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A. und B. Strugatzki - Das Experiment


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47 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 31 August 2003 - 18:02

... die Diskussion geht weiter.Viel Spaß!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 07 September 2003 - 17:27

ich schlage vor, dass wir uns hier zu beginn des 4. teils "herr rat" auf seite 297 treffen es ist zwar nicht die mitte, aber um mögliche spoiler zu vermeiden könnten wir hier in ruhe über das ende diskutieren ohne die spätleser zu stören joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
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#3 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 12 September 2003 - 13:49

Ist wirklich noch keiner soweit?Ich bin mittlerweile im vorletzten Kapitel und habe mich auch damit abgefunden, dass es kein echter SF Roman ist (nach Barbara Slawig schon der zweite Fehlgriff). Wir kommen wohl nicht drumherum, das Buch im Kontext seiner Zeit zu betrachten. Wenn man die Verhältnisse der damaligen Sowjetunion berücksichtigt, sind viele Sachen wirklich mutig und kritisch. Mir persönlich fällt es aber schwer, dies auch ausreichend zu würdigen - dafür bin ich zu jung. Und wenn man den politischen Ballast abstreift, was bleibt dann übrig? Nicht besonders viel. Das "Experiment" kann natürlich alles mögliche sein, vom Kommunismus bis zum Kampf gegen Terror. Dass die Menschen sich so verhalten wie sie es im Buch tun, ist für mich keine große Überraschung. Isja Katzman bringt es mehrfach recht treffend auf den Punkt, z.B. seine Aussage, dass es keine vollständig Zufriedenen gibt, höchstens vollständig Unzufriedene. Wollen wir überhaupt eine politische Diskussion über das Buch anfangen oder legen wir es zur Seite? Sullivan

#4 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 12 September 2003 - 16:09

Ich habe zwei Kapitel von †šHerr Rat†™ gelesen, taste mich also etwas behäbig voran.Anscheinend werden in jedem Teil die sonderbaren äußeren Umstände einmal kurz angerissen, auch hier. Im zweiten Kapitel wird aber zumindest etwas intensiver an der Expedition gewerkelt, zumindest theoretisch. Das ist zwar einigermaßen erfreulich, aber die richtige Begeisterung kommt nicht mehr auf. Immerhin war davon schon zu Anfang des Buches die Rede und mittlerweile nähert es sich deutlich dem Ende, und ich frage mich, was noch großartig passieren kann. Ich stelle mir die Frage, was dieses Buch in dem stark beschnittenem SF-Programm von Heyne zu suchen hat. Interessant für Historiker und sicher ein Knüller, wenn man es in Nordkorea drucken würde. Für unsereins ist es weder Baum noch Borke, würde ich sagen. Wie haben sich die Strugatzkis das wohl vorgestellt? Ich meine, wenn es für die Schublade geschrieben worden wäre, warum dann so indirekt? Und wenn sie eine Veröffentlichung im Sinn hatten, weshalb dann diese plumpe Botschaft, die ein jeder gleich erkennt? Ich kenne mich zwar nicht so gut aus, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es zum Beispiel eine ganze Reihe SF-Autoren aus der ehemaligen DDR gibt, die da Nachhilfeunterricht geben könnten. Vielleicht hilft das Nachwort weiter.Es ist aber nicht so, dass ich mich durch das Buch quälen müsste, ich werde ganz gemütlich durch die Ziellinie schlendern. Ich hatte ziemlich am Anfang schon die Vorstellung, dass das Ende etwas nüchtern sein wird. Die Menschen müssen nur entschlossen zum Handeln übergehen und die Wände und Abgründe verschwinden von alleine. Sozusagen als Botschaft, dass du dich bewegen musst um deine Ketten zu spüren, dann kannst du sie auch abstreifen. Das macht auch das Ein- und Ausschalten der Sonne deutlich, denn wem sollte das wohl möglich sein? Es kann sich eigentlich nur um ein Sinnbild handeln, bzw um Außerirdische, denen ansonsten nicht die geringste Bedeutung zukommt. Aber mal sehen, wie es wirklich ausgeht.Und Sullivan,immerhin hattest Du ja einen kleinen Gastauftritt in dem Roman...Auch bin ich der Meinung, dass Barbara Slawig†™s †šFlugverbot†™ entschieden mehr SF-Flair hat als †šDas Experiment†™.

#5 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 13 September 2003 - 17:29

Hallo allerseits. Ich kam fast die ganze Woche nicht zum Lesen und habe heute eine Menge nachgeholt. Sullivan:

Ich bin mittlerweile im vorletzten Kapitel und habe mich auch damit abgefunden, dass es kein echter SF Roman ist (nach Barbara Slawig schon der zweite Fehlgriff).

