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Michael Haitel (Hrsg.) - Inzucht und die denkbare Gesellschaft


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151 Antworten in diesem Thema

#121 Mazer Rackham

Mazer Rackham

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Geschrieben 18 März 2011 - 06:59

Na ja, von naiven Protagonisten wimmelt es in dieser Anthologie ja geradezu, da wollen wir nicht unbedingt Frau Meister allein anprangern...

Was den ersten Teil betrifft, gebe ich dir recht. Frau Meister treibt es aber insofern auf die Spitze, als dass ihre Hauptperson so gar keine Tasse mehr im Schrank hat: Mit einem vermeintlichen Bündel Baby an den ihr bekannten Wachen vorbei zur Mutanten-Müllhalde schleichen, um ihren Ruf als unbefleckte Jungfrau zu wahren...

#122 lapismont

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Geschrieben 18 März 2011 - 07:15

Ich will nicht ausschließen, dass ich den Begriff "Märchen" bei lapismont abgekupfert habe. Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung. Und sie gab es auch nicht. Meine von mir verfasste Kurz-Rezension ist kein Plagiat. Sie ist über etwa 7 Sekunden neben meiner beruflichen Tätigkeit in mühevollster Kleinarbeit entstanden. ;)


Vielleicht solltest Du endlich einsehen, dass man Dich nicht als Rezensent sondern als Leser eingestellt hat! Deine Ausflüchte sind ja abstrus und reine Kampagne zur Wiederwahl!

(sorry, ich konnte mich nicht zurückhalten)
:devil:

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#123 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 18 März 2011 - 10:01

Elisabeth Meister - Hochzeitstag

Die Geschichte hätte etwas gestrafft m.E. besser gewirkt. Die Idee, den genetische Code als Indikator einer Klassenzugehörigkeit ist gut umgesetzt worden. Insgesamt hat sie aufgrund der äußerst naiven Protagonistin nicht das Zeug, um richtig zu funzen. Auf der einen Seite wurde durch die Konsequenz der Naivität die Gefahr eines solchen Systems durchaus glaubhaft beschrieben. Und gar nicht mal so weit weg. Auf der anderen Seite habe ich keine positive Beziehung zu ihr oder irgendjemandem aufbauen können. Warum die anderen so nahe an der Gefahrenquelle lebten, bleibt mir auch ein Rätsel.

Arno Endler - Nicht von dieser Zone

Mit dieser Geschichte konnte ich nichts anfangen. Ein bisschen Liebe, ein bisschen interstellares Feeling. Hat mich nicht berührt, obwohl sie ganz gut geschrieben war.

Friedhelm Rudolph - Alles ist gut

Habe diese Geschichte jetzt das zweite Mal gelesen, weil ich mich nicht mehr an sie erinnern konnte. Tja, beim zweiten Mal hat sie besser funktioniert. In Kürze sauber ein atmosphärisches Setting mit einer für mich neuen Idee entwickelt. Manchmal etwas einfach geschrieben.

Galax Acheronian - Familienbande

Für mich ist diese eine der besten Geschichte in der Anthologie. Mit einer Einfachheit werden fremde kulturelle Denkensweisen durch Dialoge und Handlungen aufgezeigt und im Dialog auch gekonnt verglichen. Das ganze kondensiert sich an einem in der Gattung durchaus bekannten Szenario (unbekanntes, unbemanntes Schiff) und hat mich als Leser dennoch mitgenommen.

#124 Galax

Galax

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Geschrieben 18 März 2011 - 13:57

Elisabeth Meister - Hochzeitstag

Für mich eine der wirklich gute Geschichten.
Einzig gestört hat mich die Mutter mit dem "Nein, sprich nicht, ich will nix hören, ich weis, was auch immer du mir sagen willst, muss ungeheuer wichtig sein, den du hast schon dreimal angesetzt, aber ich bin ignorant genug, auch darüber hinwegzusehen, und nun Klappe und Abmarsch!" Das ist einfach nicht mehr drin. So hat man in Seifenopern aus den 80ern und 90ern eine Handlung zurechtgebogen, das muss heute anders gehen.

Die Mutantenwelt an sich fand ich sehr gut umgesetzt. Es wirkte Authentisch. Die Naivität der Hauptfigur war natürlich nicht mehr zu toppen. Hat die überhaupt IRGENWAS begriffen? Schade, den so kam leider keine Sympathie auf.

Die Ganze Geschichte mag ihre Ecken und Kannten haben, woran man sich aufhängen könnte, wenn man es wollte. Aber das muss man nicht, den im ganzen war es eine sehr solide runde Handlung, die gut durchdacht wirkte.

Arno Endler - Nicht von dieser Zone

Well......
Also. Hm..
Sollten das Ausserirdische sein? Keine Menschen? O.o

Nun.. also... sich gegenseitig Totkotzen.. *hust* (*würg*) ^^
War jetzt nicht so ganz mein Fall.

Meine frage ist: Liebe und Zuneigung ect. wird in erster Linie ja durch Pheromone gesteuert, die wiederum durch Geruch aufgenommen werden. Wenn das Gehirn also etwas zum Kotzen findet (*g*) dann ist das so :D Da kann das noch so gut aussehen. Dann klappts nun mal nicht mit dem Nachbarn.
Aber wenn man diese Frage beiseite schiebt. Eine inhaltlich schrecklich schaurige Geschichte mit einem unerwarteten Ende.

