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Deutsche Science Fiction fördern


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276 Antworten in diesem Thema

#241 Gast_Ritchie_*

Gast_Ritchie_*
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Geschrieben 07 August 2012 - 17:52

Hallo Jakob :) Ja, stimmt. Aber was ist das kleinste Teilchen der Welt? Und was ist das kleinste Teilchen der Welt, wenn ich das kleinste Teilchen der Welt halbiere? :) Das ist es, was ich meine. Hier muss nochmal der Thread zu "Feindliche Übernahme" herhalten: Leibowitz und ich sind konträrer Meinungen im Bezug auf Politik und Literatur. Der Thread driftete arg ab, war sogar kurz davor zu kippen. Beide erkannten wir aber, dass wir in diesem Punkt niemals gemeinsam eine Polka tanzen werden. Und jetzt? Shake hands, eine Einladung beim nächsten Treffen einen heben zu gehen und fertig ist. Keine seitenlangen Threads, kein gegenseitiges Anpflaumen und Beharren auf dem eigenen Standpunkt nebst eifrigen missionieren aller Andersgläubigen. Leibowitz hat damit, ohne jetzt zu schleimen, verdammt viele Punkte bei mir gesammelt. So sollte eine Diksussion laufen. Wo kein Konsens gefunden werden kann, geht man eben auf ein Remis ein und bleibt trotzdem freundlich miteinander. Beste Grüße Ritchie :)

#242 derbenutzer

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Geschrieben 07 August 2012 - 18:13

So sollte eine Diksussion laufen


Schön formuliert, Ritchie! Allerdings ist es ja auch nicht sooo schlimm, wenn jemand auf seiner Meinung verharrt. Klar, Annähern hat was ...

Bis zum nächsten Mal!

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#243 simifilm

simifilm

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Geschrieben 07 August 2012 - 20:29

Eingefügtes Bild Siehst du? Wenn ich mich schon verhederre, wie sollen da andere durchblicken? Eingefügtes Bild

Nein, vielleicht war das etwas ungelenk ausgedrückt von mir.

Ich mag auch E-Literatur. Sehr gerne sogar! Solange sie offen und ehrlich auch als solche proklamiert wird, und ich nicht mit falschen Spiegeltricks auf's Glatteis geführt werde.
Ebenso mag ich reine Unterhaltungsliteratur, und auch hier bitte ohne Taschenspielereien.

Wenn jemand sein Wissen oder seine Recherche über den Aufbau des Sonnensystems unterhaltsam mitteillen möchte, nur zu.
Dann aber bitte nicht das Etikett "Space Opera" draufpappen (Verlage und Autoren), oder sich in Rezensionen darüber beschweren, das der Stoff etwas schwerfällig daherkam und kaum Action bot (Leserforen)
Wenn ein Autor pure Unterhaltung mit jede Menge CGI für's Lesehirn bieten möchte, dann bin ich der Meinung, dass man das auch offen kundtun sollte. Und akzeptieren, wenn er im Sinne einer spannenden Handlung die Grenzen der realen Physik sprengt.
Wer erbauliche Literatur schreiben will, vielleicht mit einem wie auch immer gearteten Gesellschaftsmodell der Zukunft, der sollte bitte keinen Titel oder Klappentext wählen, der nach Rauch, Zischen und prallen Möpsen klingt.
Und man sollte das bei einer Rezension auch berücksichtigen.

Wenn man aber diese sehr groben Einteilungen "E" und "U" fröhlich miteinander vermengt, wie es ganz speziell bei der Science Fiction immer wieder vorkommt / teilweise auch gefordert wird, dann schafft das Verwirrung und Unmut.
Bei den Autoren, die sich missverstanden fühlen, bei den Lesern, die etwas anderes erwartet haben, und bei den Verlagen, die plötzlich Regalblei im Lager haben.


Was wären da konkrete Beispiel? John Ringo ja wohl kaum; es wäre mir zumindest neu, dass den jemanden unter "E" einordnet.

Mein Eindruck ist eigentlich viel eher, dass viele SF-Leser sich aus einem seltsamen Minderwertigkeitskomplex im SF-Ghetto behaglich einrichten und fröhlich das Vorurteil pflegen, dass die böse E-Literatur-Elite sie ohnehin nicht ernst nimmt, und dann noch im Umkehrschluss behauptet, dass alles, was im Feuilleton besprochen wird, grundsätzlich verkopft und nicht unterhaltsam ist. Mit anderen Worten: Die Trennung E vs. U wird von der U-Seite mindestens so intensiv betrieben wie vom E-Lager.

Das ist es, was mir bisher, gerade hier im Forum beim Einlesen, stark aufgefallen ist.
Es wird die Quadratur des Kreises, die Züchtung der eierlegenden Wollmilchsau erwartet, und man ist allenthalben bitterst enttäuscht, wenn die eigenen favorisierten Eigenschaften nicht berücksichtigt wurden.
Das ist ja okay, solange daraus nicht jedesmal eine Grundsatzdiskussion wird, was wichtige und unwichtige, was gute und was schlechte Science Fiction ist.


Was ist so schlimm an solchen Grundsatzdiskussionen?

So jedenfalls mein Eindruck, als ich mich hier einlas und nebenbei anmeldete.
Vielleicht täuscht mich mein Eindruck ja?
Falls ja, dann werde ich gerne meine Meinung ändern und dies auch kundtun.
Das ist nämlich der Unterschied zwischen einer Meinung und einem Urteil.
Für eine Meinungsänderung braucht es nur ein paar gute Argumente.
Für ein Urteil (auch ein sehr persönliches) mindestens ein Wiederaufnahmeverfahren nebst allem dazugehörigen Papierkram.
Deshalb bilde ich mir immer nur eine Meinung, nie ein Urteil, (noch nicht einmal ein geschmackliches) und akzeptiere andere Meinungen, ohne sie zu hinterfragen oder anzuzweifeln.

Ich sehe auch ein Problem darin, wie schnell man hier im Forum in die Rechtfertigungsfalle tappen kann. Siehe hierzu die den Rezithread zu John Ringos "Feindliche Übernahme"
Nach meiner Meinung war dieser Roman für mich politisch polemisierend und handwerklich aufs Papier oder den Bildschirm gerotzt.
Wer ihn trotzdem mochte, wird meine Worte eben achselzuckend abwinken.
Der spinnt, der Ritchie, und fertig ist.
So dachte ich zumindest, aber ich lag falsch.
Es wurde schnell ein Politikum aus dieser Rezi, ich sah mich in die Ecke des Verteidigers gedrängt, und über das eigentlich Wichtige, das Buch, die Handlung oder das Handwerk, wird kaum noch gesprochen.
Ich habe Amerika angeprangert!
Böse Falle.
Sehr böse Falle.
Wie kann ich nur Eingefügtes Bild

Hallo?
Das ist nur meine Meinung zu diesem Buch, kein rechtskräftiges Urteil, kein unterzeichnetes Formular für "Kopf ab" oder andere Repressalien gegen John Ringo, und als Allerletztes ein Aufruf zum Kampf gegen die bösen Amerikaner Eingefügtes Bild


Ich sehe das Problem nicht. Wenn Du Deine Meinung öffentlich kundtust, dann ja wohl in der Absicht, dass andere sie zur Kenntnis nehmen. Und dann musst Du auch damit rechnen, dass Du Reaktionen darauf erhältst.

Vielleicht was allgemeineres: Ich konnte das Argument "Ist ja nur meine persönliche Meinung" eigentlich nie verstehen. Was will man damit zum Ausdruck bringen? Dass man nicht eine objektive Tatsache formuliert? Das ist ohnehin klar, denn wenn es um objektive Tatsachen ginge, gäbe es auch nichts zu diskutieren. Dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Meinungsfreiheit hochgehalten wird, heisst nicht, dass man irgendwie das Anrecht hat, seine Meinung unerwidert zu äussern. Im Gegenteil. Genau so wie Du Deine Meinung äussern darfst, kann ich Dir widersprechen. Und zudem kann es tatsächlich vorkommen, man mit seiner Meinung — objektiv — falsch liegt; Meinungen können durchaus dumm sein oder auf Irrtümern und Fehlinformationen beruhen.