Was heißt aus Deiner Sicht "echter SF Roman"? Und warum Fehlgriff? (Ist alles angeblich nicht SF-hafte ein Fehlgriff?) Und wieso kommen wir nicht drumherum, es im Kontext seiner Zeit zu betrachten? Ich denke, es ist ein SF Roman, wenn es sich auch nicht mit Naturwissenschaften oder Technik auseinandersetzt. Aber das tun ja schließlich fast keine Utopien oder Dystopien. Da mich Technik ohnehin nicht sonderlich interessiert, sondern Menschen, finde ich den Roman ziemlich klasse. Und ich denke auch, dass die sozialen, politischen, philosophischen Ansichten, die in diesem Buch behandelt werden, universell sind; dass sie sicher auf damalige Verhältnisse zu übertragen sind, aber auch auf heutige. Das Experiment ist das Experiment. Life is life. Oder Laibach: Leben heißt Leben. Sullivan:

Und wenn man den politischen Ballast abstreift, was bleibt dann übrig? Nicht besonders viel.

Kommt drauf an, was man erwartet. Der "politische Ballast" vermittelt die Intention des Romans. Ihn wegzulassen, das wäre, als würde man bei Goethes Faust die Sache mit Mephistopheles weglassen - oder die religiös-philosophischen Gedanken. Was bleibt dann von Faust übrig? Ich bin ja kein Liebhaber von oberflächlich handlungsorientierter Literatur; die Handlung ist meiner Meinung nicht um ihrer selbst Willen da, sondern um die Intention zu verdeutlichen. Dave:

weshalb dann diese plumpe Botschaft, die ein jeder gleich erkennt?

Welche plumpe Botschaft? Ich denke, es ist ein reichlich komplexer Roman, der von der Verwirklichung gesellschaftlicher Utopien handelt. Ich für meinen Teil, genieße das Buch, muss ich auch zugeben, dass es mir wie vielen bei großen Experimenten ging: Zuerst war ich sehr enthusiastisch, in der Mitte hatte ich einen ganz leichten Hänger und beginne in Sichtweite des Endes wieder enthusiastisch zu werden. Gut, da ich nun auf Seite 370 bin, bleibt noch einiges zu lesen. Auf gehts, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#6 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 13 September 2003 - 19:27

Von einem typischen SF-Roman kann man ganz sicher nicht reden, der leidenschaftliche und überdeutliche Grundtenor bezieht sich auf reale Ereignisse. Die Elemente, die man der SF zuschreiben kann, sind doch sehr marginal, noch dazu verschwommen und abstrus. Das ist eigentlich untypisch für SF-Romane, die zwar oft das Unbekannte zum Thema haben, aber meist klar, analytisch und zielstrebig auf ein Aufklärung hinarbeiten.Für mich persönlich symbolisiert †š2001†™ wie kein anderer Roman den Geist der SF; wie etwas, das über die Geschicke des Menschen hinausgeht, im begrifflichen Sinne (fremde Lebensform) wie auch dem Ort der eigenen Existenz (die Galaxie).Welche plumpe Botschaft?Die Autoren nehmen den Leser im Genick, um ihn wie ein junges Haustier mit der Nase in sein eigenes Ausscheidungsprodukt zu stupsen. Lass dich nicht gängeln, übervorteilen, sondern übernehme die Verantwortung für dich selbst, und tue es zum Wohle der Gesellschaft.Das Buch hat wohl seinen eigenen Stellwert, und ich versuche eigentlich auch, es losgelöst zu betrachten. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es mit der allgemeinen Vorstellung von SF kaum etwas zu tun hat.

Bearbeitet von Dave, 13 September 2003 - 19:39.


#7 eRDe7

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Geschrieben 13 September 2003 - 20:22

Von einem typischen SF-Roman kann man ganz sicher nicht reden, der leidenschaftliche und überdeutliche Grundtenor bezieht sich auf reale Ereignisse. Die Elemente, die man der SF zuschreiben kann, sind doch sehr marginal, noch dazu verschwommen und abstrus. Das ist eigentlich untypisch für SF-Romane, die zwar oft das Unbekannte zum Thema haben, aber meist klar, analytisch und zielstrebig auf ein Aufklärung hinarbeiten.