Friedhelm Rudolph - Alles ist gut

*In die Hände klatsch und dabei lach*
Hat mir gefallen.

Es war eine gekonnt umgesetzte Idee, wo so ziemlich alles bedacht wurde... WENN den der eine Typ recht hat und es wirklich im Sinne der Maschinen ist, die Menschheit auszulöschen.

Mehr Sinn würde es machen, wenn die Maschinen sich gezielt unentbehrlich für die Menschen machen „wollten“ aber dann müsste dahinter wieder ein komplexes System stehen.
Noch grusliger wäre es, wenn die oberen 10 000 der Bevölkerung dahinter stehen, und mithilfe der Maschinen das „Wahlvolk“ bei Laune halten, damit sie selbst an der Macht bleiben.

Das wäre dann wohl aber schon wieder Realsatire ^^

Die Romeo und Julia Angleichung ist mir erst so wirklich aufgefallen, als die Protagonisten auf die Idee des vorgetäuschten Todes kamen. Dann war die Luft raus, den das folgende Ende war nun klar und hat mich nicht mehr überrascht. Auch nicht, als ich ich gelesen habe, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.

Wirklich überrascht hätte es, wenn die Handlung NICHT wie bei Romeo und Julia geendet hätte ;)

Bearbeitet von Galax, 18 März 2011 - 14:17.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#125 Jaktusch † 

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Geschrieben 18 März 2011 - 16:08

Frau Meister treibt es aber insofern auf die Spitze, als dass ihre Hauptperson so gar keine Tasse mehr im Schrank hat: Mit einem vermeintlichen Bündel Baby an den ihr bekannten Wachen vorbei zur Mutanten-Müllhalde schleichen, um ihren Ruf als unbefleckte Jungfrau zu wahren...


Nee, das war kein Fehler: es bringen nicht die Mütter selbst (die bleiben im "Wochenbett" liegen)ihre "Mißgeburten" nach draußen, sondern irgendwelche Angehörige.

Jaktusch
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#126 methom

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Geschrieben 18 März 2011 - 19:48

Galax Acheronian: Familienbande
Raumschiffe, Aliens, Erstkontakt, †¦ habe ich schon erwähnt, dass das Science Fiction ist, die ich mag? Und daher mag ich auch diese Geschichte. Nicht nur weil diese Elemente vorhanden sind, sondern auch, weil sie gut geschrieben ist. Am Anfang war mir der Stil etwas zu beschreibend (ich glaube, das Wort "opulent" fiel weiter oben, das trifft es ganz gut), aber nach ein paar Seiten Eingewöhnung kam ich gut damit klar.
Am Ende befürchtete ich schon ein Schwächeln, als die Moralpredigt "Nutzt doch unsere Inkubatoren" kam - die erinnerte mich irgendwie daran, wie der gute Captain Picard ganze Völker durch eine Anekdote aus der bösen Geschichte der Menschheit rettete - aber dann drückte der Alien zum Glück ganz schnell den Löschknopf.
Wie auch schon erwähnt ist das alles nicht neu, aber angenehm präsentiert. Und das ist mir wichtiger als Innovation um jeden Preis.

Inzucht: Grenzwertig, ob die Fortpflanzungsstrategie staatenbildender Völker tatsächlich als Inzucht bezeichnet werden kann. Ich würde das in meinem naiven Verständnis bezweifeln.


Vincent Voss: Danach
Auch die Geschichte gefiel mir von der Präsentation und dem Setting. Ein, zwei kleine Schwächen (warum müssen die zum Aufladen des Akkus des Laptops bis zum Windrad fahren, wenn es offenbar Generatoren und genug Benzin gibt, um das unbewacht irgendwo stehen zu lassen) und mal wieder eine etwas unglaubwürdige Liebe auf den ersten Blick ließen sich überlesen.
Aber ich muss gestehen, das Ende - den letzten Absatz - habe ich nicht richtig verstanden. Klar, der Vater erschießt seine Tochter, so weit, so gut. Aber warum dieser krasse Stilwechsel? Deutet das an, dass der Vater so völlig anders denkt als die Tochter? Oder war die Tochter tatsächlich von dem Zombievirus befallen? Oder gar der Vater? Das hat sich mir leider nicht ganz erschlossen. Schade.

Inzucht aufgrund der geringen Größe und Abgeschlossenheit einer Gemeinschaft, eventuell unter Vortäuschung falscher Gründe. Alles wie gehabt :thumb:

Gesamtfazit: folgt demnächst.

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#127 Mazer Rackham

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Geschrieben 18 März 2011 - 20:13

Nee, das war kein Fehler: es bringen nicht die Mütter selbst (die bleiben im "Wochenbett" liegen)ihre "Mißgeburten" nach draußen, sondern irgendwelche Angehörige.

Ups, tatsächlich: Tante kriegt das Kind, Tante bringt es raus. Ist aber nicht dieselbe Tante sondern deren Schwester. Sorry, war mein Gehirn offensichtlich schon auf Standby! Aber auch in diesem Zustand meine ich, die eine oder andere echte Ungereimtheit entdeckt zu haben... :thumb:

#128 Jaktusch † 

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Geschrieben 19 März 2011 - 01:42

Arno Endler, Nicht von dieser Zone

Hier bin ich unentschieden, wie ich die Geschichte finde...- Wenn es SF sein soll, ist der "Science"-Anteil zu dürftig (Erklärung für die "Zonen" etc.), daher wohl auch die aufgekommene Einschätzung "Märchen". - Einen gewissen Charme hat die Story aber.

