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Fügt der "Labelwahn" der Phantasik Schaden zu?


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81 Antworten in diesem Thema

#61 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 Januar 2012 - 16:24

Hallo Jakob,
ja, der Labelwahn. Den gibt es schon richtig lange wie man ja in der Diskussion feststellen konnte. Waren es anfangs noch grobe Schubladen, wird mittlerweile für jeden Autor und jeden neuen Trend ein Label ausgerufen. Wie in der Musik. Da warb eine Band sie würde RockMetalJazzIndiePopReggae spielen.
Abgrenzung um jeden Preis. Das ist halt der Preis der Kommerzialisierung, die sich übrigens nicht nur dort findet, wo Erfolg ist sondern auch in der Subkultur, wie du es ja den Kleinverlagen richtigerweise vorwirfst. Diese versuchen in der Regel gar nicht, sich von der Masse abzuheben. Und wenn scheinen sie damit nicht sonderlich erfolgreich zu sein, so wirken zumindest auf Dauer die Veröffentlichungen, die ich gelesen habe. Man muss sich halt auf die Bücher konzentrieren, die ein wenig "anders" sind und auch dort findet man interessanten Lesestoff.
Das Label ersetzt ja übrigens nur den Autor. Oft steht ja als Klappentext "Spannend wie Stephen King" oder "In der Tradtion von Dan Brown".
Im schlimmsten Fall sorgt das für Einheitsliteratur, das stimmt schon. Viele Texte, die den Markt überschwemmen, sind halt reine Nachahmer.
Stört das den Leser?
Du, als "Experte" kannst doch einfach einen Bogen um einen solchen Trend machen. Klar, da kommt jetzt das 28. Buch über ein Volk von Herr der Ringe. Musst du ja nicht kaufen, geschweige denn lesen.
Dem Fan von HDR ist so ein Buch vielleicht trotzdem wichtig, schließlich fühlt er sich in der Welt wohl und mag gerne noch mehr dazu lesen.
Fügt der Labelwahn der Phantastik schaden zu?
Das ist schwer zu beantworten. Erstmal findet dadurch der Leser Bücher, die ihm prinzipiell gefallen. Zufrieden Leser stützen ja die Phantastik als das sie ihr schaden.
Andererseits besteht die Gefahr, es kommt nur noch Einheitsliteratur heraus. Aber letzteres glaube ich nicht. Es gibt ein so großen Output an Literatur, da ist eigentlich genug tolles oder ungewöhnliches dabei.
Es ist eigentlich nur schwierig, die entsprechende Literatur zu finden, also die "Abseits des Label aktueller Trend". Foren wie dieses helfen da leider auch nicht immer, da entweder Empfehlungen aus eigener Feder/eigenem Verlag kommen oder doch die Auflistung der eigenen Favoriten, unabhängig davon, was derjenige halt sucht.
Vielleicht sollten wir mal einen Ordner aufmachen mit dem Label "Abseits des Trends". Aber ist das nicht dann auch wieder ein Label?

Bis bald,
Michael

Zum Thema "Abseits des aktuellen Trends" hatte ich auch mal eine Kolumne geschrieben:
http://defms.blogspo...e-kunstler.html

Bearbeitet von Michael Schmidt, 19 Januar 2012 - 16:25.


#62 Martin Stricker

Martin Stricker

    Jawasdennjetztfüreinnaut

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Geschrieben 19 Januar 2012 - 17:57

