Zum Inhalt wechseln


Insanity's Claw



Foto

Let's get started

Geschrieben von thomas t , 17 März 2009 · 401 Aufrufe
Computer-Mediated Communication
This section is all about Computer-Mediated Communication (CMC). It's because I've a course this term, which is called 'Social Skills in Computer-Mediated Communication' and the prof doesn't mind if she gets the homework by mail or by blog. So I thought it would be nice ...

Although my English isn't that good I hope you don't mind because it's the language of the seminar and so also the language of this section. Well, my last English lesson was ... 4 years ago? Maybe three. Let's see how much I've forgotten wink.gif

One last thing: This will all be reflections, no summaries, of our units and our readings. And I hope I will be able to make you understand the way I will - hopefully - understand. And if you don't, feel free to ask.


Foto

Der ewige Festivalkrampf

Geschrieben von thomas t , 02 März 2009 · 434 Aufrufe
Inside
Letztes Jahr hatten wir in meinem Kulturverein ein 10tägiges Festival organisiert. Nach dem es vorbei war, waren wir uns alle einig: "Nie. Wieder."
Dieses Jahr sind wir nicht so wahnsinnig wie letztes. Das Festival dauert nur drei Wochenenden blink.gif Keine Panik, die stressige Musik wirds nur am ersten Wochenende geben, die beiden anderen sind als Filmworkshop und Filmfestival geplant. So sah es zumindest noch bei der Beschprechung letzten Monats aus.

Gestern war wieder Vereinssitzung und das Thema war natürlich das Festival. Es hat ein bisschen was verändert. Musik gibts jetzt an allen drei Wochenenden huh.gif Das erste Wochenende wird experimentell/psychedelisch, das zweite rockig und das dritte ... keine Ahnung.
"Keine Panik, Thomas", sagte da eine Stimme in meinem Kopf. "Musik heißt zwar viele Leute und ist stressig, nervenaufreibend und überhaupt, aber dazwischen sind immerhin vier Tage Ruhepause. Das kriegst du hin." Da hat die Stimme recht, außerdem ist das Lineup nur zu geil (unter anderem Orange die Zweitband von Rainer von Vielen) bang.gif
"Wenn sich was anbietet", sagte einer aus dem Verein, "könnten wir ja Mittwochs oder Donnerstags ein Konzert einschieben. So um die Woche zu teilen."
excl.gif
huh.gif
blink.gif
PANIK!!!!!einself

Ich zog sofort die Notbremse, erinnerte die anderen ans letzte Jahr und das es schon wieder so anfängt. Denn aus dem Wochenteilen wird schnell einmal: "Warum ziehen wir nicht alles zusammen? Die Anlagen müssen sowieso stehen bleiben und Miete muss dafür gezahlt werden. Warum verwenden wir sie nicht einfach." ---> DREI WOCHEN DAUERFESTIVAL surprise.gif Ich sah mich schon als abgemagerter Zombie enden. Zu sehr im Stress um zu realisieren, dass ich schon Tod bin.
"So schlimm wird es nicht", meinte er. "Nur eine Band und ein paar Stunden Eintritt. Das wars schon."
Ja. Sicher.
Ich sag nichts weiter. Mein kleiner Einwurf scheint die anderen zur Vernunft gebracht zu haben. Vorerst. Hoffentlich.

Sollte es nicht auch ein Filmfestival geben?
Ja, ein Wochenende ist für Filme reserviert. (Das dritte?) Und wir zeigen nur gutes Zeug, wie Lets make money oder We feed the world. Da haben wir die Rechte schon. Und vielleicht kriegen wir auch den Regisseur zu einer anschließenden Diskussion.
Na wenigstens etwas, das geil ist und nicht stresst. Zumindest mich nicht.

Jetzt muss ich nur noch meine Festivallesungen organisieren. Aber ich hab ja noch etwas Zeit, schließlich sind Autoren nicht die Zieher bei einem Festival.

Wer sich diesen Wahnsinn live geben möchte sollte sich unbedingt folgende Daten frei halten:
Böllerbauer Open Air 2009
1. August + 2. August
8. August + 9. August
15. August + 16. August

(Der Autor dieses Beitrages hat keinen Einfluss auf Band- und Filmnamen. Deswegen sind die Angaben - so lange die öffentliche Werbung nicht angelaufen ist - ohne Gewähr.)


Foto

In Memoriam

Geschrieben von thomas t , 10 Februar 2009 · 410 Aufrufe

Am Samstag geh ich arbeiten - die Gekkofabrik hatte Chris Tietjen nach Amstetten geladen. Sven Vaths Zauberlehrling darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. Vor allem wenn man auch noch Geld kriegt um ihn zu hören biggrin.gif Aber ich schweife ab.

Also, es war so um 21:00, kurz bevor die Party und damit meine Arbeit begonnen hat. Ich seh ein Mädel auf mich zu kommen, das ich flüchtig kenne und erfahre von ihr, dass einer meiner Freunde vor ein paar Tagen gestorben ist. Na ja, Freund kann man nicht wirklich sagen. Ich kannte ihn vom Fortgehen und vom Zugfahren (er hat in Linz gearbeitet und ich studier dort). Ein guter Bekannter, wobei gesagt werden muss, dass meine Definition von Bekannter für die meisten bereits ein Freund ist. Ich kannte ihn also gut genug um sagen zu können, dass er einer von den Guten und den Coolen war. Wo er hin ging war die gute Laune nie weit weg. Und wir waren oft auf der selben Wellenlänge.

