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Rezensionen von eBooks


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98 Antworten in diesem Thema

#61 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 07:54

Auch ein nicht zu unterschätzender Aspekt, der natürlich auf jede Art der Rezension zutrifft. Leider bekommt man als Rezensent kaum Feedback von den Verlagen, außer ein gelegentliches Danke. Weder erfährt man, ob Kritik berechtigt oder irrtümlich war, noch ob die Verlage mit der Rezi überhaupt etwas anfangen konnten.


Jetzt habe ich schlechte Nachrichten für Dich. Disclaimer: just my two cent.

Rezensionen sind für Verleger weitgehend irrelevant.

Wenn ich mit dem dicken Guido über Rezis rede, dann... gar nicht. Sie sind irrelevant für die Verkaufszahlen, unabhängig ob Verriss oder Lob. Das einzige, was Rezis auslösen, ist, dass dünnhäutige Autoren sich beim Verleger beschweren, ob man "dagegen" nicht etwas tun kann oder dass dünnhäutige Autoren zu jammern anfangen, wie ungerecht doch die Welt sei.

Das wäre vielleicht anders, wenn es eine signifikante Auswirkung auf den Absatz gäbe. Dem ist aber nicht so, weil das, was ein Rezensent für negativ hält, für einen anderen Rezipienten positiv ist. Wenn also Bodemann in einer Rezi schreibt: "Der neue Roman von Armin Rößler enthält leider nur wildes Herumgeballer, physikalisch unmögliche Schlachtsequenzen im Weltraum sowie die unerträglich sexistische Beschreibung primärer außerirdischer Geschlechtsmerkmale und ich rate vom Kauf ausdrücklich ab", dann weiß ich: Bodemann findet es doof, ich muss es haben, und zwar gestern.

Bearbeitet von Diboo, 30 Juni 2011 - 08:01.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#62 lapismont

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:03

Jetzt habe ich schlechte Nachrichten für Dich. Disclaimer: just my two cent.

Rezensionen sind für Verleger weitgehend irrelevant.


Und doch wünscht sich Ernst welche zu eBooks.
:P
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#63 simifilm

simifilm

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:04

Das wäre vielleicht anders, wenn es eine signifikante Auswirkung auf den Absatz gäbe. Dem ist aber nicht so, weil das, was ein Rezensent für negativ hält, für einen anderen Rezipienten positiv ist. Wenn also Bodemann in einer Rezi schreibt: "Der neue Roman von Armin Rößler enthält leider nur wildes Herumgeballer, physikalisch unmögliche Schlachtsequenzen im Weltraum sowie die unerträglich sexistische Beschreibung primärer außerirdischer Geschlechtsmerkmale und ich rate vom Kauf ausdrücklich ab", dann weiß ich: Bodemann findet es doof, ich muss es haben, und zwar gestern.


Das wäre ja eigentlich ein Beleg dafür, dass sie sehr wohl relevant sind.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#64 Diboo

Diboo

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:06

Das wäre ja eigentlich ein Beleg dafür, dass sie sehr wohl relevant sind.


Ah ja, da bin ich in meine eigene argumentatorische Falle getappt :-)

Was ich eigentlich sagen wollte: Ob eine Rezension wohlwollend oder (negativ) kritisch ist, ist egal. Und deswegen gibt es diesbezüglich vom Verleger auch kein Feedback.

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#65 simifilm

simifilm

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:10

Ah ja, da bin ich in meine eigene argumentatorische Falle getappt :-)

Was ich eigentlich sagen wollte: Ob eine Rezension wohlwollend oder (negativ) kritisch ist, ist egal. Und deswegen gibt es diesbezüglich vom Verleger auch kein Feedback.


Ob das wirklich immer so läuft, hängt wohl stark davon ab, wer was für wen rezensiert (wenn ich in einer Zeitschrift für ein ausgewähltes Fachpublikum ein Fachbuch in den Himmel lobe, dürfte der Effekt wohl schon ein anderer sein, als wenn ich es verreisse). Aber ich denke schon, dass Du im Grundsatz Recht hast - für den Verleger ist in erster Linie von Interesse, dass über das Buch geredet wird, dass die potenziellen Leser überhaupt erfahren, dass es das Buch gibt.

Bearbeitet von simifilm, 30 Juni 2011 - 08:13.

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#66 Armin

Armin

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:10

Und doch wünscht sich Ernst welche zu eBooks.
:P

Er wünscht sie sich ja als Leser. Also sind sie für ihn als Leser schon relevant, denke ich.

#67 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:17

Nix gegen Anzüge und Sonnenbrillen. Aber ich hör euch beide schon singen ... :P

Das wird super!

Rawhide ?

#68 Armin

Armin

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:18

Rawhide ?

Gott bewahre. Wenn ich Dirk mit der Peitsche im Käfig sehe ...

#69 Diboo

Diboo

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:24

Gott bewahre. Wenn ich Dirk mit der Peitsche im Käfig sehe ...


Du weißt gar nicht, was Dir entgehen würde.