Kontroverses Diskutieren ist sicherlich gut!
Aber bitte bitte bitte nicht in einem Hobbyforum.


Eine Diskussion ohne Kontroverse ist keine Diskussion.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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#244 derbenutzer

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Geschrieben 07 August 2012 - 22:03

Eine Diskussion ohne Kontroverse ist keine Diskussion.


Stimmt vollkommen.

LG

Jakob

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#245 Gast_Ritchie_*

Gast_Ritchie_*
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Geschrieben 08 August 2012 - 06:41

Moin Simi.

Was ist so schlimm an solchen Grundsatzdiskussionen?

Eine Grundsatzdiskussion hat nach meinem Wissen das Ziel, einen Konsens, eben einen Grundsatz zu erreichen, der anschließend allgemein gültig ist.
Aber wer maßt sich denn bitteschön an, einen Grundsatz für Geschmack finden zu können?
Grundsätzlich mag ich keine Krimis.
Ist das jetzt eine Grundsatzdiskussion über meinen Lesegeschmack wert?
Welches Ziel sollte diese Diskussion denn haben?
Dass ich plötzlich Krimis liebe?
Ich finde nicht.
Aber das findet hier allenthalben statt, dem größten Netzwerk für Sci-Fi in Deutschland.
Einem Aushängeschild, dass mit diesem Verhalten für Außenstehende ein Paradebeispiel dafür ist, warum man Sci-Fi besser meiden, und seine Neuerwerbungen lieber in den merkwürdigen braunen Tüten nach Hause bringen sollte, die man auch im Sex-Shop bekommt.

Genau so wie Du Deine Meinung äussern darfst, kann ich Dir widersprechen.


Gegen das Widersprechen einer Meinung sage ich ja auch nichts
Es sind die Folgen, die das ganz speziell hier, in diesem Forum, teilweise hat.
Und das zeigst du hier schon selber perfekt auf

Und zudem kann es tatsächlich vorkommen, man mit seiner Meinung — objektiv — falsch liegt; Meinungen können durchaus dumm sein oder auf Irrtümern und Fehlinformationen beruhen.

Wer beurteilt denn, was an einer geschmacklich gebildeten Meinung, einem im höchsten maße subjektiven Ding, objektiv falsch, und was objektiv richtig ist?
Wer kann sich das denn auf einem derartig metaphysischen Feld wie der geschmacksabhängigen Meinungsbildung anmaßen?
Reden wir hier hier über die feste Fakten von Atomphysik, oder reden wir hier über ein Hobby, ein subjektives Etwas, dass sich aus Spaß heraus bildet und die Welt nicht aus den Angeln heben kann?
Wie kann im Bezug auf ein Hobby eine Meinung dumm sein? Oder falsch?
Wenn ich der Meinung bin, dass Altbier nichts für mich ist, wie kann das objektiv dumm sein?
Wenn ich doch bereits Altbier getrunken habe, den Geschmack also kenne, wie kann das eine Fehlinformation sein, oder gar ein Irrtum? Habe ich am Ende vielleicht Malzbier getrunken, und es war gar kein Altbier? Warum hatte ich aber dann am anderen Tag einen dicken Schädel?
Oder meine ganz persönliche Meinung, dass ich mit Modelleisenbehnen nichts anfangen kann, Modellautos aber liebe?
Liege ich da grundsätzlich falsch?
Mein Gott! Bin ich am Ende gar einem Irrtum aufgesessen als ich dachte, dass ich lieber mit RC-Cars über den Asphalt sause, statt den Keller in die Hamburger Hafenstadt auszubauen?

Wenn ich also mit der Prämisse an ein Buch gehe, locker und leicht unterhalten zu werden, und es entspricht am Ende nicht meinem ganz persönlichen Geschmack, weil es auf gedrechselte Sprache mehr Wert legt als auf Handlung, wer will mir da meinen ganz persönlichen Lesegeschmack, meinen vollkommen subjektiven Leseeindruck, meine Meinung, falsch reden?
Mit welcher gottgleichen Macht?
In so einem Fall hat mich das Buch in meiner ganz persönlichen Meinung und meinem ganz persönlichen Erleben eben nicht erreicht, und fertig ist.
Dann kannst du oder wer auch immer mir zwar sagen, dass dieses Buch niemals als lockere Unterhaltung gedacht war, aber dann habe ich das auch ohne weitere Diskussion hinzunehmen. Vor allem aber, ohne das noch ganze Horden von Nachfolgern auf den Plan treten, und mir ebenfalls eine dumme, fehlinformierte Meinung vorhalten, und schlimmstenfalls noch an meinem Geschmack, meiner Bildung, der Schärfe meiner Lesesinne oder ähnlichen, im höchsten Maße persönlichen Attributen, zweifeln.

Das ist es, was ich fälschlicherweise als kontrovers bezeichnet habe.
Rechthaberisch und mit missionarischem Eifer ausgeführt, wäre dann vielleicht doch passender gewesen Eingefügtes Bild

Persönliche Meinungen sind wie Zehennägel.
Jeder Mensch hat welche.
Wer aber bin ich denn, dass ich die Zehennägel meines Nächsten anzweifele?
Niemand, der sich das anmaßen sollte.
Meine ich zumindest ganz persönlich Eingefügtes Bild

Beste Grüße

Ritchie

#246 halut

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Geschrieben 08 August 2012 - 07:59

Wenn man aber diese sehr groben Einteilungen "E" und "U" fröhlich miteinander vermengt,

Ich habe mit der Einteilung in E und U schon in der Musik Probleme, weil diese Unterscheidung nur im deutschsprachigen Raum getroffen wird.

#247 simifilm

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Geschrieben 08 August 2012 - 08:09

Moin Simi.


Eine Grundsatzdiskussion hat nach meinem Wissen das Ziel, einen Konsens, eben einen Grundsatz zu erreichen, der anschließend allgemein gültig ist.


Unter einer Grundsatzdiskussion verstehe ich eigentlich eine Diskussion über Grundsätzliches; und diese haben die Eigenschaften, dass sie oft gerade nicht zu einem Konsens führen. Aber auch und gerade eine solche Diskussion kann interessant und aufschlussreich sein.

Aber wer maßt sich denn bitteschön an, einen Grundsatz für Geschmack finden zu können?
Grundsätzlich mag ich keine Krimis.
Ist das jetzt eine Grundsatzdiskussion über meinen Lesegeschmack wert?
Welches Ziel sollte diese Diskussion denn haben?
Dass ich plötzlich Krimis liebe?
Ich finde nicht.


Ich gebe Dir Recht. Eine blosse Geschmacksäusserung ist tatsächlich kein Gegenstand für eine interessante Diskussion. Aber die wenigsten Posts hier beschränken sich darauf, dass jemand schreibt "xy finde ich toll, yz dagegen doof". Meist werden Argumente vorgebracht, und dann gibt es etwas, über das man diskutieren kann.


Gegen das Widersprechen einer Meinung sage ich ja auch nichts
Es sind die Folgen, die das ganz speziell hier, in diesem Forum, teilweise hat.


Gemäss meiner Erfahrung unterscheidet sich die Diskussionskultur in diesem Forum nicht gross von unzähligen anderen.

