Wie in letzter Zeit häufiger hatte ich für diesen Lesezrkel leider keine Zeit. Ich möchte aber doch
meine Rezension nachtragen. Außerdem juckt es mir bei ein paar Kommentaren in den Fingern...
C. J. Knittel, on 11.03.2011, 07:48, said:
Zu der Landefähre: Auch das war Absicht. Die Landung erfolgte hinter einem Felsen. Die Soldaten wollten nicht gesehen werden, sollte es Überlebende geben, was sie zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wussten. Es war also eine Sicherheitsmaßnahme.
Ähem. Höchstens eine, die aufgrund unsinniger Vorschriften gemacht wurde. Überleg mal: Die landen mit einem Shuttle ein paar hundert Meter vom Höhleneingang entfernt, und von sowas wie Antigravantrieb oder anderen geräuscharmen Methoden war nicht die Rede. Schon mal in der Entfernung von einem landenden Flugzeug gestanden? Das macht LÄRM, beim Shuttle aufgrund der fehlenden ebenen Landebahn noch mehr, ganz zu schweigen von mindestens einem Überschallknall, der bei einem Anflug aus dem Orbit unvermeidlich ist (das Shuttle kommt mit Überschallgeschwindigkeit rein). Und nach dem ganzen Krach glauben sie, sich hinter einem Felsen verstecken zu können, und keiner merkt was? Wenn sie sich wirklich hätten anschleichen wollen, hätten sie nach dem Drop eine lange Gleitflugphase einschieben müssen, damit am Zielort keine Überschallknalls zu hören sind, und ein paar Kilometer vom Zielort landen müssen.
C. J. Knittel, on 11.03.2011, 07:48, said:
Zu der Verschwörung: Ja, das stimmt. Habe mich oft gefragt, ob der Verrat am Ende nicht zu vorhersehbar ist. Leider haben meine Gegenleser nicht darauf reagiert.
Ich bin drauf reingefallen. Ich hatte gedacht, es gäbe den Showdown an der Waffenkammer. Als das nicht passiert ist, habe ich zwar gedacht, was für ein Blödmann, da er letztlich eh nicht gewinnen kann, habe aber nicht erst in der Höhle mit dem Verrat gerechnet.
C. J. Knittel, on 13.03.2011, 21:42, said:
Schade! Aber was das Fenster angeht: Muss es immer ein Bullauge sein? Und warum sollte kein Licht hinduch fallen?
Licht fällt nicht, es strahlt.

Im Ernst: Schau Dir mal Schiffe an, die haben ebenfalls das Problem, daß (zumindest unter der Wasserlinie) drinnen und draußen strikt getrennt bleiben muß. Welche Schiffstypen haben Fenster/Bullaugen? Kreuzfahrtschiffe, Freizeitjachten etc. Schon mal ein Kriegsschiff mit Bullauge gesehen? Das Bullauge oder Fenster ist eine Schwachstelle im Rumpf, was bei ziviler Nutzung meist ein akzeptables Risiko darstellt, da keine extremen Verhältnisse wie Explosionen in unmittelbarer Rumpfnähe zu erwarten sind. Bei Kriegsschiffen ist das anders, da ist ein Schwachpunkt im Rumpf, erst recht wenn man ihn orten und somit als Waffenziel nutzen kann, *lebensgefährlich*. Das hält Autoren, Film- und Fernsehschaffende zwar nicht davon ab, trotzdem Fenster einzubauen, aber eine Militärdiktatur, dessen Militär offenbar gut gerüstet und nicht dumm ist, würde sich solch eine Blöße wohl eher nicht geben - zumal im All meist eh nicht viel zu sehen ist...
methom, on 16.03.2011, 21:30, said:
Arno Endler: Nicht von dieser Zone
Tja, das ist so weder Fisch noch Fleisch. Hat mich nicht vom Hocker gehauen, ist aber auch nicht schlecht. Ich finde die Aufteilung der Welt in Zonen interessant und vielversprechend, aber das Totgekotze, weil die Nachbarn so stinken empfand ich als albern und konstruiert. Da hätte ich mir eine andere Story für den zonalen Hintergrund gewünscht.
Da möchte ich Dir widersprechen. Der Riechkolben ist Teil des Gehirns, kein externes Sinnesorgan. Es ist letztlich "jemanden nicht riechen können" auf die Spitze getrieben. Wenn Du noch nie in der Situation warst, sei froh, aber ich hatte schon das Erlebnis, mich von Gestank übergeben zu müssen. *Sehr* unangenehm, überhaupt nicht komisch und nicht unter bewußter Kontrolle, eher reflexhaft, so schnell ging das.
methom, on 16.03.2011, 21:30, said:
Dazu kommt dann wiederum ein völlig uninspirierter Fall von Liebe auf den ersten Blick. Und, obwohl die Geschichte anscheinend auf einer völlig fremden Welt spielt, sind die Figuren meinem Eindruck nach anatomisch und mental ziemlich menschlich.
Seite 256 sagt, daß die Bewohner nicht auf dem jetzigen Planeten entstanden sind, sondern ihn besiedelt haben. Es wird zwar nicht explizit gesagt, daß es sich um Menschen handelt, aber davon ist auszugehen - sonst funktioniert die Geschichte gar nicht, denn wer weiß, inwieweit der Geruchssinn bei anderen Intelligenzen mit dem Zentralnervensystem verbunden ist. Daß Olahn Fina attraktiv findet, ist ebenfalls typisch menschlich (Gegensätze ziehen sich an, das sorgt für bessere genetische Durchmischung und wirkt möglicher Inzucht entgegen) und hat nichts mit Pheromonen zu tun (die sind es vermutlich, die zum Erbrechen führen), da die auf die Entfernung nicht wahrgenommen werden.
Ich finde die Idee daher gut und schlüssig, hätte mir allerdings ein weiterführendes Ende gewünscht - was wäre mit einem Kind? Könnte es weder Vater noch Mutter riechen und wäre somit eine tragisch einsame Gestalt, oder käme es, wenn auch schwierig, in beiden Zonen zurecht? Dann gäbe es eine Change für die Menschheit auf diesem Planeten, die ansonsten aufgrund der inzuchtbedingten Krankheiten bald aussterben würde.
Galax, on 21.03.2011, 03:05, said:
Hm, „Thema verfehlt! Sechs, setzen!“
?
Für mich is das schon recht "inzeztisch", (Ich weiß, das Wort gibt†™s ned) wenn da Bruder mit Bruder und alle über die selbe Mutter springen ^^
Das könnte sich auf
meine Rezension beziehen - obwohl ich diese Phrase bei Deiner Geschichte gar nicht verwende. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll, daß ich einem Autor erklären muß, daß er seine selbstgeschriebene Geschichte nicht verstanden hat...
Ab Seite 320 wird Anja von der Sokata erklärt, daß durch den Tod der anderen Sokata die Ungeborenen des betroffenen Clans nicht mehr überleben können. Anja schlägt daher einen Inkubator vor. Das *kann* nur funktionieren, wenn die Sokata selbst an der eigentlichen Fortpflanzung nicht beteiligt ist, also kein eigenes Genmaterial beisteuert, davon ist aber überhaupt nicht die Rede - genauer gesagt wird das auf S. 300 noch bestätigt: Wo die beiden "männlichen" Geschlechter die Keimdrüsen haben, liegen bei der Sokata die Bruthöhlen. Biologisch gesehen ist die Sokata also ein Neutrum, eine lebende Brutmaschine. Die Infizierung bzw. Blutverunreinigung bei Verwendung einer fremden Sokata werden nicht erklärt, denkbar wäre eine Art Abstoßungsreaktion wie bei Transplantaten von ungeeigneten Spendern, was allerdings mit Infizierung gemeint sein soll, bleibt unverständlich. Die tatsächlich fortpflanzenden Wesen sind die "Männchen" mit "passiven" (weiblich) oder "aktiven" (männlich) Zellen im Fortpflanzungssekret (S. 299/300). Das "passive" Weibchen bildet dann eine Blose mit dem Nachwuchs aus (S. 300). Dann werden die Embryonen in die Bruthöhlen der Sokata übertragen (S. 301), was mich sehr an den Wechsel von Gebärmutter zum Brutbeutel bei den Beuteltieren erinnert - nur ist der Beutel hier nicht am Weibchen befestigt, sondern in die Sokata outgesourcet.

