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Deutsche Science Fiction fördern


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276 Antworten in diesem Thema

#1 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 16:35

These 1: Es gibt einen "Bereich" innerhalb der Literatur, der mit "Deutscher Science Fiction-Bereich" bezeichnet werden kann. Dieser Bereich schließt "Fans des Genres" sowie Leser allgemein ein, natürlich auch Herausgeber, Verleger, Schriftsteller. Cons, SF-Clubs, Internetpräsenzen wie Foren oder Fanseiten und dergleichen sind zumindest punktuell Teil des Bereichs.

These 2: Dieser "Bereich" ist ein vergleichsweise sehr schwacher Bereich innerhalb des Literaturbetriebs. Die "Schwäche" zeigt sich u.a. in geringen Auflagen, vergleichsweise wenigen professionellen oder semiprofessionellen Autoren, mangelnder öffentlicher Wahrnehmung, in oft unprofessioneller (teilweise dilettantischer und destruktiver) Attitüde, Haltung bzw. öffentlicher Präsenz der im Bereich Verankerten. Ausnahmen davon gibt es sicherlich reichlich.

These 3: Es ist wünschenswert, dass aus dem sehr schwachen Bereich innerhalb des Kultur- bzw. Literaturbetriebs ein (wieder) stärkerer wird. An dieser Stelle werde ich der Einfachheit halber nicht darauf eingehen, warum das wünschenswert wäre. Sagen wir, über die Meinungen hierzu ließe sich sicher diskutieren.

Über die drei Thesen sicherlich auch. Wer diese mehr oder weniger unterschreiben kann, an den hätte ich eine Frage:

Sagen wir, ein Genreliebhaber hätte 500.000 € zur Verfügung, um den SF-Bereich zu stärken. Das ist ja nun nicht viel, wenn man sich den Literaturbetrieb besieht. Was für Möglichkeiten sähet ihr dennoch, etwas bestenfalls langfristig Wirksames zu installieren / initiieren / unterstützen?
(Mich interessiert einfach theoretisch, ob es da überhaupt Möglichkeiten gäbe!)

Bearbeitet von leibowitz, 10 Juni 2012 - 16:45.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#2 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 16:41

Eine Autorenschule. Und zwar eine, die auch - nicht nur, aber auch - ein besonderes Augenmerk auf den korrekten Umgang mit der deutschen (Schrift-) Sprache legt (Stichwort: Bastian Sick, Wolf Schneider u.a.). My.

#3 derbenutzer

derbenutzer

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 16:43

Interessante Ausführungen ... Nur, die Deutsche (deutschsprachige) SF lebte und lebt. Sieh Dich mal um, bitte ... LG Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#4 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 16:45

Nur, die Deutsche (deutschsprachige) SF lebte und lebt. Sieh Dich mal um, bitte ...

Das hat Leibowitz nicht bestritten. Er möchte nur das, was schon lebt, richtig fit machen.

My.

#5 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 16:46

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das eine Frage des Geldes ist. Man könnte eventuell Literaturstipendien an SF-Autoren vergeben, damit diese sich in einem bestimmten Zeitraum voll aufs Schreiben konzentrieren können.

#6 frankh

frankh

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 16:46

Ich fürchte, mit 500.000 EUR kann man allenfalls eine Handvoll Bücher in die relevanten Verkaufsränge bringen, nicht aber etwas Grundsätzliches ändern. Gewisse Entwicklungen wie etwa das Wegbrechen der (früher vorhandenen) Stammleserschaft auf Grund von gewandelten Interessen (vom Buch zum PC oder zur Spielekonsole) gerade bei den Jüngeren sind unumkehrbar. Privatfernsehen und Spiele-Industrie generieren eine derartige Reizüberflutung, die das Buch weder bieten kann noch sollte. Der Publikums-Erfolg von "Der Schwarm" zeigt, daß man mit geschickter PR und einem entsprechenden Werbeetat durchaus Bestseller generieren kann, aber das führt keineswegs zu einer dauerhaften Stärkung des SF-Bereichs. Der Zug ist abgefahren.

