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PERRY RHODAN NEO


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1477 Antworten in diesem Thema

#751 Beverly

Beverly

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Geschrieben 17 August 2011 - 10:08

Sowas fällt nicht nur bei den Derivaten auf, die Hauptserie hat das auch reichlich, oft und schon sehr lange. Aber damit, dass nach dem Schreiben nicht kontrolliert wird und dadurch entsprechende "Peinlichkeiten" aufkommen, würde ich vielleicht noch leben können (Wo gehobelt wird, da fallen Späne).

Es wäre mir wesentlich wichtiger gewesen, dass man gerade in den letzten zehn Jahren besser und kreativer über den Plot nachgedacht hätte, das hätte möglicherweise den anstehenden Druck von "NEO"-Aufklebern für den alten Wein in neuen Schläuchen unnötig gemacht. Das ist und bleibt aber wohl ein irrealer Konjunktiv.


Das Lektorat bei "Perry Rhodan" war noch nie für akkurate Arbeit berühmt und schon vor 35 Jahren meckerten die Fans über Tipp- und Logikfehler. Aber so erratisch wie bei "Andromeda" sind mir die alten Romane nicht in Erinnerung. Schade, weil es da auch Sachen gab, die mir gefielen, die aber gegen die Wand gefahren wurden.

Vielleicht findet sich ja abseits vom Pabel-Moewig-Verlag schon die Keimzelle für eine neue, bessere SF-Serie, bei der Etikett und Inhalt übereinstimmen. Oder aber neue Autoren schaffen mit einer neuen Geschichte den Sprung in die Wirtschaftlichkeit, wer weiss das schon? Lassen wir uns überraschen...


Auch außerhalb von "Perry Rhodan" braucht die SF eine Runderneuerung (und ich bin von NEO so genervt, weil es so "gut" zu der akuten Misere der SF passt). Erster Punkt dieser Runderneuerung ist für mich: keine Zeilenschinderei und so aufgequollene wie unleserliche Bücher mehr :thumb: ! Autoren und Verlagen fangen wieder bei 150 bis 250 Seiten als Umfang für einen normalen Roman an und setzen "Handlung, Handlung, Handlung" an die Stelle von "BlaBlaBla"!
Wenn es der Inhalt rechtfertigt, kann ein Roman auch 300 oder 500 Seiten haben, aber nur dann!

Dieser Punkt scheint mir so entscheidend, dass sich daraus alles weitere von selbst ergibt. Stoffe und neue Ideen für wirklich zeitgemäße SF gibt es meines Erachtens genug. Nur werden sie entweder von den Verlagen nicht veröffentlicht oder gehen im aufgequollenem Textbrei unter.
Nachtrag: ich lese auch deshalb seit einigen Jahren wieder "Perry Rhodan" (Silberbände, Einzelromane), weil sie da noch wussten, wie man eine Geschichte erzählt.

Bearbeitet von Beverly, 17 August 2011 - 10:16.


#752 lapismont

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Geschrieben 17 August 2011 - 12:04

Auch außerhalb von "Perry Rhodan" braucht die SF eine Runderneuerung (und ich bin von NEO so genervt, weil es so "gut" zu der akuten Misere der SF passt). Erster Punkt dieser Runderneuerung ist für mich: keine Zeilenschinderei und so aufgequollene wie unleserliche Bücher mehr :thumb: ! Autoren und Verlagen fangen wieder bei 150 bis 250 Seiten als Umfang für einen normalen Roman an und setzen "Handlung, Handlung, Handlung" an die Stelle von "BlaBlaBla"!
Wenn es der Inhalt rechtfertigt, kann ein Roman auch 300 oder 500 Seiten haben, aber nur dann!


Erweitere Deinen Horizont, dann findest Du auch die Titel, die Deinen Forderungen entsprechen. Gerade meine beiden lzuetzt gelesenen Bücher, Diboos "Eobal" und "Die steinernen Götter" von Jeanette Winterson waren kurz, kurzweilig und alles andere als unleserlich.

Und das waren "nur" zwei Bücher in deutsch. Ich wage keine Vermutung, wie viele Neuerscheinungen weltweit Deinen Forderungen entsprechen...

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#753 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 17 August 2011 - 12:05

...

Auch außerhalb von "Perry Rhodan" braucht die SF eine Runderneuerung (und ich bin von NEO so genervt, weil es so "gut" zu der akuten Misere der SF passt). Erster Punkt dieser Runderneuerung ist für mich: keine Zeilenschinderei und so aufgequollene wie unleserliche Bücher mehr :thumb: ! Autoren und Verlagen fangen wieder bei 150 bis 250 Seiten als Umfang für einen normalen Roman an und setzen "Handlung, Handlung, Handlung" an die Stelle von "BlaBlaBla"!
Wenn es der Inhalt rechtfertigt, kann ein Roman auch 300 oder 500 Seiten haben, aber nur dann!

Dieser Punkt scheint mir so entscheidend, dass sich daraus alles weitere von selbst ergibt. Stoffe und neue Ideen für wirklich zeitgemäße SF gibt es meines Erachtens genug. Nur werden sie entweder von den Verlagen nicht veröffentlicht oder gehen im aufgequollenem Textbrei unter.
Nachtrag: ich lese auch deshalb seit einigen Jahren wieder "Perry Rhodan" (Silberbände, Einzelromane), weil sie da noch wussten, wie man eine Geschichte erzählt.


oder aber die Verlage liefern genau das, was die Mehrzahl der Leser/innen möchte. Für die vielleicht eben all die zeitgemäße SF wunderbar lesbar ist, die nicht das Gefühl haben, es mit einem aufgequollenen Textbrei zu tun zu haben ...

Geschmäcker sind nun mal verschieden. Und was für dich lesbare PR Silberbände und Einzelromane sind, ist für andere unlesbar ...