FUCK! 20 ist zu viel jung zum sterben. Noch dazu an einer Lungenentzündung. Ich weiß mittlerweile, dass zu der Lungenentzündung auch ein Asthmaanfall kam. Er hatte also kaum eine Chance.
In den Zeitungen steht angeblich Scheiße von wegen, dass er eine Überdosis erwischt hat. E oder was weiß ich. Ich habs nur gehört, nicht mit eigenen Augen gelesen. Aber ich weiß, dass das Giftigste, das er genommen hat, Alkohol und Nikotin war. Aber wenn man gerne fort geht und noch dazu die Alkoholtankstellen meidet, sondern die alternativen Locations besucht ... Ihr versteht sicher was ich meine.

Seltsamerweise spüre ich keine Trauer. Mir tut es nur Leid um ihn, um seine Eltern und Geschwister. Zu gehen wenn das Leben gerade einmal anfängt. 20 ist wirklich zu jung.
Es ist einfach nur grindig.

Heute war die Beerdigung. Ich konnte leider nicht hingehen. Eine gute Stunde Fußmarsch (ich hab momentan kein Auto), ein Arbeitstermin, der nicht aufgeschoben werden konnte und Arbeit fürs Studium hielten mich davon ab unsure.gif Gott, ich bin ja schon ein halber Workoholic huh.gif


Foto

Was es nicht so alles gibt

Geschrieben von thomas t , 19 Januar 2009 · 399 Aufrufe

Ich hab vor kurzem diesen offenen Brief von einer Autorenkollegin aus Wien bekommen. Jetzt hab ich die Erlaubnis in rein zu stellen und mach das - einfach weil ich das Geschilderte nicht glauben kann huh.gif Ich bin wirklich froh auf dem Land zu leben.

ZITAT(melamar)
nachstehenden brief habe ich gerade eben an kundendienst@wienerlinien.at geschickt. wahrscheinlich bringt sowas eh nichts, ausser dass ich mir meine empörung herausgeschrieben habe. andererseits, man kann doch nicht alles stumm hinnehmen.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Heute (Di 13.01.) gegen 21:30 fand ich in der U-Bahnstation Stephansplatz (Zwischenstock, U1 Abgang) eine Frau am Boden liegend und völlig benommen, mit einem etwa 3 bis 4-jährigen Kind vor. Ich hatte sofort den Verdacht, dass die Frau einen epileptischen Anfall gehabt haben könnte und tat, was man in so einer Situation eben tut, ich rief die Rettung an. Die Frau war ansprechbar, konnte jedoch nicht aufstehen. Als ich ihr erklärte, dass ich Hilfe rufen würde, war sie einverstanden und verhielt sich ruhig und friedlich.
Leider fanden sich schaulustige Passanten ein, die zum Teil ausländerfeindliche Bemerkungen a la „Yugo-Weiber tun immer gern Theater spielen“ fallen liessen und „Hoffentlich nehmens ihr das Kind weg!“. Es gelang mir alleine nicht, diese Leute zum weggehen zu bewegen. Bevor die Sanitäter eintrafen, fanden sich zwei weibliche Bedienstete der Wiener Linen ein. Anstatt die sich offensichtlich in einem sehr schlechten Zustand befindliche Frau zu schützen, packten die beiden Mitarbeiterinnen der Wiener Linien diese unsanft an den Armen und versuchten, sie mit Gewalt zum aufstehen zu zwingen. Die Knie der Frau knickten ein und sie sackte wieder zusammen. Ich machte die beiden darauf aufmerksam, dass diese Frau nicht aufstehen könnte und dass sie vielleicht gerade eben einen Krampfanfall erlitten habe. Eine der beiden Bediensteten (blond gelockt, klein, gedrungene Gestalt, ca Anfang bis Mitte 50) sagte mir wortwörtlich: „Das kann nicht sein.“ Ich fragte darauf hin: „Woher wollen Sie das wissen?“ Selbst ein Arzt braucht ein EEG um festzustellen ob jemand Epileptiker ist und kann das nicht aufgrund des Augenscheines beurteilen! Die Mitarbeiterin der Wiener Linien erklärte mir „Wenn sie einen Anfall gehabt hätte, dann hätte sie Schaum vor dem Mund.“ Ich erwiderte, dass das kein Kriterium ist, es gibt zahlreiche Anfallsformen, bei denen Patienten keinen Schaum vor dem Mund haben. (Das kann Ihnen jeder Neurologe bestätigen!!!!!!!) Die Bedienstete der Wiener Linien behauptete, es besser zu wissen. Auf meine Frage woher, meinte sie, es in einer internen Schulung der Wiener Linien so gelernt zu haben. Ich halte das ohnedies für eine Ausrede, sollte so etwas aber tatsächlich bei Mitarbeiterschulungen der Wiener Linien vermittelt werden, so wäre es SKANDALÖS!!! Es ist nämlich schlicht und ergreifend falsch!
Skandalös auch das weitere Verhalten der beiden Frauen. Anstatt die Situation zu beruhigen, gossen sie noch weiter Öl ins Feuer, indem sie Dinge sagten wie: „Das Kind wird ihr das Jugendamt jetzt sicher wegnehmen.“ Als die Rettungsleute eintrafen, war die Frau, die schön langsam ihr volles Bewusstsein wiedererlangte, so verstört und misstrauisch, dass sie sich plötzlich weigerte, sich ins Krankenhaus bringen zu lassen. (Vorher war sie sehr wohl einverstanden gewesen, dass ich die Rettung rief.)
Sie schleppte sich mühsam hoch und ging mit ihrem Kind Richtung U3.
Es ist ein Armutszeugnis und schadet auch dem Image der Wiener Linien, wenn Ihre Mitarbeiter sich einer offensichtlich hilfsbedüftigen Person gegenüber so verhalten! Auch steht es einer U-Bahn-Aufsicht -
definitiv - nicht zu, ärztliche Diagnosen zu stellen, oder über etwaige Entscheidungen des Jugendamtes zu spekulieren!