Nun ja. Wir scheinen unterschiedliche Arten von SF zu lesen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png "Typische SF", darunter kommt mir die Assoziation "Klischee-SF". Das ist DAS EXPERIMENT sicher nicht. Ich denke, die SF zeichnet sich gerade dadurch aus, ein weites Spektrum abfassen zu können - und nicht auf Laserpistolen, Raumschiffe oder Aliens festgelegt zu sein. Ich möchte hier natürlich keine Grundsatzdiskussion lostreten. Dieser Roman benutzt aus meiner Sicht Geisteswissenschaften als tragendes Element der Handlung; man kann Science natürlich auch nur auf Naturwissenschaften beziehen, aber ich denke, wie schon erwähnt, dann fallen viele bis die meisten Dystopien und Utopien aus der SF heraus. (1984, Fahrenheit 451, Clockwork Orange, Man in the High Castle... etc.) Ich finde den Roman zudem durchaus "analytisch", wenn man die Charakterveränderungen, die gesellschaftlichen Veränderungen und die Wirkung auf die Menschen betrachtet. Aber nun gut, am Ende ist es immer Geschmacks-und Einstellungssache. Deine Worte zu 2001... Nun, ich kann mich an den Roman kaum erinnern, es ist zu lange her, dass ich ihn gelesen habe. Ich sehe nur noch den Film vor mir. Ich denke, vor allem wenn man den Schluß des Films betrachtet, dass 2001 da nicht sehr viel konkreter ist als DAS EXPERIMENT (dessen Ende ich noch nicht erreicht habe). Ansonsten finde ich ein Werk, das

über die Geschicke des Menschen hinausgeht, im begrifflichen Sinne (fremde Lebensform) wie auch dem Ort der eigenen Existenz (die Galaxie).

meistens (!) eher öde, denn was habe ich davon über etwas zu lesen, das es nicht gibt (Technik im Jahr 3035 oder ein Alien vom Planten XY). Ein Grund, warum ich Fantasy nicht mag. Es wird erst interessant, wenn ein Bezug zur "Realität" vorhanden ist. Wenn also diese Aliens allegorisch sind. Mich interessiert kein großer weißer Wal, aber MOBY DICK halte ich für eines der größten Bücher aller Zeiten; aber sicher nicht, weil er vom Walfang erzählt.

Welche plumpe Botschaft?

Und hier kann man etwas über Wahrnehmung "lernen". Ich habe dergleichen so nicht empfunden. Ich sehe eher (simpel zusammengefasst), dass hier gezeigt wird, dass jeder letztenendes Gutes für sich und die anderen will, er die anderen aber dadurch meistens ins Unglück stürzt. Das ist nun nur eine simple "Botschaft", die ich da herausziehe. Zum Beispiel aus der bisher nur Andeutung gebliebenen Erwähnung der Anti-Stadt, die mich sehr, um mal in ein anderes Gebiet vorzudringen, an die Tarot-Karte "Glück" erinnert (das Rad des Lebens: Ist der eine oben, ist der andere unten). ^_^

Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es mit der allgemeinen Vorstellung von SF kaum etwas zu tun hat.

Ähm, möglich, aber wen interessiert schon die allgemeine Vorstellung von SF? :rolleyes: Das meine ich nicht arrogant, falls es so klingen sollte. Ich weiss jetzt schon, dass ich das Buch nicht so schnell vergessen werde und dass es sicher einen hohen Stellenwert für mich hat. Mehr ist eigentlich nicht wichtig. Wenn Dir das Buch nicht gefällt, dann tut mir das leid. Schade. Wenn es Dir nicht gefällt, weil es keine SF im klischeehaften Sinn ist, dann kann ich mich nur wundern. Wenn es Dir aber doch Spaß gemacht hat, es zu lesen, dann freut mich das. Ich frage mich, ob Bradbuy, Ballard etc. für Dich SF-Autoren sind. Da ich gerade eXistenZ zum "100" Mal gesehen habe und gestern Dark City, frage ich mich, ob das beides SF für Dich ist. Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#8 Dave

Dave

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Geschrieben 13 September 2003 - 21:46

Wenn ich es richtig sehe, dann kann man die von Dir genannten Romane vielleicht in die Sparte †šsozialkritisch†™ einreihen, Ralph. Aber eigentlich sollten wir uns ja darüber freuen, dass es nicht so engstirnig zugeht, was die SF angeht.Ich stimme Dir allerdings zu, dass wir anscheinend unterschiedliche Arten von SF lesen. Es sieht so aus, als ob Deine Favoriten genau die Bücher sind, die ich am meisten entbehren könnte bzw die ich gar nicht erst lese.Es sind unterschiedliche Blickwinkel, die uns trennen, während Du womöglich die Menschen betrachtest, Dir überlegst wie sie sich bei veränderten Umständen verhalten würden oder auch in einer anderen Zeit, so blicke ich von dem Menschen weg, zum Sternenhimmel. Um ganz ehrlich zu sein, hält sich mein Interesse für die menschliche Spezies in Grenzen, besonders für ihr (Fehl)verhalten in Gruppen. Ich mag es, wenn sich einige Vertreter zu anderen Horizonten aufmachen. Ich finde die Konstruktion des Menschen interessanter als das armselige Produkt, dass bei seinen Denkprozessen abfällt. Das Leben, die Struktur, die Verbindung von Makromolekülen, wie sie womöglich an den unterschiedlichsten Flecken des Universums zu finden sind, das ist es, was mich fasziniert. Nicht Kommunisten auf dem Mond, oder waren es Sozialdemokraten?