Und nu?

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#754 laire

laire

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Geschrieben 17 August 2011 - 12:09

Das Lektorat bei "Perry Rhodan" war noch nie für akkurate Arbeit berühmt und schon vor 35 Jahren meckerten die Fans über Tipp- und Logikfehler. Aber so erratisch wie bei "Andromeda" sind mir die alten Romane nicht in Erinnerung. Schade, weil es da auch Sachen gab, die mir gefielen, die aber gegen die Wand gefahren wurden.


Andromeda stand halt für den neuen Horror/Schlachterplatte Comic Stil, den man mit 20xx/21xx eingeführt hat.

Ich bin nach dem Posbi Krieg bei der Heyne Serie ausgestiegen da Ich mich nicht einmal durchringen konnte diesen Zyklus zu Ende zu lesen. Keine dieser Bücher hat mich wirklich überzeugt, teilweise sicherlich über dem literarischen Niveau der EA aber es wurden nie meine Erwartungen getroffen, weil kein PR Feeling erzeugt wurde. Für mich war Andromeda neben den Stilelementen dem Schauplatz Andromeda einfach unwürdig.

Meine grösste Enttäuschung war Lemuria. Wenn Ich an Lemuria denke, dann hätte Ich etwas erwartet was mich an die guten alten Zeiten ab 250 und 3xx erinnert. Aber da war nichts was mich in diese Zeit zurückversetze. Die 2-Konditionierten empfand Ich dann nur als unnatürlicher Namedrop in der Handlung. Ich hatte niemals das Gefühl hier mit Lemurern zu tun zu haben.

Genau dieses unmotivierte, nicht der Serien Geschichte würdige, Sonnen Transmitter Revival in 24xx war für mich der letze Impuls nicht mehr weiterzulesen. Abgesehen von sporadischen Versuchen mit 250x und 2600.

Gut, Ich habe keine Ahnung vom Literaturbetrieb. Aber ein PR Premiumkonzept würde Ich komplett anders angehen. Angebot für 1-n Bände im flexiblen Zeitrahmen für externe 1a SF Autoren, die Freiheit haben innerhalb des Serienkontextes und Zeitgeschichte was Eigenes zu entwickeln. Keine Fliessbandproduktion wie in den bekannten Produkten, keine Exposevorgaben der Redaktion, ein Autor pro Projekt. Vorraussetzung, man kennt die Serie und hält sich an die Charaktere, Atmosphäre und Zeitgeschichte. Das sollte genug Raum geben, um sich zu entfalten.

Der Autor entscheidet für sich, ob er eine Vermarktung über seinen Namen wünscht, da eventuell nicht jeder öffentlich mit der Serie in Zusammenhang gebracht werden möchte.

Dafür bietet der Verlag wegen der Fanbasis einen relativ gesicherten Absatz an und man muss nicht ein komplett eigenes Universum entwickeln, das ja auch Zeit kostet. Die eventuell höheren Tantiemen bei besseren Autoren sollten über die Qualität/Preis/Autornamen wieder reinkommen oder als Marketing für die Serie gesehen werden. Sicherlich preiswerter als TV Werbung für Neo.

Die Heyne Serien wurden aus meiner Sicht als SF Fastfood produziert. Ich stelle mir die Star Wars/Star Trek/Warhammer Produkte so vor. Aber das kann an meinen Vorurteilen und Desinteresse für diese Produkte liegen.

Ich erwarte jedenfalls mehr für das Geld von PR Heyne Büchern. Bei den alten Taschenbüchern war jedenfalls mehr PR Feeling als in den von mir gelesenen Heyne Serien, selbst wenn diese technisch nicht wirklich über den Heften anzusiedeln sind.

Bearbeitet von laire, 17 August 2011 - 13:22.


#755 Ming der Grausame

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Geschrieben 17 August 2011 - 12:41

Es wäre mir wesentlich wichtiger gewesen, dass man gerade in den letzten zehn Jahren besser und kreativer über den Plot nachgedacht hätte

Bei mir verfestigt sich immer mehr die düstere Einsicht, dass die Expokratie tatsächlich nicht fähig ist, eine erzählerische Spannung, die auf einer intelligenten Konfiguration beruht, überhaupt noch zu entwerfen. Der Plot rund um die Sonnenhäusler, die Sonne auszulöschen, stammt allen Anschein nach von ein Forista des Verlagsforums. Offensichtlich ist die Expokratie inzwischen nicht in der Lage irgendetwas aus dem Beauty of Appeal der Serie zu machen. Warum sie überhaupt noch für Perry Rhodan schreiben, ist mir daher schleierhaft.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#756 Oliver

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Geschrieben 17 August 2011 - 12:57

Hier fehlen einfach echte Visionen. Die Damen und Herren Autoren und Redakteure sollten sich mal kreativ und visionär zeigen, dann hätten sie zumindest eine Chance auf Besserung.

Da es eine Menge Fans gibt, die bei visionärer Kreativität der Macher laut aufschreien würden, wäre das dann nicht kommerzieller Selbstmord? Ich fürchte, dass man bei den Machern so denkt, und ich kann ihnen das nicht mal verübeln. Wenn schon bei (einem momentanen Nebenprodukt wie) Neo viele sich lautstark beschweren, dass das nicht das ist, was wir schon immer so seit fünfzig Jahren gemacht haben, wie soll das dann erst aussehen, wenn man sich mit Experimenten an die EA herantraut?!

Grundsätzlich stimme ich Dir durchaus zu, wegen des vielen ewig gleichen bin ich auch im Moment kein EA-Leser, fürchte aber, dass das keine realistische Forderung ist, bzw. keine Forderung, die für die Macher wirtschaftlich* darstellbar ist.



* Nochmal, weil viele Fans das nicht verstehen wollen: Die Macher leben davon, die dürfen und müssen so denken.

