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"Handlung, Handlung, Handlung" - was macht einen guten (SF-)Roman aus?


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161 Antworten in diesem Thema

#151 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 03 Mrz 2011 - 14:58

Besonders gefreut hat mich, dass der Gedanke von einem bekennenden U-Schreiber kam (dessen Bücher mich auch nicht so wahnsinnig interessieren, nach der veranstaltung am Dienstag allerdings durchaus etwas mehr - habe mir auch sein neues Werk "Blackout" zugelegt, weil ich die Thematik spannend finde), und dass er ihn vorgetragen hat, ohne dabei in irgendeiner Weise sein Licht unter den Scheffel zu stellen.

Ja, der Andreas Eschbach ist ein netter Mann (und das bleibt er auch, nachdem er bekannt hat, mit Arno Schmidt nichts anfangen zu können). Ich werde mir "Die Haarteppichknüpfer" zulegen, denn dieses Buch betrachtet er selbst ja wohl als sein im künstlerischen Sinne ambitioniertestes Werk. Mal sehen ...

#152 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 03 Mrz 2011 - 15:03

Ja, der Andreas Eschbach ist ein netter Mann (und das bleibt er auch, nachdem er bekannt hat, mit Arno Schmidt nichts anfangen zu können). Ich werde mir "Die Haarteppichknüpfer" zulegen, denn dieses Buch betrachtet er selbst ja wohl als sein im künstlerischen Sinne ambitioniertestes Werk. Mal sehen ...


Habe mit den "Haarteppichknüpfern" nach einigen Seiten aufgehört. Die Story ist verwirrend und kommt irgendwie nicht in die Gänge. Die Figuren sind leer. Außerdem ist das Buch soweit ich gekommen bin reine Fantasy. Die Aussage, dass es noch andere Welten gibt, reicht meiner Meinung nach nicht aus, um es als SF zu bezeichnen.

Bi-lal kaifa
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#153 Jakob

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Geschrieben 03 Mrz 2011 - 15:11

Habe mit den "Haarteppichknüpfern" nach einigen Seiten aufgehört. Die Story ist verwirrend und kommt irgendwie nicht in die Gänge. Die Figuren sind leer. Außerdem ist das Buch soweit ich gekommen bin reine Fantasy. Die Aussage, dass es noch andere Welten gibt, reicht meiner Meinung nach nicht aus, um es als SF zu bezeichnen.


Noch dazu ein Buch also, dass die Genregrenzen nicht respektiert - klingt ja ganz vielversprechend!
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#154 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 03 Mrz 2011 - 15:17

Habe mit den "Haarteppichknüpfern" nach einigen Seiten aufgehört. Die Story ist verwirrend und kommt irgendwie nicht in die Gänge. Die Figuren sind leer.

Hab´s mir jetzt bestellt - und werde dann sehen, ob ich Deine Meinung teile ...

Außerdem ist das Buch soweit ich gekommen bin reine Fantasy. Die Aussage, dass es noch andere Welten gibt, reicht meiner Meinung nach nicht aus, um es als SF zu bezeichnen.

Die Passage, die Eschbach vorgetragen hat, erweckte tatsächlich ein wenig diesen Eindruck. Es kam aber auch eine (futuristische) Maschine drin vor, und von Raumschiffen war auch die Rede. Also, das kann nun keine reine Fantasy sein ...

#155 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 03 Mrz 2011 - 15:21

Hat mir jedenfalls nicht gefallen. Die Idee ist zwar nett, aber die Umsetzung gefiel mir nicht. Ist natürlich Geschmackssache.

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#156 methom

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Geschrieben 03 Mrz 2011 - 19:50

habe ich folgende Dreiteilung in einem Vortrag vernommen, die ich sehr klug fand.


Ich hatte zuerst vorgenommen gelesen, das klang dann doch etwas befremdlich :)

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#157 karla

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Geschrieben 04 Mrz 2011 - 23:17

Habe mit den "Haarteppichknüpfern" nach einigen Seiten aufgehört. Die Story ist verwirrend und kommt irgendwie nicht in die Gänge. Die Figuren sind leer. Außerdem ist das Buch soweit ich gekommen bin reine Fantasy. Die Aussage, dass es noch andere Welten gibt, reicht meiner Meinung nach nicht aus, um es als SF zu bezeichnen.


Es kommen noch Raumstationen, Raumschiffe, diverse Planeten hinzu. Es zoomt sozusagen immer weiter raus. Verwirrend fand ich das nicht. Eher sehr spannend, weil um jede Ecke herum immer wieder noch etwas kam, womit ich erstmal nicht gerechnet hatte.
Vor allem lebt dieses Buch für mich von einem irren Bilderreichtum und von den Verbindungen der einzelenen Episoden untereinander. Ich habe beim Lesen immer zwei andere Bücher assoziiert: Brussolos SF-Kult "Der Schlaf des Blutes" und Endes Surrealismus-Experiment "Spiegel im Spiegel."

Die Haarteppichkmüpfer haben etwas sehr Eigenes, das ich wirklich geschätzt habe - gerade im Vergleich zu den geradlinigeren, geschmeidigeren Geschichten, die er später erzählt hat.

