die Begründung, mit der sie mich bei der Universität von Arkon rausgeworfen haben. Einstimmiges negatives Urteil der Ethikkommission. Der Witz dabei ist: Kaum war ich draußen, meldeten sich genau die Vertreter derjenigen Völker, die auch in der Ethikkommission saßen, bei mir, um mich für ihre Zwecke zu rekrutieren. Arkoniden, Aras, Akonen, aber auch Terraner. Genauer gesagt Ertruser, Oxtorner und Meredier. Natürlich niemals offiziell, versteht sich. Militärische Geheimdienste setzten ihre Leute auf mich an, in der Hoffnung, künftig mit "Übersoldaten" arbeiten zu können. Aber auch Sportorganisationen einzelner Planeten schickten ihre Emissäre. Die Überschweren wollten endlich bei der galaktischen Olympiade mit den Ertrusern gleichziehen. Die Ertruser ihrerseits wollten sicherstellen, dass den Überschweren genau das niemals mehr gelingen wird. Na, und so weiter. Am Ende gelang es mir, mich komplett allen Nachstellungen zu entziehen. Mit Hilfe eines Springer-Handelsschiffs gelangte ich nach Sepzim. Hier findet mich keiner; hier kann ich machen, was ich will." "Ich verstehe langsam", überlegte Nicolas. "Aber was hat es nun mit dem 'Übermenschen' auf sich? Ist es wirklich Dein Projekt, 'Übermenschen' zu 'züchten'?" "Wenn man es polemisch formuliert und dabei das Ziel verfolgt, mich wissenschaftlich zu diskreditieren, kann man es natürlich so ausdrücken!" Walaggar breitete ihre Hände aus. "Tatsächlich ging es mir darum, eine wirksame Therapie gegen ALS, also Amyotrophe Lateralsklerose, zu entwickeln." Sie bemerkte das völlige Unverständnis in den Augen ihrer Gesprächspartner. "Noch nie gehört? Myatrophe Lateralsklerose? Lou-Gehrig-Syndrom? Charcot-Krankheit?" Thana, Nicolas und Pierre schüttelten einhellig den Kopf. "Es handelt sich um eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Ursache: unbekannt. Heilbarkeit: nicht gegeben. Der Tod tritt unweigerlich nach drei bis fünf Jahren ein. Im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass Deine Motorneurone, also diejenigen Nervenzellen, die für Deine Muskelbewegungen verantwortlich sind, der Reihe nach ausfallen." "Und was macht Du dagegen?", wollte Thana wissen. "Es gibt nur zwei Ansätze, die wirklich etwas bringen!", erklärte Walaggar. "Entweder, man repariert nachhaltig, die betroffenen Nervenzellen mittels nanotechnologischer Implantate. Das funktioniert allerdings nur in einem sehr frühen Stadium der Krankheit. Die Wirksamkeit dieser Therapie hängt also davon ab, dass die Krankheit sehr früh diagnostiziert wird, was leider in den seltensten Fällen geschieht." Sie leerte ihr Glas Sauvignon Blanc und schenkte sich nach. Thana hatte mehrere Flaschen als Reserve auf den Servierwagen geladen. "Der zweite Ansatz besteht daher folgerichtig darin, die betroffenen Nervenzellen jeweils durch Nano-Äquivalente zu ersetzen. Das klappt ganz gut - jedenfalls im ersten Jahr der Krankheit. Was im Normalfall ausreichen sollte. Aber denkt man diesen Ansatz weiter und stellt sich theoretisch vor, ihn im Endstadium anzuwenden - dann ist das Ergebnis der 'Nano-Mensch'. Oder, polemisch formuliert, der 'Übermensch'." "Und natürlich kommen Militärs dann sofort auf den Gedanken, bei der Gelegenheit die originalen Neuronen nicht nur Eins-zu-Eins, sondern durch eine 'verbesserte Ausgabe' zu ersetzen!", überlegte Nicolas. "Öh, nicht nur Militärs!", erwiderte Walaggar. "Sportfunktionäre, Kolonialbehörden, die Kolonisten selber. Die Liste ist ziemlich lang." Sie blickte Nicolas an. "Was die Terraner angeht, werden auf Terra natürlich ähnliche Forschungen betrieben. Warum werden Ertruser wohl so dick und satt? Die Sauerei daran ist nur, dass genau die gleichen Terraner sich dann in Ethikkommissionen als die Repräsentanten einer überlegenen Moral aufspielen!" "Was mich angeht, stehe ich völlig auf Deiner Seite!", erklärte Pierre und legte seinen Arm um Wally. Auch Thana und Nicolas nickten zustimmend. "Und solche Projekte sind charakteristisch für die Arbeiten am Institut?", wollte Nicolas wissen. "In gewisser Weise: ja!", antwortete Wally. "Unsere Projekte haben mehrere Aspekte gemeinsam. Es handelt sich selten um Forschungen, die einer einzigen der klassischen Disziplinen zuzuordnen sind. Wir kombinieren vielmehr fast immer mehrere Forschungszweige. Hyperphysik, Materialwissenschaften, Robotik, Positronik, Hyperkristallforschung, Nanotechnologie, Biotechnologie, Neurowissenschaften, Medizin und was auch immer sonst noch Sinn machen könnte. Diese Forschung hat bislang keinen Namen. Wir haben es vermieden, ein Wortungeheuer wie 'positronisch-biologische Roboter' zu kreieren." "Ja, siehst Du!", warf Nicolas ein. "Diese außergewöhnliche Mischung ist genau das Kennzeichen der von unserem Gegner eingesetzten Technologie!" Er beschrieb die von den Fremden eingesetzten Attentäter. "Synthetisierte Gehirne, die ihrerseits psionisch durch modifizierte Hyperkristalle gesteuert werden? Sensibilisierte Werkstoffe? Anreicherung?" Wally schüttelte langsam den Kopf. "Da fällt mir nur ein Name ein. Atsoga." "Atsoga?", wiederholte Nicolas. "Wer oder was ist das?" Wally lachte. "Eine ziemlich mysteriöse und einflussreiche Wissenschaftlerin am Institut. Wenn Ihr wirkliche verbotene Forschung sucht - bei Atsoga werdet Ihr sie finden. Und ja - sie beschäftigt sich primär mit Gehirnmanipulation." "Na, da sind wir aber wirklich einen Schritt weitergekommen!", resümierte Thana. "Jetzt lasst es aber mal für heute gut sein und quält die arme Wally nicht länger. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Es wird Zeit, dass wir zum gemütlichen Teil des Abends übergehen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 06 Juni 2013 - 18:22.