Siehst du, ich denke, dass es in vielen Fällen genau umgekehrt läut: Große wie kleine Verlage und sogar Autoren betreiben doch ständig Trendsuche. Dabei muss es nicht immer um die Erfindung eines neuen Subgenres gehen, manchmal reicht auch ein Element (Vampire, Zombies, Orks ...). Oft knüpfen sie dabei natürlich an Erfolgreiche Bücher an, manchmal versuchen sie auch, einfach so einen Trend aus der Taufe zu heben (ich erinnere mich an die zahlreichen Verlagsvertreter, die mir vor gut zwei Jahren weismachen wollten, nach den Vampiren kämen jetzt die Engel - lustigerweise der Totalflopp ...). Die besonders hoffnungsvollen Herausgeber, Verlage und Autoren machen durchaus was neues, in der Hoffnung, damit den nächsten großen Trend mit-loszutreten, aber eben immer schon mit einem Auge auf die Frage nach Kategorisierbarkeit und Anschlussfähigkeit. Ich bin durchaus der Überzeugung, dass diese Perspektive auch das Verhalten von Autoren und Herausgebern beeinflusst, und dass das Label eben nicht immer "hinterher" kommt, sondern allzu oft eine Kopfgeburt von Leuten ist, die - nicht unbedingt aus kommerziellem Interesse, sondern vielleicht durchaus aus authentischer Begeisterung für's kreative Schaffen - etwas "wichtiges Neues" (und nicht einfach "nur" eine Geschichte) schaffen wollen, was von den Leuten auch sofort als "neu" erkannt und gewürdigt wird.

Danke, Jakob! Ich glaube, jetzt verstehe ich, was Du meinst. Wenn das Label und die Konformität dazu beziehungsweise die Erschaffung eines eigenen Labels wichtiger ist als die Qualität des Werks, ist das schlecht, und wenn diese Denkweise dazu führt, daß die Kreativität des Autors eingeschränkt wird, entsteht aus meiner Sicht tatsächlich Schaden. Du hast den Vorteil, daß Du auch die Sichtweise des Buchhandels (und durch Shayol möglicherweise auch die des Verlags) kennst. Da ich das nicht kenne, akzeptiere ich Deine Beobachtungen als korrekt. Ich revidiere daher meine ursprüngliche Schlußfolgerung insofern, daß exzessiver Labelgebrauch, insbesondere für sehr spezifische Bereiche (erst recht, wenn es nur wenige dazugehörige Werke gibt) aufgrund des durch die Marktkräfte auf Autor und Verlag ausgeübten Drucks tatsächlich Schaden in Form eingeschränkter Kreativität verursachen kann.

Das bringt mich nun zur Frage, wie man diesem Schaden entgegentreten kann, ohne den Nutzen für die Leserschaft (leichtes Finden interessanter Lektüre) zu gefährden. Mir fällt leider nichts ein. Hier wäre dann wohl keine Äbwägung des Verhältnisses von Schaden und Nutzen erforderlich.

Das wirkt nicht nur verzweifelt, das ist im Wesentlichen pure Verzweiflung. Bei der ganzen Diskussion sollte man nicht übersehen, dass der Autor die Marke ist. Und sonst gar nichts! Starke Autoren lassen sich verkaufen, egal ob sie in der aktuellen Trendwelle schwimmen oder nicht. Sie sind in den Köpfen der Leser verankert. Lohnschreiber, die (häufig gut verkäufliche) Massenware in Fließbandarbeit produzieren, brauchen und suchen Trends, sonst gehen sie unter und müssen sich einen anderen Job suchen. Und wenn man mit Nonames (bitte nicht als abwertend verstehen) ein Buch produziert - den meisten kleinen Verlagen bleibt gar nichts anderes über -, dann hat man keine Marke und versucht dies und das und jenes. Anstatt einzelne, wirklich gute Autoren gezielt zu suchen und über einen längeren Zeitraum hinweg als Marke aufzubauen. Das funktioniert auch im Kleinverlag und bei Nischenliteratur. Und es funktioniert über Genregrenzen hinweg.

Danke, Ernst! Das unterstreicht Jakobs Ausführungen, wie der Labelzwang die Kreativität einschränkt. Gleichzeitig zeigst Du einen Weg auf, diese Kreativitätseinschränkung zu umgehen: Den Aufbau eines wirklich guten Autors als Label. Das kostet freilich Zeit und Geld, erfordert also beiderseits eine hohe Ivestitionsbereitschaft. Außerdem zeigt die Wortwahl "richtig gut", daß hier letztlich nicht der Autor, sondern *Qualität* zum Markenzeichen wird. Für Verlage, die den Atem und die Investitionsbereitschaft haben, mehrfach qualitativ herausragende Autoren und Herausgeber (auch deren Arbeit möchte ich gewürdigt wissen!) zu fördern, zahlt sich das am Ende aus, denn dann wird der Verlag selbst zur Marke, denn der Leser weiß, daß er dort auf jeden Fall gute Literatur bekommt - die Geschmacksfrage muß freilich in jedem Einzelfall entschieden werden. Ich weiß nicht, wie stark die Leser das honorieren - ich zumindest bin im allgemeinen in der Lage, zwischen "gut, aber nicht mein Geschmack" und "schlecht, aber eigentlich mein Geschmack" zu unterscheiden, und *ich* bevorzuge dann den geschmacklichen Fehlgriff gegenüber dem qualitativen.

