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Cordwainer Smith - Was aus den Menschen wurde


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50 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

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Geschrieben 23 Januar 2011 - 11:45

Eingefügtes Bild

Was aus den Menschen wurde
Cordwainer Smith
Kurzgeschichtensammlung
Beginn: 01.04.2011


Seher leben vergeblich (Scanners Live in Vain)
Die Frau, die mit der »Seele« segelte (The Lady Who Sailed The Soul)
Das Spiel »Ratte und Drache« (The Game of Rat and Dragon)
Das brennende Gehirn (A. D. 2500: The Burning of the Brain)
Verbrechen und Ruhm des Kommandanten Suzdal (The Crime and Glory of Commander Suzdal)
Golden war das Schiff (- Oh! Oh! Oh! Golden the Ship was - Oh! Oh! Oh!)
Die tote Lady von Clowntown (The Dead Lady of Clown Town)
Unter der alten Erde (Under Old Earth)
Die klainen Katsen von Mutter Hudson (Mother Hitton†™s Littul Kittons)
Alpha Ralpha Boulevard (Alpha Ralpha Boulevard)
Die Ballade von der verlorenen K†™Mell (The Ballad of Lost C†™Mell)
Ein Planet namens Shayol (A Planet Named Shayol)

#2 Kopernikus

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Geschrieben 04 April 2011 - 20:45

So, in der Hoffnung, das das dass ganze hier keine Oneman-Show bleibt, mache ich dann mal den Anfang, auch wenn der nicht gerade als Werbung taugen wird, denn nach etwa 100 Seiten bin ich alles andere als begeistert: Zu erst erfinden glorreiche Sowjets die Telepathie und als nächstes kriegen wir dann Mondnazis und im Wald hausende "Untermenschen" präsentiert - Was zum Henker soll den das werden? Ein Hohelied auf den Totalitarismus? Eine Satire, die irgendwie an mir vorrüber geht? Gefallen hat mir bislang lediglich die zweite Geschichte, "Krieg Nr. 81-Q", der kann man wenigstens eine Gewisse Komik nicht absprechen, erinnert mich etwas an den trashigen "Robotjox" von 1990 ;)

#3 Mammut

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Geschrieben 04 April 2011 - 20:52

So, in der Hoffnung, das das dass ganze hier keine Oneman-Show bleibt, mache ich dann mal den Anfang, auch wenn der nicht gerade als Werbung taugen wird, denn nach etwa 100 Seiten bin ich alles andere als begeistert: Zu erst erfinden glorreiche Sowjets die Telepathie und als nächstes kriegen wir dann Mondnazis und im Wald hausende "Untermenschen" präsentiert - Was zum Henker soll den das werden? Ein Hohelied auf den Totalitarismus? Eine Satire, die irgendwie an mir vorrüber geht? Gefallen hat mir bislang lediglich die zweite Geschichte, "Krieg Nr. 81-Q", der kann man wenigstens eine Gewisse Komik nicht absprechen, erinnert mich etwas an den trashigen "Robotjox" von 1990 ;)


Die Sowjetgeschichte fand ich sehr stimmungsvoll und hat mir sehr gut gefallen.
Die Geschichte mit dem Mädchen in der Rakete hat mich allerdings auch ratlos zurückgelassen.
Und "Krieg Nr.81-Q", da handelt es sich ja um ein Frühwerk von 1928, war zwar spannend, aber ebenso überflüssig so schien es mir.
Weiter bin ich leider noch nicht.

#4 Tiff

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Geschrieben 04 April 2011 - 20:52

die erste Veröffentlichung aller Instrumentalitäts-Geschichten von Cordwainer Smith in einem Buch auf Deutsch

Es heißt ja auch, "erstmals in korrekter Reihenfolge". Woraus ergibt die sich? Was ist die korrekte Reihenfolge?

#5 Pogopuschel

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Geschrieben 04 April 2011 - 20:54

So, in der Hoffnung, das das dass ganze hier keine Oneman-Show bleibt,


Ich werde wohl Ende der Woche einsteigen.

#6 Mammut

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Geschrieben 04 April 2011 - 20:56

Es heißt ja auch, "erstmals in korrekter Reihenfolge". Woraus ergibt die sich? Was ist die korrekte Reihenfolge?


