Zum Inhalt wechseln


Aberglaube ?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
132 Antworten in diesem Thema

#61 Lomax

Lomax

    Illuminaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 842 Beiträge
  • Wohnort:Leichlingen

Geschrieben 30 Juni 2010 - 09:22

Dann erkläre mir mal nur mithilfe von Physik, ob die jüdischen Ältestenräte richtig handelten, als sie einige Juden an Nazis auslieferten, um nach eigenen Angaben größeres Leid zu verhindern.

Darauf gibt es wohl überhaupt keine wissenschaftliche Antwort, weil das, was da mit "richtig und falsch" abgefragt wird, etwas anderes ist als eine verifizierbare Erkenntnis - es ist das "richtig und falsch", was sich übersetzen lässt mit "entspricht meinen oder weit verbreiteten Empfindungen und Handlungsvorschriften oder eher nicht". Zugespitzt gesagt, dass die Physik keine Antworten auf eher seelsorgerische und gruppenhygienische Anliegen gibt, sagt erst mal nichts darüber aus, ob nicht dasjenige, was sich an diesen Dingen wirklich wissenschaftlich fassen lässt, nicht durchaus auch rein physikalisch beantworten ließe.
Das ist dann eher eine Frage, wo man die Grenzen der "Wissenschaftlichkeit" definiert, und vermutlich gibt es bessere Beispiele für die Grenzen der Physik, in Feldern, wo sich das richtig/falsch auch in klar falsifizierbare Aussagen fassen lässt.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#62 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 09:37

Dann erkläre mir mal nur mithilfe von Physik, ob die jüdischen Ältestenräte richtig handelten, als sie einige Juden an Nazis auslieferten, um nach eigenen Angaben größeres Leid zu verhindern.

Das kann ich nicht. Und ehe Du jetzt jubelst, das keineswegs ein Eingeständnis eines Irrtums. Ich kann Dir auch keine Quantentheorie der Gravitation liefern, nichtsdestotrotz handelt es sich zweifelsfrei um eine Frage der Physik.

Mein Beitrag richtete sich gegen die gängige Auffassung, die Philosophie sei aufgrund der historischen Entwicklung sowas wie die "Königsdisziplin" der Wissenschaften, denn das ist sie nicht. Mathematik, in diesem Fall als Hilfswissenschaft, und Physik sind die Grundlage von allem. Chemische Vorgänge lassen sich auf physikalische zurückführen, biologische auf chemische. Im Moment arbeitet man hart daran, Geist und Bewußtsein auf Biologie zurückzuführen. Und ich sehe keinen stichhaltigen Grund, warum das nicht gelingen sollte, auch wenn viele Menschen natürlich empört aufschreien. Das ist dann aber meist nur verletzter Stolz.

Bearbeitet von Stormking, 30 Juni 2010 - 09:38.


#63 Traum3

Traum3

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 23 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 09:42

Zu dieser Frage könnte man auf den Positivismusstreit verweisen: http://de.wikipedia....itivismusstreit. Warum sollte sich Wissenschaft nicht in die Ethik einmischen dürfen? Weil es hier keine einfachen Antworten mehr gibt? Weil der Mensch dann doch etwas komplizierter ist, als Statistiken es so gut ausdrücken können? Liegt wohl an der Qualität des Menschen :-D.

#64 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 12:55

Du hast schon mitbekommen, daß ich mich auf inhaltliche Hierarchien und Zusammenhänge bezog und eben gerade *nicht* auf die historische Entwicklung. Und inhaltlich ist Physik die Grundlage von allem, von Chemie, von Biologie, von "Geist".


Auch inhaltlich waren es die antiken Philosophen, welche durch Beobachten und Nachdenken die Wissens-Grundlagen schufen, aus denen die Physik entstand.
Hier verweise ich nochmals auf den Philosophen Archimedes, auf dessen Erkenntnissen auch so manches heutige Wissen (vor allem in der Physik) aufgebaut ist.
Du kannst dich winden und drehen wie du willst, aber die Physik ist nun mal ein Kind der Philosophie (wie die meisten Wissenschaften), sowohl historisch als auch inhaltlich.

Und "Geist" ist mit Sicherheit nichts, was aus der Physik hervorgegangen ist.

:D
Kaffee-Charly, der sich jetzt aus dieser Diskussion verabschiedet, weil hier viel zu viel akademisches Geschwurbel produziert wird.