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#129 Jaktusch † 

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Geschrieben 20 März 2011 - 02:06

Friedhelm Rudolph, Alles ist gut

Nee, alles war nicht gut...-Gut fand ich, dass wir hier eine eher bizarre und, wenn man so will, etwas weiter in der Zukunft liegende Szenerie haben, die nicht auf Anhieb völlig verständlich ist.- Aber im Detail ("Gopplesoft") zu billig, das ewige "Lachen und in die Hände klatschen" nervig.
Tja, und Geschichten, die keine Protagonisten haben, mit denen sich man sich identifizieren mag, haben's sowieso schwer, gemocht zu werden...

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#130 Mazer Rackham

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Geschrieben 20 März 2011 - 13:48

Friedhelm Rudolph, Alles ist gut

Während sie im Wartezimmer saß, hielt sie mit Jens-Anders auf der Parkbank Händchen...? Ich lachte und klatschte in die Hände und verstand bloß Bahnhof. Eine herrlich durchgeknallte Story, die nur noch um die naivsten Erklärbär-Stellen ("So sind die Gesetze", "Aber wir lieben uns doch!", "Die Gesetze sind falsch" usw.) bereinigt werden müsste.

#131 Mazer Rackham

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Geschrieben 20 März 2011 - 13:57

Inzucht, weil Google, Apple und Microsoft den debilen Kunden wollen?

Aaach so, verstehe... Die häufige Erwähnung von Gopplesoft hatte mich ein bisschen genervt, über den Ursprung des Namens hatte ich mir aber keine Gedanken gemacht.

#132 Mazer Rackham

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Geschrieben 20 März 2011 - 16:00

Galax Acheronian, Familienbande

Geschmeidig erzählte Geschichte über das Zusammentreffen mit einer extraterrestrischen Rasse. Für die Terraner, die alle eine aggressive Form des Captain-Kirk-Gens in sich tragen, habe ich mich zwar ein bisschen fremdgeschämt und irgendwie fehlt ihr der große Bums, trotzdem habe ich die Story gerne gelesen.

#133 Jaktusch † 

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Geschrieben 21 März 2011 - 00:13

Galax Acheronian, Familienbande

"Fan-Fiction" hat der Autor früher geschrieben, und das wahrscheinlich gut und erfolgreich. Solche Literatur funktioniert gut, wenn man eine Serie hat und ein dem Leser schon bekanntes Figuren-Ensemble, das man bei vielen Abenteuern begleitet.- In einer einzelnen Kurzgeschichte wirkt so ein space opera-Plot immer leicht trivial (auf mich zumindest). Und wenn man 50 Jahre "Perry Rhodan" kennt, kann einem ein Fremdvolk wie die Mogonen auch kein "oh" oder "ah" mehr entlocken...

Jaktusch
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#134 Galax

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Geschrieben 21 März 2011 - 02:05

Meins ^^- Familienbande.
Ich zitiere erst mal:

Klassische SF, Space Oper mit Erstkontaktkontext. Ein störender Infoblock mittendrin, ansonsten steht die Alien-Gesellschaft im Zentrum der Geschichte, Figuren bleiben ansonsten eindimensial, ganz auf Unterhaltung getrimmt. Und das macht die Story ohne Zweifel. Flüssig geschrieben und sehr gut lesbar. Die "Inzucht"-Gesellschaft bzw. die bienenähnliche Fortpflanzung inklusive Schwarmkultur sind allerdings auch nicht gerade innovativ.

Zum Ende wirds dann noch moralin, fängt sich aber durch Darstellung der Ambivalenz solcher Moraldivergenzen.



Hm, welcher Infoblock? Es gab ja den ein oder anderen ^^
Ich gehe von aus, dass es der ist, der die Biologie näher beschreibt. Lieg ich da richtig?

Figuren in einer Kurzgeschichte richtige Tiefe zu geben lern ich noch. Mein Problem ist es einfach, mich kurz zu halten ;) Ein tiefer Charakter hat meiner Meinung nach immer was mit „Beweggründen, basierend auf Vergangenheit und Erfahrungen“ zu tun.Das gehört irgendwie nicht in eine "Kurzgeschichte". Höchstens angerissen.


Für mich ist diese eine der besten Geschichte in der Anthologie. Mit einer Einfachheit werden fremde kulturelle Denkensweisen durch Dialoge und Handlungen aufgezeigt und im Dialog auch gekonnt verglichen. Das ganze kondensiert sich an einem in der Gattung durchaus bekannten Szenario (unbekanntes, unbemanntes Schiff) und hat mich als Leser dennoch mitgenommen.


Dann freu ich mich, dass es Dir gefallen und auch mitgenommen hat.