Mit empörten Grüßen!

Melanie Marschnig

was lern ich draus? einen fehler habe ich auf jeden fall gemacht. es war ganz zu anfang, bevor der ausländerfeinliche mob sich gebildet hat, dass ein paar freundlich gesinnte menschen ihre hilfe angeboten haben. ich habe geantwortet: "danke, es geht schon. die rettung kommt eh gleich." im nachhinein weiss ich, dass es gut gewesen wäre, wenn ein paar hilfsbereite leute mehr da gewesen wären. wer rechnet schon mit sowas? was auch wieder einmal "typisch" war: dieses unnötige gerede von wegen "hoffentlich nehmens ihr das kind weg" ging ausgerechnet von einem pärchen, bzw. einer frau mit auffällig kleinen pupillen, glasigen augen und der für opiatabhängige so typischen gebrochenen stimme aus. gerade solche leute sollten doch eigentlich ein wenig solidarität aufbringen, weil sie vielleicht selbst wissen, wie es ist, (ab)zu-stürzen. aber nein! das waren methadon-junkies in markenjeans, die froh sind, wenn sie endlich mal auf jemanden hintreten können, der in der sozialen hierarchie (scheinbar) unter ihnen steht, in dem fall eine migrantin aus dem balkan. das gute, alte österreischische "radlfahrerprinzip" - nach oben buckeln, nach unten treten. traurig aber wahr!



Foto

Phantasik meets Reality - Inside

Geschrieben von thomas t , 22 Dezember 2008 · 424 Aufrufe
Schreiberei
Irgendwie war die Lesung cool. Und irgendwie ... keine Ahnung. Aber ich greife vor.
Für Freitag hatte ich wieder eine Lesung organisiert. Eingeladen hatte ich diesmal Angelika Holl und Rainer Innreiter. Für beide war es die erste Lesung vor Publikum und sie waren dementsprechend nervös. Hätten sie nicht sein müssen, es war kein Tag zum Fortgehen.

Für mich war die Lesung ein Experiment in zweifacher Hinsicht. Zum einen wollte ich wissen wie die Kombination von Prosa/Belletristik und Phantastik wirkt. Ich habe ja schon Erfahrungen damit, war aber bis jetzt immer direkt daran beiteiligt, oder hatte keine Muße um zuzuhören. Diesmal passte beides. Zum anderen wollte ich wissen wie es ist, wenn die übliche Bühnensituation aufgelöst wird.

Ich war schon um halb vier vor Ort, um das Seminarhaus aufzuheizen. Zwar ist es klein und besteht nur aus einem einzigen Raum, doch der Ofen wird nur befeuert, wenn er auch benötigt wird. Und der Raum braucht schon ein paar Stunden bis es warm wird. Das bedeutete also, dass ich mehrere Stunden alleine herumsitzen und das Feuer anstarren durfte.


So sah es vor dem großen Ansturm aus

Dann kamen Angelika und Rainer samt Anhang. Es wurden auch nicht mehr. Insgesamt waren wir alle zusammen fünf Personen. Für mich als Veranstalter schlecht, für die Autoren gut, denn so konnten sie üben ohne gleich ins kalte Wasser springen zu müssen


Angelika hat eine wundervolle Lesestimme. Und ich hatte auch nicht erwartet, dass sie so gut schreibt. Schließlich heißt es doch immer, Germanistikstudenten können das nicht. Früher oder später wird man von ihr sicher noch hören.


Rainer scheint die Angewohnheit zu haben sich kleiner zu machen als er eigentlich ist. Das bräuchte er nicht bei der Qualität seiner Texte.


Das Publikum hat natürlich aufmerksam zugehört.

Dadurch dass wir uns alle irgendwo im Raum verteilt hatten entstand eine gemütliche, fast schon familiäre Atmosphäre. Ich bin es gewohnt nachfragen zu müssen, sollte ich nach einer Lesung ein Feedback haben wollen. Hier sprach allerdings jeder sofort drauf los und es entwickelte sich nach jeder Geschichte eine lebhafte Diskussion darüber. Das find ich wirklich cool.
smokin.gif


Foto

Bibliothekslesung - verspäteter Nachbericht

Geschrieben von thomas t , 29 November 2008 · 453 Aufrufe
Schreiberei
Kaum zu glauben, dass es schon über zwei Wochen her ist. Mir kommt es vor, als wären es nur ein paar Tage. Nagut, das letzte Monat war auch wirklich Unistress pur. Aber darum solls jetzt nicht gehen, sondern um die Bibliothekslesung in Wien, vom 12. November.

Der Abend begann um Dreiviertel Fünf mit einer Führung durch die Eingeweide der Unibibliothek. Ingrid Ramirer, Abteilungsleiterin in der Bibliothek, gestaltete diese äußerst kurzweilig und hatte jede Menge Anekdoten auf Lager (und einen Tribble smile.gif ). Wir, Nina, ich, die SF-Gruppe Wien und ein paar andere Bibliophile, wurden auch in das Allerheiligste gebracht - zu den alten, wertvollen Büchern, die nicht mehr ausgeliehen werden können. Das war wirklich cool, auch wenn es ein paar von der SF-Gruppe kalt ließ. Aber gut, was erwartet man schon von Männern, die 24.000 und mehr in ihrer Privatsammlung haben?