Bearbeitet von Oliver, 17 August 2011 - 12:59.

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#757 Ming der Grausame

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Geschrieben 17 August 2011 - 12:57

Angebot für 1-n Bände im flexiblen Zeitrahmen für externe 1a SF Autoren, die Freiheit haben innerhalb des Serienkontextes und Zeitgeschichte was Eigenes zu entwickeln.

Der Serienkontext scheint aber tatsächlich das Hauptproblem bei den Autoren zu sein. Externe Autoren scheinen nicht willens zu sein, sich in die Strukturen bzw. Relationen der Serie einarbeiten zu wollen - wahrscheinlich ist es nicht lukrativ genug. Selbst die Stammautoren scheinen PReA nicht wirklich zu lesen.
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#758 laire

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Geschrieben 17 August 2011 - 13:49

Der Serienkontext scheint aber tatsächlich das Hauptproblem bei den Autoren zu sein. Externe Autoren scheinen nicht willens zu sein, sich in die Strukturen bzw. Relationen der Serie einarbeiten zu wollen - wahrscheinlich ist es nicht lukrativ genug. Selbst die Stammautoren scheinen PReA nicht wirklich zu lesen.


Die Anzahl deutscher SF Autoren, die nicht grosse Teile der Serie kennen, sollte recht begrenzt sein und so ein Angebot mit sicherem Markt und relativ freier Wahl halte Ich aus meiner zugegeben naiven Sicht doch nicht unattraktiv. Was sicherlich unattraktiv ist sich mit irgendeinem fremden Plot und einengenden Zeitvorgaben auseinanderzusetzen.

Das Projekt muss ja nicht nach 2000 sein. Zwischen 399-400 oder 699/700, 1000/1001, 1299/1300, 1399/1400, 1499/1500 und 1799/1800 gibt es doch genug Spielraum. Von Estartu wurden auch nur wenige der Galaxien und Wundern beschrieben. Gäbe genug Potential dort mit Alaska, Bully oder oder Vironauten eine spannende exotische Geschichte zu erzählen ohne am grossen Rad zu drehen.

Das so etwas auch im Heftrahmen funktionieren kann zeigte Eschbach's Gesang der Stille.

#759 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 17 August 2011 - 13:57

Da es eine Menge Fans gibt, die bei visionärer Kreativität der Macher laut aufschreien würden, wäre das dann nicht kommerzieller Selbstmord? Ich fürchte, dass man bei den Machern so denkt, und ich kann ihnen das nicht mal verübeln. Wenn schon bei (einem momentanen Nebenprodukt wie) Neo viele sich lautstark beschweren, dass das nicht das ist, was wir schon immer so seit fünfzig Jahren gemacht haben, wie soll das dann erst aussehen, wenn man sich mit Experimenten an die EA herantraut?!

Grundsätzlich stimme ich Dir durchaus zu, wegen des vielen ewig gleichen bin ich auch im Moment kein EA-Leser, fürchte aber, dass das keine realistische Forderung ist, bzw. keine Forderung, die für die Macher wirtschaftlich* darstellbar ist.



* Nochmal, weil viele Fans das nicht verstehen wollen: Die Macher leben davon, die dürfen und müssen so denken.



Da hast Du Klaus aber meines erachtens ziemlich mißverstanden.
Es geht mit Sicherheit um die schrittweise weiterentwicklung der Serienhandlung über den Zyklus hinaus.
Einen roten Faden der Zyklenübergreifend eine Geschichte der Perry Rhodan Welt erzählt. Seit ca 1998/99 haben
wir zunehmend gleichen Zyklenaufbau mit mehr oder weniger starkem Reset zu Zyklenende. Mit ganz viel auflösung im
Haurückverfahren.

In früheren Zeiten gab es zumindest eine Entwicklung. Terra zb und die Terrander veränderten sich immer mal wieder.
Es kamen hier und da Aliens hinzu, die der Serie auf Dauer erhalten blieben. Es gab völlig neu Handlungsstränge, während
seit langem in der heutigen Erstauflage alles und jedes aufgrund höherer Mächte geschieht und die Menschheit in Persona
von Rhodan nurmehr als Laufbursche, Schnitzeljäger, Erfüllungsbeauftragter von einer Station zur nächsten beordert wird um
ihm dann den nächsten Happen des "großen Rätsels" zu präsentieren.

Was Du darunter verstanden hast, würde sicherlich teilweise einen Aufschrei auslösen. Einen Radikalen Wandel wie ihn
zb ein Autor wie Vandemaan andeutet, wäre er verantwortlich würden die meisten und ich auch nicht wollen.

Ich sehe das so: Perry Rhodan bedient als Serie schon ein gewisses Bedürfnis und es kann nicht leisten was bspw einzelne
Romane aka Accelerando oder Quantum thief ( nur um mal 2 der ungewöhnlicheren rauszunehmen) können.

Eine Serie verliert doch Ihre daseinsberechtigung wenn die innere konsistenz, in inneren Bindungskräfte zu gering werden.
Qualitätiv ist Sie keine alternative zu Einzelwerken also muss Sie scheitern wenn Sie als solche daherzukommen versucht.

Der Soap-Faktor, der Weltenbau ist Ihr einziger Vorteil. Geht dieser verloren ist Sie am Ende.
Ein Weltenbau verliert meiner Meinung nach an faszination wenn ich in immer gleicher Weise Handlungsabschnitte
aufbaue und am Ende auf null zurückschraube. Jeder Handlungsabschnitt sollte idealerweise bedeutsame Konsequenzen,
spürbare auswirkungen auf die Zukunft der Serie haben. Das ist die Kunst.

Groß rumfabulieren und in Heft xx99 alles in die Tonne kloppen das kann ja wohl jeder.

