Andreas Brandhorst: Diamant
#1
Geschrieben 30 April 2004 - 22:07
#2
Geschrieben 01 Mai 2004 - 17:21
(Georg Christoph Lichtenberg)
#3
Geschrieben 01 Mai 2004 - 18:54
Die ich klasse finde..."zweiundzwanzig Millionen Jahre alte Fraktalbauten der La-Kimisch"
#4
Geschrieben 02 Mai 2004 - 13:56
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#5 Gast_Andreas Brandhorst_*
Geschrieben 02 Mai 2004 - 16:50
#6
Geschrieben 02 Mai 2004 - 18:43
War auch so gedacht.Den Hinweis, dass der Roman nicht wie aus "deutschen Landen" anmutet, verstehe ich als Kompliment ...
(Georg Christoph Lichtenberg)
#7
Geschrieben 02 Mai 2004 - 20:07
#8
Geschrieben 03 Mai 2004 - 19:17
Bearbeitet von nekropole, 03 Mai 2004 - 19:18.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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#9
Geschrieben 03 Mai 2004 - 22:59
#10 Gast_Guest_*
Geschrieben 04 Mai 2004 - 06:25
Hallo mlich (und alle anderen), ich hoffe, dass dich angesichts deiner Skepsis eine angenehme Überrasschung erwartet, wenn du "Diamant" liest. Eins vorweg: Einen "wissenschaftlichen Roman" in der Art von Hard Science wollte ich nicht schreiben; so was interessiert mich nicht. Die psychologischen Aspekte sind mir viel wichtiger. Tauch einfach ein ins Denken und Empfinden der Protagonisten; vielleicht findest du dann Gefallen an der Geschchte ......Auch wenn ich bezüglich der Qualitäten des Romans (insbesondere der wissenschaftlichen) ein wenig skeptisch bin.
#11 Gast_Andreas Brandhorst_*
Geschrieben 04 Mai 2004 - 06:28
#12
Geschrieben 04 Mai 2004 - 17:14
#13 Gast_Andreas Brandhorst_*
Geschrieben 04 Mai 2004 - 17:45
Hallo Dyke, doch, da kommt noch mehr, und ich schätze, es ist auch etwas Visionäres darunter. Übrigens wurde das Taschentuch ausdrücklich als anachronistisch beschrieben, und die Führung der friedvollen Außenirdischen (Kantaki) ist keineswegs nur weiblich, wie sich noch herausstellen wird - es ist eben immer problematisch, schon nach nur einem Kapitel von 26 zu urteilen. Auch hinter der "verschmähten Liebe" steckt mehr, als es zunächst den Anschein haben mag, und für den aufmerksamen Leser dürfte bald klar werden, das von alten Stereotypen hier kaum die Rede sein kann. Es bleibt die Bibliothek mit den Kostbarkeiten ... Und die beiden Söhne von Valdorian. Lies mal weiter, Dyke, vielleicht findest du dann noch das eine oder andere, das dir gefällt. Ein Kapitel ist wirklich zu wenig.Hallo zusammen, leider ist meine Zeit mal wieder sehr knapp bemessen. Meine Do-Tos steigen proportional zu meiner verfügbaren Zeit. Trotzdem habe ich gestern Nacht kurz in den Diamant reingelinst. Es hat gerade für die Chronologie, den Prolog und das 1. Kapitel gereicht. Die Chronologie finde ich sehr gut. Hier ist die Entwicklung übersichtlich und meist verständlich dargestellt. Ich weiß, wo ich mich bewege. Das sollte sich Mr. Reynolds einmal zu Gemüte führen, damit ihm klar wird, welche Entwicklungen er in welchen Zeiträumen voraussetzt. Er berichtet ja nur über ein paar Hundertjahre und verbraucht Ressourcen .. aber das ist ein anderes Thema Wir sind also ungefähr 2.500 Jahre in der Zukunft. Und leider hat die Menschheit immer noch keine Entwicklung durchgemacht. Sie lasst sich zwar durchs All düsen, zersiedelt Planeten, aber sonst ist alles wie heute: Immer noch die gleichen