The Infinity Gauntlet: Die Ewige Fehde [Marvel/1991]
20.Jhdt. Marvel
Nachholend: Im Juni las ich
passenderweise zu dem was im Kino lief, nochmal den berühmten Band von Storytellerlegende
Jim Starlin, dazu was Thanos, nachdem er alle Infinity-Steine geschafft hatte einzusammeln,
dann in dem "Kombi-Werkzeug" des Gauntlets damit anstellt. Im Wesentlichen hält sich da die MCU-Variante
ans Urmaterial: Er schnappt mit den behandschuhten Fingern, und sofort ist die Hälfte alles Lebens im
Universum perdu... | ||
Interessant - und mit ein Grund für diesen Beitrag im Blokk - ist natürlich die Plots dieses damals sehr unerwarteten Comics mit dem der MCU-Filme, die Steine & Thanos betreffend, zu vergleichen: Zum Einen ist Thanos Hauptmotivation, wie sich in dem Band nach & nach herausstellt, einerseits die von ihm angehimmelte Herrin des Todes - eine schweigende Gestalt in lila Hoodie-Robe, die mal wie eine schöne Schwarzhaarige aussieht, mal wie ein wandelndes Skelett - zu "gewinnen", andererseits seinem vermeintlichen Schicksal zu folgen der lange Arm des Todes im Universum zu sein. Dies ist im Comic auch der Grund warum er im 1. Viertel einfach die todbringenden Finger schnappt - um Lady Death mit diesem größten Genozid aller Zeiten zu beeindrucken. Da ist m.E. die ökodiktatorische Ader des MCU-Thanos, zusammen mit dem "leidend-heldenhaften" Gestus, den er im 1. "Inifinity"-Film an den Tag legt, deutlich subversiver, also gelungener, angelegt. Im Comic ist sein Bestreben ein Anti-Gott, mächtiger als alle Kreaturen jeglicher Art, zu sein. (S. die 1. beiden Seiten im Band, oben.) Auch spielt Nebula im Comic eine wesentlichere Rolle in der Besiegung von Thanos. Deshalb hatte ich gehofft, dass im 2. "Infinity"-Film das entspr. hommagiert wird, aber dann war wohl der "ehrenhafte Druck" des angeblichen Gründers des MCU, Iron Man, zu stark... Im Comic präsentiert Thanos Nebula seiner Geliebten als sein größtes Kunstwerk - einen Moment lang stehen sich da die zwei den Möchtegern-Gott SEHR hassenden Damen gegenüber. Ãœbrigens gibt es im Comic keinen Verbrennungszoll den derjenige, der den Handschuh einsetzt, (mit ev. seinem Leben) zahlen muss; das ist eine Dramatisierungs-Wende des MCU (wenn ich mich recht entsinne, wurde sie im 2. "Infinity"-Film erst eingeführt!). Letztendlich wabert das Comic dann im bekannten Starlin-Text-Stil ein wenig zu sehr herum; auch typisch die stetige Vergrößerung der kosmischen Mächte, die gegen Thanos aufgestellt werden. Dieser stetige Aufbau und die Alle-gegen-Einen-Plot-Dehnung waren eben schon damals Mittel die Fans auf Dauer zu engagieren. Was ja gelang, bis in viele MCU-Filme hinein... Die weiteren "Infinity"-Bände die später erschienen, ließ ich dann eher links liegen. Aber dieser Urband ist trotzdem als Einstieg in den Hintergrund zu den mächtigen Juwelen - wie auch zu Starlins Ouevre allgemein - empfehlenswert!
(Dieser dt.-sprachige Band wurde von Marvel Deutschland letztes Jahr neu
aufgelegt.)
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