Du hast von meinem Rechtsempfinden keinen Schimmer.
Mag sein, aber mir würde es nie in den Sinn kommen die Bundesrepublik Deutschland mit Ländern wie z.B. Weißrussland zu vergleichen. Wer so etwas macht, beleuchtet meiner Meinung nach sein Rechtsempfinden recht exemplarisch.
Es geht auch nicht darum, was in Frage zu stellen ist - und daß das, was in Frage gestellt wird, zu kritisieren wäre, weil es in Frage gestellt wird.
Doch, exakt darum geht es hier. Selbst Zensursula hat es nicht gewagt DNS-Einträge durch DENIC auf eine Seite der Bundesregierung umzustellen, sondern wollte beim Zugangserschwerungsgesetz lediglich die Provider dazu verdonnern. Hier jedoch wird jedoch ICANN, die oberste Instanz bei der Verwaltung der Top-Level-Domains und oberste Koordinatorin der DNS-Root-Nameservern, dazu verdonnert, wodurch praktisch alle Länder davon betroffen sind. Dies wird zweifellos zu einer weiteren Segmentierung des Internets führen, den die BRICS-Staaten werden sich solche eine Gängelung ganz sicher nicht gefallen lassen. Rechtlich wurde die ICANN schließlich nur deswegen in eine private Stiftung umgewandelt, damit die US-amerikanische Vormachtstellung über die Internetaufsicht ICANN gelockert wird. Die BRICS-Staaten verlangen schon lange, dass dies entweder unter UN-Administration oder unter nationale Verwaltung zu liegen habe. Dieser Präzedenzfall, falls er bestehen bleibt, wird ganz sicher weitreichende politische Implikationen nach sich ziehen. Die Vereinigte Staaten von Amerika haben sich damit selbst nur einen Bärendienst erwiesen – der Blowback ist schlicht vorprogrammiert.
Es geht hier darum, was der Ist-Zustand ist. Und der ist, dass das, was mit den .com-Domains passiert (ist), nicht unrechtmäßig war und ist. Ob das in Frage zu stellen ist, ist dabei unerheblich.
Ob die Beschlagnahme von Domains durch die US-Regierung rechtsgültig ist, ist noch überhaupt nicht entschieden. Es gibt berechtigte Zweifel, sowohl ob Websites mit rechtswidrigem Charakter auf Antrag des Justizministeriums überhaupt gesperrt werden dürfen, alleine schon, weil dadurch schon mehrfach gänzlich unbeteiligte Unternehmen hineingezogen worden sind, und ob konkrete Beschlagnahmen von z.B. Metasuchmaschine überhaupt rechtmäßig sein können. Diesbezügliche Verfahren sind alle noch anhängig.
DropBox ist für "Nichtmitglieder" eine Zumutung, was die Downloadraten angeht; darüberhinaus ist auch DropBox ein potenzielles Sicherheitsrisiko.
Wenn ich Daten mit Nichtmitgliedern von Dropbox austauschen will, dann verwende ich schlicht ein One-Click-Hoster. Dass Dropbox ohne TrueCrypt ein potentielles Sicherheitsrisiko ist, ist unbestritten. Mit TrueCrypt ist jedoch Dropbox so sicher, wie IT nur sicher sein kann. Ich traue nur der National Security Agency zu, überhaupt genügend Crypto-Rechenkraft zur Verfügung zu haben, um via Brute-Force-Methode an meine Daten zu kommen und selbst die NSA dürfte bei einem kaskadierten Rijndael-256-Bit-AES- und 256-Bit-Serpent-Algorithmus eine Weile dafür brauchen.
Ebenso, wie sf-fan.de zu Rec ht erbeten hat, Angelegenheiten aus dem SF-Netzwerk aus dem sf-fan.de-Forum herauszuhalten, halte ich es für wünschenswert, wenn sf-fan.de-Angelegenheiten nicht hier im SF-Netzwerk als Argumentationshilfen u.ä. genutzt werden.
Stehst du etwa nicht mehr zu deiner Aussage? Oder hast du lediglich nur etwas dagegen, dass ich meine Aussagen auch gerne argumentativ unterfüttere und so jeden die Möglichkeit biete, sich ein eigenes Bild zu verschaffen?
Es zeigt auch meines Erachtens die Problematik des Falls. Es wird hier so getan, als ob ein System auschließlich der Verbreitung illegaller Inhalte gedient habe. Wenn der Chef einer Supermarkt-Kette wegen irgendwelcher Delikte verhaftet wird, werden auch nicht sämtliche Filiale geschlossen.
Richtig, hier wird ein Dienstleister für das Fehlverhalten seiner Kundschaft verantwortlich gemacht. Es scheint zweifelsfrei festzustehen, dass Kim Schmitz sehr wohl darüber informiert war, was seine Kunden so alles anstellten. Wird ein Eisenwarenhändler jedoch dafür haftbar gemacht, wenn er berechtigte Anhaltspunkte dafür hat, dass seine Kunden die Brecheisen für illegale Zwecke einsetzen? Ich kann mich an einen Investigativen-Journalismus-Beitrag eines Politmagazins erinnern, wo als Skinhead getarnte Mitarbeiter Baseballschläger einkaufen gingen und offensichtlich war, wofür sie es einzusetzen gedachten.
Der Fall ist etwas anders gelagert, als bei kino.to und ähnlichen.
Korrekt. 25% der Datenströme von Megaupload wurden von Firmenkunden abgewickelt und der Grund dafür war höchst naheliegend: Megaupload war extrem gut angebunden, d.h. extrem schnell.
Soweit ich gelesen habe, werden IP-Adressen erst über DNS-Server (oder so ähnlich) ermittelt. Wenn jemand diese zerstört, manipuliert oder in seine Hand bringt, sind andere Server zwar immer noch erreichbar - wenn man sich die IP gemerkt hat - , aber die Standardmöglichkeit, über Namen Websites anzusprechen, ist dann tot. Ist das die Achillesferse des WWW?
Achillesferse würde ich es nicht nennen, schließlich kann jeder ein alternativer DNS-Server wie z.B. OpenDNS verwenden. Bei Zensursula oder als Arcor dazu verurteilt wurde die bekannteste Porno-Seite zu sperren war der Standardrat schlicht die DNS-Server des Vatikans zu verwenden. Wenn jedoch ICANN involviert ist, ist das höchst problematisch, schließlich ist ICANN immer noch die höchste Instanz der DNS-Root-Nameservern.