Machtrangeleien, Intrigen, Auge-um-Auge-Spielchen. Und leider auch immer noch die gleichen Stereotypen Hart arbeitender Konzernchef, der für Gewinn über Leichen geht, hat natürlich nur Söhne Der arme Unglücksbotschaftenüberbringer, der sich mit einem Taschentuch (!!) die Stirn wischt. Die ferne, einst für die Karriere verschämte Liebe Die große Bibliothek (11) voller Kostbarkeiten Die friedvollen Außerirdischen, deren Führung natürlich weiblich ist (sonst waren sie ja nicht friedvoll) Alte bekannte Zutaten, die seit Anfang der Weltraum- und Zukunfts-Abenteuer (SF mag ich so etwas nicht mehr nennen) gemischt werden Also werde ich mich zurücknehmen, mich an die Zeiten von Hans Dominik und E.E: Doc Smith erinnern und dem kleinen Dyke von damals die Führung überlassen. Schade, habe etwas mehr Mut zur Vision erwartet. Kommt ja vielleicht noch, obwohl ... LG Dyke
#14
Geschrieben 04 Mai 2004 - 19:07
#15
Geschrieben 04 Mai 2004 - 19:28
Ich bin jetzt im zehnten Kapitel und es gefällt mir inzwischen richtig gut. Allerdings hatte ich auch meine Anlaufschwierigkeiten und wurde erst ab dem 5. Kapitel mit der Story, und vor allem, den Charakteren warm. Mit Valdorian als Protagonist verhällt es sich ein wenig wie mit Dan Sylveste in UNENDLICHKEIT (auch ich möchte Reynolds hier bemühen): man kann ihn eigentlich nicht so recht leiden, und das wirkt anfangs ein wenig hemmend.
Achtung Spoiler!
Die distanzierte Beziehung zwischen ihm und Lidia wird tatsächlich erst ab dem Moment interessant, oder relevant, da sie zerbricht. In der Folge finde ich die Beschreibung von Lidias Weg sehr interessant. Ich hätte mich nicht lumpen lassen und wäre als Konfident mitgereist.
Mit der Anektion von Guraki und dem Anschlag im Xurr-Labyrinth kommt dann auch ordentlich Spannung in die Handlung. (Endlich mal wieder eine Killer-Drohne.)
Überhaupt gefällt mir das "Kantaki"-Universum konzeptionell recht gut. Die Kantaki selbst präsentieren sich zwar anrührend ehrenhaft, aber letztlich scheint der Profit doch ein wichtiges Motiv zu sein. Mal sehen, was da noch kommt.
Schön auch die beschriebenen Szenerien, seien es nun die Uferpromenade von Bellavista, die "schwebende Villa", Orinja oder eben das Labyrinth auf Guraki.
@mlich:
Deine Skepsis kann ich gut nachempfinden. Bin ja auch generell sehr penibel, was naturwissenschaftliche Aspekte anbetrifft. Bis jetzt bin ich aber angenehm überrascht: innerhalb der Parameter die Andreas gesetzt hat ist alles stimmig. Vielleicht ist Cordobans Haar ein bisschen zu effizient ...Auch wenn ich bezüglich der Qualitäten des Romans (insbesondere der wissenschaftlichen) ein wenig skeptisch bin.
Grüße,
Holger
Schnell noch etwas zu Dykes neuem Posting hinzufügen:
Will mal in das selbe Horn tuten: an einer Stelle las ich, die Gentechnik sei eine aufstrebende Industrie. In 2500 Jahren? Heisst das, dass es die Biologen für 2500 weitere Jahre schwer auf dem Arbeitsmarkt haben werden? Oh nein ...Ein Taschentuch zum Schweißabwischen ist im Zeitalter des Tempos schon anachronistisch und dann in 2.500 Jahren
bearbeitet von Holger
(Georg Christoph Lichtenberg)
#16
Geschrieben 04 Mai 2004 - 20:49
Und wenn es nur eine Träne ist...Die Kantaki selbst präsentieren sich zwar anrührend ehrenhaft, aber letztlich scheint der Profit doch ein wichtiges Motiv zu sein.
Bearbeitet von Dave, 04 Mai 2004 - 20:54.
