Zum Inhalt wechseln


Foto

Das Thema Migration in der Sience Fiction


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
15 Antworten in diesem Thema

#1 Silberne Elfe

Silberne Elfe

    Bambinaut

  • Mitglieder
  • 6 Beiträge

Geschrieben 02 Dezember 2002 - 19:25

Hallo!Ich habe eine große Bitte:Ich nehme dieses Jahr an einem Geschichtswettbewerb teil und schreibe über das Thema "Beeinflussung der Science Fiction durch die Migration".Leider bin ich zwar ein Science Fiction Fan, kenne mich in der Richtung aber nicht besonders aus. Ich wollte mal fragen ob ihr ein paar Büchervorschläge für folgende Themen habt? Da es eine Geschichtsarbeit ist können es auch gerne alte Bücher sein.Situation: - Weiterentwicklung der heutigen Situation als Inspiration/Warnung (wie                  1984 oder Brave New World aber im Hinblick auf Migration)              - Kritik/Befürwortung durch Science Fiction geäußert da eine direkte                  Äußerung politisch nicht korrekt war              - Eindrucksvollere Verdeutlichung unserer eigenen Situation              - Umweltkritisch z.B Migration auf andere Planeten)              - Rassismus/gegen Rassismus Literatur von Migranten: - Einfluß einer anderen Kultur (z.B. andere Lebensweise,                                    Religion)                                  - Kritik an der Gesellschaft/Bessere WeltFalls sich jemand damit auskennt wäre es auch cool wenn ihr ein paar alte Bücher (also mit geschichtlichem Einfluss) nennen könntet Ich bin nicht sicher, ob das hier das richtige Forum ist. Falls nicht: sorry. Ich würde mich unheimlich über ein paar Vorschläge freuen, danke!  :(  ;)  :help:  :conf:  :conf:  :help:  :help:  :help:

#2 Holger

Holger

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.630 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Weilheim i.OB

Geschrieben 02 Dezember 2002 - 22:14

Hallo Silberne Elfe !Was genau meinst Du mit Migration? Wanderung, Abwanderung, Auswanderung ? Spontan fällt mir zu Deinem Punkt "Kritik/Befürwortung durch Science Fiction geäußert da eine direkte Äußerung politisch nicht korrekt war" das Werk der Strugatzki-Brüder ein, z.B. DIE BEWOHNTE INSEL.In Bezug auf Migration und Neuformierung sozialer Ordnungen wäre vielleicht auch die Mars-Triologie (ROTER MARS, GRÜNER MARS, BLAUER MARS) von Kim Stanley Robinson hilfreich.Hm. Ansonsten müsste ich passen. Aber die anderen Herren Spezialisten wissen vielleicht weiter?  :( Grüße,Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#3 Robert Kerber

Robert Kerber

    Ufonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 80 Beiträge

Geschrieben 03 Dezember 2002 - 00:10

Ray Bradbury: "Die Mars-Chroniken" und (teilweise) "Der illustrierte Mann". Robert Kerber Das ganzheitliche System
"Trau keinem Buch über 300 Seiten."

Homepage

Das ganzheitliche System

#4 Silberne Elfe

Silberne Elfe

    Bambinaut

  • Mitglieder
  • 6 Beiträge

Geschrieben 03 Dezember 2002 - 00:22

Ach ihr seid toll!! Hätte gar nicht erwartet, dass ich so schnell (wenn überhaupt)Antworten bekomme!  :( Also Migration umfasst beides, also sowohl das Auswandern in eine neue Gesellschaft als auch das Einwandern. DANKE! Elfe

#5 Gast_Gela Ohr_*

Gast_Gela Ohr_*
  • Guests

Geschrieben 04 Dezember 2002 - 16:02

Hallo,spontan fällt mir dazu nur ein:Eine Handvoll Venus und ehrbare Kaufleute / Frederic Pohl & Cyril Kornbluth(engl. The Space Merchants)das ist allerdings schon etwas älter (aber in der einen oder anderen Bibliothekdurchaus vorhanden)viele GrüßeGela

#6 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.616 Beiträge
  • Wohnort:Klagenfurt

