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276 Antworten in diesem Thema

#91 Seti

Seti

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Geschrieben 14 Juni 2012 - 23:07

Die Idee klingt zwar nett, aber in der Praxis dürfte das kaum umzusetzen sein.
Nicht aus bösem Willen, aber auf Grund des dafür notwendigen Zeitaufwands.

Es sei denn, der "alte Hase" hätte irgendein Ruhestandseinkommen und schriebe selbst nur noch zum Zeitvertreib, aber das dürfte bei den wenigsten Autoren zutreffen. Die anderen haben entweder damit zu tun, ihren Lebensunterhalt mit Schreiben und Übersetzen zu verdienen, oder sie haben einen Brotjob und schreiben in ihrer Freizeit. Beides schließt m. E. zeitaufwendiges Engagement aus.

Frank

Ja, sowas hatte ich schon vermutet. Letztendlich fehlt dann die Zeit, die der erfahrene Autor dem Nachwuchs unter die Arme greift, ihm selbst beim Schreiben. Und letzteres ermöglicht ja erst ersteres. Aber wenn es eine Möglichkeit gäbe, das ausgewogener zu gestalten?! Vielleicht müsste an dieser Stelle dann Geld ins Spiel kommen, um die Arbeit der erfahrenen Autoren entsprechend zu honorieren und damit gleichzeitig dem Nachwuchs zu helfen. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen...

Lustigerweise haben wir so etwas schon mehrfach gemacht. Zwar nicht mit Romanen, aber mit Kurzgeschichten und Erzählungen. Die SF-Sparte auf Kurzgeschichten.de hat eine Weile so funktioniert, und auch Earth Rocks hat so etwas eine Zeit lang realisiert. Letztlich ist es immer aus den Gründen, die Frank genannt hat, gescheitert, aber wie gesagt - eine Weile ging's ganz gut.

Diesen und ähnlichen Projekten verdankt die Szene einige Autoren und Impulse.

Aha, wusste ich noch garnicht. Danke für die Info.

Bearbeitet von Seti, 14 Juni 2012 - 23:08.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

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#92 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 14 Juni 2012 - 23:59

Das ehrt dich. Das ehrt dich sehr. Und es ist leider allzu verständlich. Selbst ich kleines verf***tes Verlegerar***loch Eingefügtes Bild ertappe mich noch immer dabei, mich in solchen Satzkonstruktionen ergehe. Aber nur, bis ich mich erwischt habe. Dann geht es für zehn ordentliche Peitschenhiebe in die Ecke, und danach wird wieder des Autors Undeutsch misshandelt.

Eingefügtes Bild
My.


Wenn man täglich damit bombardiert wird, auch in eigentlich renommierten Zeitungen und Zeitschriften, dann schleicht sie so etwas wohl zwangsläufig ein. Wenn man wie ich auch noch viel auf Englisch schreibt, ist die Gefahr noch größer. Deshalb lese ich auch, seit ich übersetze, wieder vermehrt deutsche Bücher (Übersetzungen und Original) um mein deutsches Sprachgefühl nicht zu verlieren.

#93 lapismont

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 07:46

(kleine Randbemerkung: wenn ich Autor schreibe, meine ich selbstverständlich auch weibliche Autoren - es ist mir nur zu viel Arbeit, das immer mit Schrägstrich dahinterzusetzen):


Deine Erklärung, warum Du die männliche Form bevorzugst, ist länger, als Du für das Schreiben von AutorIn gebraucht hättest. Auch hättest Du mit gleicher Begründung nur die weibliche Form verwenden können. Es geht in diesem Thread ja nicht um die Förderung von Diskriminierung.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#94 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 10:23

Zu Naut:
Die "Patenschaft" in der SF-Rubrik auf kurzgeschichten.de gibt es immer noch. Zwar sind die altgedienten Paten wie Du, Frank oder ich dort weniger unterwegs, aber das liegt zumindest in meinem Fall nicht zuletzt daran, dass die meisten neuen Autoren völlig falsche Vorstellungen haben. In erster Linie sind sie ungeduldig. Wenn der erste Text kein Volltreffer ist (und das ist er nie), geben sie schnell auf, statt zu recherchieren, bessere Texte zu lesen, detaillierte Textarbeit zu machen. Auch das soziale Miteinander auf kg.de ist distanzierter geworden. Früher haben wir Workshops gemacht, Lesungen, Treffen. Das hat alles ne Menge gebracht. Heute werkeln viele nur so vor sich hin.
Wir alle werden heutzutage von den Medien (inklusive Internet) dermaßen mit Informationen überschemmt, dass unser Hirn kaum mehr in der Lage ist, sich auf die eigene Kreativität zu konzentrieren. Zwar gilt natürlich "ohne Input kein Output", aber wer ununterbrochen isst, kann nicht sprechen. Und wenn doch, ist das, was rauskommt, wenig unterhaltsam.
Ich glaube nach wie vor, dass jemand, der gute Ideen hat und sich einen ordentlichen Schreibstil aneignet, brauchbare Geschichten hervorbringen kann. Aber das kostet eine Menge Anstrengung, die eine Überflussgesellschaft eigentlich nicht nötig hat. Dabei gäbe es so viele Themen... schade.

