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Cyberpunk


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53 Antworten in diesem Thema

#1 Baseballbatboy

Baseballbatboy

    Ufonaut

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Geschrieben 02 September 2003 - 06:25

Hi,So, nachdem die Klassikerbesprechung wohl mit der Neuromancer-Trilogie beginnt, wollte ich mal fragen:Welche anderen Bücher aus dem Genre bleiben für euch unvergessen?Wie sieht es mit den Shadowrun-Büchern aus? Eher Masse statt Klasse?Freu mich wenn ein bisschen was zusammenkommen würde :) thx

#2 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 02 September 2003 - 16:12

Hallo bbbb! Schade, unser absoluter Experte für Cyberpunk Jürgen ist gerade im Urlaub. Aber hier ist sein Beitrag zu Neuromancer: http://www.addicted2...p?showtopic=983 und auf seiner Homepage: http://www.sf-buchseite.de preist er noch weitere Titel des Genres an. Siehe -> Bücherhighlights SF. Grüße, Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#3 heino

heino

    Limonaut

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Geschrieben 02 September 2003 - 20:39

mein absolutes Highlight im Cyberpunk-Bereich (wenn man es dazu zählen kann) ist die Eclipse-Trilogie von John Shirley, direkt gefolgt von Sterlings Video-Kid. Ansonsten bin ich kein besonderer Freund dieser Richtung

#4 Baseballbatboy

Baseballbatboy

    Ufonaut

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Geschrieben 03 September 2003 - 11:37

Yo, danke ist doch schon mal was!Um nochmal auf Shadowrun zurück zu kommen: Wer kennt den Roman "Pesadillas"?Auf amazon.de ist der Titel durchgehend gut bewertet worden, aber ich möchte evtl. von euch ein paar Meinungen lesen.thxcu

#5 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 14 September 2003 - 17:25

So...wieder da :rolleyes: @Baseballbatboyeine Aufstellung meiner persönlichen Cyberpunkreferenzen httest du ja schon... wenn nicht musst du noch ein wenig warten.Im Oktober oder November werde ich eine umfangreiche Cyberpunk-Seite ins Netz stellen... warten lohnt sich, denke ich... mal Holger um seine Meinung fragen.Die Seite existiert zwar schon.. aber da ich noch nicht alle Zusagen zur Verwendung von Objekten der Künstler habe, dauert es noch ein wenig.@HeinoJohn Shirley´s Eclipse Triologie ist zwar stilistisch sehr gut (so, wie ich es mag) aber abweichend von der "allgemeinen " Meinung KEIN Cyberpunk.Trotzdem toll geschrieben !!!Sterlings Video Kid dagegen ist definitiv CyberpunkNochmal zu Baseballbatboy....Zu shadowrun werde ich auch noch was machen...dazu suche ich noch "Mitarbeiter", die faktisch etwas zu diesem Thema schreiben wollen und es in einem grösseren Zusammenhang mit einbringen.Grüsse an alleJürgen
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#6 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 15 September 2003 - 20:03

BBB and All,mein liebstes Buch als ausgesprochener Short Story Fan ist die Sammlung CYBERSPACE (BURNING CHROME) von William Gibson. Andere Autoren sind auch dabei. Jede einzelne Story war absolut faszinierend.Impala
Julius Gaius Baltar!

#7 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 16 September 2003 - 11:24

Stimmt! Für eine Kurzgeschichten-Sammlung ist das der Hammer. Nebenbei bemerkt wurde die erste Story aufgepeppt und als „Johnny Mnomic“ mit „Neo“ Keanu Reeves verfilmt. Schöner Film, der leider in dem Moment schlecht wird, da der Film von der Vorlage abweicht. Zwangsläufig wie man sagen muss, denn eine Kurzgeschichte gibt selten Stoff für einen abendfüllenden Film her. Leider haben sich die Macher in die üblichen Hollywood-Action-Szenarien verstrickt. Ansonsten sehr schön.Meine liebste Story aus dem Buch ist aber die Sache mit dem Bar-Mädchen, die sich von Barbesuch zu Barbesuch verwandelt. Sehr abgefahren und sehr cool!Bis dennen,Henrik Fisch
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#8 Jürgen

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Geschrieben 16 September 2003 - 13:00

