Erstmal nur kurz...
Heute nacht/morgen hat UA
drüben ein
interessantes Statement abgegeben.
Da scheinen wir ja auf dem besten Wege zu einem neuen Schlagwort zu sein. Ohne jetzt allzu bewandert in der
Space Odyssey zu sein, und frisch unter dem Eindruck der Castor-Kommentare zur "rätselhafte[n] Psi-Materie", frage ich mich: Kann es sein, daß man dort in Rastatt so ein klein wenig
Metaphysik mit
esoterischem,
pseudowissenschaftlichen Bullshit durcheinanderbringt, den man frecherweise
Meta-Physik taufen könnte? (Um meiner Unkenntnis Rechnung zu tragen: Ist möglich, daß Herr Clarke das auch verwechselt hat - glaube ich aber irgendwie nicht so ganz.
)
In diesem Sinne müßte man dann sagen: Kant ist Metaphysik, ein Spektrum von zigbla Megakalup ist Meta-Physik, bittschön!
Das könnte dann, auf einen Slogan verkürzt, das Problem in meinen Augen gut umreißen.
Metaphysik ist jedenfalls nicht die "Fortsetzung der Physik mit anderen Mitteln" - was wäre
das schön, wenn wir statt Pseudo-, Eso- und Hyper-Geschwurbel bei PR mal ein bißchen "handfeste" (
) Metaphysik bekämen...
No, really!
Konfrontiert mit bestimmten PRversellen Phänomenen könnte man ja
wirklich mal ins Grübeln kommen. Grübeln bedeutet natürlich nicht, Zahlensalat zu produzieren, sondern einmal wirklich die Konsequenzen für unser Denken und unsere Vorstellungen von Raum, Zeit und Kausalität aufzuzeigen, die sich aus den erwähnten Phänomenen ergeben würden. Das wäre dann wiederum keine Pseudo-Wissenschaft, sondern ein veritables Gedankenexperiment. Allein, was sich in Richtung Leib-Seele-Problem alles machen ließe, im Zusammenhang mit Psi-Materie und körperlosen Entitäten etc.pp.! Und selbstverständlich gibt es auch sehr konkrete theologische, moralische und, nun ja,
genuin metaphysische Fragestellungen und Problematiken, die man sehr schön abhandeln könnte. Wir haben hier ein PRversum mit Hohen Mächten, Psi-Materie, allen nur denkbaren und undenkbaren parapsychologischen Befähigungen, Paralleluniversen, Zeitparadoxa und was der grenzwertigen Abenteuerlichkeiten mehr sind. Und alles, was den Autoren dazu einfällt sind Peta-Kalup und ÜBSEF-Konstanten?
Echt?
Well, I'm not buying it.
(Yes, I am...
)
(Anstatt einen Zitatmarathon zu starten will ich am Wochenende mit ein bißchen Ruhe eine Art "universales Antwortposting" verfassen, nur damit sich niemand ignoriert fühlt. Und falls bis dahin noch was kommen sollte.
Naja, eines kann ich im Zusammenhang mit diesem Post hier schon mal sagen; ich bin auf jeden Fall mit Arl, was Wim Vandemaan angeht. Die Grenzen des Sag- und Verstehbaren literarisch, mit sprachlichen Mittlen, auszuloten ist wesentlich spannender und... ähm... "erfolgversprechender" (und
metaphysischer, for that matter!), als sich im Zahlensalat dummdreist-naiver "Extrapolation" (wie es tragischerweise
auch noch scheint:
populär-)wissenschaftlicher "Erkenntnisse" zu verheddern und zu meinen, damit das Unsagbare gesagt und das Unverstehbare verstehbar gemacht zu haben! Lieber Vandemaansches Dadaisten-Gewichse als Castorschen Daten-Porno! So.
)
(Bevor jemand ankommt und mir vorwirft, daß ich ja schlecht Geschwurbel scheiße und Wim toll finden könne: Esoterik und Surrealismus sind grundverschieden... so gesehen schwurbelt Castor wesentlich mehr als Vandemaan.)
Achso, ja... vielleicht noch sowas wie eine direkte Antwort auf Uwes Frage, ob man statt Fantasie/Fantasy Metaphysik sagen sollte.
Bei PR:
Definitiv nicht! Aus oben genannten Gründen.
Ich gebe zu, daß auch der Fantasy-Begriff dem, was passiert, nicht so ganz gerecht wird. Ich halte Drachen und Magie - um die Fantasy jetzt mal völlig unfair und pauschal auf zwei Begriffe zu bringen
- für eine
völlig andere Art von
Nonsense als das, was uns bei PR als "harte, pseudo-wissenschaftliche pseudo-Fakten" verkauft wird. Und eben deshalb auch für die wesentlich unproblematischere Art von
Nonsense. Bei der Fantasy macht man sich (in der Regel) gar nicht erst die Mühe zu behaupten, daß "es so sein könnte". Vergessen wir aber nicht: das PRversum ist verwurzelt in
unserem, im
realen, im
richtig echten Universum. So wurde die Serie nunmal gestartet. Mittlerweile ist der ganze pseudowissenschaftliche Überbau aber
dermaßen verwurstelt - trotz oder vielleicht sogar gerade
wegen der "Castorschen Bügelei"! -, daß es einem ganz schön schwerfällt, hier noch sinnvoll von Extrapolationen zu reden.
Aber deswegen einen falschen Begriff (Fantasy) durch einen
noch falscheren (Metaphysik) zu ersetzen, halte ich für nicht zielführend.
Sorry, Uwe. Aber, was Ihr da derzeit macht, ist ziemlich zielloses Rumfabulieren. Und das traurigste daran ist, daß ich den ganzen Schmu vielleicht sogar einkaufen würde, wenn Ihr nicht so krampfhaft versuchen würdet, die Sache zu
verpseudowissenschaftlichen! (Das hat mich damals schon mit den Mutanten gestört - Parapsychologie... so ein Schmonzes!
) Ihr macht's einem nicht gerade leicht, den
disbelief zu
suspenden, wenn Eure Erklärung dafür,
warum ich ihn
suspenden soll, dermaßen unausgegoren, um nicht zu sagen
disbelief-provozierend daherkommt...
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Ich würde mir halt die Hohen Mächte und körperlose Entitäten und Paragaben und dergleichen lieber durch literarisch umgesetzte, surrealistische Grenzerfahrungen "erklären" lassen, als durch pseudo-hyper-wasauchimmer-Physik.
Per definitionem läßt sich so ein Kram nämlich nicht
erklären oder
beschreiben oder
verstehen. Also
versucht's gar nicht erst. Damit macht Ihr's nur noch schlimmer. Dann haben wir übermächtige Technokraten, kosmische Beamtenseelen und Rotzpunks, die Ihr uns als gar so zwiebelschalig überlegen verkauft, die aber als alles andere als irgendwie
transzendent daherkommen. Womit sich der Kreis zum Eröffnungspost schließt.
Bearbeitet von Echophage, 27 Januar 2011 - 09:00.