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Realistische Gewaltspiele
Geschrieben von
,
25 November 2005
·
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Realistische Gewaltspiele
Ich bin ja nun neben meiner Lese-Leidenschaft und meinen eigenen zaghaften versuchen als Filmemacher auch leidenschaftlicher und bekennender Computerspieler. Genauer: Konsole-Spieler, denn inzwischen ist mir der Krampf mit der Installation von PC-Spielen einfach ein Gräuel. Ich will dass beim PC funktioniert und nicht mit X-Installationen von Patches dann doch irgend wann einmal dem Garaus gemacht wird. Deswegen Konsole aufklappen, CD/DVD einlegen, einschalten, losspielen. Noch dazu gefallen mir die meisten Spiele auf den Konsolen sowieso besser (wenn nächstes Jahr „Legend of Zelda“ für den GameCube heraus kommt, dann brauche ich erst einmal Urlaub).
So kommt es, dass ich mir natürlich auch regelmäßig Videospiel-Zeitschriften kaufe. Die aktuelle Ausgabe lies mich aber stutzen. Denn ein Großteil der dort besprochenen Spiele hat entweder mit Krieg oder mit Kriminalität zu tun. „True Crimes“ ist die Story eines „Gangstaas“ in New York. Es geht um supergeile Tussen, supertolle Autos und superfieses Gangs, die man platt macht, um selber der „Obergangstaa“ zu werden. „Call of Duty 2“ spielt dagegen im ersten Weltkrieg. Als armer Soldat so richtig schön mitten drin im Kugelhagel. Gleiches Szenario bei „Brothers in Arms“. Ich frage mich, was daran soll toll sein soll, echte wirklichkeitsnahe Szenarien nachzuspielen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen Brutalität in Videospielen. Ich selber habe die ganze Palette an Spielen angefangen mit „Doom“ und „Quake“ bis hin zu Perlen wie „Hexen“ und „Unreal“ rauf und runter gespielt. Von „Resident Evil“ und Kollegen (siehe unten "Silent Hill") ganz zu schweigen. Ich behaupte nämlich, dass ich mit meinen 40 Lenzen sehr wohl in der Lage bin zu unterscheiden, ob da ich da ein der Fantasie entsprungenes Monster zerbrösele, oder einen Menschen. Wenn die Gegner in Spielen aber auch noch so aussehen wie Menschen, dann bekomme ich damit langsam ein Problem. Mir riecht das ein wenig zu sehr nach Glorifizierung des Krieges, Krieg, den ich im tiefsten Inneren meines Selbst verabscheue, wovor ich richtig Schiss habe und wogegen ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln wehren werde. Ich frage mich, ob ich da inzwischen alleine auf weiter Flur stehe und der Krieg für die meisten schon so etwas Abstraktes geworden ist, dass man den ruhig so realistisch wie möglich auf den Bildschirm zaubern darf. Und ob solche Spiele wirklich in die Hände von jugendlichen gehören.
Silent Hill (1) (PlayStation 1)
Letztes Wochenende durchgespielt und dann gleich noch einmal angefangen, weil es je nach Spielsituation unterschiedliche Abspänne zu sehen gibt. Auch nach sechs Jahren und mit wirklich richtig pixeliger Grafik auf Sonys Erstlings-Konsole macht das Spiel richtig Spaß. Bzw. lässt die Härchen auf der Haut aufrichten. Wie gesagt: Das einzige Spiel, bei dem ich mich wirklich gegruselt habe.
Michael R. Baier: Coruum 1
Seite 350: Ich habe bis hierhin durchgehalten und ich gebe jetzt auf. Eines der wenigen Bücher meines Lebens, das ich wohl nicht zuende lesen werde. Schade, sehr schade, gerade weil es sehr spannend anfing und noch dazu ein in Selbstverlag herausgegebenes Erstlingswerk ist. Die Gründe kann man hier nachlesen:
Michael R. Baier - CORUUM
Ich bin ja nun neben meiner Lese-Leidenschaft und meinen eigenen zaghaften versuchen als Filmemacher auch leidenschaftlicher und bekennender Computerspieler. Genauer: Konsole-Spieler, denn inzwischen ist mir der Krampf mit der Installation von PC-Spielen einfach ein Gräuel. Ich will dass beim PC funktioniert und nicht mit X-Installationen von Patches dann doch irgend wann einmal dem Garaus gemacht wird. Deswegen Konsole aufklappen, CD/DVD einlegen, einschalten, losspielen. Noch dazu gefallen mir die meisten Spiele auf den Konsolen sowieso besser (wenn nächstes Jahr „Legend of Zelda“ für den GameCube heraus kommt, dann brauche ich erst einmal Urlaub).