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#70 Ernst Wurdack

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 08:35

Er wünscht sie sich ja als Leser. Also sind sie für ihn als Leser schon relevant, denke ich.

Genau das. Ich habe in den letzten Wochen eine Menge Geld für eBooks ausgegeben und ich hätte mir gewünscht, vorher zu wissen, wie lesefreundlich sie umgesetzt sind. Ein guter Text bleibt zwar immer gut, möchte man meinen, aber wenn man auf jeder ebookSeite über leicht vermeidbare Fehler stolpert, dann empfindet man einen eigentlich guten Text schnell als gar nicht mehr so gut. Manche, die hier mitdiskutieren, können das Problem nicht erfassen, weil sie keine ebooks am Reader lesen.

#71 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 30 Juni 2011 - 17:14

... Aber ich denke schon, dass Du im Grundsatz Recht hast - für den Verleger ist in erster Linie von Interesse, dass über das Buch geredet wird, dass die potenziellen Leser überhaupt erfahren, dass es das Buch gibt.


Genau aus diesem Grund schreibe ich auch ab und an Rezis ;)
Meist eben zu den Büchern, die mir auch (sehr) gut gefallen haben.
Das man damit keinen Boom auslöst, ist klar. Ebenso sollte der Präsentekorb des Verlegers für einen ernsthaften Rezensenten ein NOGO bleiben.

Was Ernst aber meint, bzw. gerne hätte, kann ich verstehen.
Ein Buch besteht nicht nur aus Text.
Da ist das Cover, der Satz, die Bindung, die Haltbarkeit ...
Alles Dinge, die ich auch gerne mal beleuchte.
Bei einem e-book sind das ganz andere Werte, da hier mit anderen, oftmals sogar unterschiedlichen Formaten für unterschiedliche Reader gearbeitet werden muss. Das kann keiner (Verleger) vorab mit einer 100%igen Abdeckung kontrollieren.

Ja, das wären Fakten, die bei einer e-book-Rezi zusätzlich zum eigentlichen Inhalt wichtig wären.

- verwenderter Reader
- verwendetes Format
- Lesbarkeit (nicht geschmacklich, sondern die technische Umsetzung)
- eventuell Vergleiche zwischen zwei Readern / Formaten

Wenn ich mich für einen Reader entscheide, was noch eine ganze Weile dauern kann, werde ich bei meinen Rezis genau auf diese Punkte eingehen.

Aber das ist noch Science Fiction ;)


LG

Dirk :)

#72 Diboo

Diboo

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 17:20

Das man damit keinen Boom auslöst


Lass mich da mal aus dem Spiel.

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#73 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 17:24

Nö. :) Es ist deine Schuld, wenn ich mir plötzlich doch so ein Ding zulege, obwohl es immer noch Formatwirrnisse und kaum gutes Lesefutter gibt. Warum dieser plötzliche Wankelmut? Ich muss warten, bis der "Aufstand" aus der Druckerei kommt! ;)

#74 methom

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 18:42

Auf einem Reader selbst nicht, nein. aber ich lese jeden Tag etliche Texte am PC.

Siehe andere Beiträge, die ich noch nicht gelesen hatte, als ich dich zu den Zitaten zuschaltete: absolut nicht vergleichbar. Habe ich vor meiner ersten Reader-Erfahrung auch gemacht, den Fehler.

Es ist so, als würdest du ein atemberaubendes Actiongame auf der PS3 mit einem Textadventure aus den 80ern vergleichen.
Ihr müsst euch davon lösen, dass lesen auf dem eReader und lesen auf dem PC auch nur annähernd ähnlich sind.
Ich war ein großer Skeptiker, den Diboo bekehrt hat, und seitdem ich den Reader habe, bin ich der Meinung, dass diese Revolution genausoschnell verlaufen wird wie bei den Kameras. Da gab es übrigens beinahe die selbe Argumentation dagegen. Und heute wird mehr fotografiert denn je. Kürzlich habe ich einen Bericht gelesen, dass eine Mutter bereits den zweiten Reader gekauft hat, weil ihre Söhne plötzlich lesen und sich um das Gerät streiten. Lesen wird plötzlich cool. Das gibt mir zu denken. Und ich spüre es bei mir selbst: Ich lese noch mehr als bisher, weil ein Reader einfach ungemein praktisch ist.

Da kann ich nur zustimmen. ;)

Rawhide ?

They read both kinds: kindle and epub :)

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#75 Harald Giersche

Harald Giersche

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 21:38

Apropos Rezensionen von 'nur'-eBooks, wie sie jetzt ja sicher öfter vorkommen. Hat sich einer der 'Profis' oder der anderen Rezensenten zu einem Kauf/Test der Triton-Romane, die jetzt in der SF Bestsellerliste oben mitspielen, herabgelassen? Sind ja immerhin sechs Bände, und alle unter den SF Top 100.
Also, ich habe mir die Leseprobe zu Band 1 auf meine App geladen und angefangen. Die Schreibe an sich geht, einfach, Heftromanqualität. Nach den ersten Kapiteln tauchten dann aber echte recherchiertechnische und erzählerische Mankos auf. Es wird zu viel erklärt ... das übliche für ein Eigenwerk. Allerdings ist die Schreibe AN SICH durchaus flüssig, man muss nur diese Art der Erzählung mögen.
Ich würde sehr gerne die Meinung anderer Leser hören ...
Und ja, ich glaube, dass auch für die ebooks eine Rezensentenlandschaft entstehen wird, es gibt genaugenommen keine andere Möglichkeit. Nur, wer das macht und mit welcher Intention, wird sich halt zeigen ...