Ich glaube damit ist die Zeit gemeint, in der die einzelnen Geschichten spielen. Müsste ich nochmal im Vorwort nachlesen, da stand es glaube ich drin. Ist aber schon eine Weile her seit ich mit dem Buch begonnen habe.

#7 Mazer Rackham

Mazer Rackham

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Geschrieben 04 April 2011 - 21:46

Jo, angeblich sind die Geschichten im Buch chronologisch nach Handlung sortiert. Aber: Obwohl in "Modell Elf" die erste Nazi-Rakete 16.000 Jahre nach ihrem Start aus dem Erdorbit geholt wird, wird die Geschichte von diversen Quellen im 4. Jahrtausend nach Christus verortet. Siehe hier oder hier. Versteh ich nicht.

#8 Amtranik

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Geschrieben 05 April 2011 - 06:37

So, in der Hoffnung, das das dass ganze hier keine Oneman-Show bleibt, mache ich dann mal den Anfang, auch wenn der nicht gerade als Werbung taugen wird, denn nach etwa 100 Seiten bin ich alles andere als begeistert: Zu erst erfinden glorreiche Sowjets die Telepathie und als nächstes kriegen wir dann Mondnazis und im Wald hausende "Untermenschen" präsentiert - Was zum Henker soll den das werden? Ein Hohelied auf den Totalitarismus? Eine Satire, die irgendwie an mir vorrüber geht? Gefallen hat mir bislang lediglich die zweite Geschichte, "Krieg Nr. 81-Q", der kann man wenigstens eine Gewisse Komik nicht absprechen, erinnert mich etwas an den trashigen "Robotjox" von 1990 :blink:


Da ich überhaupt kein Freund von Anthologien in Lesezirkeln bin und ich dieses Buch als Folgelektüre von Asimovs Robotergeschichten
bzw Lems Sterntagebüchern vorgesehen habe, werde ich diesmal Notgedrungen meinem Lieblingslesezirkel der Klassiker
fernbleiben.

#9 lapismont

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Geschrieben 05 April 2011 - 07:01

Ich werde wohl Ende der Woche einsteigen.

ah, ich auch, habs wieder mal verpennt und der Petrovic ist grad viel zu spannend.
:blink:

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#10 Amtranik

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Geschrieben 05 April 2011 - 08:41

ah, ich auch, habs wieder mal verpennt und der Petrovic ist grad viel zu spannend.
:blink:


Ist das ein Zeitreiseroman?

#11 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 April 2011 - 11:21

Ich werde mitlesen (in engl., daher wäre der engl. Titel immer gut). Zwei der genannten Geschichten - die beide Suzdal enthalten - wurden vor Jahren schon mal im inzwischen toten KG-Lesezirkel relativ ausführlich besprochen, hier und hier.

Die KG "Krieg # 81-Q", die er als 15-jähriger schrieb, kam dort auch kurz vor.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#12 lapismont

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Geschrieben 05 April 2011 - 11:55

Ist das ein Zeitreiseroman?


ja und doch eher nein, phantastischer Roman für Bibliophile in serbischem Barock, nenn ichs mal.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#13 †  a3kHH

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Geschrieben 05 April 2011 - 12:07

nach etwa 100 Seiten bin ich alles andere als begeistert

Hätte mich auch gewundert.
Denn die Geschichten sind Klassiker aus den 40ern, 50ern und 60ern. Diese Jahrgänge sind für die Leser des Klassik-Zirkels einfach zu alt, sie entsprechen nicht mehr ihrem Geschmack.
Ich befürchte, die SF dieser Jahre hat sich bis zu einem gewissem Grad einfach überlebt.

#14 Tiff

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Geschrieben 05 April 2011 - 12:43

Denn die Geschichten sind Klassiker aus den 40ern, 50ern und 60ern.

Woran merkt man das? Die Geschichten sind zeitlos und übertreffen Sonstiges, was heute unter SF publiziert wird, mühelos.

#15 Mammut

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Geschrieben 05 April 2011 - 14:59

Hätte mich auch gewundert.
Denn die Geschichten sind Klassiker aus den 40ern, 50ern und 60ern. Diese Jahrgänge sind für die Leser des Klassik-Zirkels einfach zu alt, sie entsprechen nicht mehr ihrem Geschmack.
Ich befürchte, die SF dieser Jahre hat sich bis zu einem gewissem Grad einfach überlebt.


Aus der Zeit gibt es doch zahlreiche interessante und tolle Geschichten, zumindest für meinen Geschmack.