#7 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 10 Juni 2012 - 17:06

These 3: Es ist wünschenswert, dass aus dem sehr schwachen Bereich innerhalb des Kultur- bzw. Literaturbetriebs ein (wieder) stärkerer wird.


Mir reicht es, wenn ich weiterhin so viele Bücher verkaufe, wie bisher und das sich immer ein Bisschen steigert. Spende die 500.000 EUR Unicef.

Bearbeitet von Guido Latz, 10 Juni 2012 - 17:08.


#8 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 10 Juni 2012 - 17:20

Eine Autorenschule. Und zwar eine, die auch - nicht nur, aber auch - ein besonderes Augenmerk auf den korrekten Umgang mit der deutschen (Schrift-) Sprache legt (Stichwort: Bastian Sick, Wolf Schneider u.a.).

My.


Inwieweit stärkst Du dann den SF-Markt? Wenn ich mir ansehe, was sich verkauft, dann wären die meisten erfolgreichen Phantastik-Autoren mit ihren Bewerbungsmappen nicht an der Autorenschule aufgenommen worden.

#9 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 17:32

In diesem Zusammenhang gab es einen Blogeintrag von Hermkes Romanboutique, der in eine ähnliche Richtung zielt:
http://www.comicdeal...tern-und-heute/
TD wies gestern schon in der BP drauf hin.(und ich antwortete: es gibt für Comics Vertriebe, die diese in die Comicshops bringen). Der Gedanke ist ja nett von Gerd, aber nicht umsetzbar - es sei denn, man hat Geld wie Heu und kann Remittenden en mass locker verkraften. Dann müsste man aber auch wieder keinen Verlag betreiben...

Bearbeitet von Guido Latz, 10 Juni 2012 - 17:33.


#10 Diboo

Diboo

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 18:08

Die deutsche SF mit 500.000 € fördern? Ich habe da die perfekte Idee! GEBT DIE KOHLE MIR!

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#11 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 10 Juni 2012 - 18:56

Kapitalist.

#12 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 20:46

Spende die 500.000 EUR Unicef.

Natürlich habe ich keine 500.000 €.
Hier geht es ja um "Was wäre, wenn"-Szenarien. Einfach mal ins Blaue denken. Leider habe ich kein Geld dafür.
Mit deiner Aussage, das Geld solle besser gespendet werden, hättest du im "Was wäre, wenn"-Szenario aber auf jeden Fall ein nicht von der Hand zu weisendes Argument...

Die deutsche SF mit 500.000 € fördern? Ich habe da die perfekte Idee!

GEBT DIE KOHLE MIR!


Du hast doch bestimmt zu meinen Thesen eine ernsthafte Meinung, die über die Bestätigung von These 2, Satz 2 hinausgeht. Die würde mich mal interessieren.

Bearbeitet von leibowitz, 10 Juni 2012 - 20:44.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#13 derbenutzer

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Geschrieben 10 Juni 2012 - 23:33

Das hat Leibowitz nicht bestritten. Er möchte nur das, was schon lebt, richtig fit machen.

My.

Na ja, mit These 2 irgendwo schon, zumindest ein wenig.

Meine Meinung zum Stützen von wirklichen Begabungen im Genre wäre u.a., man
bezahle ihnen einen guten Lektor (gute Lektorin). Die vermögen viel Gutes ...

LG

Jakob

PS: das ginge auch weit unter 500.000 €, außer wenn da jemand die Bereiche Schätzings (Wortanzahl) unbedingt übertreffen will ... Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Bearbeitet von derbenutzer, 10 Juni 2012 - 23:33.

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#14 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 05:17

Meine Meinung zum Stützen von wirklichen Begabungen im Genre wäre u.a., man
bezahle ihnen einen guten Lektor (gute Lektorin). Die vermögen viel Gutes ...