#65 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 13:08

Auch inhaltlich waren es die antiken Philosophen, welche durch Beobachten und Nachdenken die Wissens-Grundlagen schufen, aus denen die Physik entstand.
Hier verweise ich nochmals auf den Philosophen Archimedes, auf dessen Erkenntnissen auch so manches heutige Wissen (vor allem in der Physik) aufgebaut ist.
Du kannst dich winden und drehen wie du willst, aber die Physik ist nun mal ein Kind der Philosophie (wie die meisten Wissenschaften), sowohl historisch als auch inhaltlich.

Sorry, aber wieder bringst Du Beispiele für die historische Entwicklung und nicht für inhaltliche Zusammenhänge. Und Archimedes gilt aus heutiger Sicht als Mathematiker, Physiker und Ingenieur.

#66 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 17:19

Sorry, aber wieder bringst Du Beispiele für die historische Entwicklung und nicht für inhaltliche Zusammenhänge. Und Archimedes gilt aus heutiger Sicht als Mathematiker, Physiker und Ingenieur.

Die erarbeiteten Grundlagen einer Wissenschaft gehören nicht zu ihrem Inhalt ???
Seltsame Interpretation. :D

Archimedes war ein Philosoph, dessen Disziplinen die Mathematik, die Physik, die Ingenieurskunst und sogar noch einiges mehr waren.
(Antike Philosophen waren nämlich so etwas wie "Universal-Wissenschaftler").
Alle nachgeschobenen Umdeutungen (gerne als "heutige Sicht" verklärt) sind dabei belanglos.
Sie sind ohnehin oft nur der Versuch gewisser "Eliten", den gemeinsamen Ursprung zu verleugnen (als ob es einen Grund gäbe, sich dafür zu schämen).

Vielleicht ist der Glaube, dass Wissenschaften keinen gemeinsamen Ursprung in der Philosophie haben und ohne diese praktisch aus dem Nichts entstanden sind, auch eine Art von Aberglauben. :P

Also sei es dir gegönnt, lieber Stormking, diesem "Glauben" weiter zu frönen. :cheers:

Jetzt aber wirklich tschüss....
Kaffee-Pott

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 30 Juni 2010 - 17:21.


#67 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 17:49

Archimedes war ein Philosoph, dessen Disziplinen die Mathematik, die Physik, die Ingenieurskunst und sogar noch einiges mehr waren.
(Antike Philosophen waren nämlich so etwas wie "Universal-Wissenschaftler").

Du vermischt hier fröhlich die damalige und die heutige Definition der Begriffe. Wenn man vor hundert Jahren einen Architekten "Arzt" genannt hätte, dann würdest Du jetzt behaupten, die Architektur sei eine Teildisziplin der Medizin. Natürlich galt Archimedes *damals* als Philosoph, weil es eben nur Philosophie gab. Nach heutigen Maßstäben war er aber eben kein Philosoph, weil er eben nicht philosophiert (wiederum: im heutigen Sinne) hat, sondern sich mit Mathematik, Ingenieurskunst und Physik beschäftigte.

Alle nachgeschobenen Umdeutungen (gerne als "heutige Sicht" verklärt) sind dabei belanglos.
Sie sind ohnehin oft nur der Versuch gewisser "Eliten", den gemeinsamen Ursprung zu verleugnen (als ob es einen Grund gäbe, sich dafür zu schämen).

Nein, es geht darum zu erkennen, daß das was heute als Philosophie gilt, vieles ist aber bestimmt nicht die Grundlage sämtlicher anderen Wissenschaften.

Vielleicht ist der Glaube, dass Wissenschaften keinen gemeinsamen Ursprung in der Philosophie haben und ohne diese praktisch aus dem Nichts entstanden sind ...

Du bist scheinbar unfähig oder unwillig, die historische Entwicklung und die inhaltlichen Hierarchien auseinanderzuhalten.

#68 Turbinenreiter

Turbinenreiter

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 206 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Niederösterreich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 18:13

Die Philosophie ist der Ausgangspunkt aller anderen Wissenschaften. Die Physik ist die Wissenschaft die den grundlegenden Aufbau der Welt beschreibt. Physik deswegen als Grundlage aller anderen Wissenschaften zu sehen is insofern falsch, weil die Physik lediglich die Wissenschaft ist, die das Grundlegende beschreibt. Also, das, was von der Physik beschrieben wird, die Realität, ist Grundlage jeglichen Was-auch-immers; die Wissenschaft Physik selbst geht aus der Philosophie hervor. Beide, und auch alles andere, ist nur möglich weil eine beobachtbare Realität existiert. oder nicht?

