A. und B. Strugatzki - Das Experiment
#1
Geschrieben 31 August 2003 - 18:02
(Georg Christoph Lichtenberg)
#2
Geschrieben 07 September 2003 - 17:27
#3
Geschrieben 12 September 2003 - 13:49
#4
Geschrieben 12 September 2003 - 16:09
#5
Geschrieben 13 September 2003 - 17:29
Was heißt aus Deiner Sicht "echter SF Roman"? Und warum Fehlgriff? (Ist alles angeblich nicht SF-hafte ein Fehlgriff?) Und wieso kommen wir nicht drumherum, es im Kontext seiner Zeit zu betrachten? Ich denke, es ist ein SF Roman, wenn es sich auch nicht mit Naturwissenschaften oder Technik auseinandersetzt. Aber das tun ja schließlich fast keine Utopien oder Dystopien. Da mich Technik ohnehin nicht sonderlich interessiert, sondern Menschen, finde ich den Roman ziemlich klasse. Und ich denke auch, dass die sozialen, politischen, philosophischen Ansichten, die in diesem Buch behandelt werden, universell sind; dass sie sicher auf damalige Verhältnisse zu übertragen sind, aber auch auf heutige. Das Experiment ist das Experiment. Life is life. Oder Laibach: Leben heißt Leben. Sullivan:Ich bin mittlerweile im vorletzten Kapitel und habe mich auch damit abgefunden, dass es kein echter SF Roman ist (nach Barbara Slawig schon der zweite Fehlgriff).
Kommt drauf an, was man erwartet. Der "politische Ballast" vermittelt die Intention des Romans. Ihn wegzulassen, das wäre, als würde man bei Goethes Faust die Sache mit Mephistopheles weglassen - oder die religiös-philosophischen Gedanken. Was bleibt dann von Faust übrig? Ich bin ja kein Liebhaber von oberflächlich handlungsorientierter Literatur; die Handlung ist meiner Meinung nicht um ihrer selbst Willen da, sondern um die Intention zu verdeutlichen. Dave:Und wenn man den politischen Ballast abstreift, was bleibt dann übrig? Nicht besonders viel.
Welche plumpe Botschaft? Ich denke, es ist ein reichlich komplexer Roman, der von der Verwirklichung gesellschaftlicher Utopien handelt. Ich für meinen Teil, genieße das Buch, muss ich auch zugeben, dass es mir wie vielen bei großen Experimenten ging: Zuerst war ich sehr enthusiastisch, in der Mitte hatte ich einen ganz leichten Hänger und beginne in Sichtweite des Endes wieder enthusiastisch zu werden. Gut, da ich nun auf Seite 370 bin, bleibt noch einiges zu lesen. Auf gehts, Ralphweshalb dann diese plumpe Botschaft, die ein jeder gleich erkennt?
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#6
Geschrieben 13 September 2003 - 19:27
Bearbeitet von Dave, 13 September 2003 - 19:39.
#7
Geschrieben 13 September 2003 - 20:22
Nun ja. Wir scheinen unterschiedliche Arten von SF zu lesen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png "Typische SF", darunter kommt mir die Assoziation "Klischee-SF". Das ist DAS EXPERIMENT sicher nicht. Ich denke, die SF zeichnet sich gerade dadurch aus, ein weites Spektrum abfassen zu können - und nicht auf Laserpistolen, Raumschiffe oder Aliens festgelegt zu sein. Ich möchte hier natürlich keine Grundsatzdiskussion lostreten. Dieser Roman benutzt aus meiner Sicht Geisteswissenschaften als tragendes Element der Handlung; man kann Science natürlich auch nur auf Naturwissenschaften beziehen, aber ich denke, wie schon erwähnt, dann fallen viele bis die meisten Dystopien und Utopien aus der SF heraus. (1984, Fahrenheit 451, Clockwork Orange, Man in the High Castle... etc.) Ich finde den Roman zudem durchaus "analytisch", wenn man die Charakterveränderungen, die gesellschaftlichen Veränderungen und die Wirkung auf die Menschen betrachtet. Aber nun gut, am Ende ist es immer Geschmacks-und Einstellungssache. Deine Worte zu 2001... Nun, ich kann mich an den Roman kaum erinnern, es ist zu lange her, dass ich ihn gelesen habe. Ich sehe nur noch den Film vor mir. Ich denke, vor allem wenn man den Schluß des Films betrachtet, dass 2001 da nicht sehr viel konkreter ist als DAS EXPERIMENT (dessen Ende ich noch nicht erreicht habe). Ansonsten finde ich ein Werk, dasVon einem typischen SF-Roman kann man ganz sicher nicht reden, der leidenschaftliche und überdeutliche Grundtenor bezieht sich auf reale Ereignisse. Die Elemente, die man der SF zuschreiben kann, sind doch sehr marginal, noch dazu verschwommen und abstrus. Das ist eigentlich untypisch für SF-Romane, die zwar oft das Unbekannte zum Thema haben, aber meist klar, analytisch und zielstrebig auf ein Aufklärung hinarbeiten.