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Geschrieben 06 Juni 2013 - 21:07

5. 15. März 2166, 10:00 CST Dezebar-Stammsitz, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System. Der Dezebar-Stammsitz erwies sich als das genaue Gegenteil des Jahol-Palasts. Er war geprägt von Nüchternheit und dem Versuch, den Eindruck der Moderne zu hinterlassen. "Solche Konstruktionen aus Glas und Metall habe ich schon überall in der Galaxis gesehen!", dachte Botruk. Sie waren niemals so beeindruckend gewesen, wie sich ihre Architekten es wohl ausgemalt hatten. Immerhin hatte Petrok ihren Gleiter in unmittelbarer Nähe zum Gebäude auf einem Besucherparkplatz parken dürfen. Ein längerer Fußmarsch, wie bei Jahol, blieb Botruk also erspart. Auch die Zugangskontrolle orientierte sich an den Kriterien der Zweckmäßigkeit und Nüchternheit. Eine attraktive Springerin nahm ihr Einladungsschreiben entgegen, nachdem sie die Scanner-Schleuse passiert hatten. "Ah, Botruk und seine Leute!", lächelte sie. "Ich schalte für Sie die Kabine rechts außen frei. Die führt Sie in die 7. Etage, direkt zum Besprechungsraum, in dem Sie erwartet werden." Botruk, Prokat und Petrok betraten die Kabine, die sich danach in Bewegung setzte. In der 7. Etage erwartete sie ein hochgewachsener und schlanker Springer. "Dezehol, ältester Sohn von Dezebar!", stellte er sich vor. "Bitte folgen Sie mir!" Nach wenigen Metern erreichten sie den Besprechungsraum. "Dezebar!", stellte sich der Sippenchef vor, ein modern gekleideter Springer mit kurzgeschnittenen roten Haaren und einem ebenso kurzen Bart. "Meinen Sohn Dezehol haben Sie ja bereits kennengelernt. Setzen wir uns doch! Und bitte bedienen sie sich bei den Getränken!" Es war auffällig, dachte Botruk, dass die Dezebar-Leute die Interkosmo-Gepflogenheit des Siezens übernommen hatten, während Jahols Leute das traditionelle springersche Duzen pflegten. Ein weiteres Indiz für ihr Bemühen um Weltläufigkeit. "Es geht natürlich nicht ausschließlich um den Bid auf 50 Tonnen Mivelum-A!", begann Dezebar. "Dieses Geschäft hätten wir auch positronisch erledigen können. Haben Sie unsere Probe bereits ausgewertet?" Diese Eröffnung, dachte Botruk, kenne ich schon. "Wir sind dabei!", merkte er entschuldigend an. "Die Ergebnisse sollten heute im Laufe des Tages verfügbar sein." "Nun". fuhr Dezebar unbeirrt fort, "darum geht es aber nur am Rande. Mich würde primär interessieren, ob es sich um eine einmalige Order oder um den Auftakt einer regelmäßigen Geschäftsbeziehung handelt. Wie wir sie natürlich bevorzugen würden." "Das dachte ich mir!", entgegnete Botruk, der beschlossen hatte, die Verhandlungen abzukürzen. "Wir hatten gestern bereits eine ähnliche Besprechung mit Jahol!" "Jahol!", stieß Dezebar den Namen seines Konkurrenten wie ein Schimpfwort aus. "Dieser Betrüger mischt sich grundsätzlich in alle Geschäfte ein." Er lehnte sich zurück. "Jahol ist ein ewiggestriger Springerpatriarch, der sich an überholte Riten klammert und auf Sepzim gerne den Imperator spielen möchte. Diese Zeiten sind aber lange vorbei." "Das mag sein!", entgegnete Botruk. "Nichtsdestoweniger, um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, denken wir in der Tat an eine regelmäßige Geschäftsbeziehung - für deren Gestaltung uns seitens