Wer beurteilt denn, was an einer geschmacklich gebildeten Meinung, einem im höchsten maße subjektiven Ding, objektiv falsch, und was objektiv richtig ist?
Wer kann sich das denn auf einem derartig metaphysischen Feld wie der geschmacksabhängigen Meinungsbildung anmaßen?
Reden wir hier hier über die feste Fakten von Atomphysik, oder reden wir hier über ein Hobby, ein subjektives Etwas, dass sich aus Spaß heraus bildet und die Welt nicht aus den Angeln heben kann?
Wie kann im Bezug auf ein Hobby eine Meinung dumm sein? Oder falsch?
Wenn ich der Meinung bin, dass Altbier nichts für mich ist, wie kann das objektiv dumm sein?
Wenn ich doch bereits Altbier getrunken habe, den Geschmack also kenne, wie kann das eine Fehlinformation sein, oder gar ein Irrtum? Habe ich am Ende vielleicht Malzbier getrunken, und es war gar kein Altbier? Warum hatte ich aber dann am anderen Tag einen dicken Schädel?
Oder meine ganz persönliche Meinung, dass ich mit Modelleisenbehnen nichts anfangen kann, Modellautos aber liebe?
Liege ich da grundsätzlich falsch?
Mein Gott! Bin ich am Ende gar einem Irrtum aufgesessen als ich dachte, dass ich lieber mit RC-Cars über den Asphalt sause, statt den Keller in die Hamburger Hafenstadt auszubauen?

Wenn ich also mit der Prämisse an ein Buch gehe, locker und leicht unterhalten zu werden, und es entspricht am Ende nicht meinem ganz persönlichen Geschmack, weil es auf gedrechselte Sprache mehr Wert legt als auf Handlung, wer will mir da meinen ganz persönlichen Lesegeschmack, meinen vollkommen subjektiven Leseeindruck, meine Meinung, falsch reden?
Mit welcher gottgleichen Macht?
In so einem Fall hat mich das Buch in meiner ganz persönlichen Meinung und meinem ganz persönlichen Erleben eben nicht erreicht, und fertig ist.
Dann kannst du oder wer auch immer mir zwar sagen, dass dieses Buch niemals als lockere Unterhaltung gedacht war, aber dann habe ich das auch ohne weitere Diskussion hinzunehmen. Vor allem aber, ohne das noch ganze Horden von Nachfolgern auf den Plan treten, und mir ebenfalls eine dumme, fehlinformierte Meinung vorhalten, und schlimmstenfalls noch an meinem Geschmack, meiner Bildung, der Schärfe meiner Lesesinne oder ähnlichen, im höchsten Maße persönlichen Attributen, zweifeln.



Um das klar zu machen: Ich sprach in einem allgemeineren Sinn von Meinungen, du scheinst einzig von Geschmacksurteilen zu sprechen. Man kann aber zu vielen Dingen eine Meinung haben, die nichts mit Geschmack zu tun haben. Und ja, ich gebe Dir Recht: Blosse Äusserungen des Geschmacks ohne irgendeine Art von Argumentation sind uninteressant und im Grunde unbrauchbar für eine Diskussion. Man kann nur zur Kenntnis nehmen "Aha, der Ritchie mag also das und das". Aber nehmen wir doch den John-Ringo-Thread als Beispiel. Da war es ja keine blosse Geschmacksäusserung, die die Diskussion ausgelöst hat, sondern eine weiter reichende Argumentation, in die sowohl inhaltliche als auch formale Aspekte eingeflossen sind und in der Du verschiedene Punkte angeführt hast, die Deine Urteil bekräftigen sollen. Und darüber kann man geteilter Meinung sein, und da gibt es tatsächlich auch Punkte, in denen man falsch liegen kann (zB. was die politische Intention des Autors betrifft).

Bearbeitet von simifilm, 08 August 2012 - 08:11.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#248 halut

halut

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Geschrieben 08 August 2012 - 08:11

III.
Schreibe wissenschaftlich fundiert, recherchiere und studiere vorher einige Jahre das entsprechende Fachgebiet.

Ich erwarte nicht, dass ein Autor die ART beherrscht, falls es nicht sein Kernthema im Roman ist. Raumschiffe ohne Newton fliegen zu lassen, ist denn doch ziemlich daneben.

Ein bisschen Recherche erwarte ich auch. So lässt in einem der letzten PR-Romane der Autor auf einem Militärschiff Sicherheitsübungen effektiv alle halbe Jahre ausführen. Sicherheitsübungen sind schon heute auf einem Zivilschiff für die Mannschaft wenigstens einmal die Woche vorgeschrieben (Feuerlöschübung etc).

#249 Dieter Schmitt

Dieter Schmitt

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Geschrieben 08 August 2012 - 08:33

Ein bisschen Recherche erwarte ich auch. So lässt in einem der letzten PR-Romane der Autor auf einem Militärschiff Sicherheitsübungen effektiv alle halbe Jahre ausführen. Sicherheitsübungen sind schon heute auf einem Zivilschiff für die Mannschaft wenigstens einmal die Woche vorgeschrieben (Feuerlöschübung etc).

Nun ja, es gibt nicht DIE Sicherheitsübung, sondern diverse Notfallübungen, die in unterschiedlichen Intervallen durchgeführt werden. Wenn "schon heute" wöchentlich Feuerlöschübungen stattfinden, bedeutet das auch nicht zwingend, dass diese in Zukunft in geringeren Zeitabständen stattfinden müssen, oder?

#250 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 08 August 2012 - 08:46


Mein Eindruck ist eigentlich viel eher, dass viele SF-Leser sich aus einem seltsamen Minderwertigkeitskomplex im SF-Ghetto behaglich einrichten und fröhlich das Vorurteil pflegen, dass die böse E-Literatur-Elite sie ohnehin nicht ernst nimmt, und dann noch im Umkehrschluss behauptet, dass alles, was im Feuilleton besprochen wird, grundsätzlich verkopft und nicht unterhaltsam ist. Mit anderen Worten: Die Trennung E vs. U wird von der U-Seite mindestens so intensiv betrieben wie vom E-Lager.


Wahre Worte. Ich fühle mich manchmal wie ein Störenfried hier, der von aussen in ein behagliches Wohnzimmer einbricht und das das Sofa dreckig macht. Dabei ist das Wohnzimmer Teil einer Altbauwohnung in einer Trabantenstadt, wo alles, was mit öffentlichem Leben zu tun hat, schon lange dicht gemacht hat.
Ich verstehe, dass man sich da wohlfühlen kann. Ich verstehe die heldenhaften Kleinverleger, die sich durch Spezialisierung über Wasser und die Fahne hoch halten. Aber ich verstehe nicht die Fans und die Autoren, die mir dies als Splendid Isolation verkaufen wollen, und gleichzeitig den Rest der Welt neidisch beäugen.

#251 Gast_Ritchie_*

Gast_Ritchie_*
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Geschrieben 08 August 2012 - 09:36

Hallo Simi Eingefügtes Bild

Um das klar zu machen: Ich sprach in einem allgemeineren Sinn von Meinungen, du scheinst einzig von Geschmacksurteilen zu sprechen. Man kann aber zu vielen Dingen eine Meinung haben, die nichts mit Geschmack zu tun haben. Und ja, ich gebe Dir Recht: Blosse Äusserungen des Geschmacks ohne irgendeine Art von Argumentation sind uninteressant und im Grunde unbrauchbar für eine Diskussion. Man kann nur zur Kenntnis nehmen "Aha, der Ritchie mag also das und das". Aber nehmen wir doch den John-Ringo-Thread als Beispiel. Da war es ja keine blosse Geschmacksäusserung, die die Diskussion ausgelöst hat, sondern eine weiter reichende Argumentation, in die sowohl inhaltliche als auch formale Aspekte eingeflossen sind und in der Du verschiedene Punkte angeführt hast, die Deine Urteil bekräftigen sollen. Und darüber kann man geteilter Meinung sein, und da gibt es tatsächlich auch Punkte, in denen man falsch liegen kann (zB. was die politische Intention des Autors betrifft).