Edith meint, ich sollte noch folgendes hinzufügen: Der Seitenaufbau im Kindle (Android-App) ist schnell und funktioniert gut. Formatierung ordentlich (Blocksatz, Absatzindent) Auf der Startseite kann man an Pünktchen erkennen, wieviel man vom Ganzen schon gelesen hat. Da vermisse ich, wie sicher viele hier, eine Seitennummerierung. Minimal in der Form, dass einem die für dieses Gerät die Seite x/von y Info geboten wird. Am besten irgendwie eine Angabe, die den Vergleich mit den Printmedien herstellt. Aber das ist sicher müßig.
PPS: Die Leseprobe ist echt groß ... reicht mehr als aus, um einen ECHTEN Eindruck zu bekommen

Bearbeitet von Harald Giersche, 30 Juni 2011 - 21:54.

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#76 lapismont

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Geschrieben 30 Juni 2011 - 22:11

vielleicht wird es sich ja tatsächlich wieder weg vom Rezensionsexemplar entwickeln und die Rezensenten schreiben nur noch selbstindizierte Besprechungen. Das könnte zu weniger braven Rezis führen. Die Extreme werden eher bedient, Lobe und Verrisse, zu einem Larifari-Werk schreibt man ohne Not keine fundierten Essays. Was mir als Vertriebsmodell gefallen würde, hätte ich einen Reader - die Flatrate. Ein Abo der neuesten Wurdack-Werke, stets speicherfrisch, abgerufen wie eMails, automatisch beim Start. Ich geh jetzt mal von entsprechenden Preisen aus. Oder etwas ganz anderes, das Wegwerfbuch. Ich bezahl nur einen Bruchteil des Preises, dafür löscht sich die Datei nach vier Wochen. Länger will man das eBook wahrscheinlich eh nicht HABEN. Auf jeden Fall wird sich für uns Rezi-Anbieter da noch etwas ändern. Weniger Rezis, mehr knackige Beiträge. Die Anzahl der freiwilligen Mitarbeiter wird weiter schrumpfen. *seufz* Wo wir wieder bei Fusionen und Synergien wären, ach ja...
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#77 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 05:17

Das könnte zu weniger braven Rezis führen. Die Extreme werden eher bedient, Lobe und Verrisse, zu einem Larifari-Werk schreibt man ohne Not keine fundierten Essays.


Hast Du den Eindruck, dass das im Moment so ist? Gut, es ist nicht so dass ich jetzt alle Rezis kenne, aber ich kenne natürlich die, die bei uns online gehen - und wenn Frank Drehmel sich zum Beispiel verarscht fühlt, dann sieht die Besprechung auch so aus.

Was mir als Vertriebsmodell gefallen würde, hätte ich einen Reader - die Flatrate. Ein Abo der neuesten Wurdack-Werke, stets speicherfrisch, abgerufen wie eMails, automatisch beim Start.
Ich geh jetzt mal von entsprechenden Preisen aus.


Warum? Es gibt doch die Leseproben bei den eBooks. Und die eBooks der ... jungen Autoren ... sind doch so billig - von 99 Cent bei 4,76 EUR - dass man da eine Flatrate nicht braucht. Und eine Flatrate für z.B. die neuesten Wurdack-Werke... Da sind wir wieder bei der Grundsatzfrage. Wir beide haben hier im Moment noch gegensätzliche Positionen. Für Dich sind Papier und das, was da drauf steht, eine Einheit. Für mich zählt der Stoff, der beim Lesen im Kopf landet.

Wo wir wieder bei Fusionen und Synergien wären, ach ja...


Wieso möchtest Du Synergien bündeln und fusionieren? Mit wem?

#78 lapismont

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 06:42

Hast Du den Eindruck, dass das im Moment so ist? Gut, es ist nicht so dass ich jetzt alle Rezis kenne, aber ich kenne natürlich die, die bei uns online gehen - und wenn Frank Drehmel sich zum Beispiel verarscht fühlt, dann sieht die Besprechung auch so aus.

Es gibt genügend Rezensenten denen man anmerkt, dass sie auch weiterhin vom entsprechenden Verlag Rezensionsexemplare erhalten wollen. Zudem gibt es eine Menge Proforma-Rezis, die nur deshalb entstehen, weil man das Buch dafür bekam, aber inhaltlich sind diese Rezis eine Blase. Für ein selbstgekauftes Werk, dass nichts brachte, schriebe man ohne Verpflichtung sicherlich keine Krampfrezi.