Bearbeitet von Amtranik, 17 August 2011 - 13:59.


#760 Oliver

Oliver

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Geschrieben 17 August 2011 - 15:21

Da hast Du Klaus aber meines erachtens ziemlich mißverstanden. (...)Seit ca 1998/99 haben wir zunehmend gleichen Zyklenaufbau mit mehr oder weniger starkem Reset zu Zyklenende. Mit ganz viel auflösung im Haurückverfahren.

Ok, wenn es darum geht, da bin ich völlig bei Euch (das muss dann aber jetzt fast in einen anderen Thread). Ich hasse auch nichts mehr, als z.B. Einführungsdoppelbände für ein Volk, dass dann nach 10 Heften wieder aus der Handlung verschwindet. Und es stimmt schon, den Autoren fehlt etwas der Mut, mal kräftig den Serienkosmos organisch in die eine oder andere Richtung zu verändern. Vermutlich aus dem Grund, dass man Angst hat, sich erzählerisch in Sackgassen zu manövrieren. Diesen Reset finde ich auch ehr unglücklich und nicht nur, aber auch, weil er einfach bequem ist.
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#761 Beverly

Beverly

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Geschrieben 17 August 2011 - 17:00

oder aber die Verlage liefern genau das, was die Mehrzahl der Leser/innen möchte.


Kein Unternehmen produziert für eine "Mehrzahl" von irgendeiner Menschengruppe, sondern für eine Zielgruppe. Oder auch nicht, wenn sich das nicht zu lohnen scheint oder das Unternehmen aus irgendwelchen Gründen die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen ignoriert. Die so ignorierte Zielgruppe kann den am Markt nur eines tun: die ihrerseits zu ignorieren, die ihnen Geld aus der Tasche ziehen und sie auch noch verhöhnen, ohne auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Bearbeitet von Beverly, 17 August 2011 - 19:28.


#762 Beverly

Beverly

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Geschrieben 17 August 2011 - 17:04

Andromeda stand halt für den neuen Horror/Schlachterplatte Comic Stil, den man mit 20xx/21xx eingeführt hat.


Splatter und menschenverachtende Gewaltdarstellungen haben mich nach viel versprechenden Anfängen den Roman "Der eiserne Skorpion" von Neal Asher (spielt um Universum der von KI's regierten Polis) in den Müll schmeißen lassen.

Meine grösste Enttäuschung war Lemuria. Wenn Ich an Lemuria denke, dann hätte Ich etwas erwartet was mich an die guten alten Zeiten ab 250 und 3xx erinnert. Aber da war nichts was mich in diese Zeit zurückversetze. Die 2-Konditionierten empfand Ich dann nur als unnatürlicher Namedrop in der Handlung. Ich hatte niemals das Gefühl hier mit Lemurern zu tun zu haben.


In den 200ern und 300ern sowie in späteren Heftromanen wird die Geschichte Lemurias nur bruchstückhaft erzählt - gerade so weit, wie sie für die jeweilige Handlung notwendig ist. Mich hätte ein Zyklus interessiert, der (wie die Abenteuer des jungen Atlans im Arkonidenreich) ganz in der Zeit der Lemurer spielt. Das ist bei Lemuria leider nicht so und die Idee mit den Generationenschiffen ist IMHO nichts Halbes und nicht Ganzes und funzt als Schutz vor der Ausrottung durch die Bestien schon gar nicht - denn der entgehen die Lemurer sowohl durch Flucht nach Andromeda als auch durch Verstecke in der Milchstraße.

Bearbeitet von Beverly, 17 August 2011 - 17:44.


#763 Beverly

Beverly

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Geschrieben 17 August 2011 - 17:14

@Jakob, du hast hier argumentiert, Perry Rhodan sei vergleichbar mit einer Sage oder einem Epos, das in sich wandelnder Form in jeder Generation neu erzählt werden kann. Also jetzt auch als "NEO" beginnend im Jahr 2036, weil sich die Version, wo alles im Jahr 1971 beginnt, überlebt hat. Aber das "Epos" ist nicht "Perry Rhodan", sondern wie sich die Menschheit eint, in den Weltraum aufbricht und dort auf andere Zivilisationen trifft. "Perry Rhodan" ist eine Erzählweise dieses Epos, die sich als verblüffend mächtig erwiesen hat. Heute sind andere Erzählweisen dieses Epos notwendig und meines Erachtens wird es so lange erzählt werden, bis die Menschheit entweder untergegangen ist oder es verwirklicht hat.

#764 Puh

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Geschrieben 17 August 2011 - 18:46

In den 200ern und 300ern sowie in späteren Heftromanen wird die Geschichte Lemurias nur bruchstückhaft erzählt - gerade so weit, wie sie für die jeweilige Handlung notwendig ist.

Genau das war aber doch eben literarisch so wertvoll. Es gibt doch literarisch gesehen kaum etwas schlimmeres als Erzählungen, in denen alles aber auch wirklich alles zu Tode erklärt wird, weil genau das dem Leser jede Möglichkeit der eigenen gedanklichen Gestaltung nimmt. Deshalb haben die exaltiert erzählten Abenteuer des jungen Atlan mich nie interessiert, die Schriften haben letztendlich einfach nur den Mythos ruiniert. Um einmal zwei schiefe Vergleiche zu ziehen: die Figur Aragon funktioniert doch nur, weil wir nicht so viel über sie wissen; Harry Potter funktioniert wiederum, weil wir auch hier nur sukzessive die Vorgeschichte erfahren (und auch das nie wirklich vollständig).

#765 Tiff

Tiff

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Geschrieben 17 August 2011 - 19:00

Andromeda stand halt für den neuen Horror/Schlachterplatte Comic Stil, den man mit 20xx/21xx eingeführt hat.