#17
Geschrieben 05 Mai 2004 - 05:09
obwohl es was für mich wäre!!!! aber ich hab mir vorgenommen während der lesezirkel mit aktuellen romanen - meine anderen bücher zu lesen, welche ich auch sehr gern hab lg joeEins vorweg: Einen "wissenschaftlichen Roman" in der Art von Hard Science wollte ich nicht schreiben; so was interessiert mich nicht. Die psychologischen Aspekte sind mir viel wichtiger.
#18
Geschrieben 05 Mai 2004 - 06:56
#19
Geschrieben 05 Mai 2004 - 08:10
also ich bin jetzt bei Kapitel 5 und hab den Fehler gemacht Holgers letztes Posting zu lesen ... ... Anschlag im Xurr-Labyrinth ... Annektion von Guraki ... ich hoffe ich vergesse das sofort wieder. :lookaround:
Die Timeline und das Glossar werde ich mir auch verkneifen, das hat mir schon bei Unendlichkeit einen Teil der Spannung genommen.
Ich mag es mich in ein unbekanntes Universum einzuarbeiten, es zu erkunden, die verborgenen Geheimnise und Rätsel zu entschlüsseln, auch wenn anfangs viele Begriffe unverständlich sind und der geschichtliche Hintergrund fehlt. Das macht aber gerade den Reiz aus.
Und der erste Eindruck? Eigentlich sehr gut muss ich zugeben. So richtig innovativ ist das Kantaki-Universum zwar nicht: da gibt es (natürlich) die uralte, geheimnisvolle, weit überlegene außerirdische Rasse, die eine superwichtige kosmische Aufgabe erfüllt, es gibt uralte geheimnisvolle Artefakte, ausgestorbene Rassen, eine große, latent im Hintergrund lauernde Gefahr, ein akuter, heißer Konflikt ... kurz gesagt, die Space Opera Gattung wird mit Diamant zwar nicht neu erfunden, aber mir gefallen solche Szenarien im Grunde und man merkt den Aufwand der hinter allem steckt. Das ist nichts was man eben so aus dem Ärmel schüttelt. Der unvermeidliche Vergleich mit Perry Rhodan drängt sich schon auf, wenn ich an die hyperdimensionalen Räume denke sie, die PSI-begabten Raumschiffpiloten, usw., ein PR-Leser wird sich sofort zu Hause fühlen.
Allerdings ... der Roman ist stilistisch wesentlich besser geschrieben und die Personen wirken sehr viel lebendiger.
@dyke:
Oho...gleich so kritisch...
Wenn ICH das sagen würde, dabei wollte ich doch Die Arche lesen. Ich habe mir aber vorgenommen mich positiv überraschen zu lassen und werde relativ vorurteilslos an Diamant herangehen. Deshalb bin ich auch sehr nachsichtig in vielem. Was den Verlauf der Geschichte angeht, so erhoffe ich mir durchaus noch einige unerwartete Wendungen.
Nun gut, wir haben es hier mit einer relativ typischen Space Opera zu tun, es wird auch mit Stereotypen gearbeitet. Ich rechne nicht damit diese Personen in der realen Welt anzutreffen. Lidia, zum Beispiel, ist die absolute Traumfrau, natürlich eine perfekte Schönheit, intelligent, selbstbewußt, weiß ganz genau was sie will und ist auch noch psi-begabt... Allerdings empfinde ich die Personen trotzdem erfreulich differenziert beschrieben. Valdorian kommt als ambivalenter Charakter rüber, zwar ein diktatorischer Führer, der ziemlich radikal mit seinen Feinden umspringt (er lässt mal eben so seinen Attentäter ermorden), ist er aber kein wirklicher Unmensch.
@Holger, mlich:
Wissenschaftliche Strenge ist eigentlich das Letzte was ich bei diesem Roman erwartet habe. Deshalb ist mir auch die Plausibilität der Physik dieses Universums relativ egal, solange sie in sich schlüssig und konsistent beschrieben ist. Das Kantaki-Universum hat mit unserem nichts zu tun, es ist ein Parallel-Universum mit eigenen physikalischen Gesetzen und Regeln. Eher mystisch-esoterisch als wissenschaftlich-rational aufgebaut. Ich akzeptiere das. Das gehört für mich zur Bedingung unter der ich diesen Roman lese, sonst würde mir das alles keinen Spaß machen.