Und Guidos Bestenliste verleitet mich dazu, als nächstes doch eine Weltraum-Oper zu schreiben. Na ja... wollte ich sowieso Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juni 2012 - 10:25.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#95 Seti

Seti

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 15:58

Deine Erklärung, warum Du die männliche Form bevorzugst, ist länger, als Du für das Schreiben von AutorIn gebraucht hättest. Auch hättest Du mit gleicher Begründung nur die weibliche Form verwenden können. Es geht in diesem Thread ja nicht um die Förderung von Diskriminierung.

Du hast recht. Dafür dass ich versucht habe nicht diskriminierend zu klingen, hört sich meine Erklärung (vor allem der Teil hinter dem Bindestrich) eher nach dem Gegenteil an. Tut mir leid, war nicht meine Absicht!

(Mist, da hab ich krampfhaft versucht nicht ins Fettnäpfchen zu treten und hopse stattdessen mit Anlauf per Kopfsprung hinein... Eingefügtes Bild)

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#96 frankh

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 16:17

Du hast recht. Dafür dass ich versucht habe nicht diskriminierend zu klingen, hört sich meine Erklärung (vor allem der Teil hinter dem Bindestrich) eher nach dem Gegenteil an. Tut mir leid, war nicht meine Absicht!

(Mist, da hab ich krampfhaft versucht nicht ins Fettnäpfchen zu treten und hopse stattdessen mit Anlauf per Kopfsprung hinein... Eingefügtes Bild)

Mach Dir nichts draus; ich finde diese betont korrekte Gender-Manie noch weitaus unerträglicher. Orwells Neusprech läßt grüßen. Wenn ich "Autor" in einem allgemeinen Kontext schreibe, ist m. E. völlig klar, daß damit männliche, weibliche und unentschiedene Autoren gemeint sind. ;-) Wer das diskriminierend findet, hat m. E. einen an der Waffel ...

Frank

#97 lapismont

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 16:21

Du hast recht. Dafür dass ich versucht habe nicht diskriminierend zu klingen, hört sich meine Erklärung (vor allem der Teil hinter dem Bindestrich) eher nach dem Gegenteil an. Tut mir leid, war nicht meine Absicht!

(Mist, da hab ich krampfhaft versucht nicht ins Fettnäpfchen zu treten und hopse stattdessen mit Anlauf per Kopfsprung hinein... Eingefügtes Bild)


Ich wollte auch gar nicht mosern. Meinung Meinug zu dem Thema habe ich erst seit kurzen geändert durch sehr aufschlussreiche Artikel von Anatol Stefanowitsch in seinem Sprachlog.
http://www.scilogs.d...ich-ausgenommen
http://www.scilogs.d...atinnen-piraten

sorry für OT

Mach Dir nichts draus; ich finde diese betont korrekte Gender-Manie noch weitaus unerträglicher. Orwells Neusprech läßt grüßen. Wenn ich "Autor" in einem allgemeinen Kontext schreibe, ist m. E. völlig klar, daß damit männliche, weibliche und unentschiedene Autoren gemeint sind. ;-) Wer das diskriminierend findet, hat m. E. einen an der Waffel ...

Frank


dachte ich auch, aber die artikel des Sprachwissenschaftlers belehrten mich eines anderen, schau mal rein, vielleicht findest du auch neue Argumente.

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#98 frankh

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 16:51

dachte ich auch, aber die artikel des Sprachwissenschaftlers belehrten mich eines anderen, schau mal rein, vielleicht findest du auch neue Argumente.