meistens (!) eher öde, denn was habe ich davon über etwas zu lesen, das es nicht gibt (Technik im Jahr 3035 oder ein Alien vom Planten XY). Ein Grund, warum ich Fantasy nicht mag. Es wird erst interessant, wenn ein Bezug zur "Realität" vorhanden ist. Wenn also diese Aliens allegorisch sind. Mich interessiert kein großer weißer Wal, aber MOBY DICK halte ich für eines der größten Bücher aller Zeiten; aber sicher nicht, weil er vom Walfang erzählt.über die Geschicke des Menschen hinausgeht, im begrifflichen Sinne (fremde Lebensform) wie auch dem Ort der eigenen Existenz (die Galaxie).
Und hier kann man etwas über Wahrnehmung "lernen". Ich habe dergleichen so nicht empfunden. Ich sehe eher (simpel zusammengefasst), dass hier gezeigt wird, dass jeder letztenendes Gutes für sich und die anderen will, er die anderen aber dadurch meistens ins Unglück stürzt. Das ist nun nur eine simple "Botschaft", die ich da herausziehe. Zum Beispiel aus der bisher nur Andeutung gebliebenen Erwähnung der Anti-Stadt, die mich sehr, um mal in ein anderes Gebiet vorzudringen, an die Tarot-Karte "Glück" erinnert (das Rad des Lebens: Ist der eine oben, ist der andere unten).Welche plumpe Botschaft?
Ähm, möglich, aber wen interessiert schon die allgemeine Vorstellung von SF? Das meine ich nicht arrogant, falls es so klingen sollte. Ich weiss jetzt schon, dass ich das Buch nicht so schnell vergessen werde und dass es sicher einen hohen Stellenwert für mich hat. Mehr ist eigentlich nicht wichtig. Wenn Dir das Buch nicht gefällt, dann tut mir das leid. Schade. Wenn es Dir nicht gefällt, weil es keine SF im klischeehaften Sinn ist, dann kann ich mich nur wundern. Wenn es Dir aber doch Spaß gemacht hat, es zu lesen, dann freut mich das. Ich frage mich, ob Bradbuy, Ballard etc. für Dich SF-Autoren sind. Da ich gerade eXistenZ zum "100" Mal gesehen habe und gestern Dark City, frage ich mich, ob das beides SF für Dich ist. RalphDas ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es mit der allgemeinen Vorstellung von SF kaum etwas zu tun hat.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#8
Geschrieben 13 September 2003 - 21:46
#9
Geschrieben 13 September 2003 - 22:48
Hm, was soll ich dazu noch sagen? Mir fällt nur der Hinweis ein, dass die Erzeugnisse, die Du liest oder denkst natürlich nichts anderes als eben solche "armselige Produkte" sind, die bei menschlichen "Denkprozessen" abfallen; es sei denn, Du hast eine Außerirdische Bibliothek entdeckt. Aber jedem wie ihm beliebt. Wäre ja schlimm, wenn wir alle das gleiche mögen würden. Also auf die verschiedenen Meinungen! http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cheers.gif RalphIch finde die Konstruktion des Menschen interessanter als das armselige Produkt, dass bei seinen Denkprozessen abfällt.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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#10
Geschrieben 14 September 2003 - 10:19
Mit Fehlgriff meinte ich, dass ich in einem "Science Fiction" Lesezirkel typische SF erwarte. Und der "Kontext der Zeit" ist nötig, um dem Buch überhaupt etwas abzugewinnen. Wie willst du sonst das Verhalten von Andrej erklären, seine Begegnung mit dem Roten Haus, die Verbrennung der Manuskripte, die Rolle von Geiger etc.? Erst wenn man die Zustände in der damaligen Sowjetunion berücksichtigt, erkennt man die beißende Kritik, die eine wichtige Dimension ausmacht. Mittlerweile bin ich durch und zum Schluss holen die Autoren den Holzhammer raus, um ihre Meinung zu vermitteln. Es wird deutlich, dass sie ausgelotet haben, wie sich Menschen in einem "ideologischen Vakuum" entwickeln und verhalten. Das wirft bei mir gleich zwei Fragen auf: 1. Ist nicht die Definition (bzw. Nicht-Definition) des Experimentes auch eine Art Ideologie? Sicherlich eine etwas ziellose, aber trotzdem eine Ideologie. 