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Der Dune-Zyklus


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140 Antworten in diesem Thema

#1 †  a3kHH

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    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 07 März 2010 - 13:10

[Mod]
Dieser Thread wurde aus dem Thread ĂŒber den Roman "Planet der Sonnen" von Karl Schroeder aus dem Neuerscheinungslesezirkel abgespalten.
[/Mod]


Interessant allemal, da ich davon ausgegangen bin, dass Zyklen konzipiert sind. Das mit Dune war mir neu! ;)

Der erste Roman Dune ist in sich abgeschlossen, Frank Herbert hatte nicht unbedingt eine Fortsetzung geplant. 5 Jahre spĂ€ter veröffentlichte er aufgrund des schleichenden Erfolgs des ersten Öko-Romans die Fortsetzung Dune Messiah, nachdem er in der Zwischenzeit diverse andere Themen in seinen anderen Romanen behandelt hatte. 6 Jahre danach schrieb er dann mit Children of Dune das Finale des Dune-Zyklus. Alle sonstigen FolgebĂ€nde sind hingeschluderte Machwerke, die rein aufgrund pekuniĂ€rer Motive veröffentlicht wurden, meiner persönlichen Meinung nach bereits zusammen mit seinem Sohn.
Aber abgesehen von den Veröffentlichungsdaten merkst Du auch beim Lesen, daß hier drei verschiedene Roman-Typen vorliegen. Der erste Band ist ein visionĂ€res Werk, in sich abgeschlossen. Band 2 & 3 sind Fortsetzungen, die zusammen mit Band 1 eine ebenfalls in sich abgeschlossene Triologie bilden. Ab Band 4 wird dann nur noch geschrieben, um die Fans zu befriedigen, mit Planung oder Konzepten hat das alles nichts mehr zu tun. Die Konzeption von Herbert hat maximal (!) bis Band 3 bestanden, der Rest ist Schweigen. Und, wie gesagt, daß war noch einer der durchstrukturiertesten Zyklen der Vergangenheit.
Viel deutlicher wird die Nicht-Planung von Zyklen im Dunstkreis der Frauen um Marion Bradley und Anne McCaffrey, etwa beim Schiffs-Zyklus.
;)

Bearbeitet von Morn, 09 März 2010 - 01:17.


#2 Stormking

Stormking

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Geschrieben 08 März 2010 - 12:56

Der erste Roman Dune ist in sich abgeschlossen, Frank Herbert hatte nicht unbedingt eine Fortsetzung geplant. 5 Jahre spĂ€ter veröffentlichte er aufgrund des schleichenden Erfolgs des ersten Öko-Romans die Fortsetzung Dune Messiah, nachdem er in der Zwischenzeit diverse andere Themen in seinen anderen Romanen behandelt hatte. 6 Jahre danach schrieb er dann mit Children of Dune das Finale des Dune-Zyklus.

Das ist so nicht ganz richtig. Teile von "Dune Messiah" schrieb er zeitgleich mit dem Originalroman, der Niedergang des Paul Atreides gehörte schon immer zur Geschichte dazu.

Alle sonstigen FolgebÀnde sind hingeschluderte Machwerke, die rein aufgrund pekuniÀrer Motive veröffentlicht wurden

Auch hier: Widerspruch. Die spÀteren Romane sind anders, aber "hingeschluderte Machwerke" sind sie nicht.

Aber abgesehen von den Veröffentlichungsdaten merkst Du auch beim Lesen, daß hier drei verschiedene Roman-Typen vorliegen. Der erste Band ist ein visionĂ€res Werk, in sich abgeschlossen. Band 2 & 3 sind Fortsetzungen, die zusammen mit Band 1 eine ebenfalls in sich abgeschlossene Triologie bilden.

Band 1 mag seinerzeit atemberaubend gewesen sein, im RĂŒckblick stellt es jedoch den schwĂ€chsten Teil der ersten Trilogie dar. Eine simple Heldengeschichte. Gekoppelt an einen atemberaubenden Weltenentwurf, aber trotzdem nur eine simple Heldengeschichte. So richtig interessant wurde es erst spĂ€ter, als der strahlende Held des ersten Roman aus sich selbst und seiner Übermenschlichkeit heraus scheitert. Das gab es vorher im Genre nicht und deshalb wurde Herbert auch dringend von einer Veröffentlichung abgeraten. Sein Verleger John Campbell sah die Entwicklung der Geschichte als unvereinbar mit seiner Vorstellung von Science-Fiction an.

Ab Band 4 wird dann nur noch geschrieben, um die Fans zu befriedigen, mit Planung oder Konzepten hat das alles nichts mehr zu tun. Die Konzeption von Herbert hat maximal (!) bis Band 3 bestanden, der Rest ist Schweigen.

Die zweite Trilogie erlĂ€utert im Wesentlichen Letos "Goldenen Pfad". Als essentiell fĂŒr das VerstĂ€ndnis wĂŒrde ich sie nicht bezeichnen, ĂŒberflĂŒssig ist sie aber keineswegs. Und auf gar keinen Fall handelt es sich um "hingeschluderte Machwerke". Wenn das stimmen wĂŒrde, wie sollte man denn da die "Werke" seines Sohnes und des Star-Wars-Schreiberlings bezeichnen? Schlechte Fan-Fiction?

