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PR 2562 - Die Tryonische Allianz


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42 Antworten in diesem Thema

#31 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 13 Oktober 2010 - 08:40

Kitsch as Kitsch can

Ich gebe ja zu, als ich vor drei Wochen den Roman erstmalig vor mir hatte, war ich nach den ersten paar Absätzen schon bedient: ach ja ein Kind in Not. Schrecklich! Aber ein Sprung mitten in eine gefährliche Handlung hinein. Toll! So schafft man Spannung, schärft man die Aufmerksamkeit. Ist uns ja vom Tatort und noch schlechteren Fernsehkrimis nur allzu gut bekannt. Muss wohl irgendwo in irgendwelchen Anweisungen zum Drehbuchschreiben stehen.
Dazu dann noch der Sprachmüll: „Einmal wagte das Kind einen kurzen Blick über die Schulter zu werfen, und es sah die Wipfel schlanker Maldenlorbeeren schwanken, immer näher auf sich zu kommen.“
Der letzte Teil des Satzes sollte wohl lakonisch sein, ist aber nicht einmal als Elipse zu ertragen.
Noch schöner allerdings: „Die Eltern hatten es gewarnt, ihm verboten, zu nah in die Sümpfe zu gehen.“
Nach diesem Satz war ich eigentlich bedient, denn die Eltern hatten garantiert nicht es gewarnt. Ihn hatten sie gewarnt. Aber vermutlich sollte durch den Widerspruch von „es“ und „ihm“ irgendein diffuser Spannungseffekt erzeugt werden. Wie man allerdings zu nah in die Sümpfe gehen kann, werde ich nie verstehen. Entweder geht man zu nah an die Sümpfe oder zu tief in sie hinein.
Also habe ich die Sache beiseite gelegt. Es gab dringendere und wichtigere Sachen. Gibt es eigentlich immer noch. Weil mir aber sonst überhaupt nicht Besseres mehr einfiel, habe ich den Roman jetzt doch gelesen.
Was soll ich sagen? Frau Zietsch kann schreiben? Ja, eigentlich schon. Wenn sie sich nicht gerade um Dinge bemüht, die einfach zu bemüht, zu konstruiert, zu künstlerisch(?) sind - so wie der Anfang z. B. - , ja, dann kann sie schreiben. Es gelingt ihr einfach, eine ganze Menge von Hintergründen so nebenher durch die Handlungen dem Leser zu vermitteln - und in Relation zu anderen derzeitigen Autoren dieser Serie ist das schon viel. Nein, ich werde da jetzt keine Namen nennen. Da darf jeder seine eigenen Kandidaten einsetzen.
Soweit bin ich nicht einmal unzufrieden. Da beherrscht jemand sein Handwerk. Und das ist viel in heutigen Tagen.
Die Geschichte ansonsten ist aber einfach nur grausam. Da haben wir dann also die arme, reiche, missverstandene Tochter, natürlich hochbegabt, den strengen Vater, die überbeschäftigte Mutter, den rebellischen jüngeren Bruder des Vaters, traumatische Erfahrungen durch den Verlust von Lieblingstieren, den frühen Verlust der Heimat infolge eines Zuchtprogrammes (?!?), die zielstrebige Mischung aus Aufmüpfigkeit und Anpassung, die immer zum Erfolg führt, die älteren Zimmergenossinnen, von denen eine zum Scheitern verurteilt ist, was auch durch Jungmädchensolidarität nicht verhindert werden kann, den ähnlich begabten, etwas älteren Konkurrenten, mit dem natürlich völlig anderen Hintergrund, der für die Entjungferung verantwortlich ist aber ansonsten doch eher als Gegner erscheint
Ansonsten haben wir noch die allwissenden, streng freundlich selktierenden Lehrer, die natürlich sehr genau wissen, wohin ihre Schüler gehören, die soziale Inkompetenz der hochbegabten Wissenschaftler und und und.
Habe ich irgendetwas vergessen? Ich glaub†˜ doch nicht. Und dabei war das nur der rote Faden. Hinzu kommt ja dann noch der Versuch, das alles miteinander zu vermengen und die Teile einander spiegeln zu lassen. Also wird das Kind nicht an Girls-Day entführt, sondern genau an dem Tag, an dem ihr zweites Lieblingstier geschlachtet werden soll, damit Mamas Schmerz dann ihren Schmerz spiegeln kann? Kitsch!
Und ansonsten habe die Eltern das Kind auch nur deshalb genau so erzogen, damit es in den Selektionsprozessen der Schule bestehen kann?
Woher wussten die Eltern eigentlich von diesen Prozessen?
Da ich mich, nicht gerade verzweifelt aber doch interessiert , seit der Lektüre frage, ob ich schon einmal eine solche Ansammlung an Kitsch und Klischees und kitschigen Klischees gelesen habe und mir bisher noch kein weiteres Beispiel eingefallen ist, muss es doch die gründlichste Kitsch und Kliescheesammlung meines Lebens sein. In dieser Dichtigkeit toppt das sogar Lenz und Böll - und das will was heißen.
Ich muss der Autorin allerdings zu Gute halten, dass sie anders als andere Großkitschisten (keine Ahnung ob es das Wort gibt, wenn nicht habe ich es gerade erfungen) wenigstens nicht moralinsauer vor die Leser tritt. Ist doch auch schon was.
Ich weiß von daher wirklich nicht so genau, ob ich diesen Roman jetzt gesondert entsorgen soll oder als Ideenlieferant behalten. Nur für den Fall, dass ich dann auch einmal Kitsch produzieren muss. Man weiß ja nie.
Eines wünsche ich mir allerdings doch: Uschi Zietsch schreibt auch das Ende der Lebensgeschichte. Ich mein, es ist doch klar, dass die beiden sich kriegen. Da sie sowieso nicht nach links und rechts sehen, werden sie keine andere Wahl haben und damit für den Rest ihres Lebens miteinander gestrafft sein. Das Ende hätte ich gerne in einem weiteren Gastroman von Uschi Zietsch. Soviel Strafe muss sein, einfach auch deshalb, weil da jemand das garantiert besser kann.
Puh ;)
Edit: Tippser