@HerikDie abweichende Story im Film "Johnny Mnemonic" hat einen plausiblen Grund, der mit Gibson sehr eng abgesprochen war.Ein Teil der Handlung und der Örtlichkeiten verweisen auf das zweite Gibson-Werk, die Bridge-Trilogie hin.Teile des ersten Bridge-Bandes, "Virtuelles Licht", wurden zur gleichen Zeit wie Johnny Mnemonic entworfen, aber wesentlich später im Buch veröffentlicht. Als der Film damals entstand (Virtuelles Licht war schon auf dem Markt) und eine Film-Örtlichkeit für das Becken des Delfins gesucht wurde, kam man zu der Überzeugung, dass die Brücke mit seinen autarken Bewohnern eine gute Location abgeben würde.Dazu kommt die Tatsache, dass Gibson selbst das Drehbuch geschrieben hat.Das der Produzent/Produktionsfirma/Verleih nochmal Hand an den Film legten und einige Szenen umschrieben, hat nicht gerade zum besseren Verständnis von Gibson mit Hollywood beigetragen.Es gibt aber einen "Japan-Cut" von diesem Film, der wesentlich näher an Gibsons Vorstellungen heranreicht....Originalzitat:Robert Longo said they intended to make a 'dirty, edgy black-and-white science fiction film' but shifted to big movie because nobody was interested in funding what would have been 'a giant student film'. Gibson himself says Hollywood forces changed the movie from his and Longo's vision, and that the Japanese cut of the movie (in English with Japanese subtitles) is closer to their intent. ¶...and finaly....Meine Lieblingsstory aus Cyberspace ist, wie nicht anders zu erwarten, natürlich "Chrom brennt" ;) Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 16 September 2003 - 13:01.

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#9 Henrik Fisch

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Geschrieben 18 September 2003 - 10:16

@Count … äh … Jürgen:

Vielen Dank für diese interessanten Hintergrundinformationen zum Film. Da haben dann wohl tatsächlich – wieder einmal – irgendwelche hornochsigen Studiobosse dazwischengefunkt, um möglichst viel „Knall – Bumm“ in den Film zu packen. Übrigens gefällt mir Keanu Reeves in dem Film wirklich gut. Das der Mann ein richtig guter Schauspieler ist, sieht man an der Szene mit der VR-Brille: Trotz eingeschränkter Mimik – wegen der Brille – bringt er mit Hilfe der Gestik das supergut rüber.

Bekommt man hierzulande eigentlich irgendwo diese japanische Schnittversion von „Johnny Mnomic“?

Bis dennen,
Henrik Fisch
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#10 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 20 September 2003 - 21:47

Bekommt man hierzulande eigentlich irgendwo diese japanische Schnittversion von „Johnny Mnemonic“?

Ja, das würde mich auch mal interessieren. Obwohl ich die amerikanische Fassung sehr gut finde und nur jedem empfehlen kann, der diesen kaum beworbenen Film verpasst hat. Imp
Julius Gaius Baltar!

#11 ghostwriter

ghostwriter

    Yoginaut

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Geschrieben 21 September 2003 - 09:27

Johnny Mnemonic ist von Gibson? Dann wird es wohl wirklich mal Zeit, daß ich bei ihm mal reinlese. Den Film hab ich zwar verpasst damals, aber interessiert hätte er mich schon sehr...Das verspricht ein interessanter Klassiker-Lesezirkel zu werden :DTilo

#12 Spider J

Spider J

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 15:42

Hi Leute!

Um noch einmal auf die Sammlung CYBERSPACE zurückzukommen: mir hat die Geschichte Chrom brennt (engl.: Burning Chrome) darin am besten gefallen. In einem Teil der Neuromancer-Triliogie wird darauf auch Bezug genommen, glaube ich. Das war damals der Anlass, mir CYBERSPACE auch zu kaufen. Bereut hab ich's nicht - Gibson gefällt mir.

Ein Roman, der auch gut zum Cyberpunk gehört, ist Myra Cakans Downtown Blues. Kennt den hier jemand? Hat noch jemand das Buch gelesen? Mich würde interessieren, was ihr davon haltet.

Mir hat das Buch damals Spaß gemacht, wenngleich etwas wenig Cybertech darin vorkam. Es handelt sich eher um drei rasante Detektiv-Geschichten in der Zukunft, die locker miteinander verbunden sind, als um wegweisende Scifi. Aber, wie gesagt: nur meine Meinung.