Das Mutagen, das die Serie in diese Comic Stil Horror/Schlachterplatte verwandelt, heißt vermutlich KNF, dessen Literaturgeschmack man in Einzelheiten auf der Verlagsseite ausgebreitet findet.

Deshalb haben die exaltiert erzählten Abenteuer des jungen Atlan mich nie interessiert, die Schriften haben letztendlich einfach nur den Mythos ruiniert.

Atlan ist nicht ES.

#766 Klaus Ahrens

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Geschrieben 17 August 2011 - 19:05

Da hast Du Klaus aber meines erachtens ziemlich mißverstanden.
Es geht mit Sicherheit um die schrittweise weiterentwicklung der Serienhandlung über den Zyklus hinaus.
Einen roten Faden der Zyklenübergreifend eine Geschichte der Perry Rhodan Welt erzählt. Seit ca 1998/99 haben
wir zunehmend gleichen Zyklenaufbau mit mehr oder weniger starkem Reset zu Zyklenende. Mit ganz viel auflösung im
Haurückverfahren.

In früheren Zeiten gab es zumindest eine Entwicklung. Terra zb und die Terrander veränderten sich immer mal wieder.
Es kamen hier und da Aliens hinzu, die der Serie auf Dauer erhalten blieben. Es gab völlig neu Handlungsstränge, während
seit langem in der heutigen Erstauflage alles und jedes aufgrund höherer Mächte geschieht und die Menschheit in Persona
von Rhodan nurmehr als Laufbursche, Schnitzeljäger, Erfüllungsbeauftragter von einer Station zur nächsten beordert wird um
ihm dann den nächsten Happen des "großen Rätsels" zu präsentieren.

Was Du darunter verstanden hast, würde sicherlich teilweise einen Aufschrei auslösen. Einen Radikalen Wandel wie ihn
zb ein Autor wie Vandemaan andeutet, wäre er verantwortlich würden die meisten und ich auch nicht wollen.

Ich sehe das so: Perry Rhodan bedient als Serie schon ein gewisses Bedürfnis und es kann nicht leisten was bspw einzelne
Romane aka Accelerando oder Quantum thief ( nur um mal 2 der ungewöhnlicheren rauszunehmen) können.

Eine Serie verliert doch Ihre daseinsberechtigung wenn die innere konsistenz, in inneren Bindungskräfte zu gering werden.
Qualitätiv ist Sie keine alternative zu Einzelwerken also muss Sie scheitern wenn Sie als solche daherzukommen versucht.

Der Soap-Faktor, der Weltenbau ist Ihr einziger Vorteil. Geht dieser verloren ist Sie am Ende.
Ein Weltenbau verliert meiner Meinung nach an faszination wenn ich in immer gleicher Weise Handlungsabschnitte
aufbaue und am Ende auf null zurückschraube. Jeder Handlungsabschnitt sollte idealerweise bedeutsame Konsequenzen,
spürbare auswirkungen auf die Zukunft der Serie haben. Das ist die Kunst.

Groß rumfabulieren und in Heft xx99 alles in die Tonne kloppen das kann ja wohl jeder.


Das trifft mein Hauptproblem mit PR ziemlich genau.

Aber das angekündigte PR NEO belegt ja eigentlich, dass die PR-Mannschaft, warum auch immer, sich dazu nicht imstande sieht und lieber eine schon in einem Zeitraum von 50 Jahren erzählte Geschichte noch einmal erzählt.

Vielleicht waren es auch nur 30 Jahre, denn diese Zyklen Typ "Fast unüberwindliche Bedrohung/100 Hefte/Klärung und Reset", die ja schon seit mehr als 10 Jahren so laufen, erzählen nicht mehr die Geschichte weiter, die nach dem Untertitel von PR zum Erben des Universums durch den Protagonisten führen sollte, sondern nur noch einander immer ähnlichere Geschichten, die im Perryversum ablaufen, ohne dass der große Plot noch nennenswert weiter kommt.

Ich hätte mir gewünscht, dass die von Dir treffend geschilderten Mankos als solche erkannt worden wären und neue Zyklen wieder die fortlaufende Geschichte erzählen.

Wenn die Autoren und Redakteure das nicht leisten zu können glauben, wäre ich für eine neue Space-Serie aus dem gleichen Hause sicher auch sehr offen gewesen.

Aber dasselbe nochmal, nur etwas anders - das tue ich mir sicher nicht an.

#767 T. Lagemann

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Geschrieben 18 August 2011 - 10:29

Kein Unternehmen produziert für eine "Mehrzahl" von irgendeiner Menschengruppe, sondern für eine Zielgruppe. Oder auch nicht, wenn sich das nicht zu lohnen scheint oder das Unternehmen aus irgendwelchen Gründen die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen ignoriert. Die so ignorierte Zielgruppe kann den am Markt nur eines tun: die ihrerseits zu ignorieren, die ihnen Geld aus der Tasche ziehen und sie auch noch verhöhnen, ohne auf ihre Bedürfnisse einzugehen.


mit Mehrzahl der Leser/innen meinte ich genau das, die Zielgruppe. Und damit sich das für Verlage lohnt, ist die Zahl der zu erreichenden Leser idealerweise groß. Und vielleicht ist die Zahl ja mit - nach deinem dafürhalten - BlablaBla-SF größer als die, die aus Leser/innen wie dir besteht. Womit ja einer der "irgendwelchen" Gründe benannt wäre - man muss ja schließlich kostendeckend arbeiten.

Tja, und es lassen sich eben nicht alle Bedürfnisse kostendeckend abdecken. Da ist es doch prima, dass Autor/innen nun selbst via eBook und BoD aktiv werden können. da wird selbst die kleinste Nische abgedeckt.