Dann hast du perfekt lektorierte Bücher, die aber außerhalb unseres Biotops immer noch kein Schwein kennt, geschweige denn kauft... ich sehe das ähnlich wie frankh: ein solcher Betrag wäre sinnvoll in einen Werbeetat investiert, der ein paar Zugpferde (nein, ich nenne jetzt keine Namen!) entsprechend in überregionalen Tageszeitungen oder Magazinen ganzseitig bewirbt, am besten ein paar Wochen lang. Was sowas beispielsweise in der Frankfurter Allgemeinen kostet, findest du hier; Anzeigen im Spiegel und Focus dürften nicht viel billiger sein. Und schwupps, ist das Geld weg.
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#15 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 06:13

Ich bewege mich offenbar in anderen Sphären, als andere. Ich kann weder feststellen, dass jemand gut schreiben können muss, um "erfolgreich" zu sein (Autorenschule), noch muss ein Verlag zwingend gute Arbeit leisten, damit sich ein Buch gut verkauft (Lektorat).

#16 Naut

Naut

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 07:03

Man könnte eine Stiftung schaffen, um den DPP und/oder den KLP zu dotieren. Dies wäre wohl in Leibowitz' Sinne, denn eine Dotierung dieser Preise würde wohl einen Anreiz für genau jene hoffnungsvollen Nachwuchstalente schaffen; und welche das seien, bestimmt dann der jeweilige Abstimmungsmodus.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#17 Diboo

Diboo

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 07:06

Du hast doch bestimmt zu meinen Thesen eine ernsthafte Meinung, die über die Bestätigung von These 2, Satz 2 hinausgeht. Die würde mich mal interessieren.


Das war nicht destruktiv, das war zynisch. Ich halte Zynismus für zutiefst konstruktiv.

Aber um Deine Frage zu beantworten: Steck das Geld in eine Marketingkampagne. Marketing ist alles, damit verkauft man auch Müll.

Man könnte eine Stiftung schaffen, um den DPP und/oder den KLP zu dotieren. Dies wäre wohl in Leibowitz' Sinne, denn eine Dotierung dieser Preise würde wohl einen Anreiz für genau jene hoffnungsvollen Nachwuchstalente schaffen; und welche das seien, bestimmt dann der jeweilige Abstimmungsmodus.


Den Anreiz haben die auch ohne Dotierung. Glaub mir.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#18 frankh

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 07:29

Guido hat recht. Es gibt weder ein Autoren- noch ein Lektoratsproblem, da die Majorität der Konsumenten weder an stilistisch ausgefeilten noch an inhaltlich tiefschürfenden Texten ein Interesse hat. Ich spreche hier wohlgemerkt nicht von Forenteilnehmern und/oder engagierten SF-Fans, sondern von jenen, die letztlich über den wirtschaftlichen Erfolg eines Buches entscheiden. Das sind nicht die paar Dutzend in der Szene Engagierten. Frank

Bearbeitet von frankh, 11 Juni 2012 - 07:30.


#19 lapismont

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 07:30

Ich frage mich, zu welchem Zweck Deutsche SF gefördert werden sollte. Damit mehr Leser sie lesen? Oder damit mehr SF-Schaffende davon profitieren? Kann man Leser zur SF überreden? Bringt Förderung bessere und mehr Geschichten? Ich bezweifle das. Autorenschulen sehe ich auch skeptisch. Handwerkliche Verbesserungen bringen gar nichts, wenn der Autor keine Fantasie besitzt. Auch dotierte Preise generieren keinen Aufschwung. Eher ziehen sie mainstreamorientierte Handwerker an. Ob das dann aber dazu führt, mehr deutsche Leser für SF begeistern, halte ich für fraglich. Wenn man etwas für die Deutsche SF machen möchte, muss man in die Leser investieren. Arbeitsgemeinschaften an Schulen. Kostenlose Lesungen, Vorträge, Buchschenkungen. Viel mehr öffentliche Aktionen. Überfallt Buchhandlungen, ruft die Woche der Zukunft aus und zeigt den Leuten, wie cool SF-Autoren sind. Schreibt über Dinge, die die Leute interessieren. Seid aktuell. Fördert und fordert euch selbst.

