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Rechtschreibung bei der Neuveröffentlichung alter Romane


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42 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Rechtschreibung bei Neuveröffentlichungen (25 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

In welcher Rechtschreibung sollte ein altes Buch (Urheberrecht abgelaufen) neu veröffentlicht werden?

  1. Abgestimmt Alte Rechtschreibung (13 Stimmen [52.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 52.00%

  2. Neue Rechtschreibung (Version 2008) (12 Stimmen [48.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 48.00%

Abstimmen Gäste können nicht abstimmen

#31 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 15 November 2011 - 16:05

Als Vater einer siebenjährigen Tochter, die lesend Lesen lernt, plädiere ich klar für die gerade aktuelle Rechtschreibung. Alles andere ist Unsinn.

Dann werden deine Kinder wohl nie Der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung oder Die Welt lesen dürfen – sie verwenden nämlich alle noch die frühere Rechtschreibung.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#32 My.

My.

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Geschrieben 15 November 2011 - 16:12

Was richtig war, stand im Duden, und der paßte sich den jeweiligen Änderungen an, ließ (gekennzeichnete) Alternativformen zu und war im Gegensatz zu unseren gegenwärtigen Reformern insgesamt sehr duldsam.

Das ist entgegen deiner Ansicht heute nicht anders. Der Duden Korrektor zum Beispiel - der Duden in Softwareform - bietet fünf (in Worten: 5!) Einstellmöglichkeiten:

- Dudenempfehlungen (als empfohlene Einstellung)
- Konservativ
- Progressiv
- Presse
- Tolerant

wobei nur die Einstellung "progressiv" dazu führt, daß die neue Rechtschreibung bei mehreren möglichen Schreibweisen zum Zuge kommt (die empfohlenen Dudenempfehlungen sind nicht progressiv, ob man es glaubt oder nicht). Die "konservative" Einstellung bevorzugt z.B. bei mehreren möglichen Schreibweisen die der alten Rechtschreibung, die "tolerante" erlaubt alle Schreibweisen (was zu einer gewissen Uneinheitlichkeit führen kann).

Ich verwende bei meinen Büchern die "Dudenempfehlungen" und fahre auch nach meinem eigenen Gefühl gut damit. Jedenfalls bei modernen Büchern.

My.

#33 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

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Geschrieben 15 November 2011 - 16:33

@ My: Dann sind die ja besser als ich dachte. Ich hab mir keinen neuen Duden gekauft, aber ich nehme das erfreut zur Kenntnis. Es bestärkt mich in meiner Ansicht, daß heute im Prinzip jeder schreiben kann, wie er will...

#34 Puh

Puh

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Geschrieben 15 November 2011 - 17:15

Ich schätze es, wenn Neuauflagen möglichst nah beim Original des Autores bleiben, schätze die schon lange aufgegebenen "Dehnungs-H", habe auch gegen "giebt" nichts einzuwenden, bin dann wohl ein Freund der vorsichtigen Anpassung. Sofern ich dann sowieso nicht gleich im Antiquariat stöbere.

#35 My.

My.

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Geschrieben 15 November 2011 - 18:20

@ Marianne: Ja, ich kann es nur immer wiederholen. Der Duden Korrektor ist (jedenfalls für mich) eine wertvolle, hilfreiche, fast unverzichtbare Software, die sich bei einem Preis von 50 Euro für eine Vollversion (und, ich glaube, 29 Euro für Updates) sofort rentiert hat. My.

#36 lapismont

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Geschrieben 15 November 2011 - 18:38

Dann werden deine Kinder wohl nie Der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung oder Die Welt lesen dürfen – sie verwenden nämlich alle noch die frühere Rechtschreibung.


Der Kinder-Spiegel hat sehr wohl die aktuelle Rechtschreibung.
Grad in die aktuelle Ausgabe reingeschaut.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#37 Ming der Grausame

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Geschrieben 16 November 2011 - 13:53

Es bestärkt mich in meiner Ansicht, daß heute im Prinzip jeder schreiben kann, wie er will...

Was mich vor allem an viele Periodika stört, ist deren individuelle Hausorthographie: Die Zeit schreibt z.B. inzwischen Photon mit F. Auch die NZZ hat eine etwas eigenwillige Hausorthographie. Seit der Reform der Reform Mitte 2006 gibt es IMHO kaum noch eine einheitliche Schreibweise – zumindest bei Zeitungen. Auch die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen verwenden seit 2007 eine einheitliche Hausorthographie.