#69 Lomax

Lomax

    Illuminaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 842 Beiträge
  • Wohnort:Leichlingen

Geschrieben 30 Juni 2010 - 18:52

Du vermischt hier fröhlich die damalige und die heutige Definition der Begriffe. Wenn man vor hundert Jahren einen Architekten "Arzt" genannt hätte, dann würdest Du jetzt behaupten, die Architektur sei eine Teildisziplin der Medizin.

Zwei weitere Belege für den Denkfehler, der in der Verabsolutierung historischer Einordnungen liegt, wären die Alchemie und die Astrologie. Beide Disziplinen haben die Grundlagen für die heutige Chemie und die Astronomie gelegt. Aber das heißt nicht, dass man nicht aus heutiger Perspektive alchemistische und chemische Erkenntnisse, astrologische und astronomische Erkenntnisse früherer Zeiten unterscheiden könnte, nur weil das damals noch nicht unterschieden wurde. Und genauso ist es natürlich legitim, wenn man heute feststellt, dass antike Forscher auch schon physikalisch geforscht und physikalische Kenntnisse erworben haben, auch wenn diese Differenzierung zu ihrer Zeit noch nicht vorgenommen wurde.
In heutigen Lehrbüchern zur Chemie und zur Astronomie gibt's ja auch keine Extrakapitel zu Alchemie und Astrologie, in denen diejenigen Kenntnisse festgehalten werden müssen, die zwar chemisch und astronomisch sind, aber so alt, dass sie ursprünglich unter dem Etikett "Alchemie"/"Astrologie" liefen. ;)

Die Philosophie ist der Ausgangspunkt aller anderen Wissenschaften.
Die Physik ist die Wissenschaft die den grundlegenden Aufbau der Welt beschreibt.
Physik deswegen als Grundlage aller anderen Wissenschaften zu sehen is insofern falsch, weil die Physik lediglich die Wissenschaft ist, die das Grundlegende beschreibt.

Ich denke mal, man kommt einfach zu anderen Ergebnissen, je nachdem, ob man nach historischen oder nach phänomenologischen Ursachen fragt.
Wer die Philosophie als Grundlage aller Wissenschaft ansieht, der betrachtet das ganze historisch. Irgendwann mal haben die Menschen halt alles systematische Denken als "Pilosophie" bezeichnet. Das haben sie dann eine Weile getan, sind was klüger geworden und haben festgestellt, dass es beim Denken doch ein paar grundlegende Gebiete gibt mit jeweils eigenen Gesetzmäßigkeiten. Da wurde dann die Philosophie in Teilgebiete unterteilt, die dann irgendwann selbstständig wurden. Historisch betrachtet war also alles mal Philosophie.
Aber schaut man sich nicht an, wie sich die Wissenschaft entwickelt hat, sondern wie sich ihre Erkenntnisse zerlegen lassen, dann kommt man zu anderen Ergebnissen. Wie oben schon gesagt - biologische Prozesse erweisen sich bei näherem Hinsehen als chemische Prozesse, die sich wiederum auf physikalische Gesetzmäßigkeiten zurückführen lassen. Selbst gesellschaftswissenschaftliche Prozesse lassen sich letztlich irgendwelchen Trägern zuweisen und somit wiederum auf physikalische Grundlagen reduzieren. Wie viel Sinn das macht, ist eine andere Frage.
Vermutlich genauso viel Sinn, wie darauf zu beharren, dass im Grunde alles Philosophie ist, nur weil alles mal Philosophie genannt wurde von Leuten, die es einfach nicht besser wussten ;)
Auf jeden Fall sind es zwei verschiedene Paar Schuhe - die Reduktion auf den jeweils letzten Schritt in einer Kette von "was für eine Wissenschaft war vorher da" und "was für ein Phänomen liegt dem beobachteten Phänomen zugrunde"? Beide Ketten führen zu unterschiedlichen Anfangspunkten und existieren einfach unabhängig nebeneinander, ohne sich zu widersprechen.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#70 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.848 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 19:43

Im Moment arbeitet man hart daran, Geist und Bewußtsein auf Biologie zurückzuführen. Und ich sehe keinen stichhaltigen Grund, warum das nicht gelingen sollte.


Verstehe ich das richtig ?

