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Termin bei der Zeitung und raus ins Literaturgetümmel!

Geschrieben von Nina , 06 November 2007 · 592 Aufrufe

An einem eigentlich durch und durch ruhigem Tag wie heute ist eigentlich erstaunlich viel los in der Autorenbude. Zuerst mal diverse Mails erfreulicher und weniger erfreulicher Natur (worauf ich auch nicht näher eingehen möchte), dann klingelt es noch an der Tür und da steht ein Mitarbeiter eines Paketunternehmens. Nun, Bücherkisten sind bei mir schon fast Alltag, aber wohin wirklich mit den Dingern? Ich habe jetzt im Wohnzimmer einen Kasten okkupiert, auf meinem Kasten stapelt es sich und an der hinteren Zimmerwand auch. Also mich wundert es nicht, wenn es bei einem so ausschaut wie mir und der kommt auf die Idee, einfach mal einen Buchladen aufzumachen!
Aber zuerst freut man sich erst mal und gibt seine Unterschrift her - ich bin nur versehentlich beim Display angekommen und dann war eine Kritzellinie quer durch alles. Der Bote meinte aber, man könnte das nicht mehr löschen und ich sollte doch einfach die Unterschrift fertig machen. Nun gut.

Kaum dass ich beim Auspacken bin, klingelt auch schon das Telefon. Zuerst denke ich, es ist wer von der Uni, nachdem ich schon ein SMS wegen eines Termins zum Abgeben unseres gemeinsamen Grabungsprotokolls bekommen habe, aber es ist eine völlig fremde Nummer.
Dran ist schließlich eine Redakteurin von der Wiener Bezirkszeitung - sie möchte, dass ich in die Redaktion komme, auch, um ein Foto von mir zu machen!
Am Donnerstag soll das sein und ich bin total aufgeregt. Ich war ja jetzt schon ein paar Mal in der Zeitung, aber immer nur mit Bildern Marke Eigenbau und die Redakteure kenne ich nur von E-Mail und Telefon.
Was bringt man mit? Wie bereitet man sich vor? Was zieht man an? Stellen die vielleicht schweren Fragen? Oder leichte, wo man in der Überraschung trotzdem nichts dazu sagen weiß? Kann man eine dünne Strumpfhose mit Stiefeln kombinieren?
Ja, genau diese Fragen schießen mir da durch den Kopf.
Aber ich denke mal, recht viel mehr, als ein Buch einzupacken und was Nettes anzuziehen (wobei ich wieder bei der Frage bin, was in dem Zusammenhang passend ist), kann ich vermutlich ohnehin nicht.

Aber ist auch an der Zeit, der Einsamkeit des Kurzgeschichtenautors ein Ende zu setzen. Immer nur für sich allein dahinschreiben bringt es irgendwie nicht. Also versuche ich auch immer mal, mich auch so der Öffentlichkeit zu zeigen und auch hier in Wien Anschluss an die Literaturszene zu finden.
Am Sonntag war ich wieder mal im Café Anno bei einer Lesung - was das Publikum betrifft, so kennt man immer wieder mal wen und dieses Mal auch alle drei Künstler - alle zusammen an einem Abend hatte ich aber noch nicht erlebt.
Aufgetreten sind die Autoren Thomas Fröhlich, Thomas Havlik und als Unterstützung noch Karl Kilianmit seinem Künstlernamen "fm Zombiemaus", der für die Geräuscheffekte gesorgt hat. Ich selber würde ja auch gerne mal eine Lesung mit einem originellen Extra dabei machen. Aber jetzt wenn dann auch wirklich eingebunden und nicht irgendwas, das eben abwechselnd mal kommt. Es soll ja insgesamt spannender für alle werden und nicht ein Kompromiss, bei dem einmal die musik- und einmal die literaturinteressierten Gäste schlafen.

Jedenfalls hat es mir recht gut gefallen, auch wenn ich vor lauter Reden vorher mit anderen Gästen und Autoren vergessen habe, mir ein Bier zu holen. Das geht ja dort recht locker zu, sogar die Autoren saufen und qualmen während der Lesung, also da brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich zumindest ersteres als Gast auch mache.

Die Lesung war wieder super und es waren auch wieder hauptsächlich neue Texte. Obwohl mal einer, den man schon kennt, zwischendurch auch fein ist. Thomas Fröhlich las ja noch einmal die Geschichte, wo der Mann sich zum Heiligen Abend nackt auszieht, um seiner Frau - einer Religionslehrerin, die noch beim Nachtisch sitzt - ihr "Weihnachtsgeschenk" zu präsentieren.
Ja, ich gebs zu, genau so was merkt man sich halt ...
Aber es waren viele gute Texte dabei und vor allem die drei zusammen sind ziemlich lustig. Ich habe noch das Bild vor Augen, wie Karl gerade wieder am Geräusche produzieren ist, während Thomas Havlik liest und dabei gerade so auf dem Sessel hockt und rumzappelt, als würde er wieder mal überlegen, auf den Tisch zu klettern und der andere Thomas schon mal sein Bierglas umklammert - man kann ja bei lesungstechnischem Körpereinsatz schließlich nie wissen, ob nicht wieder mal was fliegt.





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