#9 eRDe7

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Geschrieben 13 September 2003 - 22:48

Ich finde die Konstruktion des Menschen interessanter als das armselige Produkt, dass bei seinen Denkprozessen abfällt.

Hm, was soll ich dazu noch sagen? Mir fällt nur der Hinweis ein, dass die Erzeugnisse, die Du liest oder denkst natürlich nichts anderes als eben solche "armselige Produkte" sind, die bei menschlichen "Denkprozessen" abfallen; es sei denn, Du hast eine Außerirdische Bibliothek entdeckt. :rolleyes: Aber jedem wie ihm beliebt. Wäre ja schlimm, wenn wir alle das gleiche mögen würden. Also auf die verschiedenen Meinungen! http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cheers.gif Ralph

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#10 Sullivan

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Geschrieben 14 September 2003 - 10:19

Sachte, sachte... :rolleyes: Ich will auch nicht weiter über die Definition von SF streiten, für mich persönlich gehört DAS EXPERIMENT eben nicht dazu - genauso wie ich FLUGVERBOT eher als Krimi empfand obwohl die Handlung im Weltall spielt und ein interessanter Hintergrund vorhanden war. eRDe7 meinte:

Was heißt aus Deiner Sicht "echter SF Roman"? Und warum Fehlgriff? (Ist alles angeblich nicht SF-hafte ein Fehlgriff?) Und wieso kommen wir nicht drumherum, es im Kontext seiner Zeit zu betrachten?

Mit Fehlgriff meinte ich, dass ich in einem "Science Fiction" Lesezirkel typische SF erwarte. Und der "Kontext der Zeit" ist nötig, um dem Buch überhaupt etwas abzugewinnen. Wie willst du sonst das Verhalten von Andrej erklären, seine Begegnung mit dem Roten Haus, die Verbrennung der Manuskripte, die Rolle von Geiger etc.? Erst wenn man die Zustände in der damaligen Sowjetunion berücksichtigt, erkennt man die beißende Kritik, die eine wichtige Dimension ausmacht. Mittlerweile bin ich durch und zum Schluss holen die Autoren den Holzhammer raus, um ihre Meinung zu vermitteln. Es wird deutlich, dass sie ausgelotet haben, wie sich Menschen in einem "ideologischen Vakuum" entwickeln und verhalten. Das wirft bei mir gleich zwei Fragen auf: 1. Ist nicht die Definition (bzw. Nicht-Definition) des Experimentes auch eine Art Ideologie? Sicherlich eine etwas ziellose, aber trotzdem eine Ideologie. 2. Braucht der Mensch zwingend eine Ideologie zum Leben? Vielleicht ist es die alte Frage nach dem Sinn des Lebens, und die muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Religionen und Visionen geben dem Streben einen Sinn, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man unglücklich ist, wenn es soetwas nicht gibt. Ich bin es zumindest nicht. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png eRDe7:

Ich finde den Roman zudem durchaus "analytisch", wenn man die Charakterveränderungen, die gesellschaftlichen Veränderungen und die Wirkung auf die Menschen betrachtet.

Analytisch mag stimmen, aber dadurch ist es auch langweilig. Ich habe nur bis zum Ende durchgehalten weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Andere Autoren, die sich um den Menschen kümmern bzw. ihre Veränderung beobachten (allen voran Dick), schaffen es, ihren Personen Leben einzuhauchen. Man fiebert mit ihnen mit und kann die Gedanken nachvollziehen. Hier interessieren mich die Charaktere überhaupt nicht, einzig und allein Isja Katzman ist sehr gut ausgearbeitet. Insbesondere wenn man das Setting betrachtet (Menschen aus verschiedenen Ländern und Zeiten treffen in der Stadt zusammen) wurde sehr viel Potential verschenkt! Somit ist für mich klar, dass es den Autoren eher um politische Kritik ging. Q.E.D. Sullivan

#11 eRDe7

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Geschrieben 14 September 2003 - 12:12

Hm, sowas. Jetzt fängst Du auch mit "typischer SF" an. Dick, den Du selber erwähnst, hat der "typische SF" geschrieben? Ich weiss nicht, ich kann mit diesem Begriff nichts anfangen. Vermutlich mein Problem, dass ich meistens eher an den "untypischen" Dingen interessiert bin. Was interessiert mich, was andere schon 1000x geschrieben haben? Aber ich gebe zu, ich übertreibe hier ein wenig, indem ich so tue, als wüsste ich nicht, was gemeint ist. Dennoch finde ich das Untypische interessanter. Sonst können wir demnächst gleich... (äh... verdammt. Jetzt fällt mir kein Negativbeispiel ein... Denkt Euch was aus...) lesen. Noch kurz zum "Kontext der Zeit". Ich denke, dass das Beschriebene schematisch auf jede Gesellschaft mit diktatorischen Auswüchsen anzuwenden ist. Sei es nun Stalin-Kommunismus, Nationalsozialismus oder irgendwo in Südamerika oder Afrika. Natürlich kann man das alles in Hinsicht auf die Sowjetunion lesen, so wie man frühe Dick-Romane als Kritik an McCarthy oder spätere als Kritik an Nixon lesen kann. Aber man muss nicht. Wäre es so, hätte ich mich zu Tode gelangweilt.