#3 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 08 März 2010 - 21:45

Das hier bald mehr ĂŒber Foster bzw Herbert diskutiert wird als ĂŒber Schroeder scheint mir keine Werbung fĂŒr "Planet der Sonnen" zu sein.

Ja, ÀÀh ... sorry. ;)


Band 1 mag seinerzeit atemberaubend gewesen sein, im RĂŒckblick stellt es jedoch den schwĂ€chsten Teil der ersten Trilogie dar. Eine simple Heldengeschichte. Gekoppelt an einen atemberaubenden Weltenentwurf, aber trotzdem nur eine simple Heldengeschichte. So richtig interessant wurde es erst spĂ€ter, als der strahlende Held des ersten Roman aus sich selbst und seiner Übermenschlichkeit heraus scheitert. Das gab es vorher im Genre nicht und deshalb wurde Herbert auch dringend von einer Veröffentlichung abgeraten. Sein Verleger John Campbell sah die Entwicklung der Geschichte als unvereinbar mit seiner Vorstellung von Science-Fiction an.

Nee, eine "simple Heldengeschichte" ist das nun wirklich nicht. Ganz abgesehen davon, daß Paul Atreides bereits in Dune nicht wirklich positiv geschildert wird, liegt der Fokus des Romans doch weniger auf den Helden als auf der Umwelt. Herbert schildert am Beispiel der Atreides und der Harkonnen ebenso wie an den sich sehr Ă€hnelnden Fremen und Sardaukar, wie Menschen ihre Umwelt prĂ€gen und von ihr geprĂ€gt werden. Dieses ökologische Bewusstsein halte ich fĂŒr den eigentlichen Inhalt des ersten Bandes, die eigentliche Handlung ist nur ein Vehikel, mittels dem Herbert seine Ideen transportiert. Und das war eben mit dem ersten Band gegessen, es war alles gesagt, was gesagt werden musste. In den beiden folgenden BĂ€nden setzt sich Herbert dann mit dem Fanatismus einer zunĂ€chst positiven Bewegung und mit dem Problem einer echten Zukunftssicht auseinander. Wie sagte Heinlein so treffend : "Einen echten Seher sollte man erschiessen." Herbert zeigt, warum.

Die zweite Trilogie erlĂ€utert im Wesentlichen Letos "Goldenen Pfad". Als essentiell fĂŒr das VerstĂ€ndnis wĂŒrde ich sie nicht bezeichnen, ĂŒberflĂŒssig ist sie aber keineswegs. Und auf gar keinen Fall handelt es sich um "hingeschluderte Machwerke". Wenn das stimmen wĂŒrde, wie sollte man denn da die "Werke" seines Sohnes und des Star-Wars-Schreiberlings bezeichnen? Schlechte Fan-Fiction?

Ach komm, die BĂ€nde um Letos Goldenen Pfad sind doch so was von hingeschludert, kein Vergleich mehr mit dem ersten Band. Weder Struktur noch Aussage ist vorhanden, erzĂ€hlt wird, weil es Geld bringt, nicht weil man etwas zu sagen hat. Meinem Eindruck nach hat hier sein Sohn schon mitgeschrieben, ein echter Frank Herbert ist schon der vierte Band nicht mehr. Und zu den Romanen "seines Sohnes und des Star-Wars-Schreiberlings" darf ich nix sagen, daß haben mir die Moderatoren aus GrĂŒnden der Nettiquette sozusagen implizit verboten. :D

Wollen wir nicht 'nen Dune-Thread aufmachen, wird ja zu 'ner netten und interessanten Diskussion ?
;)

#4 Stormking

Stormking

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Geschrieben 08 März 2010 - 21:52

Wollen wir nicht 'nen Dune-Thread aufmachen, wird ja zu 'ner netten und interessanten Diskussion ?

Meinetwegen, ich habe nÀmlich den ganz dringenden Bedarf, Dir aufs Heftigste zu widersprechen.

#5 †  a3kHH

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Geschrieben 08 März 2010 - 22:37

@mods : Könntet ihr die Dune-Postings bitte in einen neuen Thread verschieben ? Ich muß da jemanden von meiner Sichtweise ĂŒberzeugen ... ;)

#6 Stormking

Stormking

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Geschrieben 08 März 2010 - 22:58

Ich muß da jemanden von meiner Sichtweise ĂŒberzeugen ...
;)

Das wird nicht klappen. Dazu habe ich die Romane zehnmal zu oft gelesen. Aber diskutieren kann man ja immer.

#7 Morn

Morn

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Geschrieben 09 März 2010 - 01:18

Aber diskutieren kann man ja immer.


Dann legt mal los. :P

#8 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 09 März 2010 - 21:59

ein echter Frank Herbert ist schon der vierte Band nicht mehr.

Aber sicher ist er das. Und er ist außerdem die - zugegeben etwas langwierige - ErklĂ€rung, was der spĂ€tere Gottkaiser Leto (& m.E. Herbert) mit dem zentralen Epithet "Abandon certainty!" gemeint hat. Außerdem hatte ich stark den Eindruck, dass die Krankheit (& der abzusehene spĂ€tere Tod) von Herberts Frau in den Plot verwoben wurde.