#16 Amtranik

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Geschrieben 05 April 2011 - 15:00

ja und doch eher nein, phantastischer Roman für Bibliophile in serbischem Barock, nenn ichs mal.


Ähem :o

#17 Mazer Rackham

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Geschrieben 05 April 2011 - 15:27

Die KG "Krieg # 81-Q", die er als 15-jähriger schrieb (...)

Im Heyne-Buch ist übrigens nur die überarbeitete Version enthalten. Was offenbar nicht überarbeitet wurde, ist der gähnend langweilige Plot.

#18 Kopernikus

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Geschrieben 05 April 2011 - 16:16

Ohje, worauf haben wir uns hier bloß eingelassen...?!?! Plietsche preussische Jungmädels, unterstützt von ein paar sprechenden Tieren, stürzen die Unterdrückerische Weltherrschaft der bösen Chinesen mit einer sensationellen Geheimwaffe - Salz.
Und ja, es ließt sich so schwachsinnig wie es sich anhört.
Die fünfte Geschichte, "Scanner leben vergebens" war dann zumindest eine kleine Steigerung, nicht mehr ganz so hirnverbrannt, aber ohne echte Pointe und mit bestenfalls verworrener Handlung.

Wie sagte schon Oliver Kalkofe so schön: Es gibt Dinge, sie sind so schlecht, das sie schon wieder gut sind, das nennt man dann Trash. Und es gibt Dinge, die so schlecht sind, das sie einfach nur Scheiße sind. Welche Kategorie im vorliegenden Fall zutreffend ist, dürfte wohl im Auge des Betrachters liegen.


Woran merkt man das? Die Geschichten sind zeitlos und übertreffen Sonstiges, was heute unter SF publiziert wird, mühelos.


Sollte das ein Scherz sein? Es gibt durchaus Klassiker, denen man ihr Alter kaum anmerkt und die heute noch lesbar sind, Sheckley beispielsweise. Aber dieses Geschreibsel gehört eindeutig nicht dazu. Bisher die mit Abstand größte Enttäuschung, die mir in den "Heyne Meisterwerken" untergekommen ist.

#19 Mazer Rackham

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Geschrieben 05 April 2011 - 16:26

Nur mal kurz zur Bedeutung des Buches: Es ist die erste deutsche Veröffentlichung, die sämtliche Geschichten der "Instrumentalität der Menschheit" enthält. Die restlichen Cordwainer-Smith-Stories wurden damals glaube ich von Moewig veröffentlicht - passenderweise unter dem Titel "Die Instrumentalität der Menschheit". ;) Über die Klasse von Cordwainer Smith brauchen wir uns hier nicht ernsthaft zu streiten. Das haben diverse Genre-Größen schon vor Jahrzehnten für uns erledigt. :o

Bearbeitet von Mazer Rackham, 05 April 2011 - 16:28.


#20 Tiff

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Geschrieben 05 April 2011 - 16:37

Nur mal kurz zur Bedeutung des Buches: Es ist die erste deutsche Veröffentlichung, die sämtliche Geschichten der "Instrumentalität der Menschheit" enthält.

"Der Planetenkäufer" fehlt noch, aber wesentlich ist, dass in das Buch nahezu sämtliche Geschichten aufgenommen wurden, nicht nur die besten. Smiths Erzählformen sind oft auch recht nahe an der Fabel. Wie man dies aufnimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Eine typische Space Opera oder gar harte Military-SF findet man hier jedenfalls nicht.

#21 Mazer Rackham

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Geschrieben 05 April 2011 - 16:47

"Der Planetenkäufer" fehlt noch, aber wesentlich ist, dass in das Buch nahezu sämtliche Geschichten aufgenommen wurden, nicht nur die besten.

Hatten wir das nicht schon in einem anderen Thread geklärt...? :o

"Was aus den Menschen wurde" enthält sämtliche Kurzgeschichten von Cordwainer Smith, die in seiner Future-History "Instrumentalität der Menschheit" spielen. Daneben gibt es nur noch den Roman "Norstrilia", der ebenfalls in der "Instrumentalität" spielt und zuerst in zwei Bänden veröffentlicht wurde. Die deutsche Erstveröffentlichung von "Norstrilia" in einem Band steht immer noch aus.

