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Ist Sinnmachen sinnvoll?


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198 Antworten in diesem Thema

#1 lapismont

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Geschrieben 26 November 2010 - 13:16

Im Zuge der Digitalisierung des Audioarchives des SFCDs kam die Frage nach dem Sinn des Anglizismus "das macht Sinn" auf.
http://www.scifinet....e...ic=5752&hl=

Was nicht im Duden steht, steht im Wahrig oder nirgends - macht das nun Sinn oder ergibt keinen?

Als Lyriker hänge ich ja eher dem Wortgefühl nach und mir macht Sinnmachen keine Magenschmerzen.

Eher stolpere ich über solche Sätze wie "Das war ein sehr emotionaler Moment." "Er ist bei der Tür gestanden."

Witzigerweise hat sinful nix mit sinnvoll zu tun, fällt mir dabei ein.
;)

Wo liegen eure muttersprachlichen Schmerzgrenzen?

Bearbeitet von lapismont, 26 November 2010 - 13:17.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#2 †  a3kHH

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Geschrieben 26 November 2010 - 13:21

Als Bewohner des traditionell anglophilen Hamburg habe ich mit Anglizismen wenig Probleme. Jedenfalls mit solchen aus dem normalem Sprachgebrauch. Der Möchtegern-Anglizismenwahn der Wirtschaft geht mir aber durchaus auf den Wecker.

#3 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 26 November 2010 - 13:37

Probleme mit Manageresisch gibt's ja auch im Englischen.

Mein schlimmstes dt. Manageresisch ist "value add", wie in "das bedeutet aber kein value add"!

Wir Comp.-Fritzen haben ja auch schon ein eigenes IT-Deutsch mit neuen dt. Verben wie "downloaden", "updaten" oder (mein Favorit) "attachen" in Umlauf gebracht. ;)

Verdeutschung ist also eh out; kreischende "Übernahme" aus dem Englischen ist in.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#4 Gast_Frank Böhmert_*

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Geschrieben 26 November 2010 - 13:51

Anglizismus "das macht Sinn"

Es ist noch die Frage, ob das überhaupt ein Anglizismus ist.

Vielleicht haben es ja die Engländern von den Hanseaten.

Nicht umsonst gibt es im englischsprachigen Raum die sprachpflegerische Aufforderung: Stop making sense!

Darüber kam in den 1980ern sogar schon ein ganzer Dokumentarfilm ins Kino. Ich habe ihn damals gesehen, 1984. Beeindruckend.

Bearbeitet von Frank Böhmert, 26 November 2010 - 13:52.


#5 lapismont

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Geschrieben 26 November 2010 - 14:06

Hinterlader gibts nicht im Backshop fällt mir dabei ein. Zum Computersprech: Es gab bei uns in der Firma schon böse Diskussionen ober es der/das/die Review heißt und wie spricht man Router aus?

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#6 Pogopuschel

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Geschrieben 26 November 2010 - 14:09

Ich sehe sprache als etwas Lebendiges, das ständig im Wandel ist. Die unterschiedlichen Sprachen beeinflussen sich doch schon seit Jahrhunderten. Da kann man oft gar nicht sagen, was wo ürsprünglich herkommt. Diese gewollt cool klingenden Werbeangslizismen oder Servicpoint etc. finde ich aber auch furchtbar. Ebenso wie falsch angewandtes Englisch. Siehe Deppen Apostroph

#7 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 26 November 2010 - 14:22

@lapismont: In der EU, mit "uh". ;)

/KB

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#8 Konrad

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Geschrieben 26 November 2010 - 15:28

Wir Comp.-Fritzen haben ja auch schon ein eigenes IT-Deutsch mit neuen dt. Verben wie "downloaden", "updaten" oder (mein Favorit) "attachen" in Umlauf gebracht. :bigcry:

Jepp!!!
Schlimm sind ja dann die Bastarde, die bei der Anwendung der deutschen Grammatik entstehen: "Hast du diese Datei schon geupdatet? (keine Ahnung, wie sich das richtig schreibt).
Dabei bräuchte man meistens nur kurz nachzudenken, um ein äquivalentes deutsches Wort zu finden.
Oder versteht man die Frage "Hast du diese Datei schon aktualisiert?" heute schon nicht mehr?

