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Was müsste eine neue Romanserie drauf haben?


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504 Antworten in diesem Thema

#421 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 13:55

Hallo Alex

(Beiseit zu Diboo: Wie hoch schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein, dass ein eher auf Abwechslung stehender Leser wie ich, Deine Sachen nicht mehr so doll finden würde, wenn mir John Ringos Sachen überhaupt bekannt wären, bzw. ich seine Romane vor Deinen gelesen hätte?)

Grüße
Alex / molo


wenn ich mir so die Regalreihen in Buchhandlungen in Erinnerung rufe, dann bin ich mir sicher: Du bist nicht repräsentativ für die Mehrzahl der Leser. Die scheinen nämlich eher wenig Abwechslung zu wollen. Anders lassen sich die gefühlten 100m Bücher zum Beispiel in Sachen "Historische Romane" nicht erklären, die alle irgendwie "Die ...in" im Titel haben. Und auch nicht all die Nackenbeißer. Die Serienmörder. Und. Und. Und.

Und natürlich orientiere ich mich beim Schreiben - bei allem Respekt für deinen Standpunkt - lieber an der Masse. Und um mich in die Richtung orientieren zu können, muss ich wissen, was gelesen wird. Dass sich natürlich auch mit was wahnsinnig innovativem Masse & Kasse machen lässt, ist mir klar. Aber es ist der risikoreichere Weg. Den zu gehen mir die Zeit fehlt.

Und überhaupt, was ist Abwechslung? Angeblich gibt es ja gar nicht so viele unterschiedliche Geschichten, die erzählt werden können http://www.autorenfo...esprechungen/70

Mir viel wichtiger als irgend was noch nie gelesenes in einem Text, ist das emotionale. Denn damit sind Leser am schnellsten zu packen. Mitfiebern. Mitleiden. Und das selbst dann, wenn man weiß, dass Leonardo du Caprio ertrinken wird und Kate Winslett überlebt!

Viele Grüße
Tobias





Viele Grüße
Tobias
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"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#422 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 13:56

Je ungewöhnlicher, Molo, die Idee, desto größer das Risiko, dass eine Lesergruppe von erheblicher Größe nichts damit anfangen kann. Ohne irgendjemandem zu nahe treten zu wollen: Viele Leser wollen gewisse Versatzstücke immer wieder lesen. Das ist in der SF sicher nicht so schlimm wie in der Fantasy, wo der Autor nicht einmal in der Gestaltung der Rassen und des technischen Fortschritts große Freiheiten hat.

Ich glaube, dass der Bionauten-Hintergrund jede Menge Raum lässt für interessante Figuren und deren Interaktion, sowie für jede Menge spannender Handlungsfäden. Ich meine, schaut euch Game of Thrones an: Der Hintergrund - winter is coming - ist die meiste Zeit fürchterlich irrelevant. DIe Serie wird geguckt, weil der Draufgänger einer Frau in die Hose fasst, von der er kurz darauf erfährt, dass sie seine Schwester ist, und weil der Zwerg anfangs das Arschloch ist, später aber der einzige in einer ganzen Stadt zu sein scheint, dessen Hirn noch nicht aufgeweicht ist.

Und vergesst meinen Vorschlag mit der verschwundenen Erde. Er ist offenbar nicht geeignet. Ich hätte ihn nicht angeführt, hätten nicht die Rufe nach WOW so verzweifelt geklungen. In Unkenntnis der meisten von euch genannten ähnlichen Romane hatte ich dem Konzept ein bisserl WOW zugestanden. War ein Irrtum, weiter im Text.

Zudem bieten die meisten WOWs nur Stoff für eine Pointe (ergo eine Kurzgeschichte), nicht für eine ganze Romanserie.

Und schließlich vermerke ich, dass eine Ankunft der Aliens in der Vergangenheit - geschrieben aus heutiger Sicht - durchaus ein WOW wäre, das Unmengen Kind-WOWs in Form von den Autoren erzeugter Zusammenhänge zwischen Realität und Fiktion mit sich bringen würde. Aber die Mehrheit will in die Zukunft. Das unentdeckte Land.

Bearbeitet von Uwe Post, 06 Juli 2012 - 14:06.

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#423 Diboo

Diboo

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 14:09

wenn ich mir so die Regalreihen in Buchhandlungen in Erinnerung rufe, dann bin ich mir sicher: Du bist nicht repräsentativ für die Mehrzahl der Leser. Die scheinen nämlich eher wenig Abwechslung zu wollen. Anders lassen sich die gefühlten 100m Bücher zum Beispiel in Sachen "Historische Romane" nicht erklären, die alle irgendwie "Die ...in" im Titel haben.