Ich bitte Dich, das sind doch keine Argumente. Der Mann verdient vermutlich sein Geld (auf Steuerzahlerkosten) mit dieser pseudowissenschaftlichen Krümelknackerei. Ich bringe ein einfaches Gegenbeispiel: Woran denkst Du, wenn Du den Begriff "Studenten" hörst? Nur an männliche Studenten, oder siehst Du es als selbstverständlich an, daß beide Geschlechter gemeint sind? Über Jahrhunderte hat jeder dieser Wendungen als selbstverständlich akzeptiert, und nur weil es heute genügend SpinnerInnen gibt, die keine anderen Sorgen haben, werden solche Wortkretins wie "AutorInnen" unter die Leute gebracht. Neusprech eben.

Frank

Bearbeitet von frankh, 15 Juni 2012 - 16:52.


#99 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 17:01

Und Guidos Bestenliste verleitet mich dazu, als nächstes doch eine Weltraum-Oper zu schreiben. Na ja... wollte ich sowieso Eingefügtes Bild


Gut.

#100 Anubizz

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 17:55

Neusprech eben.


Komisch. Ich wiederum empfinde es als totalitären Angriff und zwanghafte Korrektheit, einen Thread, der eigentlich ein ganz anderes Thema hat, mit reaktionären Denkverboten und Steuerzahlerrhetorik zu belasten. Können diese Altsprech-Fanatiker uns mit ihren Manien nicht einfach in Ruhe lassen oder einen Thread zum Thema aufmachen, statt ständig ihre Altsprech-Probleme überall einzutragen?

@lapismont: Danke für die aufschlussreichen Links.

#101 Lucardus

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 18:11

Komisch. Ich wiederum empfinde es als totalitären Angriff und zwanghafte Korrektheit, einen Thread, der eigentlich ein ganz anderes Thema hat, mit reaktionären Denkverboten und Steuerzahlerrhetorik zu belasten. Können diese Altsprech-Fanatiker uns mit ihren Manien nicht einfach in Ruhe lassen oder einen Thread zum Thema aufmachen, statt ständig ihre Altsprech-Probleme überall einzutragen?

Hm, "totalitär" und "reaktionär" sind mindestens als Begriff ebenso nervig wie unpassend hier.

Was das Thema des Threads anbelangt:
Heidruns Vorschlag scheint nicht verstanden worden zu sein und wurde gleich ins Lächerliche gezogen. Es ging ihr nicht um eine Casting-Show für Autoren, sondern um eine Serie (das sind die Dinger, die bei HBO Seasons haben), wo deutsche SF-Autoren sich als Drehbuchautoren einen Namen machen können, und so möglicherweise ein größeres Publikum erreichen als auf Cons oder in Nerd-Foren wie diesem hier.

Man stelle sich eine Art deutschen Dr. Who vor, mit Einzelepisoden, die locker verknüpft sind und von verschiedenen Autoren kommen. Das war, so denke ich, Heidruns Idee. Hab ich das überlesen, oder ist darauf überhaupt niemand eingegangen? Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass so etwas im deutschen Fernsehen auf einer ernstzunehmenden Grundlage (und Budget) produziert würde, aber warum nicht?
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#102 Nadine

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 18:34

Das war, so denke ich, Heidruns Idee. Hab ich das überlesen, oder ist darauf überhaupt niemand eingegangen?

Doch, ich. ist aber auch ignoriert worden.
Im Literaturbereich wird das ja ein wenig mit den Justifiers umgesetzt. Vielleicht könnte man hier eine weitere Serie aufziehen, die sich auch zur Verfilmung eignen würde? Die deutschen Tv-Produzenten scheuen ja das Risiko, da ist ein Großverlag ein Experimentierkasten, dagegen. Aber wenn etwas als Roman wirklich bolle läuft, dann wird das mittlerweile auch verfilmt (Siehe die Wanderhure).

Etwas flottes im Bereich Jugend / junge Erwachsene wäre da ein guter Einstieg, denke ich, um erstmal ein Publikum zu finden. Ein deutscher Dr. Who wäre dann ein weiterer Schritt (Mit Ijon Tichy haben wir den ja eignetlich schon). Der Buchmarkt ist da momentan sehr innovativ. In Sachen Thriller gibt es beispielsweise diese abgeschlossene Reihe, die sehr filmisch umgesetzt wurde und Facebook und Co. mit einbezieht: www.findet-jonathan.de

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#103 Anubizz

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 19:35

Hm, "totalitär" und "reaktionär" sind mindestens als Begriff ebenso nervig wie unpassend hier.