Was ich aber wirklich alarmierend finde, ist die Beobachtung, daß sich die Bastardisierung aus den SW-Handbücher wie ein Krebsgeschwür ausbreitet und das richtige Deutsch verdrängt.
Zuletzt aufgefallen: Serial-Nummer
Das deutsche Wort ist schlicht Seriennummer, das englische "serial number", die Kombination Serial-Nummer ist aber die Erfindung eines strunzfaulen SAP-Übersetzers.
Und nun beginnt ein ganz merkwürdiger, schleichender Prozess.
Man kann sich vorstellen, daß im Regelwerk einer großen deutschen Firma der Begriff Seriennummer häufiger vorkommt.
Und da sieht man dann, daß Schritt für Schritt, Dokument für Dokument, das deutsche Wort verschwindet und der Bastard übernimmt.
Auf die Frage, warum das im einzelnen Dokument geändert wurde, kommt dann die Antwort, "Aber es steht im SAP-Handbuch doch so ?!?!?" ;)

#9 Morn

Morn

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Geschrieben 26 November 2010 - 15:59

Schlimm sind ja dann die Bastarde, die bei der Anwendung der deutschen Grammatik entstehen: "Hast du diese Datei schon geupdatet?


Oder "upgedatet"? ;)

#10 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 26 November 2010 - 16:22

Oder "upgedatet"? ;)

Viel schlimmer sind Friseur-Ketten, die sich unter der Marke, die übersetzt "Haarmörder" bedeutet, ausbreiten, sogar jetzt hier bei uns ...

Bearbeitet von Lucardus, 26 November 2010 - 16:32.

Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#11 lapismont

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Geschrieben 26 November 2010 - 16:50

naja Techsprech ist modern. Je nach dem, welche ausgabe der Computerwoche der Chef gerade las. Darum heißt unsere Hotline inzwischen Helpdesk und bedeutet Telefoncomputer zum Abwimmeln von Anwendern. Ganz neu ist der Lifecyclemanager. Aber dieses Wort dient nur dazu zu verbergen, dass man nicht wusste, was man dem hochgelobten Typen für eine Aufgabe geben sollte, wo er nichts kaputt machen kann. Englische Verben beugen wir inzwischen ganz normal: ich date up, ich datete up, ich habe geupdatet. Aktualisieren sagen wir eher im Zusammenhang mit Dokumenten, Handbüchern und son Kram. Die restliche Software wird geupdatet. Das Rauter/Ruter - Problem trennt bei uns die Netzwerktruppe von der restlichen Firma. Hat etwas von Elite. Aber es gibt auch Wörter, die braucht man einfach. Etwa Link/linken/verlinken oder Stream/streamen.

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#12 My.

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Geschrieben 26 November 2010 - 17:28

Wer Sprache als etwas Lebendiges betrachtet, liegt nicht falsch. Sprache verändert sich. Das ist in Ordnung. Nicht in Ordnung ist, wenn Menschen hergehen, die sprach-, sprech- und schreibfaul sind, und dafür sorgen, daß eine Sprache kaputtentwickelt wird, wie dies nicht nur im Deutschen geschieht, sondern auch in anderen europäischen und außereuropäischen Sprachen, aber vor allem in den großen Sprachen - Deutsch, Französisch, Spanisch -, die auf breitester Front solchen Entwicklungen gesetzt sind, weil große Menschenmengen sie sprechen - nicht nur in Europa.
Die Übernahme von Computersprache, von Anglizismen, von anderen Teilen fremder Sprachen, ohne die im Sinn zu übersetzen, sondern beinahe buchstäblich - "negoziieren" (wo war mein Baseballschläger?) - zu übernehmen, zerstört jede Sprache. (Ich bin ITler und sage nicht: downloaden.) Diese Art und Weise, eine Sprache zu ändern oder Änderungen in dieser Form zuzulassen, ist allein Zeichen von Faulheit, Bequemlichkeit, Dummheit, Ignoranz und für das Fehlen jeglicher Kultur und jeglichen Feingefühls für Kultur. Und das hat nichts mit lokalen Bedingungen und Gegebenheiten - wie in Hamburg (Hamburg sind nicht faul, nicht bequem, nicht dumm, nicht ignorant und haben durchaus Kultur) unterstellt - zu tun.
Sprachen verändern sich, ja. Aber nicht so.

My.

P.S.: Vor einigen Monaten wurde in den Tagesthemen der Begriff "Diplomatensprech" benutzt - zweimal in einer Meldung. Ich weiß nicht mal mehr in welchem Zusammenhang, weil es auch keine Rolle spielt. Ich schaue keine indiskutablen Nachrichtensendungen.

Bearbeitet von Beckinsale, 26 November 2010 - 17:30.


#13 †  a3kHH

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Geschrieben 26 November 2010 - 17:46

ich date up, ich datete up, ich habe geupdatet

korrekt : ich habe upgedated
;)

#14 †  a3kHH

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Geschrieben 26 November 2010 - 17:51

Ich bin ITler und sage nicht: downloaden.