"Die Tentakelhure" ist ja noch so ein Konzept von mir.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#424 Heidrun

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 14:30

"Die Tentakelpflegerin" - kannst Du kostenlos nachnutzen.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#425 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 14:43

Hi Diboo


"Die Tentakelhure" ist ja noch so ein Konzept von mir.


ich warte ja mehr so auf "Die Kaiserkriegerin". Da ist viel mehr "Die ...in" im Titel. Obwohl, mit...hure würde wahrscheinlich "Die Kaiserhure" als Roman gut gehen, in dem ein wilhelminisches Fräulein bei einer Kahnpartie auf einem Tümpel nahe Saarbrücken vom Nebel verschluckt und in den letzten Tagen des Weströmischen Reiches auf dem Tiber wieder ausgespuckt wird. Viel Platz für Liebe und geile Gotenkrieger. Und natürlich edle Spätrömer! Was das Fräulein besonders beliebt macht, sie hat exzellentes Wissen um Stricktechniken. Natürlich gründet sie eine Strickwarenmanufaktur - was nicht nur die spätrömische Strickjackenmode komplett revolutioniert, sondern einige mächtige Neider auf den Plan ruft! Und den Kaiser ... *flööööööt*

Aber nun genug gejuxt
Tobias
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#426 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 15:09

Lasst mich ein paar Mißverständisse klären:

Meiner Verwirrung / Enttäuschung darzu, wie schnell sich das Themenspektrum für eine neue Romanserie auf ›Space Opera, Aliens, Erstkontakt, Bionauten‹ eingeengt hat, habe ich Ausdruck verliehen, und damit will ich es genug sein lassen. Immerhin ist das meiner persönlichen Vorliebe für erdgebundene SF geschuldet (wäre ich mal Programmatiker-Chef einer SF-Serie, dann käme dabei Weltenbau-mäßig eine wilde Mischung aus »Neuromancer«, »Diamond Age«, »The Windup-Girl«, »Mad Max«, »Demon Download«, »The Walking Dead« und »Metal Gear Solid« raus … um mal entgegen meinem Getöse hier mittels Titel-Nennen grob zu umreissen, wo mein geschmacklicher Setting-Hafen in etwa liegt).

Ich bin überzeugt, das Uwe und sein Team alle Chancen haben, aus »Bionauten« etwas Gescheites zu machen, obwohl Eingefügtes Bild das Genre, für das sich entschieden wurde, die Weltraumoper ist.

Ansonsten versuche ich meine kleinen skeptischen, kritischen Einwürfe hier so zu gestalten, dass sie vielleicht als anregende Stolpersteine nutzen können. Es geht mir nicht darum, das »Bionauten«-Team dafür zu schelten, dass sie keine (wie hoch auch immer angesetzten) Ziele ›edler, anspruchsvoller, einzigartig-origineller SF‹ anstreben. Mir ist schon klar, dass eine Romanserie sich nach anderen (inhaltlichen, strukturellen und zielgruppenbezüglichen) Bedingungen ausrichten muss, als z.B. hochliterarisch, komplexe, in einem Band abgeschlossene Werke a la Pynchon, Stephenson und Co.

Dennoch bleibe ich bei meiner (ich weiß: elitär-überspannten) Grundhaltung, dass man sich auch bei serieller Unterhaltungsliteratur vor allem im Anfangsstadium des kreativen Brainstormings auch nach oben (= zum Originellen, Anspruchsvollem) hin alle Möglichkeiten offen halten sollte. <Polemik>Runterbrechen, versimpeln, stromlinienförmiger, marktkonformer und gefälliger machen von komplexeren, originelleren, ungewöhnlicheren und noch nicht so abgegriffenen Ideen, Themen, Figuren usw., ist m.E. einfacher, als das umgekehrte Verfahren</Polemik>


Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner Art hier zu kommentieren etwas versöhnen konnte und versichere, dass ich dem Unternehmen »Bionauten« die Daumen drücke und wünsche, dass der Gedankenstärktiger Euch hold sein möge!

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 06 Juli 2012 - 16:08.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#427 Frank

Frank

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 15:29

Dennoch bleibe ich bei meiner (ich weiß: elitär-überspannten) Grundhaltung, dass man sich auch bei serieller Unterhaltungsliteratur vor allem im Anfangsstadium des kreativen Brainstormings auch nach oben (= zum Originellen, Anspruchsvollem) hin alle Möglichkeiten offen halten sollte. <Polemik>Runterbrechen, versimpeln, stromlinienförmiger, marktkonformer und gefälliger machen von komplexeren, originelleren, ungewöhnlicheren und noch nicht so abgegriffenen Ideen, Themen, Figuren usw., ist m.E. einfacher, als das umgekehrte Verfahren</Polemik>

*vom balkon runterruf*: Hört auf den Mann! Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Frank, 06 Juli 2012 - 15:36.

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Eingefügtes Bild

#428 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 16:02

Hallo Alex,

Lasst mich ein paar Mißverständisse klären:

Meiner Verwirrung / Enttäuschung darzu, wie schnell sich das Themenspektrum für eine neue Romanserie auf ›Space Opera, Aliens, Erstkontakt, Bionauten‹ eingeengt hat, habe ich Ausdruck verliehen, und damit will ich es genug sein lassen. Immerhin ist das meiner persönlichen Vorliebe für erdgebundene SF geschuldet (wäre ich mal Programmatiker-Chef einer SF-Serie, dann käme dabei Weltenbau-mäßig eine wilde Mischung aus »Neuromancer«, »Diamond Age«, »The Windup-Girl«, »Mad Max«, »Demon Download«, »The Walking Dead« und »Metal Gear Solid« raus … um mal entgegen meinem Getöse hier mittels Titel-Nennen grob zu umreissen, wo mein geschmacklicher Setting-Hafen in etwa liegt).