Geschrieben 04 Dezember 2002 - 19:35

Hallo,ein bemerkenswertes Buch ist "Narrenopfer" von Ian McDonald. Außerirdische kommen zu Hunderttausenden auf die Erde und müssen integriert werden, die Menschen lehnen sie allerdings größtenteils ab. Die Geschichte enthält viele Parallelen zu den Auseinandersetzungen in Nordirland, und darum geht es wohl im Grunde auch.In Ursula K. LeGuins "Planet der Habenichtse" werden Gleichgesinnte zum Mond geschickt (nicht unser Mond) und gründen eine anarchistische Gesellschaft, wo jeder gleichgestellt ist.In welche Richtung soll denn dein Beitrag gehen?Ciao,  Sullivan

#7 Holger

Holger

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.630 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Weilheim i.OB

Geschrieben 04 Dezember 2002 - 21:11

Zu NARRENOPFER siehe auch hier: http://www.addicted2...-bin....34;t=46 Ich konnte dem Titel leider nicht soviel abgewinnen. Wenn ich Deine Einschätzung so lese, frage ich mich, ob ich das Buch vorschnell zur Seite gelegt habe!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#8 Dave

Dave

    Hamannaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.293 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 04 Dezember 2002 - 21:24

An NARRENOPFER bin ich auch zweimal gescheitert.Warum muß man für die Darstellung politischer Konflikte Ausserirdische bemühen?Das Buch ist völlig an meiner Erwartungshaltung vorbeigeschrieben.Vielleicht muß man sich mental erst einstimmen... ;)

#9 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.616 Beiträge
  • Wohnort:Klagenfurt

Geschrieben 05 Dezember 2002 - 10:57

NARRENOPFER ist stellenweise ziemlich brutal (Vergewaltigung, etc.) und chaotisch, deswegen kann ich verstehen wenn jemand das Buch nicht zu Ende gelesen hat. Der politische Hintergrund hat mir sehr gut gefallen, und der Versuch, die Kultur der Außerirdischen mit menschlichen Maßstäben messen und bewerten zu wollen, ist ja eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mir ist das Buch hauptsächlich in Erinnerung geblieben, weil ich thematisch nichts vergleichbares kenne. Die Außerirdischen sollen integriert werden, stoßen aber auf Hass und Ablehnung und leben schließlich in einem Ghetto unter sich. Die Aliens hätte man natürlich auch weglassen können, aber durch diesen Trick kann man nicht sagen "Geht zurück nach Hause!", wie es sonst der Fall gewesen wäre. Man muss irgendwie miteinander auskommen.Das Buch enthält ansonsten wenig SF Elemente. Btw, ich habe es auch auf dem Grabbeltisch gekauft.  ;)

#10 Dave

Dave

    Hamannaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.293 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 05 Dezember 2002 - 20:33

Ich wundere mich machmal, wie sehr beim Lesen das Gefühl den Ton angibt, zumindest ist es bei mir so. So nehme ich mir oft vor, meinen Horizont etwas zu erweitern. Aha, darüber habe ich nie etwas gelesen, dieser Aspekt erscheint lesenswert. Am Ende stecke ich knietief im Schlamm und jeder Schritt ist eine Mühsal. Was SF betrifft, so bin ich ziemlich puristisch eingestellt. Andere mögen es, wenn sich Schriftsteller als Grenzgänger betätigen. Wenn sich jemand für Soziologie interessiert, wird er sich bestimmt irgendwann einmal die Frage stellen, was die Zukunft wohl bereithalten wird. Er ist dann sozusagen ein Grenz-Leser. So kommt es wohl zu den Kontroversen, was wirklich ein guter SF-Roman ist.   NARRENOPFER ist für einen SF-Puristen so gut wie ungenießbar, diese Behauptung wage ich einmal in den Raum zu stellen.