2. Braucht der Mensch zwingend eine Ideologie zum Leben? Vielleicht ist es die alte Frage nach dem Sinn des Lebens, und die muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Religionen und Visionen geben dem Streben einen Sinn, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man unglücklich ist, wenn es soetwas nicht gibt. Ich bin es zumindest nicht. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png eRDe7:Was heißt aus Deiner Sicht "echter SF Roman"? Und warum Fehlgriff? (Ist alles angeblich nicht SF-hafte ein Fehlgriff?) Und wieso kommen wir nicht drumherum, es im Kontext seiner Zeit zu betrachten?
Analytisch mag stimmen, aber dadurch ist es auch langweilig. Ich habe nur bis zum Ende durchgehalten weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Andere Autoren, die sich um den Menschen kümmern bzw. ihre Veränderung beobachten (allen voran Dick), schaffen es, ihren Personen Leben einzuhauchen. Man fiebert mit ihnen mit und kann die Gedanken nachvollziehen. Hier interessieren mich die Charaktere überhaupt nicht, einzig und allein Isja Katzman ist sehr gut ausgearbeitet. Insbesondere wenn man das Setting betrachtet (Menschen aus verschiedenen Ländern und Zeiten treffen in der Stadt zusammen) wurde sehr viel Potential verschenkt! Somit ist für mich klar, dass es den Autoren eher um politische Kritik ging. Q.E.D. SullivanIch finde den Roman zudem durchaus "analytisch", wenn man die Charakterveränderungen, die gesellschaftlichen Veränderungen und die Wirkung auf die Menschen betrachtet.
#11
Geschrieben 14 September 2003 - 12:12
Ich sehe das Experiment einfach als Metapher für das Leben. Jede Definition des Lebens ist eine "Ideologie", obwohl ich eher von einer Konstruktion sprechen würde. Ich habe gestern ein Zitat von David Cronenberg gelesen, das meiner Meinung nach, gut als Motto für das Buch verwendet werden könnte: "In another way, everybody†™s a mad scientist, and life is their lab. We†™re all trying to experiment to find a way to live, to solve problems, to fend off madness and chaos. So, to somehow have to figure out what they†™re doing, what their worth means, what their realtionship to society is, how to use their creative energy and how to deal with their destructive energy."Ist nicht die Definition (bzw. Nicht-Definition) des Experimentes auch eine Art Ideologie? Sicherlich eine etwas ziellose, aber trotzdem eine Ideologie.
Vermutlich, weil Du etwas anderes gefunden hast, an das Du glauben kannst. Wissenschaft, zum Beispiel. ;-) Was die Charaktere angeht. Ich fand das Buch teilweise sehr warmherzig, allem voran die "Party" an dem Abend, als sich Donald erschoß. Aber natürlich kann man sich nicht mit den meisten der Leute identifizieren, man möchte ja auch nicht. Andrej verändert sich viel zu sehr, während man selbst "natürlich" niemals solche Regime mitmachen würde und immer seine eigene Meinung haben und ausleben würde. Wo sind denn die anderen Leser???? Habt ihr alle aufgegeben? Joe? Schönen Sonntag, RalphReligionen und Visionen geben dem Streben einen Sinn, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man unglücklich ist, wenn es soetwas nicht gibt. Ich bin es zumindest nicht.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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#12
Geschrieben 14 September 2003 - 12:24
ich bin ebenfalls durch - und sehr zufrieden und entspannt!!!!
stelle natürlich fest dass hier eine kleine grundsatzdiskussion läuft und meine meinung dadurch bestätigt
ich finde ebenfalls wie sullivan und dave, dass dieses buch nicht unbedingt SF ist ....