Die Sokata hat also keine unmittelbare genetische Verwandschaft mit den von ihr ausgebrüteten Nachkommen ihres Clans. Genetisch gesehen ist ein Clan also durchaus miteinander verwandt, aber auch nicht mehr als eine größere (die Mogonenschiffe sind *riesig*!), isoliert lebende Menschenpopulation (z. B. auf kleineren Inseln). Von Inzucht im *engeren* Sinne kann also nicht gesprochen werden. Und ich bezweifle, daß der Begriff im größeren Sinne viel Sinn macht - sonst müßte auch auf der Erde von Inzucht gesprochen werden, denn die Menschheit ist eine auf die Erde beschränkte isolierte Population (die früher *viel* kleiner war als die heutigen Milliarden, es gibt z. B. Schätzungen, daß es nie mehr als ein paar zehntausend Neanderthaler gleichzeitig gegeben hat).
Die Mogonen sind *nicht* mit staatenbildenden Insekten zu vergleichen (dort sind nur Königin und die paar Drohnen fortpflanzungsfähig, die Arbeiterinnen sind steril und damit letztlich Neutra), sondern das genaue Gegenteil: Die "Männchen" sind fortpflanzungsfähig, während die Brutmaschinen-Königin steril ist.
Ich kann da natürlich völlig falsch liegen, schließlich ist es nicht meine Geschichte, aber das ist es, was ich aus dem, was Du geschrieben hast, herauslese.
Wo ich schon am Erbsenzählen

bin: Auf Seite 301 heißt es, der Anteil der "weiblich geborenen" (also der Sokata-Neutren) liege bei unter 2%. Das heißt also wohl über 1%. Da die Sokata etliche Föten gleichzeitig ausbrüten kann, sehr lange lebt, und jedes 50. bis 100. Kind eine Sokata ist, sollte es eigentlich genug Sokatas geben. Bei 2 Promille (0,2%) würde schon eher ein Schuh draus, mögliherweise müßte man noch weiter runter, wenn es fast nie 2 ausgereifte Sokatas geben soll.
Galax, on 21.03.2011, 03:05, said:
Vincent Voss: Danach
[...]
Doch eins kam nicht so richtig rüber: Lars war infiziert und steckt das Mädel bewusst (!) an, welche dann sogar innerhalb kürzester Zeit ein Zombie wird?
Soweit ich es verstanden habe, erfolgt die Ansteckung nicht bewußt, sondern wohl, weil die beiden nicht blutsverwandt sind. Ich hatte mich ebenfalls darüber gewundert, da die Behauptung, Inzucht würde vor Ansteckung schützen, mit nicht einleuchtet. Vincent hatte mich auf den in meiner Rezension ausgeschriebenen Zweifel gemeldet und hat wohl anthropologische Studien, die einen solchen Schluß nahelegen, allerdings im Moment keine Zeit sie auszugraben (auf Papier), was ich sehr gut nachvollziehen kann, da auch bei mir Zeit knapp ist.