Gegen Sechs Uhr wurden Nina und ich nervös. Wir diskutierten schon wie wir am schnellsten aus diesem Labyrinth herausfinden würden. Teilweise fühlte ich mich tatsächlich an Im Namen der Rose erinnert. Zum Glück hatte Ingrid Mitleid mit uns und führte die ganze Gruppe unglaublich schnell zum Ort der Lesung (Ich hege ja den Verdacht, dass sie gezaubert hat wink.gif ).

Gezählte 30 Leute kamen um uns zu hören. Doppelt so viele wie bei meiner bisher besten Lesung. Ich dachte ja, ich wäre schon ein alter Hase aber das machte mich nervös. Zum Glück gab es Rotwein im Angebot und nach einem halben Achterl zitterten meine Hände nicht mehr. Vielleicht lag das auch daran, das etwa zur gleichen Zeit Krisi, meine beste Kumpel kam. Sie brachte dann auch die notwendige moralische Unterstützung.

Die Lesung selbst ging ganz gut von Statten. Nina und ich haben uns abgewechselt und so musste niemand seine Kehle überanstrengen. Das Publikum selbst war etwas ... intellektuell, kam mir vor. Nina hat mich ja gewarnt, dass wichtige Leute kommen werden. Zum Glück habe ich niemanden davon gekannt, sonst hätte ich wohl überhaupt nicht lesen können. Aber diese Tatsache im Hinterkopf haben wir beide uns für Geschichten entschieden, die zumindest am Anfang lustig waren. Allerdings hat das Publikum wohl den Fehler gemacht, die Geschichten verstehen zu wollen, anstatt sich von ihnen einfach mitreißen zu lassen. So tauten sie immer erst gegen Ende einer jeden Story auf, was aber nicht bedeutete, dass es weniger Applaus gab. Gefallen haben sie ihnen auf jeden Fall.

Beim anschließenden Gequatsche machte ich eine überaus interessante Bekanntschaft: die von Dr. Wolfgang Greisenegger. Er hat eine kleine, einleitende Rede vor der Lesung gehalten und ich dachte, er macht das nur, weil er Prof. der Theaterwissenschaften ist. Wie naiv! Erst ein paar Tage später erfuhr ich, dass er der ehemalige Rektor der Uni Wien und der Präsident des P.E.N. Clubs Österreich ist blink.gif wenn das mal nicht wichtig ist! Er ist übrigens ein sehr netter Mensch. Bei unserem Gespräch hatte ich nie das Gefühl mit einer hochgestellten Person zu sprechen, sondern mit einem interessierten Kollegen auf gleicher Ebene. Das zu vermitteln schaffen nur wenige thumb.gif
Persönlich wichtiger waren aber zwei andere Bekanntschaften: Zunächst Christian Schenkermayr, ein alter Volksschulfreund, den ich schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Seltsam das es ihn auch ins Literarische verschlagen hat (Germanistik- und Theaterwissenschaftstudium; Assistent im Haager Teatersommer,...). Jetzt arbeitet er jedenfalls im Jelinek Forschungszentrum.
Und dann war da noch Christian Undeutsch, ein sehr guter Freund aus meiner HLA-Zeit. Er war mit ein Grund warum ich zu schreiben begonnen habe, und ich wohl der Hauptgrund für ihn. Aber wir haben uns in verschiedene Richtungen entwickeln. Während ich beim geschriebenen Wort geblieben bin arbeitet er bereits an seinem zweiten Kurzfilm. Wer weiß, wenn wir beide eines Tages erfolgreich sind machen wir vielleich ne Koop rofl1.gif

Der Abend endete viel zu schnell und war verdammt cool. Jetzt hat man auch mal Wiener kennen gelernt, die nicht wie typische Wiener rüber kommen wink.gif
Vielen Dank an das Organisationsteam, allen voran Christina Umundum für diesen erfolgreichen Abend respect.gif

smokin.gif


Foto

Phantastik meets Reality - Lesung beim Böllerbauer (19. Dezember)

Geschrieben von thomas t , 11 November 2008 · 466 Aufrufe
Schreiberei


Die Phantastik geht spazieren und trifft ihre größere Schwester Prosa. Man trinkt einen Kaffee und plaudert über dieses und jenes. Schließlich beschließen sie wieder mal etwas gemeinsam zu tun. Und zwar am Freitag, dem 19. Dezember 2008 beim Böllerbauer - Stadt Haag / Niederösterreich um 19:00

Es lesen:
Angelika Holl
Geboren 1984. Katholische Privatgymnasiastin.
KuK HBLAbesucherin. Desillusionierte Universitätsstudentin. Unheilbare Katzenliebhaberin. Unrettbare Kaffeegenießerin. Leidliche Pianotraktiererin. Leidenschaftliche Musikhörerin. Musikalische Listenschreiberin. Manische Literaturempfängerin.
Literarische Zusammenstücklerin. Literarisches Stückwerk.
Herzstück Schrift.
Zornfilter. Trostspenderin. Dulderin.

Rainer Innreiter (www.rainer-innreiter.at)
1972 in einem kleinen Ort nahe der österreichischen Industriestadt Linz geboren. Erste, zaghafte Schreibversuche unternahm er mit neunzehn, ehe er sich nach einer mehrjährigen Schaffenspause ernsthafter mit dem Verfassen von Kurzgeschichten beschäftigte.
Seither erschienen viele seiner Geschichten in diversen Anthologien und FanZines.
Sein bevorzugtes Genre ist die Phantastik, wobei er gelegentlichen Ausflügen in humoristische Gefilde nicht abgeneigt ist.

Besucht auch: www.boellerbauer.at und www.earth-rocks.at

Eintritt frei!