Ich bin überzeugt, das Uwe und sein Team alle Chancen haben, aus »Bionauten« etwas Gescheites zu machen, obwohl das Genre, für das sich entschieden wurde, die Weltraumoper ist.


"obwohl"?
Weltraumoper schließt also "Gescheites" aus?

Och!

In dem, was hier bislang als Ergebnis des Brainstormings steht, kann ich noch nicht mal eine Festlegung auf Weltraumoper erkennen. Und so es denn eine ist, wo steht, dass die Serie nun starr den dafür geltenden Regeln folgen muss?!

Ansonsten versuche ich meine kleinen skeptischen, kritischen Einwürfe hier so zu gestalten, dass sie vielleicht als anregende Stolpersteine nutzen können. Es geht mir nicht darum, das »Bionauten«-Team dafür zu schelten, dass sie keine (wie hoch auch immer angesetzten) Ziele ›edler, anspruchsvoller, einzigartig-origineller SF‹ anstreben. Mir ist schon klar, dass eine Romanserie sich nach anderen (inhaltlichen, strukturellen und zielgruppenbezüglichen) Bedingungen ausrichten muss, als z.B. hochliterarisch, komplexe, in einem Band abgeschlossene Werke a la Pynchon, Stephenson und Co.

Dennoch bleibe ich bei meiner (ich weiß: elitär-überspannten) Grundhaltung, dass man sich auch bei serieller Unterhaltungsliteratur vor allem im Anfangsstadium des kreativen Brainstormings auch nach oben (= zum Originellen, Anspruchsvollem) hin alle Möglichkeiten offen halten sollte. <Polemik>Runterbrechen, versimpeln, stromlinienförmiger, marktkonformer und gefälliger machen von komplexeren, originelleren, ungewöhnlicheren und noch nicht so abgegriffenen Ideen, Themen, Figuren usw., ist m.E. einfacher, als das umgekehrte Verfahren</Polemik>


Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner Art hier zu kommentieren etwas versöhnen konnte und versichere, dass ich dem Unternehmen »Bionauten« die Daumen drücke und wünsche, dass der Gedankenstärktiger Euch hold sein möge!

Grüße
Alex / molo


und auch hier wieder ... Ich finde den Punkt nicht, an dem irgend etwas über eine wie auch immer zu verstehende Höhenbegrenzung zu lesen ist. Vor allem nicht, weil das bisher zu lesende Konstrukt sehr viele Facetten hat. Da kann es Romane geben, die mehr Wissenschaftskrimi sind, es kann auch in Richtung Military SF gehen und und und. Der Kreativität sind (noch) keine Grenzen gesetzt. Und auch habe ich nirgends gelesen, dass der Branstorm nun zu ruhen hat.

Ich würde ja glatt mein Konzept für "Oberon" (siehe: gleichnamigen Blog) in den Ring werfen, aber das taugt nur für 3 Romane. Mehr wären Zeilenschinderei. Und nicht mehr wirklich spannend.

Vielleicht knobel ich ja noch mal an der "Generationenraumschiff"-Idee herum. Und versuche sie schmackhafter zu machen. Gerade in Sachen Gesellschaftsentwurf bietet das schon jetzt einige (für mich) sehr interessante Möglichkeiten.

Viele Grüße
Tobias
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#429 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 16:07


"obwohl"?
Weltraumoper schließt also "Gescheites" aus?

Och!


Stimmt: Das kann ich so nicht stehenlassen, wie ich es geschrieben habe. Da muss ich einen Smilie ergänzen!

Grüße
Alex / molo

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#430 Uwe Post

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 16:07

Wir sind ja noch völlig offen, Alex und Frank. Es ist nur so, dass es bislang hier keine Vorschläge gab, die in die von euch vermutlich gewünschte Richtung gegangen wären, ohne sofort eine erhebliche Gegenrede zu erfahren. Soll ich mal eine Umfrage starten, ob Aliens gewünscht sind und ob die Serie sich auf die Erde (oder das Sonnensystem) beschränken sollte? Ok, warum nicht! Der Knackpunkt ist aus meiner Sicht SoW. Aliens liefern das frei Haus (egal ob sie selbst auftreten oder bloß geheimnisvolle Artefakte hinterlassen haben), genau wie Alternativweltszenarien (da Du Diamond Age erwähntest) oder auch postapokalyptische Welten (wie Mad Max). Zombies (Walking Dead) sind schon eher Fantasy, selbst wenn sie durch ein Unglück mit einem postmodernen biologischen Kampfstoff erzeugt werden.
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#431 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 16:33