Warum? Es gibt doch die Leseproben bei den eBooks. Und die eBooks der ... jungen Autoren ... sind doch so billig - von 99 Cent bei 4,76 EUR - dass man da eine Flatrate nicht braucht. Und eine Flatrate für z.B. die neuesten Wurdack-Werke... Da sind wir wieder bei der Grundsatzfrage. Wir beide haben hier im Moment noch gegensätzliche Positionen. Für Dich sind Papier und das, was da drauf steht, eine Einheit. Für mich zählt der Stoff, der beim Lesen im Kopf landet.

Zum einen würde mir eine Flat als faules Säugetier entgegenkommen. Ich müsste mich nicht ständig darum kümmern, die mich interessieren Verlage direkt im Blick zu behalten. Außerdem will ich ja sparen ... :P

Für Dich sind Papier und das, was da drauf steht, eine Einheit. Für mich zählt der Stoff, der beim Lesen im Kopf landet.

Grundsätzlich, ja. Wenn aber das mit den Readern wirklich so toll ist, dann gibt es bestimmt ne Menge Werke, von denen ich nur den Text benötige. So halte ich es bereits mit Gedichten. Einen Großteil davon lese ich im Editor. Und es gibt natürlich auch die komplett hässlichen Bücher, Ziegelsteine etwa, die weder in der Hand Spaß bereiten, noch optisch etwas hermachen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass man von denen dann eher etwas liest, wenn die abschreckende Hülle fehlt. Was natürlich das digitale Cover und auch tatsächlich die Leseprobe in ihrer Bedeutung aufwertet.

Rusch hatte mal seine interne Regel genannt, dass ein Buch bei ihm in den ersten zehn Prozent der Seiten zünden müsse. Das halte ich für eine belastbare Größenordnung sinnvoller Leseproben. Ganz schlecht sind willkürlich rausgerissene Passagen, da sie unnötig spoilern.
Ja, Leseproben erscheinen mir bei eBooks noch deutlich wichtiger zu sein, als bei ihren materiellen Brüdern.

Wieso möchtest Du Synergien bündeln und fusionieren? Mit wem?

Naja, diese unbeliebte Idee, die Rezensionen zur Phantastik in einer zentralen DB zu halten. Und Fusionen würden sich da anbieten, wo der aktive Mitarbeiterstamm so geschmolzen ist, dass eine Schließung unvermeidlich scheint. Aber der Trend geht ja eher in Richtung noch mehr Phantastikportale.
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#79 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 06:52

Es gibt genügend Rezensenten denen man anmerkt, dass sie auch weiterhin vom entsprechenden Verlag Rezensionsexemplare erhalten wollen.


Wer da Angst hat, hat verloren. Dann müsste Frank schon lange keine Rezensionsexemplare mehr bekommen, und vor allem geteert und gefedert an einem Baum baumeln.


Naja, diese unbeliebte Idee, die Rezensionen zur Phantastik in einer zentralen DB zu halten. Und Fusionen würden sich da anbieten, wo der aktive Mitarbeiterstamm so geschmolzen ist, dass eine Schließung unvermeidlich scheint. Aber der Trend geht ja eher in Richtung noch mehr Phantastikportale.


So viele Portale hältst Du für wert, besuchen zu gehen?
;-)
Die, die ich gerne besuche, kann ich ruckzuck aufzählen, den Rest besuche ich, um Spaß zu haben.

#80 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 06:59

Zum einen würde mir eine Flat als faules Säugetier entgegenkommen. Ich müsste mich nicht ständig darum kümmern, die mich interessieren Verlage direkt im Blick zu behalten. Außerdem will ich ja sparen ... :cheers:

Eine Flatrate wie ein ABO einzurichten, ist doch kein Problem. Ich habe bei Mark Brandis eine stattliche Anzahl von Abonnenten, der Rechnungsbetrag wird automatisch abgebucht, sie brauchen sich um nichts zu kümmern - ausser dem Lesen. :P
Aber auch eBooks unterliegen der Preisbindung und der Zugabeverordnung, ich sehe also derzeit keinen Weg, den Abonnenten oder Flatrate-Inhabern etwas Gutes zu tun, ohne dafür eine saftige Abmahnung zu erhalten.

#81 lapismont

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 07:16

reichlich unflexibles System, Ernst. Vermutlich aber will sich kein Politiker hinsetzen und über die Aktualität der Buchpreisbindung Gedanken zu machen. War die nicht gedacht, um deutsche Literatur als Kulturgut unabhängig vom dummen Mainstream zu machen? Damit Goethe immer genauso preiswert ist wie Charlotte Link? Tja, den ganzen Goethe dürfte man inzwischen stets kostenlos im Netz griffbereit haben, oder?
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#82 simifilm

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 11:18

reichlich unflexibles System, Ernst. Vermutlich aber will sich kein Politiker hinsetzen und über die Aktualität der Buchpreisbindung Gedanken zu machen.

War die nicht gedacht, um deutsche Literatur als Kulturgut unabhängig vom dummen Mainstream zu machen? Damit Goethe immer genauso preiswert ist wie Charlotte Link?

