EIN NEUER STERN für die Frauen
Zum 8. März 2024 kamen zwei Rundbriefe als Doppelheft des ANDROMEDA SF-Clubs in Halle/ Saale heraus. Betitelt mit Ein NEUER STERN für die Frauen, Nr. 99.1 und 99.2 schienen die Broschüren recht interessant zu sein. Ich fasse sie einfach mal zusammen.
Nach dem ersten schnellen Lesedurchlauf kam der Schock. Ich stellte fest, dass ich kaum etwas von den vorgestellten Autoren, Büchern und Illustratoren kannte. Wie wenig ich doch eigentlich von SF wusste! Und wie viel die anderen wussten!
Beim zweiten, allerdings bedeutend langsameren Durchlesen stieg meine Hochachtung vor den Leuten, die diese Hefte gestaltet haben, noch mehr.
Es wurden vorwiegend Bücher von Autorinnen rezensiert. Die fleißigen Schreiber sind Sabine Seyfarth, Peter Schünemann, Thomas Hofmann und Volker Adam. Sie haben nicht, wie ich Faule, nur ein paar Zeilen verfasst, sondern sich richtig in die Materie vertieft.
Zum Thema Aktuelle Science-Fiction – Diversity in Space oder Patriarchat im Weltall ließ mich schließlich Sarah Miriam Lutzemann an ihren Gedanken teilhaben.
Natürlich will ich auch Bernd Wiese erwähnen, der mir mit seiner Rubrik Aus alten Bücherschränken den nächsten Schock versetzte. Er schrieb über Bücher aus den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts und da musste ich völlig passen. Kann ich erst recht nicht mitreden.
Ein Interview, von Thomas Hofmann mit Julia Kulewatz geführt, hat ebenfalls Wissenswertes für mich gebracht. Dank einer anschließenden Leseprobe kann ich mir nun ein Urteil über die Schreibweise der Autorin bilden und ja, das ist was für mich.
Sehr interessant fand ich auch Ina Elbrachts Geschichte The Shape of Murder. Guter Aufbau, spannend, macht neugierig auf das Ende.
Zuletzt die Illustrationen. Was es doch für bemerkenswerte Bilder in dem Doppelheft gibt! Namen wie Norbert Reichinger und Daniel Bechthold sagten mir etwas. Thomas Hofmann sowieso.
Von Künstlern früherer Epochen stammen die Cover und viele der Illus. Sie gefallen mir ausnahmslos.
Harmonisch zwischen den Textteilen eingefügt, verleihen sie der 99.1 und 99.2 etwas Besonderes, fast etwas gemütlich Altmodisches. Kunst spricht für sich. Sie wirkt noch nach so vielen Jahren auf den Betrachter, also auch auf mich.
Ich rezensiere nicht oft, aber hier wollte ich es einmal tun. Die Mitglieder des SF-Clubs Halle verfügen über ein fundiertes Wissen zu SF/ Phantastik u.a. und den Willen, Zeit und schöpferische Kraft in die Rundbriefe zu stecken.
Das grenzt schon an harte Arbeit, denke ich, obwohl es ihnen sichtlich Spaß macht. Und den spürt man. Es gefällt mir.