Moinsen,
es ist schon fast Normalität geworden, wenn ich am Montag Morgen in die BoD-Top-20 schaue und BOSTON RUN dort vorfinde (man ist so schnell verwöhnt!). In den letzten drei Monaten war mein Buch dabei ausnahmslos auf den Plätzen von 6 bis 14 jeweils einmal vertreten. Große Straße - quasi
Geschlagen wird mein Buch von solchen Titeln wie "Feuchte Höhepunkte", "Lust auf Ihn", "Schamlos und Sexbesessen" und "Kurz und schmerzvoll". Oh - ich habe "Die bizarre Lust der Frauen" vergessen. Sex sells offenbar.
Wer mal schauen möchte ...
http://www.bod.de/be...er.html?GENRE=BIch weiß gar nicht, ob ich jetzt neidisch auf den Erfolg dieser teils pornografischen Taschenheftchen bin (die Seitenzahl liegt selten über 140 - Mann kann es also leicht in einer Hand halten ...) oder ob ich mich freuen kann, dazuzugehören (also rein verkaufszahlentechnisch) ...
Wie auch immer. Die Präsenz von Büchern dieser Art in der BoD-Bestsellerliste ist entweder ein Armutszeugnis für die nichterotische Belletristik bei BoD oder für das Kundenintersesse bei BoD-Veröffentlichungen. Die niederen Triebe versus Anspruchserwartungen. Wenn das Blut, das dringend im Gehirn des Lesers benötigt wird, unversehens in tiefere Körperregionen abwandert, schaltet das gleichwohl die Kosten-Nutzen-Schranke aus. Nicht minder spannend ist an der Stelle, dass die von Vito von Eichborn herausgegebene Edition BoD, die quasi mit den Perlen der BoD-Veröffentlichungen glänzen möchte, es nur sehr selten mit Einzeltiteln in die Top-20 schafft und dort auch noch mehrere Wochen verweilt. Eichborns Maxime, dass das Neue am Rande entsteht, liest sich dabei zwar gut, verkauft sich aber nicht.
Da stehen wie so oft Anspruch und Wahrheit unversöhnlich gegenüber. Was nutzt die schönste Edition, wenn sie nicht gekauft/gelesen wird, auf der anderen Seite aber die alte Regel Sex sells den Erfolg diktiert.
In der aktuellen Spiegel-Ausgabe wird über die Generation Porno berichtet. Dass die Grenzen vollends gefallen sind. Freie Porno-Inhalte im Internet. Oder aber auch in Buchform. Sollten wir für eine FSK bei Büchern sein?
Werde ich jetzt politisch?
Es gibt keine Wahrheit außer der der Verkaufszahlen. Bruckheimer weiß das. Bohlen weiß das. Und Eichborn wahrscheinlich auch.
Ich könnte bei Facebook (wo ich nicht mehr bin, aber das ist eine andere Geschichte) einen Aufruf starten: LASS DIE PORNO-BÜCHER NICHT GEWINNEN! und ich könnte die Community auffordern, lieber mein Buch zu pushen und ein Zeichen zu setzen.
Vermutlich würde das sogar klappen.
Für eine Woche.
Dann ist die Welt wieder beim Alten.
Denn die Community vergisst. Die Generation Porno nicht.
ODER?