Tja, den ganzen Goethe dürfte man inzwischen stets kostenlos im Netz griffbereit haben, oder?


Goethe war wohl nie das Problem - der machte und macht noch immer genug hohe Auflagen.

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#83 Rusch

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 11:22

Dirk van den Booms neuer Roman ist abermals das abgeschmackte Produkt eines alternden, von spätpubertären Feuchtträumen geplagten Schriftstellers, der außer über den reichlichen Einsatz von Massageöl, großkalibrigen Kanonen und widerwärtig dümmlichen Aliens nichts mehr schreiben kann.


Hehe, darf ich das bei meiner nächsten Rezension so übernehmen. :P

#84 Morn

Morn

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 15:21

Ja, Leseproben erscheinen mir bei eBooks noch deutlich wichtiger zu sein, als bei ihren materiellen Brüdern.


Zumindest so lange, wie es nicht moeglich ist, vor dem Kauf in eBooks zu blaettern und querzulesen.

Die, die ich gerne besuche, kann ich ruckzuck aufzählen, den Rest besuche ich, um Spaß zu haben.


Hast Du nicht gerne Spass? :rolleyes:
SCNR


Aber auch eBooks unterliegen der Preisbindung und der Zugabeverordnung, ich sehe also derzeit keinen Weg, den Abonnenten oder Flatrate-Inhabern etwas Gutes zu tun, ohne dafür eine saftige Abmahnung zu erhalten.


Ich dachte ja, der Verlag wuerde den Preis festlegen und der Buchhaendler duerfe den eben nicht aendern. Ich haette deswegen auch gedacht, dass es dem Verleger frei gestellt sei, ob er zur print-Ausgabe noch das Ebook dazu gibt. Anscheinend liege ich da falsch. Wie ist das dann genau damit?

#85 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 01 Juli 2011 - 17:06

Ich dachte ja, der Verlag wuerde den Preis festlegen und der Buchhaendler duerfe den eben nicht aendern. Ich haette deswegen auch gedacht, dass es dem Verleger frei gestellt sei, ob er zur print-Ausgabe noch das Ebook dazu gibt. Anscheinend liege ich da falsch. Wie ist das dann genau damit?

Natürlich kann ich den Preis festsetzen, aber eben nicht beliebig mal so und mal so.
Es gibt einen Preis für das ebook und einen für das PrintBuch. Beide sind mit unterschiedlichen ISBN im VLB als Refernzdatenbank für Preise in D-Land hinterlegt. Ich kann also nicht einfach 2 Produkte Bündeln und einen anderen Preis verlangen als die Summe beider Preise.
Natürlich ist es kein Problem, von vorneherein ein Buch als Bundle anzubieten, aber da habe ich zum einen die längste Zeit Autoren gehabt, weil ich die ja um einen Teil ihrer Tantiemen bringe, die selbst bei einem Kleinverlag wie dem meinen bei manchen Romanen tief im vierstelligen Bereich liegen, bzw. weil ich gegen Verträge verstoße, die Autoren bei allen Produkten Honorar garantiert, und zum anderen, weil es genügend Leute gibt, und das ist bestimmt die große Masse, die dann argumentieren, wenn sie nur Print oder nur eBook möchten, dann wollen sie auch nur die Hälfte bezahlen.
Ich halte Forderungen von Leuten, die in ihrem eigenen Beruf möglichst viel verdienen möchten, Autoren aber nichts gönnen bzw. deren Arbeit für beinahe wertlos erachten und deren Verdienst daher gerne gegen Null gehen lassen würden, für absolut unangebracht und unredlich, denn Autor ist ein Beruf wie jeder andere.
Wobei es müßig ist, darüber immer wieder zu reden, denn die paar Leute, die beide Formate wirklich brauchen, kann man an zwei Händen abzählen. Dirk hat es hier oder im Nachbarthread schon mal erwähnt: Für ihn sind - wie übrigens für ein paar Millonen andere Leser auch - Bücher Verbrauchsgegenstände. Die liest man in der Regel nur einmal, egal ob als Buch oder als Ebook.

Edit: Für Rezensenten (und darum geht es in diesem Thread eigentlich) ist das eh nicht relevant, die bekommen die Bücher ja in allen Formaten und kostenlos.

Bearbeitet von Ernst Wurdack, 01 Juli 2011 - 17:23.


#86 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 09:10

Edit: Für Rezensenten (und darum geht es in diesem Thread eigentlich) ist das eh nicht relevant, die bekommen die Bücher ja in allen Formaten und kostenlos.


Ich nicht.
Ich kaufe meine Bücher selber.
Aber ich bin ja auch nur ein Hobbyrezensent :P

Spaß beiseite ...

Ich halte Forderungen von Leuten, die in ihrem eigenen Beruf möglichst viel verdienen möchten, Autoren aber nichts gönnen bzw. deren Arbeit für beinahe wertlos erachten und deren Verdienst daher gerne gegen Null gehen lassen würden, für absolut unangebracht und unredlich, denn Autor ist ein Beruf wie jeder andere.


... das unterschreibe ich mit einem kurzen ...