#158 karla

karla

    Cybernaut

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Geschrieben 04 Mrz 2011 - 23:41

Es gibt zwei Extrem-Pole:
-- SF als Schreib-Modus: Das deckt sich mit Eschbachs Beschreibung von "E"-Literatur. Hier trachtet der Autor danach, die Grenzen der Form, der Sprache, des Genres zu erweitern, neues zu schaffen, un-(oder selten be-) gegangene Wege einzuschlagen.
-- Gegenüber dann die SF als Formel, die der Kulturindustrie dient, möglichst kostensparend und effektiv Ware zu produzieren, Zielgruppen anzusprechen, das "das immer gleiche mit leichter Variation"-Rad zu drehen (einerseits Wiedererkennbares, Vertrautes, andererseits Neues, Originelles zu liefern).
-- Dazwischen spannt sich der Bogen der SF als Genre, also als Summe der Werke, die aufgrund des Verständnis von thematischen, inhaltlichen usw. Konventionen als SF gelten (können), und die mal dem einen Pol (Modus) mal dem anderen (Formel) näher sein können.

Grüße
Alex / molo


Cool! Das kann man im Prinzip auf jedes Genre anwenden. Saucool - jetzt muss ich nicht mehr ständig zwischen E und U unterscheiden/vermitteln. Kein Gefummel mehr, dass irgendwas vielleicht als SF gelabelt ist, aber auch E-Tendenzen hat. Nein, es ist einfach ein Buch, das im SF-Modus geschrieben wurde. Ich bin erleichtert.

#159 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 05 Mrz 2011 - 13:06

Hier ein Link zu dem Vortrag, in dem ich die nützliche Dreiteilung in ›Modus‹, ›Formel‹ und ›Genre‹ gehört habe:
Das war Rene Schallegger von der Uni Klagenfurt, in seinem Vortrag »The Nightmare of the Politicians - On the rise of Fantasy from subcultural to mass-cultural phenomenon«.

Ein Hoch auf die Gesellschaft für Fantastikforschung und die Uni Hamburg, dass die Vorträge als Video-Protokoll im Netzel stehen.

Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#160 karla

karla

    Cybernaut

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Geschrieben 05 Mrz 2011 - 16:37

Ein Hoch auf die Gesellschaft für Fantastikforschung und die Uni Hamburg, dass die Vorträge als Video-Protokoll im Netzel stehen.


Danke für den Link!

#161 Tiff

Tiff

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Geschrieben 05 Mrz 2011 - 20:01

Oft habe ich bei Büchern das Gefühl, erst gar nicht "in sie hinein zu kommen" und lege sie nach ein paar Seiten weg, weil mir das Lesen keinen Spaß macht und mir vor x-hundert weiteren Seiten graust.

Das ging mir auch schon so. Dick und Asimov habe ich früher gerne gelesen, da wusste ich dann auch, was mich erwartet, mit anderen Autoren habe ich mich schwer getan. Bei Perry Rhodan klappt es fast immer, aber da ist ein dünnes Heft auch nicht besonders abschreckend, wenn der Anfang nicht so gut geschrieben ist.

"Verständliche und idealerweise spannende und schnelle Handlung, komplexe Hintergründe und farbige Beschreibungen, interessante Charaktere", wenn man das alles drin hat, reicht das auch, um Leser zu unterhalten. Ob ein Buch gekauft wird oder nicht, hängt davon ab, wie gut man einschätzen kann, was das Buch bietet, da niemand gerne die Katze im Sack kauft.

#162 simifilm

simifilm

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Geschrieben 07 Mrz 2011 - 09:47

Wenn Bekanntschaft übers gleiche Forum gilt, dann kennst Du ab jetzt jemanden, der »Finnegans Wake« gelesen hat. Ich habe †” tatsächlich †” das ganze Buch gelesen, das meiste davon laut (was, ohne Hektik und ganz meiner MusenLaune folgend, zugegeben etwa drei Jahre gedauert hat); ich kenne und mag auch eine englische Doppelkassette und habe mich als Teen und Twen sehr intensiv mit Joyce und seinen ÜbelSetzZungen beschäftigt. Meinen Weg zu Joyce fand ich über Robert Anton Wilson, die »Illuminatus!-Papiere« und andere Schriften, die einem lockeren, humorigen Zugang förderlich waren. Über Stündel, dessen Versuch einer Übersetzung von FW ich ausführlich quergelesen habe, kann ich mich kopfschütelnd amüsieren. †” FW zu lesen IST nicht leicht, und Gefallen daran zu finden erst recht nicht. Es hilft, wenn man sich beim Lesen gehen lassen kann, nicht unbedingt ausdrücklich etwas von der Lektüre erwartet, sich vielmehr treiben und überraschen lässt †¦ und es hilft dem ›Verständnis‹, wenn man sich vorstellt, der Roman wird einem im deftigen Irisch von einem (schwer) alkoholisierten Menschen vorgetragen. Dann offenbart sich die ›Musikalität‹ des Buches quasi von selbst.


Die Diskussion ist zwar weiter fortgeschritten, aber im neuen NZZ Folio hat's einen schönen Artikel über einen Finnegans-Wake-Lesezirkel. Es gibt also neben molo noch zwei, drei andere Leute, die das Buch aus purem Genuss lesen.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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