Ach so! Okay, jetzt sehe ich, wo der Hase im Pfeffer liegt, und wo ich einen Fehler begangen habe.
Es tut mir leid, dann habe ich etwas absolut falsch verstanden. Eingefügtes Bild

Ich kenne es eigentlich so, dass ich bei einer Geschmacksäußerung wie in dem Buchthread zu John Ringo, darlege, was mir nicht geschmeckt hat. In etwa so, wie ein Gourmet dem Koch eine detailierte Kritik darüber abgibt, wo das Menu seiner Meinung nach zu laff, zu überwürzt und / oder zu kalt / zu warm war. Mir war eben bei "Feindliche Übernahme" der politische Salzgehalt viel zu hoch geraten. Ebenso war das Menu für meinen Geschmack recht lieblos hergerichtet etc.pp. Das wollte ich eben detailiiert darlegen, damit jeder, der nach Informationen zu diesem Buch sucht eben auch Informationen erhält. Zwar sehr subjektive, was bei einer Buchrezension eben nicht zu ändern ist, aber ich dachte eigentlich, dass andere Mitglieder des Netzwerks mir mit ihrer eigenen Rezension folgen würden, das Bild abrunden, ihre eigenen Eindrücke zum Besten geben würden, und nicht nachhaken, warum, wieso und weshalb ich denn den Ringo nicht mag, der sei doch so toll, wenn man ihn nur richtig lesen würde.

Wenn man nur seine geschmackliche Meinung äußert, sollte man diese also nicht zu detailiert begründen, weil das geradezu nach einer Diskussion ruft?

Okay, dass wusste ich so nicht.
Ich bin jetzt wirklich ernsthaft verblüfft, denn ich bin nur in zwei Foren Mitglied, kenne keine weiteren Foren und handele überdies aber auch nach dem Prinzip, das mich der Splitter im Auge des Anderen (Verhalten in anderen Foren) absolut nicht kratzt, solange ich noch mit dem Balken (Traditionen, Vorgaben etc.) in meinem eigenen Auge zu kämpfen habe.
Mit anderen Worten, dabei bewusst polemisierend:
Nur weil es Usus ist, mit gepiercten Brustwarzen, nakich und fröhlich jodelnd vom nächsten Hochhaus zu springen, muss man das doch nicht direkt zum Verhaltensstandard erklären, oder? Eingefügtes Bild

Meine Meinung zu diesem Punkt:
Warum kann man eine Meinung zu einem Buch nicht einfach so stehenlassen, seinen eigenen Senf in Form einer Rezi zu dem Buch abgeben und fertig ist?
Warum MUSS man da eingreifen, die Dinge in die vorgeblich richtige Perspektive rücken, ohne selber eine gegensätzliche Rezension einzustellen?
Warum ist das KANN für eine Diskussion beinahe zu einem MUSS geworden?

Zu viele Diskussionen KÖNNEN ein Forum / ein Genre / eine Mitgliedschaft zerschießen / ermüden, sie MÜSSEN aber nicht.
Und ich glaube, dass manchmal einfach zu viel diskutiert wird, einfach um der Diskussion Willen.
Und ich glaube auch, dass gerade in der Science Fiction das Genre vielfach einfach mit Erwartungen überfrachtet wird, was dann wieder zu Diskussionen "E" vs. "U" führen KANN (und hier beinahe schon zum guten Ton gehört?)

Okay, jetzt bin ich aber im Bilde und werde meine nächsten Rezensionen entsprechend allgemein halten, keine Details nennen und keine Reibeflächen für die Zündköpfchen persönlicher Streichhölzer anbieten Eingefügtes Bild

Beste Grüße

Ritchie Eingefügtes Bild

#252 leibowitz

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Geschrieben 08 August 2012 - 09:42

... aber ich dachte eigentlich, dass andere Mitglieder des Netzwerks mir mit ihrer eigenen Rezension folgen würden, das Bild abrunden, ihre eigenen Eindrücke zum Besten geben würden, und nicht nachhaken, warum, wieso und weshalb ich denn den Ringo nicht mag, der sei doch so toll, wenn man ihn nur richtig lesen würde.


Du kannst dich sicher um mehr Sachlichkeit bemühen. So argumentierst du aus meiner Sicht polemisch und unter der Gürtellinie, wenn du Aussagen, die dir nicht passen, so zusammenfasst, dass du den Inhalten deines Gesprächspartners ganz sicher nicht gerecht wirst, sondern diesen im Gegenteil noch desavouierst.

Damit meine ich nicht nur mich als Gesprächspartner, sondern empfinde deine Antwort auf simis post als ebenso unsachlich.

Bearbeitet von leibowitz, 08 August 2012 - 09:44.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#253 Gast_Ritchie_*

Gast_Ritchie_*
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Geschrieben 08 August 2012 - 10:00

Hallo Leibowitz :) War ich da wirklich unsachlich? Ja, bestimmt. Aber eigentlich war dieses Posting auch eher humorvoll, ironisch, überspitzend und amüsiert kopfschüttelnd gemeint, denn angreifend ;) Ich habe jetzt gerade mal schnell einen Thread bei den Buechereulen rausgesucht, wo es ebenfalls um ein recht kontroverses Buch geht. Die Einen lieben es, die Anderen sind eher nicht, aber nirgendwo wird von irgendjemandem eine Rechtfertigung oder Details verlangt, warum, wieso weshalb und warum. Es ist sicherlich keine richtige Diskussion, die gehört aber nach meinem Gefühl auch nicht in den Thread hinein, in dem ein Buch besprochen / vorgestellt werden soll. Aber das ist eigentlich die Diskussionskultur, die ich suche, nur eben speziell für Science Fiction. http://www.buechereu...htuser=0&page=1 Bücher und ihre Rezis dorthin, Details und Diskussionen wie Politik und Literatur, "E" vs. "U" hierhin usw.usf. Aber nicht so vermengt und verbissen, wie ich es hier leider teilweise wahrnehme. Das ist es, was ich kritisiere. Ein Buch wird in einem Rezensionsthread besprochen, und dann wird über diese Rezi / Meinungsäußerung direkt im offenen Thread (Herz) diskutiert (rumoperiert). Weitere Rezis fände ich persönlich besser in diesem Thread. Alles Andere, Punkte die diskussionswürdig erscheinen, sollten nach meinem Gefühl in eigenen Threads eröffnet werden. Denn durch die bisherige Verfahrensweise schaukeln sich schnell mal vorgeblich verletzte Gefühle hoch, fühlen sich die Poster, die eine andere Meinung detailliert vertreten vielleicht schnell in die Defensive gedrängt, in Erklärtungsnot meinetwegen. Mit dem Buch hat das dann nur noch oberflächlich zu tun, weil die Meinung des Resenzenten plötzlich im Mittelpunkt steht. Das ist in anderen Foren auch so, oder sogar noch schlimmer? Mag ja sein. Aber ist das Grund, in die gleiche Kerbe zu hauen? Beste Grüße Ritchie :)

#254 Dieter Schmitt

Dieter Schmitt

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Geschrieben 08 August 2012 - 10:10

Wahre Worte. Ich fühle mich manchmal wie ein Störenfried hier, der von aussen in ein behagliches Wohnzimmer einbricht und das das Sofa dreckig macht. Dabei ist das Wohnzimmer Teil einer Altbauwohnung in einer Trabantenstadt, wo alles, was mit öffentlichem Leben zu tun hat, schon lange dicht gemacht hat.
Ich verstehe, dass man sich da wohlfühlen kann. Ich verstehe die heldenhaften Kleinverleger, die sich durch Spezialisierung über Wasser und die Fahne hoch halten. Aber ich verstehe nicht die Fans und die Autoren, die mir dies als Splendid Isolation verkaufen wollen, und gleichzeitig den Rest der Welt neidisch beäugen.