Vermutlich werden wir es nur ROMAN nennen. Kein Genre, kein Label.

Das fände ich am besten. Die Verwendung eines unpassenden (falschen) Labels ist nach meiner Meinung viel schlimmer als der völlige Verzicht auf Label, denn ersteres führt zur Enttäuschung beim Leser, letzteres nicht.

Vielleicht auch "Definitiv kein Weicheier-Roman". Eingefügtes Bild

Der ist gut! Den solltet ihr nehmen! :thumb:

muss ein Label Informationswert haben?

Meiner Meinung nach ja, denn sonst wäre das Label ja informations- und damit sinnlos. "Gliuzgsh-Roman" ist als Label völlig nutzos, da niemand weiß, was unter "Gliuzgsh" zu verstehen ist. Die Situation ändert sich erst, wenn entweder der Label-Bezeichner "Gliuzgsh" an sich Information enthält (wie beispielsweise "Clockpunk" durch die Ähnlichkeit zu "Steampunk" eine Idee gibt, was gemeint sein könnte) oder eine hinreichende Menge "Gliuzgsh"-Werke entstanden sind, so daß die Leser sich daraus ein Bild machen können, was unter "Gliuzgsh" zu verstehen ist.

*kopfpatsch* Gerade fällt mir ein, dass ich 'ne Zeitlang mit dem Gedanken gespielt habe, bei Mys Vatikan-Punk Ausschreibung einen Text einzureichen. Blöderweise kannte ich mich mit dem in der Ausschreibung genannten Steampunk-Hintergrund gar nicht aus. Also habe ich recherchiert, was es denn in der Richtung so alles gab und gibt. So'n Tisch hätte mir die Suche gewaltig erleichtert. Oder "Hier ist Steampunk drin"-Aufkleber oder so.

Genau das ist der Nutzen, den ich als Leser von Labeln habe.

Vielleicht sollten wir mal einen Ordner aufmachen mit dem Label "Abseits des Trends". Aber ist das nicht dann auch wieder ein Label?

Genau. :) Und das schlimmste ist, wenn das zum Trend werden sollte, ist das Label an sich Etikettenschwindel geworden...Eingefügtes BildDas zeigt finde ich sehr schön, wie schwer es ist, Label wirklich zu vermeiden. Da ist eine sinnvolle Verwendung von Labeln meiner Meinung nach zielführender.

#63 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 10:26

Der ist gut! Den solltet ihr nehmen! Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild Man kann auch einfach "Heidrun" dranschreiben - das ist vermutlich das, was Ernst meint, wenn er mich hier zur Marke macht. Bei mir fließt meistens Blut. Auf der ersten Seite.

"Gliuzgsh-Roman" ist als Label völlig nutzos, da niemand weiß, was unter "Gliuzgsh" zu verstehen ist.

Den würde ich zumindest in die Hand nehmen und reinlesen. Sofort. Falls es nicht nahelegt, dass Gliuzgsh ein Planet/Universum ist und noch etwa hundert Romane nachgekleckert kommen. Es wäre für mich ein Label, das neugierig macht. Weil es sich lustig macht und die Schubladerei auf die Schubbe, äh, Schippe nimmt.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#64 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 13:32

Eingefügtes Bild Man kann auch einfach "Heidrun" dranschreiben - das ist vermutlich das, was Ernst meint, wenn er mich hier zur Marke macht.

