Walter Ernsting hatte von Hugo Gernsback die Erlaubnis bekommen, einen "deutschen HUGO" zu verleihen. Die entsprechenden Unterlagen hat Walter in den 90er Jahren dem SFCD übergeben; sie müßten sich im SFCD-Archiv befinden.D) (SFCD-) HUGO
Wie sah der aus? Gibts ein Bild?
Ist der (deutsche) HUGO nach 1978 überhaupt noch vom SFCD vergeben worden?
Walter hat von dem Recht ein paar Jahre lang Gebrauch gemacht, allerdings die Preisträger aus seinem Freundeskreis selbst bestimmt, und Pabel/Moewig hat damit auch mächtig in PR und sonstwo Werbung betrieben. Walter und der SFCD hatten sich in den 70er Jahren einander entfremdet, und Walter war vermutlich der Ansicht, daß durch den Club bestimmte Preisträger wohl nicht in seinem Sinne wären. Nachdem die Verleihungsrechte an den SFCD übergegangen waren, haben wir uns dagegen ausgesprochen, den Club einen "deutschen HUGO" verleihen zu lassen, weil der original HUGO ein Publikumspreis ist und wir aus dem deutschen Pendant nicht erneut einen Spezl-Preis machen wollten.
Man hätte also festlegen müssen, wer abstimmen darf und welche Kategorien zugelassen werden, aber da der SFCD-Literaturpreis (heute DSFP) damals per öffentliche Abstimmung lief und die Telnehmerzahl immer mehr zurückging, ließ das wenig Gutes für einen Öffentlichkeitspreis erhoffen.
Abgesehen davon ist der HUGO mittlerweile ein durch die World Science Fiction Society geschützter Begriff - ebenso wie "Worldcon", deshalb gibt es auch keine Perry-Rhodan-Worldcons mehr -, man müßte also auch mit der WSFS zu einer Übereinkunft kommen. Wir haben mittlerweile im deutschsprachigen Pro- und Fandom genug Preise aller Art, da sollte man, denke ich, dem "deutschen HUGO" als Kuriosität am Rande seine wohlverdiente Ruhe geben.