Der Kinder-Spiegel hat sehr wohl die aktuelle Rechtschreibung.

Nö, sie verwenden eine Hausorthographie. Ist zwar an der dritten Fassung der reformierten Rechtschreibregeln angelehnt, ist aber damit nicht identisch.
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#38 simifilm

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Geschrieben 16 November 2011 - 13:56

Was mich vor allem an viele Periodika stört, ist deren individuelle Hausorthographie: Die Zeit schreibt z.B. inzwischen Photon mit F. Auch die NZZ hat eine etwas eigenwillige Hausorthographie. Seit der Reform der Reform Mitte 2006 gibt es IMHO kaum noch eine einheitliche Schreibweise – zumindest bei Zeitungen. Auch die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen verwenden seit 2007 eine einheitliche Hausorthographie.


Hausorthographien sind ja grundsätzlich nichts neues, das gab es schon vor der Reform. Und die NZZ ging schon immer eigene Wege; etwa bei der Transliteration fremdsprachiger Namen. Es gibt beispielsweise meines Wissens keine andere deutschsprachige Zeitung, die "Gorbatchew" schreibt. Und die Schreibweise "Choc" statt "Schock" wurde ebenfalls lange gepflegt; "placieren" ist, glaube ich, noch heute im Einsatz. Mich stört das nicht, im Gegenteil — es macht mir Freude, weil es zeigt, dass ein Bewusstsein für Sprache herrscht. Viel schlimmer finde ich, dass auch und gerade bei der NZZ das Lektorat offensichtlich massiv reduziert wurde; man stösst fortlaufend auf Komma- und Fallfehler und Wiederholungen.

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#39 lapismont

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Geschrieben 16 November 2011 - 14:00

Nö, sie verwenden eine Hausorthographie. Ist zwar an der dritten Fassung der reformierten Rechtschreibregeln angelehnt, ist aber damit nicht identisch.


Jedenfalls sehe ich im Kinder-spiegel nix, dass der Schule wiidersprechen würde.

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#40 My.

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Geschrieben 16 November 2011 - 15:45

Wie weiter oben ausgeführt, ist der Duden durchaus flexibel. Ich gehe mal davon aus, daß die sogenannten Hausorthografien von Zeitungen und Verlagen sich im Rahmen des aktuellen Dudens bewegen und die dortigen Möglichkeiten so ausnutzen, dass es letztendlich keine wirkliche Verletzungen der heute - für z.B. Schulden, Verwaltungen etc. - gültigen Rechtschreibung gibt. Von der FAZ und der SZ weiß ich, daß man seinerzeit zur alten Rechtschreibung zurückkehrte, dies aber inzwischen wohl zugunsten einer dieser Hausorthografien auf Basis der geltenden Rechtschreibung wieder aufgegeben hat. (Das, was diese Zeitungen heute machen, entspricht vermutlich der Einstellung "Presse" im Duden Korrektor; siehe weiter oben.) My.

#41 Ming der Grausame

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Geschrieben 16 November 2011 - 18:23

Wie weiter oben ausgeführt, ist der Duden durchaus flexibel. Ich gehe mal davon aus, daß die sogenannten Hausorthografien von Zeitungen und Verlagen sich im Rahmen des aktuellen Dudens bewegen

Leider ist das nicht korrekt. Foton statt Photon ist auf jeden Fall falsch – auch nach den reformierten Rechtschreibregeln von 2006.

Und die NZZ ging schon immer eigene Wege

Ich meinte es bei der etwas eigenwilligen Hausorthographie der NZZ ja auch nicht negativ, sondern als schnöde Feststellung. Schweizer sind sowieso sehr eigen – manchmal etwas merkwürdig, aber nie im negativen Sinne.
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#42 My.

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Geschrieben 17 November 2011 - 08:13

Leider ist das nicht korrekt. Foton statt Photon ist auf jeden Fall falsch – auch nach den reformierten Rechtschreibregeln von 2006.

Du irrst.

Pho|ton , Foton [auch: fo'to:n ] das; -s, onen (Physik): in der Quantentheorie das kleinste Energieteilchen einer elektromagnetischen Strahlung
Duden - Das Fremdwörterbuch, 10. Aufl. Mannheim 2010 [CD-ROM]


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#43 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 17 November 2011 - 15:43

Du irrst.

Es irrt der Mensch, solang er strebt – oder so ähnlich.
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