Da sich ein Download sehr wohl vom einfachen Herunterladen unterscheidet (etwa bzgl. der Plausibilisierungen) bist Du aufgrund Deiner Unbedingt-Deutsch-Sprechen-Wollen-Manie unpräzise. Denn nichts ist schlimmer als das unbedingte Vermeiden korrekter Fachtermini : So gibt es tatsächlich Unternehmen, bei denen aufgrund Vorstandsideologie "Datenkaufhäuser" existieren.

#15 lapismont

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Geschrieben 26 November 2010 - 18:13

korrekt : ich habe upgedated
;)


mag sein, aber ich höre beide Partizipversionen. Das ist lebendige Sprache, in der Tat.

Macht sich ja im Normalfall auch keiner Gedanken darum. Mir passiert es öfter, dass ich Beginn mit einem n schreibe, weil das Wort so oft im täglich Gebrauch vorkommt .
;)

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#16 Konrad

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Geschrieben 26 November 2010 - 18:36

Oder "upgedatet"? ;)

Das ist jetzt aber Holländisch. :lol:

#17 My.

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Geschrieben 26 November 2010 - 18:40

Ich erlaube mir, mich zu wiederholen ...
http://www.scifinet....e...st&p=167749

Das zugehörige Emo suche ich noch.

My.

#18 molosovsky

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Geschrieben 26 November 2010 - 20:06

Nur wegen der Denglisch-(und mittlerweile wohl eingedeutschten)-Wendung ›Sinn machen‹:
ich mag die Wendung nicht, bzw. betrachte sie als umgangssprachlich, was sich im richtigen Kontext gut fügen mag, aber eben nicht dem (für mich) eigentlichen ›normalen‹ Deutsch entspricht.

Dazu mag ich Wörter wie ›sinnvoll‹ oder ›sinnlos‹, oder (spassig: ›sinnig‹ als Antonym zu ›unsinnig‹) zu sehr.

Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#19 Amtranik

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Geschrieben 26 November 2010 - 20:20


Sorry.

Was Du schreibst, halte ich für irrelevant. :lol:

#20 My.

My.

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Geschrieben 27 November 2010 - 11:09

Was Du schreibst, halte ich für irrelevant. :)

Gut. Danke schön.

My.

#21 Heidrun

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 07:33

Das Thema ist für mich geschaffen worden! Sehr sinnig. Ich versuche grundsätzlich, unseren Autoren Dinge wie "Das macht Sinn" auszureden. Fast jeder hat von mir schon die Frage gelesen: "Willst Du da nicht lieber den Genitiv verwenden statt der blöden Konstruktion mit von?". Fast jeder geht darauf ein, was mich immer wieder freut. Ein einziger hat sich standhaft geweigert, eine Konstruktion der Art "Erinnerst du das Treffen von letzter Woche?" durch das grammatisch korrekte "erinnerst du dich an ..." zu ersetzen - was mich immer noch ärgert. Aber der Lektor ist nicht dazu da, einen Autor gegen seinen Willen vor Dummheiten zu bewahren. Es gibt eine Menge Leute, die mit Vorsatz (Werbefuzzis) oder Dummheit (eine Menge Leute meiner Firma) die deutsche Sprache verhunzen. Und es hat schon immer Leute gegeben, die den Untergang des Abendlandes witterten und dagegenhielten. Ich bin eindeutig für Sprachpflege. sie ist ein Kulturgut, das weit mehr als tausend Jahre alt ist. Das sollte man nicht so einfach verschlampern. Letzten's habe ich den Text eine's Schüler's bekommen, der grundsätzlich jede's Wort mit einem s am Ende mit einem Apostroph versehen hat. Jede's! So weit sind wir schon, und der Duden hat vor der Dummheit kapituliert und läßt den Mumpitz zumindest beim Genitiv zu.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#22 My.

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 09:06

Heidrun,

betrachte dich als herzlichst umarmt und auf das dir zustehende Podest erhoben!

My.


