REPLAY im Klassiker Lesezirkel diesen Monat war eine gute Wahl, in 3 Tagen hatte ich das Buch durch. Somit bleibt genug Zeit für ein anderes Buch, dass seit kurzem auf meinem Nachttisch liegt: Atlas Shrugged von Ayn Rand.
Der erste Eindruck ist furchteinflößend: über 1000 engbedruckte Seiten warten auf den Leser, ein richtiges Mammutwerk. Damit fällt Ruschs eiserne Regel, mindestens 10% von einem Buch in der ersten Sitzung zu lesen (gefällt mir gut!), schon mal aus. Das macht allerdings nichts, denn es geht gleich zur Sache. Eine Eisenbahngesellschaft kämpft mit Problemen und der Vorsitzende scheint nichts dagegen zu unternehmen. Er verlässt sich auf das Wort seiner Partner bzw. zukünftigen Kunden, ohne die harten wirtschaftlichen Fakten zu Rate zu ziehen. Seine Schwester ist von einem ganz anderen Kaliber und zwei Welten prallen aufeinander. Mal sehen, wie es weiter geht.
So ganz weiß ich noch nicht, ob man seine eigenen Interessen (Selfishness) wirklich über soziale und gesellschaftliche Interessen stellen sollte. Ayn Rand ist hier ganz klar, "Beziehungen" erleichtern vielleicht die Geschäfte, aber man kann es aus eigener Kraft schaffen ohne dass Gefälligkeiten ausgetauscht werden. Das erinnert mich an Influence: The Psychology of Persuasion (auf deutsch). Man wird manipulierbar, wenn man bei jemandem in der Schuld steht. Autoren wie Jack Vance oder Neil Gaiman haben das erkannt und in ihren Geschichten eingebaut. Ein Gefallen wird als solcher identifiziert und es wird eine Bezahlung angeboten: "Baum! Ich bediene mich deiner Früchte weil du sie offen zu Schau stellst und frei anbietest. Wenn du etwas dagegen hast dann antworte jetzt. Dein Schweigen nehme ich als Zustimmung!" (Das Obst war verzaubert und verwandeln jeden, der davon ungefragt isst, in ein Tier. Unser Held blieb davon unbetroffen.)
Kommen wir zurück zu Ayn Rand. Ein Industrieller (Erfinder und Produzent einer neuen Sorte von Stahl) wird von seiner Familie als "unsozial" beschimpft. Er kümmert sich nicht um die Schwachen und denkt nur an sich obwohl er viel Geld hat. Die Argumente prallen komplett von ihm ab. Seine Maßstäbe und sein Denken lassen sich nicht damit vereinbaren, dass er für jemanden verantwortlich sein soll, der auch alleine etwas aus sich machen könnte.
Ein klasse Buch, meine Frau musste mich mehrfach anstoßen weil ich nicht auf ihre Frage reagiert habe.
Sullivan
Der erste Eindruck ist furchteinflößend: über 1000 engbedruckte Seiten warten auf den Leser, ein richtiges Mammutwerk. Damit fällt Ruschs eiserne Regel, mindestens 10% von einem Buch in der ersten Sitzung zu lesen (gefällt mir gut!), schon mal aus. Das macht allerdings nichts, denn es geht gleich zur Sache. Eine Eisenbahngesellschaft kämpft mit Problemen und der Vorsitzende scheint nichts dagegen zu unternehmen. Er verlässt sich auf das Wort seiner Partner bzw. zukünftigen Kunden, ohne die harten wirtschaftlichen Fakten zu Rate zu ziehen. Seine Schwester ist von einem ganz anderen Kaliber und zwei Welten prallen aufeinander. Mal sehen, wie es weiter geht.
So ganz weiß ich noch nicht, ob man seine eigenen Interessen (Selfishness) wirklich über soziale und gesellschaftliche Interessen stellen sollte. Ayn Rand ist hier ganz klar, "Beziehungen" erleichtern vielleicht die Geschäfte, aber man kann es aus eigener Kraft schaffen ohne dass Gefälligkeiten ausgetauscht werden. Das erinnert mich an Influence: The Psychology of Persuasion (auf deutsch). Man wird manipulierbar, wenn man bei jemandem in der Schuld steht. Autoren wie Jack Vance oder Neil Gaiman haben das erkannt und in ihren Geschichten eingebaut. Ein Gefallen wird als solcher identifiziert und es wird eine Bezahlung angeboten: "Baum! Ich bediene mich deiner Früchte weil du sie offen zu Schau stellst und frei anbietest. Wenn du etwas dagegen hast dann antworte jetzt. Dein Schweigen nehme ich als Zustimmung!" (Das Obst war verzaubert und verwandeln jeden, der davon ungefragt isst, in ein Tier. Unser Held blieb davon unbetroffen.)
Kommen wir zurück zu Ayn Rand. Ein Industrieller (Erfinder und Produzent einer neuen Sorte von Stahl) wird von seiner Familie als "unsozial" beschimpft. Er kümmert sich nicht um die Schwachen und denkt nur an sich obwohl er viel Geld hat. Die Argumente prallen komplett von ihm ab. Seine Maßstäbe und sein Denken lassen sich nicht damit vereinbaren, dass er für jemanden verantwortlich sein soll, der auch alleine etwas aus sich machen könnte.
Ein klasse Buch, meine Frau musste mich mehrfach anstoßen weil ich nicht auf ihre Frage reagiert habe.

Sullivan