@dyke, Dave:
Zum Wandel der menschlichen Natur:
Es scheint irgendwie zu den altmodischen Konventionen vieler Space Operas zu gehören, dass sich die Menschen auch in fernster Zukunft kaum von uns unterscheiden. Die Technologie scheint ebenfalls kaum einen echten sozio-kulturellen Einfluss auszuüben. Ganz im Gegensatz zu unserer realen Welt. Es lohnt aber nicht, darüber allzu viele Gedanken zu verschwenden, das ist einfach nicht das Thema des Romans. Deshalb hat dyke irgendwie schon recht: als Science Fiction im engeren Wortsinn kann man den Roman eigentlich nicht bezeichnen.
Bis jetzt habe ich noch keine Lust an irgendwelchen Details herumzumäkeln. An sich entspricht der Roman ziemlich genau meiner Erwartungshaltung. Mal sehen wie es weiter geht.
Trurl
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#20
Geschrieben 05 Mai 2004 - 08:33
Ups. Tut mir leid, Trurl. Werde den Abschnitt mal als Spoiler markieren.also ich bin jetzt bei Kapitel 5 und hab den Fehler gemacht Holgers letztes Posting zu lesen ...
(Georg Christoph Lichtenberg)
#21
Geschrieben 05 Mai 2004 - 08:45
Nee, er lässt ihn "unfallen"...(er lässt mal eben so seinen Attentäter ermorden)
#22
Geschrieben 05 Mai 2004 - 09:47
Ach Holger nicht so schlimm, der Hinweis war von mir als Spass gedacht... Wer im Lesezirkel mitmacht muss halt damit rechnen, dass ein wenig gespoilert wird. TrurlUps. Tut mir leid, Trurl. Werde den Abschnitt mal als Spoiler markieren.
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#23 Gast_Andreas Brandhorst_*
Geschrieben 05 Mai 2004 - 10:14
@Dave: Der Gates passt doch gut zu Valdorian. Wenigstens gibt's im Kantaki-Universum definitiv kein Windows mehr ... Was die Menschen in der (fernen) Zukunft betrifft: Ich bin ziemlich sicher, dass sich einige zentrale menschliche Dinge nie ändern: Liebe, Hass, Neid, Habgier und so weiter bestimmen seit Jahrtausenden das menschliche Denken, Fühlen und Handeln. Es sind gewissermaßen die Triebfedern des menschlichen Wesens. Was sich zweifellos ändern wird, sind die Umstände des menschlichen Lebens, die Gesellschaftssysteme (hoffentlich!) und die Art des Zusammenlebens. Als Autor einer (epischen) Space Opera steht man da vor einem Problem: Wenn man voll loslegt, läuft man Gefahr, den Leser mit zu viel Exotik abzuschrecken und ihm den Einstieg in die Geschichte zu erschweren. In all dem Unbekannten und Fremden muss er etwas Vertrautes finden, eine Art Ausgangsbasis, von der aus die Forschungsreise losgehen kann. Ich habe in dieser Hinsicht noch viel vor und verweise hier schon mal auf die "spiritualistischen Kolonien, den Islamischen Bund, den Anarchischen Block, Träumerwelten, deren Bewohner künstliche Realitäten der tatsächlichen Wirklichkeit vorzogen, die Enklaven der Entsager, wo man versuchte, mit möglichst wenig Technik auszukommen, die Extremwelten der Neuen Menschen, wo man alle Möglichkeiten der Gentechnik ausnutzte, und andere Planeten, deren Bewohner versuchten, auf ihre eigene Fasson selig zu werden" (Zitat aus "Diamant"). Im "Metamorph" wird es, was die Struktur der Menschenwelten betrifft, eine große Veränderung geben. Mehr möchte ich natürlich noch nicht verraten.... allerdings habe ich an einer anderen Requisite Anstoß genommen, nämlich dem Gemälde von Bill Gates. Furchtbar.
#24
Geschrieben 05 Mai 2004 - 11:56
Bearbeitet von Skydiver, 05 Mai 2004 - 11:57.
