Geschrieben 24 November 2010 - 23:41
Ich habe auf einer Mitgliederversammlung bezogen auf das Wörtchen "auftragsgemäß" ein paar für einen Kassenprüfer durchaus sachbezogene Fragen gestellt, daraufhin einen schweigsamen Kassierer erlebt, einen nicht ganz so schweigsamen, aber im Ungefähren bleibenden 1. Vorsitzenden und den Rest des Vorstands (in Abwandlung von Heinrich Böll) im Haus des Buches, ratlos.
Jetzt - nach etlichen Wochen und nach Vorlage des Protokolls der letzten Vorstandssitzung - fühle ich mich genauso wenig informiert wie zuvor, ja sogar noch verwirrter, und wundere mich darüber, daß einige Forumsteilnehmer hier mit öffentlich zugänglichen Informationen mehr anzufangen wissen als der Vorstand in Kenntnis derselben Informationen auf seiner letzten Sitzung. Man hätte den Co-Kassenprüfer Eckhard Marwitz und mich zu diesem Tagesordnungspunkt die paar Meter rüberholen können, was sicherlich die sich jetzt entwickelnde Diskussion weniger peinlich oder sogar ganz hätte ausfallen lassen können, aber auch von der Möglichkeit, mir die entsprechenden Zeilen des Protokolls vorab zukommen zu lassen, wurde trotz Zusage kein Gebrauch gemacht. Selbst mein Hinweis an den Schriftführer, daß die Stellungnahme in Einklang mit den auf der MV gegebenen Informationen stehen und erklären sollte, wieso Marianne Sydow belogen wurde, wurde ignoriert.
Wie richtig angemerkt wurde, steht in dieser Angelegenheit zunächst der 1. Vorsitzende in der Verantwortung. Anträge auf Kostenerstattung kann jedes Mitglied stellen, und hinsichtlich der Begründung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt (auch nach unten nicht, wie das simple "auftragsgemäß" bewiesen hat). Den Antrag genehmigen dürfen der 1. oder 2. Vorsitzende, denn sie vertreten den Verein laut Satzung unabhängig voneinander. Im gegebenen Fall muß also der 1. Vorsitzende nachweisen, daß er die Genehmigung gemäß den ihm damals vorliegenden Informationen zurecht erteilt hat. Leider verwehrt er uns bis heute diese Informationen, und auf der Mitgliederversammlung war ihm lediglich das Statement zu entlocken, dieser Auftrag habe nur von einem Vorstandsmitglied durchgeführt werden können.
Die auf der MV erfolgte Entlastung des Vorstands ist als Vertrauensvorschuß der Mitglieder anzusehen, daß die auf der Mitgliederversammlung gemachten Aussagen später verifiziert werden können, die Vorstandsmitglieder also nachweisen können, daß sie mit dem Clubvermögen sachgemäß und ehrlich umgegangen sind. Man sollte auch von Vorstandsmitgliedern erwarten, daß sie in der Lage sind, offene Fragen zeitnah sowie mit Sachverstand zu klären und dabei in der Öffentlichkeit ein Bild abzugeben, das dem SFCD angemessen ist. Statt dessen mußten wir erleben, wie ein von der Mitgliedschaft bestellter Kassenprüfer in Ausübung seines Amtes vom 1. Vorsitzenden in einem öffentlichen Forum angepflaumt wird, als er die ausstehenden Informationen zur Reisekostenabrechnung einfordert, wie die Witwe eines verdienten SFCD-Mitglieds in einer öffentlichen Stellungnahme des Vorstands auf plumpe Weise belogen wird (der Auftrag zum Besuch am 24.10.10 wurde aus einer Diskussion auf der Vorstandssitzung am 31.10.10 abgeleitet), und durch das Protokoll offenbar gerade erneut belogen wurde. Im Forum tut ein Vorstandsmitglied kund, daß es sich nicht für diese Angelegenheit interessiert, woraus zu schließen ist, daß ihm die sachgemäße Verwendung von Mitgliedsbeiträgen schnuppe ist; ein anderes Vorstandsmitglied klagt über "Magengrummeln". Da bleibt ja nur noch die investigative Öffentlichkeit, speziell und lobenswert in Person von Frank.
Ich verlange vom Vorstand eine Ergänzung zum Protokoll, aus der hervorgeht, was der 1. Vorsitzende unter "Auftrag" verstand, als er die Kostenerstattung genehmigte. Sofern es nicht bereits aus der Natur des Auftrags hervorgeht, verlange ich zusätzlich die Begründung, warum dieser Auftrag nur von einem Mitglied des Vorstands erledigt werden konnte, das im vorliegenden Fall nicht einmal den Verein rechtlich vertreten durfte.
Sollten diese Informationen nicht geliefert werden, unterstelle ich dem 1. Vorsitzenden bewußte Veruntreuung von Clubvermögen.
Eine persönliche Konsequenz habe ich jetzt schon aus dieser Affäre gezogen: Ich werde bei der kommenden Vorstandswahl kandidieren, in der Hoffnung, daß ich - falls gewählt - dem SFCD zumindest auf drei Jahre solche Peinlichkeiten ersparen kann.