@sullivan
....doch es als fehlgriff zu betrachten ist sehr hochgegriffen
@dave
....und gebe dave recht, dass sie eher als sozialkritische werke zu btrachten sind
wie ich schon sagte - kein sience - aber denoch fiction
@eRDe7
.....doch hat ralph recht wenn er das experiment in eine reihe mit 1984, das orakel vom berge, clockwork orange oder fahrenheit 451 stellt
bei diesen büchern stösst sich niemand am sozialkritischen anteil und dem mangelnden anteil an SF
im allgemeinen hat es sicher nicht geschadet das buch zu lesen - vielmehr können wir stolz auf die bandbreite des lesezirkels in diesem forum sein
joe
zurück zum buch:
das rat kapitel war echt klase - verstehe nicht, dass es bei euch keinen anklang fand
vielmehr war für mich die suche nach der antistadt ein wenig langweilig (ein wenig)
in de tat bedarf es bei diesem buch des nachwortes von BS welches dann aber sehr dienlich ist
es ist ein absolut wichtiges werk der weltliteratur und es wird mir sicher nicht schaden wenn ich es (das hab ich vor) ein zweites mal les (in ein paar jährchen)
weiters hat es groes interesse bei mir gewckt noch etwas anderes der strugatzkis zu lesen, weil sie eine sehr interesante sprache schreiben und ogar dieses protestwerk ziemlich kurzweilig gestallten konnten - war das bei euch nicht auch so? - warum/warum nicht?
joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
PS: wenn alle durch sind würde ich noch gerne über den schluss plaudern
#13
Geschrieben 14 September 2003 - 12:29
bin ja schon da und halte dir den rücken frei bin am wochenende meist weg - am land und hatte genug zeit zum lesen (regenwetter http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png ) hi ralph joeWo sind denn die anderen Leser???? Habt ihr alle aufgegeben? Joe?
#14 Gast_Guest_*
Geschrieben 14 September 2003 - 14:17
Ja, auf jeden Fall. Bei mir liegen schon Picknick am Wegesrand (ich liebe STALKER!) und Die zweite Invasion der Marsianer bereit. Aber zwischendurch werde ich wohl erst einmal ein Sachbuch lesen, z. B. die Vincent Price-Biographie, die ich in einer Mail an Dich schon mal erwähnte, wenn ich mich nicht irre. So, die letzten 50 S. kommen nun - aber ich sollte vielleicht endlich mal was essen... "Und so frage ich Sie jetzt: Wer ist wirklich ein guter Mensch? Derjenige, der das Chaos zu verwirklichen trachtet - also Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit -, oder derjenige, der dieses Chnoupek-Mymraitum - lies: die soziale Entropie - auf ein Minimum reduzieren möchte? Wer? Da haben wir's." S. 455 Also ich liebe das Buch. ;-) Ralphnoch etwas anderes der strugatzkis zu lesen
#16
Geschrieben 14 September 2003 - 17:54
Der Unterschied zwischen einem Idioten und einem Genie hört auf zu existieren, wenn man die Geheimnisse des Kosmos hinzu nimmt. (nach K.R. Popper) In diesem Sinne...Ich finde die Konstruktion des Menschen interessanter als das armselige Produkt, dass bei seinen Denkprozessen abfällt. Hm, was soll ich dazu noch sagen? Mir fällt nur der Hinweis ein, dass die Erzeugnisse, die Du liest oder denkst natürlich nichts anderes als eben solche "armselige Produkte" sind, die bei menschlichen "Denkprozessen" abfallen; es sei denn, Du hast eine Außerirdische Bibliothek entdeckt.
Nach Konrad Lorenz benötigt der Mensch wie das Tier Rituale, um sich nicht selbst zu zerfleischen. Es sind da im wesentlichen: Kunst, Religion, Sport. Hat mich irgendwie beeindruckt. Übrigens: Dem Buch kann man nicht vorwerfen, es würde nicht zum Diskutieren Anlass geben.2. Braucht der Mensch zwingend eine Ideologie zum Leben? Vielleicht ist es die alte Frage nach dem Sinn des Lebens, und die muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Religionen und Visionen geben dem Streben einen Sinn, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man unglücklich ist, wenn es soetwas nicht gibt. Ich bin es zumindest nicht.