Aber vor allem spricht die QualitĂ€t der Schreibe dafĂŒr, dass sein Sohn nicht involviert war! :)

BĂ€nde 5 & 6 sind lesenswert, aber haben bei mir den Eindruck hinterlassen, dass es u.a. wie schon etwas weniger offensichtlich in Band 4 darum ging, die philiosophischen Ideen eines Ă€lteren Mannes aus zu leuchten, insbesonders das VerhĂ€ltnis von Menschen zu Maschinen. Auch hier sehe ich deutlich die Feder von Herbert senior; der Stil ist Ă€hnlich dem der BĂ€nde der Worship-Reihe, sogar des frĂŒhen ersten Bandes - hieß Destination Void im Original.

Der Stil der Dune-"Prequels" von Herbert jr. & Anderson ist wesentlich "flacher", und von hintergrĂŒndigen philosophischen StrĂ€ngen kann dort keine Rede sein. (Kann allerdings nur von House Atreides her urteilen, weil ich danach allen anderen Erzeugnissen der beiden abgeschworen habe! :blink:)

P.S.: Bei der obigen Beschreibung des Zustandekommens der 1. 3 BĂ€nde fehlt mir die bekannte Sache mit dem Profil, das Herbert an John Campbell schickte, zur Hintergrundgeschichte fĂŒr die 3 BĂ€nde. Campbell wollte aber nur den ersten Band veröffentlichen, aus diversen GrĂŒnden. Herbert hatte aber von Anfang an 3 Teile im Kopf, und hatte sogar schon Einiges der 2. & 3. Teile fertig geschrieben, als er das Manuskript fĂŒr den 1. ablieferte. (So steht's zumindest in dem Anekdoten-/Essay-Band Maker of Dune, von Herbert selbst beschrieben, Kap. 8-11.)

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#9 †  a3kHH

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Geschrieben 09 März 2010 - 22:21

Nun, meine Position ist klar. Allerdings haben wir bisher nur grob die BĂ€nde als Ganzes betrachtet. Wollen wir ins Detail einsteigen und die Romane nacheinander im Detail durchdiskutieren ? :)

#10 Armin

Armin

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Geschrieben 09 März 2010 - 22:21

Aber vor allem spricht die QualitĂ€t der Schreibe dafĂŒr, dass sein Sohn nicht involviert war! :)

Ich bin mir auch bei den "neuen" Dune-BĂ€nden nicht sicher, ob sein Sohn involviert war - mal davon abgesehen, seinen Namen aufs Cover zu pflastern.

#11 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 09 März 2010 - 22:29

@Alfred: BĂ€nde 1-4 können wir diskutieren, die habe ich noch einigermaßen prĂ€sent. Allerdings habe ich keine Lust auf einen Luftkampf inkl. bleierner Rhetorik zum Thema "was ist guter Stil" o.Ă€.. DafĂŒr musst du doch lieber die SFN-Lit.-Wissenschaftler-Fraktion bemĂŒhen, den Thread zu besuchen. Wir (Anderen) können aber gerne freundlich spekulieren & vergleichen, wenn's genehm ist... @Armin: Dann kann es sein, dass ich dem Sohn im Sinne seiner Erzeugnisse Unrecht tue. Aber dann hĂ€tte er dem "HĂ€user"-Geschreibsel nicht seinen Namen geben dĂŒrfen; damit hat er m.E. seinem verstorbenen Vater einen BĂ€rendienst erwiesen!

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#12 †  a3kHH

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Geschrieben 09 März 2010 - 22:37

Aber vor allem spricht die QualitĂ€t der Schreibe dafĂŒr, dass sein Sohn nicht involviert war!

Welche QualitÀten meinst Du hier ? Gerade im Vergleich zu den ersten 3 BÀnden fÀllt der Dune-Zyklus ab Band 4 gnadenlos ab.

BĂ€nde 5 & 6 sind lesenswert, aber haben bei mir den Eindruck hinterlassen, dass es u.a. wie schon etwas weniger offensichtlich in Band 4 darum ging, die philiosophischen Ideen eines Ă€lteren Mannes aus zu leuchten, insbesonders das VerhĂ€ltnis von Menschen zu Maschinen. Auch hier sehe ich deutlich die Feder von Herbert senior; der Stil ist Ă€hnlich dem der BĂ€nde der Worship-Reihe, sogar des frĂŒhen ersten Bandes - hieß Destination Void im Original.

Das ist alles kalter Kaffee aus den ersten BĂ€nden, neu aufgewĂ€rmt fĂŒr Fans, die unbedingt Neues aus dem Dune-Universum lesen wollten. Reine Geldschneiderei ohne Inspiration. Und, wie Du ja selber sagst, kannibalisiert aus anderen Romanen.

Der Stil der Dune-"Prequels" von Herbert jr. & Anderson ist wesentlich "flacher", und von hintergrĂŒndigen philosophischen StrĂ€ngen kann dort keine Rede sein. (Kann allerdings nur von House Atreides her urteilen, weil ich danach allen anderen Erzeugnissen der beiden abgeschworen habe!

Ich hab' den ersten, der rauskam gelesen, schnell wieder verkauft und mir nie wieder einen weiteren angeschafft. *grusel*

Bei der obigen Beschreibung des Zustandekommens der 1. 3 BĂ€nde fehlt mir die bekannte Sache mit dem Profil, das Herbert an John Campbell schickte, zur Hintergrundgeschichte fĂŒr die 3 BĂ€nde. Campbell wollte aber nur den ersten Band veröffentlichen, aus diversen GrĂŒnden. Herbert hatte aber von Anfang an 3 Teile im Kopf, und hatte sogar schon Einiges der 2. & 3. Teile fertig geschrieben, als er das Manuskript fĂŒr den 1. ablieferte. (So steht's zumindest in dem Anekdoten-/Essay-Band Maker of Dune, von Herbert selbst beschrieben, Kap. 8-11.)