OT-Schlenker:
Leider begegnet einem diese "Geiz-ist-geil"-Mentalität immer öfter.
Auch im anderen Berufsleben.
Wenn sich das Schreiben nicht mehr lohnt ... wer schreibt dann noch?
Wie oft hört man, dass einige Menschen lieber Hartz-IV beziehen, als für die gleiche Kohle bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten?
(Bekomme ich verdammt oft von den Mitarbeitern der Kunden zu hören, bei denen ich eingesetzt werde.)
Aber der Autor soll sich die Nächte um die Ohren schlagen, damit er mit seinen Werken den Rest der (daran interessierten) Menschheit für Ruhm und Ehre beglückt?
:(
Die Buchpreisbindung hat also schon ihren Nutzen, wenn auch nicht für den Endverbraucher, sondern "nur" für die Produzenten (Autoren, Verleger ... ). Aber wenn die materiell (kosten)aufwändige Produktion eines Textes, egal ob erbaulich, fachlich oder unterhaltend, plötzlich nur noch einen immateriellen Wert haben soll, wer produziert dann noch?
Aus der linken Szene habe ich mal folgenden Sinnspruch aufgeschnappt:
Wenn der letzte Arbeitnehmer in den Vorruhestand geschickt wurde, und der letzte Festangestellte durch einen Leasingarbeiter mit Dumpinglohn ersetzt wurde, dann merken die Wirtschaftsbosse erst, dass niemand mehr ihre Produkte kaufen kann, und sie auf ihrem Scheiß sitzen bleiben.
Wenn man das auf die Schriftstellerei ummünzt, lautet der wohl so:
Wenn der letzte Autor seine letzte Tantiemenzahlung erhalten hat, und der letzte Roman für Geld verkauft wurde, merken die Leser erst, dass "freie Werke für lau" doch nicht das Wahre sind.
Warum sollen e-books also dann plötzlich zu Dumpingpreisen zu haben sein?
Damit sie das kostenintensivere Printbuch ablösen, und sich das Schreiben irgendwann für die Autoren und Verleger nicht mehr lohnt?

Wobei es müßig ist, darüber immer wieder zu reden, denn die paar Leute, die beide Formate wirklich brauchen, kann man an zwei Händen abzählen. Dirk hat es hier oder im Nachbarthread schon mal erwähnt: Für ihn sind - wie übrigens für ein paar Millonen andere Leser auch - Bücher Verbrauchsgegenstände. Die liest man in der Regel nur einmal, egal ob als Buch oder als Ebook.


Noch ein kleiner OT-Schlenker:
Hier mache ich allerdings die eine oder andere Ausnahme, da es immer wieder Bücher gibt, die ich gerne öfter lese.
Zudem ist da der "Mehrwert" eines gedruckten Buches dass ich nach dem Lesen verschenken, tauschen oder verkaufen kann. Ich liebe es bei ebay oder auf Flohmärkten nach Schätzen zu schnüffeln, oder selber was anzubieten.
Das geht bei einem e-book natürlich nicht.
In dem Sinne bin ich also ein Anachronismus, da ich die doch recht stark aufkommende "Ex-und-Hopp" Lebensweise nicht so recht mag. Ein Buch ist ein eher beständiger Wert, wenn es gedruckt ist und keine Blöd-Zeitung, die auch niemand sammelt und in einem Regal archiviert ;)
Und wenn es "nur" um die Rezension eines Buches geht, die vielleicht sogar von einem "Profi" geschrieben wird ... was juckt es ihn dann, was Buch / e-book kostet?
Er bezahlt es ja doch nicht, oder?

Und hier die scharfe Back-to-Topic-Kurve:
Wer ein Buch eben als einmaligen Gebrauchsgegenstand ansieht, der möchte schon, dass es für die Zeit der Nutzung einwandfrei funktioniert.
Also kann ich die ursprüngliche Frage, bzw. die "Anforderungen" von Ernst an eine e-book-Rezi nachvollziehen.
Und wie schon am Schluß des OT-Schlenkers erwähnt:
Was juckt den Profi-Rezensenten der Preis des zu besprechenden Werkes, wenn er es doch umsonst bekommt?
Ich lese und rezensiere aus Vergnügen, und um die Autoren der Bücher die mir Spaß bereitet haben, ein wenig zu unterstützen, indem ich ihre Werke vorstelle und hoffe, dass sie im Gespräch bleiben.
Ob ich das Buch hinterher behalte, verschenke, vertausche oder verhökere, ist mir umme.
Ein Rezensent ist nach meiner Meinung kein Produzent, sondern ein Konsument mit einem gewissen Hang zur Selbstdarstellung ;)
Geld verdienen sollte er auf andere Weise, damit er in seiner Meinung unabhängig bleibt, weil sonst jedes Wort von ihm in einer Rezension zu einer Farce wird.
Deswegen misstraue ich auch den "wahren Kritikern" vom Format eines M.R.R., und bilde mir lieber eine eigene Meinung.

LG

Dirk ;)

Bearbeitet von Dirk, 02 Juli 2011 - 09:11.