Raumschiffe, Aliens, Erstkontakt, †¦ habe ich schon erwähnt, dass das Science Fiction ist, die ich mag? Und daher mag ich auch diese Geschichte. Nicht nur weil diese Elemente vorhanden sind, sondern auch, weil sie gut geschrieben ist. Am Anfang war mir der Stil etwas zu beschreibend (ich glaube, das Wort "opulent" fiel weiter oben, das trifft es ganz gut), aber nach ein paar Seiten Eingewöhnung kam ich gut damit klar.

Am Ende befürchtete ich schon ein Schwächeln, als die Moralpredigt "Nutzt doch unsere Inkubatoren" kam - die erinnerte mich irgendwie daran, wie der gute Captain Picard ganze Völker durch eine Anekdote aus der bösen Geschichte der Menschheit rettete - aber dann drückte der Alien zum Glück ganz schnell den Löschknopf.

Wie auch schon erwähnt ist das alles nicht neu, aber angenehm präsentiert. Und das ist mir wichtiger als Innovation um jeden Preis

Inzucht: Grenzwertig, ob die Fortpflanzungsstrategie staatenbildender Völker tatsächlich als Inzucht bezeichnet werden kann. Ich würde das in meinem naiven Verständnis bezweifeln.


Danke. :D
Ja, die ewigen Beschreibungen.. hab ich schon erwähnt, ich kann mich nicht Kurzfassen? ^^
Daher schreibe ich lieber Romane, wo ich mich ausmehren kann. :(
Bin übrigens auch sehr froh, dass das Alien den Löschknopf drückt.
Alternativ gab†™s die (reichlich schwache) Überlegung, dass der Frachter mit allen Überlebenden zu Erde springt und die dort mit Hilfe der Inkubatoren alle Kinder kriegen können wie die Karnickel ^^

Und Inzest.

Hm, „Thema verfehlt! Sechs, setzen!“ ;) ?
Für mich is das schon recht "inzeztisch", (Ich weiß, das Wort gibt†™s ned) wenn da Bruder mit Bruder und alle über die selbe Mutter springen ^^

Geschmeidig erzählte Geschichte über das Zusammentreffen mit einer extraterrestrischen Rasse. Für die Terraner, die alle eine aggressive Form des Captain-Kirk-Gens in sich tragen, habe ich mich zwar ein bisschen fremdgeschämt und irgendwie fehlt ihr der große Bums, trotzdem habe ich die Story gerne gelesen.



*g*
„Captain-Kirk-Gen“ ^^
Das sind Frachterleutchen. Die sind Laut, frech und Schmutzig, wie der Sandschipper vom Bau. Klar haben die was von Kirk ^^ Der war schließlich auch n Raufbold. Aber Schämen muss man sich nicht für die, tu ich auch nicht. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif

Ja, dieser Handlungshöhepunkt, auf den man immer wartet ist hier wirklich nicht gegeben. Ich hatte mich irgendwie (zu) streng an die Vorlage halten wollen: „Die denkbare Gesellschaft. Ums nicht zur Doku verkommen zu lassen ist da ein wenig passiert, aber das war†™s schon.

"Fan-Fiction" hat der Autor früher geschrieben, und das wahrscheinlich gut und erfolgreich. Solche Literatur funktioniert gut, wenn man eine Serie hat und ein dem Leser schon bekanntes Figuren-Ensemble, das man bei vielen Abenteuern begleitet.- In einer einzelnen Kurzgeschichte wirkt so ein space opera-Plot immer leicht trivial (auf mich zumindest). Und wenn man 50 Jahre "Perry Rhodan" kennt, kann einem ein Fremdvolk wie die Mogonen auch kein "oh" oder "ah" mehr entlocken...


Das finde ich Schade, dass kein „oh“ oder „ah“ entlockt werden konnte.
Perry Rhodan kenn ich auch nur vom Namen her, aus den 50ern selbst kenn ich gar nichts.
Und ich will die SF-Werke der damaligen Autoren nicht herrabwürdigen (ganz gewiss nicht!), aber ich bin fast überzeugt, das so alte SF mir vermutlich auch nichts Dolles entlock. Vielleicht ist es auch ein Generationskonflikt.
(aber wenigstens ist es diesmal kein Märchen ^^)


Was ich aber gelernt habe hier: „Alles ist schon mal da gewesen, also schreib künftig nicht neu, sondern anders“ - natürlich bleib ich da meinen eigentlichen Antrieb treu: Ich schreibe SF, wie ich sie mag ^^
Dazu sei erwähnt: Ich schreibe meines Wissens nach gar keine Space Operas, sondern einfach nur Science-Fiction.


Vincent Voss: Danach

Hat mir gefallen und zählt für mich auch zu den besten Geschichten.
Eine herrliche Endzeitgeschichte in einer Welt voller Zombies.
Gesunde Menschen verbarrikadieren sich um nicht infiziert zu werden. Es wird gepredigt statt aufgeklärt, was letztendlich dazu führt, dass das junge Mädchen sich über den Willen ihres Vaters hinwegsetzt.

Doch eins kam nicht so richtig rüber: Lars war infiziert und steckt das Mädel bewusst (!) an, welche dann sogar innerhalb kürzester Zeit ein Zombie wird?



So, wir sind durch.

Gesamt Fazit kommt demnächst :)

Bearbeitet von Galax, 21 März 2011 - 02:07.

