Gelesen: Dysfunctional Women von Julia Kulewatz
Ich finde, in den letzten Jahren gibt es in DL immer mehr SF-Schreibende, die einen speziellen, unverkennbaren Schreibstil haben. Zu ihnen rechne ich nun auch Julia Kulewatz, seitdem ich ihren Roman Dysfunctional Women kenne. Er kam im März 2023 im Verlag kul-ja! Publishing in Erfurt heraus und ist der erste Teil einer Trilogie.
Weil sie ihr Leben nicht mehr ertragen kann, will eine schwangere Novizin aus dem Tempel der Schöpfung freibestimmt sterben. Das ist in einer Gesellschaft voller Zwänge und Reglementierungen nicht erlaubt. Individualität ist verboten; ein humanoider Bioorganismus wird ausgeschaltet, wenn er für die Gemeinschaft nutzlos geworden ist.
Und doch wird Q, so nennt man sie später, gerettet oder wenigstens ein Teil von ihr. Träume und Erinnerungen quälen sie. Neben dem Schmerz, der Verzweiflung und der Trauer lernt sie im Schutzwald eine andere, ihr unbekannte Welt kennen, die sie staunen lässt und zum Nachdenken anregt.
Weitere Personen werden eingeführt und zeigen die Unmenschlichkeit dieser fernen möglichen Zukunft auf.
Dysfunctional Women ist ein Roman mit ungewöhnlichen Ideen und einem Grundtenor, der mich etwas an Sven Haupts Werke erinnert. Auch in ihnen ist so eine Art Sich-selbst-erkennen mancher Figuren sichtbar.
Ein interessanter Roman, der sicher noch viele Leser findet.