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[Arl Tratlo]

18. März 2166, 15:15 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Nett!", befand Basnal, "Wenn auch nicht ganz so geräumig wie Euer Sommerhaus!" Sie war mit Thana direkt zu "ihrem" neuen Domizil gefahren, dem Gelände, das den östlichen Nachbar des "Sommerhauses" ausmachte. Es war Zeit, dieses zu begutachten, urteilte Basnal. Immerhin wollte sie heute bereits die Nacht in dem Haus verbringen. Es gab zweifellos viel zu tun. Sie hatte sich bereits mit Thana darauf geeinigt, einen gemeinsamen Besuch im Supermarkt Komagos zu unternehmen. Zur Not ließen sich auch etliche SKY-Boxen aus den Beständen der JUNO herbeischaffen. Diese Überlegungen machten jedoch nur einen Teil der Gründe aus, die dazu geführt hatten, dass sich die beiden Mädchen nun in Basnals neuem Domizil niederließen. Basnal hatte noch ein anderes Motiv im Hinterkopf. Sie wollte ein ungestörtes Gespräch mit Atlan führen. Es sprach für Thana, dass Basnal sie nicht als Störung empfand. Dennoch hatte Basnal Thana empfohlen, sich in dem kommenden Gespräch mit dem Größten aller Arkoniden zurückzuhalten. Thana hatte dieser Empfehlung nicht bedurft. Vor Atlan hatte selbst die eigenwillige Arkonidin Respekt. Atlan meldete sich unmittelbar, nachdem er die "Call Request"-Message von Basnals MOHY erhalten hatte. Thana sog die Luft ein. Sie hat noch größeren Respekt vor dem Arkoniden als ich dachte, überlegte die Baalol amüsiert. "Basnal!", stieß Atlan aus, während er einen fragenden Blick auf Thana warf. "So ist es, verehrter Lordadmiral!", erwiderte Basnal. "Und dies ist Thana. Eine junge Arkonidin, der wir allerlei Einsichten und Erkenntnisse auf Sepzim verdanken!" "Freut mich!", erklärte Atlan. "Aus welchem Haus stammen Sie, Verehrteste?" "Aus dem Khasurn Falkan, Lordadmiral. Wie nahezu alle Arkoniden in Demetria!", antwortete Thana respektvoll. "Ich bin sehr erfreut!", wiederholte Atlan. "Allerdings vermute ich, dass Thana nicht der Grund Ihres Anrufes ist, Basnal. Worum geht es? Haben Sie neue Erkenntnisse? Oder brauchen Sie meine Hilfe bei einer Recherche?" "Ja - und nein!", erwiderte Basnal mit ihrem Lieblingsspruch. "Ja, ich habe neue Erkenntnisse. Und nein, ich brauche keine Recherche." "Dann schießen Sie mal los!", ermunterte sie Atlan. "Sicher. Sie sollten sich allerdings auf einige schockierende Neuigkeiten gefasst machen!", warnte Basnal. Atlan winkte ab. "Andere Neuigkeiten bekomme ich erst gar nicht zu hören." "Nun gut!", begann Basnal. "Entgegen unseren Vermutungen ist die absolut ungewöhnliche - um nicht zu sagen fremdartige - Technologie des Gegners keineswegs in einer anderen Galaxis oder gar in einem anderen Universum entwickelt worden. Sie ist tatsächlich hausgemacht. Vizeadministrator Bull hat Recht behalten." "Was selten genug vorkommt!", konstatierte der Arkonide. "Aber in der Tat. Das ist eine Überraschung! Akonen? Aras? Springer?" "Näher!", verneinte die Baalol. "Viel näher!" Sie versuchte, zum entscheidenden Punkt zu kommen. "Die eigentliche Sensation besteht jedoch darin, dass wir den eigentlichen Geldgeber der notwendigen Technologieentwicklung identifiziert haben. Und hier sind beträchtliche Summen im Spiel. Seit mehr als hundert Jahren übrigens!" "Und wer ist das?", fragte der Arkonide erregt. "Nun reden Sie doch schon!" "Bei diesem Geldgeber", fuhr Basnal fort, "handelt es sich um den zumindest laut Geschichtsbüchern bedeutendsten Arkoniden aller Zeiten. Atlan da Gonozal." Sie machte eine Geste des Bedauerns. "Dieser Geldgeber sind Sie!" "Was?", stieß Atlan ungläubig aus. "Das müssen Sie mir näher erklären!" Seine Augen tränten, ein deutliches Zeichen seiner hohen Erregung. "Sicher!", seufzte die Baalol und erläuterte die Geschichte des 'Hyperman'-Projekts und die Zusammenhänge zur bis dato erkannten Technologie des Gegners. Atlan war fassungslos. Er griff sich verzweifelt in seine langen Haare und senkte den Blick nach unten. Basnal hütete sich, ihn zu unterbrechen. "Es ist