Bearbeitet von Puh, 13 Oktober 2010 - 08:53.


#32 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 13 Oktober 2010 - 09:00

... die soziale Inkompetenz der hochbegabten Wissenschaftler und und und.


Zuviel TBBT geguckt?! ;)

(TBBT = "The Big Bang Theory", amerik. Fernsehserie)

πάντα ῥεῖ

 

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#33 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 13 Oktober 2010 - 12:12

Zuviel TBBT geguckt?! ;)

(TBBT = "The Big Bang Theory", amerik. Fernsehserie)

Ich oder Uschi?
Ich mein, die Wissenschaftler, die ich kenne, sind eigentlich alle sozial ziemlich kompetente Leute. :o

#34 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 13 Oktober 2010 - 12:19

Ich oder Uschi?


Nicht Du. Natürlich ist Uschi gemeint. ;)

Irgendwoher müssen ja solche Klischeevorstellungen kommen... :o

TBBT

πάντα ῥεῖ

 

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#35 Gast_Günther Drach_*

Gast_Günther Drach_*
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Geschrieben 13 Oktober 2010 - 12:37

In dieser Dichtigkeit toppt das sogar Lenz und Böll - und das will was heißen.

Ich mag Böll (vielleicht besser: ich mochte Böll, habe seit Jahrzehnten nichts mehr von ihm gelesen).

Und ich liebe Big Bang Theory. ( )

Aber den Roman (und seinen zweiten Teil) fand ich auch recht mau.

Bearbeitet von Günther Drach, 13 Oktober 2010 - 12:42.


#36 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 13 Oktober 2010 - 13:17

Ich mag Böll (vielleicht besser: ich mochte Böll, habe seit Jahrzehnten nichts mehr von ihm gelesen).

Und ich liebe Big Bang Theory. ( )

Aber den Roman (und seinen zweiten Teil) fand ich auch recht mau.

ging ich n

Ich mag Böll (vielleicht besser: ich mochte Böll, habe seit Jahrzehnten nichts mehr von ihm gelesen)

Ich mochte ihn auch einmal, da ging ich noch aufs Gymnasium und empfand ihn als wesentlich besser als Lenz, von dem ich damals schon dachte, dass er mir einfach viel zu viel von Hemingway abgeschrieben hatte. Genau den schätze aber meine Deutschlehrerin.
Nachdem ich ihn (Böll) vor einiger Zeit mal wieder in die Hand nahm (irgendwie muss es da in meinem Leben einen Dreißig-Jahre-Rhythmus geben), war ich gar nicht mehr von ihm angetan. Was natürlich auch mit den Zeitläufen und meinen eigenen Entwicklungen zu tun hat. Irgendwie ist die Zeit darüber hinweg gegangen. Ansichten eines Clowns oder Ende einer Dienstfahrt ist heute eigentlich nicht mehr lesbar; und viele Klischees, die ich früher akzeptierte, sind mir heute unerträglich. Eines billige ich Böll aber immer noch zu: er hatte einen verdammt guten Stil. Wenn er nur nicht so humorlos gewesen wäre. -

Und ich liebe Big Bang Theory. ( )