Dune: Serial publication: Analog, December 1963 - February 1964 (Part I, as "Dune World"), and January - May 1965 (Parts II and III, as "The Prophet of Dune"). First edition: Philadelphia: Chilton Books, 1965. Quelle

P.S. : Lohnt sich der Maker of Dune - Band ? Und kennt irgendjemand die Bibliographie von seinem Sohn Brian ?

Bearbeitet von a3kHH, 09 März 2010 - 22:41.


#13 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 09 März 2010 - 22:50

Ich habe nicht behauptet Herbert habe irgendetwas kannibalisiert. Ich meinte: Der SchreibSTIL der gesamten Worship-Reihe bĂŒrgt meiner Erinnerung nach dafĂŒr, dass BĂ€nde 5 & 6 vom Senior sind. Aber die letzten beiden Dune-BĂ€nde mĂŒsste ich nochmal lesen, bevor ich sie inhaltlich besprechen kann; zur Hand habe ich sie im Moment auch nicht.

Zum 4. Band, einen 5-Jahre alten Beitrag aus meinem engl. Blog, sozusagen als EinfĂŒhrung zu den QualitĂ€ten:

GOD EMPEROR OF DUNE is, according to the '81
NEL cover splurb a "long awaited sequel to the
Dune trilogy". When I first read it, it seemed
to me the first book by Frank Herbert
containing the words that he really wanted to
write - following the motto "damn the readers".
Well, not entirely.

It is a little daunting to read. One is
constantly plastered with the philosophical
meanderings of Leto, the man-made-worm,
now much much older/maturer than the
"super" incarnation at the end of CHILDREN
OF DUNE. One does get the feeling Frank
Herbert is adding an afterthought, and
trying to get his philosophy through. The
active part of the plot is relatively straight
forward, and does allow one or other
moment of excitement/dread; however,
it doesn't carry the semantic blah like it
managed to do in the first 3 tomes.

What are the themes of this book? For one, it
seems to me, the true meaning of love and
sexual attraction; rather, the search for such
meaning. Perhaps also how "good" and "bad",
"high" morals and "low", are always faces of
the same coin - seen over decades, always
able to flip easily from one to the other.

Of course, there's also form and content of
worship (the central theme of his DESTINATION
VOID series), and governance. The latter is the
most difficult to fathom/swallow. Herbert had
complex views on mankind behaving as a mass
organism, and I think here he's saying that
mankind has to be cured of always trying to
find an absolute to lead it, or self-destruct;
Leto himself becomes the most terrible and
real absolute - an emperor who IS God, and
does not disappear from sight for millenia! -
for billions of humans, in the hope of freeing
them from this fate after his demise.

Occasionally, other, more damning
interpretations lend themselves. Mass murder
is a recurring theme in Dune. But I still
haven't understood even half this text...

Two pearls on the side: Herbert presents
here for the first time one aspect of the
anti-machine Warning repeated in later
books - paraphrased: using machines
makes their users treat other humans like
machines. And, in a brilliantly tragicomical
scene, Herbert has Leto give an impassioned
plea for tolerance of homosexuality to an, in
this book's reincarnation, unpleasantly
obtuse Duncan Idaho - Leto's explanation
(youth's right to experiment - even
gods can be short-sighted) is silly from
today's view, but, remember, this was
written in the early Eighties; Christopher
Street Day parades had only just arrived
in Europe for all of 2-3 years.

Es mag natĂŒrlich sein, dass der 4. Band einen schlechteren Ruf hat, weil der Text schwerer verstĂ€ndlich ist. Ich habe wie erwĂ€hnt auch nicht alles verstanden.

P.S.:

Lohnt sich der Maker of Dune - Band?

FĂŒr einen Herbert-Fan auf jeden Fall. Sozusagen ein Handbuch seiner Denke. Auch gibt's einen netten Brief darin von John Campbell an den noch unbekannten Autor zur Konzeption von Dune (Band 1).

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#14 †  a3kHH

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Geschrieben 09 März 2010 - 23:03

Gerade gefunden :

If you can't sing good, sing loud. If you can't write good, write long. ''God Emperor of Dune'' (Putnam's, $12.95 hardcover) is Frank Herbert's bloated codicil to the already overextended ''Dune'' Trilogy, whose climactic statement is that the human race will go on forever and ever, populating universe after universe, thanks to the intricate machinations of the proliferated cast of characters. There's reason to believe that when Herbert began all this, many years ago, his intention was simply to tell the large but still manageable tale of the planet Arrakis, its relationship to the Galactic Empire, and the charismatic Atreides family. But now the tale is wagging the dog. There is so much genealogy and accumulated history that talking about it, not acting on it, dominates this volume. Furthermore, you can't start here. There's no way to understand half the references in this new book without reading the three old ones first. That's an exercise many have found enjoyable. Others have reported it's a little like hitting yourself repeatedly with a hammer to see if it feels good when the pain stops; they go on because it always seems that Herbert is going to tie it all together in the next chapter, or the next. Herbert can be a very good writer. But he appears to have become captive to his own creation, and to have proceeded not to a conclusion but to an infinite diffusion. Nevertheless, you will find this book high on the best-seller list - not the SF best-seller list, THE best-seller list. So I must be wrong.

von Algis Budrys (1981)
Quelle

#15 †  a3kHH

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Geschrieben 09 März 2010 - 23:07

Ich habe nicht behauptet Herbert habe irgendetwas kannibalisiert. Ich meinte: Der SchreibSTIL der gesamten Worship-Reihe bĂŒrgt meiner Erinnerung nach dafĂŒr, dass BĂ€nde 5 & 6 vom Senior sind.