Jahol bereits ein Angebot vorliegt." Dezebar winkte ärgerlich ab. "Jahol verfügt überhaupt nicht über die Mengen an Mivelum-A, um ein regelmäßiges Geschäft in dieser Größenordnung anbieten zu können. Vielleicht bringt er fünfzig Tonnen zusammen, mehr aber auch nicht. Die hat er sich im Laufe der Zeit zusammengekauft. Entweder von der Bank oder - über Dritte - aus unseren Beständen!" "Auch das mag sein!", räumte Botruk ein. "Auch wir würden eine Zusammenarbeit mit Profis bevorzugen - solange die Konditionen stimmen. Aus diesem Grund haben wir einen Vertragsentwurf erarbeitet, auf dessen Basis wir langfristig zusammenarbeiten könnten. Warten Sie, ich sende Ihnen das Dokument eben via MOHY." Er betätigte einige Tasten seines MOHYs. Wie üblich, verriet das "Pling!", das der Empfänger die Nachricht erhalten hatte. "Die wesentlichen Eckdaten", erläuterte Botruk. "Wir erhalten in der Zukunft Mivelum-A der gleichen Güteklasse, wie wir sie in der Warenprobe hoffentlich werden feststellen können, zu einem Preis, der zehn Prozent unterhalb des Mittelwertes liegt, wie er jeweils zur Orderabgabe an der Pessima-Börse notiert wird. Natürlich wird dabei jeder Deal außerhalb der Börse abgewickelt. Voraussetzung dafür ist eine Mindestbestellmenge von 50 Tonnen pro Monat. Diese Konditionen gelten ebenfalls für die aktuelle Order." Dezebar überlegte. "Wir müssen uns den Entwurf natürlich im Detail ansehen!", schränkte er ein. "Aber grundsätzlich sollten wir damit leben können!" "Es kommt allerdings noch ein kleiner Punkt hinzu!", warnte Botruk. "Die Botruk-Sippe verfügt seit kurzem über das Handelsmonopol für alle Produkte des Planeten Styria." "Ah, der styrische Rammelbock!", warf Dezehol enthusiastisch ein, wofür er einen bösen Blick seines Vaters erntete. "Der Rammelbock ist nur eines der vielfältigen styrischen Produkte!", erklärte Botruk. "Die Details sind in Anhang 2 unseres Vertragsentwurfs aufgelistet. Anhang 1 fehlt im Moment; dazu benötigen wir die Ergebnisse der Mivelum-Analyse, da hier die Gütekriterien für die Warenlieferungen festgelegt werden. Wie auch immer, wir erwarten an dieser Stelle ebenfalls eine gewisse Mindestabnahme seitens der Dezebar-Sippe." "Auch hier sehe ich kein prinzipielles Hindernis!", erklärte Dezebar. "Wie gesagt, die Details werden noch zu prüfen sein, aber ich denke, dass wir wohl zusammen finden werden. Machen wir es so: wir sehen uns den Vertragsentwurf im Laufe des Tages an, Sie warten auf die Mivelum-Analyse und senden uns im Laufe des Nachmittags eine vollständige Vertragsversion inklusive des Anhangs 1. Sollten wir Änderungsvorschläge haben, kommunizieren wir diese über unsere MOHYs. So, wie ich das sehe, können wir heute noch zu einem Abschluss kommen. Eine positronische Unterschrift sollte Ihnen ja reichen." "Selbstverständlich!", erklärte Botruk und erhob sich. "Dann sollten sich jetzt alle Seiten an die Arbeit machen. Hat mich sehr gefreut! Die Zusammenarbeit mit effizienten Profis ist mir immer ein Vergnügen!" In der Kabine überlegte sich Botruk, wo er den Nachschub an styrischen Produkten her nehmen würde. Er würde die BOTRU IX nach Sepzim ordern müssen - und die BOTRU VIII nach Terra, Region Steiermark.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 07 Juni 2013 - 19:31.