Wie ich früher schon geschrieben habe: erdgebundene Settings finde ich reizvoll, weil man sich dazu stärker auf Quellen der SF- und SoW-Inspiration und -Extrapolation konzentrieren muss, die jetzt schon da sind oder sich abzeichnen (ich gehöre zu den pessimistischen Spaßverderbern, die nicht damit rechnen, dass Raumfahrt, so wie sie in der SF zumeist geschildert wird, irgendwann mal Wirklichkeit wird … zumindest nicht mit Menschen, die wir noch als solche verstehen würden). (Ein ziemlich krasses Beispiel eines weit fortgeschrittenen (und stilistisch verhältnismäßig avantgardistischen) Werkes wäre Dietmar Daths »Die Abschaffung der Arten«.) Beiseit zu »The Walking Dead«: interessant ist hier der Aspekt, wie sich auf das Überleben in einer Post-Zivilisation, die Gruppendynamiken (interne, externe) konzentriert wird, und das auch noch in Serienform. Die Zombies sind hier für mich nicht so von Belang. Was diesen Überlebensaspekt angeht, ist als SF-näheres Setting entsprechend die Welt des Spielfranchise »Fallout« ein besseres Beispiel. Grüße Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 06 Juli 2012 - 16:34.

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#432 methom

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 19:14

erdgebundene Settings finde ich reizvoll,

Ich hätte prinzipiell auch nichts gegen ein erdgebundenes Setting, aber mir fällt keines ein, dass eine Serie über einen längeren Zeitraum tragen würde, dass nicht düster-postapokalyptisch wäre. Und ich wünsche mir für diese Serie, wie ich oben schon mal schrieb, eher einen optimistischen Grundton und nicht eine realistische Extrapolation der Gegenwart mit Finanzkrisen, Religionskriegen, Umweltkatastrophen etc.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#433 Amtranik

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 20:14

Ich verstehe bei Molosovskys Einwand einfach diese ausschliesslichkeit nicht. Nach meiner Einschätzung scheinen hier einfach eine bestimmte Grundhaltung, oder eventuell gemachte Erfahrungen mit Space Operas dazu geführt zu haben, das sich offenbar gute anspruchsvolle Extrapolationen der Zukunft einerseits und Weltraum,Raumfahrt Ausserirdische in dieser Gedankenwelt im Weg zu stehen scheinen. Mir erschliesst sich das nicht. Andererseits bleibt natürlich auch ganz klar der Geschmack eine wichtige Sache. Ich glaube jedenfalls nicht das hier Mehrheiten eine Serie im Stile von Gibsons Büchern lesen möchte. Für mich ist auch interessant das gerade die Serie "The Walking Dead" erwähnt wird, deren erste Staffel ich unlängst anschauen konnte. Ich fand gerade die Darstellung des Zusammenlebens der Überlebenden grottig schlecht umgesetzt. Sowas wäre für mich Schund - das würde ich nicht lesen wollen. Und überhaupt - Extremsituationen können auch in jeder Space Opera beschrieben werden. Es kann Raumschlachten geben, Forschungsreisen - aber auch Planetare Abenteuer aller Arten. Hier ist einfach die Frage - was will der Leser - was will das Autorenteam bzw der Boß in diesem Falle E.Wurdack.

Bearbeitet von Amtranik, 06 Juli 2012 - 20:16.


#434 Seti

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 20:34

Hallo zusammen,

bisher hab ich mich in diesem Thread noch nicht beteiligt und auch nicht jeden Tag die Diskussionen verfolgt, aber da mir letztens eine Idee für ein etwas außergewöhnlicheres Space-Setting kam, wollte ich hier auch mal etwas posten. Ich weiß nicht, ob die Idee gut / innovativ / umsetzbar / lesergewinnend etc. ist, aber solange sie nur in meinem Kopf verweilt, kann man darüber ja auch nicht diskutieren, nicht wahr... Eingefügtes Bild

Kurzform: Wesen aus dunkler Materie

Langform: In einigen Jahrzehnten (2050 dürfte gehen) ermöglichen die Fortschritte seit der Entdeckung des Higgs-Bosons - womit ein aktueller Bezug gegeben wäre - das Aufspüren und Sichtbarmachen dunkler Materie. Und zur Überraschung der Forscher stellt sich heraus, dass sich in unserem Sonnensystem eine Ansammlung dieser Materie befindet. Abhängig davon, was am ehesten vorstellbar wäre (sofern das überhaupt denkbar ist, denn da fehlt mir das Grundwissen), könnte es ein gestrandetes Schiff, eine Raumstation oder vielleicht sogar ein ganzer Mond oder Planet aus dunkler Materie sein. Vielleicht auch ein Filament (nennt man das so?), das sich durch unser Sonnensystem zieht oder eine dunkle Erde an der gleichen Stelle wie unsere. Was es auch immer ist - dort leben Wesen aus der selben Substanz, die eventuell nicht einmal eine Ahnung von unserer Existenz haben, da wir für sie genau so unsichtbar sind, wie sie es für uns waren. Die Reihe könnte dann von der Entdeckung, der Kontaktaufnahme und den Versuchen mit ihnen zu interagieren handeln. Die Welt der 'Schattenwesen' (ein besserer Name fällt mir grad nicht ein) könnte dann weiße Löcher haben, die Materie ausspucken oder sie könnten aufgrund abgewandelter physikalischer Gesetze auf den Dunkle-Materie-Filamenten durch die Galaxien 'reiten'. Es gäbe bestimmt 'ne Menge interessante Stories, die man daraus machen könnte...

