Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare.
Insbesondere freue ich mich über die Tatsache,
dass Karsten seine Stimme an
Hinterland vergeben hat.
Das allein bedeutet für mich schon eine große Auszeichnung.
- Ich seh einen Widerspruch zwischen "konkret" und "vage". Wenn wir uns z.B. nicht in einer Parallelwelt befinden, hätte ich gern mehr Hintergrund (wie passt die anachronistische britische Gesellschaft ins Jahr 2064?).
Die Kritik kann ich gut nachvollziehen.
Mir ging es darum, die für Forscherinstitutionen wie die
Royal Geographical Society
oder die
National Geographic Society typischen, tradierten Etiketten aufzugreifen:
die förmliche Anrede, das Streben nach Ansehen und das Anknüpfen an die Philosophie
des 19.Jahrhunderts, die Suche an einer absoluten Wahrheit wie etwa bei Hegel.
In der modernen Anthropologie wird Platons/Sokrates' Satz "Ich weiß, dass ich nichts
weiß.", eine These um das
vermeintliche Wissen, von dem wir nicht wissen können, ob
es
der oder
irgend einer Wahrheit entspricht, mehr und mehr zur Prämisse. Das Streben
nach Fortschritt müsste also, wenn es dieser Prämisse folgt, in der Rückkehr zum Einfachen liegen. Die
Regression der gesellschaftlichen Normen verstehe ich als eine Allegorie für die Umkehrung
des Denkens.
Bowie geht im Song "Red Sails" noch ein Stück weiter und verliert sich gar im Dadaismus:
The hinterland, the hinterland
We're gonna sail to the hinterland
It's far far, far far far, far far far away
Its a far far, far far fa, da da da, da da da
Oder: von der Hauptfigur erfahren wir nicht viel mehr, als dass ihr alle Knochen weh tun (das aber gleich 5 mal...)
Und es kommt noch schlimmer.
Bares Schmerzen dienen in erster Linie dazu,
das weiße Schimmern zu charakterisieren, da es ja offensichtlich Auswirkungen auf
die Schmerzen hat und vielleicht doch nicht nur ein todbringendes Phänomen ist.
Bare selbst hätte womöglich ein bisschen mehr Farbe vertragen. Im Gegensatz
zu Priggish wirkt er auch auf mich etwas blass. Das stimmt.
Wichtig war mir bei Bare vor allem, dass er ein ehrliches Interesse an der Expedition
zeigt.
@Karla & Heidrun
Die Jahreszahlen entstanden übrigens nicht willkürlich.
Die Insel
Ruitea hat ein echtes Vorbild.
Makatea, auf der die Franzosen tatsächlich
Phosphatgesteine abbauten, und die im 18.Jhd. ebenfalls von skorbutkranken Seefahrern
angelaufen wurde.
Das Jahr 2064 wählte ich aufgrund von pessimistischen Studien, die davon ausgehen,
dass bis in dieses Jahrzehnt ein Großteil aller südpazifischen Korallenriffe abgestorben sein
wird. Heute ist die Wissenschaft diesbezüglich wieder optimistischer.
Die Geschichte der Insel ist allerdings modifiziert, versteht sich.
Beste Grüße
Pepe