Ist nicht die Definition (bzw. Nicht-Definition) des Experimentes auch eine Art Ideologie? Sicherlich eine etwas ziellose, aber trotzdem eine Ideologie.

Ich sehe das Experiment einfach als Metapher für das Leben. Jede Definition des Lebens ist eine "Ideologie", obwohl ich eher von einer Konstruktion sprechen würde. Ich habe gestern ein Zitat von David Cronenberg gelesen, das meiner Meinung nach, gut als Motto für das Buch verwendet werden könnte: "In another way, everybody†™s a mad scientist, and life is their lab. We†™re all trying to experiment to find a way to live, to solve problems, to fend off madness and chaos. So, to somehow have to figure out what they†™re doing, what their worth means, what their realtionship to society is, how to use their creative energy and how to deal with their destructive energy."

Religionen und Visionen geben dem Streben einen Sinn, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man unglücklich ist, wenn es soetwas nicht gibt. Ich bin es zumindest nicht.

Vermutlich, weil Du etwas anderes gefunden hast, an das Du glauben kannst. Wissenschaft, zum Beispiel. ;-) Was die Charaktere angeht. Ich fand das Buch teilweise sehr warmherzig, allem voran die "Party" an dem Abend, als sich Donald erschoß. Aber natürlich kann man sich nicht mit den meisten der Leute identifizieren, man möchte ja auch nicht. Andrej verändert sich viel zu sehr, während man selbst "natürlich" niemals solche Regime mitmachen würde und immer seine eigene Meinung haben und ausleben würde. Wo sind denn die anderen Leser???? Habt ihr alle aufgegeben? Joe? Schönen Sonntag, Ralph

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#12 Joe Chip

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Geschrieben 14 September 2003 - 12:24

hallo zusammmen

ich bin ebenfalls durch - und sehr zufrieden und entspannt!!!!

stelle natürlich fest dass hier eine kleine grundsatzdiskussion läuft und meine meinung dadurch bestätigt

ich finde ebenfalls wie sullivan und dave, dass dieses buch nicht unbedingt SF ist ....

@sullivan
....doch es als fehlgriff zu betrachten ist sehr hochgegriffen

@dave
....und gebe dave recht, dass sie eher als sozialkritische werke zu btrachten sind
wie ich schon sagte - kein sience - aber denoch fiction

@eRDe7
.....doch hat ralph recht wenn er das experiment in eine reihe mit 1984, das orakel vom berge, clockwork orange oder fahrenheit 451 stellt

bei diesen büchern stösst sich niemand am sozialkritischen anteil und dem mangelnden anteil an SF

im allgemeinen hat es sicher nicht geschadet das buch zu lesen - vielmehr können wir stolz auf die bandbreite des lesezirkels in diesem forum sein

joe :rolleyes:

zurück zum buch:

das rat kapitel war echt klase - verstehe nicht, dass es bei euch keinen anklang fand

vielmehr war für mich die suche nach der antistadt ein wenig langweilig (ein wenig)
in de tat bedarf es bei diesem buch des nachwortes von BS welches dann aber sehr dienlich ist

es ist ein absolut wichtiges werk der weltliteratur und es wird mir sicher nicht schaden wenn ich es (das hab ich vor) ein zweites mal les (in ein paar jährchen)

weiters hat es groes interesse bei mir gewckt noch etwas anderes der strugatzkis zu lesen, weil sie eine sehr interesante sprache schreiben und ogar dieses protestwerk ziemlich kurzweilig gestallten konnten - war das bei euch nicht auch so? - warum/warum nicht?

joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

PS: wenn alle durch sind würde ich noch gerne über den schluss plaudern ^_^
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#13 Joe Chip

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Geschrieben 14 September 2003 - 12:29

Wo sind denn die anderen Leser???? Habt ihr alle aufgegeben? Joe?

bin ja schon da und halte dir den rücken frei ^_^ bin am wochenende meist weg - am land und hatte genug zeit zum lesen (regenwetter http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png ) hi ralph joe :rolleyes:
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#14 Gast_Guest_*

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Geschrieben 14 September 2003 - 14:17

Hi Joe.