Das Bewusstsein versucht seinen Ursprung zu finden, indem es diesen in den Objekten seiner Wahrnehmung sucht ???

#71 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 20:06

Verstehe ich das richtig ?

Das Bewusstsein versucht seinen Ursprung zu finden, indem es diesen in den Objekten seiner Wahrnehmung sucht ???

Es versucht es nicht nur, es wird ihm auch gelingen.

#72 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:02

Du bist scheinbar unfähig oder unwillig, die historische Entwicklung und die inhaltlichen Hierarchien auseinanderzuhalten.

Ich reiße kein Fundament unter einem Haus weg, nur weil das Erstellen dieses Fundamentes in der Vergangenheit gelegen hat.
Historisch gesehen ist das Fundament als erstes gebaut worden.
Inhaltlich bleibt es immer ein fester Bestandteil des Hauses.
Jetzt endlich kapiert?

#73 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:04

Ich reiße kein Fundament unter einem Haus weg, nur weil das Erstellen dieses Fundamentes in der Vergangenheit gelegen hat.
Historisch gesehen ist das Fundament als erstes gebaut worden.
Inhaltlich bleibt es immer ein fester Bestandteil des Hauses.

Wenn man es unbedingt auf Teufel komm raus in diesen hinten und vorne nicht passenden Vergleich zwängen will, dann ist die historische Entwicklung allenfalls das Baugerüst.

Bearbeitet von Stormking, 30 Juni 2010 - 21:09.


#74 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.367 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:15

(Leute, ich mag den Ton nicht, den ihr hier miteinander entwickelt. Unfähigkeit, auch scheinbare, wird hier bitte nicht mehr auf einen Mitdiskutanten projiziert, und Dummheit im Gegenzug auch nicht. Ihr könnt euch gerne per PM ad hominem anblaffen, und uns dann danach netterweise die SACHLICHE Synthese hier als Beitrag mitteilen, Ok? /Mod)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#75 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:20

Unfähigkeit, auch scheinbare, wird hier bitte nicht mehr auf einen Mitdiskutanten projiziert

Wenn jemand partout den Unterschied zwischen historischer Entwicklung und inhaltlichen Zusammenhängen leugnet/ignoriert/nicht erkennt, dann weiß ich nicht, wie ich das anders bezeichnen soll. Ich kann Dir nur versichern, daß es absolut nicht böse gemeint ist.

Bearbeitet von Stormking, 30 Juni 2010 - 21:21.


#76 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.917 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Zürich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:51

Ich reiße kein Fundament unter einem Haus weg, nur weil das Erstellen dieses Fundamentes in der Vergangenheit gelegen hat.
Historisch gesehen ist das Fundament als erstes gebaut worden.
Inhaltlich bleibt es immer ein fester Bestandteil des Hauses.
Jetzt endlich kapiert?


Gemäss dieser Logik ist die Medizin ein Teilgebiet des Rasierens, denn schliesslich haben Barbiere im Mittelalter auch medizinische Operationen durchgeführt.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#77 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:52

Wenn man es unbedingt auf Teufel komm raus in diesen hinten und vorne nicht passenden Vergleich zwängen will, dann ist die historische Entwicklung allenfalls das Baugerüst.

Das Baugerüst wird entfernt, wenn das Haus fertig ist.
Das Fundament bleibt Bestandteil des Hauses.
Und dieses Fundament sind die Erkenntnisse der alten Philosophen.
Auf diese Inhalte bauen die Wissenschaften auf.
Das kann man nicht einfach wegwischen.

Im Übrigen gehören für mich Entwicklung und Inhalte der Wissenschaften untrennbar zu einem Gesamtprozess, der nach meinem Dafürhalten wohl nie beendet sein wird.
Sonst wäre es unmöglich, dass aus den Disziplinen bestehender Wissenschaften wieder neue Wissenschaften entstehen.

@yiyippeeyippeeyay:
Ich habe Stormking weder Unfähigkeit noch Unwilligkeit noch unsinnige Vergleiche vorgeworfen. Seine dahingehenden Äußerungen habe ich nicht mit gleicher Münze beantwortet.
Deshalb bin ich mir keiner Schuld bewusst.

;)
Kaffee-Pott

PS: Was hat das alles eigentlich mit Aberglaube zu tun? ;)

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 30 Juni 2010 - 21:57.


#78 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 21:56

Das Baugerüst wird entfernt, wenn das Haus fertig ist.