#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 April 2011 - 16:49

Smith ist schon ein "acquired taste": Er spielt lesenswert mit der (engl.) Sprache und nutzt u.a. auch klassische Erzählstrukturen - z.B. von chinesischen Märchen. Für die damalige Zeit waren viele seiner Ideen recht revolutionär; auch heute noch finde ich die "Lösung" beim "Kommandanten Suzdal" ziemlich gewagt, und "Shayol" einfach nur abgedreht. Das Einzige was m.E. ein wenig gealtert ist, ist die Sicht auf - & ein wenig die Idiomatik zu - Frauen (z.B. ist oft von "girls" die Rede).

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"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

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Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#23 Mammut

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Geschrieben 06 April 2011 - 09:51

Über die Klasse von Cordwainer Smith brauchen wir uns hier nicht ernsthaft zu streiten. Das haben diverse Genre-Größen schon vor Jahrzehnten für uns erledigt. :P


Du willst damit sagen, nur weil irgendjemand irgendwas schon mal durchgekaut hat, darf man sich keine eigene Meinung bilden?

#24 Mazer Rackham

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Geschrieben 06 April 2011 - 16:54

Nein, das ist ein Kurzschluss.

#25 Kopernikus

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Geschrieben 11 April 2011 - 19:50

Nachdem sich das Thema der teutonischen Weltraum-Walküren erledigt hat, tut sich doch tatsächlich ein Silberstreif am Horizont auf: "Die Lady, die mit der Seele segelte", ein schön, traurige und sehr poetische Geschichte, hat mir gut gefallen. "Als die Menschen fielen" fand ich dann wiederum etwas altbacken und albern - Millionen Chinesen springen per Fallschirm (!) auf der Venus ab um sie zu besiedeln.... In "Denk blau, zähl bis zwei" kommt dann wieder die von yiyippeeyippeeyay schon angesprochene, leicht altmodische Sicht von Frauen als schwaches, schutzbedürftiges "Girl" durch, aber die Idee mit dem per "Telekinese" arbeitenden Wächter war dafür ganz witzig, wenn auch anfangs etwas schwer verständlich.

#26 lapismont

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Geschrieben 12 April 2011 - 06:45

So, in der Hoffnung, das das dass ganze hier keine Oneman-Show bleibt, mache ich dann mal den Anfang, auch wenn der nicht gerade als Werbung taugen wird, denn nach etwa 100 Seiten bin ich alles andere als begeistert: Zu erst erfinden glorreiche Sowjets die Telepathie und als nächstes kriegen wir dann Mondnazis und im Wald hausende "Untermenschen" präsentiert - Was zum Henker soll den das werden? Ein Hohelied auf den Totalitarismus? Eine Satire, die irgendwie an mir vorrüber geht? Gefallen hat mir bislang lediglich die zweite Geschichte, "Krieg Nr. 81-Q", der kann man wenigstens eine Gewisse Komik nicht absprechen, erinnert mich etwas an den trashigen "Robotjox" von 1990 :thumb:


Bin jetzt in der dritten Story.

Die Sowjet-Geschichte fand ich recht putzig, da spürt man den Diplomaten im Autor, der da doch recht präzise über die Stalin-Zeit schreibt. Ich lese ja gerade parallel Kurzprosa eines Russen, der fast ausschließlich über den Irrsinn dieser Jahre schrieb, da merkt man erst, wie weit weg selbst ein Politikkenner wie Smith von der Realität entfernt war. Aber die Grundstimmung passte ja.

"Krieg Nr. 81-Q" stellt auf jeden Fall eine sehr interessante SF-Geschichte dar. Sie erscheint mir zumindest zeitlos. Grinsen musste ich, als sich mitten im Kampf der Präsident einschaltete. Ein typischer Chef. Platzt in der kritischen Phase ins Projekt und bringt es durch Gülle fast zum platzen.

Bei Frollein vom Acht bin ich noch nicht weit. Liest sich bisher wie ein Märchen. So ein bisschen Frau Holle und Alice. Immer wieder erstaunlich, was man den Nazis alles an geheimen Technik-Wundern zutraute. Indiana Jones lebte ja auch von dieser Vorstellung.

Bisher bin ich nicht enttäuscht.

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#27 Pogopuschel

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Geschrieben 15 April 2011 - 15:40

Bin jetzt in der dritten Story.

