Kannst Du das "besser geschrieben" konkretisieren? Was genau findest Du an der Schreibe so gut? Würde mich mal interessieren!
Kann ich machen.
... und damit es nicht zu langweilig wird, wirst du mal auf die schnelle involviert.
Was erwarte ich, wenn ich ein Buch lese ?
Nun, das kommt auf den Autor an !
Bei Uwe Post erwarte ich dunkelschwarze Satire, gepaart mit Wort und Satzakrobatik. Bekäme ich nun von Uwe einen normalen SF-Roman vorgesetzt, wäre ich mit Sicherheit enttäuscht. Die Story ist (für mich) eher Beiwerk - die Ausführung ist das A und O.
Oder nehmen wir mal Murakami - auch hier steht die Ausführung (Stilistik und Erzählgabe) im Vordergrund.
Oder nehmen wir mal Gibson, oder Coupeland, oder Gaiman, oder....
Allle Autoren zeichnen sich durch einen prägnanten Erzählstil aus.
Und nun nehmen wir mal die gängige SF-Kost - Asher, Reynolds, Hamilton, Campbell, Resnik usw.
Bei keinem kann ich irgendwelche stilistische Besonderheiten erkennen. Sie lesen sich angenehm, erzählen gekonnt ihre Story und unterhalten mich mehr oder weniger gut.
Genau DAS macht Markus auch.
Ich kann, selbst bei genauerer Analyse, keinen signifikaten Unterschied z. B. zwischen Campbell und Heitz erkennen. Nehme ich z. B. Collector und halte Reynolds Aurora dagegen, ist die Stilistik weitgehend austauschbar.
Und dieser Umstand ist nicht negativ zu sehen. Beide Romane besitzen hohes Erzähltempo und eine angenehm leicht verständliche Sprache - sind also leicht zu konsumieren.
Sie erfüllen damit zu fast hundert Prozent die Aufgabe, die Unterhaltungsliteratur haben soll (muß).
Deshalb hat, zumindest in meinen Augen, Markus Heitz alles richtig gemacht... und zwar im Sinne des Begriffes Kommerzialität. Er ist Profi und als Profi hat er ein Zielpublikum ausgesucht, daß auch Reynolds und Co. liest. Ob er seinen Stil den prominenten Namen der SF-Autoren angepasst hat, wage ich zu bezweifeln. Es ist eher so, daß sein "Stil" schon immer viele Parallelen zu den weiter oben genannten Autoren besaß.
Und über eines sollten wir uns einig sein - diese Art der SF verkauft sich immer noch ganz gut.
Machen wir uns nichts vor - die Masse der SF-Storys aus den letzten 10 Jahren, die weitere Verbreitung gefunden hat, ist konsequent "auf Linie" geschrieben - leicht verdaulich und bitte ohne Anspruch auf die Bedeutung von Literatur.
Sicher gibt es Ausnahmen, aber außer Schätzing fällt mir da kein anderer Name ein.
Eschbachs "König von Deutschland", ist stilistisch so flach wie Ostfriesland und trotzdem wurde er KLP-Gewinner... UND gut verkauft.
"Gut geschrieben" muß nicht immer im Zusammenhang mit hohem Anspruch stehen. Es ist vielmehr eine treffende Beschreibung, wenn man ein Zielpublikum vor Augen hat. Und für das Zielpublikum von Heitz, war Collector gut geschrieben. Dazu stehe ich weiterhin.
@Amitranik
Das "der Leser" so ein weichgespültes wischiwaschi wie es der Heitz-Roman darstellt gerne lesen möchte....
Fakt ist, die meisten Leser möchten es und die Verkaufszahlen beweisen es eindeutig. Die Zahlen bewegen sich im Bereich von Reynolds und Hamilton. Wenn ich richtig informiert bin, mittlerweile sogar leicht darüber.
Ironischerweise ist die Akzeptanz des Heitzeschen "Wischiwaschi" AUSSERHALB der SF-Szene wesentlich höher.
Man könnte sich glatt die Frage stellen, wer hier einem Irrtum unterliegt - die Käufer oder die ach so tolle deutsche SF-Szene?
Für mich liegt die Antwort schon seit Jahren auf der Hand.
gruß
Jürgen
Bearbeitet von Jürgen, 13 Juli 2010 - 08:45.