Kein Problem. Nächstes Mal ersetze ich einfach »totalitär« durch »Orwell lässt grüßen« und »reaktionär« durch »hat einen an der Waffel«. Denn das nervig und unpassend zu finden, nicht wahr, wäre ja völlig absurd.

#104 methom

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 22:15

So, und nun mal zurück zum Thema und den Rest per PM bitte. Danke.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#105 frankh

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Geschrieben 15 Juni 2012 - 22:45

Sorry für die off-topic Abschweifungen, die sich aber aus der Diskussion ergaben. Zum Thema wäre zu sagen, daß auch 500.000 EUR nichts am Status Quo ändern würden. Allenfalls könnte der eine oder andere SF-Titel damit gehypt werden, aber ein paar Monate später wäre wieder alles beim Alten. Wer die Veröffentlichungen der letzten Monate verfolgt hat, wird feststellen, daß eine ganze Reihe von SF-Romanen publiziert wurden, was der These widerspricht, deutsche SF fände so gut wie ausschließlich im KG-Bereich statt. Zum Lektorat der meisten Titel kann ich nichts sagen, wohl aber, daß meine Erfahrungen z. B. mit BLITZ, Wurdack und Altlantis durchaus positiv sind. Ich bleibe folglich bei meiner Eingangsthese, daß nicht die Autoren, Lektoren und Verlage das Problem sind, sondern die schwindende SF-Leserschaft.

#106 Uwe Post

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 08:44

Ich weiß nicht, ob die Schuld so einseitig zu verorten ist, Frank. Es mag sein, dass viele SF-Romane publiziert werden, aber wenn die nur von wenigen Lesern gekauft (und gelesen) werden, kann das viele Gründe haben. Einer könnte mangelnde Werbung (außerhalb der Szene) sein, ein anderer unbeliebte Inhalte. Mit meinem Biopunk-Zeugs können halt nur wenige was anfangen. Space Opera oder Military SF gehen dagegen anscheinend immer (laut Guidos Bestsellerliste). Ich vertrete ja bekanntlich die Meinung, dass wir nicht erwarten können, dass die Leser Sachen lesen, die ihnen nicht gefallen. Wobei das nicht bedeutet, dass wir den Lesern nach dem Mund (oder heißt es: nach den Augen?) schreiben sollten. Aber eben auch nicht völlig an ihren Interessen vorbei.
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#107 frankh

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 09:05

Uwe, es geht doch nicht um "Schuld", sondern um eine möglichst realistische Beurteilung der Situation. Wie viele an deutscher SF interessierte Leser gibt es denn überhaupt, die sich in der Szene auskennen? Einige Hundert ist vermutlich schon hoch gegriffen. Nun laß einmal 20 Romane in diesem Jahr außerhalb der Serien erscheinen (ist m. E. nicht unrealistisch). Was kommt dann auf den einzelnen Roman an Käufern? Die wenigen Autoren, die tatsächlich wirtschaftlichen Erfolg haben, haben sich eine Leserschaft außerhalb der Szene erschlossen, was aber von vorher kaum kalkulierbaren Faktoren abhängt (Ausnahme Großverlagspublikationen). Mit dem Subgenre hat das nach meinen Erfahrungen auch nur wenig zu tun ... Gruß Frank

Bearbeitet von frankh, 16 Juni 2012 - 09:39.


#108 Uwe Post

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 10:18

Wie viele an deutscher SF interessierte Leser gibt es denn überhaupt, die sich in der Szene auskennen? Einige Hundert ist vermutlich schon hoch gegriffen.


Dann sollten wir dafür sorgen, dass sich diese Zahl erhöht Eingefügtes Bild
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#109 Gallagher

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 10:33

Man stelle sich eine Art deutschen Dr. Who vor, mit Einzelepisoden, die locker verknüpft sind und von verschiedenen Autoren kommen. Das war, so denke ich, Heidruns Idee.