#11 Pirx

Pirx

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 690 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Moers

Geschrieben 05 Dezember 2002 - 23:54

Hallo Dave!Was verstehst Du unter einem Puristen? Sagen wir mal, einen Hard-SF-Roman, der vordergründig die Technologie behandelt?Bei mir persönlich wechseln die Vorlieben. Ich lese gerne eine eher leicht verdaulich Space-Opera, wie Honor Harrington, oder eher etwas anspruchvolleres, wie z.B. Hyperion. Natürlich aber auch alles, was dazwischen oder darüber hinaus geht.Gruß Pirx
Gruß

Pirx
  • (Buch) gerade am lesen:Asprin: Tambu
  • (Buch) als nächstes geplant:Heitz: Drachenkaiser
  • • (Buch) Neuerwerbung: Greenland: Sternendieb
  • • (Film) gerade gesehen: Cargo
  • • (Film) als nächstes geplant: Illuminati
  • • (Film) Neuerwerbung: Batman - The Dark Knight

#12 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.511 Beiträge

Geschrieben 06 Dezember 2002 - 14:06

Um mal wieder auf das Thema zu kommen ... Migration in der SF kopiert im Grunde historische Ursachen und wendet sie auf den neuen Maßstab an. Die Palette ist bekannt: Politische/Religiöse Verfolgung; soziale Mißstände und häufig Gewinn-, seltener Abenteuerlust. Die Folgen sind auch bekannt: Siedlung, Problemlösung, Verdrängung, Vertreibung, Ausbeutung sowie steigende, absinkende oder rückläufige Entwicklung.Interessant ist dabei, daß das Ziel-Utopia sich häufig zu dem entwickelt, dem man ausgewichen ist. Oder man fröhnt dem Eskapismus und beendet die Beschreibung, bevor dieser Fall eintritt. ;)
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#13 Holger

Holger

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.630 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Weilheim i.OB

Geschrieben 06 Dezember 2002 - 18:00

Mir ist da noch ein Paradebeispiel für das Thema Migration in der SF eingefallen: Die Siedlungsbewegung auf den Planeten Lalonde bei Peter F. Hamiltons Armageddon-Zyklus 1 (DIE UNBEKANNTE MACHT).
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#14 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.511 Beiträge

Geschrieben 06 Dezember 2002 - 18:25

Ich lese gerade Asimovs "Foundation-Trilogie" (die in der Jubel-Ausgabe übrigens wirklich nur sehr geringfügig bearbeitet wurde). Hier haben wir den Fall einer bewußten Provokation, die dazu führt, daß die Provozierenden ins Exil geschickt werden. Dort verfolgen sie den Plan, ein neues Großreich an Stelle des alten zu schaffen, dessen Untergang bereits berechenbar ist, als man die Provokation auslöst.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#15 Silberne Elfe

Silberne Elfe

    Bambinaut

  • Mitglieder
  • 6 Beiträge

Geschrieben 08 Dezember 2002 - 10:56

Ihr seid wirklich klasse. Na, dann habe ich ja jetzt einiges zu lesen :-)@ MartinHoyer: "Migration in der SF kopiert im Grunde historische Ursachen und wendet sie auf den neuen Maßstab an. Die Palette ist bekannt: Politische/Religiöse Verfolgung; soziale Mißstände und häufig Gewinn-, seltener Abenteuerlust. Die Folgen sind auch bekannt: Siedlung, Problemlösung, Verdrängung, Vertreibung, Ausbeutung sowie steigende, absinkende oder rückläufige Entwicklung."Noch mehr konkrete Beispiele?Eine schöne Weihnachtszeit :D

#16 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.511 Beiträge

Geschrieben 08 Dezember 2002 - 13:50

@ Silberne Elfe
Das war eigentlich als allgemeiner Hinweis gedacht, denn die SF erfindet meiner Erfahrung nach das Thema Migration nicht neu. Man findet in den Romanen die traditionellen Motive wieder, von der frühzeitlichen Arche Noah (z.B.: Larry Niven: Ringwelt; Arthur C. Clarke: Rendezvous mit 31/439) über die kolonialen Bestrebungen ab dem späten Mittelalter bis hin zu den Wirtschaftsfluchten und politischen Flüchtlingen unseres Jahrhunderts.

Aber zwei weitere Beispiele habe ich dir trotzdem eingebaut. :D
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0