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"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
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#768 Skuld

Skuld

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Geschrieben 18 August 2011 - 14:28

Kein Unternehmen produziert für eine "Mehrzahl" von irgendeiner Menschengruppe, sondern für eine Zielgruppe. Oder auch nicht, wenn sich das nicht zu lohnen scheint oder das Unternehmen aus irgendwelchen Gründen die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen ignoriert. Die so ignorierte Zielgruppe kann den am Markt nur eines tun: die ihrerseits zu ignorieren, die ihnen Geld aus der Tasche ziehen und sie auch noch verhöhnen, ohne auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Fühlst du dich als "zielgruppe" von VPM ignoriert?
Wenn ja, warum?

#769 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 18 August 2011 - 17:18

Fühlst du dich als "zielgruppe" von VPM ignoriert?
Wenn ja, warum?


Die Zielgruppendiskussion führt m.E. etwas ins Leere. Sie unterstellt, in den Medienfirmen sässen hochprofessionell arbeitende empirische Sozialwissenschaftler, die ständig jedes Detail in der Gesellschaft registrieren, analysieren und entsprechend reagieren. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein, als diese Vorstellung.

Tatsächlich erlebt man quer durch alle Medien das Phänomen, dass plötzlich EIN Produkt - egal, ob Buch, Film, Musiker(in) - völlig ungeplant und überraschend für alle Beteiligten durchschlagenden Erfolg bei den Konsumenten hat. In der Folge versuchen alle Produzenten, auf Teufel komm raus diesen - vielleicht auch nur vermeintlichen - Erfolg zu kopieren; auf einen vermuteten Trend aufzuspringen. Häufig geschieht dies übrigens in einer Weise, die die vermutete "Welle" in kürzester Zeit totreitet. Beispiele: Harry Potter, Dan Brown, "Mystery", Tempelritter, 2012.. you name it.

Bei VPM scheint es mir etwas anders zu sein. VPM agiert seit vielen Jahren ideologiegetrieben - wobei die Ideologie wohl noch von Robert Feldhoff stammt und in seinem berüchtigten Interview (Amtranik hat den Link mit Sicherheit parat) zum Ausdruck kommt.
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
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#770 Beverly

Beverly

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Geschrieben 18 August 2011 - 18:16

Fühlst du dich als "zielgruppe" von VPM ignoriert?
Wenn ja, warum?


Es ist nicht nur VPM (die hatten ihre Chance bei mir mit den Heyne-Zyklen) ... für die Macher der SF von heute scheint es keine Leser mehr zu geben, die als Menschen, ja Individuen wahrgenommen werden, sondern nur noch eine Masse, die abgefüttert wird, zahlen und die Schnauze halten soll. Der Einzelne ist eine austauschbare Zahl und eine unheilige Allianz aus Betriebswirten und Germanisten hat dafür gesorgt, dass mir von seltenen Ausnahmen abgesehen neue SF seit fünf Jahren keinen Spaß mehr macht.

Die Zielgruppendiskussion führt m.E. etwas ins Leere. Sie unterstellt, in den Medienfirmen sässen hochprofessionell arbeitende empirische Sozialwissenschaftler, die ständig jedes Detail in der Gesellschaft registrieren, analysieren und entsprechend reagieren. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein, als diese Vorstellung.

Tatsächlich erlebt man quer durch alle Medien das Phänomen, dass plötzlich EIN Produkt - egal, ob Buch, Film, Musiker(in) - völlig ungeplant und überraschend für alle Beteiligten durchschlagenden Erfolg bei den Konsumenten hat. In der Folge versuchen alle Produzenten, auf Teufel komm raus diesen - vielleicht auch nur vermeintlichen - Erfolg zu kopieren; auf einen vermuteten Trend aufzuspringen. Häufig geschieht dies übrigens in einer Weise, die die vermutete "Welle" in kürzester Zeit totreitet. Beispiele: Harry Potter, Dan Brown, "Mystery", Tempelritter, 2012.. you name it.

Bei VPM scheint es mir etwas anders zu sein. VPM agiert seit vielen Jahren ideologiegetrieben - wobei die Ideologie wohl noch von Robert Feldhoff stammt und in seinem berüchtigten Interview (Amtranik hat den Link mit Sicherheit parat) zum Ausdruck kommt.


Es wird immer auf den "Markt", die "Mehrzahl der Leser" und dergleichen verwiesen, wenn es darum geht, Rechtfertigungen für das eigene Unvermögen oder auch Opportunismus zu finden. Dabei glaube ich, dass Diskurse in den Intellktuellenzirkeln und -klüngeln viel wichtiger für das sind, was in die Bücherregale kommt als der Wille der Leser. Irgendwer wird es schon kaufen, egal was es ist.

Bearbeitet von Beverly, 18 August 2011 - 18:25.


#771 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 18 August 2011 - 18:21

Es ist nicht nur VPM (die hatten ihre Chance bei mir mit den Heyne-Zyklen) ... für die Macher der SF von heute scheint es keine Leser mehr zu geben, die als Menschen, ja Individuen wahrgenommen werden, sondern nur noch eine Masse, die abgefüttert wird, zahlen und die Schnauze halten soll. Der Einzelne ist eine austauschbare Zahl und eine unheilige Allianz aus Betriebswirten und Germanisten hat dafür gesorgt, dass mir von seltenen Ausnahmen abgesehen neue SF seit fünf Jahren keinen Spaß mehr macht.


Perfekt...
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
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#772 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 19 August 2011 - 08:19

Hallo Ten,

eben. In einer Eiführungsphase werden weder [...]

Ich hoffe, ich konnte oben hinlänglich verdeutlichen, dass das Prinzip überall gleich ist. Leider bin ich bei sowas nicht sonderlich gut. :)


Salut Skuld,

vielen Dank und keine Sorge wegen des Gut- oder Schlechtseins, deine Ausführungen sind gut verdeutlicht.