Oder anders gesagt, das Konzept der "Tatort"-Reihe, nur mit Raumschiffen, Robotern oder sonstigen SF-Elementen... vielleicht in Form eines "Raumpatrouille"-Remakes? Interessanter Gedanke, aber wahrscheinlich für die meisten Sendeanstalten nicht zielgruppenkonform.
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#110 Uwe Post

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 10:56

Bitte kein Raumpatrouille-Remake. Überhaupt kein Remake. Nicht alles, was Hollywood für eine gute Idee hält, sollte man nachmachen. Selbst wenn es gewissen Erfolg hat.
Einzelepisoden, locker verknüpft? Mit einer Hauptfigur? Die so schräg ist wie der (derzeitige) Dr. Who?
Da würde ich glatt Walpar Tonnraffir vorschlagen, bloß schreib ich den lieber alleine Eingefügtes Bild

Gegen einen frischen Weltraum(anti)helden in Serie hätten vermutlich die wenigsten etwas einzuwenden. Er sollte bloß weder Rhodan, noch Dhark noch Frost heißen. Wenn man gute Autoren zusammenbringt, könnte man sicher mindestens einen unserer Szeneverlage für das Projekt begeistern. Allerdings muss man mit dem Inhalt vorsichtig sein. Nicht zu platt, aber auch nicht zu schräg.
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#111 Nadine

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 10:58

Ich wette, meisten deutschen Krimileser, kennen sich in der Krimiszene überhaupt nicht aus. Der Bibliothek stelle ich jedenfalls Immer wieder fest, dass die wenigsten Leser überhaupt wissen, welche Reihen und Krimiverlage es gibt. Kommt es uns mit diesen Überlegungen darauf an, ob wieder mehr SF gelesen wird oder geht es um eine Vergrößerung des Fandoms und der Experten, die sich dort ausgehen? @Gallagher: Deshalb gefällt mir die Idee, die sich auch zur Verfilmung eignet, sehr gut Justifiers wahrscheinlich ließen sich auch die Klasse feines ganz passabel umsetzen, aber da ich die Reihe selten komplett im Buchhandel ausliegen sehen, mutmaßte ich einmal, dass sie nicht genug Käu Wer anzieht, um für Produzenten interessant zu sein.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#112 derbenutzer

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 11:00


Oder anders gesagt, das Konzept der "Tatort"-Reihe, nur mit Raumschiffen, Robotern oder sonstigen SF-Elementen... vielleicht in Form eines "Raumpatrouille"-Remakes? Interessanter Gedanke, aber wahrscheinlich für die meisten Sendeanstalten nicht zielgruppenkonform.


Diese Idee ist gar nicht schlecht. Natürlich angepasst an die heutige Zeit, dem heutigen Geschmack, aber ohne sich an die Machart von US-Serien zu sehr anzulehnen. "Raumpatrouille" im Retrostil hingegen wäre vermutlich ein Minderheitenprogramm - oder wieder Kult. Riskante Sache, könnte aber klappen.

Die Kaiserkrieger eines Dirk van den Boom (ich weiß nicht, ob diese Bücher hier jemand kennt ;-)) könnte als Fernsehserie übrigens auch recht gut funktionieren. Wäre eine Nicht-Weltraum-SF als Alternative. Bisschen CGI, passable Schauspieler, Geld: fertig.
Natürlich sollten dann andere deutschsprachige Autoren auch für die Serie schreiben dürfen ...

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#113 Diboo

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 11:10

Die Kaiserkrieger eines Dirk van den Boom (ich weiß nicht, ob diese Bücher hier jemand kennt ;-)) könnte als Fernsehserie übrigens auch recht gut funktionieren. Wäre eine Nicht-Weltraum-SF als Alternative. Bisschen CGI, passable Schauspieler, Geld: fertig.


Ausgezeichnete Idee. Ich unterschreibe alles.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#114 Seti

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 12:44

Ich wäre als Thema einer Fernsehserie ja für einen Social-Fiction-Ansatz - so eine Art "The Wire" meets Cyberpunk, d.h. interessante Charaktere aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und ihre ineinander verzahnten Leben im Berlin der Zukunft: transhumanistische Lobbyisten im Bundestag; Bundespolizisten, die Cyberkriminellen und antikapitalistischen Untergrundkämpfern nachjagen; Jugendliche, die in von privaten Sicherheitsunternehmen abgeschotteten Bezirken aufwachsen. Wenn man diese Einzelgeschichten geschickt mit Krimi-Elementen ineinander verwebt, würde man eine Serie bekommen, die sicherlich nicht nur SF-Fans begeistern könnte. Aber bis das passiert, müsste man in einem Fernseh-Forum wahrscheinlich erstmal einen Thread mit dem Titel "Deutsche TV-Landschaft fördern" aufmachen. Berichtigt mich, falls ich falsch liege, aber wenn ich durchs Fernsehen zappe, registriere ich aus deutschen Landen nur Krimis nach dem Tatort-Schema, Romantic Comedies, Telenovelas/Soap Operas, Casting Shows und Wer wird Millionär... Am ehesten könnte wohl ein PayTV-Sender die nötige Risikobereitschaft aufbringen - soweit ich weiß, plant SKY z.B. in Zukunft Eigenproduktionen (nach HBO-Vorbild) auf den Markt zu bringen. Vielleicht wären die für so ein Konzept empfänglich. Seti