Grüße,
Spider J
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit Seele oder Intelligenz je wirklich glücklich sein kann auf dieser Welt. Es sei denn durch den Widerspruch." - Marylin Manson, in einem Interview, April 2003

#13 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 16:27

Hi Spider,

ist Myra Cakans Downtown Blues. Kennt den hier jemand?

ich habe die Story Downtown Blues gelesen, die ja die Grundlage für den Roman bildet. Auch wenn die Story eigentlich ganz gut ist, habe ich nach der Lektüre beschlossen, das Cyberpunk kein Genre für mich ist.

Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#14 dyke

dyke

    Biblionaut

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 17:12

Hi spider,ich habe Downtown Blues im letzten Jahr mit großem Vergnügen gelesen. Er hat das, was für mich Cyberpaunk interessant macht - eine unaufhörlich vorwärts treibende Handlung und scharfe, schnelle Schnitte.Am meisten hat mich die Erzähl-Perspektive mitgerissen. Ich fühlte mich als sässe ich bei Donovan auf der Schulter mit einem driekten Draht in ihr Gehirn.Es war einer dieser Romane, bei dem man die Zeit vergißt und wie in einem Rausch liest. Myra Cakan hat hier gezeigt eindringlich, was den Geist des Cyberpunk ausmacht.: ein Lebensgefühl und nicht die Technik.LG Dyke

#15 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 07:43

Hallo Spider, auch ich habe Downtown Blues gelesen... leider. Fazit: rausgeschmissenes Geld(Buchkauf) und vertrödelte Zeit (Lesen). Was ich darüber zu sagen hatte, kannst du hier nachlesen. Nicht gerade Werbung für das Buch, aber nun mal meine Meinung. @ronni

ich habe die Story Downtown Blues gelesen, die ja die Grundlage für den Roman bildet. Auch wenn die Story eigentlich ganz gut ist, habe ich nach der Lektüre beschlossen, das Cyberpunk kein Genre für mich ist.

Vielleicht lag es einfach an diesem Buch :P Ich bin der festen Überzeugung, dass dir Neal Stephenson´s Snow Crash oder die Bridge-Triologie von Gibson einen besseren "Einstieg" in das Cyberpunk-Genre ermöglicht hätte. Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 15 Oktober 2003 - 07:45.

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#16 Spider J

Spider J

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 09:17

Myra Cakan hat hier gezeigt eindringlich, was den Geist des Cyberpunk ausmacht.: ein Lebensgefühl und nicht die Technik.

Hi Dyke!

Für mich gehört neben dem Lebensgefühl die Technik dazu - und davon gab es, soweit ich mich erinnere, nicht viel in Cakans Buch. Downtown Blues hat bei mir damals eineinhalb Wochen durchgehalten, danach hatte ich's durch - sprich: gefallen hat es mir. Aber ist es Cyberpunk? Ich hatte damals das Gefühl: zu viel Punk, zu wenig Cyber - was für mich diesen Roman nicht unbedingt dem Genre zuordnet. Mal im Ernst: was wäre Case ohne sein Ono-Sendai Kyberspace 7?

Grüße,
Spider J
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#17 Henrik Fisch

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 10:48

Stimmt,Sprawl und Cyberdeck gehören beim Cyberpunk zusammen. Meinetwegen auch ein mit einem Z8000-Prozessor aufgemotzter TRS-80 in einer St.-Pauli-Hinterhofgasse; und da gibt es auch heute noch wirklich richtig eklige Gassen. Wenn dann noch eine zackige Schreibe vom Autor am Start ist, bin ich voll dabei.Bis dennen,Henrik Fisch
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#18 Spider J

Spider J

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 18 Oktober 2003 - 16:37

Zum Thema Cyberpunk habe ich vor einem Jahr eine Studienarbeit geschrieben.

Der Text befasst sich mit einigen Merkmalen des Cyberpunk und untersucht Ridley Scotts Blade Runner im Hinblick auf die Frage, ob der Film dem Genre zugerechnet werden kann. Bestimmt nicht für jedermann ein Lesespaß, schließlich musste es wissenschaftlich für die Universität sein - liest sich also manchmal etwas trocken. Aber vielleicht findet sich hier ja doch der ein oder andere Interessierte... :lookaround:

Der Text steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung. (.pdf, 119k)

Beste Grüße,
Spider J
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#19 Rusch

Rusch

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Geschrieben 26 Mai 2004 - 22:57

Ich hätte mal eine Frage in bezug auf Cyberpunk. Was genau ist Eurer Meinung nach Cyberpunk. So wird z. B. Snow Crash als Cyberpunk Buch bezeichnet. Warum? Ich würde eher sagen, es ist ein normaler SF Roman mit Cyberpunk einschlägen. Aber solche gibt es heute sehr viel und die würde ja auch keiner als Cyberpunk bezeichnen.