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#135 Jaktusch † 

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Geschrieben 21 März 2011 - 19:20

Vincent Voss, Danach

Ich freue mich, zum Schluss noch einmal loben zu können. Zwar kehren hier Motive wieder, die wir aus anderen Stories schon sattsam kennen, aber dafür kann der Autor ja nichts (die Geschichte hätte ja auch am Anfang oder in der Mitte stehen können...). Und diese Motive (z.B. "Vater erschießt Tochter"/ in "Hochzeitstag" war es "Bräutigam erschießt Braut") sind hier mit am besten umgesetzt.
Hier war nichts zu lang und nichts zu kurz. Gut.

Jaktusch
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#136 Mazer Rackham

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Geschrieben 21 März 2011 - 22:08

Vincent Voss, Danach

Ja, starke Pointe. Hat mir auch gefallen.

Die Frage, die mich nach der Lektüre am meisten beschäftigte: Wie wird man durch ein handbreites Guckloch leidenschaftlich? - Der Begriff Glory Hole drängte sich mir förmlich auf... :wacko:

Auch witzig, dass lange nach dem Aussterben der Elefanten Laptops und Windows-Word noch (oder wieder) en vogue sind. Ich hätte hier mindestens auf Tablet-PCs und OpenOffice getippt.

Zwei Flüchtigkeitsfehler:

- "Die Infizierten haben Luka getötet und ich will hoffen, dass sie sich ihn nicht zu sich geholt haben"

- "Was ist dem alten Miller und Zelda?"

#137 Jaktusch † 

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Geschrieben 21 März 2011 - 22:17

Der Begriff Glory Hole drängte sich mir förmlich auf... :wacko:


Muss ich den Begriff kennen... :o ?

Jaktusch
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#138 Jaktusch † 

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Geschrieben 21 März 2011 - 22:27

Perry Rhodan kenn ich auch nur vom Namen her, aus den 50ern selbst kenn ich gar nichts.


Es ging nicht um "50er-Jahre-Perry Rhodan", sondern um "50 Jahre Perry Rhodan".
Nämlich rund 2600 Romane (ohne Unterserien) von 1961 bis heute, mit mindestens 10 Mogonen-ähnlichen Völkern....

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#139 Galax

Galax

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Geschrieben 22 März 2011 - 01:54

hm, das ist natürlich ärgerlich.

Da haben über 50 jahre lange gut zehn mogonenähnliche Völkchen für "oh" und "ah" gesorgt, und mein Anhängsel hat's dann knapp an der Grenze nicht mehr geschafft.

Da wünscht man doch, das es im Perry Rhodan -universum nur eins weniger gegeben hätte. ^^
Dann hätts hier auch noch ein "oh" und "ah" gegeben :wacko:

Aber mal im ernst, solange nur "Gabs irgendwie schon mal" die einzige (negative) Kritik, ist bin ich zufrieden.

Bearbeitet von Galax, 22 März 2011 - 01:55.

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#140 Vincent Voss

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Geschrieben 23 März 2011 - 12:37

Vielen Dank für die Kritik. An ein Glory hole habe ich dabei nicht gedacht. Damn, jetzt tue ich´s. Wo die Flüchtigkeitsfehler immer herkommen? Keine Ahnung. Noch sorgfältiger lesen.

#141 fictionality

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    Illuminaut

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Geschrieben 23 März 2011 - 14:22

Sven Klöpping: Die Suchtmaschine (What a Feeling)

Für mich das Highlight der Anthologie.
Sprachlich der Hammer. So gut, dass ich nicht anders konnte und mir auch noch Menschgrenzen zugelegt habe.

Ich ziehe meinen Hut.



Danke, Arno. Dein Lob ehrt mich ;-)

#142 fictionality

fictionality

    Illuminaut

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Geschrieben 24 März 2011 - 17:43

Sven Klöpping: Die Suchtmaschine (What a Feeling)

Für mich das Highlight der Anthologie.
Sprachlich der Hammer. So gut, dass ich nicht anders konnte und mir auch noch Menschgrenzen zugelegt habe.

Ich ziehe meinen Hut.


Übrigens: Wenn du findest dass in Menschgrenzen nicht genug Stories à la Suchtmaschine sind, die kann jeder auf meiner MegaFusion-Seite kostenlos lesen: http://lyriko.vs1201...usion/index.htm ... Mehr kommen dann irgendwann als E-Book (schätzungsweise), vielleicht aber auch als Hardcover mit goldenem Rahmen ;-)

#143 Galax

Galax

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Geschrieben 25 März 2011 - 15:01

Gesamtfazit:
(fang ich mal an)


Das Buch hat mir vergnügliche aber auch verwirrende Stunden gebracht.
Ich habe es zwangsweise in der S-Bahn gelesen, da ich auf dem Weg zu meinem Brotjob jede menge Zeit habe ^^
Habe mich dabei nicht beobachtet gefühlt... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

Aber zum Inhalt:

Nun habe ich die 18 (anderen) Geschichten gelesen und für mich entschieden: Ja, es sind alles Hobbyautoren.
Das soll nicht abwertend klingen sondern aufwertend, den es gibt viele Hobbyautoren, die nicht einmal ansatzweise so gut schreiben können oder so viele Ideen bringen.