Genau DAS meinte ich. Eine Marke kann ein Label locker ersetzen. Und je mehr sich Literatur auf Digital Publishing zubewegt, desto wichtiger wird die Marke oder Markenkombinationen. Denn diese Marken werden letztendlich der Fels in der Brandung sein, an den sich die Leser klammern, wenn sie von 99 cent eBüchern überschwemmt werden. Ich weiß noch gut, was man uns Vertriebsleuten als eherenes Gesetz eingebläut hat: Kunden, die man über den Preis gewinnt, verliert man über den Preis auch wieder - und zwar schneller als man sie gewonnen hat. Solche Kunden sind langfristig gesehen für ein Unternehmen zu teuer, als dass man sie umwerben sollte, denn es gibt nichts Teuereres und Mühsameres als Neukundengewinnung.

Was für riesige Ketten und global Player gilt, gilt nicht für Nischenmarketing. Preismarketing bei Fachgeschäften führt zwangsläufig zum Tod von diesen Fachgeschäften. Habe ich hunderte Male erlebt. Es ist der Anfang vom Ende. Die einzige Hoffnung ist Qualität, Service und - Marke.
Kleinverlage, die Labelmarketing betreiben, werden verschwinden. Weil sie vergleichbar sind und sich einen Schuh anziehen, der ihnen mehrere Nummern zu groß ist. Und wenn sie vergleichbar sind, wird der Kunde den Größeren fast immer dem Kleineren vorziehen.
Insofern kann ich Jakobs Aussagen gut verstehen, denn er hat tagtäglich mit Verlagen, Vertretern und Kunden zu tun.

Besonders schön finde ich, dass in diesem Thread bisher recht unaufgeregt diskutiert worde, obwohl es doch sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Es ist schon interessant, die unterschiedlichen standpunkte zu sehen und auch drüber nachzudenken.Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Ernst Wurdack, 20 Januar 2012 - 13:36.


#65 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 14:43

Zur Ausgangsfrage: Nein, der Labelwahn fügt der Phantastik in meinen Augen keinen Schaden zu. Und ich sehe auch keinen "Labelwahn", nur weil ein Herausgeber seine Anthologie als Clockpunk bezeichnet. Das ist in meinen Augen vielmehr der legitime Versuch, einen Trend zu setzen, Werbung zu betreiben, etc. Dazu sei gesagt, dass es bei mir nicht wirkt, ich halte mich aber auch nicht für einen durchschnittlichen Leser, der seine Bücher in der Auslage spontan einkauft. Dass eine Marke ein Label ersetzt sehe ich auch so und starke Autoren stärken die Szene. Umso mehr sollten, wie auch schon gefordert, Autoren aufgebaut werden, bzw. sich selbst/gegenseitig stärken. In einem anderen Thread sprach der Herausgeber der kritisierten Anthologie von dem amerikanischen Modell, nach dem namhafte Autoren Nachwuchsautoren protègieren, ein interessanter Ansatz würde ich meinen und bei mir funktioniert er offensichtlich. Wenn Stephen King über Dan Simmons schreibt, er würde wie ein Gott schreiben und ihn bewundern oder wenn er Bentley Little als aufstrebenden Horror-Autoren sieht, dann bewegt mich das deutlich mehr zu einem Kauf, als das Label Dungeonpunk.

Bearbeitet von Vincent Voss, 20 Januar 2012 - 16:29.


#66 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 15:41

Wenn Stephen King über Dan Simmons schreibt, er würde wie ein Gott schreiben und ihn bewundern oder wenn er Bentley Little als aufstrebenden Horror-Autoren sehen, dann bewegt mich das deutlich mehr zu einem Kauf, als das Label Dungeonpunk.