Ich habe Deine Anmerkungen sorgfältig gelesen. Aber Du kannst jetzt wirklich nicht erwarten, dass wir Deine Vorschläge begeistert aufgreifen. Ich schreibe meine Romane gerne, sie sind definitiv SF, und ich freue mich, dass ein Kleinverlag sie veröffentlicht. Auch wenn es nur zu 250 Leser/-innen reichen sollte, besser als Schublade oder gar nicht schreiben.
Im Mainstream finden sich lediglich eine Handvoll deutschsprachige Autoren, mehr ist da vom Markt und vom Käuferverhalten (die mögen vorzugsweise Amerikanisches) her nicht drin. Zudem wird im Mainstream trendveröffentlicht.
In einer Nische kann man sich auch durchaus wohlfühlen, und ich sehe es nicht als Schande an, eine Nische zu bewohnen. Manchmal kommt es sogar zu beeindruckenden Erfolgserlebnissen (Boom, Kruschel, Burban etc.).
Nehmen wir mal "Vilm" als Beispiel. Reine SF! Schreibniveau Erste Liga. Trotzdem: Meinst Du wirklich, ein Großverlag hätte das Manuskript in einer allgemeinen Reihe veröffentlicht?
Ähnliches gilt für Heidruns SF-Storys. Großverlage bringen kaum noch Erzählbände raus. Fakt! Das hat gar nichts mit dem Können zu tun. Ohne die Kleinverlage würden solche Juwelen keine Aufmerksamkeit erhalten. Mainstream ist also auch Einheitlichkeit. Das sollte man nicht vergessen.

#255 simifilm

simifilm

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Geschrieben 08 August 2012 - 10:23

Ich kenne es eigentlich so, dass ich bei einer Geschmacksäußerung wie in dem Buchthread zu John Ringo, darlege, was mir nicht geschmeckt hat. In etwa so, wie ein Gourmet dem Koch eine detailierte Kritik darüber abgibt, wo das Menu seiner Meinung nach zu laff, zu überwürzt und / oder zu kalt / zu warm war. Mir war eben bei "Feindliche Übernahme" der politische Salzgehalt viel zu hoch geraten. Ebenso war das Menu für meinen Geschmack recht lieblos hergerichtet etc.pp. Das wollte ich eben detailiiert darlegen, damit jeder, der nach Informationen zu diesem Buch sucht eben auch Informationen erhält. Zwar sehr subjektive, was bei einer Buchrezension eben nicht zu ändern ist, aber ich dachte eigentlich, dass andere Mitglieder des Netzwerks mir mit ihrer eigenen Rezension folgen würden, das Bild abrunden, ihre eigenen Eindrücke zum Besten geben würden, und nicht nachhaken, warum, wieso und weshalb ich denn den Ringo nicht mag, der sei doch so toll, wenn man ihn nur richtig lesen würde.

Wenn man nur seine geschmackliche Meinung äußert, sollte man diese also nicht zu detailiert begründen, weil das geradezu nach einer Diskussion ruft?


Ich schreibe Dir nicht vor, was Du tun sollst. Ich tue lediglich meine Meinung (sic!) kund, welche Art von Posts Reaktionen nach sich ziehen und welche nicht. Unbegründete Geschmacksurteile werden insgesamt wohl weniger Diskussionen hervorrufen, sind aber auch uninteressanter.

Und irgendwie sehe ich Dein Problem nicht. Was ist denn schlecht daran, wenn ein Post von Dir eine Diskussion nach sich zieht? Ist man nicht deshalb in einem Diskussionsforum. Ein Forum, in dem jeder nur seine Meinung postet und niemand drauf reagiert, ist doch vollkommen sinnlos. Diskussionen sind doch die Essenz eines Forums.

Warum kann man eine Meinung zu einem Buch nicht einfach so stehenlassen, seinen eigenen Senf in Form einer Rezi zu dem Buch abgeben und fertig ist?
Warum MUSS man da eingreifen, die Dinge in die vorgeblich richtige Perspektive rücken, ohne selber eine gegensätzliche Rezension einzustellen?
Warum ist das KANN für eine Diskussion beinahe zu einem MUSS geworden?


Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen. Es gibt genug Posts hier, die keine Diskussion auslösen. Aber noch einmal: Worin liegt der Sinn eines Forums, wenn andere User nicht auf Deine Beiträge reagieren?

Und ich glaube, dass manchmal einfach zu viel diskutiert wird, einfach um der Diskussion Willen.


Das mag sein, aber wenn einem eine Diskussion zu viel wird, gibt es ein ganz einfaches Gegenmittel: Sich einfach nicht mehr daran beteiligen.

Okay, jetzt bin ich aber im Bilde und werde meine nächsten Rezensionen entsprechend allgemein halten, keine Details nennen und keine Reibeflächen für die Zündköpfchen persönlicher Streichhölzer anbieten Eingefügtes Bild


Das erscheint mir nun total sinnlos. Warum ist es für Dich denn etwas Negatives, wenn Deine Rezensionen Reaktionen auslösen?

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#256 simifilm

simifilm

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:02

Hallo Leibowitz Eingefügtes Bild

War ich da wirklich unsachlich?
Ja, bestimmt. Aber eigentlich war dieses Posting auch eher humorvoll, ironisch, überspitzend und amüsiert kopfschüttelnd gemeint, denn angreifend Eingefügtes Bild

Ich habe jetzt gerade mal schnell einen Thread bei den Buechereulen rausgesucht, wo es ebenfalls um ein recht kontroverses Buch geht.
Die Einen lieben es, die Anderen sind eher nicht, aber nirgendwo wird von irgendjemandem eine Rechtfertigung oder Details verlangt, warum, wieso weshalb und warum.
Es ist sicherlich keine richtige Diskussion, die gehört aber nach meinem Gefühl auch nicht in den Thread hinein, in dem ein Buch besprochen / vorgestellt werden soll.
Aber das ist eigentlich die Diskussionskultur, die ich suche, nur eben speziell für Science Fiction.

http://www.buechereu...htuser=0&page=1

Bücher und ihre Rezis dorthin, Details und Diskussionen wie Politik und Literatur, "E" vs. "U" hierhin usw.usf.
Aber nicht so vermengt und verbissen, wie ich es hier leider teilweise wahrnehme.
Das ist es, was ich kritisiere.
Ein Buch wird in einem Rezensionsthread besprochen, und dann wird über diese Rezi / Meinungsäußerung direkt im offenen Thread (Herz) diskutiert (rumoperiert).
Weitere Rezis fände ich persönlich besser in diesem Thread. Alles Andere, Punkte die diskussionswürdig erscheinen, sollten nach meinem Gefühl in eigenen Threads eröffnet werden.


Also geht es am Ende nur um die Organisation des Forums? Wo welche Threads landen? Das Auslagern von Diskussionszweigen kann durchaus sinnvoll sein, aber gerade im Falle des John-Ringo-Threads sehe ich nicht recht, wie das geschehen soll. Der politische Aspekt ist ja ein zentraler Teil Deiner Kritik. Ich kenne das Buch nicht, aber nach allem, was ich über Ringo weiss, sind Deine Kritikpunkte keineswegs völlig aus der Luft gegriffen. Wie soll die Politik von der Rezension getrennt werden, wenn Erstere in diesem konkreten Fall ein integraler Bestandteil Letzterer ist?

Ich finde es ehrlich gesagt auch ein bisschen naiv, eine Rezi mit politischem Inhalt zu posten und darauf einfach nichts zu erwarten. Wenn Du politische Diskussionen nicht magst, liegt die Lösung für Dich wohl weniger in kürzeren Meinungsäusserungen ohne Begründung, sondern eher im Meiden von Texten mit politischer Schlagseite.