#20 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 02 Juni 2004 - 09:17

Huhu Rusch soweit ich mich erinnere gab es die Diskussion um die Eigenschaften des Cyberpunks schon auf diesem Board ... wenn ich nur wüsste wo ? http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/confused.gif :D :P Aber egal, ein kurzer Anriss zur Wiederholung.... Der "ursprüngliche" Cyberpunk hat drei feste Anker, die unveränderlich sind: - Cyberpunk-Storys spielen in einer apokalyptischen Welt, Anarchie und die Macht der Firmen ersetzen Regierungsformen - Das "Netz" ist allgegenwärtig, eine Art Super-Internet, in der man sich mittels Avatare in Echtzeit bewegen kann - der Erzählstil beim Cyberpunk ist eine Art "Poesie des Strassenslang". Zusätzlich spielen Biogenetik und Biomechanik eine grosse Rolle; die Storys sind "zeitnah" an unserer Welt angesiedelt. Wenn du diese "Orientierungspunkte" nimmst, dann ist Snow Crash sehr leicht diesem Genre zuzuordnen. Ansonsten streiten sich ja die meisten darüber, was diesem Sub-Genre zuzuordnen ist und was nicht. Seltsamerweise diskutieren DIE Leute am lautesten, die vielleicht vier, fünf Romane zu dem Thema gelesen haben und nun glauben, es wäre an der Zeit, eine Neudefinition (natürlich ihre eigene) festzulegen. Extrem interessant wird es eigentlich dann, wenn Leute, die den Begin des Cyberpunk auf Grund ihres jungen Alters nicht mitbekommen haben, vollkommen "revolutionäre" Ideen zur Einstufung "erarbeiten" und ins Netz posten. Dann wünsche ich mir so manches Mal, ein Gibson, ein Stephenson oder eine Cadigan würden die Beiträge lesen... sie würden aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 02 Juni 2004 - 09:19.

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#21 Rusch

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Geschrieben 02 Juni 2004 - 18:23

- Cyberpunk-Storys spielen in einer apokalyptischen Welt, Anarchie und die Macht der Firmen ersetzen Regierungsformen - Das "Netz" ist allgegenwärtig, eine Art Super-Internet, in der man sich mittels Avatare in Echtzeit bewegen kann - der Erzählstil beim Cyberpunk ist eine Art "Poesie des Strassenslang".

Man könnte dann auch sagen, alle Bücher die ähnlich sind wie Neuromancer. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png So hatte ich mir das ungefähr vorgestellt und deswegen finde ich, dass Snow Crash eben kein Cyberpunk Buch ist, denn das wichtigste Element, das allgegenwärtige Computernetz ist zwar vorhanden, spielt aber keine Rolle. Wie ich schon sagte, die Story würde auch ohne das Computernetz funktionieren. Aber die anderen beiden Elemente sind drin. Ich würde bei Cyberspace auch nicht von einem Subgenre sondern eher von einer Modeerscheinung sprechen. Mal ehrlich, wer schreibt den noch heute Cyberspace Romane? Eher wurde viel in die Mainstream SF übernommen. Ich finde es übrigens amüsant, dass Gibson seinen Roman auf einer Schreibmaschine geschrieben hat. Und noch etwas ist interessant: Das Potential von Software Filmen a la Microsoft wurde nicht erkannt. Ebenso die Big Brother Thematik. Zumindest habe ich in keinen der Cyberspace Bücher, die ich bisher gelesen habe, etwas hierzu gefunden.

#22 Gast_Guest_*

Gast_Guest_*
  • Guests

Geschrieben 02 Juni 2004 - 22:41

[quote name='Rusch' date='02.06.2004, 18:23'] [/QUOTE]
Ich würde bei Cyberspace auch nicht von einem Subgenre sondern eher von einer Modeerscheinung sprechen. Mal ehrlich, wer schreibt den noch heute Cyberspace Romane? Eher wurde viel in die Mainstream SF übernommen.