Wenn ich so was lese, dann frage ich mich nur, wie viel Stephen King wohl dafür kassiert hat, diese Aussage zu machen. Es existiert nämlich durchaus auch ein Markt dafür. Je prominenter der Lobhudler, umso teuerer ist es nämlich.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#67 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 15:47

In amerikanischen Büchern stehen neuerdings zwei Seiten Zitate von Gott und der Welt drin. Als es noch eins war, habe ich es ernst genommen. Seit es 20 sind, schaue ich nicht mal mehr hin, wer da die Hosen runterlässt. Es nutzt sich ab, und wenn man die Verlagsbeziehungen kennt, wird es vollends lächerlich.
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#68 MoiN

MoiN

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 15:53

Ich erinnere mich, daß Asimov zu etlichen Büchern Vorworte "verfaßt" hat. In einem TV-Interview meinte er mal auf eine Frage, welche Bücher er sonst so liest: nur seine eigenen. Man mag das als Koketterie auffassen, aber ausschließen kann man es nicht, wenn man bedenkt, welchen Output dieser Autor hatte. Man darf also getrost dieses "verfaßt" in Anführungszeichen setzen, womit angedeutet sein soll, daß er eigentlich nur seinen Namen unter dem Text an den Verlag verkaufte, der Rest aber von einem anderen stammt. Daß auch hier wieder alles in den Himmel gelobt wurde, versteht sich von selbst. Ein guter bekannter Name ist immer die beste Empfehlung - meint der Konsument.

πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#69 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 16:01

Wenn ich so was lese, dann frage ich mich nur, wie viel Stephen King wohl dafür kassiert hat, diese Aussage zu machen.


Ja, und warum nicht? Letztlich wird er es auch nur bei Autoren machen, bei denen er sich sicher kein, dass sie es wert sind. 2 Fehlgriffe und es würde sich als Dienstleistung nicht mehr verkaufen lassen. Außerdem, bisher unterstellen wir es ihm ja nur...

Ein guter bekannter Name ist immer die beste Empfehlung - meint der Konsument.


Zumindest kann es eine Empfehlung sein. So funktioniert Werbung. Katzenberger wäre in meinen Augen für Buchempfehlungen ungeeignet.

#70 My.

My.

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 16:01

Ja, und warum nicht? Letztlich wird er es auch nur bei Autoren machen, bei denen er sich sicher kein, dass sie es wert sind. 2 Fehlgriffe und es würde sich als Dienstleistung nicht mehr verkaufen lassen. Außerdem, bisher unterstellen wir es ihm ja nur...

Ja, und wieso eigentlich? Es ist typisch für jemanden, der für seine eigene Meinung nicht bezahlt wird, zu glauben (und zu postulieren), daß jeder, der eine eigene Meinung hat, dafür auch bezahlt werden muss.

My.

#71 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 16:19

In amerikanischen Büchern stehen neuerdings zwei Seiten Zitate von Gott und der Welt drin. Als es noch eins war, habe ich es ernst genommen. Seit es 20 sind, schaue ich nicht mal mehr hin, wer da die Hosen runterlässt. Es nutzt sich ab, und wenn man die Verlagsbeziehungen kennt, wird es vollends lächerlich.


Das habe ich ehrlich gesagt schon nach dem ersten Buch, auf dem ein Zitat stand, nicht mehr ernst genommen.

#72 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 18:51

Solche Zitate habe ich noch nie ernst genommen.

#73 Heidrun

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 23:28

Das ist die Stelle, an der ich mal wieder merke, dass ich aus einem anderen Land komme. Ich habe immer noch Mühe mit dem Konzept, dass man für Geld alles tut. Bei uns hätten sich die meisten Autoren lieber die Zunge abgebissen, als einen anderen zu loben Eingefügtes Bild Und ich habe selbst unangebrachte Skrupel, die eigenen Autoren zu lobhudeln, obwohl ich ehrlicherweise sagen könnte, dass ich mir den Stress mit "Vilm" nie gemacht hätte, wenn ich nicht absolut überzeugt gewesen wäre von dem Buch.
Aber auch ich bin lernfähig. Stephen King lobt jeden zweiten Autor. So what? Damit haben wir das Label "Von Stephen King gelobt". Mal sehen, was ihnen als Nächstes einfällt.
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#74 Vincent Voss

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 10:31

Aber auch ich bin lernfähig. Stephen King lobt jeden zweiten Autor. So what? Damit haben wir das Label "Von Stephen King gelobt". Mal sehen, was ihnen als Nächstes einfällt.


Nope, macht er nicht. Weiterhin äüßerte Ming nur, dass er sich fragte, was King wohl für Geld für diese Äußerung bekommen habe.