unglaublich!", gab er nach einer halben Minute von sich. "Manchmal denkt man schon, dass die alten terranischen Bürokratien mit ihrem Wahlspruch Recht hatten!" "Welcher war das?", wollte Basnal wissen. "Wer nichts macht, macht nichts verkehrt!", erwiderte Atlan. Er ließ sich schwer atmend in seinem Sessel zurückfallen. "Wer hätte je für möglich gehalten, dass Forschungen, die in völlig anderem Kontext vor Jahrzehnten begonnen wurden, zu solchen Konsequenzen führen würden?" "Ist es nicht immer so?", fragte die Baalol. "Fragen Sie die Laurins, die als erste ihrer Art Kontakt mit den Mechanica-Wesen aufgenommen haben, ob sie sich die Folgen so vorstellen konnten, wie sie eingetreten sind! Um nur mal ein Beispiel zu nennen!" "Wem sagen Sie das?", erwiderte der Arkonide müde. "Was denken Sie, wie oft ich solche verhängnisvollen Entwicklungen in der Geschichte selbst angestoßen habe?" Er atmete aus. "Ich will aber nicht ins Erzählen geraten. Jedenfalls muss diese Geschichte unter allen Umständen äußerst sensibel behandelt werden. Die politischen Folgen wären unabsehbar! Die USO wäre das Gespött der Galaxis! Meine eigene Position wäre auf Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, unterminiert! Ich..." "Ich weiß!", unterbrach ihn die Baalol. "Die Sache muss mit allen Mitteln vertuscht werden!" Sie überlegte. "Das wird aber Geld kosten!" Atlan winkte ab. "Geld spielt keine Rolle!" Er war aufgestanden und marschierte aufgeregt hin und her. "Wichtig ist vor allem", dozierte er, "dass der Terraner nichts davon erfährt!" "Rhodan?", fragte Basnal. "Genau der!", antwortete Atlan. "Garantieren kann ich dafür nicht!", bedauerte Basnal. "Immerhin sind in unserem Team überwiegend Terraner tätig. Morgen trifft zudem mit Ishy Matsu ein Mitglied des Mutantenkorps ein, dass wir dringend brauchen, um im Detail weiterzukommen. Sie wird die Zusammenhänge natürlich erfassen." Sie schüttelte den Kopf. "Auf mich können Sie sich natürlich verlassen!" "Auf mich ebenfalls!", mischte sich Thana ein und salutierte. "Dashe Tussan Gosner!" Atlan wirkte irritiert. "Auf der anderen Seite", überlegte Basnal, "ist das vielleicht auch gar nicht so schlimm!" "Wie meinen?" Atlan wirkte immer noch irritiert. "Die Sache kann man nämlich auch anders sehen!", erklärte die Baalol. "Am 31. Dezember 2114 haben Sie offiziell als Imperator von Arkon abgedankt. Zum damaligen Zeitpunkt war von den heutigen Protagonisten noch niemand geboren!" Sie kam zum entscheidenden Punkt. "Im Grunde ist das Ganze ein Problem Ihres Rechtsnachfolgers, also des Großadministrators des Vereinten Imperiums. Mit anderen Worten - ein Problem von Perry Rhodan!" "Ich vertraue Ihnen die Sache an!", erklärte Atlan seltsam abwesend. "Sie bekommen das Problem in den Griff! Und wie gesagt - Geld spielt keine Rolle! Bleiben Sie mit mir in direktem Kontakt!" Er beendete das Gespräch. Basnal schaltete ihr MOHY auf Stand-By und blickte auf Thana. Dann begann sie, schallend zu lachen. "Was ist los?", wollte Thana wissen. "Du solltest Dir die Sache mit der Auspolsterung wirklich noch mal überlegen!", erklärte die immer noch um ihre Fassung bemühte Baalol. Thanas Reaktion bestand in einem verständnislosen Blick. "Es ist Dein Predator!", erklärte Basnal geduldig. "Die Oberteile passen Dir nämlich nicht besonders gut. Sie sind - äh - falsch modelliert." Sie hüstelte. "Außerdem ist es ein Einsatzanzug und keine Paradeuniform!" Thana verstand immer weniger. Sie brachte endlich einen Laut des Unverständnisses hervor, der sich wie "Hä?" anhörte. "Also gut!", machte Basnal der Sache ein Ende. "Beim Salutieren ist Dir das rechte Oberteil verrutscht. Deswegen war Atlan gegen Ende des Gesprächs so unkonzentriert. Er hat die letzten Sätze vermutlich gar nicht mehr in ihrer vollen Bedeutung erfassen können!" Sie blickte Thana an. "Der ehemalige Imperator von Arkon hat die letzte halbe Minute auf Deine wirklich beeindruckende rechte Brustwarze gestarrt!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 26 Juni 2013 - 09:08.