Aber ich glaube, wir reden ein bisl aneinander vorbei. Der Ablauf der Prozesse an sich und dass diese überall gleich sind, ist für mich erst mal unstrittig. Nicht *wie* diese Prozesse ablaufen bringt mich zum Grübeln, sondern *dass* diese Prozesse bei jedem Produkt gleich sind, ganz egal, welche Produkteigenschaften dieses Produkt nun hat. Und das mögen Eigenschaften sein, die erst mittel- oder langfristig ihre tatsächliche Marktwirkung entfalten, weswegen ich eine kurzfristige Marktanalyse für unglücklich halte. Ich glaube, dass eine Heftserie wie PR(neo) eine solche Eigenschaft besitzt.

Was die "Maschinen" anbelangt, so sind wir beiden wohl wirklich auf verschiedenen Dampfern *zwinker* Ich meinte mit "Maschinen" nun tatsächlich die herstellende Fraktion, sprich die Autoren, die nicht neu "angeschafft" werden, sondern vom bekannten Produkt PR stammen und zusätzlich für Neo arbeiten ("Schlagzahl erhöhen", "Reduzierung von ...."). Daher auch meine Entschuldigung an die "Maschinen-Autoren" in dem Zusammenhang. Es ging mir nicht um die Druckmaschinen an sich.

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#773 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 19 August 2011 - 08:27

Es ist nicht nur VPM (die hatten ihre Chance bei mir mit den Heyne-Zyklen) ... für die Macher der SF von heute scheint es keine Leser mehr zu geben, die als Menschen, ja Individuen wahrgenommen werden, sondern nur noch eine Masse, die abgefüttert wird, zahlen und die Schnauze halten soll. Der Einzelne ist eine austauschbare Zahl und eine unheilige Allianz aus Betriebswirten und Germanisten hat dafür gesorgt, dass mir von seltenen Ausnahmen abgesehen neue SF seit fünf Jahren keinen Spaß mehr macht.

Es wird immer auf den "Markt", die "Mehrzahl der Leser" und dergleichen verwiesen, wenn es darum geht, Rechtfertigungen für das eigene Unvermögen oder auch Opportunismus zu finden. Dabei glaube ich, dass Diskurse in den Intellktuellenzirkeln und -klüngeln viel wichtiger für das sind, was in die Bücherregale kommt als der Wille der Leser. Irgendwer wird es schon kaufen, egal was es ist.


Salut Beverly,

mh, dieses Posting finde ich aber sehr schwach. Letztendlich - bitte entschuldige - schreibst du recht inhaltsleer über "unheilige Allianzen" und eine nicht näher definierte Schuld von "Betriebswirten und Germanisten", ohne jedoch zu verdeutlichen, was die denn getan haben.

So wird dein Posting zu einer - ich entschuldige mich ein weiteres Mal - gedankenlosen Äußerung, welche schnell zum ebenso gedankenlosen Abnicken verführt.

Und wenn ich mir dein Posting etwas früher anschaue:

Aber das "Epos" ist nicht "Perry Rhodan", sondern wie sich die Menschheit eint, in den Weltraum aufbricht und dort auf andere Zivilisationen trifft. "Perry Rhodan" ist eine Erzählweise dieses Epos, die sich als verblüffend mächtig erwiesen hat.
Heute sind andere Erzählweisen dieses Epos notwendig und meines Erachtens wird es so lange erzählt werden, bis die Menschheit entweder untergegangen ist oder es verwirklicht hat.


betreibst du hier genau das, was du obig als "unheilig" bezeichnest: das sind letztendlich germanistische bzw. literaturwissenschaftliche Gedankengänge von dir.

lg
Ten.
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#774 Diboo

Diboo

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Geschrieben 19 August 2011 - 08:49

Es ist nicht nur VPM (die hatten ihre Chance bei mir mit den Heyne-Zyklen) ... für die Macher der SF von heute scheint es keine Leser mehr zu geben, die als Menschen, ja Individuen wahrgenommen werden, sondern nur noch eine Masse


Weil Du nur mit der Geld verdienst, Honorare und Gehälter zahlen kannst. Und darum geht es hier schließlich.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#775 Beverly

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Geschrieben 19 August 2011 - 09:09

Weil Du nur mit der Geld verdienst, Honorare und Gehälter zahlen kannst. Und darum geht es hier schließlich.


dieser Post ist unfreiwillig entlarvend

#776 Diboo

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Geschrieben 19 August 2011 - 09:15

dieser Post ist unfreiwillig entlarvend


Nein, er ist absolut freiwillig "entlarvend", weil Dein ganzes Gejammer am eigentlich relevanten Punkt vorbei geht.
Perry Rhodan ist ein Produkt, bei dem es um Wirtschaftlichkeit geht. Alles andere ist eine Funktion dieses Bestrebens. Wofür gibt es also mehr Kundschaft, die Geld auf den Tisch legt, und wofür weniger?

Darüber kann man natürlich unterschiedlicher Ansicht sein. Aber am Ende zählt "Masse", ob Du das nun magst oder nicht.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#777 Beverly

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Geschrieben 19 August 2011 - 09:17

Und wenn ich mir dein Posting etwas früher anschaue:

ZITAT
Aber das "Epos" ist nicht "Perry Rhodan", sondern wie sich die Menschheit eint, in den Weltraum aufbricht und dort auf andere Zivilisationen trifft. "Perry Rhodan" ist eine Erzählweise dieses Epos, die sich als verblüffend mächtig erwiesen hat.
Heute sind andere Erzählweisen dieses Epos notwendig und meines Erachtens wird es so lange erzählt werden, bis die Menschheit entweder untergegangen ist oder es verwirklicht hat.


betreibst du hier genau das, was du obig als "unheilig" bezeichnest: das sind letztendlich germanistische bzw. literaturwissenschaftliche Gedankengänge von dir.

lg
Ten.