P.S.: Das Idiotenapostroph hat wohl auch ein Zentrum in Deutschland:
das Bäderdreieck um Bad Füssing. Da schreiben s'ie auch alle's mit s'o einem Ding http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif


#23 simifilm

simifilm

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 09:22

Das Thema ist für mich geschaffen worden! Sehr sinnig.
Ich versuche grundsätzlich, unseren Autoren Dinge wie "Das macht Sinn" auszureden. Fast jeder hat von mir schon die Frage gelesen: "Willst Du da nicht lieber den Genitiv verwenden statt der blöden Konstruktion mit von?". Fast jeder geht darauf ein, was mich immer wieder freut. Ein einziger hat sich standhaft geweigert, eine Konstruktion der Art "Erinnerst du das Treffen von letzter Woche?" durch das grammatisch korrekte "erinnerst du dich an ..." zu ersetzen - was mich immer noch ärgert. Aber der Lektor ist nicht dazu da, einen Autor gegen seinen Willen vor Dummheiten zu bewahren.
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Da möchte ich doch auf ein kleines Büchlein von Arthur Schopenhauer hinweisen; das Thema ist also wirklich nicht neu. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#24 Konrad

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 10:19

Es gibt eine Menge Leute, die mit Vorsatz (Werbefuzzis) oder Dummheit (eine Menge Leute meiner Firma) die deutsche Sprache verhunzen. Und es hat schon immer Leute gegeben, die den Untergang des Abendlandes witterten und dagegenhielten. Ich bin eindeutig für Sprachpflege. sie ist ein Kulturgut, das weit mehr als tausend Jahre alt ist. Das sollte man nicht so einfach verschlampern.

Ein Hoch auf das Bollwerk gegen das Verschlampen, Duden und Lektor! :coool:
Andererseits, wenn man sich die unbandige Lust der Deutschen an Wortspielereien anschaut, dann muß man darin auch eine Kreativität, eine Lebenskraft erkennen.
Diese Sprache wird nicht vergreisen.

Was ich ja sehr spannend finde, sind semantische Wandlungen von Redewendungen.
In meiner Jugend war der Spruch "Das paßt, wie die Faust aufs Auge" noch eine eindeutig negative Äußerung zur Geschmacksfrage und Paßgenauigkeit.
Wenn man heute, irritiert vom Widerspruch zwischen der freudigen Zustimmung und dem Spruch, nachfragt, bekommt man häufig die Antwort, "Wat denn, kuck doch, et paßt doch". http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png

#25 My.

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 13:48

Ja, Wortspielereien. Ich liebe sie selbst. Aber "Sinn machen", "negoziieren" und diese ganzen krampfhaft eingedeutschten Englischismen :) sind keine Wortspielereien, sondern das Ergebnis von Dummheit, Faulheit oder beidem. Auch ich bin der englischen Sprache mächtig, und wenn ich mich mit anderen Benutzern dieser Sprache unterhalte, dann sprechen wir Englisch, because this makes sense. Aber es macht im Deutschen keinen Sinn, weil ich Englisch mit Englischsprechenden nicht deutsch spreche, sondern eben englisch. My.

#26 simifilm

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 14:02

Wortspiele sind sicher nicht das Problem. Auch Fachbegriffe sind nicht das Problem; jedes Metier besitzt seine eigene Fachsprache, das ist normal. Das Problem ist, wenn aus nicht recht nachvollziehbaren Gründen, nur damit es irgendwie besser klingen soll, ganz normale deutsche Begriffe durch englische ersetzt werden. Wenn es Treffpunkt plötzlich meeting point, statt Abstimmung voting und statt Auftaktveranstaltung Kick-off-Veranstaltung heisst. In dem Fall haben die neuen Begriffe keinen 'Vorteil' gegenüber den alten; sie sind nicht präziser oder in dem spezifischen Kontext passender. Sie werden bloss verwendet, um dem Ganzen einen modischeren Anstrich zu geben.

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#27 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 14:24

Englischismen ... sind keine Wortspielereien, sondern das Ergebnis von Dummheit, Faulheit oder beidem.

Und ich hab mich so bemüht! :unsure::) Ich muss dich allerdings dieses eine Mal darauf hinweisen, dass "this makes sense" in deiner Benutzung m.E. ein Deutschismus ist: Im Englischen wäre das Subjekt eher "it". :devil:

/KB

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Sie befolgten den Rat und von Stund an war

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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#28 Susanne11

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 14:42

In meinem beruflichen Umfeld wird häufig das Wort "eyecatcher" verwendet. Da rollen sich mir jedesmal die Zehennägel auf. Für das, was im wissenschaftlichen Umfeld häufig zu hören ist, gibt es die Bezeichnung "academic pidgin".

#29 My.

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 14:54

In meinem beruflichen Umfeld wird häufig das Wort "eyecatcher" verwendet. Da rollen sich mir jedesmal die Zehennägel auf.

Ja. Früher waren hübsche Mädels einfach nur ein "Blickfang" :)

My.

#30 Konrad

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 16:19

Und ich hab mich so bemüht! :devil::unsure:

Mir wird janz blümerant, wenn ick daran denke, in welche Bredullje die Berliner geraten würden, müßten sie auf die ganzen Gallizismen verzichten. :)


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