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#257 Trurl

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:15

Hallo Ritchie, ich bin ein wenig verwirrt.

Ich habe ein wenig die Diskussion verfolgt und so langsam verstehe worauf du hinauswillst, denke aber, dass du einem Irrtum unterliegst, was der Sinn und Zweck eines Forums wie diesem hier ist.

Was erwartest du in einem Diskussions-Forum, in dem du deine Ansichten zu einem Buch oder anderem veröffentlichst, also deine an sich privaten und subjektiven Einschätzungen der größeren Öffentlichkeit vorstellst, anderes, als dass darüber diskutiert wird?

Ab dem Moment, wo du mit deinen privaten Gedanken an die Öffentlichkeit gehst, ist das was du denkst automatisch nicht mehr privat und wird Gegenstand des allgemeinen Interesses. Du kannst mit deinen Ansichten auf Zustimmung oder Ablehnung stoßen und das ist es doch was du mit der Veröffentlichung bewirken willst: Resonanz. Antworten auf deine Gedanken. Die hast du bekommen. Vielleicht nicht so wie du dir erhofft hast. Aber so ist das nun mal in diesem Forum, wo Leute mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, Interessen und Ansichten aufeinander treffen. Wo ist das Problem?

Warum willst du nicht, dass deine Ansichten hinterfragt werden? Vielleicht sind ja die Voraussetzungen auf denen deine Überlegungen beruhen, die nicht immer nur unhinterfragbare Geschmacksurteile sind, falsch.

Wenn dir Diskussion über deine Meinungsäußerungen in einer Rezension unangenehm sind, dann darfst du dich nicht in ein Diskussions-Forum begeben.

Ganz abgesehen davon, dass ich soche Rezi-Foren wie die Buechereule gänzlich uninteressant finde, wo Leseratten nur ihr Gefallen und Missfallen von Büchern unhinterfragt zum Besten geben. Was interessieren mich die Ansichten irgendwelcher Leute zu Büchern, die allein ihren Lesegeschmack ausdrücken, wie toll oder langweilig sie ein Buch "empfunden" haben. Damit kann doch niemand etwas anfangen. Ich jedenfalls nicht. Interessant wird es doch erst, wenn jemand darlegen kann aus welchen Gründen er Dinge gut oder schlecht findet. Deshalb gefällt mir dieses Forum hier besonders, gerade weil die Mitglieder kritisch und diskussionfreudig sind und jeder bemüht ist seine Urteile zu begründen.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 08 August 2012 - 11:16.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#258 simifilm

simifilm

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:16

@Trurl: Eingefügtes Bild

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#259 Gast_Ritchie_*

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:32

Hallo Simi, hallo Trurl :)

Perfekt!
Die Organisation, wie man solche Diskussionen hier führen kann / sollte, finde ich unglücklich.
Exakt das versuche ich die ganze Zeit irgendwie zum Ausdruck zum bringen, denn genau das sind ja meine Kritikpunkte!
Ein Rezithread sollte bei dem jeweiligen Buch bleiben. Wenn es da Punkte gibt, die vielleicht weit über das Buch hinaus interessant sind, dann sollte es auch an einem anderen Ort / Thread geschehen, aber nicht in einem Rezithread.
Dabei ist es egal ob es um Politik, Handwerk, Rhetorik, etc.pp. geht.
Ein kurzer Hinweis, dass da jemand einen ganz speziellen Punkt interessant genug empfindet, um darüber zu diskutieren, wäre besser.
Das würde die Rezensionsthreads ebenso übersichtlicher halten, wie auch die Diskussionen etwas entzerren, die ja manchmal vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen.
Notfalls eben feste Rubriken oder noch besser Threads, in denen über diese Themen, mit dem Bezug zum Grund (Rezi?) diese neue belebt werden.

Ja, ich möchte natürlich gerne in einen Dialog mit anderen treten, wenn ich eine Rezi poste! Deswegen bin ich ja hier :)
Aber bei einer Rezension würde ich es mir wünschen, dass die anschließende Diskussion auch nur auf das Buch bezieht, oder besser noch, weitere Rezis folgen.
Alle anderen Fragen, zum Beispiel:
- Ist John Ringo ein politischer Autor?
- Gehört Politik in einfache Unterhaltung
etc.pp.
Sollten nach meiner Meinung nicht in einen Rezensionsthread hienein, der ja im Grunde Werbung für ein Buch ist, sondern eben getrennt diskutiert werden.

Was nützt die tollste Rezi, wenn danach keine Weiteren folgen, sondern eben solche Diskussionen, die am Buch teilweise vollkommen vorbeigehen?
Vielleicht sehe ich das viel zu differenziert?
Ein Buch ist ein Buch und eine Rezension ist eine Rezension.
Ergeben sich aus der Rezi / dem Buch Punkte, die man ausdiskutieren möchte, dann in einem angehangenen (sagt man das so?) Thread, dem man parallel zu weiteren Rezis zu diesem Buch folgen kann..

Das macht einen organsierten Eindruck, und lässt Outlwas viel mehr Möglichkeiten sich neutral zu informieren. Aber wenn ich als Neugieriger hier in einen Thread zu einem Buch schaue, und dann eben Diskussionen entdecke, die mit dem Buch an sich nicht mehr viel zu tun haben, dann lasse ich doch die Finger davon.
Es knubbelt sich zuviel auf einer Stelle, vermengt sich mit anderen Dingen, die ursprünglich gar nicht zur Debatte standen.

Zwei fiktive Beispiele:
1.
Ein Rezensionsthread zum Beispiel zu Dirks Kaiserkriegern sollte meiner Meinung nach nicht dahingehend abdriften, dass plötzlich die Kausalität der von Dirk geschilderten alternativen Vergangenheit diskutiert wird.
Das hat im Grunde nur noch am Rande mit den Büchern zu tun, und viel eher mit einer allgemeinen Frage, wohin die AH hingehen kann / soll, welche Freiheiten sich die Autoren rausnehmen dürfen, welche nicht etc.
2.
In einem Rezensionsthread zu einer ganz banalen Space Opera mit ordentlich viel Rauch und Gezische, in denen die Raumschiffe wie bei Star Wars im Vakuum des Alls wie die waidwunden Platzhirsche röhren, gehört nach meiner Meinung keine Diskussion rein, in der es um physikalische Grenzen, Autorenrecherche etc. geht.
3.
In einem Rezensionsthread zu einem Roman, der nicht gerade durch eine ausgefeilte Sprache besticht, aber dafür eine ordentliche Handlung aufzuweisen hat, gehört nach meiner Meinung keine Diskussion darüber rein, wie wichtig nun eine ausgewogene und feine Rhetorik für ein Buch ist.
Das ist wieder ein ganz eigenes Thema.

Beste Grüße

Ritchie :)

#260 Dieter Schmitt

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:45

Also geht es am Ende nur um die Organisation des Forums? Wo welche Threads landen? Das Auslagern von Diskussionszweigen kann durchaus sinnvoll sein, aber gerade im Falle des John-Ringo-Threads sehe ich nicht recht, wie das geschehen soll. Der politische Aspekt ist ja ein zentraler Teil Deiner Kritik. Ich kenne das Buch nicht, aber nach allem, was ich über Ringo weiss, sind Deine Kritikpunkte keineswegs völlig aus der Luft gegriffen.

Ich möchte die Diskutanten ja ungern in ihrem Eifer stören, aber: Schon mal den Titel dieses Threads angeschaut???

#261 Gast_Ritchie_*

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:51

Ich möchte die Diskutanten ja ungern in ihrem Eifer stören, aber: Schon mal den Titel dieses Threads angeschaut???