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Geschrieben 06 Juni 2013 - 22:33

15. März 2166, 10:00 CST
Komago, Sepzim, Sepzimor-System.

Das "Pling!" seines MOHYs schreckte Nicolas aus seinem Schlaf. Er fuhr hoch - und rammte seine Oberlippe gegen Thanas Kinn. Ein Schmerzensschrei entfuhr ihm, während Thana ihr Kinn betastete. "Hast Du sie noch alle?", fragte sie. Ihr Ärger verflog allerdings angesichts der blutenden Lippe. "Mein armer Liebling!", tröstete sie Nicolas, der mit seiner Zunge die glücklicherweise geringfügige Blutung einzudämmen versuchte. Schließlich fand er sein MOHY und überprüfte die 'Urgent Message'. "Ah, die Mivelum-Analyse!" Er wälzte sich aus dem Bett, zog seine Shorts an und ließ sich in einen der Sitze fallen.

"Schatz, es wäre sehr lieb von Dir, wenn Du mir etwas zum Wachwerden bringen könntest. Einen Kaffee vielleicht? Und ein Wasser?"

Thana widerstand dem Wunsch, ihn zum Teufel zu schicken. Immerhin hatte er eine blutende Oberlippe. Mit verkniffenen Augen orientierte sie sich in Richtung der kleinen Küchenzeile, die Teil ihrer Suite war. Sie war zwar nicht annähernd mit der Küche des Gemeinschaftsraums vergleichbar, erfüllte jedoch die aktuell zur Debatte stehenden Zwecke mehr als ausreichend.

Nicolas versuchte, sich auf die Message zu konzentrieren, als ihn ein Schmerzensschrei Thanas ablenkte. Thana war mit ihrem nackten Fuß gegen einen Schrank gelaufen und jammerte laut. Nicolas schleppte sich ebenfalls in Richtung Küche, nahm Thana in die Arme und küsste ihre Stirn. "Mein Liebling!", tröstete er sie. "Ich glaube, Dir täte ein Kaffee und ein Wasser auch ganz gut!" Gemeinsam bereiteten sie die Getränke zu und trugen sie vorsichtig zu ihrer Sitzgruppe.

Erneut machte Nicolas den Versuch, seine Message zu lesen. Es war eine Nachricht von 'Fidji' Kiriawate, einem der terranischen Mivelum-Experten an Bord der JUNO, wohin die Mivelum-Proben offenbar von der VONDAR verfrachtet worden waren. Kiriawate hatte die Nachricht in drei Teile gegliedert. Der erste und der dritte Teil waren nur für den internen Gebrauch bestimmt. Der zweite Teil bildete die offizielle Analyse.

Im ersten Teil hatte Kiriawate die Vergleichswerte für konventionelles Mivelum aufgelistet, das früher von Thanas Vater auf Sepzim eingeführt worden war und mittlerweile nur noch als Mivelum-B gehandelt wurde:

Transparente, hellblau strahlende Quarzkristalle
Atomgewicht 0 – 256 (m1 0, m2 80 x 2)
Zwei Slots für m Partikel, beide mit m2 besetzt
Durchschnittliches Atomgewicht 125,44
Anteil an 30Si 36,8 %
Maximale Hb-Partikel 49.836
Natürliche Oszillationsfrequenz 160,18 GHz (t 53)
Maximale Kalup-Zahl 156.160 (k 610, Atomgewichtsspanne 256)
Belastungsstabil (o 1168)
Maximale Energieeinstrahlung pro cm3 197.1484 Watt
Energieausbeute 104.134 hyerg

"Kommt mir bekannt vor!", nickte Thana, die sich an Nicolas gelehnt hatte.
"Sei vorsichtig mit dem Kaffee, Schatz!", warnte Nicolas. "Ich möchte heute Morgen nicht auch noch verbrüht werden!"
Gehorsam stellte Thana ihre Tasse auf dem kleinen Beistelltisch ab.