Bei uns hätten sich die meisten Autoren lieber die Zunge abgebissen, als einen anderen zu loben Eingefügtes Bild


Also hier in Deutschland scheint es auch nicht so viel anders zu sein. Aber was wäre denn dabei, wenn sich ein namhafter Autor, wie z.B. der hier allseits geschätzte Frank Schätzing dafür hergibt einen Newcomer durch einen netten Satz zu empfehlen, bestenfalls schreiben beide im selben Verlag und Schätzing hätte das Buch gelesen. Mal abgesehen von uns, die wir uns für absolut werberesistent halten ;), scheint es ja bei vielen zu funktionieren.

Damit haben wir das Label "Von Stephen King gelobt".


Es gibt noch das Label "Schreibt wie Stephen King" von Leuten, deren Namen mir nichts sagen. Dieses Label halte ich für weniger wertvoll, da es bisher nicht einmal das gehalten hat, was es versprach.

#75 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 14:33

Ich habe immer noch Mühe mit dem Konzept, dass man für Geld alles tut.

Warum nicht? George Bernard Shaw brachte diesbezüglich das Ganze auf den Punkt: „Geld: ein Mittel, um alles zu haben bis auf einen aufrichtigen Freund, eine uneigennützige Geliebte und eine gute Gesundheit.“ Man muss zunächst ziemlich viel Geld bereits verdient haben, bis man auf die blödsinnige Idee kommen kann, das Geld nicht alles ist. Mit Geld lässt sich zwar nicht alles erreichen – aber verdammt viel. Der angebliche Labelwahn ist eine direkte Folge davon, dass Menschen für Geld alles zu machen bereit sind, selbst positive Rezensionen schreiben über etwas, dass man gar nicht gelesen hat. C'est la vie.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

#The World from the nefarious Ming the Merciless
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#76 Martin Stricker

Martin Stricker

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Geschrieben 23 Januar 2012 - 21:57

der hier allseits geschätzte Frank Schätzing

*hust* *keuch* röchel* Eingefügtes Bild

#77 Jaktusch † 

Jaktusch † 

    Andronaut

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Geschrieben 23 Januar 2012 - 22:13

*hust* *keuch* röchel* Eingefügtes Bild


Hier hustet der Vorsitzende des Komitees, welches Frank Schätzing den Preis für den besten Roman eines Jahres zuerkannte....

Jaktusch
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#78 methom

methom

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Geschrieben 23 Januar 2012 - 22:16

Hier hustet der Vorsitzende des Komitees, welches Frank Schätzing den Preis für den besten Roman eines Jahres zuerkannte....

Und was schließen wir daraus? Die Regulatorien sehen kein Vetorecht des Vorsitzenden vor?

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#79 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 00:24

Und was schließen wir daraus? Die Regulatorien sehen kein Vetorecht des Vorsitzenden vor?


Vetorecht nicht, abweichende Meinung schon.
Die sollte aber nicht lautstark vor der Preisverleihung nach außen getragen werden...;-)
(Hat Martin auch nicht getan. Und damals war er noch gar nicht Vorsitzender...)

Jaktusch
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#80 valgard

valgard

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 05:04

dass Menschen für Geld alles zu machen bereit sind,


Das kann ich aber wiederlegen!

Nur ein Beispiel:
Für keine Geld der Welt würde ich meine Hunde töten!

lothar

Bearbeitet von valgard, 24 Januar 2012 - 05:06.

  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#81 lapismont

lapismont

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 07:19

Die Sprünge in Forenthreads sind phänomenal.
Oder Elfenwerk!
Eingefügtes Bild (Der Smiley hat so ein yip-Blinzeln)

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog

  • (Buch) gerade am lesen: Maxim Leo – Wir werden jung sein

#82 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 19:22

Die Sprünge in Forenthreads sind phänomenal.
Oder Elfenwerk!
Eingefügtes Bild (Der Smiley hat so ein yip-Blinzeln)


[OT]
DU bist immer off topic.
Weil es immer nur gegen Elfen geht...
[OT]

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.


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