Dass man über Inhalte reflektiert, gehört IMHO bei so gut wiede Art von Literatur dazu. Was ich als "unheilig" bezeichnete ist, dass es NUR NOCH um formale Dinge geht und da treffen sich die "Germanisten" mit den "Betriebswirten", denen es nur um "Geld verdienen" geht.

Die "Kunst" besteht nicht mehr daran, mit einem guten Produkt Geld zu verdienen, sondern mit einem schlechten Produkt, weil es offenbar einfacher ist, etwas Schlechtes als etwas Guten zu produzieren.

#778 Beverly

Beverly

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Geschrieben 19 August 2011 - 09:22

Nein, er ist absolut freiwillig "entlarvend", weil Dein ganzes Gejammer am eigentlich relevanten Punkt vorbei geht.
Perry Rhodan ist ein Produkt, bei dem es um Wirtschaftlichkeit geht. Alles andere ist eine Funktion dieses Bestrebens. Wofür gibt es also mehr Kundschaft, die Geld auf den Tisch legt, und wofür weniger?

Darüber kann man natürlich unterschiedlicher Ansicht sein. Aber am Ende zählt "Masse", ob Du das nun magst oder nicht.


Wenn es bei einem Produkt nur noch ums Geldverdienen geht, ist der Punkt erreicht, an dem die Qualität den Fall ins Bodenlose antritt. Weil alles, was mit Qualität zu tun hat, Kosten verursacht, zusätzlichen Aufwand an Zeit, Ressourcen und Nerven bedeutet. Den kann man ja einsparen und hat dann zusätzlichen Gewinn, so lange "der Markt" das Produkt noch abnimmt. Aber IMHO merken die Kunden früher oder später, dass sie verarscht werden und springen ab.
Auf Literatur bezogen heißt das: wenn ich ein Buch lesen will, dessen Autoren NUR daran gedacht haben, Geld zu verdienen, hole ich mir das Telefonbuch. Da ist das in Ordnung, bei Belletristik ungenießbar.

Bearbeitet von Beverly, 19 August 2011 - 09:25.


#779 Diboo

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Geschrieben 19 August 2011 - 09:26

Wenn es bei einem Produkt nur noch ums Geldverdienen geht, ist der Punkt erreicht, an dem die Qualität den Fall ins Bodenlose antritt. Weil alles, was mit Qualität zu tun hat, Kosten verursacht, zusätzlichen Aufwand an Zeit, Ressourcen und Nerven bedeutet. Den kann man ja einsparen und hat dann zusätzlichen Gewinn, so lange "der Markt" das Produkt noch abnimmt. Aber IMHO merken die Kunden früher oder später, dass sie verarscht werden und springen ab.


So lange Du keinen Mäzen hast, der aus übergeordneten Gesichtspunkten Interesse daran hat, ein künstlerisches Produkt zu unterstützen (oder mehrere, z. B. Liebhaber, die Bücher der Edition Phantasia kaufen), wirst Du Dich bei einem Wirtschaftsgut an dem orientieren müssen, was qualitativ auf dem Markt Erfolg hat. Sonst gehst Du pleite. Hast Du doch mit Deinem eigenen Verlag gemerkt. Keine Kunden, kein Geld, keine verkauften Bücher, Affe tot, Klappe zu.
Und die Frage, wann die Kunden abspringen, ist natürlich berechtigt. Da sitzen wir auf einer dicken Black Box - sinken die Verkaufszahlen von PR wegen der aktuellen Handlung? Wegen der Qualität? Weil generell nicht mehr so viele Leute lesen, die Konkurrenz durch andere Medien größer ist? Weil SF zur Zeit nicht "in" ist? Usw. Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber es bleibt die einzig wahre Wahrheit:

Ohne Profit läuft nichts. Gar nichts. Das ist und bleibt die unumstößliche ultima ratio.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#780 Beverly

Beverly

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Geschrieben 19 August 2011 - 09:44

So lange Du keinen Mäzen hast, der aus übergeordneten Gesichtspunkten Interesse daran hat, ein künstlerisches Produkt zu unterstützen (oder mehrere, z. B. Liebhaber, die Bücher der Edition Phantasia kaufen), wirst Du Dich bei einem Wirtschaftsgut an dem orientieren müssen, was qualitativ auf dem Markt Erfolg hat. Sonst gehst Du pleite. Hast Du doch mit Deinem eigenen Verlag gemerkt. Keine Kunden, kein Geld, keine verkauften Bücher, Affe tot, Klappe zu.


Wenn ich Literatur mit Musik und bildender Kunst verlgeiche, habe ich den Eindruck, dass die Schriftsteller und Verleger zu wenig tun, um sich Freiräume für Kreativität zu verschaffen und die Produkte dieser Kreativität auch in kleinen Stückzahlen an die Leser zu bringen.

Und die Frage, wann die Kunden abspringen, ist natürlich berechtigt. Da sitzen wir auf einer dicken Black Box - sinken die Verkaufszahlen von PR wegen der aktuellen Handlung? Wegen der Qualität? Weil generell nicht mehr so viele Leute lesen, die Konkurrenz durch andere Medien größer ist? Weil SF zur Zeit nicht "in" ist? Usw. Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber es bleibt die einzig wahre Wahrheit:

Ohne Profit läuft nichts. Gar nichts. Das ist und bleibt die unumstößliche ultima ratio.


Ooops: ich meinte, ohne Profil läuft gar nichts.

Dieses Profil wiederum bekommt man nicht ohne Originalität, Kreativität und Inspiration. Die Autoren, die Profil hatten, hatten auch Erfolg und ich wusste bei denen, von wem ich was lesen konnte und was nicht.

Bearbeitet von Beverly, 19 August 2011 - 10:33.



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