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Die Legende von Beowulf

Geschrieben von Armin , 19 November 2007 · 585 Aufrufe

FILM
Dass die technische Seite eines Films überzeugender ist als sein Inhalt, kommt leider häufig genug vor. Selten aber ist die Differenz so augenscheinlich wie bei „Die Legende von Beowulf“: Regisseur Robert Zemeckis hat aus dem epischen Heldengedicht „Beowulf“ (das vermutlich aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts stammt) einen wenig originellen Fantasy-Plot geformt, der kaum Überraschendes zu bieten hat. Das wird jedoch durch die Machart des Films relativiert: Mit der „Performance Capture“-Technik wurden die Körperbewegungen und Gesichtsausdrücke der (realen) Schauspieler gescannt und anschließend am Computer weiter verarbeitet - ein Verfahren, das etwa schon bei der Figur des „Gollum“ im „Herrn der Ringe“ zum Einsatz kam. Im speziellen Fall ist ein kompletter Animationsfilm entstanden, der seinen besonderen Reiz aus den 3D-Effekten zieht (wie es Zemeckis selbst mit „Der Polarexpress“ schon für ein jüngeres Publikum gemacht hat).

König Hrothgar (Anthony Hopkins) hat ein Problem: Das Monster Grendel (Crispin Glover) macht ihm und seinem Volk zu schaffen. Also verspricht der König demjenigen, der den unbesiegbar erscheinenden Grendel tötet, die Hälfte seiner angehäuften Schätze. Der Krieger Beowulf (Ray Winstone) stellt sich der Herausforderung. Nach seinem Kampf mit dem Monster muss er aber auch noch dessen dämonischer Mutter (Angelina Jolie) gegenübertreten.

Die eigentliche Handlung ist banal, der Schwerpunkt des Films liegt auf der Ausgestaltung der verschiedenen Kampfszenen, die dementsprechend optisch gelungen und detailreich ausgestaltet sind. An technischen Spielereien dürfte heutzutage wohl kaum noch mehr auf der Leinwand zu verwirklichen sein - das große Finale mit Beowulfs Kampf gegen den Drachen sei hier stellvertretend für wirklich fantastische Bilder genannt. Hinter diesen großartigen Visualisierungen müssen allerdings die Charaktere deutlich zurückstehen: Die bleiben leider enttäuschend flach und leblos. Wenn man sich den Film ansieht, sollte man deshalb unbedingt die 3D-Variante wählen, um zumindest in dieser Hinsicht in den vollen Genuss zu kommen.



Man fragt sich, wieso Neil Gaiman dafür das Drehbuch geschrieben hat bzw. warum man davon nichts merkt. Eigentlich sollte er doch Charaktere schreiben können wie kaum ein anderer. Vermutlich hat er einfach die Knete gebraucht, und man wollte die tolle Technik nicht für Gefühlsgedöns verschwenden. Das ist jetzt die zweite eher vernichtende Kritik zum Film, die ich lese.
Also vielleicht doch lieber "Fragile Things" lesen, wo es eine ganz moderne Beowulf-Variante von Neil gibt, die ich mit Spannung gelesen habe.
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ZITAT(Heidrun @ 22.11.2007, 07:38)
Also vielleicht doch lieber "Fragile Things" lesen, wo es eine ganz moderne Beowulf-Variante von Neil gibt, die ich mit Spannung gelesen habe.


Vielleicht war das sein Drehbuch-Entwurf laugh.gif
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Nein, es war ein Abprodukt des Drehbuchs (schreibt er selbst). Wahrscheinlich war er von der Reinrederei der Filmgesellschaft so genervt, daß er schnell mal eine eigene Story schreiben mußte.
("Was soll dieser Charakterquark, Mister Gaiman? Haben Sie eine Ahnung, wie ein Charakter in 3D aussieht? Sehen Sie, wir auch nicht.")
Erinnere mich dran, falls ich jemals wieder mit dem Gedanken spielen sollte, fürs Fernsehen zu arbeiten.
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ZITAT(Heidrun @ 25.11.2007, 16:12)
Erinnere mich dran, falls ich jemals wieder mit dem Gedanken spielen sollte, fürs Fernsehen zu arbeiten.


Mach ich laugh.gif
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Der Film interessiert mich auch irgendwie. Wirken da die Figuren einfach nur plastischer oder ist das so ein richtiger 3D-Film, wo man sich eine entsprechende Brille aufsetzen muss, dafür aber auch glaubt, dass einen die Charaktere jeden Moment anhüpfen?

Also ich kenne zumindest die Beowulf Verfilmung mit Christopher Lambert im postapokalyptischem Umfeld. War glaube ich sogar schon im Fernsehen. Der Film ist allein schon wegen der schauspielerischen Leistung der Akteure unterhaltsam - die spielen so schlecht, dass es schon wieder gut ist! rofl1.gif
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ZITAT(Nina @ 08.12.2007, 21:47)
oder ist das so ein richtiger 3D-Film, wo man sich eine entsprechende Brille aufsetzen muss, dafür aber auch glaubt, dass einen die Charaktere jeden Moment anhüpfen?


Genau so einer.
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Dann muss ich mir den wohl doch anschauen! coool.gif
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ZITAT(Nina @ 10.12.2007, 20:53)
Dann muss ich mir den wohl doch anschauen! coool.gif


Wenn dir der flache Inhalt nichts ausmacht ...
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