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Odyssee [Brockhaus/2012]
Geschrieben von
yiyippeeyippeeyay
,
13 Oktober 2013
·
813 Aufrufe
Brockhaus 21.Jhdt.
Der Blokk wird 1 Jahr alt, daher dachte ich geh ich mal ganz weit zurück - mehrere tausend Jahre - zu Homers Odyssee. Denn sie ist von den französischen Verlagen Editions Adonis & Glenat in einer neuen Reihe für eine erwachsenere Leserschaft als Comic veröffentlicht worden; Brockhaus/wissenmedia übernahmen die dt.-sprachige Version davon.
Das Zeichner/Texter-Team Imbiriba/Lemoine hat die Geschichte ansehnlich hinbekommen. Nichts Herausragendes, aber mich hätte die Sache als anfangender Schüler sehr angesprochen, und damals gab es wenig Interessanteres für mich als die griechische Mythologie. Wobei wir gleich auf ein kleines Problem kommen: Die Zeichnungen sind m.E. etwas zu gewalttätig (und freizügig?) für Kinder unter ~10. Meinem jüngeren Ich hätte ich das Comic also ein paar Jahre enthalten.
Dann aber hätte ich mich gefreut mal endlich Bilder zu vielen vorgestellten Konstrukten zu sehen, u.a. Skylla & Charybdis.
Die Geschichte bleibt erstaunlich nah am Original - alle Abenteuer werden abgedeckt, natürlich wesentlich kürzer als jeder reine Text. Aber das kommt ja dem heutigen halb- & nicht-lesenden Publikum entgegen.
Die Geschichte beginnt mit einer Erzählung/Zusammenfassung des trojanischen Kriegs von seiten Odysseus. Er ist auf dem Weg zurück nach Ithaka, aber sein Hochmut bei der Bezwingung des menschenfressenden Kyklopen - "Ich bin Odysseus... der Zerstörer von Troja!" - führt u.a. zu starken Winden, die sein Schiff ins Unbekannte befördern. Mehr als ein Jahrzehnt braucht der Held, der inzwischen der einzige Überlebende ist, um die riesenhaften Laistrygonen, die Zauber der Kirke, einen Besuch in der Unterwelt der Toten, den Gesang der Sirenen, die 2 bereits oben genannten Ungeheuer, und das ewigen Leben, das ihm die Nymphe Kalypso anbietet, zu überwinden - um nun sein geliebtes Ithaka und seine treu auf ihn wartende Frau Penelope & den inzwischen erwachsenen Sohn Telemach wieder zu sehen.
Das alles wird recht schnell erzählt, aber in teils eindrucksvollen Bildern. Mir gefiel besonders die Flucht vor dem Kyklopen und die Zeit, die Odysseus mit Kalypso verbringt.
Gegen Ende erscheint ihm seine ewige Gönnerin, die Göttin des Kampfes & der Weisheit, Pallas Athene, und hilft ihm in einer langen blutigen Abschluss-Szene seine Frau zurück zu erobern. Diese Szene verstand ich schon als Kind nicht, und heute geht es mir noch immer so: Warum müssen alle diese Freier sterben? Warum konnte sich Penelope nicht leisten, sie von bezahlten Söldnern o.ä. vertreiben zu lassen, wenn sie Jahre Lang Kost & Logis der Freier tragen konnte?
Aber in Ilias & Odyssee stecken eh eine Menge damaliger Moralparabeln drin, die mir (uns?) heute fremd vorkommen. Es schien Homer u.a. um eine Art Leitindex der (damaligen) Tugenden zu gehen. Von Ehre & Treue & Mut & dem schweren aber letztendlich lohnenden Tribut, das den teils irre megalomanen Göttinnen & Göttern zusteht... Bei Odysseus - eine Art Ur-MacGyver - kommt noch seine Intelligenz und Trickserei hinzu.
Am Ende folgt dann noch eine kurze Einführung in die Eckpunkte der Sage, über Göttinnen & Götter, die vorkommen, und (!) ein wenig über Homer und die Form seiner Erzählungen.
Eine gelungene Hommage an eine der ältesten phantastischen Geschichten der Welt!
Das Zeichner/Texter-Team Imbiriba/Lemoine hat die Geschichte ansehnlich hinbekommen. Nichts Herausragendes, aber mich hätte die Sache als anfangender Schüler sehr angesprochen, und damals gab es wenig Interessanteres für mich als die griechische Mythologie. Wobei wir gleich auf ein kleines Problem kommen: Die Zeichnungen sind m.E. etwas zu gewalttätig (und freizügig?) für Kinder unter ~10. Meinem jüngeren Ich hätte ich das Comic also ein paar Jahre enthalten.
Dann aber hätte ich mich gefreut mal endlich Bilder zu vielen vorgestellten Konstrukten zu sehen, u.a. Skylla & Charybdis.
Die Geschichte bleibt erstaunlich nah am Original - alle Abenteuer werden abgedeckt, natürlich wesentlich kürzer als jeder reine Text. Aber das kommt ja dem heutigen halb- & nicht-lesenden Publikum entgegen.
Die Geschichte beginnt mit einer Erzählung/Zusammenfassung des trojanischen Kriegs von seiten Odysseus. Er ist auf dem Weg zurück nach Ithaka, aber sein Hochmut bei der Bezwingung des menschenfressenden Kyklopen - "Ich bin Odysseus... der Zerstörer von Troja!" - führt u.a. zu starken Winden, die sein Schiff ins Unbekannte befördern. Mehr als ein Jahrzehnt braucht der Held, der inzwischen der einzige Überlebende ist, um die riesenhaften Laistrygonen, die Zauber der Kirke, einen Besuch in der Unterwelt der Toten, den Gesang der Sirenen, die 2 bereits oben genannten Ungeheuer, und das ewigen Leben, das ihm die Nymphe Kalypso anbietet, zu überwinden - um nun sein geliebtes Ithaka und seine treu auf ihn wartende Frau Penelope & den inzwischen erwachsenen Sohn Telemach wieder zu sehen.
Das alles wird recht schnell erzählt, aber in teils eindrucksvollen Bildern. Mir gefiel besonders die Flucht vor dem Kyklopen und die Zeit, die Odysseus mit Kalypso verbringt.
Gegen Ende erscheint ihm seine ewige Gönnerin, die Göttin des Kampfes & der Weisheit, Pallas Athene, und hilft ihm in einer langen blutigen Abschluss-Szene seine Frau zurück zu erobern. Diese Szene verstand ich schon als Kind nicht, und heute geht es mir noch immer so: Warum müssen alle diese Freier sterben? Warum konnte sich Penelope nicht leisten, sie von bezahlten Söldnern o.ä. vertreiben zu lassen, wenn sie Jahre Lang Kost & Logis der Freier tragen konnte?
Aber in Ilias & Odyssee stecken eh eine Menge damaliger Moralparabeln drin, die mir (uns?) heute fremd vorkommen. Es schien Homer u.a. um eine Art Leitindex der (damaligen) Tugenden zu gehen. Von Ehre & Treue & Mut & dem schweren aber letztendlich lohnenden Tribut, das den teils irre megalomanen Göttinnen & Göttern zusteht... Bei Odysseus - eine Art Ur-MacGyver - kommt noch seine Intelligenz und Trickserei hinzu.
Am Ende folgt dann noch eine kurze Einführung in die Eckpunkte der Sage, über Göttinnen & Götter, die vorkommen, und (!) ein wenig über Homer und die Form seiner Erzählungen.
Eine gelungene Hommage an eine der ältesten phantastischen Geschichten der Welt!