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#115 Uwe Post

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 12:57

Die Risikobereitschaft von Fernsehsendern ist einfach zu gering. Und transhumanistische Lobbyisten werden garantiert weder je in einer Fernsehserie noch in der Realität den Bundestag betreten. Eher schon Terroristen - das wäre dann noch am ehesten eine Story, die ein Sender Willens wäre zu verfilmen.
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#116 Diboo

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 13:34

Aber bis das passiert, müsste man in einem Fernseh-Forum wahrscheinlich erstmal einen Thread mit dem Titel "Deutsche TV-Landschaft fördern" aufmachen. Berichtigt mich, falls ich falsch liege, aber wenn ich durchs Fernsehen zappe, registriere ich aus deutschen Landen nur Krimis nach dem Tatort-Schema, Romantic Comedies, Telenovelas/Soap Operas, Casting Shows und Wer wird Millionär...


Naja, das "Jesus-Video" von Eschbach wurde verfilmt, und es gibt ordentliche Fernsehfilmproduktionen der großen Privatsender ("Die Sturmflut" etwa). Da geht schon was, wenn jemand bereit wäre, Geld in die Hand zu nehmen. Aber es ist ein Risiko. Krimis und Dramen aus der Zeitgeschichte sind eine sicherere Kalkulation als SF.

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#117 Nadine

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 13:46

Eine spannende Story um einen Cyberkrieg und eine drohende Outage wäre sicher was, bei dem jemand zuschlagen würde - exzellentes Drehbuch vorausgesetzt. Mit den Borgias haben sich die Sender ja auch in Unkosten gestürzt. Hauptsache, das ganze wird wirklich flott inszeniert. Nichts gegen "Aufstand der Alten", das ganz interessant war, aber so kreuzbrav und zu einem derartigen Sendetermin, dass es sicherlich niemanden dazu verleitet, spannende SF-Literatur zu lesen und später vielleicht auch mal etwas tiefgreifendere Werke.

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#118 Gallagher

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 15:32

Gegen einen frischen Weltraum(anti)helden in Serie hätten vermutlich die wenigsten etwas einzuwenden. Er sollte bloß weder Rhodan, noch Dhark noch Frost heißen.


Da gibt es doch noch den Dings, äh... Ich komm' gerade nicht auf den Namen... :blush:
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#119 Uwe Post

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 16:27

Warte, ich helf Dir: Der Nachname fängt mit G an! Eingefügtes Bild
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#120 Seti

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Geschrieben 16 Juni 2012 - 16:46

Mir ist aufgefallen, dass ich bei meiner Aufzählung der deutschen TV-Landschaft noch dieses ganze Scripted-Reality-Gedöns vergessen habe. Daraus könnte man auch eine schöne SF-Serie machen. Das (nicht ganz ernst gemeinte) Konzept wäre dann folgendes: Der Lastkraftshuttle-Fahrer Karl-Heinz Schlichtdenk beschließt gemeinsam mit seiner Frau Ramona und den vier Kindern Chantale Cherie Cheyenne, Justin Jeremy Juan, Jaqueline Joy Janine und dem Nesthäkchen Kevin zum Mars auszuwandern. Bei ihrem Versuch auf einem anderen Planeten Fuß zu fassen, werden sie rund um die Uhr von einem Kamerateam der Sendung "Familien im Lagrange-Punkt" begleitet. Mögliche Handlungsstränge wären dann: Karl-Heinz verdächtigt Ramona eine Affäre mit dem heißblütigen Marsianer Rá-Môn zu haben und beauftragt einen Privatdetektoid; Chantale Cherie Cheyenne träumt von einer Karriere als Sängerin, nimmt an der interplanetaren Casting-Show "The Voice of Vacuum" teil und bekommt sogar eine Einladung zum Lobotomie-Call; Justin Jeremy Juan gerät an die falschen Freunde, liest Bücher und schwänzt den Fernsehunterricht und zu guter letzt: Kevin möchte eine Schildkröte als Haustier. Ach ja, der Titel wäre "Lost Face"

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle



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