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#20 Diboo

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 07:44

Schreibt über Dinge, die die Leute interessieren.


Titten & Tentakel. Mach ich doch. Problem gelöst.
Bekomme ich jetzt bitte die 500.000 €?

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#21 frankh

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 07:56

Ich frage mich, zu welchem Zweck Deutsche SF gefördert werden sollte. Damit mehr Leser sie lesen? Oder damit mehr SF-Schaffende davon profitieren?

Kann man Leser zur SF überreden? Bringt Förderung bessere und mehr Geschichten? Ich bezweifle das.

Autorenschulen sehe ich auch skeptisch. Handwerkliche Verbesserungen bringen gar nichts, wenn der Autor keine Fantasie besitzt.

Auch dotierte Preise generieren keinen Aufschwung. Eher ziehen sie mainstreamorientierte Handwerker an. Ob das dann aber dazu führt, mehr deutsche Leser für SF begeistern, halte ich für fraglich.

Wenn man etwas für die Deutsche SF machen möchte, muss man in die Leser investieren. Arbeitsgemeinschaften an Schulen. Kostenlose Lesungen, Vorträge, Buchschenkungen. Viel mehr öffentliche Aktionen. Überfallt Buchhandlungen, ruft die Woche der Zukunft aus und zeigt den Leuten, wie cool SF-Autoren sind. Schreibt über Dinge, die die Leute interessieren. Seid aktuell. Fördert und fordert euch selbst.


Das sehe ich ähnlich.
Also Autor freue ich mich auch über einen Preis, der mangels Sponsoren nicht dotiert ist.
So schlecht ist das Genre in dieser Beziehung auch nicht aufgestellt (KLP, DSFP, DPP).
Ich sehe eher die Verkaufszahlen als problematisch an, die auf Grund der Marktüberflutung mit BOD-, Privatdruck- und Kleinstverlags-Produkten bei gleichzeitig abnehmenden Leser-Nachwuchs immer weiter in den Keller gehen.
Inzwischen schreibt doch fast jeder, der einen PC einschalten kann, zumindest ein eBook, was ja auch sein gutes Recht ist.
Aber wie soll der Interessent dann die Spreu vom Weizen trennen?

Frank

Bearbeitet von frankh, 11 Juni 2012 - 07:57.


#22 My.

My.

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 08:24

Ich habe Leibowitz' Eingangspost nicht so sehr - wie einige von euch - auf den SF-Markt bezogen betrachtet, sondern auf SF allgemein, d.h., auch auf die Qualität der (deutschen) SF im Vergleich zur übrigen Literatur. Leibowitz spricht immerhin nicht ausdrücklich vom SF-Markt, insofern sollte meine Betrachtung nicht ganz falsch sein. Unter diesem Gesichtspunkt war jedenfalls auch mein Hinweis auf eine Autorenschule zu verstehen.

Inwieweit stärkst Du dann den SF-Markt? Wenn ich mir ansehe, was sich verkauft, dann wären die meisten erfolgreichen Phantastik-Autoren mit ihren Bewerbungsmappen nicht an der Autorenschule aufgenommen worden.

Siehe vorher. Ganz abgesehen von Verkaufszahlen und Medienhype wäre eine Qualitätssteigerung der SF eine gute Gelegenheit, ihr erkanntes Niveau gegenüber anderen Literaturgattungen und -genres anzuheben und ihr damit eine andere Rolle zu verschaffen. Möglicherweise wirkt sich das dann auch auf den "Markt" aus, möglicherweise aber auch nicht. (Wie gesagt, ich glaube nicht, dassf der Markt allein Leibowitz' Fragestellung war.)

Na ja, mit These 2 irgendwo schon, zumindest ein wenig.
Meine Meinung zum Stützen von wirklichen Begabungen im Genre wäre u.a., man
bezahle ihnen einen guten Lektor (gute Lektorin). Die vermögen viel Gutes ...

Deshalb: Autorenschulen.