Die Sowjet-Geschichte fand ich recht putzig, da spürt man den Diplomaten im Autor, der da doch recht präzise über die Stalin-Zeit schreibt. Ich lese ja gerade parallel Kurzprosa eines Russen, der fast ausschließlich über den Irrsinn dieser Jahre schrieb, da merkt man erst, wie weit weg selbst ein Politikkenner wie Smith von der Realität entfernt war. Aber die Grundstimmung passte ja.

"Krieg Nr. 81-Q" stellt auf jeden Fall eine sehr interessante SF-Geschichte dar. Sie erscheint mir zumindest zeitlos. Grinsen musste ich, als sich mitten im Kampf der Präsident einschaltete. Ein typischer Chef. Platzt in der kritischen Phase ins Projekt und bringt es durch Gülle fast zum platzen.


Weiter bin ich leider noch nicht. Musste erst "The Windup Girl" zu Ende lesen. Wie weit ich mit Smith komme, weiß ich auch noch nicht, da ich dieses Semester 6 Romane für Seminare zu lesen habe.

Die erste Geschichte war recht stimmungsvoll geschrieben, mir hat aber irgendwie eine Pointe gefehlt. Vielleicht denke ich da noch zu sehr an Sheckley.

Die Kriegsgeschichte war zwar ganz nett, die Idee dieser Art der Kriegsführung sollte Schule machen und war seiner Zeit sich noch recht innovativ. Ich vermute, dass Smith den politischen Rahmen nachträglich zu der Schiffschlacht von 1928 beigefügt hat.

#28 Tiff

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Geschrieben 15 April 2011 - 17:05

Die erste Geschichte war recht stimmungsvoll geschrieben, mir hat aber irgendwie eine Pointe gefehlt.

Das stärkste Signal, das bei diesen Experimenten aufgefangen wird, kommt aus der weit entfernten Zukunft, und es ist nicht irgendein Krieg oder etwas Wissenschaftliches, was dieses Signal erzeugt, sondern dieses Tanzfestival, das die Überwindung von vielen Zeitaltern der Enttäuschungen symbolisiert. Die Pointe ist bei dieser Rückkopplung, die fast an ein Zeitparadoxon grenzt, dass einer der führenden Wissenschaftler aus dem Wissenschaftsbetrieb ausscheidet und somit vermutlich einer der Grundsteine für die Entwicklung zu einer positiven Zukunft gelegt wird. Das Tanzfestival wird möglich, weil ein führender Wissenschaftler durch das von eben diesem Festival erzeugte starke Signal von weiteren Forschungen, denen man nichts Gutes ansehen kann, abgehalten wird.

Bearbeitet von Tiff, 15 April 2011 - 17:06.


#29 lapismont

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Geschrieben 27 April 2011 - 07:40

Das Tanzfestival wird möglich, weil ein führender Wissenschaftler durch das von eben diesem Festival erzeugte starke Signal von weiteren Forschungen, denen man nichts Gutes ansehen kann, abgehalten wird.


ja, das könnte in der Tat der Schlüssel zur Story sein. Bin gespannt, ob dieses "Tanzfestival" nochmal auftaucht.

Ich habe jetzt die sehr bedrückende Story über die fallenden Chinesen gelesen. Das ist schon hammerharte SF und dabei ganz locker erzählt. Wenn ich das so über die Geschichten hinweg Revue passieren lasse, muss ich den Lobesworten zum Autor zustimmen. Da paaren sich großes Nachdengken mit einer eindringlichen Schreibe. Ungewohnt sind die Erzählmechanismen, da sie kaum auf eine Pointe oder einen Spannungsbogen setzen.
Und sie brauchen das auch gar nicht.

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#30 lapismont

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Geschrieben 04 Mai 2011 - 08:17

Das Buch war wohl keine so glückliche wahl für einen Lesezirkel. Aber grundsätzlich ist das Buch eine wunderbare Sache. Die Masse an tollen Geschichten ist überwältigend. So ein prall gefülltes Wundertütlein und ich hab noch nicht mal die Hälfte geschafft. Ein ganz großes Lob an Heyne für diesen Band. Bin bei meiner Lektüre jetzt ziemlich tief in der Instrumentalität, immer mehr bildet sich ein hochkomplexes Gesellschaftskonzept heraus. Unmenschlichkeit als moralische Position. Genetik als zentrale Technik und dennoch nur am Rande der Storys präsentiert und immer wieder völlig unvorhersehbare Handlungen die in unverbrauchten stilistischen Rahmen gestellt werden. Für mich eine ganz große Entdeckung.

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