#87 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 09:30

Was juckt den Profi-Rezensenten der Preis des zu besprechenden Werkes, wenn er es doch umsonst bekommt?
Ich lese und rezensiere aus Vergnügen, und um die Autoren der Bücher die mir Spaß bereitet haben, ein wenig zu unterstützen, indem ich ihre Werke vorstelle und hoffe, dass sie im Gespräch bleiben.
Ob ich das Buch hinterher behalte, verschenke, vertausche oder verhökere, ist mir umme.
Ein Rezensent ist nach meiner Meinung kein Produzent, sondern ein Konsument mit einem gewissen Hang zur Selbstdarstellung ;)
Geld verdienen sollte er auf andere Weise, damit er in seiner Meinung unabhängig bleibt, weil sonst jedes Wort von ihm in einer Rezension zu einer Farce wird.
Deswegen misstraue ich auch den "wahren Kritikern" vom Format eines M.R.R., und bilde mir lieber eine eigene Meinung.


Ich war und bin zwar nur Teilzeitkritiker, aber diesen Gedankengang kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ob ich für eine Kritik bezahlt werde oder nicht, ob ich für das Buch oder den Film bezahlt werde oder nicht, ist zumindest für mich zweitrangig (obwohl ich kostenlose Rezensionsexemplare beziehe und gratis an Pressevorführungen gehe, gebe ich immer noch mehr Geld für Bücher und Kino aus als die Mehrheit meiner Mitmenschen). Weitaus wichtiger ist für mich die Frage der investierten Zeit. Will sagen: Meine Kritik zu Transformers 3 wäre kaum anders ausgefallen, wenn ich für den Kinoeintritt hätte bezahlen müssen. Dafür ist mir Geld ganz einfach nicht wichtig genug. Weitaus wichtiger ist die Tatsache, dass Michael Bay zweieinhalb Stunden meines Lebens mit Dummheit angefüllt hat. Und wenn ich etwas an mir und anderen Kritikern beobachten kann, dann dass diese Empfindlichkeit im Laufe der Zeit eher zunimmt. Man wird immer ungehaltener über schlechte Filme und Bücher, die einem die Zeit rauben, weil man einfach schon zu viel Zeit mit Unsinn verbracht hat. Ob man nun dafür nun zahlen muss oder nicht, ist wirklich zweitrangig.

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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#88 †  a3kHH

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 09:49

Weitaus wichtiger ist die Tatsache, dass Michael Bay zweieinhalb Stunden meines Lebens mit Dummheit angefüllt hat. Und wenn ich etwas an mir und anderen Kritikern beobachten kann, dann dass diese Empfindlichkeit im Laufe der Zeit eher zunimmt. Man wird immer ungehaltener über schlechte Filme und Bücher, die einem die Zeit rauben, weil man einfach schon zu viel Zeit mit Unsinn verbracht hat. Ob man nun dafür nun zahlen muss oder nicht, ist wirklich zweitrangig.

Das ist nicht unbedingt ein Zeichen der Reife, aber definitiv ein Zeichen des Alters. Wie ich aus eigener Erfahrung weiss. ;)

Edit : Komm' erstmal in mein Alter ... dann können wir als Stunt-Doubles für Waldorf und Statler auftreten.

Bearbeitet von a3kHH, 02 Juli 2011 - 09:51.


#89 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 02 Juli 2011 - 09:53

Genau so sehe ich es auch, Simifilm.

Also frag(t)e ich mich, was die Frage sollte, die Lapismont gestellt hat (Unterstreichung von mir):

Das zweite Problem: Ich rezensiere lieber echte Bücher. Im Normalfall wird der Rezensent dadurch entlohnt, dass er das Rezensionsexemplar behalten kann. Zwar weiß ich, dass auch eine Datei verkauft wird, aber für mich fühlt es sich einfach nicht mehr als "Lohn" an, wenn ich hinterher die Datei behalten darf. Was habe ich von der Rezension einer Datei?


Wenn ich der Meinung bin, ich müsste einen Film oder ein Buch rezensieren, dann kommt aus mir selber heraus. Einfach aus dem bereits erwähnten Bedürfniss, ein (meist) tolles Erlebnis mit anderen Menschen zu teilen, oder es ihnen auch nahezulegen.
Da geht es mir nicht um Kosten und "Entlohnung", und um das, was am Ende für mich bleibt.
Das ist es aber, was hier meiner Meinung nach hier immer wieder durchschimmert:

Was bringt mir eine Rezi?

Ich bin auch schon zwei oder dreimal angefragt worden, ob ich nicht ein Buch besprechen würde.
Gegen Reziexemplar.
Bisher haben mich die angefragten Bücher / Themen nicht angesprochen, sonst hätte ich vielleicht ja gesagt.
Aber es wäre, für mich persönlich zumindest, der schale Beigeschmack geblieben, dem "Spender" etwas schuldig zu sein.
Nenn mich meinetwegen einen Kindskopf, aber eine Rezi ist für mich das erwachsene Äquivalent zum typischen Schulhofgespräch meiner Kindheit:

"Hast du den neuen Silberband von Perry gelesen? Woah, Alter, der brennt wie Zäpfchen im Dickdarm!"
oder
"Hast du gestern die erste Folge dieser neuen Serie gesehen? Die Profis? Nicht übel, sprach der Dübel. Musst du unbedingt nächste Woche mal einschalten, Mann!"