Seti

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#435 methom

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 20:39

das Aufspüren und Sichtbarmachen dunkler Materie.

http://www.spiegel.d...n-a-842636.html

Die Welt der 'Schattenwesen' (ein besserer Name fällt mir grad nicht ein)

Uah, da werden Erinnerungen an Babylon 5 wach. Eingefügtes Bild

Ansonsten habe ich leider keinen Schimmer von dunkler Materie und kann mich daher nicht sinnvoll zu deinem Vorschlag äußern ;)

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#436 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 20:50

(Nochmal beiseit zu »The Walking Dead« diesmal @Amtranik:
Die originale Comicfassung ist besser als die TV-Serie, logo. An der TV-Serie kann man eine dramaturgische Schwäche schön studieren, die auch manche Strecke von »Lost« auszeichnet: Figuren sind zu zwei oder dritt ziemlich offen miteinander, vor allem auch klug und haben dolle Ideen, wie man Probleme angeht. Kaum trifft man aber zur großen Gruppensitzung an und soll entscheiden, werden alle guten Ideen vom Egokampf der zentralen Hauptfiguren überschattet und verdrängt.


Und wegen William Gibson: sein Stil ist freilich kein empfehlenswertes Vorbild für eine Romanserie. Aber ich erwähnte ihn auch nicht im Zusammenhang mit Stil, sondern bezüglich Setting, Weltenbau. Wie schon öfter in der Vergangenheit, Amtranik, ließt Du nicht gescheit, was ich schrieb. Eingefügtes Bild <Ergänz>Ich schreib aber zuweilen auch gewundene Satzbaukästenunfälle zusammen, die sich leicht fehllesen lassen.</Ergänz>)

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 06 Juli 2012 - 21:20.

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#437 derbenutzer

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 20:56

@methom

Ansonsten habe ich leider keinen Schimmer von dunkler Materie und kann mich daher nicht sinnvoll zu deinem Vorschlag äußern


Macht nix methom, selbst peripher betrachtet haben das die Physiker auch nicht. :-)

@Seti

Guter Ansatz, zugegeben. Nur, wie kommuniziert man mit "Wesenheiten", die von allen Wechselwirkungen nur die Gravitation mit "uns" teilen?

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#438 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 21:08

@Methom:
Deine Bedenken teile ich. Es scheint mir in der Tat schwer zu sein, überzeugende optimistische Szenarien zu entwerfen. Andererseits könnte es sich dabei schlicht auch um ein Phantom-Problem handeln. Immerhin kann man auch in Settings mit bitterem Geschmack unterhaltsam, menschlich berührend und zuweilen lustig werden, wenn man weiß, was man im Großen und Ganzen will und macht (siehe die entsprechende Populariät bitter-optimistischer Moralpredigten wie »Six Feet Under«, »Sopranos« und »Mad Men«).

Grüße
Alex / molo

@Seti: Die sind doch schon da! Siehe ›Biological Dark Matter‹ (siehe entsprechenden TED-Talk mit Nathan Wolfe, ca. ab Minute 3:30 Kurz: ca. 20 % des genetischen Materials, das man in einer menschlichen Nase finden kann, gehört keiner uns bekannten Lebensform an, ist also weder menschlich, noch tierisch, noch pflanzlich, noch bakteriell oder von Viren oder Pilzen).

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 06 Juli 2012 - 21:10.

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#439 Trurl

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 21:34

Hallo zusammen,

bisher hab ich mich in diesem Thread noch nicht beteiligt und auch nicht jeden Tag die Diskussionen verfolgt, aber da mir letztens eine Idee für ein etwas außergewöhnlicheres Space-Setting kam, wollte ich hier auch mal etwas posten. Ich weiß nicht, ob die Idee gut / innovativ / umsetzbar / lesergewinnend etc. ist, aber solange sie nur in meinem Kopf verweilt, kann man darüber ja auch nicht diskutieren, nicht wahr... Eingefügtes Bild

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Hallo Seti, deine Idee ist nicht neu, was du beschreibst sind die Photino-Vögel aus Stephen Baxters Xeelee-Zyklus. Eingefügtes Bild. Die Romane und Stories dazu haben mir gut gefallen. Ist ganz "harte" Science Fiction. Google mal unter dem Begriff Xeelee, da wirst du im Internet einiges finden. Pech. Es gibt leider nichts Neues unter der Sonne.