Im zweiten Teil erfolgte die Analyse der erhaltenen Warenprobe. Diese entsprach in beiden Fällen den Anforderungen hochwertigen Mivelums der Güteklasse A. Entsprechend würde Prokat den Text unverändert in beiden Dokumenten verwenden können.

Atomgewicht 0 – 256 (m1 0, m2 80 x 2)
Zwei Slots für m Partikel, beide mit m2 besetzt
Durchschnittliches Atomgewicht 125,44
Erhöhte Oszillationsfrequenz 416,58 GHz bei 26 t
Maximale Kalup-Zahl unverändert 156.160
Maximale Energieeinstrahlung pro cm3 514.328 Watt
Energieausbeute 271.619 hyerg

"Fast die dreifache Energieausbeute!", bemerkte Thana anerkennend. "Das sind schlechte Nachrichten für meinen Vater!"

"Oder auch nicht!", verwies Nicolas auf den dritten Teil der Message. Hier erklärte Kiriawate, wie er mittels einer m2 Maximierung zur Anhebung der Atomgewichtsspanne eine weitere Qualitätssteigerung herbeiführen konnte:

Durchschnittliches Atomgewicht 505,34
Erhöhte Oszillationsfrequenz 416,58 GHz bei 26 t
Maximale Kalup-Zahl erhöht auf 624.640
Maximale Energieeinstrahlung pro cm3 557.417 Watt
Energieausbeute 312.200 hyerg

"Nicht ganz so beeindruckend, aber immerhin!", gab Thana fachmännisch zu. "Was lernen wir nun daraus?"

"Mehrere Dinge!", dozierte Nicolas. "Erstens verfügen offenbar sowohl Jahol als auch Dezebar über hochwertiges Mivelum. Keiner von beiden ist ein einfacher Betrüger!"

"Hab ich immer gesagt!", erklärte Thana. "Wenn es irgendwelche dunklen Lieferanten gibt, machen beide Geschäfte mit ihm!"

"Zweitens gibt es mehrere Stufen im Rahmen der Mivelum-Anreicherung. Genauer gesagt gibt es zwei. Die Terraner haben offenbar beide im Griff. Die Fremden ebenfalls - sie liefern an die Springer aber nur die Resultate der ersten Stufe."

"Und Ausgangsmaterial ist immer 'unser' gutes altes Mivelum von Falkan. Mein Vater ist vielleicht nocht nicht ganz aus dem Rennen!", erkannte Thana.

"Und schließlich drittens: wir wissen immer noch nicht genau, wer und wo genau diese Anreicherung vornimmt. Im Moment haben wir zwei Kandidaten. Atsoga und ihre Gruppe am Institut - oder doch die Fremden direkt, irgendwo auf Sepzim. Aber das werden wir auch noch herausfinden."

Er machte sich daran, die Message zu editieren und die für Prokat relevanten Teile an diesen, mit einem kleinen Kommentar versehen, weiterzuleiten. Danach schaltete er seinen MOHY in den Standby-Modus und leerte seine Tasse Kaffee.

"Geht´s Dir besser?", fragte Thana interessiert. Nicolas nickte.

Thana war befriedigt. "Mir auch. Und ein bisschen Zeit bleibt uns auch noch vor den nächsten Aktivitäten. Gehen wir nochmal ins Bett?"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 07 Juni 2013 - 21:15.