Ich spreche da von meiner Zeit als Fanfiktionschreiber.
In der Regel hat man dort irgendwelche Pseudopornos und natürlich massenhaft die berüchtigten "Mary Sue" Geschichten gelesen. Die meisten waren verquer, verwirrt, mal eben hingerotzt, extrem „Out of Charakter“ und inhaltlich so ansprechend wie eine leere Dose Billigbier ^^
Und man musste schon suchen, die wirklich guten zu finden (und, ja, die gibt es auch!)


Das ist hier schon ganz anders. Hier haben die Autoren sich Gedanken gemacht, mühe gegeben (Sollte man jedenfalls annehmen) um dieses schwierige Thema auszufüllen.

Schade fand ich, dass die meisten Autoren, die zu beginn hier waren ganz schnell weg waren, nachdem ihre Geschichte "abgefrühstückt" wurde - kein sehr ehrenhaftes verhalten, muss aber jeder selbst wissen.

Das die meisten Storys hier nicht so gut weggekommen sind, wie sie es allerdings streckenweise verdient hätten, hat mich etwas verwundert. Letztendlich kann ich nur sagen, dass das meiste solides SF war. s hat nicht immer meinen Geschmack getroffen, aber diese sind zum Glück ja verschieden.

Und so kann ich allen Autoren dieser Anthologie nur sagen: Bleibt dabei, macht weiter.

Bearbeitet von Galax, 25 März 2011 - 15:03.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

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#144 lapismont

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Geschrieben 25 März 2011 - 15:20

Mein Gesamtfazit

Daher will ich mal behaupten, dass so eine enge Antho nicht der Weißheit letzter Schluss ist. Vielleicht hätte man auch besser mischen sollen, auf jeden Fall sind drei oder vier Beiträge zu viel (oder zu früh) reingerutscht.
Insgesamt leider keine gute Anthologie, das Thema wurde von den meisten Autoren ähnlich und kaum kreativ umgesetzt.
Positiv auf jeden Fall das Cover und meine persönliche Entdeckung, der Leitner.


Hab mal den Spoiler entfernt, da Galax offensichtlich mein Fazit nicht sah.
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#145 Galax

Galax

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Geschrieben 25 März 2011 - 16:05

ups http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif


(bekommt man in diesem Forum nen "drei-tage-Bann" wegen einzeiler? ^^)

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#146 methom

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Geschrieben 25 März 2011 - 20:31

Jap! :)

edit: NEEEEEEEEEEEEEEEEIN, jetzt kann ich mich ja wieder drei Tage lang nicht einloggen ;)

Bearbeitet von methom, 25 März 2011 - 20:34.

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#147 Frederic Brake

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Geschrieben 25 März 2011 - 20:56

mumpf, schon die Schlußberachtung. Dabei wollte ich doch noch schreiben, dss mir Galax´Geschichte am besten gefallen hat. Und das ich Vincent Voss´Geschichte sehr mag. Und das ich die übrigen, von mir noch nicht besprochenen Geschichten kursorisch abhandeln kann, weil sie sich in Thema und Ausführung sehr gleichen. Mist. Naja, also dann: Ich halte die Antho für mutig. Und gelungen. Es gibt keinen wirklichen Ausfall und die Autoren haben sich IMHO des Themas unverkrampft angenommen und ihr Bestes gegeben.

Bearbeitet von Frederic Brake, 26 März 2011 - 10:54.

I was lying in my bed the other night and looked up to the stars and thought:
who the hell took my roof and ceiling?

#148 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 25 März 2011 - 22:32

Fazit: Ich halte die Antho auch für mutig und als Autor war es für mich eine interessante aber auch schwierige Aufgabe, sich diesem Thema zu nähern. Das Cover ist nach wie vor nicht meins, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis kam es auch nicht sonderlich gut an. Na ja, Geschmackssache. Inhaltlich war es für mich eine gelungene Anthologie, die aber auch in meinen Augen drei Ausreißer hatte. Meine Geschichte ausgenommen fand ich die Geschichten folgendermaßen Sehr gut: Stammesriten, Outcasts, Aufbruch der Gestrandeten und Familienbande. Überdurchschnittlich: Kinder des Mondes, Hochzeitstag, Alles ist gut Und nicht gefallen haben mir: Neubeginn, Exzest, Meias Geheimnis. Insgesamt hat mir die Besprechung des Buches in dieser Runde sehr gefallen und es war für mich auch als Hobbyautor lehrreich.

#149 fictionality

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Geschrieben 26 März 2011 - 10:54

Carmen Mayer: Exzest. Eine interessante Idee, die meiner Meinung nach zu konservativ umgesetzt wurde. Ich hätte mehr Überraschungseffekte erwartet. Die Story ist zu linear, ist zwar handwerklich okay, aber inhaltlich kommt bei mir nicht viel rüber, es gibt nichts, das man sich zwangsläufig merken möchte, bis auf das Prinzip "Exzest".

#150 Martin Stricker

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 17:25

Wie in letzter Zeit häufiger hatte ich für diesen Lesezrkel leider keine Zeit. Ich möchte aber doch meine Rezension nachtragen. Außerdem juckt es mir bei ein paar Kommentaren in den Fingern...

Zu der Landefähre: Auch das war Absicht. Die Landung erfolgte hinter einem Felsen. Die Soldaten wollten nicht gesehen werden, sollte es Überlebende geben, was sie zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wussten. Es war also eine Sicherheitsmaßnahme.