Aah, falsch verstanden. Dann mĂŒsste ich die nochmal mit den Dune-Nachfolgern vergleichen, dauert etwas.

Zum 4. Band, einen 5-Jahre alten Beitrag aus meinem engl. Blog, sozusagen als EinfĂŒhrung zu den QualitĂ€ten:
Es mag natĂŒrlich sein, dass der 4. Band einen schlechteren Ruf hat, weil der Text schwerer verstĂ€ndlich ist. Ich habe wie erwĂ€hnt auch nicht alles verstanden.

Muß ich drĂŒber nachdenken, bis morgen. :-)

#16 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 09 März 2010 - 23:15

Ok, seine (Budrys') Meinung. Mein persönliches Fazit wĂ€re, vom Lese-Erlebnis fĂŒr einen Herrn meines Alters ist der 4. Band in ungefĂ€hr gleich zu setzen mit dem 3. Band. Mir gefiel insbesonders, dass der 4. Band die messianische Arroganz des VorgĂ€ngers sauber terminiert, genauso wie der 2. Band das tat. Die hyperloyale (und mal nicht so klassisch hĂŒbsche) Nayla bleibt in Erinnerung. Auch fand ich die Beziehung zu Hwi, die als Falle fĂŒr ihn "gebaut" worden war, rĂŒhrend. Und die Sache mit der Gefahr eines Absoluts, die Menschen nie kapieren wollen, die ich nach dem Lesen der 3 1. BĂ€nde wohl noch immer nicht verstanden hatte, wurde mir erst beim Lesen dieses 4. Bandes richtig klar. Abandon certainty - seitdem sowas wie mein Lebensmotto... :) (Budrys geht auf die philosophische Seite von Herberts Schreibe gar nicht ein in seinem zitierten Kommentar. Dabei ist die ein wesentlicher Teil aller Herbert-Texte, auch seiner Kurzgeschichten.)

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
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#17 Stormking

Stormking

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Geschrieben 10 März 2010 - 09:48

Welche QualitÀten meinst Du hier ? Gerade im Vergleich zu den ersten 3 BÀnden fÀllt der Dune-Zyklus ab Band 4 gnadenlos ab.

Weißt Du, wegen solchen Aussagen habe ich gerade ein riesiges Problem, in die Diskussion einzusteigen. "Dune 4 scheiße" ist die wesentliche Aussage, keine BegrĂŒndung, keine Argumente, kein nichts, auf das man eingehen könnte. Hast Du nicht angekĂŒndigt, mich von Deiner Sichtweise ĂŒberzeugen zu wollen? So wird das aber nix.

In den nĂ€chsten Tagen habe ich etwas mehr Zeit, dann werde ich zumindest mal versuchen darzulegen, warum der Gottkaiser eben nicht sch*ße ist, vielleicht finden sich in deiner Replik dann ein paar AnknĂŒpfpunkte fĂŒr eine Diskussion.

Was Budrys' Kritik angeht, die HĂ€lfte seines Textes geht ja allein dafĂŒr drauf, sich ĂŒber den serialisierten Charakter des Buches zu beschweren, also darĂŒber, daß man ohne die LektĂŒre der anderen Romane nichts versteht. Was der wohl zu TV-Serien wie "Lost" sagen wĂŒrde, oder allgemein zum Serial-Format? FĂŒr mich als erklĂ€rten Fan von Buchreihen (aber nicht Endlosserien) und dem Ziegelstein-Format sind das einfach keine Kritikpunkte.

Bearbeitet von Stormking, 10 März 2010 - 09:49.


#18 Armin

Armin

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Geschrieben 10 März 2010 - 10:15

@Armin: Dann kann es sein, dass ich dem Sohn im Sinne seiner Erzeugnisse Unrecht tue. Aber dann hĂ€tte er dem "HĂ€user"-Geschreibsel nicht seinen Namen geben dĂŒrfen; damit hat er m.E. seinem verstorbenen Vater einen BĂ€rendienst erwiesen!

Das war natĂŒrlich vor allem eine sehr boshafte Unterstellung meinerseits. Sagen wir so: Ohne den Namen Herbert auf dem Cover hĂ€tten sich die Schwarten sicher schlechter verkauft.