Foto

Psyo Diversity Day #2

Geschrieben von thomas t , 17 Oktober 2008 · 409 Aufrufe
Eventberichte
Zufällig bin ich auf dieses Fest gestoßen. Das ganze begann am Tag zuvor. Ich wollte unbedingt weggehen, hatte aber keine Ahnung wohin. Also hab ich einen kurzen Blick in ein großes, in Österreich sehr bekanntes, Eventportal geworfen. Auf den PDD bin ich zunächst aufmerksam geworden, weil er in meiner bevorzugten Location (natürlich der Böllerbauer) stattfand. Als ich dann sah, dass ich dort zwei Freunde treffen würde, die ich schon einige Zeit nicht mehr gesehen habe, gab schließlich den Ausschlag.

Das Linup selbst war etwas verwirrend: eine Rock Band und danach Techno, Minimal und Trance, immer mit dem Aspekt psycodelic oder progressive dabei. Normalerweise ist es ja so, dass Leute, die gerne Rock hören, nie und nimmer ein DJ-Lineup besuchen und umgekehrt. Wer also beides miteinander verbindet geht ein großes Risiko ein.
Diesmal schien das Experiment funktioniert zu haben. Bereits in dem Eventportal hatten sich 35 bis 40 Leute gemeldet. Das heißt es würden ca. 160 Gäste kommen. Nach den Angaben der Veranstalter waren es ungefähr 250, was bei der Gegend und dieser Zielgruppe schon einmal ein sehr gutes Fest ist.

Den Anfang machte Plastic Monroe. Eine salzburger Indy Rock Band, nach eigener Aussage. Die Gruppe selbst gibt es erst seit einem Jahr und das war erst ihr dritter Gig. Das hat man aber nicht gemerkt, was vielleicht auch daran lag, dass alle Mitglieder schon länger Musikererfahrung haben, nur halt nich als Gruppe. Das ist nicht aufgefallen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir während des Konzertes meine langen Haare zurückgewünscht habe. Plastic Monroe ist eindeutig ein Name, den man sich wird merken müssen.
Die DJs sind mir leider nicht so im Gedächtnis geblieben. Will heißen, sie haben ihre Aufgabe die Gäste zum Tanzen zu bringen gut erfüllt.

Ihr fragt euch jetzt vielleicht warum ich darüber schreibe. Es stimmt schon, bis jetzt war das ein normales Fest, aber es ist das Konzept dahinter, dass ich so interessant finde.
Die Veranstalter sind der tHurnverein aus Wien. (Die Seite ist derzeit (Stand: 17.10.2008) noch nicht wirklich online. Die Veranstalter haben mir aber versichert, dass sie das demnächst nachholen wollen.) Es gibt sie erst seit Mai und sie haben sich nach ihrer Heimatstraße benannt. Der Name hat also nichts mit Leibesübungen zu tun. Es geht dem Verein darum jungen Künstlern (Musiker und Visualisten) eine Plattform zu geben und Workshops zu organisieren.
Innerhalb des tHurnvereins ist der Ökolgiegedanke sehr wichtig. Sie versuchen das Getränkeangebot auf ihren Partys mit Fruchtsäften und Schnäpsen von Biobauern aus der Umgebung zu befriedigen. Sie verwenden Mehrwegbecher und vermeiden Aludosen. Bei diesem Fest haben sie gerade einmal vier Müllsäcke zusammengebracht. Wer schon einmal eine Party organisiert hat weiß, dass das gar nichts ist.
Beim Psyo Diversity Day geht es um die Erhaltung der psychedelischen Artenvielfalt. Wie Eingangs schon erwähnt würde ein Goa-Mensch nie auf ein PsyRock-Konzert gehen. Etwas das ich nicht verstehe, weil mir eine Musikrichtung auf Dauer zu langweilig wird.
Der Psyo Diversity Day beschreitet nun eine andere Richtung und will diese unterschiedlichen Strömungen wieder zusammenbringen. Da sie jedesmal die Location ändern, #1 fand in Wien statt, solltet ihr die Augen offen halten. Einen Besuch ist diese Party allemal wert.

Leider gibt es aber auch keine Veranstaltung ohne Negatives, selbst wenn es Kleinigkeiten sind. Hier war es eine Kellnerin, bei der ich ständig das Gefühl hatte aufpassen zu müssen um nicht beschissen zu werden. Tatsächlich hat sie mir sogar einmal einen Bechereinsatz zuviel abgeknöpft und verschwand bevor ich was sagen konnte. Da ich aber durch einen glücklichen Zufall einen Chai gratis bekam, glich sich das wieder aus.
Ach ja, Chai. Auf keinem psychedelischen Fest darf dieses Getränk fehlen. Hier war es aber mehr eine warme Zimtmilch, denn ein Tee.

Lasst euch aber von diesen Kleinigkeiten nicht abschrecken. Ich werde auf jeden Fall wieder da sein, wenn der PDD in meiner Gegend stattfindet.


Foto

BIBLIOTHEKSLESUNG DES ALUMNIVERBANDES DER UNIVERSITÄT WIEN

Geschrieben von thomas t , 10 September 2008 · 467 Aufrufe
Schreiberei
Da brat mir doch einer mal 'nen Besen, oder so ähnlich. Die beim Alumniverband sind verdammt fix wenn es darum geht eine Lesung zu organisieren coool.gif Ist zwar erst mitten im November, aber ich freu mich jetzt schon drauf.
Genießt dieses Werbeschreiben:


BIBLIOTHEKSLESUNG DES ALUMNIVERBANDES DER UNIVERSITÄT WIEN
SCIENCE-FICTION & FANTASY: “ZUKUNFTSLITERATUR“ IN DER UB

Mittwoch 12. November 2008, 18:00 Uhr

NINA HORVATH und THOMAS TEMPL entführen uns am 12. November 2008 in eine alternative Realität, in eine zukünftige Welt mit kosmischen Dimensionen. “Science-Fiction & Fantasy“ ist die literarische Gattung, die die beiden jungen und in der österreichischen und internationalen SF Szene bereits sehr beliebten und populären Autoren und Uni Wien Studierenden vertreten.