Ähem. Höchstens eine, die aufgrund unsinniger Vorschriften gemacht wurde. Überleg mal: Die landen mit einem Shuttle ein paar hundert Meter vom Höhleneingang entfernt, und von sowas wie Antigravantrieb oder anderen geräuscharmen Methoden war nicht die Rede. Schon mal in der Entfernung von einem landenden Flugzeug gestanden? Das macht LÄRM, beim Shuttle aufgrund der fehlenden ebenen Landebahn noch mehr, ganz zu schweigen von mindestens einem Überschallknall, der bei einem Anflug aus dem Orbit unvermeidlich ist (das Shuttle kommt mit Überschallgeschwindigkeit rein). Und nach dem ganzen Krach glauben sie, sich hinter einem Felsen verstecken zu können, und keiner merkt was? Wenn sie sich wirklich hätten anschleichen wollen, hätten sie nach dem Drop eine lange Gleitflugphase einschieben müssen, damit am Zielort keine Überschallknalls zu hören sind, und ein paar Kilometer vom Zielort landen müssen.

Zu der Verschwörung: Ja, das stimmt. Habe mich oft gefragt, ob der Verrat am Ende nicht zu vorhersehbar ist. Leider haben meine Gegenleser nicht darauf reagiert.

Ich bin drauf reingefallen. Ich hatte gedacht, es gäbe den Showdown an der Waffenkammer. Als das nicht passiert ist, habe ich zwar gedacht, was für ein Blödmann, da er letztlich eh nicht gewinnen kann, habe aber nicht erst in der Höhle mit dem Verrat gerechnet.

Schade! Aber was das Fenster angeht: Muss es immer ein Bullauge sein? Und warum sollte kein Licht hinduch fallen?

Licht fällt nicht, es strahlt. :devil: Im Ernst: Schau Dir mal Schiffe an, die haben ebenfalls das Problem, daß (zumindest unter der Wasserlinie) drinnen und draußen strikt getrennt bleiben muß. Welche Schiffstypen haben Fenster/Bullaugen? Kreuzfahrtschiffe, Freizeitjachten etc. Schon mal ein Kriegsschiff mit Bullauge gesehen? Das Bullauge oder Fenster ist eine Schwachstelle im Rumpf, was bei ziviler Nutzung meist ein akzeptables Risiko darstellt, da keine extremen Verhältnisse wie Explosionen in unmittelbarer Rumpfnähe zu erwarten sind. Bei Kriegsschiffen ist das anders, da ist ein Schwachpunkt im Rumpf, erst recht wenn man ihn orten und somit als Waffenziel nutzen kann, *lebensgefährlich*. Das hält Autoren, Film- und Fernsehschaffende zwar nicht davon ab, trotzdem Fenster einzubauen, aber eine Militärdiktatur, dessen Militär offenbar gut gerüstet und nicht dumm ist, würde sich solch eine Blöße wohl eher nicht geben - zumal im All meist eh nicht viel zu sehen ist...

Arno Endler: Nicht von dieser Zone

Tja, das ist so weder Fisch noch Fleisch. Hat mich nicht vom Hocker gehauen, ist aber auch nicht schlecht. Ich finde die Aufteilung der Welt in Zonen interessant und vielversprechend, aber das Totgekotze, weil die Nachbarn so stinken empfand ich als albern und konstruiert. Da hätte ich mir eine andere Story für den zonalen Hintergrund gewünscht.

Da möchte ich Dir widersprechen. Der Riechkolben ist Teil des Gehirns, kein externes Sinnesorgan. Es ist letztlich "jemanden nicht riechen können" auf die Spitze getrieben. Wenn Du noch nie in der Situation warst, sei froh, aber ich hatte schon das Erlebnis, mich von Gestank übergeben zu müssen. *Sehr* unangenehm, überhaupt nicht komisch und nicht unter bewußter Kontrolle, eher reflexhaft, so schnell ging das.

Dazu kommt dann wiederum ein völlig uninspirierter Fall von Liebe auf den ersten Blick. Und, obwohl die Geschichte anscheinend auf einer völlig fremden Welt spielt, sind die Figuren meinem Eindruck nach anatomisch und mental ziemlich menschlich.

Seite 256 sagt, daß die Bewohner nicht auf dem jetzigen Planeten entstanden sind, sondern ihn besiedelt haben. Es wird zwar nicht explizit gesagt, daß es sich um Menschen handelt, aber davon ist auszugehen - sonst funktioniert die Geschichte gar nicht, denn wer weiß, inwieweit der Geruchssinn bei anderen Intelligenzen mit dem Zentralnervensystem verbunden ist. Daß Olahn Fina attraktiv findet, ist ebenfalls typisch menschlich (Gegensätze ziehen sich an, das sorgt für bessere genetische Durchmischung und wirkt möglicher Inzucht entgegen) und hat nichts mit Pheromonen zu tun (die sind es vermutlich, die zum Erbrechen führen), da die auf die Entfernung nicht wahrgenommen werden.

Ich finde die Idee daher gut und schlüssig, hätte mir allerdings ein weiterführendes Ende gewünscht - was wäre mit einem Kind? Könnte es weder Vater noch Mutter riechen und wäre somit eine tragisch einsame Gestalt, oder käme es, wenn auch schwierig, in beiden Zonen zurecht? Dann gäbe es eine Change für die Menschheit auf diesem Planeten, die ansonsten aufgrund der inzuchtbedingten Krankheiten bald aussterben würde.