Und noch etwas ist interessant: Das Potential von Software Filmen a la Microsoft wurde nicht erkannt. Ebenso die Big Brother Thematik. Zumindest habe ich in keinen der Cyberspace Bücher, die ich bisher gelesen habe, etwas hierzu gefunden. [/quote]
Dass der Cyperspace, eher Cyberpunk, ein Subgenre ist widerspricht nicht unbedingt der Eigenschaft als Modeerscheinung. Fragt sich eben, wie lange ein Subgenre bestehen muss, um nicht nur als Modeerscheinung durchzugehen.

Carl Amery schreibt, dass 4, bestenfalls sechs, Parameter ein SF-Autor berücksichtigen kann. (Artikel im Sammelband "Streifzüge ins Übermorgen").

Dennoch ist es interessant, dass in der Breite manche Entwicklungen schlicht nicht gedacht werden. Das ist gut gedacht, Rusch. Wie es im Fall von Firmen wie Microsoft ist, weiß ich nicht. William Gibson schreibt selber, dass er sich den Zerfall der Sowjetunion einfach nicht vorstellen konnte. Stattdessen tat er es mit den USA.

Apropos Modeerscheinung: Jack Womack schreibt über einen Japanbesuch Gibsons in seinem Vorwort zur Neuromaner-Trilogie, dass Gibson in einem Schaufenster eine Cyberpunk-Hose gesehen hat. Welch ein Grusel! Inzwischen ist der Cyberpunk-Hype verschwunden und mit ihm manche Absonderlichkeiten, die ausser dem Anspruch Cyberpunk zu sein, gar nichts mit diesem gemein hatten.

Die Big-Brother-Thematik im Sinne eines ausufernden Fernsehens war übrigens zuvor im Nicht-Cyberpunk. Bekannt sollte der Film "Das Millionenspiel" von Wolfgang Menge aus dem Jahr 1970 sein (basiert auf einer Geschichte Robert Sheckleys)

#23 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 02 Juni 2004 - 22:43

Der Gast war ich.

#24 Jakob

Jakob

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Geschrieben 03 Juni 2004 - 15:47

@Rusch

So hatte ich mir das ungefähr vorgestellt und deswegen finde ich, dass Snow Crash eben kein Cyberpunk Buch ist, denn das wichtigste Element, das allgegenwärtige Computernetz ist zwar vorhanden, spielt aber keine Rolle. Wie ich schon sagte, die Story würde auch ohne das Computernetz funktionieren

Da muss ich aber nachdrücklich widersprechen. Das Thema von Snow Crash ist, so wie ich mich erinnere, doch virale Informationsverbreitung. Und dafür ist das Weltweite Datennetz eines der beiden zentralen Verbreitungssysteme (neben der Droge Snow Crash). Selbst, wenn man das Datennetz wegdenkt, geht der ganz Roman immer noch um Programmiertechniken im weiteren Sinne. Und der Titel ist der Erfahrung des Vor-dem-Monitor-Sitzens entlehnt. Bisher hatte ich immer eher den Eindruck, das SC eigentlich der Roman war, der den Cyberpunk mit all seinen Elementen aufgenommen und ihn gleichzeitig nachhaltig verändert hat.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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  • (Buch) gerade am lesen:Zachary Jernigan, No Return/James Tiptree Jr., Zu einem Preis
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#25 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 03 Juni 2004 - 20:50

@Jakob

Da muss ich aber nachdrücklich widersprechen. Das Thema von Snow Crash ist, so wie ich mich erinnere, doch virale Informationsverbreitung. Und dafür ist das Weltweite Datennetz eines der beiden zentralen Verbreitungssysteme (neben der Droge Snow Crash). Selbst, wenn man das Datennetz wegdenkt, geht der ganz Roman immer noch um Programmiertechniken im weiteren Sinne. Und der Titel ist der Erfahrung des Vor-dem-Monitor-Sitzens entlehnt.

Eine gute Erwiderung... knapp und Aussagekräftig http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

Bisher hatte ich immer eher den Eindruck, das SC eigentlich der Roman war, der den Cyberpunk mit all seinen Elementen aufgenommen und ihn gleichzeitig nachhaltig verändert hat.

So gut der vorherige Kommentar, so falsch diese Aussage. Hier kann es nur eine Referenz geben... und die ist nun mal die Sprawl-Triologie (Neuromancer) von William Gibson. Wesentlich früher geschrieben und mit ALLEN Stilmitteln des Genres ausgestattet. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 03 Juni 2004 - 20:51.