#19 Iwen

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Geschrieben 10 März 2010 - 16:37

[Mod]
Dieser Thread wurde aus dem Thread ĂŒber den Roman "Planet der Sonnen" von Karl Schroeder aus dem Neuerscheinungslesezirkel abgespalten.
[/Mod]

Der erste Roman Dune ... des schleichenden Erfolgs des ersten Öko-Romans ... .
;)


... liegt der Fokus des Romans doch weniger auf den Helden als auf der Umwelt. ... wie Menschen ihre Umwelt prĂ€gen und von ihr geprĂ€gt werden. Dieses ökologische Bewusstsein halte ich fĂŒr den eigentlichen Inhalt des ersten Bandes, die eigentliche Handlung ist nur ein Vehikel, mittels dem Herbert seine Ideen transportiert. ... :)
:thumb:


Interessant hier!
So, dass mit der ökologischen Katastrophe ist nachvollziehbar. Doch wird bei Herbert nicht deutlich, dass die Fremen einen heiligen Krieg fĂŒhren! Das, was nicht gesagt wird, macht eventuell den eigentlichen Erfolg des Buches aus.
Ich als Leserin habe bereits gesagt, dass ich das Buch damals als unheimlich empfunden habe. Es war nicht die Entwicklung eines feuchten Dune, sondern, dass ich als Leserin den Krieg der Einheimischen gegen die MĂ€chtigen und die Manipulationen der Überwesen in den religiösen Hintergrund verschoben sehe. Und den Hintergrund habe ich stets vermieden!!
Als ich die Verfilmung der Geschichte gesehen habe: erst im Kino, dann in der Fernsehproduktion, die dem Buch sehr nahe kommt, wird deutlich, dass das Buch heuzutage nicht veröffentlicht werden könnte, ohne BefĂŒrchtung eines Bombenattentates aus jener wĂŒstenhaften Welt!!!

#20 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 März 2010 - 17:23

Ehm, das glaube ich aber eher kaum. Die Fremen sind ja schließlich die HELDEN des Films und deutliche Nachfahren der Beduinen o.Ä.. Dass die islamische Welt in den Äonen davor in den Vordergrund trat, erklĂ€rte Herbert ja mit der Butlerschen Dschihad, einem universalen Pogrom gegen alle Maschinenintelligenzen, weil diese die Menschheit zu sehr bedroht hatten. Letztendlich sagte also Herbert voraus, "So etwas wie die Terminatoren aus Kino/TV wird kommen, und die muslimische Welt wird die Menschheit aus dieser Krise erfolgreich heraus fĂŒhren." Allerdings dann gĂ€nzlich ohne (maschinelle) Computer...

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#21 Stormking

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Geschrieben 10 März 2010 - 17:30

Ehm, das glaube ich aber eher kaum. Die Fremen sind ja schließlich die HELDEN des Films und deutliche Nachfahren der Beduinen o.Ä.. Dass die islamische Welt in den Äonen davor in den Vordergrund trat, erklĂ€rte Herbert ja mit der Butlerschen Dschihad, einem universalen Pogrom gegen alle Maschinenintelligenzen, weil diese die Menschheit zu sehr bedroht hatten. Letztendlich sagte also Herbert voraus, "So etwas wie die Terminatoren aus Kino/TV wird kommen, und die muslimische Welt wird die Menschheit aus dieser Krise erfolgreich heraus fĂŒhren." Allerdings dann gĂ€nzlich ohne (maschinelle) Computer...

Diese Interpretation kann ich nun ĂŒberhaupt nicht nachvollziehen. Als eindeutig arabisch/islamisch werden eigentlich nur die Fremen charakterisiert, wĂ€hrend Butlers Djihad eine gesamtgesellschaftliche Bewegung war. Erst nach Pauls Sieg im ersten Roman wird nach und nach das gesamte Imperium im Rahmen seiner FeldzĂŒge islamisiert.

Zudem muß man aus Herberts Werk auch nicht zwingend ein Terminator-Weltuntergangsszenario ableiten, das kam erst in der EnzyklopĂ€die (die nicht !!! von Herbert stammt) und dann spĂ€ter in den Prequels seines Sohnemanns. Es wurde im Grunde nur gesagt, daß die Menschen sich von den Denkmaschinen und denen, die diese Maschinen bedienten, versklaven ließen. In meinen Augen paßt so ein klassisches Maschinen-ĂŒbernehmen-wortwörtlich-die-Macht-und-metzeln-die-Menschheit-dahin-Szenario ĂŒberhaupt nicht zu Herberts Schreibe. Ich stelle mir das viel subtiler vor, eine Menschheit, die auf allen Ebenen von den Denkmaschinen abhĂ€ngig geworden sind, so wie heute schon unsere gesamte Wirtschaft von Computern und Telekommunikation abhĂ€ngig ist, nur um ein paar GrĂ¶ĂŸenordnungen schlimmer.

Ein "Skynet" paßt in meinen Augen jedenfalls nicht zu Dune.

Bearbeitet von Stormking, 10 März 2010 - 17:48.


#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 März 2010 - 17:40

Naja, ĂŒber die Dschihad kannte ich nur das, was in den Dune-BĂŒchern (vom Senior) steht; das ist meiner Erinnerung nach nicht sehr viel. Wg. dem Namen ("Dschihad") und einer weiteren Stelle im 1. oder 2. Band (mĂŒsste ich aber nochmal nachschlagen) hatte ich in Erinnerung, die Fremen seien die Nachkommen der Leute auf der Erde, die die Dschihad durchfĂŒhrten. Kann mich aber auch irren.

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#23 Stormking

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Geschrieben 10 März 2010 - 17:56

Naja, ĂŒber die Dschihad kannte ich nur das, was in den Dune-BĂŒchern (vom Senior) steht; das ist meiner Erinnerung nach nicht sehr viel. Wg. dem Namen ("Dschihad") und einer weiteren Stelle im 1. oder 2. Band (mĂŒsste ich aber nochmal nachschlagen) hatte ich in Erinnerung, die Fremen seien die Nachkommen der Leute auf der Erde, die die Dschihad durchfĂŒhrten. Kann mich aber auch irren.