Hm, „Thema verfehlt! Sechs, setzen!“ :( ?
Für mich is das schon recht "inzeztisch", (Ich weiß, das Wort gibt†™s ned) wenn da Bruder mit Bruder und alle über die selbe Mutter springen ^^

Das könnte sich auf meine Rezension beziehen - obwohl ich diese Phrase bei Deiner Geschichte gar nicht verwende. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll, daß ich einem Autor erklären muß, daß er seine selbstgeschriebene Geschichte nicht verstanden hat... :unsure: :rolleyes:

Ab Seite 320 wird Anja von der Sokata erklärt, daß durch den Tod der anderen Sokata die Ungeborenen des betroffenen Clans nicht mehr überleben können. Anja schlägt daher einen Inkubator vor. Das *kann* nur funktionieren, wenn die Sokata selbst an der eigentlichen Fortpflanzung nicht beteiligt ist, also kein eigenes Genmaterial beisteuert, davon ist aber überhaupt nicht die Rede - genauer gesagt wird das auf S. 300 noch bestätigt: Wo die beiden "männlichen" Geschlechter die Keimdrüsen haben, liegen bei der Sokata die Bruthöhlen. Biologisch gesehen ist die Sokata also ein Neutrum, eine lebende Brutmaschine. Die Infizierung bzw. Blutverunreinigung bei Verwendung einer fremden Sokata werden nicht erklärt, denkbar wäre eine Art Abstoßungsreaktion wie bei Transplantaten von ungeeigneten Spendern, was allerdings mit Infizierung gemeint sein soll, bleibt unverständlich. Die tatsächlich fortpflanzenden Wesen sind die "Männchen" mit "passiven" (weiblich) oder "aktiven" (männlich) Zellen im Fortpflanzungssekret (S. 299/300). Das "passive" Weibchen bildet dann eine Blose mit dem Nachwuchs aus (S. 300). Dann werden die Embryonen in die Bruthöhlen der Sokata übertragen (S. 301), was mich sehr an den Wechsel von Gebärmutter zum Brutbeutel bei den Beuteltieren erinnert - nur ist der Beutel hier nicht am Weibchen befestigt, sondern in die Sokata outgesourcet. ;) Die Sokata hat also keine unmittelbare genetische Verwandschaft mit den von ihr ausgebrüteten Nachkommen ihres Clans. Genetisch gesehen ist ein Clan also durchaus miteinander verwandt, aber auch nicht mehr als eine größere (die Mogonenschiffe sind *riesig*!), isoliert lebende Menschenpopulation (z. B. auf kleineren Inseln). Von Inzucht im *engeren* Sinne kann also nicht gesprochen werden. Und ich bezweifle, daß der Begriff im größeren Sinne viel Sinn macht - sonst müßte auch auf der Erde von Inzucht gesprochen werden, denn die Menschheit ist eine auf die Erde beschränkte isolierte Population (die früher *viel* kleiner war als die heutigen Milliarden, es gibt z. B. Schätzungen, daß es nie mehr als ein paar zehntausend Neanderthaler gleichzeitig gegeben hat).

Die Mogonen sind *nicht* mit staatenbildenden Insekten zu vergleichen (dort sind nur Königin und die paar Drohnen fortpflanzungsfähig, die Arbeiterinnen sind steril und damit letztlich Neutra), sondern das genaue Gegenteil: Die "Männchen" sind fortpflanzungsfähig, während die Brutmaschinen-Königin steril ist.

Ich kann da natürlich völlig falsch liegen, schließlich ist es nicht meine Geschichte, aber das ist es, was ich aus dem, was Du geschrieben hast, herauslese.

Wo ich schon am Erbsenzählen :cheers: bin: Auf Seite 301 heißt es, der Anteil der "weiblich geborenen" (also der Sokata-Neutren) liege bei unter 2%. Das heißt also wohl über 1%. Da die Sokata etliche Föten gleichzeitig ausbrüten kann, sehr lange lebt, und jedes 50. bis 100. Kind eine Sokata ist, sollte es eigentlich genug Sokatas geben. Bei 2 Promille (0,2%) würde schon eher ein Schuh draus, mögliherweise müßte man noch weiter runter, wenn es fast nie 2 ausgereifte Sokatas geben soll.

Vincent Voss: Danach
[...]
Doch eins kam nicht so richtig rüber: Lars war infiziert und steckt das Mädel bewusst (!) an, welche dann sogar innerhalb kürzester Zeit ein Zombie wird?

Soweit ich es verstanden habe, erfolgt die Ansteckung nicht bewußt, sondern wohl, weil die beiden nicht blutsverwandt sind. Ich hatte mich ebenfalls darüber gewundert, da die Behauptung, Inzucht würde vor Ansteckung schützen, mit nicht einleuchtet. Vincent hatte mich auf den in meiner Rezension ausgeschriebenen Zweifel gemeldet und hat wohl anthropologische Studien, die einen solchen Schluß nahelegen, allerdings im Moment keine Zeit sie auszugraben (auf Papier), was ich sehr gut nachvollziehen kann, da auch bei mir Zeit knapp ist.


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