noch etwas anderes der strugatzkis zu lesen

Ja, auf jeden Fall. Bei mir liegen schon Picknick am Wegesrand (ich liebe STALKER!) und Die zweite Invasion der Marsianer bereit. Aber zwischendurch werde ich wohl erst einmal ein Sachbuch lesen, z. B. die Vincent Price-Biographie, die ich in einer Mail an Dich schon mal erwähnte, wenn ich mich nicht irre. So, die letzten 50 S. kommen nun - aber ich sollte vielleicht endlich mal was essen... "Und so frage ich Sie jetzt: Wer ist wirklich ein guter Mensch? Derjenige, der das Chaos zu verwirklichen trachtet - also Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit -, oder derjenige, der dieses Chnoupek-Mymraitum - lies: die soziale Entropie - auf ein Minimum reduzieren möchte? Wer? Da haben wir's." S. 455 Also ich liebe das Buch. ;-) Ralph

#15 Joe Chip

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Geschrieben 14 September 2003 - 14:37

Also ich liebe das Buch. ;-)

so ist es es handelt sich beim experiment um ein sagenhaft gutes lesebuch dh.: es animiert dazu (wie auch bei kafka) später einzelne kapitel nachzulesen joe :rolleyes:
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#16 Dave

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Geschrieben 14 September 2003 - 17:54

  Ich finde die Konstruktion des Menschen interessanter als das armselige Produkt, dass bei seinen Denkprozessen abfällt.  Hm, was soll ich dazu noch sagen? Mir fällt nur der Hinweis ein, dass die Erzeugnisse, die Du liest oder denkst natürlich nichts anderes als eben solche "armselige Produkte" sind, die bei menschlichen "Denkprozessen" abfallen; es sei denn, Du hast eine Außerirdische Bibliothek entdeckt. 

Der Unterschied zwischen einem Idioten und einem Genie hört auf zu existieren, wenn man die Geheimnisse des Kosmos hinzu nimmt. (nach K.R. Popper) In diesem Sinne...

2. Braucht der Mensch zwingend eine Ideologie zum Leben? Vielleicht ist es die alte Frage nach dem Sinn des Lebens, und die muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Religionen und Visionen geben dem Streben einen Sinn, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man unglücklich ist, wenn es soetwas nicht gibt. Ich bin es zumindest nicht. 

Nach Konrad Lorenz benötigt der Mensch wie das Tier Rituale, um sich nicht selbst zu zerfleischen. Es sind da im wesentlichen: Kunst, Religion, Sport. Hat mich irgendwie beeindruckt. Übrigens: Dem Buch kann man nicht vorwerfen, es würde nicht zum Diskutieren Anlass geben. :rolleyes:

#17 eRDe7

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Geschrieben 14 September 2003 - 17:58

Dem Buch kann man nicht vorwerfen, es würde nicht zum Diskutieren Anlass geben.

Da hast Du recht. Ich bin nun durch. :bigcry: Ich will mehr!!!! ;) Ralph

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#18 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 14 September 2003 - 18:03

Dem Buch kann man nicht vorwerfen, es würde nicht zum Diskutieren Anlass geben.

das dachte auch ich als ich heute mittag den thread ansah :D

Ich will mehr!!!!

ich glaube nicht dass so schnell wieder etwas der strugatzkis in den lesezirkel findet ;) frage: lest sonst noch wer mit oder können wir schon den schluss breit treten? joe :bigcry: der trotz nachwort noch fragen an andere begeisterte leser hat
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#19 eRDe7

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Geschrieben 14 September 2003 - 18:08

der trotz nachwort noch fragen an andere begeisterte leser hat

Dyke liest ja auch noch mit. Da sollten wir warten. Vielleicht ist er ja auch begeistert - und ich muss dann nicht die Antworten alleine erfinden... ;) Ralph, der schon vor den Fragen zittert. :bigcry:

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#20 dyke

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    Biblionaut

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Geschrieben 15 September 2003 - 14:15

Dyke liest ja auch noch mit. Da sollten wir warten

Würde ich nicht tun. Habe erst kanpp 80 Seiten und es kann noch dauern. Ich setze dann den Schlußpunkt bzw. spiele Schiedrichter bei unterschiedlichen Ansichten und Deutungen ;) LG Dyke

#21 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 16 September 2003 - 09:01

Wow, hier ging es in meiner Abwesenheit ja ganz schön zur Sache :D

Wo sind denn die anderen Leser???? Habt ihr alle aufgegeben?

Ich bin ja hier *winkendersmilie* Bin die letzten Tage nicht so an den PC gekommen, hab das Buch aber am Wochenende ausgelesen... und ich muß sagen, daß ich mich doch zu den Begeisterten zählen würde :bigcry:

Ich für meinen Teil, genieße das Buch, muss ich auch zugeben, dass es mir wie vielen bei großen Experimenten ging: Zuerst war ich sehr enthusiastisch, in der Mitte hatte ich einen ganz leichten Hänger und beginne in Sichtweite des Endes wieder enthusiastisch zu werden.

Ja, ja. Das ging mir auch so. Bei mir ging es ab dem 4. Abschnitt (Herr Rat) dann wieder stark aufwärts. Das letzte Kapitel fand ich sensationell.