Nun, Zensunni-Philosophie (also Zen-Buddhismus verbunden mit sunnitischem Islam) ist im Imperium wohl verbreitet, aber keineswegs die religiöse Hauptströmung. Die meisten Menschen berufen sich auf die Orange-Katholische Bibel, was eine Form von Christentum vermuten lĂ€ĂŸt. Explizit arabisch bzw richtig "islamisch" werden nur die Fremen portraitiert. Das Ă€ndert sich erst im atreides'schen Imperium, als Folge von Pauls Djihad. Er selbst zĂ€hlt im "Herr des WĂŒstenplaneten" ja auf, daß seine Truppen die GlĂ€ubigen von soundso vielen Religionen ausgerottet hĂ€tten.

Bearbeitet von Stormking, 10 März 2010 - 17:58.


#24 †  a3kHH

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Geschrieben 10 März 2010 - 18:16

Wg. dem Namen ("Dschihad") und einer weiteren Stelle im 1. oder 2. Band (mĂŒsste ich aber nochmal nachschlagen) hatte ich in Erinnerung, die Fremen seien die Nachkommen der Leute auf der Erde, die die Dschihad durchfĂŒhrten.

Ich meine, Herbert hat die islamischen Namen deshalb eingefĂŒhrt, um vom damals stark verbreitetem Amerikanismus wegzukommen. Durch die islamischen Namen wirkt Dune internationaler und exotischer, viel weniger "Amerikanisch".
Und die Fremen sind nach meiner Erinnerung "Free Men", Rebellen gegen die UnterdrĂŒckung durch die regierenden MĂ€chte.

Es war nicht die Entwicklung eines feuchten Dune, sondern, dass ich als Leserin den Krieg der Einheimischen gegen die MĂ€chtigen und die Manipulationen der Überwesen in den religiösen Hintergrund verschoben sehe.

Sehr schön wird gerade in den ersten drei BÀnden die Verquickung von politischer Macht und religiösem Wahn am Beispiel der Bene Gesserit deutlich gemacht. Und deren Manipulationen sind schon ziemlich heavvy.

Explizit arabisch bzw richtig "islamisch" werden nur die Fremen portraitiert.

Das hab' ich garnicht so gesehen. Wo sind denn Deiner Meinung nach arabische bzw. islamische EinflĂŒsse bei den Fremen ? Mir kamen die immer als "normales" WĂŒstenvolk vor.

(Budrys geht auf die philosophische Seite von Herberts Schreibe gar nicht ein in seinem zitierten Kommentar.

Das dĂŒrfte daran liegen, daß er genausowenig wie ich Philosophie in diesem Werk entdecken kann. Die von Dir als so angenehm empfundenen philosophischen Exkurse sind von mir (und wahrscheinlich auch von Algis Budrys) als langweilige ZeilenfĂŒller ohne geistigen NĂ€hrwert wahrgenommen worden. Gerade die von Dir in Deinem Blogbeitrag angesprochenen Sachen habe ich prĂ€ziser auf den Punkt gebracht bereits entweder bei Heinlein oder in den ersten drei BĂ€nden gelesen. Unter anderem auch deshalb ist fĂŒr mich der Rest des Dune-Zyklus ab dem 4. Band ein extremer QualitĂ€tsabfall.
;)

Bearbeitet von a3kHH, 10 März 2010 - 21:40.


#25 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 März 2010 - 19:24

Das hab' ich garnicht so gesehen. Wo sind denn Deiner Meinung nach arabische bzw. islamische EinflĂŒsse bei den Fremen ? Mir kamen die immer als "normales" WĂŒstenvolk vor.

Na, wg. den Namen, und der patriarchalen Hierarchie (Ausnahme: die BG-Mutter). Man assoziiert die Fremen m.E. ziemlich schnell mit Beduinen. Klar steht "Fremen" fĂŒr "free men", aber fast alles andere Vokabular an ihnen kommt doch aus dem Arabischen...

Zum Philosophieren: Wenn das (Herbertsche) dich nicht interessiert, brauchen wir eigentlich kaum weiter diskutieren. (Dann solltest du auch Maker of Dune meiden!) Bei fast allen lÀngeren Texten hat Herbert so ab den Siebzigern stark philosophische und gesellschafts-kritische/-analytische Elemente eingebracht. Sogar bei einigen Kurzgeschichten.

Das Thema "Governance", insbes. der Umgang mit Absolutem, ist m.E. erst so richtig gegen Ende des 3. Bandes thematisiert worden, wenn ich mich richtig erinnere. Davor ging es hauptsÀchlich darum, was es bedeutet ein (gutwilliger?) Messias zu sein, der auch noch an die Macht kommt. Leto war definitiv kein Messias mehr.

BTW: Dieses Maschinengewehr-Posten nervt ziemlich, nicht nur bei dir. Es wÀre nett, wenn mensch den +QUOTE-Button einsetzt...

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#26 TheFallenAngel

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Geschrieben 10 März 2010 - 19:40

BTW: Dieses Maschinengewehr-Posten nervt ziemlich, nicht nur bei dir. Es wÀre nett, wenn mensch den +QUOTE-Button einsetzt...

genau! aber, yippie, du bist doch mod, kannst AKWs posts nicht zusammenfassen?
und ich kenne auch boards wo selbst doppelposts verpönt sind ...