[Arl Tratlo]

18. März 2166, 15:20 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Früher oder später", erklärte Garth, "werden wir uns entscheiden müssen!" Sie saßen in großer Runde beisammen - Garth, Wally, Noarto, Alice, Willy, Pierre und Nicolas - und waren auf das Thema der taktischen Vorgehensweise gekommen. Nur Basnal und Thana, die noch nicht zurückgekehrt waren, fehlten. "Wir können Informationen und Puzzlesteinchen zusammenfügen, soviel wir wollen!", führte der Meredier aus. "Irgendwann werden wir handeln müssen. Was die Leute am Institut angeht, besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir deren tatsächliche Rolle mit Hilfe der Telepathin ermitteln können. Sind sie einfach nur beauftragte Mitläufer oder aktive Mittäter? Im zweiten Fall werden sie verhaftet, was bei drei Personen vielleicht noch ohne größeres Aufsehen möglich wäre. Im ersten Fall - muss man sehen. Aber das ist nur ein Teil des Problems. Und zwar der kleinere." Er beugte sich vor. "Solange die beiden Springersippen schwunghaften Handel mit Mivelum betreiben können, ist klar, dass das eigentliche Geschäft hinter den Kulissen weitergeht. Die Fremden erhalten Rohmaterialien, die sie benötigen. Im Gegenzug erhalten die Springersippen Mivelum. Das Know-How, das für die Produktion benötigt wird, ist im Zweifel längst vorhanden. So gesehen, ist das Institut ein Nebenkriegsschauplatz. Wenn auch, zugegeben, ein interessanter." "Gut und schön!", warf Nicolas ein. "Aber worauf willst Du hinaus? Zwischen welchen Alternativen müssen wir uns entscheiden?" "Wenn wir hier einen Schritt vorankommen wollen", dozierte Garth, "dann werden wir über kurz oder lang den Handel unterbinden, die Produktionsstätten des Gegners identifizieren und letztlich ausschalten müssen. Wobei es gute Gründe gibt, anzunehmen, dass diese Produktionsstätten mit der mysteriösen 'Fabrik' in den Xanado-Bergen identisch sind. Dazu gibt es wiederum zwei Möglichkeiten." Er erhob sich und begann, auf und ab zu marschieren. "Ich setze, wenn wir unsere Erfahrungen bei Noarto-Mantara ins Spiel bringen, als gegeben voraus, dass wir auf massive Gegenwehr stoßen werden. Dazu reichen schon die Springer, die uns bei Noarto-Mantara ganz schön eingeheizt haben! Mit unserem Wildtrak allein kommen wir nicht sehr weit. Es ist hier in mancherlei Beziehung anders als auf Trafalgar!" "Wir haben eine Raumflotte in diesem Sektor!", erinnerte Pierre. "Schon klar!", bestätigte Garth. "Das wäre die eine Alternative, von der ich sprach. Massive militärische Intervention, womit wir uns natürlich den Zorn der Springer zuziehen. Von den diplomatischen Konsequenzen wollen wir gar nicht erst anfangen!" Wally und Noarto nickten zustimmend. "Ich hielte das für keine gute Idee!", ergänzte Wally. "Auch wenn Ihr - oder wir - natürlich im Recht seid. Ähh, sind. Ach, was weiß ich." "Und welche Alternative schwebt Dir stattdessen vor?", fragte Nicolas. "Nun ja", begann Garth, "die klassische Geheimdienstarbeit fordert in einem solchen Fall geeignete Maßnahmen zur Ablenkung, Diversion oder Destabilisierung. Im Ernstfall unter Inkaufnahme eines Revolution oder eines Bürgerkriegs!" Er hob abwehrend die Hände, um den Protest von Wally und Noarto im Keim zu ersticken. "So weit würde ich im Fall Sepzim allerdings nicht gehen. Wir brauchen 'weichere' Maßnahmen, die zur Ablenkung, Diversion oder Destabilisierung beitragen. Auch wenn ich im Moment noch nicht weiß, wie diese genau aussehen würden!" "Chaos, Revolution, Bürgerkrieg?", wiederholte Alice grinsend. "Das ist ein Fall für die 'Masters of Madness'." Er breitete die Arme aus. "Welcome to my Nightmare!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 26 Juni 2013 - 09:16.

[Arl Tratlo]

Die Ermittlungen zum Techno-Institut haben den Agenten verblüffende Aufschlüsse über die Natur und die Herkunft der von den Fremden eingesetzten Technologie erbringen können. Nun sollen den Erkenntnissen Taten folgen. Die Agenten ahnen jedoch nicht, dass sie mit ihren Aktionen das CHAOS AUF SEPZIM heraufbeschwören...