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#26 Jakob

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Geschrieben 03 Juni 2004 - 20:57

@jürgen:Ach so, ich meinte mit "aufgenommen" nicht "begründet". Neuromancer sehe ich auch als die zentrale Referenz (die Folgeromane sind bei mir dagegen nicht so hoch im kurs, interessant wirds für mich wieder ab "Idoru"). Wollte nur sagen, dass SC irgendwie alle "klassischen" Cypberpunk-Merkmale hat und doch irgendwie über das Genre wie es vorher war hinausgewiesen hat. Ich schätz,e das hat was damit zu tun, dass in Stephensons Geschichte die virtuelle Realität und die Wirklichkeit gewissermaßen miteinander "infiziert" werden ... aber das ist nur so ein Verdacht, den ich im moment nicht richtig in den Griff kriege ... vielleicht weiß ja jemand anderes noch was erhellendes zu dem Buch.
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#27 Jürgen

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Geschrieben 03 Juni 2004 - 21:10

Ich schätze, das hat was damit zu tun, dass in Stephensons Geschichte die virtuelle Realität und die Wirklichkeit gewissermaßen miteinander "infiziert" werden ... aber das ist nur so ein Verdacht, den ich im moment nicht richtig in den Griff kriege

Dein Verdacht ist verdächtig nah an meiner Einschätzung http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cheesy.gif Gruss Jürgen
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#28 Rusch

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Geschrieben 03 Juni 2004 - 23:04

Da muss ich aber nachdrücklich widersprechen. Das Thema von Snow Crash ist, so wie ich mich erinnere, doch virale Informationsverbreitung. Und dafür ist das Weltweite Datennetz eines der beiden zentralen Verbreitungssysteme (neben der Droge Snow Crash). Selbst, wenn man das Datennetz wegdenkt, geht der ganz Roman immer noch um Programmiertechniken im weiteren Sinne. Und der Titel ist der Erfahrung des Vor-dem-Monitor-Sitzens entlehnt.

Eine gute Erwiderung... knapp und Aussagekräftig http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

Widerspruch: Richtig ist, dass nur Programmier wegen ihrer Denkstruktur gegenüber dem Virus anfällig sind. Falsch ist, dass es sich um ein Computervirus handel. Vielmehr ist das Computervirus eher ein Programm, dass Audioinformation übermittelt. Der User hört dann die sumerischen Worte und das ist der eigentliche Virus. Eigentlich total schade, denn die Sache mit Da8id und Snow Crash zu Beginn des Buchs war sehr vielversprechend. Dann aber die Sache mit Babylon usw. Das fand ich ziemlich doof. Sehr, sehr an den Haaren herbeigezogen und für meinen Geschmack viel zu esotherisch. Um noch einmal auf das Thema Programmieren und Informatik zurück zu kommen. Auf diese Themen hat der Cyberpunk ganz bestimmt nicht das Monopol. Ich erinnere nur an Film, die nach Eurer Definition auch dem Cyberpunk zugeordnet werden müssten: 2001 - Ich sage nur Hal 9000 Dark Star - Die Diskussion mit der philosophierenden Bombe. Futureworld - Programmiert Androiden sollen Roboter ersetzen etc. Ich denke schon dass virtuelle Welten und Programmierung eng verbunden sein müssen mit einer Welt im Niedergang.

#29 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 04 Juni 2004 - 07:16

@Rusch Deine Auswahl an Beispielen ist geschickt gewählt http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png ;) :D Alle Filme sind nämlich Prä-cyberpunk, gedreht in einer Zeit, als es den Begriff des Cyberpunk noch gar nicht gab. Trotzdem hast du natürlich Recht, wenn du dem CP das Monopol auf Programmiertechnik absprichst. Das ändert natürlich nichts an meiner Zuweisung von Snow Crash. Es IST Cyberpunk... wie er bizarrer und abgedrehter kaum sein kann. Und wenn es Stephenson selbst behauptet... wer möchte ihm da wiedersprechen ? :bighlaugh: Gruss Jürgen
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#30 Sullivan

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Geschrieben 04 Juni 2004 - 07:16

Hallo Rusch,

Ich denke schon dass virtuelle Welten und Programmierung eng verbunden sein müssen mit einer Welt im Niedergang.

Nicht unbedingt, virtuelle Realität kann man als Flucht aus der Realität sehen oder aber als Teil einer komplexen Realität. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber ich denke z.B. an Greg Egans DIASPORA oder alle Romane, in denen in die wirkliche Welt zusätzliche Informationen (und Daten) hineinprojiziert werden können.

Sullivan


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