Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
Verlag Heyne
Die sechsteilige Heyne-Serie bietet alten und neuen Freunden einen prima Einstieg in das mittlerweile doch recht komplexe PR-Universum. Das zumindest ist eine lobenswerte Sache, denn so komme auch ich (nach langer PR-Pause) mal wieder in den Genuß, einen "kleinen" Zyklus lesen zu können.Inhaltsangabe von amazon.de:
Perry Rhodan, der Resident der Liga Freier Terraner, muss eine schwere Entscheidung fällen: Seine Heimatgalaxis, die Milchstraße, stämmt sich gerade mit großem militärischen Kraftaufwand gegen einen gefährlichen Feind, als ein Hilferuf unbekannten Ursprungs eintrifft. Kurz entschlossen geht er an Bord des neu konstruierten Spezialraumschiffs Journee und folgt der mystischen Spur, die sich vor seinem inneren Auge abzeichnet. Die Reise führt nach Andromeda.
Vor Ort wird schnell deutlich, dass im benachbarten Sternhaufen keineswegs der Normalzustand herrscht. Erst müssen Perry und seine Begleiter eine unfassbar starke Raumbarriere überwinden, dann werden sie von einem Raumschiff unbekannter Herkunft angegriffen. Als es ihnen schließlich gelingt, auf einem Planeten der friedlichen Tefroder zu landen, müssen sie dem Unfassbaren ins Auge blicken: Andromeda wird von einem mächtigen und erbarmungslosen Feind angegriffen. Und allem Anschein nach ist auch der Erbe des Universums nicht in der Lage, helfend einzugreifen -- im Gegenteil: Bald muss Perry Rhodan selbst ums nackte Überleben kämpfen.
Die Story ist recht abenteuerlich und vielversprechend, und somit stellt der erste Band im Prinzip einen gelungenen Auftakt dar. Inhaltlich gibt's nicht viel zu sagen oder zu meckern: das Taschenbuch kommt mit seinen knappen 250 Seiten einem schnellen Häppchen gleich, das man bequem in ein oder zwei Tagen vernaschen kann, also mehr oder weniger ein dickes Heftchen.
Der Autor dieses Bandes, Uwe Anton, tut sich jedoch zu Beginn recht schwer. Man hat auf den ersten 50 Seiten den Eindruck, er will nicht so recht in Fahrt kommen. Auch wirkt die Handlung hier sehr dünn und an den Haaren herbeigezogen. Perry erwacht des Nachts und hat die Vision einer unbekannten Schönen, die ihn um Hilfe anfleht. Der Resident springt auf, läuft in die Zentrale der LEIF ERIKSON und 8 Stunden später startet das nagelneue Beiboot des Super-Schlachtschiffs. Keine Angaben wohin oder warum genau ... Hm!
Wie gesagt, ich bin lange nicht mehr dabei gewesen. Nunmehr hält man sich im PR-Universum 50 cm-Klonelefanten als Haustier, die verrückt nach Keksen sind, und die Raumschiffe werden von Emotionauten gesteuert. Die (hier in der Person eines Top-Akademie-Absolventen) sind tatsächlich sehr emotional und verlieben sich heiß und innig, schon nach kurzem Blickkontakt mit weiblichem medizinischem Personal.
Über den wissenschaftlichen Backround gibt's bei PR sowieso keinen Streit: Zellaktivatoren, Antriebssysteme, etc. Zu MEISTER DER INSEL-Zeiten allerdings wurden astronomische Dimensionen noch gewürdigt, man wurde durch Transmitter nach Andromeda "gebeamt". Mittlerweile fliegt man mit einem Beiboot und zwar mit 200millionenfacher [!] Lichtgeschwindigkeit. Nagut. So braucht man für die einfache Strecke Milchstraße-Andromeda wenigstens nicht länger als 9 Tage. Aber prinzipiell sind Funkverbindungen in Echtzeit möglich. Wenigstens etwas.
Aber das lässt mich eigentlich kalt. Man weiß ja, worauf man sich einlässt. Bloß eine Sache wundert mich dann doch: Seite 80. Da schreibt Uwe Anton:
Mir sträuben sich die Haare. Haben Herr Anton oder seine Lektoren keinen Unterricht in Biologie genossen? Oder kommt im PR-Universum in 3000 Jahren das Ei zum Sperma?Sie [die Monochrom-Mutantin] war nicht mehr unfruchtbar. Sie spürte es ganz genau, in diesem Augenblick entstanden Eizellen in ihrem Eierstock, und einige blieben dort, und andere wanderten schon den Eileiter hinab, erreichten die Gebärmutter und warteten dort auf die Spermien, die bald kommen würden.
Wie auch immer. So schnell vergraulen die mich nicht. Ich bleibe wacker am Ball und freue mich schon, wie es in der galaktischen Nachbarschaft weitergeht. Außerdem bin ich darauf gespannt, wie die Autoren der Nachfolgebände das Thema bearbeiten.