Im Rahmen unserer Lesung stehen folgende Werke im Mittelpunkt: Nina Horvath, mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem “Deutschen Phantastik Preis“, liest aus “Die Spirale“ und “Darwins Schildkröte“ - einer Anthologie die im Oktober 2008 im Fabylon Verlag erscheinen wird und Thomas Templ, Gründungsmitglied des österreichischen Vereins “EARTH ROCKS“ zur Förderung phantastischer Literatur (www.earth-rocks.at), aus “Zepharinon“ und “Die Justierung des Echnaton“.
Alles beginnt in der Wirklichkeit, die naturwissenschaftlich-technischen Erkenntnisse sind grundlegend, dann fließen Gegenwart und Zukunft ineinander, es entsteht Fiktion: die Protagonisten, echte oder künstliche Menschen, werden einer schwer durchschaubaren, utopischen und fantastischen Welt gegenübergestellt, es ist außergewöhnliches Science-Fiction oder Fantasy mit Humor, Hard Science-Fiction oder Science-Fantasy, Horror- oder Krimi-Science-Fiction.


“Science Fiction und Fantasy Literatur? Wie kein anderes Genre hat sie etwas Prophetisches an sich, kommt mal spannend, mal absurd, mal witzig, dann wieder verklärt oder gar in dunklem Gewand daher. Sie schafft gewaltige Traumgebilde unserer Zukunft. Manchmal stehen wir am Ende da und lächeln angesichts der seltsamen Vorstellungen, dann wiederum halten wir inne und erschrecken, weil sich wieder einmal ein Teil der Vorhersage bewahrheitet hat. Was die Zukunft nun wirklich bringt - wir werden es sehen. Aber bis dahin kann spekuliert werden, in vielen Geschichten, die noch nicht erzählt sind ...“ (Nina Horvath)


“Warum schreibe ich?
... ein Universum erträumen ...
... eine Kultur erschaffen ...
... darin spielen †¦ “
(Thomas Templ)

Im Anschluss an der Lesung stehen die Autoren für Fragen und Autogramme gerne zur Verfügung.

Begleitprogramm: Verkaufsausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek und Erfrischungen

Ort: Kleiner Lesesaal der Universitätsbibliothek, Dr. Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien


Willkommen sind ALLE die eine dichterische Verschmelzung von
Wissenschaft und Fiktion & Gegenwart und Zukunft life erleben möchten!
Um Anmeldung wird gebeten auf www.alumni.ac.at


Zur SF Literatur in Österreich besuchen Sie auch www.earth-rocks.at und www.ninahorvath.at!


Mit freundlicher Unterstützung von: Universitätsbibliothek Wien, BMUKK und Kulturabteilung der Stadt Wien


Foto

Open Air 08 - Inside

Geschrieben von thomas t , 22 August 2008 · 454 Aufrufe
Inside
Inside, das bedeutet, ich war an Planung, Organisation und Durchführung dieses Events beteiligt. Das stellt mich natürlich vor ein Dilemma, denn zum einen kann ich jedem einen 1A-Blick aus allererster Hand hinter die Kulissen eines solchen Großprojektes bieten, zum anderen darf ich natürlich keine internen Geheimnisse verraten. Mal sehen wie ich diesen Spagat schaffe wink.gif

Ich hörte Anfang Jänner zum ersten Mal, dass wir dieses Jahr ein zehntägiges Festival veranstalten. Meine erste Reaktion war schlicht und ergreifend: „Seid ihr wahnsinnig?!“
Aber es bot sich an. Unser normales Open Air sollte von 8. bis 9. August stattfinden. Das Space Farm Ahoi Festival am Wochenende darauf. Was lag da näher als sich auf ein Packerl werfen (wie es bei uns so schön heißt), das Risiko zu teilen und die Woche dazwischen auch noch zu füllen, zumal der 15. ein Feiertag war. „So viel Mehraufwand wird es schon nicht sein“, war der einhellige Tenor.
Wir sollten uns gründlich irren.

Vorbereitungen

Das Organisieren der Bands im Vorfeld war ja noch Halbwegs leicht, sieht man von den üblichen Problemen mit den Managern ab. Wir vom Kulturvogel besorgten das erste Wochenende und die Leute von Space Farm das zweite.
Mit Bands wie Attwenger (Österreichs bekannteste Alternativfolkband), MAUF (österreichische Beatboxmeister), A geh wirklich (eine Wiener Hip Hop Formation, die derzeit bei FM4 rauf und runter gespielt wird) und Shakadelix (den Local Heros) sollte das erste Wochenende das Kommerzielle werden. Das Zweite sollte mit absolut unbekannten Bands, die Rock im Stil der späten 60er / frühen 70er sowie psychodelisches spielen, das Geile werden. Die bekannteste Band hier war wohl Colour Haze.
Wir schafften einen bunten Stilmix, geradezu ideal für den Kulturvogel. Denn eine unserer Agenden ist es möglichst viele Menschen unterschiedlichsten Alters und Subkulturen zusammenzubringen.
Unter einem ähnlichen Gesichtspunkt wurde das Lesungsprogramm zusammengestellt. Phantasten neben „normalen“ Literaten (Belletristik, Poetry Slam und Spoken Word).
Bei den Workshops, die vor allem die Woche füllen sollten, haben wir geschlampt. Wir haben es verabsäumt Kollaborationen mit anderen Vereinen zu starten. Vor allem mit der hiesigen Jungkünstlervereinigung. So gab es an Workshops „nur“ Beatbox, Trommeln, Cajongas und Didgeridoo.
Auch ein Kinderprogramm haben wir organisiert. Schließlich sind in unserem Zielpublikum viele junge Familien.