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#30 Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Juni 2013 - 12:21

15. März 2166, 10:17 CST An Bord der BOTRU VII, Sepzim, Sepzimor-System. "Interessante Nachrichten!", rief Prokat, während er die Zentrale der BOTRU VII betrat. "Wir haben die Analyseergebnisse der Warenproben. Beide Proben entsprechen der von uns gewünschten Qualität. Und jetzt das Allerbeste: Sie sind quasi identisch!" Botruk lachte. "Soll ich Dir sagen, was ich vermute, Prokat? Die mysteriösen Lieferanten spielen mit Jahol und Dezebar das gleiche Spiel wie wir. Sie handeln einfach mit beiden Seiten - ohne, dass jeweils die andere Seite darüber Bescheid weiß!" Er lachte erneut. "Warum sollen Andere nicht auf die gleiche schlaue Idee kommen wie wir?" Er winkte Prokat zum Besprechungstisch. "Setzen wir uns! Hast Du schon den Anhang 1 zu den Verträgen vorbereitet?" Prokat nickte. "War eine einfache Sache von Kopieren und Einfügen!" Botruk grinste. "Also gut, dann kann es losgehen. Fangen wir mit Jahol an. Dem schicke ich eine Message. Wir nehmen sein Vertragsangebot an, unter den folgenden Bedingungen. Anhang 1 wird Teil des Vertrages. Und er unterzeichnet vorab die Bestellung für alle styrischen Produkte, die wir noch an Bord haben. Im Gegenzug bestätigen wir sein Angebot für unser Bid an der Rohstoffbörse. Damit ist diese Position so gut wie glattgestellt - wenn er dann geliefert hat. In dem Moment, in dem beide Deals über die Bühne gegangen sind, kriegt er seinen unterzeichneten Vertrag. Warte, ich formuliere das kurz." Botruk fingerte eine Weile an seinem MOHY, während Prokat sich die weiteren Schritte überlegte. "So!", sagte Botruk befriedigt, "die Nachricht ist raus. Jetzt bist Du an der Reihe; ich habe Jahol angekündigt, dass er den Anhang 1 direkt von Dir erhält!" "Kein Problem!", nickte Prokat. Nach wenigen Sekunden ging auch seine Nachricht an Jahol. "Was Dezebar angeht", erklärte er seine Gedanken, "so benötigt er einfach nur diesen Anhang 1. Danach muss er nur noch dem Vertragsentwurf zustimmen!" "Genauso ist es!", stimmte Botruk zu. Prokat versandte den Anhang folgerichtig auch an Dezebar. "Jetzt heißt es abwarten!", verkündete Botruk. "In der Zwischenzeit... Wir müssten doch noch die eine oder andere Flasche von dem Sauvignon Blanc gebunkert haben!" Er kramte in dem kleinen Schrank der Besprechungsecke. "Ah, da haben wir sie ja!", triumphierte er und kehrte mit zwei Gläsern und der geöffneten Flasche zurück. "Auf unseren Erfolg!", prostete er Prokat zu. Sie hatten die Flasche noch nicht einmal halb geleert, als ein "Pling!" sie in ihren Gedanken unterbrach. Botruk widmete sich seinem MOHY. "Ah, Jahol!" Er grinste. "Jahol akzeptiert alle unsere Bedingungen! Anbei die Bestellung für alle styrischen Produkte!" Er lachte dröhnend und rief nach Petrok, der sich nach wenigen Sekunden der Besprechungsecke näherte. "Sind alle styrischen Produkte auslieferfähig?", erkundigte sich Botruk. "Wie angeordnet!", bestätigte Petrok. "Können direkt abgeholt werden!" "Und das werden sie auch!", lachte Botruk. "Im Lauf der nächsten Stunde kommen mehrere Transporter von Jahol. Es geht alles raus! Wir brauchen den Platz auch, denn parallel erhalten wir 50 Tonnen Mivelum-A." "Ich kümmere mich drum!", versprach Petrok, während Botruk sich ins Netz der Pessima-Börse einwählte und Jahols Angebot bestätigte. Kaum hatte er die Operation abgeschlossen, als eine weitere Nachricht eintraf. Es war Dezebar. "Dezebar bestätigt Anhang 1. Sie nehmen alle unsere Bedingungen an und übersenden im Anhang die unterzeichneten Verträge!" Er beeilte sich, seinerseits die Verträge mit einer positronischen Signatur zu versehen, bevor er sie an Dezebar zurücksandte. "Morgen trifft die BOTRU IX ein!", erklärte Botruk. "Mit Nachschub aus 'Styria'. Auf dem Rückflug kann sie die 100 Tonnen Mivelum nach Reno-City transportieren." "Ich werde mich wohl ebenfalls an Bord der BOTRU IX begeben. Es wird für mich dann nämlich eine Menge Arbeit in Reno-City anfallen!" "Kein Thema!", erklärte Botruk. "Dann halte ich den Kontakt zu Deinen Spezialisten eben selber aufrecht!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 07 Juni 2013 - 21:24.

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