2. Braucht der Mensch zwingend eine Ideologie zum Leben?

Eine alte und sehr gute Frage. Ich denke - besonders nach der Lektüre dieses Romans - daß die Mehrheit der Menschen schon eine Ideologie braucht, ein klares, einfaches Ziel, z.B. durch eine Religion.

Ich bin es zumindest nicht.

Vielleicht bist du einer derjenigen, die am Kulturtempel mitbauen (oder ihn zumindest benutzen). Ich fand dieses Bild sehr schön, vor allem da es einem nicht dogmatisch aufgezwungen wurde, sondern nur angeboten.

Aber natürlich kann man sich nicht mit den meisten der Leute identifizieren, man möchte ja auch nicht. Andrej verändert sich viel zu sehr, während man selbst "natürlich" niemals solche Regime mitmachen würde und immer seine eigene Meinung haben und ausleben würde.

In dieser Hinsicht ist Andrej meiner Meinung nach ein typisches Kind des Kommunismus-Stalinismus (auch wenn mir natürlich der Vergleich fehlt). Er ist anfangs sehr zugänglich für jedwede Manipulation und am Ende, als alle seine Ideologien zu existieren aufgehört haben, weiß er nichts mehr mit sich anzufangen.

das rat kapitel war echt klase - verstehe nicht, dass es bei euch keinen anklang fand

Bei mir schon! Nochmal zusammengefasst: ein tolles Buch. Ich hätte nicht gedacht, daß mir soviel Philosophiererei gefallen würde. Der Dialog am Ende zwischen Isja und Andrej - klasse. Es lag wohl auch daran, daß ich z.T. ganz ähnliche Ansichten habe (wie Isja). So, ich wäre dann bereit für die Diskussion zum Ende des Romans. ;) Tilo

Bearbeitet von ghostwriter, 16 September 2003 - 20:30.


#22 Dave

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Geschrieben 16 September 2003 - 18:20

Seit gestern bin ich auch durch.Ab †šBruch der Kontinuität†™ ging es ja wieder aufwärts. Das zweite Kapitel ist sehr düster gehalten, Angst, Schmerz, Tod und Verwesung. Alles fordert seinen Preis. Das darauf folgende Kapitel bietet den Gegenpol, einige sehr lange und philosophische Monologe von Andrej. Der letzte Teil †šAusgang†™ besteht nur aus einem Kapitel, was ich schade finde, da dies in meinen Augen das stilistisch schönste in dem Roman ist. Schon der Anfang fließt fast wie Musik dahin, überhaupt gibt es hier keine Spur mehr von Ironie und ich fühle mich viel direkter angesprochen. So, Gott sei Dank bin ich nicht alleine, und Ihr könnt mir noch den Schluss erklären.Andrej hat zwar den ersten Kreis durchbrochen, aber ich bin irgendwo draußen vor hängen geblieben... ;)

#23 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 16 September 2003 - 20:01

also ich denke wir sind vollzähligmeine hauptfrage - bitte nicht lachen :bigcry: ist andrej ein kin welches das alles träumte? - oder soll ich da was genauer lesen :D joe ;)
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#24 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 16 September 2003 - 20:25

meine hauptfrage - bitte nicht lachen ;)

Aber nicht doch! *kurzrausgeh* *wiederreinkomm* *räusper* :bigcry:

ist andrej ein kin welches das alles träumte? - oder soll ich da was genauer lesen

Ein Kind? Ähm, ich hab das ehrlich gesagt nicht ansatzweise so verstanden. Denkst du das vor allem wegen Isja, der ja definitiv am Ende ein Kind ist? Tragen wir mal die Fakten zusammen: Andrej ist am Ende wieder in Leningrad - das beweist die Lokalzeitung, die auf dem Tisch liegt. Er sieht seine Mutter wieder... Ich hab das jedenfalls so aufgefaßt, daß er ganz einfach wieder in seiner alten Wohnung ist, als junger Erwachsener (oder wohnte er bereits in einer eigenen Wohnung?). Und Isja ist ja ( :D ), wenn ich mich recht erinnere, aus einer späteren Zeit in die Stadt gekommen, ergo war er zu Andrejs Zeit noch ein Kind... Ich muß zugeben, du hast mich jetzt etwas verwirrt. Ich werd wohl den letzten Abschnitt noch mal lesen... :blink: Tilo

#25 Joe Chip

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Geschrieben 16 September 2003 - 20:49

Aber nicht doch! *kurzrausgeh* *wiederreinkomm* *räusper* 

na! ich habs auch gerade nachgelesen sorry - falscher alarm andrej ist erwachsen

wenn ich mich recht erinnere, aus einer späteren Zeit in die Stadt gekommen, ergo war er zu Andrejs Zeit noch ein Kind...

so ist es kann es sein dass das auch der kern der geschichte und das eigentliche experiment ist - nämlich dass aneinandertreffen verschiedener generationen im selben alter? joe ;)
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#26 eRDe7

