Iva, Frederic, id-dikjarazzjonijiet ta 'l-awturi għall-kritika huma milqugħa.
My.
Verleger, Herausgeber, Lektoren und Layouter dürfen sich übrigens auch gerne äußern
C. J. Knittel: Die Geächteten von Canopus 3
Diese Geschichte hat mich positiv überrascht. Aus dem parallel gelesenen Boa Esperança waren mir zwei von Carstens drei Geschichten in nicht allzu rauschender Erinnerung. (Mehr dazu in nächster Zeit im Boa-Esperança-Thread.)
Aber diese Geschichte hat mir gut gefallen. Ein Raumschiff, ein fremder Planet, mysteriöse Bewohner. Vielleicht habe ich ein schlichtes Gemüt, aber das liebe ich an der Science Fiction. (Na ja, natürlich nicht nur das.)
Natürlich ist das alles schon mal da gewesen und auch nicht ganz klischeefrei (insbesondere in der Charakterisierung der Figuren) umgesetzt, aber es ist handlungsorientiert dargeboten, ordentlich erzählt und ohne weitschweifige Erklärungen, z.B. warum es überhaupt diese Blutliniengesetze gibt.
So muss das sein (mit Luft nach oben).
Ein Wort noch zum "Verrat": dass der erfahrenere Leser sich vom Major nicht täuschen ließ, wurde ja schon erwähnt. Was mich aber noch mehr störte, war, dass diese Täuschung auch aus der inneren Logik der Geschichte weder notwendig noch gerechtfertigt war. Der Doktor hätte am Anfang bereits wegen der Diskussion über einen Befehl hingerichtet werden dürfen. Und da hätte es nicht für die Anklage (und Verurteilung) wegen Hochverrats gereicht, dass der Doktor versucht, sich Waffen und ein Shuttle zu besorgen?
Ich hatte eher damit gerechnet, dass der Major das Vertrauen der Gestrandeten in den Doktor ausnutzt und sich von diesem helfen lässt, die Lämmer zur Schlachtbank zu führen. Das wäre meiner Meinung nach schlüssiger gewesen.
Inzüchtigkeit: Jap, Inzucht aufgrund Isolation nach Absturz. Schön aber, das aus der Außenperspektive zu lesen.
(Eine Anmerkung noch: C. J. weckt bei mir immer Assoziationen an 80er-Jahre-Fernsehserien wie Baywatch, T.J. Hooker und Full House. Was hat denn mit Carsten nicht gestimmt?)
Mark-Denis Leitner: Aufbruch der Gestrandeten
"Endlich, endlich, endlich!", ging es in meinem Kopf, als ich diese Geschichte las. Und das aus zwei Gründen: zum einen, weil es endlich eine Geschichte in dieser Anthologie ist, die ich als rundum gelungen wahrnehme, zum anderen, weil es endlich die Fortsetzung der Geschichte KEM aus Boa Esperança ist. KEM erzählt den Absturz von Jäger-Blau bis kurz nach der Aktivierung der ersten KEMs und hörte für meinen Geschmack zu früh auf. Hier nun der äußerst gelungene Nachschlag.
Was mir besonders gut gefiel, waren die plastischen Namen, die Milaren-6 offenbar der einheimischen Fauna und Flora verpasst hat. Das wirkte glaubwürdig und sorgte gleichzeitig dafür, dass man ohne großartige Beschreibungen eine konkrete Vorstellung im Kopf hatte. Sehr gut gemacht.
Ach, jetzt fällt mir vielleicht doch noch ein klitzekleiner Kritikpunkt ein: dass die Hauptfigur sich auch noch als Klon outete, war mir etwas zu viel des Guten. Aber hat eigentlich auch nicht gestört.
Wie auch schon von anderen bestätigt: das bisherige Highlight der Anthologie.
Inzuchtfaktor: Wiederum Inzucht durch Isolation, aber hier mit der Besonderheit, dass (erstmalig in der Sammlung, wenn ich mich recht erinnere) der Drang besteht, die inzestuösen Verhältnisse zu überwinden.