Für den Hinweis, danke auch an Dich, MoiN, bedanke ich mich dann doch einfach einmal recht herzlich. Von dieser Serie habe ich ja bisher überhaupt noch nichts mitbekommen. Scheint für lange kalte Winterabende aber eine interessante Unterhaltung bieten zu können.
Puh ;)

#37 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 14 Oktober 2010 - 06:03

[...]
Noch schöner allerdings: „Die Eltern hatten es gewarnt, ihm verboten, zu nah in die Sümpfe zu gehen.“
Nach diesem Satz war ich eigentlich bedient, denn die Eltern hatten garantiert nicht es gewarnt. Ihn hatten sie gewarnt. Aber vermutlich sollte durch den Widerspruch von „es“ und „ihm“ irgendein diffuser Spannungseffekt erzeugt werden. [...]


Salut Puh,

nur kurz - rein grammatikalisch wäre der Satz durchaus richtig, auch wenn er stilistisch etwas holpert bzw. ungewohnt ist für unsere Ohren.

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#38 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 14 Oktober 2010 - 17:21

Salut Puh,

nur kurz - rein grammatikalisch wäre der Satz durchaus richtig, auch wenn er stilistisch etwas holpert bzw. ungewohnt ist für unsere Ohren.

lg
Ten.

Moin!
Schon klar. Ich gehe sogar davon aus, dass es Absicht war, um damit einen Effekt zu erzielen. Ich finde nur den Effekt nicht.
lg
Puh

#39 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 14 Oktober 2010 - 19:19

Also nach den ganzen schrecklichen Romanen der letzten Wochen (Monate) fand ich den Roman sehr angenehm zu lesen. Sicher war die Handlung nicht der Knaller und strotzte vor Klischees. Natürlich haben wir bei Perry solche Geschichten schon tausendmal gelesen und manche Namensgebungen von Uschi kommen mir zu "darltonmäßig" rüber. Aber scheiß drauf. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Salut Uschi
- Ein schöner Bericht


Yup.

- I hate to say: Die Konzeption hat leider einen schweren logischen Fehler imho.
Fakt: Erst seit relativ kurzer Zeit herrscht die erhöhte Hyper-inkontinenz.
-> Im Roman wird so getan, als ob das Vatrox-Thema schon immer so war, und immer so sein werde (Das ist falsch - die gehen in Zeiten eines normalen Hyperwiderstandes in Hibernation =schlafen =verschwinden von der Bildfläche ~10Mil Jahre) . Tatsächlich ist das seit höchstens 1-2 Generationen so, dass die Vatroxe wieder herschen - und das ging sicherlich nicht konfliktfrei und überall zugleich. Also viel zu kurz, als sich da "geordnete" Systeme im Zusammenleben mit den Vatroxen ergeben würde. = Der Widerstand unter der Oberfläche wäre höher und vor allem das Wissen um eine "bessere" Vergangenheit - ohne Vatrox-Bevormundung - wäre noch vorhanden. - Imho ist dieser Konzeptionsfehler nicht Dir bzw. dem Roman anzulasten - sondern mit MfG an Uwe Anton weiter zu reichen.


Hm, die gleichen Gedanken sind mir beim Lesen auch durch den Kopf geschossen. Irgendwie ist das Vatrox Konzept mit dem "Schlafen" während der Inkontinenz zu unausgegoren. Die HI besteht jetzt seit knapp 130 Jahren. In der Zeit sollen sich die Vatrox reorganisiert haben und ganze Zivilisationen "sanft" unter ihre Fuchtel bekommen haben? Ohne, daß das Alles noch im kollektiven Gedächtnis ist?


However: Ich freue mich schon riesig auf den 2ten Teil.


Yup.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#40 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 15 Oktober 2010 - 07:37

Moin!
Schon klar. Ich gehe sogar davon aus, dass es Absicht war, um damit einen Effekt zu erzielen. Ich finde nur den Effekt nicht.
lg
Puh


Salut Puh,
ich finde auch nur den Effekt, einen grammatikalisch richtigen Satz zu formulieren.
Wenn du nach einem spezifischen Effekt suchst, wie es deine Aussage vermuten lässt: "Aber vermutlich sollte durch den Widerspruch von „es“ und „ihm“ irgendein diffuser Spannungseffekt erzeugt werden ", dann suchst du den aber an der falschen Stelle. *kopfkratz* "Das Kind wurde gewart; dem Kind wurde verboten..." Da steckt kein besonderer Spannungseffekt hinter - nur ein korrekter Satz....

