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She-Hulk - Die Entführung [Condor/1989(1985)]
Geschrieben von
yiyippeeyippeeyay
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31 Dezember 2017
·
5.785 Aufrufe
20.Jhdt. Condor *Byrne Marvel
Zum Jahresabschluss erneut etwas Älteres vom Altmeister/Storyteller John Byrne - dieser Marvel-Special von 1985, der 4 Jahre später vom dt. Condor-Verlag auf deutsch erstveröffentlicht wurde: She-Hulks "Zementierung" in ihrer grünen Hünenform, und wie es durch eine fragwürdige Aktion des S.H.I.E.L.D.-Geheimdienstes - damals nur ein US-amerikanisch, und nicht weltweit, agierender wie im MCU - dazu kam.
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Letzteres finde ich interessant im Sinne der Entwicklung dieses Dienstes im MCU, u.a. auch in der Serie Agents of S.H.I.E.L.D.. Dort wird er ja von Hydra, der Post-Nazi-Untergrund-Verbrecherorganisation des Red Skulls, unterwandert, und dadurch im 2. Cap-America-Film letztendlich zerstört. Schon Mitte der 80er hat Byrne also schon Zweifel in seinen Plot eingebaut, ob das mit so einer übermächtigen "guten" Organisation auf Dauer hinhauen kann.
Als She-Hulk zusammen mit u.a. ihrem Freund/Liebhaber/Mitstreiter Wyatt Wingfoot von S.H.I.E.L.D. im Comic gekidnappt wird, um sich dann auf einem Riesen-Helicarrier (
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Das Visuelle entspricht Byrnes bekannterer X-Men-Phase in punkto Schliff, wurde aber offensichtlich von ihm selbst getuscht, und wirkt daher ein wenig "dünner" als bei Profi-Tuschern wie Joe Sinnott. Offensichtlich hatte er aber riesigen Spaß bei der vollen Nutzung der größeren Seiten einer Special-Ausgabe z.B. in dem ersten 2-seitigen "Plakat", als Shulkie & Wyatt zum ersten Mal kapieren, wo sie genau nach der Abduktion gelandet sind.
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Die Farben von Koloristin DeMulder sind für damalige Verhältnisse recht gut. (Ein Comic-Konsument ist einfach mit vielfachen digitalen Möglichkeiten heuer etwas verwöhnt, und findet daher ev. 30-jahre-alte Werke entspr. "lahm". Man versetze sich in die Zeit...)
Männliche Bewunderer dieser von Stan Lee relativ spät erdachten Figur erinnern sich bestimmt auch v.a. an diesen Band, weil es mehrere Stellen gibt, wo die große Dame gezwungen wird, sich auszuziehen. Aber Byrne umgeht das Nacktheits-Verbot des damaligen Kodex der Comic Code Authority mit Eleganz...
Fazit: Sehenswerter Solo-Auftritt der starken Dame, inkl. einiger Grenzgänge des berühmten Autors/Bildners in punkto politischen und feministischen Realismus, die sich wohltuend vom damaligen Mainstream abhoben!
P.S.: Der obige Cover wurde offensichtlich von den Condorianern nachgemalt! Ausnahmsweise haben wir hier also einen Fall, wo der Inhalt eines Comics besser gezeichnet ist als der Cover!
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