<Loriot>
Ach?!
</Loriot>

Das Baugerüst wird entfernt, wenn das Haus fertig ist.
Das Fundament bleibt Bestandteil des Hauses.
Und dieses Fundament sind die Erkenntnisse der alten Philosophen.
Auf diese Inhalte bauen die Wissenschaften auf.

Historisch ja, inhaltlich nein.

Bearbeitet von Stormking, 30 Juni 2010 - 22:03.


#79 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:01

Historisch ja, inhaltlich nein.


Der Lehrsatz des Phytagoras gehört also inhaltlich nicht mehr zur Mathematik?

;)
Kaffee-Pott

#80 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:04

Der Lehrsatz des Phytagoras gehört also inhaltlich nicht mehr zur Mathematik?

Jetzt beginnst Du, Dir selber zu widersprechen. Deiner Logik zufolge gehört er zur Philosophie.

Bearbeitet von Stormking, 30 Juni 2010 - 22:06.


#81 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:17

Jetzt beginnst Du, Dir selber zu widersprechen. Deiner Logik zufolge gehört er zur Philosophie.


Da gibt es keinen Widerspruch.
Um es leichter zu machen, formuliere ich mal anders:
Als der Lehrsatz entstand, gehörte die Mathematik noch zur Philosophie.
Inzwischen ist die Mathematik aber eigenständig und hat sich von der Philosophie getrennt.
Hat diese Trennung dazu geführt, dass der Lehrsatz heute kein Bestandteil der Mathematik mehr ist?

Kaffee-Pott

#82 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:20

Um es leichter zu machen, formuliere ich mal anders:
Als der Lehrsatz entstand, gehörte die Mathematik noch zur Philosophie.
Inzwischen ist die Mathematik aber eigenständig und hat sich von der Philosophie getrennt.

Richtig.

Hat diese Trennung dazu geführt, dass der Lehrsatz heute kein Bestandteil der Mathematik mehr ist?

Ich verstehe die Frage nicht, Du bist es doch, der behauptet, er gehöre nachwievor zur Philosophie.

#83 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:24

Ich verstehe die Frage nicht, Du bist es doch, der behauptet, er gehöre nachwievor zur Philosophie.

Zeig' mir bitte die Stelle, an der ich das behauptet haben soll.

#84 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:32

Zeig' mir bitte die Stelle, an der ich das behauptet haben soll.

Es war beim Beispiel Archimedes. Ich schrieb, aus heutiger Sicht sei er eben kein Philosoph (ebenfalls nach heutigem Verständnis) gewesen, sondern Mathematiker, Ingenieur und Physiker. Daraufhin hast Du behauptet, "alle nachgeschobenen Umdeutungen (gerne als "heutige Sicht" verklärt)" wären "belanglos", er sei Philosoph und basta.

#85 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 22:50

Es war beim Beispiel Archimedes. Ich schrieb, aus heutiger Sicht sei er eben kein Philosoph (ebenfalls nach heutigem Verständnis) gewesen, sondern Mathematiker, Ingenieur und Physiker. Daraufhin hast Du behauptet, "alle nachgeschobenen Umdeutungen (gerne als "heutige Sicht" verklärt)" wären "belanglos", er sei Philosoph und basta.

Ja und ?
Habe ich etwa behauptet, dass seine Erkenntnisse nicht zu den Bestandteilen heutiger Wissenschaften (wie z.B. der Physik) gehören?
Ich habe ganz im Gegenteil geschrieben, dass diese Erkenntnisse zu Grundlagen heutiger Wissenschaften geworden sind:

Hier verweise ich nochmals auf den Philosophen Archimedes, auf dessen Erkenntnissen auch so manches heutige Wissen (vor allem in der Physik) aufgebaut ist.


Was interpretierst du eigentlich in meine Beiträge hinein?

Also nochmal meine Frage:
Hat die Trennung der Mathematik von der Philosophie dazu geführt, dass der Lehrsatz des Phytagoras heute kein Bestandteil der Mathematik mehr ist?

Oder anders ausgedrückt, weil du ja unbedingt Historie und Inhalt trennen willst:
Ist dieser Lehrsatz "nur" noch Historie und gehört daher "inhaltlich" nicht mehr zur Mathematik?

Kaffee-Charly

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 30 Juni 2010 - 22:59.