Wir würden 1000 Gäste benötigen um bare zu sein, das heißt, dass die Gagen rein vom Eintritt bezahlt werden konnten. So viele wie noch nie. Ein normales Open Air von drei Tagen verschlingt bereits ein Drittel unseres Jahresbudgets und dieses hier ... nun man kann es sich ausrechnen. Da eine meiner Hauptaufgaben die Verwaltung des Vereinsgeldes ist, wurde ich immer nervöser je näher das Festival kam.

Die Woche vor dem Festival war rein dem Aufbau gewidmet. Wir waren jeden Abend überrascht, wie schnell wir immer das Tagespensum schafften. Trotzdem war uns klar, dass der Freitag stressig werden würde. Denn das Wichtigste (Anlage, Verkabelung, Zäune,...) kann immer erst kurz vor Beginn gemacht werden.

Das erste Wochenende

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag habe ich so gut wie gar nicht geschlafen. Mich plagten Alpträume. Noch nicht einmal vor meiner Matura war ich so nervös.

Der Freitag begann um zehn Uhr morgens natürlich mit Aufbau. Wir mussten unter anderem schnell eine wetterfeste Open Air Galerie improvisieren, da sich kurzfristig eine Künstlerin mit der Ausstellung „Muschis On Tour“ angekündigt hatte. Eine Aktion, die im Rahmen des niederösterreichischen Viertelfestivals stattfand.
Um 15 Uhr begann das, was wir alle befürchtet hatten: Regen, der bis zwei Uhr nachts nicht aufhörte. Wir trösteten uns damit, dass es der hässlichste Tag bis zum nächsten Freitag sein würde und so war es auch. Am Samstag schien schon wieder die Sonne.
Um 17 Uhr wurde das Festival offiziell eröffnet und um 18 Uhr konnte ich endlich frühstücken und mein erstes Bier genießen.

Bei diesem Wetter hatten wir gar nicht mit einem Ansturm gerechnet, und die Crew am Eintritt kam auch nie in Stress, trotzdem kamen unerwartet viele. Schon nach den ersten beiden Tagen waren wir halb bare.
Wir hatten auch Deutsche, Italiener, Engländer und Norweger hier. Die Norweger hab ich zwar nicht gesehen, aber ich weiß das sie da waren. Sie haben schließlich eine der wenigen Vorverkaufskarten bezahlt. Man sprang also sprachtechnisch immer zwischen Österreichisch, Deutsch und Englisch hin und her.
Sogar ein Gothic-Pärchen war anwesend. Auch wenn ich nicht weiß, wie die sich zu uns verirrt haben wink.gif
An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei den Gästen bedanken. Ein derart freundliches, gemütliches, verständnisvolles und engagiertes Publikum ist echt selten. Wir hatten keine einzige Schlägerei. Zum Glück haben sich die Securities bereits daran gewöhnt, dass sie bei uns kaum etwas zu tun haben wink.gif

Die Lesungen gingen bei dem Wetter naturgemäß unter. Wir mussten sie Indoor verlegen, anstatt - wie geplant - sie im Hof abzuhalten, bei dem es jede Menge Laufpublikum gegeben hätte. So hatten sie nicht das Publikum, dass sie eigentlich verdient hätten.

Die Bands waren alle fantastisch. Obwohl eine eher unbekannte Gruppe starke Anzeichen von Starallüren zeigte haben auch sie ein geiles Programm abgezogen. Auch die Aftershows (am ersten Tag Reggae, am zweiten Hip Hop) waren mehr als nur gut besucht.

Das zweite Wochenende

Was unter der Woche (für uns Sonntag, Montag und Dienstag) geschah weiß ich nicht. An diesen Tagen gab es keine Lesungen und keinen Eintritt, ich hatte also frei und habe die Zeit genutzt um mich zu regenerieren, was mir nicht ganz gelang. Ich habe aber gehört, dass fleißig auf der Hauptbühne gejamt wurde. Die Workshops, die von Montag bis zum Freitag dauerten waren auch gut besucht.
Auch habe ich gehört, dass es am Sonntag Probleme mit der Barorganisation gab und unsere Geschäftsführerin deswegen 72 Stunden durchgemacht hat. Da die Verantwortung für die Bar bei der Location lag und nicht bei uns, hätte sie das nicht machen müssen. Aber natürlich haben die Gäste Vorrang. Hier zeigt sich bereits, dass wir die Dauer des Festivals unterschätzt hatten.

Am Mittwoch fing unser Wochenende wieder an. Das Lineup zog vor allem Hippies - Entschuldigung: Alternative - an. Kurz tauchten auch ein paar Goas auf, die drehten aber sofort wieder um, als sie Livemusik hörten, keine Elektronik.

Ein Highlight war am Donnerstag das Konzert des Trios Manu Delago, Axel Mayer und Klaus Falschlunger. Sie stellten ein neues Schlaginstrument vor: Das Hang (im Dialekt von Bern: Hand). Das Ding sieht aus wie ein UFO und man kann damit sowohl Rhythmen, als auch Melodien spielen. Die restlichen Instrumente (Didg und Sitar) waren daneben fast schon konventionell. Es war das Konzert, auf das ich mich persönlich am meisten gefreut habe.

