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Ene mene muh, und raus bist du!

Geschrieben von , 01 Februar 2006 · 642 Aufrufe

Als ich gestern vor der Glotze saß und rumgezappt habe, bin ich in einer Kultursendung hängen geblieben. Über eine unschöne Sache wurde da berichtet, die mich ziemlich betroffen machte: Die Buchhandelskette Thalia hat 100 große und mittlere Verlage angeschrieben. Grund: Sie möchte kräftig expandieren. Und die Verlage sollen sich finanziell daran beteiligen, falls sie auch weiterhin in den bisher 134 Läden präsent sein möchten. Eine nicht rückzahlbare Finanzspritze für Thalia, jedes Mal, wenn ein neuer Laden eröffnet wird. Expansion leicht gemacht, sozusagen.
Ich kenne dieses Verhalten von anderen Handelsketten, vornehmlich im Lebensmittelhandel, bei denen Hersteller Regalmeter kaufen müssen - zusätzlich zu den horrenden Handelsrabatten, Werbekostenzuschüssen, einem jährlichen Listungsbeitrag und 180 Tagen Zahlungsziel - um überhaupt für die potentiellen Käufer bundesweit massiv präsent sein zu können.
Als kleiner Verlag hat man in solchen Vertriebskanälen NULL Chancen!
Muss ich realistisch sehen und akzeptieren. Und ich muss mir aus diesem Grund zusätzliche Vertriebswege aufbauen. Wie? Darüber denke ich gerade intensiv nach.



Du kannst jederzeit gerne bei Fictionfantasy.de Bücher vorstellen. Schicke mir einfach ein Text zum Buch und eine Covergrafik und ich stelle das Online. So kann ich Dir zumindest ein bißchen helfen und Du kannst vielleicht 150 Leute erreichen, die den Text lesen (plus x Leute, die den Artikel gar nicht er lesen, weil es sie nicht interessiert).

Wichtig hierbei: Der Text muss aufgeteilt werden in einen kürzern Text (zwei, drei Sätze) der das ganze zusammenfasst und auf der Startseite zu lesen ist und in einen längeren Teil, der vom Umfang her nicht begrenzt ist und erst zu sehen ist, wenn man dem Link von der Startseite aus folgt.
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Im Lebensmittelhandel scheint sich so eine Vorgehensweise auch fuer die Produzenten zu lohnen, sonst wuerde es wohl nicht gemacht werden, aber im Buchhandel? Ist dafuer die Konkurrenz durch Vertrieb uebers Internet nicht schon zu gross? Und andere Buchlaeden in der Stadt? Oder will Thalia in kleinere Ortschaften expandieren ohne bisher eigene Buchlaeden? Dort duerfte die Auswahl dann aber eh nicht sonderlich gross sein. Davon abgesehen werden sie ja sicherlich noch Buecher von Verlagen bestellen, die nichts gezahlt haben, wenn sich das die Kunden wuenschen.
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Ernst Wurdack
Feb 01 2006 11:03
QUOTE(Rusch @ 1 Feb 2006, 07:54)
Du kannst jederzeit gerne bei Fictionfantasy.de Bücher vorstellen.

Danke für das Angebot, das nehme ich gerne an. Die Infos folgen bei Erscheinen der nächsten Bücher.
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Foto
Ernst Wurdack
Feb 01 2006 11:23
QUOTE(Morn @ 1 Feb 2006, 10:01)
Im Lebensmittelhandel scheint sich so eine Vorgehensweise auch fuer die Produzenten zu lohnen, sonst wuerde es wohl nicht gemacht werden, aber im Buchhandel?
Wenn man die Auflage entsprechend hoch macht und so die Produktionskosten extrem niedrig halten kann, dann rechnet sich das selbst für Verlage. Aber es kamen gestern auch Vertreter großer Verlage zu Wort und die beklagten sich, dass dann nur noch Bestseller in den Läden der Ketten zu finden sein werden. Das Restprogramm und die Nischenware müste dann weiter zurückgefahren werden.
QUOTE
Ist dafuer die Konkurrenz durch Vertrieb uebers Internet nicht schon zu gross?
Welche Konkurrenz? Laut Information der Buchhandelsverbandes werden in Deutschland knapp 3% der Bücher über online-Kanäle verkauft. Der Rest über Ketten, Kaufhäuser und Buchhandlungen. Und zwar mengenmäßig in dieser Reihenfolge. Sobald es neue Zahlen gibt, mache ich sie euch mal zugänglich.
QUOTE
Und andere Buchlaeden in der Stadt? Oder will Thalia in kleinere Ortschaften expandieren ohne bisher eigene Buchlaeden?
Ja, Thalia will genau das. Kleinere Buchhandlungen führen oft keine Fantasy und SF oder eben nur Tolkien, Potter etc.
Mit den Thrillern kann ich dagegen gut landen, inzwischen arbeiten wir mit 78 Buchhandlungen zusammen. Was aber gestern im Bericht auch deutlich angesprochen wurde ist, dass wenn Thalia kommt, das große Buchhandelssterben der Kleinen beginnt.
QUOTE
Davon abgesehen werden sie ja sicherlich noch Buecher von Verlagen bestellen, die nichts gezahlt haben, wenn sich das die Kunden wuenschen.
War auch Thema des Berichts. Einige der Ketten bestellen nichts von Verlagen, die nicht bei ihnen gelistet sind. Aber unmöglich ist es nicht, gelistet zu werden, selbst für kleinere Verlage. Golem&Goethe und Lichtscheu, 2 unserer Bücher kannst du sogar bei Thalia bestellen. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Es gibt immer einen anderen Weg!
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