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#25
Geschrieben 05 Mai 2004 - 12:33
#26
Geschrieben 05 Mai 2004 - 16:32
das is der marcello - aus DOLCE VITA@joe chip
wo ist denn Marcello geblieben? Ich weis Du bist noch nicht so alt aber Marcello ist eindeutig der Top Avatar.
hier das plakat dazu
dachte die verjüngungskur tut mir eine weile lang gut - übern sommer
dann werd ich ihn wieder aktivieren - mir geht er auch schon ab
also viel spass noch im lesezirkel - werd manchmal vorbei schauen - vielleicht komme ich doch noch auf den geschmack wieder was neues zu lesen
aber ich hab den nabokov zu acht auf ebay ersteigert und daurch einen ganz wässrigen mund auf den russen
lg joe
#27
Geschrieben 05 Mai 2004 - 17:31
Im Grunde stimme ich Dir ja zu.
Was soll man sich schon unter Begriffen wie "hyperdimensionalen" Räumen vorstellen von denen im Roman die Rede ist, oder unter einem "Transraum" der "zwischen den Dimensionen" liegt und als Transportmedium für die Kantaki-Schiffe dient. Unser eigenes Universum kennt keine zusätzlich sichtbaren Raumdimensionen, in denen wir uns bewegen könnten, nicht einmal nach der String-Theorie die sogar mit 10 und 11 Dimensionen hantiert.
Unter "quantisierter Zeit" kann ich mir jetzt auch nichts vorstellen (obwohl man sich nach einigen Quanten-Gravitations-Theorien die Raum-Zeit quantisiert vorstellt), genauso wie ich nicht glaube, dass solchen Begriffen wie "Zeitkondensate", "linearer" und "nichtlinearer Zeit", eine "reale" physikalische Bedeutung zukommt. Möglich, dass das im Roman noch erklärt wird, ich erwarte es aber nicht.
Für mich sind das alles Metaphern, Platzhalter für etwas, das die Romanhandlung ins Rollen bringt.
Wie soll man also zu dieser ganzen Thematik stehen?
Ich mag ebenfalls Science Fiction, in der die physikalische Realität des Universums nicht verfälscht und zurechtgebogen wird und ziehe diese Art der SF gewöhnlich jeder anderen vor (auch bei der Space Opera, deshalb gefällt mir ja Alastair Reynolds so gut).
Soll ich aber nun Diamant allein deshalb verdammen, weil sein Universum mit unserer Physik nicht viel gemein hat? Zumal der Roman einen ganz anderen wissenschaftlichen und intellektuellen Anspruch hat wie ein Roman von Lem oder Egan.
Es gibt in der SF sehr wenig Romane mit Space Opera Hintergrund, die wissenschaftlich einigermassen korrekt bleiben. Eigentlich fallen mir momentan, unter den neueren, nur die Romane von Reynolds, Vinge und Baxter ein - mit Abstrichen, Hamilton und Banks. Selbst der von mir hochgeschätzte Dan Simmons sieht es mit der Physik in seinen Hyperion-Romanen auch nicht so eng und nimmt sich zahlreiche physikalische Freiheiten heraus. Vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet fällt Hyperion ebenfalls durch. Trotzdem funktioniert der Roman als epische Space Opera wunderbar. Simmons kann einfach erzählen, und man sieht ihm gern manche Unlogik nach.
Alle Autoren gehen von mehr oder weniger spekulativen bis unmöglichen physikalischen Voraussetzungen aus. Den ganzen Hyperraum-Kokolores und die fiktiven FTL-Technologien nehme ich den Autoren in der Regel sowieso nicht ab. Das ist aber gar nicht so wesentlich, da bei einer Space Opera der epische Erzählrahmen viel entscheidender ist. Man sollte sich nicht so sehr an hypothetischen Begriffen aufreiben, wenn sie für die eigentliche Geschichte sowieso nur funktionale Bedeutung haben.
Space Opera ist für mich keine wissenschaftliche Phantastik, sie zeigt uns i.d.R. auch keine mögliche oder wahrscheinliche Zukunft auf, sondern es geht primär um ein pralles Leseabenteuer, das in fremde, exotische Welten entführt, mit seltsamen Außerirdischen, das von Geheimnissen, Rätseln und großen Konflikten erzählt, bei denen es um die Existenz der Menschheit, die Galaxis oder manchmal sogar um ganze Universums geht.