Siehste?
Genau DAS habe ich gemeint ;)

Man kann einen Thread auch zu Tode disktuieren.
Daran habe ich mich unbewusst beteiligt, obwohl ich genau das verhindern wollte. Eingefügtes Bild

Beste Grüße

Ritchie

#262 Trurl

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Geschrieben 08 August 2012 - 11:58

Thementrennung wird auch hier im Forum praktiziert. Da aber niemand von vornherein den Verlauf eine Diskussion vorherbestimmen kann, ufern sie manchmal aus, wie jetzt. Die Aufgabe der Moderatoren ist es solche OT-Diskussionen abzutrennen und sie in einen separaten Thread auszulagern. Falls überhaupt Interesse besteht über das Thema weiterzureden. Es kann aber passieren, dass die Diskussion dann schnell erlischt. LG Trurl
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#263 methom

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Geschrieben 08 August 2012 - 12:08

Hinweis: wenn jemand der Meinung ist, dass ein Thread abdriftet, kann er den zuständigen Moderator darauf hinweisen und der kann dann entscheiden, ob er einen neuen Thread abspaltet. [Edit:] Da hatte ich eine Überschneidung mit Trurl. [/Edit]

Bearbeitet von methom, 08 August 2012 - 12:09.

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#264 simifilm

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Geschrieben 08 August 2012 - 14:07

@Ritchie: Wir scheinen sehr unterschiedliche Ansichten zu haben, wozu eine Rezension dienen soll. Eine Rezension ist für mich keineswegs "im Grunde Werbung für ein Buch", sondern eine kritische Auseinandersetzung mit demselben. Da gehört eine allfällige politische Dimension genau so dazu wie Fragen des Plots, der Sprache oder des Stils. Und noch einmal: Ich sehe wirklich nicht, wie man das im konkreten Fall von Feindliche Übernahme sauber hätte trennen soll. Du selbst bringst die politische Dimension aufs Tapet, also ist sie in Deinen Augen für die Bewertung des Buches wesentlich. Wieso sollte ein Aspekt, den Du selbst als wichtig für die Bewertung erachtest, in der folgenden Diskussion ausgeklammert werden?

Was die Organisation des Forums betrifft: Ich vertrete die Ansicht, dass die Teilnehmer eines Threads dessen Inhalt steuern und dass man nicht versuchen sollte, den Diskussionen via irgendeine Forenstruktur eine bestimmte Ordnung aufzuzwängen. Das heisst nicht, dass man nicht auch mal eine Diskussion in einen eigenen Thread abtrennen kann, wenn das gewünscht wird, aber grundsätzlich sehe ich kein Problem im "Abdriften" von Diskussionen. Diskussionen werden durch die Beteiligten gemacht; und wenn diese nun daran interessiert sind, über ABC zu reden, sollte das nicht blockiert werden, bloss weil im Threadtitel XYZ steht.

Von mir aus kann dieser Strang aber gerne in einen eigenen Thread ausgelagert werden; aber das kann nur ein Mod machen.

Bearbeitet von simifilm, 08 August 2012 - 14:08.

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#265 Gast_Ritchie_*

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Geschrieben 08 August 2012 - 14:37

Hi Simi Eingefügtes Bild

Nur schnell, da sich gerade Besuch mit Grillzeugs bei mir angekündigt hat, und ich schon von saftigen Steaks und kühlem Bier träume Eingefügtes Bild

Ja, den Verdacht habe ich auch inzwischen, dass ich vielleicht den Sinn und Zweck einer Rezension vollkommen missverstanden habe, zumindest was eine Rezension in einem Forum betrtifft?
Ich habe da eigentlich zwei oder mehr vollkommen unterschiedliche Stränge darin gesehen.
Die Rezension selber, rein auf das Buch bezogen, dito die Folgepostings.
Alle Fragen oder Diskussionspunkte, die sich daraus ergeben in eigenen Threads, damit die Rezensionen für sich alleine stehen können, aber mit Verweisen in den Rezithreads, auf die diksussionswürdigen Punkte, die dabei aufgekommen sind.

Das erscheint mir strukturierter, und so erlebe ich eigentlich auch Fachdiskussionen, Schulungen und Brainstromings im Job.
Das ist dort der Fall, wo neue Geräte zur Vermessung eingeführt oder entwickelt bzw. an Kundenwünsche angepasst werden sollen.
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen, oder so ungefähr.
Die grundlegende Idee / Vorgabe etc. wird ausgebreitet und besprochen. Alle Fragen die sich rundherum um dieses Problem ergeben, werden gesammelt und getrennt ausgearbeitet.
So, dachte ich zumindest, sollte das mit Rezensionen zu Büchern auch ablaufen.

Nun gut, darüber können wir bestimmt noch trefflich diskutieren Eingefügtes Bild
Heute aber bitte nicht mehr, denn der Grill ruft und mein Magen schreit nach exquisiter Füllung Eingefügtes Bild

Beste Grüße und hoffentlich nichts für ungut (?)

Ritchie Eingefügtes Bild

#266 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 08 August 2012 - 15:02


Ich habe Deine Anmerkungen sorgfältig gelesen. Aber Du kannst jetzt wirklich nicht erwarten, dass wir Deine Vorschläge begeistert aufgreifen. Ich schreibe meine Romane gerne, sie sind definitiv SF, und ich freue mich, dass ein Kleinverlag sie veröffentlicht. Auch wenn es nur zu 250 Leser/-innen reichen sollte, besser als Schublade oder gar nicht schreiben.
Im Mainstream finden sich lediglich eine Handvoll deutschsprachige Autoren, mehr ist da vom Markt und vom Käuferverhalten (die mögen vorzugsweise Amerikanisches) her nicht drin. Zudem wird im Mainstream trendveröffentlicht.
In einer Nische kann man sich auch durchaus wohlfühlen, und ich sehe es nicht als Schande an, eine Nische zu bewohnen. Manchmal kommt es sogar zu beeindruckenden Erfolgserlebnissen (Boom, Kruschel, Burban etc.).
Nehmen wir mal "Vilm" als Beispiel. Reine SF! Schreibniveau Erste Liga. Trotzdem: Meinst Du wirklich, ein Großverlag hätte das Manuskript in einer allgemeinen Reihe veröffentlicht?
Ähnliches gilt für Heidruns SF-Storys. Großverlage bringen kaum noch Erzählbände raus. Fakt! Das hat gar nichts mit dem Können zu tun. Ohne die Kleinverlage würden solche Juwelen keine Aufmerksamkeit erhalten. Mainstream ist also auch Einheitlichkeit. Das sollte man nicht vergessen.

