Sowas fällt nicht nur bei den Derivaten auf, die Hauptserie hat das auch reichlich, oft und schon sehr lange. Aber damit, dass nach dem Schreiben nicht kontrolliert wird und dadurch entsprechende "Peinlichkeiten" aufkommen, würde ich vielleicht noch leben können (Wo gehobelt wird, da fallen Späne).
Es wäre mir wesentlich wichtiger gewesen, dass man gerade in den letzten zehn Jahren besser und kreativer über den Plot nachgedacht hätte, das hätte möglicherweise den anstehenden Druck von "NEO"-Aufklebern für den alten Wein in neuen Schläuchen unnötig gemacht. Das ist und bleibt aber wohl ein irrealer Konjunktiv.
Das Lektorat bei "Perry Rhodan" war noch nie für akkurate Arbeit berühmt und schon vor 35 Jahren meckerten die Fans über Tipp- und Logikfehler. Aber so erratisch wie bei "Andromeda" sind mir die alten Romane nicht in Erinnerung. Schade, weil es da auch Sachen gab, die mir gefielen, die aber gegen die Wand gefahren wurden.
Vielleicht findet sich ja abseits vom Pabel-Moewig-Verlag schon die Keimzelle für eine neue, bessere SF-Serie, bei der Etikett und Inhalt übereinstimmen. Oder aber neue Autoren schaffen mit einer neuen Geschichte den Sprung in die Wirtschaftlichkeit, wer weiss das schon? Lassen wir uns überraschen...
Auch außerhalb von "Perry Rhodan" braucht die SF eine Runderneuerung (und ich bin von NEO so genervt, weil es so "gut" zu der akuten Misere der SF passt). Erster Punkt dieser Runderneuerung ist für mich: keine Zeilenschinderei und so aufgequollene wie unleserliche Bücher mehr ! Autoren und Verlagen fangen wieder bei 150 bis 250 Seiten als Umfang für einen normalen Roman an und setzen "Handlung, Handlung, Handlung" an die Stelle von "BlaBlaBla"!
Wenn es der Inhalt rechtfertigt, kann ein Roman auch 300 oder 500 Seiten haben, aber nur dann!
Dieser Punkt scheint mir so entscheidend, dass sich daraus alles weitere von selbst ergibt. Stoffe und neue Ideen für wirklich zeitgemäße SF gibt es meines Erachtens genug. Nur werden sie entweder von den Verlagen nicht veröffentlicht oder gehen im aufgequollenem Textbrei unter.
Nachtrag: ich lese auch deshalb seit einigen Jahren wieder "Perry Rhodan" (Silberbände, Einzelromane), weil sie da noch wussten, wie man eine Geschichte erzählt.
Bearbeitet von Beverly, 17 August 2011 - 10:16.