Man könnte eine Stiftung schaffen, um den DPP und/oder den KLP zu dotieren. Dies wäre wohl in Leibowitz' Sinne, denn eine Dotierung dieser Preise würde wohl einen Anreiz für genau jene hoffnungsvollen Nachwuchstalente schaffen; und welche das seien, bestimmt dann der jeweilige Abstimmungsmodus.

Ja. Auch das ist eine Idee. Abgesehen vom reinen Marketing würde eine Aufmerksamkeitssteigerung gegenüber den Preisen etwas bringen. Nicht den Verkaufserfolg schlechthin (siehe wieder oben), aber eben eine andere Wahrnehmung der SF im ganzen Literaturreigen.

My.

#23 Torwan

Torwan

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 08:25

Einen jährlichen SciFi-Wettbewerb ausschreiben, bei dem der Gewinner 5000 Euro bekommt. Weitere 5000 Euro kann man auf die folgenden Plätze verteilen. Damit könnte man einen Wettbewerb (theoretisch) 100 Jahre finanzieren. Das könnte einerseits mehr Leute zu diesem Genre ziehen, was das Schreiben angeht als auch mehr Leser, Verleger oder Leute, die damit Geld verdienen wollen. Aber generell bestreite ich These 3. SciFi in Deutschland führt ein Nischendasein und die eher fortschrittsfeindliche und "es-soll-alles-so-bleiben-wie-es-ist"-Einstellung im Land erlaubt keinen Aufstieg der deutschen SciFi.

#24 lapismont

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 08:30

Die Nische existiert nur im Kopf.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#25 Mammut

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 09:52


Das sehe ich ähnlich.
Also Autor freue ich mich auch über einen Preis, der mangels Sponsoren nicht dotiert ist.
So schlecht ist das Genre in dieser Beziehung auch nicht aufgestellt (KLP, DSFP, DPP).
Ich sehe eher die Verkaufszahlen als problematisch an, die auf Grund der Marktüberflutung mit BOD-, Privatdruck- und Kleinstverlags-Produkten bei gleichzeitig abnehmenden Leser-Nachwuchs immer weiter in den Keller gehen.
Inzwischen schreibt doch fast jeder, der einen PC einschalten kann, zumindest ein eBook, was ja auch sein gutes Recht ist.
Aber wie soll der Interessent dann die Spreu vom Weizen trennen?

Frank


Ich dachte immer, die Preise wären dazu da, für den Leser die Spreu vom Weizen zu trennen. Scheint ja nicht zu funktionieren, wenn die Vielzahl an Publikationen dafür sorgt, dass die Verkaufszahlen sinken (wenn ich deinen Worten folge). Vielleicht sind diese Preise zusehr am Autor orientiert und nicht am Leser?

Wenn man deutsche SF fördern will, was will man dann genau fördern? Unterhaltsames? Anspruchsvolles? Ich denke, das was es an deutschsprachiger SF gibt (Neuerscheinungen sowie alles aus der Vergangenheit) ist sehr breit gestreut.

Vielleicht wäre eine SF Reihe mit ausschließlich deutschsprachigen Werken in einem größeren Verlag ein guter Ansatzpunkt, die SF zu fördern. Manchmal setzt sich auch Qualität durch (ob dann ausreichende Qualität vorhanden wäre und wie die aussieht müsste man dann wohl separat diskutieren)

#26 frankh

frankh

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 10:01


Ich dachte immer, die Preise wären dazu da, für den Leser die Spreu vom Weizen zu trennen. Scheint ja nicht zu funktionieren, wenn die Vielzahl an Publikationen dafür sorgt, dass die Verkaufszahlen sinken (wenn ich deinen Worten folge). Vielleicht sind diese Preise zusehr am Autor orientiert und nicht am Leser?

Preise sind gemeinhin am Werk orientiert und nicht am Autor.
Ich hege aber größere Zweifel, ob die Majorität selbst der Genre-Leser diese Preise und die damit bedachten Bücher/Texte überhaupt kennt.