Aber solche, auch etwas abseitigen Ideen, sind natürlich nicht schlecht, wenn man dazu eine tragfähige Story erfinden kann.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#440 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 21:36

Es gäbe m.E. eine Menge, das eine erdgebundene SF-Roman-Serie, die in den nächsten Jahrzehnten stattfände, bieten könnte. Z.B. das immer beliebte Thema Parallele (Erden)Welten (s. Fringe-TV-Serie als mögliche Referenz). Oder eine Reihe, die sich mit den Ozeanen beschäftigt, und dort neuartige intelligente Lebewesen präsentiert, die sich getrennt von Menschen in sauerstoffarmen Tiefen entwickelten; man könnte evtl. Pottwale als vermittelnde Repräsentanten der intelligenteren "oberflächennahen" Säuger einsetzen - Pottwale sind eine sehr fazinierende Walart, die meines Wissens bisher extrem von Romanciers jeglicher Genre-Schublade vernachlässigt wurden (wenn man mal von Melville absieht, und dessen Walfangklassiker ist ja auch schon 150+ Jahre alt).

Die Erde ist groß.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#441 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 21:39

Wenn es ums Ideensammeln geht, kann man zu Beginn erstmal kaum Fehler machen. Wesen aus dunklerer Materie müssen ja nicht tatsächlich umgesetzt werden. Die Existenz solcher Wesen könnte z.B. von einer Interessensgruppe der eigentlichen Handlung erhofft, befürchtet, oder strategisch als Nebelkerze, Buhmann, Gespinst postuliert werden. Grüße Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 06 Juli 2012 - 21:40.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

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#442 Trurl

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 21:59

@molosovsky: Vielleicht sagt dir der Revelation-Reihe von Alastair-Reynolds etwas. Das ist auch Space-Opera, aber in einer vollkommen modernisierten Variante, die mit der klassischen Ausprägung gar nichts mehr am Hut hat. Sie ist ein wenig die Gothic-Verwandte der Space-Opera, Hard-Science mit Ideen die dem Cyberpunk entlehnt sind und alles in einem düsteren, sehr zynischen gehalten Ton erzählt. Da du eh Pessimist bist, sollte dir so etwas eigentlich zusagen. Das Weltbild der Space Opera ist heutzutage nicht mehr ausschließlich der Zeit des 18. oder 19. Jahrhunderts entlehnt, die man einfach in den Weltraum verfrachtet. Auch wenn du Vergleiche nicht magst und auch ich denke, dass man Vorbilder nicht blind abkupfern sollte, so kann man sich doch Ideen bei den Besten holen. Wir werden sicher nichts wirklich Originäres erfinden, aber gut geklaut ist immer noch besser als schlecht erfunden. LG Trurl
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#443 derbenutzer

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 22:05

OffenbarungOffenbarung

Hallo Seti, deine Idee ist nicht neu, was du beschreibst sind die Photino-Vögel aus Stephen Baxters Xeelee-Zyklus. Eingefügtes Bild. Die Romane und Stories dazu haben mir gut gefallen. Ist ganz "harte" Science Fiction. Google mal unter dem Begriff Xeelee, da wirst du im Internet einiges finden. Pech. Es gibt leider nichts Neues unter der Sonne.

Aber solche, auch etwas abseitigen Ideen, sind natürlich nicht schlecht, wenn man dazu eine tragfähige Story erfinden kann.

LG Trurl

Da hast Du vollkommen recht, Trurl. Auch im dritten Teil des Revelation-Space-Zyklus ("Offenbarung") kommt ähnliches vor. Wie du richtig geschrieben hast: die Story darum herum ist wichtig. Ob dies bei einer massentauglichen Serie - ohne massive Hard-SF-Elemente - möglich ist? Ich traue mir da keine sichere Vorhersage zu ...

LG

Jakob

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#444 Trurl

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 22:10

Oder eine Reihe, die sich mit den Ozeanen beschäftigt, und dort neuartige intelligente Lebewesen präsentiert, die sich getrennt von Menschen in sauerstoffarmen Tiefen entwickelten; man könnte evtl. Pottwale als vermittelnde Repräsentanten der intelligenteren "oberflächennahen" Säuger einsetzen - Pottwale sind eine sehr fazinierende Walart, die meines Wissens bisher extrem von Romanciers jeglicher Genre-Schublade vernachlässigt wurden (wenn man mal von Melville absieht, und dessen Walfangklassiker ist ja auch schon 150+ Jahre alt).

Die Erde ist groß.

Fände ich als Ansatz auch nicht schlecht.

Aber auch dieses Feld wurde schon beackert. Es gab vor ein paar Jahren eine kurzlebige SF-Serie, die das Meer als Handlungsort hatte: seaQuest DSV, und so etwas war wie Star Trek unter Wasser. Die hatten es in der Serie tatsächlich geschafft Aliens mit einzubauen, die sich mit ihrem seetüchtigen Super-Raumschiff im Meer versteckt hatten.
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#445 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 22:12

(Beiseit @Trurl: Was mich heutzutage bei den meisten Space Operas abschreckt, ist ihr Umfang! Da greif ich mir doch lieber einen schlanken Klassiker oder einen Diboo mit schmalen Tentakelbänden.)