#17
Geschrieben 14 September 2003 - 17:58
Da hast Du recht. Ich bin nun durch. Ich will mehr!!!! RalphDem Buch kann man nicht vorwerfen, es würde nicht zum Diskutieren Anlass geben.
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#18
Geschrieben 14 September 2003 - 18:03
das dachte auch ich als ich heute mittag den thread ansahDem Buch kann man nicht vorwerfen, es würde nicht zum Diskutieren Anlass geben.
ich glaube nicht dass so schnell wieder etwas der strugatzkis in den lesezirkel findet frage: lest sonst noch wer mit oder können wir schon den schluss breit treten? joe der trotz nachwort noch fragen an andere begeisterte leser hatIch will mehr!!!!
#19
Geschrieben 14 September 2003 - 18:08
Dyke liest ja auch noch mit. Da sollten wir warten. Vielleicht ist er ja auch begeistert - und ich muss dann nicht die Antworten alleine erfinden... Ralph, der schon vor den Fragen zittert.der trotz nachwort noch fragen an andere begeisterte leser hat
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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#20
Geschrieben 15 September 2003 - 14:15
Würde ich nicht tun. Habe erst kanpp 80 Seiten und es kann noch dauern. Ich setze dann den Schlußpunkt bzw. spiele Schiedrichter bei unterschiedlichen Ansichten und Deutungen LG DykeDyke liest ja auch noch mit. Da sollten wir warten
#21
Geschrieben 16 September 2003 - 09:01
Ich bin ja hier *winkendersmilie* Bin die letzten Tage nicht so an den PC gekommen, hab das Buch aber am Wochenende ausgelesen... und ich muß sagen, daß ich mich doch zu den Begeisterten zählen würdeWo sind denn die anderen Leser???? Habt ihr alle aufgegeben?
Ja, ja. Das ging mir auch so. Bei mir ging es ab dem 4. Abschnitt (Herr Rat) dann wieder stark aufwärts. Das letzte Kapitel fand ich sensationell.Ich für meinen Teil, genieße das Buch, muss ich auch zugeben, dass es mir wie vielen bei großen Experimenten ging: Zuerst war ich sehr enthusiastisch, in der Mitte hatte ich einen ganz leichten Hänger und beginne in Sichtweite des Endes wieder enthusiastisch zu werden.
Eine alte und sehr gute Frage. Ich denke - besonders nach der Lektüre dieses Romans - daß die Mehrheit der Menschen schon eine Ideologie braucht, ein klares, einfaches Ziel, z.B. durch eine Religion.2. Braucht der Mensch zwingend eine Ideologie zum Leben?
Vielleicht bist du einer derjenigen, die am Kulturtempel mitbauen (oder ihn zumindest benutzen). Ich fand dieses Bild sehr schön, vor allem da es einem nicht dogmatisch aufgezwungen wurde, sondern nur angeboten.Ich bin es zumindest nicht.
In dieser Hinsicht ist Andrej meiner Meinung nach ein typisches Kind des Kommunismus-Stalinismus (auch wenn mir natürlich der Vergleich fehlt). Er ist anfangs sehr zugänglich für jedwede Manipulation und am Ende, als alle seine Ideologien zu existieren aufgehört haben, weiß er nichts mehr mit sich anzufangen.Aber natürlich kann man sich nicht mit den meisten der Leute identifizieren, man möchte ja auch nicht. Andrej verändert sich viel zu sehr, während man selbst "natürlich" niemals solche Regime mitmachen würde und immer seine eigene Meinung haben und ausleben würde.
Bei mir schon! Nochmal zusammengefasst: ein tolles Buch. Ich hätte nicht gedacht, daß mir soviel Philosophiererei gefallen würde. Der Dialog am Ende zwischen Isja und Andrej - klasse. Es lag wohl auch daran, daß ich z.T. ganz ähnliche Ansichten habe (wie Isja). So, ich wäre dann bereit für die Diskussion zum Ende des Romans. Tilodas rat kapitel war echt klase - verstehe nicht, dass es bei euch keinen anklang fand
Bearbeitet von ghostwriter, 16 September 2003 - 20:30.