Es ist also etwas, dass ich nicht in harte Fakten fassen kann.
Einfach nur ein persönliches Gefühl.
Deswegen mach ich auch um Besprechungen zu Filmen, Musik und Büchern in Fachzeitschriften immer einen weiten Bogen.
Entweder das Thema spricht mich an, dann kaufe ich mir das Buch, die CD, den Film, oder es ist von vorneherein nicht meine Welt.
Und wenn mir das jeweilige Erlebnis gefallen hat, bespreche ich es auch gerne.
Ohne dass am Ende "etwas für mich dabei herausspringt".

Doch, es springt was für mich dabei raus!
Wenn ich genug Leute vom Wert des jeweiligen Werkes überzeugen kann, lohnt sich die Folgeproduktion für den Schauspieler, Musiker, Autoren.
Ich kann also mit einer "freien Rezi" zumindest im Ansatz bewirken, dass ich auch in Zukunft weiter an den Stoff komme, aus dem ich meine Träume webe.

Das ist mein "Lohn" für eine Rezi. :(

LG

Dirk ;)

Bearbeitet von Dirk, 02 Juli 2011 - 09:54.


#90 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 10:35

Ich bin auch schon zwei oder dreimal angefragt worden, ob ich nicht ein Buch besprechen würde.
Gegen Reziexemplar.
Bisher haben mich die angefragten Bücher / Themen nicht angesprochen, sonst hätte ich vielleicht ja gesagt.


Aber professionelle Rezensenten funktionieren in der Regel nicht anders. Jede halbwegs normale Zeitung hat ja mehrere Rezensenten, an die es Bücher und Filme verteilt. Und im allgemeinen melden sich die Rezensenten, wenn sie über etwas bestimmtes schreiben wollen, resp. der verantwortliche Redakteur sucht nach dem passenden Journi. Natürlich kommt es auch immer mal wieder vor, dass jemand über etwas schreiben muss, das ihn nicht interessiert. Aber wenn möglich, sollte das vermieden werden, denn es führt bei allen Beteiligten zu unbefriedigenden Ergebnissen. Hier zeigt sich eben auch die Qualität eines Redakteurs: Dass er in der Lage ist, die verschiedenen Rezensionen an die passenden Autoren zu verteilen.

Aber es wäre, für mich persönlich zumindest, der schale Beigeschmack geblieben, dem "Spender" etwas schuldig zu sein.


Wieso denn?

Nenn mich meinetwegen einen Kindskopf, aber eine Rezi ist für mich das erwachsene Äquivalent zum typischen Schulhofgespräch meiner Kindheit:

"Hast du den neuen Silberband von Perry gelesen? Woah, Alter, der brennt wie Zäpfchen im Dickdarm!"
oder
"Hast du gestern die erste Folge dieser neuen Serie gesehen? Die Profis? Nicht übel, sprach der Dübel. Musst du unbedingt nächste Woche mal einschalten, Mann!"

Es ist also etwas, dass ich nicht in harte Fakten fassen kann.
Einfach nur ein persönliches Gefühl.


Ich sehe den Unterschied eigentlich nicht. Am Ende ist bei jedem Rezensenten der persönliche Eindruck entscheidend. Ich kann ja nur meine eigene Meinung wiedergeben und nicht die eines anderen. Ein guter Rezensent kann aber begründen, wie dieser Eindruck zustande gekommen ist und damit dem Leser Hinweise geben, ob das Besprochene für ihn interessant sein könnte. Bei einer wirklich guten Rezension ist das abschliessende Urteil gar nicht so entscheidend. Entscheidend ist, dass der Leser einen Eindruck erhält, der es ihm ermöglicht zu beurteilen, ob der Gegenstand der Besprechung für ihn interessant sein könnte und bei der man vielleicht sogar noch an interessanten Beobachtungen und Überlegungen teilhaben kann (des Weiteren ist fast noch wichtiger, dass die Rezension an sich Vergnügen beim Lesen bereitet). Gerade die längeren essayistischen Rezensionen sind ja im deutschsprachigen Raum leider nicht so verbreitet wie im angelsächsischen (besonders im Bereich Film).

Deswegen mach ich auch um Besprechungen zu Filmen, Musik und Büchern in Fachzeitschriften immer einen weiten Bogen.
Entweder das Thema spricht mich an, dann kaufe ich mir das Buch, die CD, den Film, oder es ist von vorneherein nicht meine Welt.


Eine gute Rezension kann eben auch zur Erweiterung der eigenen Welt führen (und wie willst Du wissen, ob etwas in Deine Welt passt, wenn Du nicht von irgendwo her eine Einschätzung kriegst?).

Bearbeitet von simifilm, 02 Juli 2011 - 10:42.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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