Hallo Dieter,
das liegt ein Mißverständnis vor: Zunächst mal habe ich an anderer Stelle gesagt, dass ein SF-Stories-Fan bin und sogar behauptet (um zu provozieren, aber es hat sich keiner provoziert gefühlt), dass ein SF-Fan, der keine Stories mag, kein SF-Fan ist, denn da kommen wir her. Ich finde es geradezu sensationell und lobenswert wenn ein Autor heutzutage an der Story als literarische Form festhält, und ich kann auch deswegen aus der Pistole geschossen 50 deutsche SF-Autoren nennen, weil ich soviele Stories (in den 70ern und 80ern, zugegeben) gelesen habe.
Und ich habe doch deutlich gesagt, dass Ihr auf keinen Fall aufhören sollt, SF zu schreiben. Im Gegenteil glaube ich vielmehr, dass ihr genau das tun sollt: die SF schreiben, die ihr wollt, - und damit in den Mainstream gehen, einfach auf das Label SF verzichten. Wobei letzteres wirklich nicht der zentrale Punkt meiner Gedanken war.
Dieser betraf die Haltung, und die würde ich nochmal gerne ganz deutlich positiv formulieren:
Ich bin SF-Autor, ich schreibe SF. Ich stehe in einer tollen Tradition, ich weiss, warum ich das tue, und ich glaube daran, dass die Welt das mitkriegen will. So gehe ich auf den Rest der literarischen Welt zu, und nicht mit einer Abwehrhaltung. Weil die Welt so ist, wie sie im Moment ist, fühle ich eine geradezu günstige Situation für die SF, d.H. SF ist notwendig jetzt. Das sollte mich motivieren.
(Ich bin Musiker. Ich mache Musik, die etwa 100 Menschen auf der ganzen Welt interessiert. Ich würde nicht im Traum daran denken, andere Musik zu machen, nur um Erfolg zu haben, ich bin da richtig HardcoreEingefügtes Bild . Und wenn meine Szene aus 2 Leuten besteht, ich mach trotzdem weiter.)
Für SF-Fans gilt dasselbe: Ein SF-Fan hat keine Scheuklappen, ist Neuem gegenüber aufgeschlossen und liebt das Abenteuer, das Experiment. Bin ich das nicht, bin ich kein SF-Fan. So sollten wir uns definieren, um mal ein bischen Morgenluft zu schnuppern.
Was den Markt im Mainstream angeht, weiss ich natürlich, was Sache ist. Was unsere Gesellschaft angeht, auch. Aber diese Probleme haben auch andere Autoren, das ist nicht SF-typisch. Kein Grund also, sich als besonders benachteiligt zu betrachten, denn das ist einfach nicht wahr.
Ich betrache also die Haltung von Autoren und Fans, nicht den Inhalt. Letzteren braucht man erstmal gar nicht zu betrachten. (Was ist SF?) Mit einer veränderten Haltung aber kommen vielleicht später dann neue Ideen und Herangehensweisen.

Ich habe doch im Verhältnis zu anderen Leuten hier ziemlich sachlich formuliert. Klar, ich habe etwas provoziert und herausgefordert, aber ich möchte ja auch wen hinterm Ofen vorholen.Eingefügtes Bild

#267 Dieter Schmitt

Dieter Schmitt

    Ufonaut

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Geschrieben 08 August 2012 - 17:32

Ich betrache also die Haltung von Autoren und Fans, nicht den Inhalt. Letzteren braucht man erstmal gar nicht zu betrachten. (Was ist SF?) Mit einer veränderten Haltung aber kommen vielleicht später dann neue Ideen und Herangehensweisen.

Ich habe doch im Verhältnis zu anderen Leuten hier ziemlich sachlich formuliert. Klar, ich habe etwas provoziert und herausgefordert, aber ich möchte ja auch wen hinterm Ofen vorholen.Eingefügtes Bild

Ich hoffe, ich habe es jetzt verstanden. Es geht Dir um die Selbstmotivation. Aber ist das nicht eine Selbsttäuschung, wenn man sich die Erfolgsaussichten schönträumt? Ist das nicht vielleicht sogar der Grund dafür, dass missgelaunte SF-AutorINNen in den Foren rumnörgeln, weil sie sich missverstanden und ungerecht behandelt fühlen?
Ich tendiere zu einem realistischeren Ansatz. SF schreiben, weil das Bedürfnis vorhanden ist. Deswegen verschließe ich mich dem Mainstream nicht grundsätzlich. Im deutschsprachigen SF-Bereich ist Mainstream praktisch gleich Perry Rhodan. Die Serie habe ich seit vielen Jahren abonniert, obwohl sie den SF-Markt dermaßen dominiert, dass daneben bis auf Ausnahmen nur ein Nischendasein möglich ist. Ist halt so. Wer deutsche SF außerhalb von Perry Rhodan schreibt, kann normalerweise nicht mit großer Auflage rechnen. Gerade darum sind Kleinverlage wichtig, weil sie verhindern, dass z.B. die Kunstgattung SF-Story ausstirbt.
Vom Genre-Verschweigen halte ich übrigens gar nichts. Ein Eschbach-Thriller-Fan mag bereit sein, ausnahmsweise dessen Mars-Abenteuer zu lesen, meine wird er trotzdem nicht anrühren, sobald irgendwas von Raumschiffen und Außerirdischen auf dem Klappentext steht. Weiß ich aus Erfahrung.
Ah ja, ich empfinde Deine Postings durchaus als sachlich. Das schließt ja nicht aus, dass ich anderer Meinung bin Eingefügtes Bild

#268 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 08 August 2012 - 18:02

Ich hoffe, ich habe es jetzt verstanden. Es geht Dir um die Selbstmotivation. Aber ist das nicht eine Selbsttäuschung, wenn man sich die Erfolgsaussichten schönträumt? Ist das nicht vielleicht sogar der Grund dafür, dass missgelaunte SF-AutorINNen in den Foren rumnörgeln, weil sie sich missverstanden und ungerecht behandelt fühlen?
Ich tendiere zu einem realistischeren Ansatz. SF schreiben, weil das Bedürfnis vorhanden ist. Deswegen verschließe ich mich dem Mainstream nicht grundsätzlich. Im deutschsprachigen SF-Bereich ist Mainstream praktisch gleich Perry Rhodan.

Ich lese Perry Rhodan, weil ich Optimist bin.Eingefügtes Bild Ich suche gerne im Mainstream die Perlen, und freue mich dann.
Aber ich bin schon auch Realist. Daher finde ich es genau richtig, "SF zu schreiben, weil das Befürfnis vorhanden ist". Ich glaube, das ist der genau richtige Weg. Dann ist SF nämlich relevant.
Eine ganz andere Frage ist die, was "der Markt" davon hält. Hier ist das Wort nicht Bedürfnis, sondern eher Bedarf. Das sollte nicht verwechselt werden. Nachfrage muss geriert werden, sie kommt nur selten von alleine. Hier bin ich wesentlich pessimistischer und träume gar nix schön. Dazu kann ich auch nicht soviel sagen, da wisst Ihr Autoren und Verleger viel besser Bescheid. Ich vermute nur, dass das Label hier nicht dazu beiträgt, das Zeug besser zu verkaufen. Sollte man SF schreiben, die voll mit Raumschiffen und Aliens ist (was legitim ist), so macht es da vielleicht wirklich keinen Sinn, auf das Label zu verzichten.
Aaaaaaber: Bei Social SF, Utopien, Dystopien, Zeitreisegeschichten, Parallelwelt- und Post-Doomsday - Themen sieht das schon ganz anders aus. Nicht umsonst habe ich Ian Banks genannt. An dieser Stelle sollte man weiter nachdenken.

#269 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 08 August 2012 - 20:06

Ich sehe gerade, dass ich meine "Forderungen zur Förderung der deutschen Science Fiction" vielleicht etwas klarer ausdrücken sollte


Um jetzt also mal wieder zurück zum Thema "Deutsche Science Fiction fördern" zurückzukommen:
Hier schrieb ja ein Kleinverleger, der deutschen SF ginge es wunderbar.
Das kann ich nicht so sehen.
Natürlich liegt das auch daran, was man so subjektiv-persönlich wahrnimmt.
Deshalb darf ich dich, Ritchie Boy, erneut bitten (meine Bitte aus # 157 an dich ist vielleicht untergegangen):

Du schriebst ja, dass du die Kleinverlagsszene neu entdeckt hattest, neue Aufbruchstimmung genossest weil du da viele gute Bücher entdecktest, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Vielleicht postest du mal einige neuere deutsche SF-Perlen, die unentdeckt geblieben sind.

Bearbeitet von leibowitz, 08 August 2012 - 20:09.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#270 derbenutzer

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Geschrieben 08 August 2012 - 21:12

Um jetzt also mal wieder zurück zum Thema "Deutsche Science Fiction fördern" zurückzukommen


Sehr guter Vorschlag! Ich gehe mal ganz kühn weiter und bitte ganz schlicht um Lese-Tipps – so in der Richtung: „das muss man kennen … „ bezüglich deutscher SF.

LG

Jakob

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