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Back from Hell!

Geschrieben von , 26 Juni 2006 · 332 Aufrufe

deutsch
Bin zurück aus Bremen: "On Rules and Monsters II", der Kongress zu Horror und Kultur, war alles in allem sehr angenem, locker und befriedigend. Das Programm war großzügig über die vier Tage verteilt, fast hätte es noch ein bisschen mehr sein dürfen, ab und zu gab's dann doch etwas zu große Lücken - aber lieber das als von einem Panel zum nächsten hetzen. Auch die Promipromille hat gestimmt (Obwohl Theweleit udn Dath leider abgesagt hatten): Georg Seeßlen hat locker 90 Minuten erzählt und erzählt und erzählt, ganz der Kulturwissenschaftler, immer unterhaltsam und spontan erleuchtend (wenn ich mich auch hinterher schwertue, zusammenzukriegen, was er da eigentlich erzählt hat - ich erinnere mich noch, dass das Es bekanntermaßen Fressen, Ficken und Fernsehen will ...).

Jörg Buttgereits Vortrag zu Godzilla und Kollegen hat's mir ganz besonders angetan (Interessierte sollten sich sein Buch "Die Monsterinsel" zulegen), ganz zu schweigen von seiner unverschämt-charmanten Art einzuräumen, dass er sich bei einem Kurzfilm wie "Blutige Exzesse im Füherbunker" erstmal gar nicht viel gedacht hat außer: "PUNKROOOCK!!!" So muss es sein!

Dietrich Kuhlbrodt wusste mit Geschichten aus der Arbeit für die FSK zu amüsieren sowie mit seiner klassischen Rolle in Schlingensiefs "Das deutsche Kettensägenmassaker". Noch einer, in dessen Bücher ich mal ein Blickchen mehr werfen muss ...

Eric Essers Kurzfilm "Nacht der Lebenden Idioten" lief auch und hat auch beim zweiten Sehen alle Erwartungen mehr als erfüllt: Eine klassische Geschichte, eine unvorhergesehene Mutation des Topos, einwandfreie Inszenierung - und der Francine-Blick! Ich sehe eine, ach was, mehrere große Karrieren!

Christoph Spehr und Jörg Windzus haben mich dankenswerterweise endlich mit Spongebob bekanntgemacht, der auch mehrmals durchs Horrorgenre geblubbert ist.

Und dann war da natürlich auch noch ich mit meinem Versuch, über die Figur des Zombies die Subjektbegriffe der Psychoanalyse und der kritischen Theorie zu erhelllen und sich dabei aus einer neuen Perspektive mit der immer wiederkehrenden Frage zu beschäftigen, ob es nun die Sprache ist, die uns entfremdet oder der Kapitalismus und ob dem beizukommen ist ... Ich glaube, das ist ganz gut angekommen.

Und nicht zu vergessen Hal Duncan, mit dem ich nicht nur die Freude hatte, mich vor Publikum über den Unterschied zwischen "Real Horror" und "Projection Horror" zu unterhalten, sondern der auch die gute alte Tradition des Pogo wieder aufleben ließ und ganz allgemein extrem nette Gesellschaft war!

Schade war nur, dass der Kongress so dürftig besucht war. Beim nächsten Mal wird hoffentlich ein wenig mehr die Werbetrommel gerührt. Vielleicht wäre es aus der perspektive auch besser, das Programm auf drei Tage zu komprimieren, so dass die Leute, wenn sie einmal da sind, auch da bleiben!
Nette Leute gab's aber nichtsdestotrotz kennenzulernen (zum Beispiel Benjamin Moldenhauer) und viele alte Bekannte wiederzusehen. In diesem Sinne hoffe ich, dass der nächste Kongress vom gleichen Team, bei dem es sich dann wohl wieder um SF drehen wird, genauso gut wird: und voller!




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