Dann kam der zweite Freitag, der Fünfunddreißig-Liter-pro-Quadratmeter-pro-Stunde-Freitag. Er wird mir wohl ewig in Erinnerung bleiben. Einmal, weil wir mit niemanden gerechnet haben und dann doch 80 zahlende Tagesgäste kamen, und vor allem wegen dem Konzert von Colour Haze.
Aufgrund des Tiefdruckgebietes, das mit voller Härte über uns herein brach, wurden alle Konzerte in die Räumlichkeiten des Böllerbauern verlegt und das geplante 24-Stunden-Open-Air-DJ-Lineup abgesagt.
Die Verlegung war kein Problem, die Location ist schließlich bestens ausgestattet und verfügt über einen großen offenen Kamin. Aber als Colour Haze loslegen sollte hat das Publikum geschlossen darauf bestanden, dass sie draußen auf der großen Bühne spielen. Als es soweit war sind alle vor der Bühne gestanden und haben im Regen und Schlamm getanzt. Jetzt weiß ich, dass es kein mieses Festivalwetter gibt. Nur miese Ausrüstung und Publikum.

Das der kleine Kamin im Cafe auch angeheizt wurde war fantastisch. Hier konnte man sich aufwärmen (schon mal einen Menschen dampfen gesehen?), quatschen und die Musik auf einer vernünftigen Lautstärke genießen.

Der Samstag war dann ... den Gästen hat er gefallen, aber wir vom Team waren alle froh, als es zu Ende ging. Am Sonntag gab es zum Glück keinen Eintritt und keine Lesungen, also bin ich gleich nach Kassaschluss nach Hause gefahren um den Sonntag durchzuschlafen.

Lesungen

Wie schon gesagt mussten wir am ersten Wochenende die Lesungen unter Dach, genauer gesagt in den Seminarraum verlegen. Am Mittwoch und Donnerstag konnten wir sie wie geplant Open Air abhalten, doch am zweiten Wochenende mussten wir auch wieder in den Seminarraum wandern. Wie sich zeigte machte das kaum einen Unterschied. Literatur ist auf einem Festival halt nur ein zusätzliches Gimmick, und wir Autoren sind niedrige Zuhörerzahlen ja gewöhnt.

Mir persönlich hat Jan Große am besten gefallen. Ich liebe einfach seine Steampunkwelt. Das Essay von Andreas Gruber über die Autoren war sowohl treffend als auch witzig. In Erinnerung bleiben werden mir auch noch jimi 'river' lend. Er weiß einfach wie er mit einem Publikum umzugehen hat. Ich frage mich ob er nicht nur im Poetry Slam, sondern auch im Hip Hop aktiv ist. Den passenden Stil hätte er. Und dann noch Cornelia Travincek und melamar. Wer glaubt nur im Cyberpunk ließen sich dystopische Entwürfe verwirklichen sollte sich deren Erzählungen zu Gemüte führen. Auch wenn sie „nur“ Belletristik sind.

Abschließendes und Auswirkungen

Wir haben fleißig für die Künstler eingekauft, doch Donnerstag nachts wurde die Backstage entgültig gelehrt. Bier und Red Bull für die Gäste mussten nachgekauft werden. Guarana, Kräuter, Cola und Almdudler gingen ebenfalls aus und konnten nicht aufmunitioniert werden. Wie gesagt, wir haben die Länge des Festival unterschätzt.
Die Schnapsbar hat für mich überraschend durchgehalten, auch wenn die besten Schnäpse (wie Bärenfang) bereits am Mittwoch ausgingen.

Der Hauptkellner verlor von Sonntag auf Montag seine Stimme und fiel damit aus. Gleiches gilt für den Besitzer der Location, auch wen der es sich nicht leisten konnte auszufallen. Eine Kellnerin musste am Dienstag nach Hause geschickt werden, nachdem sie mehrere Tage fast durch gearbeitet hatte und noch immer nicht aufhören wollte / konnte (ihre Kinder wollten da bleiben). Aber schließlich schaffte sie es nach Hause, blieb dort zwei Tage und machte dann nur mehr die Mittagsschicht. Dafür sprangen die Leute von der Space Farm ein, die durchwegs gute Arbeit verrichteten.

Ich selbst ... Nun, anstrengend ist wohl das Wort, das für mich am besten zu dem Festival passt. Man kommt so gut wie gar nicht zum Essen und lebt nur von Bier und Red Bull. Gleichzeitig läuft man herum und steht ständig unter Strom, weil es hier etwas zu tun und dort eine kleine Krise zu lösen gibt. Am Donnerstag begann ich leicht zu stottern, etwas das mir noch nie passiert ist. Ich habe an diesem Wochenende mindestens fünf Kilo verloren und hätte ich keinen Internetzugang gehabt wäre ich wahrscheinlich gestorben. In der ersten Nacht im eigenen Bett lag ich stundenlang wach und habe gleichzeitig geträumt. Wohl weil die zehntägige Anspannung endlich nachgelassen hat.

Andere im Team hat das Festival noch fertiger gemacht. Die Hälfte des Vorstandes liegt derzeit (21. August) mit 38°+ im Bett.
Aber wir sind bare. Wir haben es geschafft. Den Kulturvogel wird es nächstes Jahr auch noch geben. Und wir sind uns einig, dass wir nie wieder ein so großes Festival machen wollen. Nie. Wieder.
Jetzt noch, und in einem halben Jahr?






September 2025

M D M D F S S
1234567
891011121314
151617 18 192021
22232425262728
2930     

Neueste Kommentare

Neueste Einträge