#22
Geschrieben 16 September 2003 - 18:20
#24
Geschrieben 16 September 2003 - 20:25
Aber nicht doch! *kurzrausgeh* *wiederreinkomm* *räusper*meine hauptfrage - bitte nicht lachen
Ein Kind? Ähm, ich hab das ehrlich gesagt nicht ansatzweise so verstanden. Denkst du das vor allem wegen Isja, der ja definitiv am Ende ein Kind ist? Tragen wir mal die Fakten zusammen: Andrej ist am Ende wieder in Leningrad - das beweist die Lokalzeitung, die auf dem Tisch liegt. Er sieht seine Mutter wieder... Ich hab das jedenfalls so aufgefaßt, daß er ganz einfach wieder in seiner alten Wohnung ist, als junger Erwachsener (oder wohnte er bereits in einer eigenen Wohnung?). Und Isja ist ja ( ), wenn ich mich recht erinnere, aus einer späteren Zeit in die Stadt gekommen, ergo war er zu Andrejs Zeit noch ein Kind... Ich muß zugeben, du hast mich jetzt etwas verwirrt. Ich werd wohl den letzten Abschnitt noch mal lesen... Tiloist andrej ein kin welches das alles träumte? - oder soll ich da was genauer lesen
#25
Geschrieben 16 September 2003 - 20:49
na! ich habs auch gerade nachgelesen sorry - falscher alarm andrej ist erwachsenAber nicht doch! *kurzrausgeh* *wiederreinkomm* *räusper*
so ist es kann es sein dass das auch der kern der geschichte und das eigentliche experiment ist - nämlich dass aneinandertreffen verschiedener generationen im selben alter? joewenn ich mich recht erinnere, aus einer späteren Zeit in die Stadt gekommen, ergo war er zu Andrejs Zeit noch ein Kind...
#26
Geschrieben 16 September 2003 - 22:03
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#27
Geschrieben 17 September 2003 - 14:47
Ich hab nicht widerstehen können, sorryna!
Ich denke, das ist zumindest ein Teil. Über den Kern des Experiments bin ich mir noch immer genau so unschlüssig, wie am Anfang des Romans. Es hat wohl auf jeden Fall etwas mit Soziologie zu tun, das Verhalten von Menschen in außergewöhnlichen Situationen. Dazu würde das mit den verschiedenen Zeiten ja zählen. Allerdings, wenn ich mir das Ende so anschaue und die Aussage des Mentors, Andrej habe den ersten Kreis durchbrochen... da frage ich mich, ob es letztenendes vielleicht darum ging, die Menschen in gewisser Weise zu erziehen bzw. auf eine höhere ideologische (Geistes-?)Ebene zu bringen. Wenn ihr versteht, was ich meine. Hört sich jetzt verdammt hochgeschraubt an, ich weiß...kann es sein dass das auch der kern der geschichte und das eigentliche experiment ist - nämlich dass aneinandertreffen verschiedener generationen im selben alter?
Ich würde eher sagen nein. Aber ich habe die Göttliche Komödie nicht gelesen, kann es also schlecht beurteilen... TiloAber wäre es möglich, dass Andrej sozusagen die Kreise der Hölle durchleben muss?
#28
Geschrieben 17 September 2003 - 18:39
obwohl doch kurz eine anspielung auf das fegefeuer war joe PS: @tilo es sei dir vergebenQUOTE Aber wäre es möglich, dass Andrej sozusagen die Kreise der Hölle durchleben muss? Ich würde eher sagen nein. Aber ich habe die Göttliche Komödie nicht gelesen, kann es also schlecht beurteilen...
#29
Geschrieben 17 September 2003 - 18:42
#30
Geschrieben 17 September 2003 - 19:28
ich bin nicht sicher ob die frage ernstgemeint ist (weil da ein paar grinsemännchen hinten dran sind) aber ich lese schon mal ab und zu gedichte
schreib auch selber welche
sind aber nicht Sf - darf ich das hier veröffentlichen
nur die guten gedichte - meine ich
joe
ein buch
andrej zieht nicht am hyperwarp hebel
schwingt nicht mal einen lasersäbel
doch trotzdem wars ein gutes buch
zu lesen für manche - aber - huch!
ich beginn wieder das experiment zu loben
über welches so manche toben
denen es nicht so gefallen hat
doch habe ich ´nen tipp parat
am ende von diesem gedicht
"wenns nicht hilft - es schadet nicht"
Bearbeitet von Joe Chip, 17 September 2003 - 19:45.
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