Damit nicht der Eindruck überwiegt, ich hätte BG nur schlecht gefunden, möchte ich nochmal meine Überraschung angesichts des Umstandes betonen, dass, obwohl mich die Serie bemerkenswert oft genervt hat, ich dennoch ziemlich flott eine Folge nach der anderen weggeglotzt habe.
Ich bin da wirklich am rätseln.
Was ich weiß, warum ich so tapfer und eifrig dabei blieb (außer dem größtenteils ordentlichen Produktions-Niveau) ist folgendes: zum einen war BG ein weiteres Forschungsobjekt in Sachen Military SF (gerade weil ich gegen diese Spielart skeptisch-ablehnende (Vor)Urteile hege, will ich mehr darüber -- und damit über mich -- in Erfahrung bringen). Besonders gelungen fand ich die Zerfaserungen von Identidäten und Loyalitäten in verschiedenste Fraktionen innerhalb der Menschengemeinschaft bzw. der Zylonenindividuen. Hat mich angenehm überrascht, das öfter mal die Helden richtig miese Dinge durchziehen, bzw. Figuren, die größtenteils garstig agieren auch mal Gnade, Mitleid, Selbstlosigkeit usw. an den Tag legen.
Zweitens lässt sich ja früh bemerken, dass religiöse Obertöne leitmotivisch durch die Erzählung klingen, und ich entwickelte bald eine Neugier dafür, wie weit dieses Spiel genau getrieben wird (und wohl überflüssig zu sagen, wie heftig meine "Ihr hab sie wohl nicht mehr alle?"-Reaktion war, als sich ganz am Ende bezüglich einer Figur herausstellt,
). -- Dazu sei gesagt, dass sämtliche prophetischen Traumsequenzen einfach nur lachhaft auf mich wirkten, bis auf eine Ausnahme in der vierten Staffel, wenn jemand am Klavier sitzt und Einsichten ausbrütet, das war schon sehr fein gemacht (obwohl, naja, siehe Spoiler).
Also, auch wenn ich im Großen und Ganzen eher auf Distanz zu dieser Serie bleibe, und weder dazu verführt wurde, noch willens bin, mir selbst einen Schubs zu geben, mich ihr mit Begeisterung hinzugeben, muss ich zugeben, dass es sich lohnt, sie mal zu gucken.
Grüße
Alex / molo
Bearbeitet von molosovsky, 29 September 2012 - 23:41.