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Zeitlose SF-Romane


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62 Antworten in diesem Thema

#61 †  a3kHH

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Geschrieben 28 Juli 2011 - 20:30

mir fällt auf das hier immer wieder über den Foundation-Zyklus von Asimov geschrieben wird ich stella aber schön langsam in Frage das irgend jemand hier ihn wirklich ganz gelesen hat.
So Aussagen wie - es kommen keine Frauen in Führungspositonen vor - (Wer ist dann die Bürgermeisterin also sozusagen das Staatsoberhaupt der ganzen Galaxie in Auf der Suche nach der Erde und Rückkehr zur Erde) zugegeben die sind erst spät entstanden aber original Asimov - und gehören zum Zyklus

es wird die "atomkrafthörigkeit" von asimov kritisiert (fehlende Voraussicht): hat er nicht beschrieben welche verheerenden Unfälle es gegeben hat (dieses schon in der Original Trilogie) und das traurige: wir haben bis heute nicht wirklich was besseres

das passt jetzt nicht wirklich hierher -aber es stört mich ähnliches hier immer wieder zu lesen von leuten die, die Bücher (und das meine ich umfassend nicht nur Asimov) entweder gar nicht (wahrscheinlich nur den klappentext) oder vor 30 jahren gelesen haben und sich nicht mehr erinnern können und hier den Guru geben

so Luft gemacht - sorry

In Anbetracht dessen, daß ich in meiner Bibliothek mehr stehen habe, als Du in Deinem Leben gelesen hast und dies nur ein Teil dessen ist, was ich in meinem Leben gelesen habe, kommt mir Deine "Kritik" recht unreif vor.
Insbesondere als ich doch stark in Frage stelle, was unter "Original Asimov" zu verstehen ist. Ebenso wie Heinlein ist Asimov im Alter ziemlich seltsam geworden, was sich in abstrusen Romanen und absurden, an den Haaren herbeigezogenen Pseudo-Verbindungen zwischen seinen Klassikern, die zentrales Thema seiner letzten Romane sind, niederschlägt. "Foundation" ist mit Band 3 beendet, alle Nachfolger sind ... fragwürdig. Ebenso, wie die Geschichte von Lazarus Long mit "Time Enough for Love" abgeschlossen ist. Fortsetzungen beider Romane bzw. Romanserien sollte man sich schenken, sie sind wenig inspiriert und vollkommen un-innovativ.
Ganz davon abgesehen kann man sich auch fragen, ob wirklich überall wo "Klassischer Autor" draufsteht auch eben dieser klassische Autor drin ist. Manchmal hatte (und habe) ich das Gefühl, Christopher Tolkien, Brian Herbert und Kevin J. Anderson sind einfach nur (notgedrungen) ehrlicher ...

#62 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 29 Juli 2011 - 06:31

In Anbetracht dessen, daß ich in meiner Bibliothek mehr stehen habe, als Du in Deinem Leben gelesen hast und dies nur ein Teil dessen ist, was ich in meinem Leben gelesen habe, kommt mir Deine "Kritik" recht unreif vor.


Seufz...... :wink2:

#63 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 29 Juli 2011 - 09:08

Foundation war zu seiner Zeit ein großartiger Roman(zyklus). Beschränken wir uns aber auf die ursprünglichen drei Bände, da die Fortsetzungen deutlich weniger bekannt sind und von Asimov hauptsächlich auf Drängen seiner Fans geschrieben wurden (und bei Kritikern wohl durchfielen) - Du kannst nicht erwarten, dass sie von jedem mit zu dem Klassiker gerechnet werden, den die Trilogie aus den 50er Jahren ohne Zweifel darstellt. Du wirst zugeben müssen, dass nicht eben viele Frauen in der Trilogie vorkommen. Die meiste Zeit palavern wohlgenährte Herren mit dicken Zigarren in knarzenden Ledersesseln, was für die 50er Jahre absolut typisch ist (und heute noch bei Neokonservativen, was wiederum einiges über die zeitliche Einordnung aussagt). Wenn man einen Klassiker liest wie einen Klassiker, ihn also im Kontext seiner Entstehungszeit betrachtet, dann hat er seinen unbestreitbaren Wert. Insofern ist "nicht zeitlos" kein vernichtendes Urteil, das einen Verteidigungs-Reflex auslösen muss. "Zeitlos" ist aber doch ein Attribut, welches einen Romans aus seinem ursprünglichen Kontext herausreißt und versucht, ihn in einen neuen (das Jetzt) zu pflanzen, um dann zu schauen, wie sich das Resultat anfühlt. Und da schneiden eben sehr viele ältere Romane mies ab, weil sie weder Handy, noch Computer oder Internet vorausgesehen haben - Dinge, die unser tägliches Leben dermaßen prägen, dass jede Geschichte, die sie völlig ignoriert, veraltet wirken muss. Zumal wenn es auch noch um eine Technologie wie die Psychohistorik geht, die sich gerade die Zukunftsvorhersage auf die Fahne geschrieben hat. Asimov war Naturwissenschaftler, aber das Verhalten von Menschen ist viel zu komplex, um sich vorhersagen zu lassen. Offen gesagt geht sein Konzept, tausende Wissenschaftler auf einen Planeten zu verschiffen und dort eine Enzyklopädie schreiben zu lassen, dermaßen von der Realität (Wikipedia) entfernt, dass Douglas Adams elektronisches, von Korrespondenden geschriebenes Lexikon namens "Per Anhalter durch die Galaxis" eindeutig als die viel zutreffendere (wenngleich damals total schräge) Vorhersage erscheint. Natürlich ist "zeitlos" auch eine subjektive Empfindung. Als ich Foundation das letzte Mal gelesen habe, das muss vor ein paar Jahren gewesen sein, hatte ich jedenfalls die ganze Zeit das Gefühl, ein ziemlich altes Buch zu lesen. Beim ersten Mal (vermutlich Anfang der Achtziger) noch nicht. Daher mein persönliches Urteil: "nicht zeitlos".

Bearbeitet von Uwe Post, 29 Juli 2011 - 09:11.

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