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Geschrieben 16 September 2003 - 22:03

Hallo.Ich habe gerade eine wilde Assoziation, die ich nicht belegen kann, die aber nachzuprüfen wäre. Ich komme nur gerade von einer Party, bin etwas angeheitert und zu müde, um jetzt nachzulesen.Aber die Erwähnung des ersten Kreises holt in mir die Assoziation von Dantes GÖTTLICHER KOMÖDIE hevor. Leider habe ich die nie gelesen (ich und mein Halbwissen, schrecklich). Aber wäre es möglich, dass Andrej sozusagen die Kreise der Hölle durchleben muss?Schieben wir diese durch vermutlich nichts gerechtfertigte Idee einfach mal auf den Alkohol... ;-)Gute Nacht!Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#27 ghostwriter

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Geschrieben 17 September 2003 - 14:47

na!

Ich hab nicht widerstehen können, sorry ;)

kann es sein dass das auch der kern der geschichte und das eigentliche experiment ist - nämlich dass aneinandertreffen verschiedener generationen im selben alter?

Ich denke, das ist zumindest ein Teil. Über den Kern des Experiments bin ich mir noch immer genau so unschlüssig, wie am Anfang des Romans. Es hat wohl auf jeden Fall etwas mit Soziologie zu tun, das Verhalten von Menschen in außergewöhnlichen Situationen. Dazu würde das mit den verschiedenen Zeiten ja zählen. Allerdings, wenn ich mir das Ende so anschaue und die Aussage des Mentors, Andrej habe den ersten Kreis durchbrochen... da frage ich mich, ob es letztenendes vielleicht darum ging, die Menschen in gewisser Weise zu erziehen bzw. auf eine höhere ideologische (Geistes-?)Ebene zu bringen. Wenn ihr versteht, was ich meine. Hört sich jetzt verdammt hochgeschraubt an, ich weiß... :rolleyes:

Aber wäre es möglich, dass Andrej sozusagen die Kreise der Hölle durchleben muss?

Ich würde eher sagen nein. Aber ich habe die Göttliche Komödie nicht gelesen, kann es also schlecht beurteilen... Tilo

#28 Joe Chip

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Geschrieben 17 September 2003 - 18:39

QUOTE  Aber wäre es möglich, dass Andrej sozusagen die Kreise der Hölle durchleben muss? Ich würde eher sagen nein. Aber ich habe die Göttliche Komödie nicht gelesen, kann es also schlecht beurteilen...

obwohl doch kurz eine anspielung auf das fegefeuer war joe ;) PS: @tilo es sei dir vergeben :rolleyes:
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#29 Dave

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Geschrieben 17 September 2003 - 18:42

Für mich ist †šDas Experiment†™ eine angenehme Abwechslung, geht aber eindeutig in eine andere Richtung als diejenige, die ich bevorzuge. Nachdem wir vorher übereingekommen sind, dass der SF Anteil nicht so üppig ausgefallen ist, muss man jetzt wohl sagen, dass dieser Teil auch noch völlig ohne Substanz geblieben ist. Im wörtlichen wie im übertragenem Sinne. Das es nicht die große Offenbarung geworden ist, war vielleicht abzusehen, dass aber alles nur Schall und Rauch war, ist doch ernüchternd. Damit meine ich aber nicht die philosophische Seite.Mich hat es doch etwas gestört, ständig nach irgendwelchen Sinnbildern zu fahnden und zu spekulieren, was denn nun wieder gemeint sein könnte. Ich hab†™s gern konkret (Fakten, Fakten und nochmals Fakten).Mich würde daher einmal interessieren, da Ihr ja für diesen Umstand mehr Begeisterung aufbringen könnt als ich, ob ihr...äääh...ganz gerne Gedichte lest.Hoffentlich ist das jetzt nicht zu mädchenhaft oder peinlich, als das man sich hier outen könnte. :rolleyes: ;) ;)

#30 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 17 September 2003 - 19:28

hallo dave

ich bin nicht sicher ob die frage ernstgemeint ist (weil da ein paar grinsemännchen hinten dran sind) aber ich lese schon mal ab und zu gedichte

schreib auch selber welche

sind aber nicht Sf - darf ich das hier veröffentlichen :rolleyes:

nur die guten gedichte - meine ich

joe ;)

ein buch

andrej zieht nicht am hyperwarp hebel
schwingt nicht mal einen lasersäbel
doch trotzdem wars ein gutes buch
zu lesen für manche - aber - huch!
ich beginn wieder das experiment zu loben
über welches so manche toben
denen es nicht so gefallen hat
doch habe ich ´nen tipp parat
am ende von diesem gedicht
"wenns nicht hilft - es schadet nicht"

;)

Bearbeitet von Joe Chip, 17 September 2003 - 19:45.

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