#27 Stormking

Stormking

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Geschrieben 10 März 2010 - 19:47

Zum Philosophieren: Wenn das (Herbertsche) dich nicht interessiert, brauchen wir eigentlich kaum weiter diskutieren.

Das befĂŒrchte ich auch. In Dune die philosophischen Passagen mehr oder weniger zu ĂŒberlesen ist in etwa so sinnvoll wie in einem Baxter die Physik zu ignorieren.

Das Thema "Governance", insbes. der Umgang mit Absolutem, ist m.E. erst so richtig gegen Ende des 3. Bandes thematisiert worden, wenn ich mich richtig erinnere. Davor ging es hauptsÀchlich darum, was es bedeutet ein (gutwilliger?) Messias zu sein, der auch noch an die Macht kommt. Leto war definitiv kein Messias mehr.

Nicht erst im dritten Band. Der Punkt, den Herbert von Anfang an herausarbeiten wollte war, daß die Existenz auch eines wohlmeinenden Übermenschen fĂŒr die Menschheit ein Fluch und kein Segen wĂ€re. Das zwangslĂ€ufige Scheitern des Paul Atreides war von Anfang an integraler Bestandteil der Geschichte. Sein Verleger Campbell mochte das nicht, der hĂ€tte deshalb am liebsten nur das erste Buch veröffentlicht.

#28 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 März 2010 - 19:53

du bist doch mod, kannst AKWs posts nicht zusammenfassen?

(Hi, TFA! Also, ich bastele ja gerne, aber so etwas dann doch am ungernsten... ;) Hoffenwa erstma auf die stetig wachsende RĂŒcksichtsnahme der Diskutanten!)

@Stormking: Ok, aber ist das nicht eher ein religiöses Thema? (Frug er, damit die Nazis fleißig ignorierend!) Unter "Governance" verstehe ich eher das zzt. Machbare.

/KB

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#29 †  a3kHH

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    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 10 März 2010 - 21:36

BTW: Dieses Maschinengewehr-Posten nervt ziemlich, nicht nur bei dir. Es wÀre nett, wenn mensch den +QUOTE-Button einsetzt...

Mit 'nem Netbook bist Du da etwas gehandicapt ... -_-

Wie man sieht, sitze ich jetzt am bequemeren Laptop mit etwas grĂ¶ĂŸerem Bildschirm ...

Das befĂŒrchte ich auch. In Dune die philosophischen Passagen mehr oder weniger zu ĂŒberlesen ist in etwa so sinnvoll wie in einem Baxter die Physik zu ignorieren.

Die philosophischen Statements kommen in den ersten drei BÀnden prÀzise auf den Punkt gebracht beim Leser an. Entweder direkt (wie der ökologische Standpunkt) oder indirekt (wie die Statements zur Liebe und SexualitÀt). Dagegen ist dann der 4. Band nur eine primitive Wiederholung dieser Thesen mit sehr vielen Worten, aber deutlich weniger Inhalt.
Und wenn ich euch richtig verstehe, haben wir einen Konsens, hier einen (unauflösbaren) Dissens zu haben ?
:respect:

Nicht erst im dritten Band. Der Punkt, den Herbert von Anfang an herausarbeiten wollte war, daß die Existenz auch eines wohlmeinenden Übermenschen fĂŒr die Menschheit ein Fluch und kein Segen wĂ€re. Das zwangslĂ€ufige Scheitern des Paul Atreides war von Anfang an integraler Bestandteil der Geschichte. Sein Verleger Campbell mochte das nicht, der hĂ€tte deshalb am liebsten nur das erste Buch veröffentlicht.

Campbell hat auch nur Dune 1963 & 1965 veröffentlicht und Dune Messiah 1969 abgelehnt.
Quelle

Bearbeitet von a3kHH, 10 März 2010 - 22:08.


#30 Stormking

Stormking

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Geschrieben 11 März 2010 - 13:22

Die philosophischen Statements kommen in den ersten drei BÀnden prÀzise auf den Punkt gebracht beim Leser an. Entweder direkt (wie der ökologische Standpunkt) oder indirekt (wie die Statements zur Liebe und SexualitÀt). Dagegen ist dann der 4. Band nur eine primitive Wiederholung dieser Thesen mit sehr vielen Worten, aber deutlich weniger Inhalt.

Ich nehme mal an, Du magst auch keine charakterorientierten Fernsehserien (vorausgesetzt, Du magst ĂŒberhaupt Fernsehserien), wenn die Charakterisierung nicht mittelbar oder unmittelbar fĂŒr die Handlung relevant wird?

In Band 4 wird versucht, die Psyche eines Gottes zu ergrĂŒnden. Das verstĂ¶ĂŸt natĂŒrlich gegen die Denkverbote diverser Religionen, nach denen Gottes Wege "unergrĂŒndlich" sein sollen. Ich sehe da kein erneutes AufwĂ€rmen alter Thesen, erst recht kein "primitives". Worin besteht denn Deiner Meinung nach die Wiederholung?

Und wenn ich euch richtig verstehe, haben wir einen Konsens, hier einen (unauflösbaren) Dissens zu haben ?
:respect:

Erstmal nur die Vermutung. Vielleicht wird ja noch was draus.

Campbell hat auch nur Dune 1963 & 1965 veröffentlicht und Dune Messiah 1969 abgelehnt.
Quelle

Okay. Ändert aber nichts daran, daß diese Haltung ein wenig engstirnig anmutet.


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