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#446 derbenutzer

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 22:23

Ach, Alex ... http://www.amazon.co...n/dp/0575088273 es muss ja nicht immer 5 kg Hamilton sein :-) Schlappe ca. 500 Seiten, gut lesbar, was soll 's ;-) Ach ja, und die Handlung ist im Sonnensystem angesiedelt ... und ohne Psi ... LG Jakob

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#447 Amtranik

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 22:32

(Nochmal beiseit zu »The Walking Dead« diesmal @Amtranik:
Die originale Comicfassung ist besser als die TV-Serie, logo. An der TV-Serie kann man eine dramaturgische Schwäche schön studieren, die auch manche Strecke von »Lost« auszeichnet: Figuren sind zu zwei oder dritt ziemlich offen miteinander, vor allem auch klug und haben dolle Ideen, wie man Probleme angeht. Kaum trifft man aber zur großen Gruppensitzung an und soll entscheiden, werden alle guten Ideen vom Egokampf der zentralen Hauptfiguren überschattet und verdrängt.


Und wegen William Gibson: sein Stil ist freilich kein empfehlenswertes Vorbild für eine Romanserie. Aber ich erwähnte ihn auch nicht im Zusammenhang mit Stil, sondern bezüglich Setting, Weltenbau. Wie schon öfter in der Vergangenheit, Amtranik, ließt Du nicht gescheit, was ich schrieb. Eingefügtes Bild <Ergänz>Ich schreib aber zuweilen auch gewundene Satzbaukästenunfälle zusammen, die sich leicht fehllesen lassen.</Ergänz>)

Grüße
Alex / molo


Mag sein das ich nicht immer in der Lage bin alles zu verstehen was Du da schreibst kann schon sein. Was solls.
Allerdings hatte ich bezüglich Gibson explicit das Setting gemeint denn ich bin beim Stil wie ich feststellte oftmals weniger emfpindlich als so manch anderer. Ehrlich..mich würde solch ein Weltenbau alla Neuromancer ( auch wenn er auf dem neuesten Stand des Wissens und der Extrapolation von heute stattfände ) nicht anmachen. Jedenfalls nicht ausschlisslich. Einfach viel zu beschränkt. Es deckt nur einen ganz speziellen kleinen Teil der Science-Fiction ab und eine Serie hat nunmal ne Menge Platz den es zu füllen gilt. Also warum sich beschränken?

Es ist doch immer nur die Frage, da muss ich jetzt mal ein bißchen ausholen, was kann ich in einem Team mit welchem Personal schriftstellerisch leisten. Ich denke es geht Lesern wie Dir eher darum. Warum schreibe ich das? Aus eigener Erfahrung von 30 Jahren Perry Rhodan Serie kann ich sagen das eine Space Opera durchaus in der Lage ist inhaltlich so ziemlich jedes Thema anzuschneiden. Jedenfalls trifft das auf diese Heftchenserie zu, es mag dich grausen. Ich denke das einzige was ich da ausklammern kann ist der Liebesroman, ansonsten sind alle Genres und Facetten im laufe der nicht wenigen Jahrzehnte, mal mehr - mal weniger in die Handlung eingeflossen. Leider war man aufgrund des Formats, des Personals vielleicht auch wegen gewisser Zwänge wirtschaftlicher Art, durch den Verlag usw nicht in der Lage diese Themen in einer Qualität abzuliefern von der ich annähme Sie würden auch Dir nicht allzuviel Grund zum murren geben. Von daher würde ich glauben wollen, das Molosovsky und auch Frank der Künstler einfach nicht das richtige Publikum für Serien sind. Themen sind ja was feines, aber nix wert wenn es nicht gut umgesetzt wird oder gut umsetzbar ist.

#448 lapismont

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 22:53

@Yip In Maddrax gibt es eine zweite intelligente Rasse im Ozean. Das wäre mir dann doch zu ähnlich und aktuell parallel. Im Gegensatz zu Uwe finde ich Aliens nicht SOW sondern ausgelutscht. Da müsste schon etwas richtig Gutes kommen. Es fehlt ja immer noch eine zündende Idee, was ihr mit den Aliens überhaupt anstellen wollt. Ihr solltet euch immer fragen, ob die Schandtaten der Aliens nicht auch von Menschen verübt werden könnten. Wenn da ein Ja rauskommt, könnt ihr die Aliens getrost in die Biotonne kloppen.

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#449 molosovsky

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Geschrieben 06 Juli 2012 - 23:43

@Jakob: Bei genauerer Beschau sieht der Reynolds ganz interessant aus (obwohl … da steht ›Poseidon Children 1, und ich zögere ja bei Mehrteilern).


Die Fairness gebietet, dass ich zur Abwechslung statt Einwänden und Bedenken auch mal mit Ideen um mich schmeiße, auf die Gefahr hin, dummes Zeug zusammen zu spinnen.