#86 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 23:01

Habe ich etwa behauptet, dass seine Erkenntnisse nicht zu den Bestandteilen heutiger Wissenschaften (wie z.B. der Physik) gehören?
Ich habe ganz im Gegenteil geschrieben, dass diese Erkenntnisse zu Grundlagen heutiger Wissenschaften geworden sind.

Was hast Du dann eigentlich für ein Problem damit, wenn ich die historische Entwicklung, innerhalb derer alles irgendwann mal eine Frage der Philosophie war - ganz einfach weil sämtliches systematische Denken als "Philosophie" bezeichnet wurde - von der heutigen Einteilung und Hierarchie der Wissenschaften trennen will? Wissenschaftlicher Fortschritt verlief selten linear, ging oftmals Umwege. Trotzdem kann man die Erkenntnisse heute nach inhaltlichen Abhängigkeiten ordnen und diese Ordnung sieht nunmal anders aus als die historische Abfolge der Entdeckungen. Und insbesondere ist das, was heute unter Philosophie eingeordnet wird eben inhaltlich nicht mehr Grundlage der anderen Disziplinen.


Also nochmal meine Frage:
Hat die Trennung der Mathematik von der Philosophie dazu geführt, dass der Lehrsatz des Phytagoras heute kein Bestandteil der Mathematik mehr ist?

Oder anders ausgedrückt, weil du ja unbedingt Historie und Inhalt trennen willst:
Ist dieser Lehrsatz "nur" noch Historie und gehört daher "inhaltlich" nicht mehr zur Mathematik?

Ganz ehrlich, ich verliere so ein bißchen die Contenance. Du bist es, der genau dies vertritt und jetzt willst Du mir durch Deine Fragerei diese unsinnige Behauptung unterschieben. Die Antwort ist selbstverständlich nein und ich habe auch nie derartiges behauptet, weder direkt noch indirekt.

Bearbeitet von Stormking, 30 Juni 2010 - 23:06.


#87 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.367 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 30 Juni 2010 - 23:06

(Diese Diskussion ödet mich an, und interessiert wahrscheinlich auch sonst fast niemanden. Wenn ich das richtig sehe, weist der 'King nur darauf hin, dass Philosophie heute nicht mehr das ist, was "Philosophie" zu Archimedes' Zeiten war; dass das bei der Mathematik anders sein kann, wird doch durch so eine Behauptung nicht angefochten. - Ich gebe euch ab sofort noch je 3 Posts, um diese uneinsichtige Streiterei zu einem Schluss zu bringen; jeder von euch kann eine finale Argumentation bringen, und einmal die des Anderen widerlegen, und dann ein Schlussplädoyer bringen. Kann... Nach weiteren 6 Posts von euch schließe ich den Thread! /Mod)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#88 Stormking

Stormking

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 686 Beiträge

Geschrieben 30 Juni 2010 - 23:11

(Diese Diskussion ödet mich an, und interessiert wahrscheinlich auch sonst fast niemanden. [...] ch gebe euch ab sofort noch je 3 Posts, um diese uneinsichtige Streiterei zu einem Schluss zu bringen; jeder von euch kann eine finale Argumentation bringen, und einmal die des Anderen widerlegen, und dann ein Schlussplädoyer bringen. Dann schließe ich den Thread! /Mod)

Interessant. Können Threads in Diskussionsforen neuerdings also auch mangels Quote abgesetzt werden? Ganz ehrlich, es liegt mir fern, die Autorität der Moderatoren in Frage zu stellen, aber diese Ankündigung kommt mir reichlich fragwürdig vor. Hältst Du es wirklich für eine notwendige Bedingung für das Fortbestehen eines Threads, daß Dich die Diskussion interessiert?

#89 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.722 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Juni 2010 - 23:15

Die Antwort ist selbstverständlich nein ....


Jetzt hast du den richtigen und entscheidenden Ansatz gefunden. ;)
Mach' 'was draus.

Danke für's Gespräch.

;)
Kaffee-Charly

#90 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.367 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 30 Juni 2010 - 23:16

(

Hältst Du es wirklich für eine notwendige Bedingung für das Fortbestehen eines Threads, daß Dich die Diskussion interessiert?

Nein, aber Andere. Ein Board ist schließlich ein gewisses thematisches Umfeld. Ich hab schon Einiges an Grummeln wg. "Zumüllen" mitbekommen. Außerdem hat das alles nichts mehr mit "Aberglaube" zu tun. Dir bleiben in diesem Thread jetzt noch 2 Posts. /Mod)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)



Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0