So kommt es, dass ich mir natürlich auch regelmäßig Videospiel-Zeitschriften kaufe. Die aktuelle Ausgabe lies mich aber stutzen. Denn ein Großteil der dort besprochenen Spiele hat entweder mit Krieg oder mit Kriminalität zu tun. „True Crimes“ ist die Story eines „Gangstaas“ in New York. Es geht um supergeile Tussen, supertolle Autos und superfieses Gangs, die man platt macht, um selber der „Obergangstaa“ zu werden. „Call of Duty 2“ spielt dagegen im ersten Weltkrieg. Als armer Soldat so richtig schön mitten drin im Kugelhagel. Gleiches Szenario bei „Brothers in Arms“. Ich frage mich, was daran soll toll sein soll, echte wirklichkeitsnahe Szenarien nachzuspielen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen Brutalität in Videospielen. Ich selber habe die ganze Palette an Spielen angefangen mit „Doom“ und „Quake“ bis hin zu Perlen wie „Hexen“ und „Unreal“ rauf und runter gespielt. Von „Resident Evil“ und Kollegen (siehe unten "Silent Hill") ganz zu schweigen. Ich behaupte nämlich, dass ich mit meinen 40 Lenzen sehr wohl in der Lage bin zu unterscheiden, ob da ich da ein der Fantasie entsprungenes Monster zerbrösele, oder einen Menschen. Wenn die Gegner in Spielen aber auch noch so aussehen wie Menschen, dann bekomme ich damit langsam ein Problem. Mir riecht das ein wenig zu sehr nach Glorifizierung des Krieges, Krieg, den ich im tiefsten Inneren meines Selbst verabscheue, wovor ich richtig Schiss habe und wogegen ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln wehren werde. Ich frage mich, ob ich da inzwischen alleine auf weiter Flur stehe und der Krieg für die meisten schon so etwas Abstraktes geworden ist, dass man den ruhig so realistisch wie möglich auf den Bildschirm zaubern darf. Und ob solche Spiele wirklich in die Hände von jugendlichen gehören.
Silent Hill (1) (PlayStation 1)
Letztes Wochenende durchgespielt und dann gleich noch einmal angefangen, weil es je nach Spielsituation unterschiedliche Abspänne zu sehen gibt. Auch nach sechs Jahren und mit wirklich richtig pixeliger Grafik auf Sonys Erstlings-Konsole macht das Spiel richtig Spaß. Bzw. lässt die Härchen auf der Haut aufrichten. Wie gesagt: Das einzige Spiel, bei dem ich mich wirklich gegruselt habe.
Michael R. Baier: Coruum 1
Seite 350: Ich habe bis hierhin durchgehalten und ich gebe jetzt auf. Eines der wenigen Bücher meines Lebens, das ich wohl nicht zuende lesen werde. Schade, sehr schade, gerade weil es sehr spannend anfing und noch dazu ein in Selbstverlag herausgegebenes Erstlingswerk ist. Die Gründe kann man hier nachlesen:
Michael R. Baier - CORUUM
Die gefühlte Anzahl der Kriegsspiele hat sich auch in meinem PC-Spielemag in den letzten Jahren auch beständig erhöht. (Dafür aber hat sich auch mein Spielekonsum verringert.)
Vielleicht ist es ein Zeichen für ein zunehmendes Gewaltpotential. Mir fällt nix ein, warum ich als Soldat durch die Gegend rennen soll, um alte Kriege nachzuspielen.
Mhm. Wenn es wenigstens gegen Elfen gehen würde...