Allgemein: Weiteres zur Position, von der aus ich meine Einwürfe ablasse. Space Opera an sich halte ich gar nicht für ein ›No Go‹-Setting. Wozu ich aber ermuntern möchte wäre, den Platz, den das Format der Romanserie bietet, dafür zu nutzen, die Erde als Ausgangspunkt ausführlich zu etablieren. Ich schrecke davor zurück, das Erd-Setting ausschließlich als postapokalyptisch oder dystopisch zu bezeichnen, auch wenn man vielleicht meinen möchte, dass sich das bei einem Weltenbau, der auf realitischerem Weiterspinnen derzeitiger und sich abzeichnender Tendenzen ergibt, kaum vermeiden lässt. Ich kann mir neben härterem, trostloseren Aspekten (Rückfall in Barbarei und primitive Kulturstufen in den von Nomaden und Clans bewohnten ›Waste Lands‹) auch Gefilde vorstellen, die einen optimistischen Kontrast bieten. Eine Handvoll großer Akrologien, einige mobil, andere vielleicht unterirdisch oder unterseeisch. Auch größere Siedlung im Orbit lägen nahe. Bestimmte Kulturen könnten auf technologischem Spezialistentum aufbauen (nomadisierende Nanotec-Schamanen; Gentec-Priesterschaften in schwer gesicherten kleinen aber paradisischen Gärten). — Ich bin sicher, da ließe sich so einiges machen, auch und gerade auf kurzweilige, nicht verkopfte Art und Weise.

Greife ich wieder mal zwei Großunternehmen auf, die ich schon erwähnt habe:
1) die Beziehung, bzw. Konflikte um die Logistik-Vorherrschaft zwischen der Erdoberfläche und dem Orbit (letzte Reste einer auf Raketen beruhenden Praxen versus der zur Vormacht aufsteigenden Methode des Weltraumliftes).
2) Bau eines Generationsschiffes. Auch hier böte sich an, Konflikte durchzuspielen, z.B. um die Bauherrschaft, Deutungs- und Befehlshoheit, Auswahl der Besatzung usw. (Vorstellbar, dass ein fundamentalistischer Kult verhindern will, dass die böse, sündenbehaftete Menschheit das Universum infiziert, statt sich gottergeben dem Schicksal auf der Erdkruste zu fügen).
Detailidee: im Ringen um die Gestaltung des Generationsschiffes setzt sich durch, als zentrale Schiffsintelligenz ein Riesenhirn zu züchten, dessen Nervensystem den ganzen Schiffskörper durchziehen soll. Dieses Hirn muss in einem eigenen Uterus gezüchtet und erzogen werden. Dazu, und zur weiteren Wartungs- und Steuerungsinteraktion, sind vielleicht Menschen nötig, die mit transhumanistischem Schnickschnack zu Schnittstellen transformiert werden müssen.

Genug Stoff, um verschiedene Figuren auf der Erde (und im Orbit) herumzuschicken, um Ressourcen, Expertise, Ambitionen zu koordinieren, maliziöse Begehrlichkeiten und Irrungen abzuwehren, sich zu verlieben usw.

Das Ausgreifen ins Sonnensystem, die Begegnung mit Aliens ist ja immer noch möglich.

Mein Senf zu Aliens: Reizvoll erscheint mir, mit dem Rätselhaften zu flirten. Vorstellbar scheint mir, Aliens zu bieten, die zu seltsam (oder auch: fortentwickelt) sind, um mit ihnen flott und klar zu interagieren. Ich würde mich da an einem Klassiker der Begegnung mit wahrhaft hyperdimensionalen Lebewesen orientieren: Abbots »Flatland«. — Wie laufen Begegnungen mit Wesen ab, deren ›Bewußtsein‹ und ›Körper‹ sich ein gutes Stück weiter in die Tiefe der Quantenebene der ›Wirklichkeit‹ evolutionert haben? — Gefahr und Herausforderung: nicht zu mächtig und beliebig gestalten!


Mit diesen spontanen Skizzen dürfte ich genug Vorlage der Entblödung gegeben haben, anhand der mich die wahren Experten hier nun zerpflücken können, indem sie ausdeuten, wie ausgeluscht und x-mal da gewesen das alles ist.Eingefügtes Bild

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 06 Juli 2012 - 23:58.

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#450 valgard

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Geschrieben 07 Juli 2012 - 04:20

Ganz kurz, Was ich nicht lesen möchte: Parallelwelten der Erde, Zeitreisen Zu viel Bezug und Reflektionen auf gegewärtige und zukunftnahe Szenarien SF geht irgend wann ohne "Aliens" für mich nicht. Und innerhalb einer SF Serie in der die Menschheit ihrem Drang nach Entdeckung nach geht bleibt der Kontakt irgend wann nicht aus. Ein Universum das "Leer" ist ist für mich ein NoGo. Andere Lebensformen müssen dort vorkommen. Wie aber der Kontakt und die Interaktionen gestaltet werden ist Sache der Macher. lothar
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