@Molo, wir können das meinetwegen gerne abtrennen und in den
Einheitsbrei-Thread verlegen
Dass er den Posten hat, zeugt alleine von seiner Befähigung, in der Schlange beim Postenverteilen weit genug nach vorne gerückt zu sein. Er äußert sich zu einem politikwissenschaftlichen, bestenfalls auch noch soziologischen, möglicherweise juristischen Sachverhalt und muss dementsprechend wohl glauben, was ihm da erzählt wurde. Fakt ist, dass Deine Quellenangabe kritischer Betrachtung nicht standhält.
Wenn die "Quellenüberprüfung" in dem
Versuch besteht, Thomas Krügers Person mit Vorurteilen über seine Parteizugehörigkeit, ostdeutsche Herkunft und vermeintliche Karrierewege im BpB zu desavouieren, stimme ich Dir zu. Dann hält meine Quellenangabe deiner Betrachtung nicht stand.
Kritisch ist deine Betrachtung dann aber noch lange nicht.
Ich kann und werde keinen direkten Vergleich mit Herrn Krüger suchen. Da ich aber zu denen gehöre, die in der Vergangenheit für die BpB generiert haben, erlaube ich mir, Deine Kriterien in Frage zu stellen.
Dieser Punkt klingt schon besser - nach einem Erfahrungsargument -, obwohl ich hier einen
missing link habe, da ich ja nicht weiß, was du für das BpB generiert hast.
Ich nicht. Hier wird nämlich die definitorisch feine Linie zwischen Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus überschritten. Und die ist gerade auch für die Abschätzung eines potentiellen Gefährdungspotentials nicht ganz unwichtig.
Welche Linie sollte das sein? Es gibt ja zuhauf Rechtsextremismusdefinitionen; und auch die Abgrenzung zwischen Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus ist wohl alles andere als einfach. Ich bin jedoch sicher, dass beide Begriffe mehr als weichgespült werden, wenn Du "pathologischen Islamhass" aus ihnen ausbürgerst.
FOCUS als Quelle? Oh Mann. Nee.
Was gibt es da zu mäkeln? Ist diese "Quellenkritik" eine Art Strategie? Dass die von mir genannten Quellen in irgendwelcher Weise konkurrierend sind, habe ich nie gesagt.
Die Focus-Quelle diente lediglich der Berichterstattung über eine Umfrage, die zeigt, dass die BNP Zulauf hat. Punktum.
Oder zweifelst Du die Ergebnisse der genannten Umfrage an?
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die am Samstag in der Zeitung „The Daily Telegraph“ veröffentlicht wurde, könnte sich jeder vierte Befragte vorstellen, die British National Party (BNP) zu wählen. Dies ziehen demnach 22 Prozent „ernsthaft“ in Betracht; für vier Prozent kommt ein Votum für die BNP „ganz sicher“ in Frage.
Falls die Ergebnisse falsch sind, freue ich mich über Aufklärung.
Natürlich hatte die BNP immer Zulauf, über viele Jahrzehnte schon weg.
Wie jetzt? Jetzt bestätigt Du also doch die vermaledeite Quelle? Wie dem auch sei, sie dient lediglich als Beleg, dass die BNP für viele Briten wählbar
er wird.
Wenn Du Gegenbelege hast, nur zu.
Die Quelle ist endlich mal ein Stück solider.
"Endlich"? Come on, wir diskutieren doch erst seit vorgestern.
Außerdem gibt es solche rechtsextremen Tendenzen auch in Westeuropa, etwa in den Niederlanden. Rechtsextremismus und Rechtspopulismus sind eine europäische Problematik.
ist ein Gemeinplatz, der schon in den 80er Jahren nicht anders zu bewerten war. Rechtsextremismus war auch damals in Westeuropa fest verwurzelt - denken wir nur an Le Pen in Frankreich oder das MSI in Italien. So what?
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Genovs Gemeinplatz macht nur Sinn im Hinblick auf die von ihm geschilderten Tendenzen in Osteuropa, die du noch zwei Posts früher als rein ungarisches Problem beschrieben hast.
Fazit: es gibt keine erkennbare Tendenz, dass der europäische Rechtsextremismus heute wesentlich stärker oder erfolgreicher ist als vor, sagen wir mal, zwanzig Jahre. Ich gehöre nicht zu denen, die Rechtsextreme verharmlosen, mich widern diese Gestalten durchweg an. Aber ich bin als Wissenschaftler angehalten, mich bei einer Bewertung eben nicht von "Gerüchen" leiten zu lassen, sondern empirisch vorzugehen, vergleichend, und im Relation zur Evidenz der Zeitreihe. Und da relativiert sich mancher Aufreger schnell wieder.
Nun, zumindest Kollege Genov sieht einige besorgniserregende Tendenzen, deshalb habe ich ja auch das Interview mit ihm verwiesen und versucht Deinem Wunsch nach Fakten - in dem Fall eine Expertenansicht - zu entsprechen. Wenn Du andere Quellen hast, die Entwarnung geben, wäre ich Dir für Hinweise dankbar, auch im Hinblick auf die "Evidenz der Zeitreihe" ... bin ich doch selbst noch im Prozess der Meinungsbildung.
Deinem Fazit kann ich so nicht zustimmen, weil mir in deinen Posts trotz einiger guter Ansätze bisher die Belege fehlen.
Bearbeitet von UdoTascher, 25 Juni 2011 - 09:48.