Nicht alle, glücklicherweise, aber der ganz bestimmt ...
Sicher, aber ihr habt noch einen, den entscheidenden, Auftraggeber vergessen, ohne den dieser Film überhaupt nicht möglich gewesen wäre ...
Seufz, immer dieses hehre Anspruchsdenken. Qualität. Pfff.
Ich habe diese abwertenden Kommentare natürlich erwartet und eine entsprechende Antwort vorbereitet:
Solche Filme erfüllen zunächst eine Funktion: erstens darf der therapeutische Nutzen nicht unterschätzt werden, der dem von Ego-Shootern vergleichbar ist. Anstatt sozio- oder psychopathologischen Neigungen durch kriegsmäßige Handlungen oder terroristische Aktivitäten im realen Leben auszutoben (siehe das traurige Beispiel in Frankreich), können psychisch labile Zeitgenossen ihre latenten Bedürfnisse hier in einem gesellschaftlich sanktionierten und normierten virtuellen Raum ausleben.
Außerdem muss man die Sache auch einmal aus der Perspektive des US-Militärs sehen. Reale Kriege sind inzwischen einfach zu teuer. An Menschleben aber auch in realen Dollars. So gesehen ist die Erfindungen virtueller Gegner, in diesem Fall sogar völlig wertneutraler und ideologisch unvorbelasteter außerirdischer Gegner, nur logisch. Die können beispielsweise ohne Gewissensbisse bedenkenlos abgemetzelt werden, zumal die ja wieder einmal nur die Vernichtung der Menschheit im Sinn haben. Und - das darf man auch nicht vergessen -, kann die US-Navy ihre waffentechnische Potenz zeigen, was ja im realen Leben, mangels geeigneter Gegner, jedenfalls in absehbarer Zeit bis China soweit ist, nicht möglich sein dürfte. Von den politischen und moralischen Bedenken einmal abgesehen.
Nebenbei bin ich immer faszinierter von den Möglichkeiten moderner CGI. Alles sieht so echt aus! Leider steht die Güte der Computeranimation solcher Filme offenbar in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zur Qualität der erzählten Geschichten.
Was mich allerdings nicht abhalten wird, den Film mit abgeschaltetem Frontallappen anzuschauen und mich dem Effektgewitter hinzugeben.
LG
Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem
Kyberiade