Trurl
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#28
Geschrieben 06 Mai 2004 - 08:27
ich habe gestern ebenfalls mit dem Lesen angefangen und die ersten 5 Kapitel durch. Um ehrlich zu sein, ich bin leicht gelangweilt. Voldorian erinnert mich ebenfalls stark an Sylveste aus UNENDLICHKEIT, ein Charakter mit dem man nicht warm wird. Dummerweise ist er bis jetzt die einzige Person, die ausführlich beschrieben wurde.
Womit ich ebenfalls nicht klarkomme ist seine Beziehung zu Lidia. Was findet Lidia an ihm??? Bei der ersten Begegnung lässt sie seine Stellung völlig kalt, im Fahrzeug fällt kaum ein Wort, sie merkt dass Voldorian ihr (aus hormonellen Gründen) kaum zuhört - und trotzdem sind sie plötzlich zusammen. Hinzu kommt, dass sie nur "Vorträge" hält und man über ihre Person nichts erfährt außer dass sie Kantaki Pilotin werden möchte. "Du musst noch viel dazulernen." Hmm... Ich werden darüber einfach mal hinwegsehen da in Rückblenden bestimmt noch erzählt wird, was sich alles zugetragen hat.
Am Ende des 5. Kapitel wird der Krieg gegen die Allianz beschlossen und über den Strategen Cordoban wird gesagt, er "lebte allein für die Planung" und Voldorian bedauert ihn - aber wieso? Er wird mit ihm bestimmt schon lange zusammenarbeiten und Verständnis für ihn haben bzw. seine Talente schätzen? Ganz davon abgesehen dass Voldorian allein einen interstellaren Krieg beschließt...
Über die vielen Begriffe bin ich (leider) auch gestolpert, obwohl die Erklärungen so langsam nachgereicht werden.
Mein letzter Kritikpunkt ist, dass es bis jetzt keine neuen Ideen oder Visionen (im Sinne von Sense of Wonder) gibt. Am interessantesten sind die Diamanten, zwischen denen eine Beziehung besteht und die durch gemeinsame Nähe erneuert wird. Ich hoffe da kommt noch was!
Andreas Brandhorst meinte:
Hast du in Zukunft noch viel vor oder bereits in diesem Roman?In all dem Unbekannten und Fremden muss er etwas Vertrautes finden, eine Art Ausgangsbasis, von der aus die Forschungsreise losgehen kann. Ich habe in dieser Hinsicht noch viel vor und verweise hier schon mal auf die ...
Sullivan
#29 Gast_Andreas Brandhorst_*
Geschrieben 06 Mai 2004 - 09:17
#30
Geschrieben 06 Mai 2004 - 10:48
schön dass du hier aktiv mitmachst! Da macht das Lesen gleich viel mehr Spaß und die Kritik fällt nicht so heftig aus.
Kann natürlich sein.Was Lidias emotionale Reaktion auf Valdorian betrifft. Mangelt es dir da vielleicht an Feingefühl?
Mir ging es hauptsächlich um das erste Kennenlernen. Ich habe keinen Anhaltspunkt gesehen, wieso Lidia sich auf Valdorian einlässt. Als einzige Erklärung fällt mir ein, dass Valdorian "jede Frau haben kann" und Lidia sich im Grunde nur sträubt. Das wäre eine sehr macho-mäßige Perspektive und würde einen dicken Minuspunkt bringen.
Genau das ist der Punkt, die "aktuelle Entwicklung". Als Leser kann ich das jetzt einfach hinnehmen oder mich fragen, wieso es Krieg geben muss. Hinzu kommt das (verständliche) Desinteresse von Valdorian und zurück bleibt ein fader Beigeschmack.Der Krieg: Cordoban beschreibt ihn gewissermaßen als Konsequenz der aktuellen Entwicklung.
Ich werde auf jeden Fall weiterlesen und bin gespannt was noch kommt! Als Autor kann man es sowieso nicht jedem Leser Recht machen - ein Meckerkopp ist immer dabei. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
Sullivan
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