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#41 Puh

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    Giganaut

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Geschrieben 15 Oktober 2010 - 14:41

Salut Puh,
ich finde auch nur den Effekt, einen grammatikalisch richtigen Satz zu formulieren.
Wenn du nach einem spezifischen Effekt suchst, wie es deine Aussage vermuten lässt: "Aber vermutlich sollte durch den Widerspruch von „es“ und „ihm“ irgendein diffuser Spannungseffekt erzeugt werden ", dann suchst du den aber an der falschen Stelle. *kopfkratz* "Das Kind wurde gewart; dem Kind wurde verboten..." Da steckt kein besonderer Spannungseffekt hinter - nur ein korrekter Satz....

lg
Ten.

Moin!
Ich habe ja die vielleicht etwas naive Vorstellung, dass Autoren sich bei dem, was sie schreiben, etwas denken. Wenn ich also auf ungewohnte Formulierungen stoße - und ich las gerade: "das Kind wurde gewartet" :lol: - dann frage ich mich, wo da der tiefere Sinn drin stecken soll. Zugegeben, vielleicht ein wenig naiv - aber doch berechtigt. Andererseits müsste ich nämlich davon ausgehen, dass Autoren schreiben, ohne zu denken. Grauslich. Mache ich besser nicht. Und zwischen "es wurde gewarnt" und "ihm wurde verboten", ist nun einmal ein Unterschied. Ein innerhalb der Entwicklung der Kinder und ihrer Sichtweise auf sich selbst und die Welt übrigens sehr wichtiger Unterschied.
lg
Puh :)

Bearbeitet von Puh, 15 Oktober 2010 - 14:42.


#42 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 15 Oktober 2010 - 14:54

Moin!
Ich habe ja die vielleicht etwas naive Vorstellung, dass Autoren sich bei dem, was sie schreiben, etwas denken. Wenn ich also auf ungewohnte Formulierungen stoße - und ich las gerade: "das Kind wurde gewartet" :lol: - dann frage ich mich, wo da der tiefere Sinn drin stecken soll. Zugegeben, vielleicht ein wenig naiv - aber doch berechtigt. Andererseits müsste ich nämlich davon ausgehen, dass Autoren schreiben, ohne zu denken. Grauslich. Mache ich besser nicht. Und zwischen "es wurde gewarnt" und "ihm wurde verboten", ist nun einmal ein Unterschied. Ein innerhalb der Entwicklung der Kinder und ihrer Sichtweise auf sich selbst und die Welt übrigens sehr wichtiger Unterschied.
lg
Puh :)


Salut Puh,

es ist alles ganz richtig, was du schreibst und ich stimme dir zu. Selbst das fehlende "n" bei "gewar(n)t" ist völlig richtig. Deine erste Anmerkung bezog sich aber nicht auf einen Entwicklungs- oder Erkenntnisstand, sondern auf eine grammtikalische Konstruktion: "[...]denn die Eltern hatten garantiert nicht *es* gewarnt. *Ihn* hatten sie gewarnt. [Herv. Ten.]" Und bei aller Zustimmerei fand ich diese Anmerkung so nicht richtig.
Wenn du das jetzt auf einen Entwicklungsstand des Chars beziehst, dann ist das ein anderer Aspekt, der zu diskutieren wäre.

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#43 Puh

Puh

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Geschrieben 28 Oktober 2010 - 16:19

Salut Puh,

es ist alles ganz richtig, was du schreibst und ich stimme dir zu. Selbst das fehlende "n" bei "gewar(n)t" ist völlig richtig. Deine erste Anmerkung bezog sich aber nicht auf einen Entwicklungs- oder Erkenntnisstand, sondern auf eine grammtikalische Konstruktion: "[...]denn die Eltern hatten garantiert nicht *es* gewarnt. *Ihn* hatten sie gewarnt. [Herv. Ten.]" Und bei aller Zustimmerei fand ich diese Anmerkung so nicht richtig.
Wenn du das jetzt auf einen Entwicklungsstand des Chars beziehst, dann ist das ein anderer Aspekt, der zu diskutieren wäre.

lg
Ten.

Ich buche das mal unter einer "allmählichen Verfertigung der Gedanken ab", diesmal beim Schreiben, die am Anfang auch missverständlich rüber kamen (die Gedanken). Es ging mir bei dieser Kritik gar nicht so sehr um Grammatik, bei der vorherigen Kritik, da ja. Da hätte es einfach "kommend" heißen müssen. Es ging mir um ein ziemliches Unbehagen, weil in einer Situation, die aus der Sicht eines Kindes geschildert wird, auf einmal die dritte Person auftritt. Das ist grammatikalisch korrekt; semantisch unpassend - zumindest bei menschenähnlichen Kindern in dem Alter. Daraus resultierte mein Unbehagen. Gut. Das hätte ich deutlicher machen müssen. Wieder etwas gelernt.
Puh :smokin:


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