Frank

#27 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 11:12

Ich habe nicht den Eindruck, dass die zig im Eigenverlag produzierten eBooks oder BoD-Werke besonders hohe Verkaufszahlen erreichen. Schon gar nicht über eine längere Zeit. Oder liegen euch Daten vor, die anderes aussagen?

PS: Frank, ehrlich gesagt finde ich ein Video im Footer ein ganz klein wenig übertrieben Eingefügtes Bild Mein Netbook ächzt ganz schön bei vier Flashs auf einer (dieser) Seite...

Bearbeitet von Uwe Post, 11 Juni 2012 - 11:15.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#28 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 11:32

Die Nische existiert nur im Kopf.

Jein.
Wenn man als Autor Erfolg haben will, also beachtet, gekauft und gelesen, sollte man

- tunlichst das Label "Sci-Fi" in jeglicher Ausprägung weglassen (es sei denn, das Buch ist eine übersetzte Lizenz.)
- in einem großen Verlag als "Thriller" veröffentlichen
- dort einen dicken Happen vom Marketingkuchen abbekommen
- möglichst unter einem Merchandise wie Battletech, Star Wars etc. schreiben

Kleinverlage werden außerhalb der Szene nur dann wahrgenommen, wenn sie auch in Buchhandlungen ausliegen.
Die Nische im Kopf sieht nach meiner persönlichen Erfahrung so aus:

- liegt nicht bei Thalia (oder einem andern Buchladen) = gibt es nicht
- Kleinverlag? Der Autor hat für sein Buch bezahlt, also ist das Buch sch***e. Wenn nicht, warum liegt es dann nicht in der Thalia aus?
- Science Fiction? Oh Gott, da wirst du mit irgendwelchem wissenschaftlich-philosophischen Kram zugeballert! Vergisses!
- deutscher / deutschsprachiger Autor, der nicht Sch(w)ätzing heißt und im Fernsehen auftritt? Der kann ja nix sein.
- Eschbach schreibt keine Sci-Fi, Eschbach schreibt Thriller Eingefügtes Bild
- Alien? Ist Horror.
- Star Wars? Cooles Kino.
- Collectors? Hat irgendwas mit 'nem Spiel zu tun, kommt also aus Übersee und muss deshalb gut sein Eingefügtes Bild
usw.usf.

Also ja, Science Fiction ist eine Nische, die irgendwo in der hintersten Ecke einer Denkschublade in den Köpfen vieler Menschen Staub und Spinnweben ansetzt.
Was dagegen tun, oder wie fördern?
Keine Ahnung.
Am besten wäre vielleicht noch das Olli-Kahn-Prinzip:
Mund abputzen und weitermachen. Eingefügtes Bild

Nachtrag:
Wobei jeder "Erfolg" anders definiert.
Die Einen freuen sich über die gute Zusammenarbeit innerhalb eines Teams im Kleinverlag, für die Anderen ist Erfolg erst dann Erfolg, wenn sie einen Agenten haben, der ihnen die Steuererklärung abnimmt Eingefügtes Bild

Ich bin bescheiden, und freue mich darüber dort zu sein, wo ich jetzt bin.

Bearbeitet von Dirk, 11 Juni 2012 - 11:39.


#29 frankh

frankh

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Geschrieben 11 Juni 2012 - 11:37

Ich habe nicht den Eindruck, dass die zig im Eigenverlag produzierten eBooks oder BoD-Werke besonders hohe Verkaufszahlen erreichen. Schon gar nicht über eine längere Zeit. Oder liegen euch Daten vor, die anderes aussagen?

PS: Frank, ehrlich gesagt finde ich ein Video im Footer ein ganz klein wenig übertrieben Eingefügtes Bild Mein Netbook ächzt ganz schön bei vier Flashs auf einer (dieser) Seite...

Mir wäre es kleiner auch lieber, aber es wird nunmal so angezeigt, wenn man den Link als Signatur eingibt.
Aber wieso ächzt Dein Netbook? Startet es die Dinger denn automatisch?

Frank

#30 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 11 Juni 2012 - 11:38

Sorry, Doppelprost Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Dirk, 11 Juni 2012 - 11:39.



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